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„Fremd" von Michel Friedman kommt ins Theater

Montag, 23. Oktober 2023 von Piper Verlag


Inszenierte Lesung von „Fremd"

Michel Friedmans Bestseller Fremd, erschienen im September 2022 im Berlin Verlag,  kommt ins Theater: am 26. Oktober am Berliner Ensemble, ab 1. Dezember am Schauspiel Hannover sowie im Frühjahr 2024 am Berliner Maxim Gorki Theater.

Als Inszenierte Lesung mit Sibel Kekilli kommt Fremd am Berliner Ensemble zur Aufführung, Regie führt Max Lindemann. Für die 1980 geborene Schauspielerin Sibel Kekilli, die seit Fatih Akins Gegen die Wand (2004) zu den bekanntesten deutschen Filmdarstellerinnen gehört und zweimal mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde, ist es die erste Theaterarbeit ihrer Karriere.

Am Schauspiel Hannover findet am 1. Dezember die Uraufführung der von Stephan Kimmig inszenierten Theateradaption von Fremd statt, es spielen Christine Grant, Stella Hilb, Max Landgrebe und Alban Mondschein. „Berührend und poetisch verleiht Michel Friedman den Gedemütigten und Ausgegrenzten eine Stimme“, heißt es in der Ankündigung des Schauspiels Hannover.

Im Frühjahr 2024 wird Fremd in einer Inszenierung von Lena Brasch am Maxim Gorki Theater aufgeführt werden. Über sein Buch Fremd sagt Michel Friedman: „Dies ist ein Buch über das Fremdsein, das äußere und das innere. Eine Erfahrung, die exemplarisch für viele Menschenschicksale ist. Es ist allen Menschen gewidmet, die irgendwo im Nirgendwo leben.“ Sein aktuelles Buch Schlaraffenland abgebrannt. Von der Angst vor einer neuen Zeit steht seit seinem Erscheinen im August 2023 auf der Spiegel-Bestsellerliste.

„Berührend und poetisch verleiht Michel Friedman den Gedemütigten und Ausgegrenzten eine Stimme.“


Schauspielhaus Hannover

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„Dies ist ein Buch über das Fremdsein, das äußere und das innere. Eine Erfahrung, die exemplarisch für viele Menschenschicksale ist. Es ist allen Menschen gewidmet, die irgendwo im Nirgendwo leben.“ Michel Friedman

„Die Angst ist mein Lebensgefährte“

Ein Kind, voller Furcht, kommt nach Deutschland – ins Land der Mörder, die die Familien seiner Eltern ausgelöscht haben. Hier soll es Wurzeln schlagen, ein Leben aufbauen.

Das Kind staatenloser Eltern tut, was es kann. Es will Kind sein. Es will träumen. Es will leben. Doch was es auch erlebt, sind Judenhass, Rassismus und Ausgrenzung – und eine traumatisierte Kleinfamilie, die es mit Angst und Fürsorge zu ersticken droht.

Mit großem Gespür für Zwischentöne und einer kunstvoll verdichteten Sprache zeichnet Friedman das verstörende Bild der Adoleszenz in einer als fremd und gefährlich empfundenen Welt. Das berührende Kaleidoskop eines existenziellen Gefühls, das seziert werden muss, damit es die Seele nicht auffrisst. 

Ein mutiges Buch

»Mit Fremd hat Michel Friedman ein überaus mutiges Buch geschrieben. Es ist so persönlich geworden, dass ich nur bewundern kann, wie tief er hier in seine eigene Geschichte – und die seiner Familie – blicken lässt. Und da gerade das Persönlichste in der Kunst oft von allgemeiner, gesellschaftlicher Bedeutung sein kann, bin ich mir sicher, dass viele Leserinnen und Leser von Fremd sehr berührt sein werden.«

Oliver Reese, Intendant Berliner Ensemble

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Von der Angst vor einer neuen Zeit

Warum wir unsere Angst überwinden müssen

Krieg, Klimakrise, Demokratieverdrossenheit: Die Zeit der Sicherheit ist vorbei, die Wohlfühlgesellschaft, die sich in den letzten 30 Jahren etabliert hat, ist Vergangenheit. Angst, Irrationalität und Abwehr bestimmen einen Teil unserer Debattenkultur. Viele Menschen haben nicht ausreichend gelernt, mit Furcht umzugehen und gesellschaftspolitische Krisen durch eine konstruktive Streitkultur zu bewältigen. Das muss nun nachgeholt werden. Wenn wir uns in diesem Jahrzehnt den Problemen nicht aktiv stellen, könnten Deutschland und Europa zur Bedeutungslosigkeit verkümmern. 

Ein engagiertes politisches Plädoyer, das Mut macht

In seiner augenöffnenden Gesellschaftsanalyse wirbt Friedman für überlegtes und couragiertes Handeln. Ein Aufruf, die akuten und zukünftigen Krisen mit Ernsthaftigkeit anzunehmen und damit die Angst und Panik zu überwinden. 

„Wir müssen uns unseren Realitäten stellen. Das haben wir seit Jahrzehnten nicht getan. Klimakatastrophe, Seuchengefahr, sozialpolitische und geostrategische Verwerfungen - all das ist uns lange bekannt, doch es war uns lästig. Lieber haben wir die Risse übersehen oder übertüncht. So lange, dass wir heute nicht mehr wissen, was man mit Rissen macht. Wir sind planlos. Nicht krisenfest. Unentschlossen. Das ist gefährlich.“ Michel Friedman

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Über Michel Friedman

Biografie

Michel Friedman, geb. 1956 in Paris, ist Rechtsanwalt, Philosoph, Publizist und Moderator. Von 2000 bis 2003 war er stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland und Herausgeber der Wochenzeitung Jüdische Allgemeine sowie von 2001 bis 2003 Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses. Er engagiert sich gegen Rechtradikalismus und für die Integration Geflüchteter.

Seit 2016 ist er Honorarprofessor und leitete bis 2022 das von ihm mitbegründete Center for Applied European Studies an der Frankfurt University. Er moderiert u. a. die Sendung „Auf ein Wort“ bei der Deutschen Welle und „Friedman im Gespräch“ im Berliner Ensemble sowie das Demokratieforum auf dem Hambacher Schloss und die Veranstaltungsreihe „Denken ohne Geländer“ (Hannah Arendt) im Jüdischen Museum Frankfurt am Main.

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