A Touch of Wilderness (Whispers of the Wild 1) A Touch of Wilderness (Whispers of the Wild 1) - eBook-Ausgabe
Roman
— Mitreißende New-Adult-Romance über einen Sommer in Südafrika! (Nike & Liam)„Eine beeindruckende Geschichte.“ - herzlesen
A Touch of Wilderness (Whispers of the Wild 1) — Inhalt
Ein Sommer voller Abenteuer und Romantik im Herzen Südafrikas
Als Nike die einzigartige Gelegenheit ergreift, ihren Sommer in der atemberaubenden Kulisse Südafrikas zu verbringen, ahnt sie nicht, welche unvergesslichen Momente auf sie warten. Ihr Einsatz in einem Tierschutzprojekt führt sie in den legendären Kruger-Nationalpark, wo sie nicht nur die majestätische Tierwelt, sondern auch die Schönheit der Natur in vollen Zügen genießt. Von malerischen Sonnenuntergängen bis hin zu einem exotischen Frühstück mit Giraffen – Nikes Erlebnisse in Südafrika sind geprägt von Momenten, die direkt aus einem Traum zu stammen scheinen.
Begegnung mit Liam
Das Beste an Nikes Abenteuer ist die Begegnung mit Liam, dem attraktiven und charismatischen Safariguide, der ihr Herz im Sturm erobert. Ihre gemeinsamen Erlebnisse, geprägt von der faszinierenden Tierwelt und den abenteuerlichen Safaris, schaffen eine tiefe Verbindung zwischen ihnen. Doch die Romantik bekommt eine Wendung, als Nike entdeckt, dass Liam Geheimnisse birgt, die ihre aufkeimende Beziehung auf die Probe stellen ...
Sehnsuchtssetting Südafrika verknüpft mit den romantischen Tropes Opposites Attract und Strangers to Lovers!
Nikes beste Freundin Sophie erlebt einen aufregenden Sommer in Island! Lies Band zwei der Whispers of the Wild-Dilogie A Glimpse of Northern Lights!
Leseprobe zu „A Touch of Wilderness (Whispers of the Wild 1)“
1. Kapitel
„Diesen Mist kann sich doch keiner merken!“, fluchte ich und schmiss meine Lernutensilien im hohen Bogen vom Bett. Kunstvoll drapierten sich meine Notizzettel auf dem Boden. Ich würde Rechnungswesen nie kapieren. Was bei meinem Studiengang wirklich eine sehr schlechte Voraussetzung war.
Während ich meinen dunkelbraunen Lockenkopf in beiden Händen vergrub, gab ich ein leises Stöhnen von mir. Selbst wenn ich noch eine Nacht durcharbeitete, würde ich den Stoff für die Klausur nicht schaffen. Mein Kaffeekonsum hatte mittlerweile schon ein [...]
1. Kapitel
„Diesen Mist kann sich doch keiner merken!“, fluchte ich und schmiss meine Lernutensilien im hohen Bogen vom Bett. Kunstvoll drapierten sich meine Notizzettel auf dem Boden. Ich würde Rechnungswesen nie kapieren. Was bei meinem Studiengang wirklich eine sehr schlechte Voraussetzung war.
Während ich meinen dunkelbraunen Lockenkopf in beiden Händen vergrub, gab ich ein leises Stöhnen von mir. Selbst wenn ich noch eine Nacht durcharbeitete, würde ich den Stoff für die Klausur nicht schaffen. Mein Kaffeekonsum hatte mittlerweile schon ein besorgniserregendes Level erreicht.
Wieso noch mal hatte ich mich ausgerechnet für BWL entschieden? Ach ja, weil meine Eltern mich förmlich dazu genötigt hatten. Wenn es nach ihnen ging, dann war meine Zukunft ohnehin schon in Stein gemeißelt. Ich würde in ihre Firma einsteigen und dort vermutlich für den Rest meines Lebens am Schreibtisch versauern, da Mama und Papa wollten, dass ich mich um die Buchhaltung unseres Familienunternehmens Sonnenfelds Weinspezialitäten kümmerte.
Mein Opa hatte es vor fünfzig Jahren ins Leben gerufen, mittlerweile war es in den Besitz meiner Eltern übergegangen. Weinhandel mit Familientradition. Der Name Sonnenfeld stand für hochwertige, erlesene Weine und eine fundierte Expertise. Unser Unternehmen war weit über die Grenzen von Köln hinaus bekannt, und wir konnten mit einem beachtlichen Kundenstamm aufwarten.
Seit ich denken konnte, hatten sich meine Eltern gewünscht, dass ich im Familienunternehmen mitwirkte und Sonnenfelds Weinspezialitäten eines Tages übernahm. Diese Aussicht setzte mich enorm unter Druck. Eigentlich wäre ich nach dem Abitur gern für eine Weile ins Ausland gegangen. Doch mein Pflichtbewusstsein gegenüber unserem Weinhandel hatte letztendlich gesiegt. Ich hatte mein Studium begonnen und parallel dazu angefangen, im Familienbetrieb zu arbeiten. Mittlerweile bereute ich das aber sehr.
Wobei es auch nicht so war, dass ich unser Familienunternehmen und das, worum es dabei ging, nicht mochte. Ganz im Gegenteil: Ich liebte Wein.
Ich liebte es, nach einer Flasche zu greifen, ihre Aufmachung zu begutachten, über das Etikett zu streichen und schließlich den Korken zu lösen, um die einzigartige Vielfalt der Aromen zu erleben. Meine Sinne spielen zu lassen. Das fing schon an, bevor ich überhaupt einen Tropfen gekostet hatte. Der Wein barg so viele Facetten, er war nicht einfach nur rot oder weiß.
Allein das Farbspiel im Glas fand ich faszinierend. Beim Weißwein reichte das Farbspektrum von zitronenfarben über herbstliche Goldtöne bis hin zu einem satten Bernsteingelb. Beim Rotwein hingegen bewegten sich die Nuancen zwischen Hellrosa über Kirschrot bis hin zu Blauschwarz. Kein Wein glich dem anderen. Jeder von ihnen war einzigartig, denn es gab viele verschiedene Rebsorten.
Sobald ich an einem Glas Wein roch, war es, als bekäme ich bereits eine erste Vorstellung davon, welches Geschmacksfeuerwerk sich nur Sekunden darauf in meinem Mund entfalten würde.
Doch meine Leidenschaft für Wein war mir in den letzten Monaten immer mehr abhandengekommen, und jeder Tropfen barg nun einen bitteren Beigeschmack. Eine dunkle Note, die ich nicht abschütteln konnte, sosehr ich mich auch bemühte. Es fühlte sich beinahe so an, als hätte ich einen regelrechten Widerwillen entwickelt, weil mich selbst der edelste Wein an die Erwartungen meiner Familie erinnerte. An meine Verantwortung gegenüber unserer alten Tradition.
Meine Eltern hatten mir kaum eine Wahl gelassen. Sie würden es nicht verkraften, wenn ich ihr Erbe nicht fortführte. Und da ich nun einmal Einzelkind war, würde der Weinhandel wohl oder übel eines Tages mir gehören.
Manchmal fragte ich mich, ob ich undankbar war, und mein schlechtes Gewissen meldete sich sofort zu Wort. Warum war ich nicht einfach glücklich? Meine Zukunft war sicher, und ich konnte ein erfolgreiches Familienunternehmen fortführen. Ich hatte das, wovon viele träumten. Manch einer wusste sein Leben lang nicht, wohin ihn seine Reise führen würde.
Aber vielleicht lag genau da das Problem. Es war der Traum meiner Eltern. Und nicht meiner.
Nur hatte ich mich bisher nie getraut, ihnen das zu sagen.
Meine Gedanken kehrten zurück zu der morgigen Klausur, und ich bekam schon wieder Bauchschmerzen. Ich war absolut kein Prüfungsmensch. War ich noch nie gewesen.
Das wird ein Desaster, schoss es mir durch den Kopf. Da mir mittlerweile schon der Schädel rauchte, drehte ich mich auf den Rücken und starrte an die Decke. Ein zaghaftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als mein Blick das LED-Lichternetz streifte, das den Anschein erweckte, als würden unzählige Sterne am Firmament funkeln.
Meine Gedanken schweiften ab und verloren sich zwischen den Sternen. Sollte das Leben nicht wild und unvorhersehbar sein? Voller Überraschungen und Glücksmomente?
Das Leben war so viel mehr als BWL. Aber wie sollte ich das meinen Eltern beibringen? Die Firma war ihr Ein und Alles.
Mein Blick wanderte weiter zu der Pinnwand über meinem Schreibtisch, an der Postkarten, Sticker und alte Zeichnungen hingen. Ich blieb an der Zeichnung von einem Elefanten hängen, die ich etwa vor drei Jahren gemacht hatte. Früher hatte ich gern und viel gezeichnet, doch leider hatte unter dem stetig zunehmenden Druck auch meine Kreativität gelitten. Ich konnte nicht mal genau sagen, wann ich das letzte Mal einen Bleistift in der Hand gehalten und losgelöst von irgendwelchen Alltagsgedanken gezeichnet hatte.
Mein Handy vibrierte. Als ich einen Blick darauf warf, musste ich schmunzeln. Meine beste Freundin Sophie hatte mir geschrieben. Was täte ich nur ohne sie? Sie war mein Fels in der Brandung, wann immer mein Leben kopfstand. Und sie war der Mensch, dem ich all meine Sorgen und Sehnsüchte anvertrauen konnte.
Hey, kommst du gut mit dem Lernen voran?
Eher schlecht als recht,
schrieb ich zurück und setzte noch einen deprimierten Smiley hinterher.
Sophies Antwort kam prompt.
Ich denk morgen auf jeden Fall ganz doll an dich, wenn du deine Prüfung hast. Du schaffst das!
Danke, Soph! Wie war es heute bei euch? Wäre so gern gekommen, aber versinke im Lernchaos …
Sophie war bereits eifrig am Tippen, da sich ihr WhatsApp-Status von „Online“ zu „schreibt“ änderte.
Dilara ist bereits voll und ganz mit ihren Südafrika-Planungen beschäftigt. Unglaublich, dass sie schon in wenigen Tagen für drei Monate im Kruger-Nationalpark ist. Bin so gespannt, ob wir das Tierschutzprojekt der Sibaya Lodge anschließend in unser Programm aufnehmen. Safaris, Wildtierbeobachtungen, Vogelzählungen und so … Ich glaube, das könnte ein schönes Projekt für die WWS sein!
World Wildlife Savers, kurz WWS, war der Name der Organisation, bei der Sophie und ich ehrenamtlich arbeiteten. Dabei handelte es sich um eine Untergruppe der Heynemann Stiftung für Tier und Natur, die auch über das Vermögen und die Spendeneinnahmen der Stiftung finanziert wurde. Diese war von dem Ehepaar Eva und Günther Heynemann ins Leben gerufen worden, einem wohlhabenden Ehepaar aus Köln, das sich von ganzem Herzen dem Tier- und Naturschutz widmete.
Nur wenige Mitarbeiter bei WWS waren wie unsere Chefin Dilara fest angestellt. Die meisten arbeiteten auf ehrenamtlicher Basis – so auch Sophie und ich. Die Organisation bot Freiwilligenarbeit auf dem ganzen Globus an, wobei alle Projekte eines gemeinsam hatten: Der Erhalt bedrohter Tierarten stand im Mittelpunkt. WWS stand für Fernweh, ehrenamtliches Engagement und einzigartige Erfahrungen.
Ich liebte meine Arbeit dort. Der Tierschutz hatte mir schon immer am Herzen gelegen und war – neben dem Wein – meine zweite große Leidenschaft. Bereits als junges Mädchen hatte ich mich für die einzigartige Tierwelt interessiert und konnte es nicht mit ansehen, wenn ihr Lebensraum durch Menschenhand zerstört wurde. Es war beängstigend, wie viele Tiere mittlerweile auf der Liste bedrohter und gefährdeter Arten standen. Mal ganz davon zu schweigen, dass bereits viele von ihnen von unserem Planeten verschwunden waren. Der Mensch beutete die Natur aus, es kam zu immer mehr Ressourcenabbau, und der Lebensraum von Tieren und Pflanzen wurde zunehmend kleiner. Dabei betraf der Schutz unseres Planeten uns alle. Und genau aus dem Grund waren die World Wildlife Savers eine Herzensangelegenheit für mich.
Sophie und ich hatten schon einmal ein Projekt im Auftrag der Organisation testen dürfen und ehrenamtlich vor Ort helfen können. Letzten Sommer waren wir für zwei Wochen in einem forschungsbasierten Meeresschildkrötenprojekt in Griechenland tätig gewesen, in dem wir unter anderem Nistschildkröten markiert, Jungtiere aus Gefahren gerettet, Nester gezählt und das Verhalten der Meeresschildkröten analysiert hatten. Das war ein unvergessliches Erlebnis gewesen! Und auch wenn es nur eine minimale Veränderung bewirkte – es hatte sich toll angefühlt, einen Beitrag leisten zu können.
Meine Arbeit bei den World Wildlife Savers war eine willkommene Ablenkung zu meinem BWL-Studium und machte mir unglaublich viel Spaß. Ich konnte nicht nur andere Tier- und Naturfreunde über die Vielfalt unserer Freiwilligenprojekte informieren, nein, ich konnte mich auch selbst engagieren.
Natürlich war es ebenso wichtig, den Tierschutz in Deutschland zu unterstützen. Zu Schulzeiten hatte ich unter anderem in einem Tierheim hier vor Ort in Köln ausgeholfen. Aber die weltweiten Projekte der WWS übten eine ungemeine Anziehungskraft auf mich aus, und oft träumte ich mich zu den Projekten an die entlegensten Winkel der Erde. Auch wenn es wohl nie dazu kommen würde, dass ich tatsächlich dorthin reiste. Dazu war ich viel zu eingebunden in mein Studium und meine Arbeit im Weinhandel.
Ich seufzte. Als ich mich nach meinem Abitur den World Wildlife Savers angeschlossen hatte, sprudelte ich nur so vor Reiselust. Ich wollte meinen Horizont erweitern und über den Tellerrand hinausblicken. Es gab so viele Länder, die ich eines Tages bereisen wollte. Und auch wenn ich meine Reisepläne bisher noch nicht in die Tat umsetzen konnte, an meinem Traum würde ich festhalten.
Nike, bist du noch da?,
hatte Sophie inzwischen geschrieben.
Sorry, war mal wieder am Träumen.
Meine Gedanken schweiften erneut ab. Schon in wenigen Tagen würde unsere Freundin und Chefin Dilara im Flieger sitzen. Südafrika. Allein in dem Namen schwangen so viel Abenteuer und Lebenslust mit.
Ich spürte einen Anflug von Neid. Das Abenteuerlichste, das mir in meinem zukünftigen Job passieren konnte, war, dass mir ein Tacker auf den Fuß fiel, während ich am Schreibtisch saß. Ich pustete mir missmutig eine Locke aus dem Gesicht.
Es klopfte an der Tür.
„Herein“, rief ich, noch immer vollkommen in Gedanken versunken.
„Hey“, vernahm ich eine mir nur allzu vertraute Stimme, und als ich von meinem Bett aus träge den Kopf wandte, stand mein Freund Tim im Türrahmen. Im Gegensatz zu mir hatte er sein BWL-Studium bereits erfolgreich und mit Auszeichnung absolviert. Seitdem war er im Weinhandel meiner Eltern angestellt. Mama und Papa waren richtig vernarrt in ihn.
Er schloss leise die Tür hinter sich und betrat das Zimmer, ein zögerliches Lächeln auf den Lippen.
„Ich hab schon dreimal geklopft, aber du hast nicht reagiert.“
„Ehrlich? Sorry, ich muss mit meinen Gedanken ganz woanders gewesen sein. Wie gut, dass du einen Schlüssel hast. Vermutlich hätte ich die Klingel auch überhört.“ Ich grinste schief.
Ein herbes Parfüm schwebte durch das Zimmer, und eine widerspenstige Strähne hatte sich in Tims Stirn geschlichen. Ich konnte nicht sagen, wer von uns beiden die störrischeren Haare besaß.
Tim setzte sich zu mir auf die Bettkante und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen, so zaghaft, dass ich das Gefühl hatte, mich würde lediglich der Flügel eines Schmetterlings streifen. „Ich wollte mal nach dir sehen, wo doch morgen deine Klausur ansteht.“
Er ließ seinen Blick durch mein Schlafzimmer schweifen, das mir gleichzeitig auch als Arbeitszimmer diente, und blieb dabei an dem Chaos hängen, das ich verursacht hatte. „Oh, was ist denn da passiert?“
„Das war ein Ich-pack-die-Prüfung-morgen-nicht-Anfall“, jammerte ich. „Tim, ich glaub, das wird eine regelrechte Katastrophe. Ich hab einfach nicht so eine Affinität zu Zahlen wie du.“
Verzweifelt blickte ich meinen Freund an. Doch ich hatte den Eindruck, dass Tim mir gar nicht richtig zuhörte. Stattdessen bückte er sich nach den losen Zetteln und begann, diese einzusammeln.
„Tim, lass gut sein … Ich räume das schon noch weg. Du musst nicht mein Chaos beseitigen.“
Tim war ein Mensch, der gern den Überblick hatte und Ordnung für eine der wichtigsten Zutaten des Erfolgs hielt. Daher ließ er sich von meinem Einwand nicht beirren, sondern sammelte weiter meine lose Blättersammlung auf, nur um sie dann zwischen uns aufs Bett zu legen und mir ein aufmunterndes Lächeln zu schenken.
„Natürlich packst du das.“ Er strich mir über den Arm. „Das weiß ich sogar ziemlich sicher.“
„Ach ja, und woher weißt du das?“, fragte ich.
Tim griff nach meiner Hand und streichelte mit seinem Daumen über meinen Handrücken. „Na, weil du meine wunderbare Freundin bist. Wie könntest du da nicht bestehen?“
Wenn es bloß so einfach wäre …
Ich schluckte und nahm meinen ganzen Mut zusammen.
„Tim, was ist … Was ist, wenn das hier einfach nicht das Richtige ist? Also nicht das Richtige für mich? Wenn die Arbeit im Unternehmen meiner Familie nicht für mich bestimmt ist? Mir kommt das alles zu theoretisch vor, nicht kreativ genug.“
Tim runzelte die Stirn. „Wie kommst du denn darauf?“
„Ich weiß nicht, es ist so ein Gefühl …“
Wieder lächelte Tim und tippte mir mit dem Zeigefinger auf die Nase. „Das ist Unsinn, mein Schatz. Ich meine, alles ist bestens, oder nicht? Du und ich zusammen im Unternehmen deiner Eltern … Das ist doch alles, was man sich erträumen könnte. Was wir uns immer erträumt haben.“
Ich schluckte meine aufwallenden Gefühle und meine Enttäuschung darüber, dass Tim meine Zweifel einfach so abbügelte, herunter. Ich wusste, dass er mich nur aufmuntern wollte, doch sein Kommentar versetzte mir einen Stich.
Ich kannte Tim schon seit dem Kindergarten. Bereits im zarten Alter von drei Jahren waren wir unzertrennlich gewesen und hatten mit Hingabe Sandküchlein in Form von Herzen füreinander gebacken – so zumindest lautete die Geschichte unserer Eltern.
Tim war nicht nur mein fester, sondern auch mein bester Freund. Letzteres seit fast zwanzig Jahren.
Als Freunde waren wir unzertrennlich gewesen, wir hatten immer über alles reden können. Doch seitdem wir vor knapp drei Jahren ein Paar geworden waren, kratzten unsere Gespräche oftmals nur noch an der Oberfläche. Dabei sollte es eigentlich genau andersherum sein.
Sobald ich etwas ansprach, das mir wirklich auf dem Herzen lag, fühlte ich mich von Tim irgendwie nicht … gesehen. Auch wenn er der liebevollste und fürsorglichste Mensch war, den ich kannte … Er sah mich einfach nicht. Nicht richtig. Ergab das überhaupt einen Sinn?
„Machst du dir etwa immer noch Sorgen wegen der Klausur?“, fragte Tim und strich eine Locke hinter mein Ohr. „Das musst du nicht. Ich weiß, dass du das schaffst.“
So aufbauend seine Worte auch gemeint waren, meine Laune besserte sich dadurch nicht. Ganz im Gegenteil. Tims hohe Erwartungshaltung setzte mich zusätzlich unter Druck, da es für ihn außer Frage stand, dass ich meine Prüfung schaffte. Ich merkte, wie ich innerlich immer unruhiger wurde, daher deutete ich entschuldigend auf meine Lernkarten.
„Du, nimm es mir nicht übel, aber ich glaube, ich brauche noch ein bisschen Ruhe vor der Klausur.“
„Klar, das versteh ich total!“, sagte Tim verständnisvoll und stand von meinem Bett auf. „Ich drücke dir ganz fest die Daumen für morgen.“
Er gab mir einen Kuss auf die Wange, und der Geruch seines Parfüms drang mir aufs Neue in die Nase.
Im Türrahmen drehte er sich noch einmal zu mir um. „Denkst du an das Essen morgen Abend mit deinen Eltern?“
Ich hatte nur mit halbem Ohr zugehört, dementsprechend irritiert war ich im ersten Moment.
„Hm? Essen?“, hakte ich nach und runzelte die Stirn.
Tims Lächeln fiel in sich zusammen, stattdessen zeichnete sich Enttäuschung in seinem Gesicht ab. „Wir wollten doch meine Beförderung feiern, schon vergessen?“, fragte er, und ich meinte, einen leicht gekränkten Unterton aus seiner Stimme herauszuhören.
Ach ja, da war ja etwas gewesen. Tim war es gelungen, einen guten Deal mit einem französischen Weingut an Land zu ziehen. Unser Familienunternehmen sollte den Wein exklusiv in Deutschland bewerben und verkaufen, was eine wirklich große Ehre war. Tim hatte sich dafür ordentlich ins Zeug gelegt und mächtig Eindruck bei meinen Eltern gemacht, weswegen sie ihm nun auch mehr Verantwortung übertragen wollten.
Irgendwie war es ernüchternd zu realisieren, dass Tim und ich uns zurzeit in völlig unterschiedlichen Lebensphasen befanden. Er würde morgen offiziell von meinen Eltern befördert werden, während ich hier in Jogginghose und mit Zahnpastafleck auf meinem Shirt über irgendwelchen bescheuerten Lernkarten brütete und ganz offensichtlich die Kontrolle über mein Leben verloren hatte. Gerade fühlte es sich an, als trennten uns Welten.
Ich nickte Tim zu und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen. „Ach, das Essen. Natürlich habe ich das nicht vergessen.“
„Schön, ich freue mich.“ Tim verließ sichtlich zufrieden das Zimmer, während ich allein und mit Bauchschmerzen vor meinen Lernkarten zurückblieb.
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„Eine beeindruckende Geschichte.“
„Es war fast so, als würde man beim umblättern jeder Seite selbst in Afrika sitzen, die Tiere um einen herum, ein Glas Wein in der Hand und das Leben genießen und trotzdem spüren, was von Bedeutung ist.“
„"A Touch of Wilderness" ist eine Geschichte zur Selbstfindung, wunderschönen Setting und authentischen Charakteren, die man gerne begleitet.“
„Eine schöne Geschichte über eine abenteuerliche Reise nicht nur nach und in Südafrika, sondern auch zu sich selbst und den eigenen Wünschen.“
„Eine wunderschöne Geschichte mit viel Herz und unglaublich fantastischem Setting zum Träumen“
„Ganz viel Liebe, Abenteuer und Spannung im wunderschönen Kruger Nationalpark - eine echte Empfehlung für alle Safari Fans.“
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