Während Wladimir Putin sein Land auf eine gefahrvolle Reise in eine postwestliche Zukunft schickt, fragen sich die Deutschen ratlos: Haben wir Russland verstanden? Die Russland-Expertin Katja Gloger erklärt die heutige Situation aus der tausendjährigen deutsch-russischen Geschichte heraus und erzählt davon, was Deutsche und Russen einander schenkten – und was sie einander antaten.
Enthält Gespräche mit Gerhard Schröder, Michail Gorbatschow, Joachim Gauck und Daniil Granin.
Eine junge Deutsche namens Sophie, die, als 17-Jährige nach Moskau geschickt, zur Zaren- und Gattenmörderin wird und als Katharina II. Weltgeschichte schreibt; ein Koffer voller Bilder, die gestohlen werden, was sich als ihre Rettung erweist; eine mondäne Schauspielerin, von den Boulevardblättern gefeiert, die aus Liebe nach Russland emigriert, um dort dem grausamen Lagersystem zum Opfer zu fallen; ein Berufsrevolutionär, der aus einer Moabiter Gefängniszelle heraus Kontakte in höchste Kreise pflegt; eine belagerte, verhungernde Stadt, in der bei eisiger Kälte ein Orchester Beethovens Neunte spielt und damit Hitler widersteht – Katja Gloger erzählt von der eng verwobenen Geschichte der Deutschen und der Russen, die tragisch ist und auch schön. Beide Länder waren einander Verheißung – und zu oft führten solche Utopien ins Verderben.
Die Autorin wirbt für einen vorurteilslosen Blick auf Russland und erinnert an die besondere Verantwortung, die die Deutschen Russland gegenüber tragen. In jedem Kapitel wird deutlich, wie die deutsch-russische Geschichte die Gegenwart prägt. Darüber hinaus hat Katja Gloger persönliche Gespräche mit Staatsmännern, Historikern und mit Menschen geführt, die Krieg und Verfolgung erlebten – und heute für Versöhnung kämpfen.
„Lebendig und fundiert führt Katja Gloger durch die schon ein Jahrtausend währende gemeinsame Geschichte von Deutschen und Russen – mit all ihren Blütezeiten und schrecklichen Abgründen. Der Blick auf die aktuellen Beziehungen erhält so historische Tiefenschärfe. Ein wichtiges und notwendiges Buch, gerade angesichts neuerlicher Entfremdungstendenzen.“
Dr. Jürgen Zarusky
Chefredakteur der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte
Institut für Zeitgeschichte München-Berlin
„Dieses Buch macht unsere gemeinsame Geschichte verständlich.“
Sigmar Gabriel
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