Irgendein Trost findet sich immer
Möglicherweise träume ich Folgendes:
Dass ich in einer kalten Kirche irgendwo auf dem Land in der ersten Bankreihe sitze; die tiefe Stille draußen wird hier und da von Schafsblöken und fernem Vogelgeschrei unterbrochen, die Fenster rahmen blauen Himmel ein, Meer, Streifen von grünen Wiesen, einen kahlen Berg.
Ich hoffe, es ist bloß ein Traum, weil ich nichts von mir weiß, nicht einmal, wer ich bin oder wie ich hierherkam, ich weiß nicht …
… aber ich bin nicht allein in der Kirche.
Ich drehe mich um, und hinten in der letzten Reihe sitzt ein Mann dicht neben einer verwitterten Fahnenstange, die quer über fünf Bankrücken liegt. Schlank, etwa mittleren Alters, hageres Gesicht, hohe Geheimratsecken, markante Falten auf der Stirn. Und er sieht mich spöttisch an.
Vielleicht bin ich schlichtweg tot.
Vielleicht geht es so vor sich: Alles erlischt, das Individuum wird ausgelöscht, dann wirst du in so einer kleinen Kirche wieder hochgefahren, und der Teufel sitzt ein paar Reihen hinter dir – ist gekommen, um deine Seele zu holen.
Ich sehe mich schnell noch einmal um. Nein, das ist kaum der Böse persönlich. Doch etwas im Verhalten des Mannes lässt vermuten, dass er sich hier auskennt. Ich drehe mich um, blicke ihn direkt an und räuspere mich: Entschuldige, bist du vielleicht der Pfarrer dieser Kirche?
Der Mann starrt mich lange schweigend an. Peinlich lange. Pfarrer, wiederholt er schließlich. Sollte mich allein der Umstand, dass ich hier auf einer Kirchenbank sitze, zum Pfarrer machen? Was bist du dann, wo du doch viel näher am Altar sitzt, Bischof? Wäre ich Busfahrer, wenn ich neben einem Bus stünde, oder Arzt, wenn diese Kirche ein Krankenhaus wäre? Räuber oder Banker, wenn wir uns in einer Bank begegnen würden? Und wenn ich all das wäre, wie lange ist man, was man ist, ändert einen das Leben nicht andauernd? Sofern du auch wirklich lebendig bist, heißt das. Wann also ist man nicht länger Pfarrer oder Verbrecher und wird etwas ganz anderes? Sollte es nicht auch Antworten geben, wenn es diese Fragen gibt? Wann heißt man zum Beispiel Dingdong und wann Schnuffi, und was von beidem ist besser? Denk also daran, dass Fragen manchmal das Leben bedeuten, Antworten aber den Tod, und sei entsprechend vorsichtig, Mann!
Seine Stimme klingt nicht direkt finster, aber doch nach einem Anflug von Düsternis, und in seinem Gesicht drückt sich eine gewisse Kraft aus. In den kantigen Zügen, der gefurchten Stirn, den blauen Augen. Solche Menschen können gefährlich sein, denke ich unwillkürlich.
Du glaubst also, ich sei gefährlich, sagt der Mann.
Ich erschrecke. Ich wollte nicht …, sage ich, aber da wedelt er mich mit einer Handbewegung fort, als wolle er mir über den Mund fahren, mich wegwischen oder auffordern, mich zu verziehen. Ich entschließe mich zu Letzterem, stehe auf, nicke ihm zu. Die alten Dielen knarren, als ich hinausgehe und …
… und die alte Kirche verlasse, die nahe der Mündung eines kurzen Fjords steht, von niedrigen Bergen und einer weiten, kühlblauen Bucht weiter draußen umgeben. Die kahlen Berge steigen landeinwärts etwas an und wirken dort auch grüner. Der Friedhof ist offenbar viel älter als die Kirche, denn die ältesten Gräber sind nur noch kaum zu identifizierende Wiesenhöcker und die, die darunterliegen, längst vergessen, aber das grüne Gras fängt den Sonnenschein und leitet ihn zu ihnen nach unten in die Dunkelheit. Vielleicht gibt es doch immer einen Trost.
Die jüngsten Gräber liegen südlich der Kirche, und das frischeste, das ich auf meinem Weg über den Friedhof sehe, ist sorgfältig gepflegt. Der Name der Toten auf dem Grabkreuz ist zwar von Vogelkot überdeckt, aber die Inschrift darunter deutet darauf hin, dass sie geliebt wurde: „Dein Andenken ist Licht, dein Fortsein Finsternis.“ Das gilt nicht unbedingt für ihren Nachbarn, einen gewissen Páll Skúlason vom Hof Oddi, denn sein Grabstein, ein großer, schwerer Uferstein, weist nur ein Zitat von Kierkegaard auf: „Wenn ein ewiges Vergessen allezeit hungrig auf seine Beute lauerte, und es keine Macht gäbe, stark genug, sie ihm zu entreißen – wie leer wäre dann das Leben, wie trostlos!“
Dein Fortsein ist Finsternis.
Ewiges Vergessen lauert auf deine Erinnerung.
Wo finden wir Trost?
Selbst die Toten lächeln,
und ich bin am Leben
Irgendwer – vielleicht ich – hat einen blauen Volvo so dicht an der hohen Friedhofsmauer geparkt, dass man ihn von drinnen nicht sehen kann. Zu meiner großen Erleichterung ist der Wagen nicht abgeschlossen, doch als ich gerade einsteigen will, sehe ich von dem Betonhaus auf dem Hofhügel etwas oberhalb der Kirche eine Frau auf mich zukommen. Schlank, langes, dunkles, krauses Haar, einen braunen Rucksack nachlässig über die Schulter geworfen. Sie ist nicht allein, denn ein dunkelbraunes Schaf läuft vor ihr her und schnurstracks auf mich zu, schnuppert an meinen Schuhen und springt mich dann mit demselben Eifer an wie ein Hund, sodass ich beinah hintenüberfalle. Aus, Hrefna, ruft die Frau streng, und da lässt das Schaf von mir ab.
Du musst Hrefna entschuldigen, sagt die Frau grinsend, als sie bei mir ankommt. Manchmal führt sie sich so auf. Aber herzlich willkommen! Jesus, ich kann kaum sagen, wie froh ich vorhin war, als ich aus dem Fenster guckte und dich über den Friedhof gehen sah. Froh, aber natürlich auch überrascht. Mit meinem Tod hätte ich eher gerechnet als mit dir. Wann bist du gekommen? Ich habe gar nicht mitgekriegt, dass du zur Kirche gefahren bist, obwohl man so etwas normalerweise mitbekommt; so früh an einem Sonntagmorgen sind kaum Autos unterwegs. Ich nehme an, du bist auf dem Weg zum Hotel, zu Sóley. Die wird Augen machen, wenn ich ihr sage, wer da kommt!
Diese Frau kennt mich! Womöglich kann sie mir bei meinem Gedächtnisverlust helfen, mir wenigstens meinen Namen nennen. Das könnte ein paar Türen öffnen.
Aber etwas hält mich zurück. Vielleicht die Worte des Pfarrers in der Kirche, wenn er denn kein Busfahrer und auch nicht der Teufel in Person war: Denk daran, dass Fragen manchmal das Leben bedeuten, Antworten aber den Tod, und sei entsprechend vorsichtig, Mann!
Die Frau sieht mich mit einem Lächeln in ihren großen, dunklen Augen an und wartet anscheinend darauf, dass ich etwas sage, doch da blökt das Schaf und schaut zum Haus, von dem ein schwarz-weißer junger Hund angefegt kommt, die Zunge hängt ihm vor Begeisterung aus dem Maul, er ist so voller Lebensfreude, dass selbst die Toten lächeln. Ich knie mich zu ihm, so brauche ich erst einmal nichts zu sagen. Während ich den Hund kraule, reibt sich Hrefna so fest an mir, dass ich nur mit Müh und Not das Gleichgewicht halten kann. Pfui, sagt die Frau streng zu dem Schaf und bittet mich dann noch einmal um Nachsicht, dieses ungewöhnliche Schaf glaube nämlich, es sei ein Hund.
Es schnuppert ständig überall herum und markiert ein Revier, statt in Ruhe zu grasen und vor Menschen wegzulaufen, wie es sich für ein Schaf ziemt. Aber es kann nichts dafür, es wurde von einer Hündin aufgezogen, die letzten Sommer von einem Ehepaar aus Norwegen überfahren wurde. Das gehört wohl zu dem Preis, den wir für die Touristenschwemme zahlen müssen. Meine arme Snotra, einen besseren Hund und Kameraden kann man sich kaum denken. Die Norweger waren tief bestürzt, das muss ich ihnen lassen, Weihnachten schickten sie eine Karte und ein Stück norwegischen Ziegenkäse, was ja nett ist, mich aber auch immer wieder an Snotra erinnert. Als ob ich vergessen könnte, wie ich sie, übel zugerichtet, am Straßenrand, an den es sie geschleudert hatte, auf die Arme nahm und mit ihr hinters Haus ging, um sie von ihren Qualen zu erlösen. Snotra sah mich die ganze Zeit an, und ihr Blick war voller Vertrauen und Gewissheit, dass ich ihr helfen würde. Stattdessen habe ich sie erschossen.
Es tut mir leid um deinen Hund, sehr leid, sage ich, ohne nachzudenken und zu überlegen, was ich angemessen dazu sagen könnte. Sehr leid, wiederhole ich nur.
Du warst immer ein großer Hundenarr, sagt die Frau so warm, dass es mir die Kehle zuschnürt. Nachdem es passiert war, konnte ich nicht ohne Hund sein und habe von Eiríkur diese Freude hier bekommen, einen reinrassigen Border Collie, er heißt Cohen. Das hätte meiner Mutter gar nicht gefallen. Snotra hat Hrefna hier gleich als neugeborenes Lämmchen adoptiert. Das war ein schönes Verhältnis, doch als Hrefna ein Jahr alt war, wurde Snotra überfahren. Das arme Schaf stand wochenlang blökend vor dem Haus und verstand nicht, was aus seiner Mutter geworden war. Das blöde Vieh wird geschlachtet, dieses Geblöke hält ja kein Mensch aus, sagte mein Vater manchmal, wenn es gar nicht mehr aufhörte, aber er hat es nicht so gemeint. Er … sie bricht ab, oder ihr bleibt die Stimme weg. Die Sonne steigt höher, es wird wärmer, und die Frau zieht den Reißverschluss ihrer Fleecejacke auf. Darunter trägt sie eine dünne, grüne Bluse, deren oberste Knöpfe offen stehen. Ich erkenne die Ansätze ihrer runden Brüste und schaue weg, als ich sehe, wie die Brustwarzen am Stoff reiben, als sie das Gewicht von einem Bein aufs andere verlagert, und tief unten in mir spüre ich etwas wie Lust oder Traurigkeit. Sollte ich den Unterschied nicht kennen?
Die Frau lacht, ein wenig dunkel. Ach, ich freue mich so, dich zu sehen! Du hattest dich ja förmlich in Luft aufgelöst. Darf ich dich einfach mal in den Arm nehmen? Das ist doch nicht gefährlich, setzt sie hinzu, scheint kurz zu zögern, stellt den Rucksack ab, kommt zu mir und umarmt mich. Sie drückt mich so fest an sich, dass ich ihren warmen, weichen Körper deutlich spüre. Dann lehnt sie sich zurück, vermutlich, um mich besser ansehen zu können, und streicht mir mit der rechten Hand übers Gesicht. Ihre Hand ist so feingliedrig, dass sie an einen Schmetterling erinnert. An einen Schmetterling mit Schwielen allerdings, denn ihre Hände künden von körperlicher Arbeit. Vielleicht habe ich mich bei dieser überraschenden Annäherung etwas versteift, sie spürt es und will die Umarmung lösen, doch da halte ich dagegen und drücke sie fest, sauge ihre Wärme und Weichheit in mich ein, während ich gegen die Tränen kämpfe.
Und ganz sicher bin ich am Leben.
Verlieren die Toten ihre Namen, wenn wir
ihre Geschichte nicht erzählen; erzähl meine Geschichte,
und ich bekomme meinen Namen zurück?
Der Volvo rollt über die schmale Schotterstraße voller Schlaglöcher, die hundert Meter über dem Ufer verläuft, ziemlich gerade, aber mit einigen nicht einsehbaren Hügelkuppen. Rechts und links der Straße nimmt der Bewuchs zu, je weiter ich in den Fjord hineinfahre, der doch länger ist, als es vom Friedhof aus den Anschein hatte.
Ich bin auf dem Weg zu dem Hotel, in dem Sóley „Augen machen“ wird, wenn sie mich sieht. Ich weiß allerdings nicht, wo dieses Hotel liegt und wie diese Sóley aussieht. Es dürfte aber nicht schwer sein, es zu finden, der Fjord ist nur dünn besiedelt, und ein größeres Haus sollte leicht zu erkennen sein. Hier leben nicht mehr als drei Dutzend Seelen.
Davon sechs Kinder, hatte die Frau gesagt. Kein gesundes Verhältnis.
Sie meinte, sie wolle mich nicht gleich wieder ziehen lassen. Ich habe etwas zu essen im Rucksack, sagte sie, lass uns das schöne Wetter genießen und uns zu Mutter setzen.
Doch statt zum Haus zu gehen, marschierte sie zum Friedhof, und ich folgte ihr. Wie sich herausstellte, war ihre Mutter die Frau mit dem unleserlichen Namen und dem finsteren Fortsein. Vor drei Jahren gestorben. Als sie an dem großen Grabstein mit dem Kierkegaard-Zitat vorbeiging, grüßte die Frau den Nachbarn ihrer Mutter, Páll von Oddi, so unbeschwert, wie man einen alten Bekannten grüßt, zog dann verschiedene essbare Dinge aus ihrem Rucksack, die sie, wie sie sagte, „in aller Eile“ eingepackt hatte, und zuletzt eine Decke, die sie auf dem Boden ausbreitete. Darauf stellte sie Teller mit Fladenbrot, Butter, geräuchertem Lammfleisch, vier Stück Blechkuchen, zwei Weingläser und eine Flasche Rotwein, die sie mich zu öffnen bat. Ich ließ mich mit dem Rücken zur Kirche nieder, sie mir gegenüber, nah am Grab. Sie setzte sich in den Schneidersitz, Sonnenlicht spielte auf ihrem dunklen, krausen Haar, und ihre großen, dunklen Augen, umgeben von feinen Lachfältchen, blickten mich so warm an, dass mir wieder ein Kloß in den Hals stieg.
Rotwein an einem sonnigen Sonntagvormittag mit einem lange vermissten Freund, so soll man leben, sagte sie. Weißt du, dass meine Mutter diese Ecke des Friedhofs Vaters Lieblingscafé genannt hat? Hier ist man vor Wind geschützt, egal, aus welcher Richtung, und hier haben die beiden gesessen, als ihre Lebenswege sie zusammenführten. Oder als das Leben endlich anfing, wie Mama immer gesagt hat. Du kennst die Geschichte. Ich will dich nicht mit ihr langweilen. Obwohl es eine schöne Geschichte ist.
Ich glaube, der Gedächtnisverlust, antwortete ich in meiner Befürchtung, etwas Falsches sagen zu können, ist ein schwarzes Loch, das mitten zwischen den Galaxien lauert, um das Licht auszulöschen, das die Erinnerungen ausstrahlen. Ich kann mich vage an die Geschichte erinnern, aber nicht an die Einzelheiten. Erzähl sie mir! Es ist so schön, wenn du etwas erzählst.
Sie lächelte, beugte sich vor, wischte den Vogelkot vom Grabkreuz ihrer Mutter, und es kam ein Name zum Vorschein: Aldís.
Ihre Mutter heißt also Aldís.
Oder besser hieß, denn sie ist ja tot, und dann heißt man nicht mehr. Der Tod nimmt uns unseren Namen und lässt uns namenlos zurück. Ihr Vater aber heißt Haraldur, er lebt ja noch, und auch wieder nicht.
Hier saßen Mama und Papa vor bald einem halben Jahrhundert, sagt die Frau. Vor fast einem halben Jahrhundert. Als noch mehr am Leben waren als heute.
Sie sieht das Kreuz an, trinkt dann ihr Glas aus, schenkt sich wieder ein und sieht mich an.
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