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Armstrongs Erben Armstrongs Erben - eBook-Ausgabe
Was der neue Kampf der Supermächte um den Mond für uns bedeutet
— Mit einem Vorwort des ESA-Astronauten Matthias Maurer„Was sein Buch abseits dieser meist technischen Herausforderungen besonders lesenswert macht, ist sein Blick auf die politische und rechtliche Dimension des Unterfangens.“ - Deutschlandfunk Kultur - Studio 9
Armstrongs Erben — Inhalt
Der neue Wettlauf zum Mond
Seit mehr als 50 Jahren war kein Mensch mehr auf dem Mond. Doch ab 2025 beginnt die Rückkehr zu unserem Nachbarn im All – erst mit einem Vorbeiflug, dann mit Landungen. Ziel ist eine dauerhafte Präsenz. Für das Artemis-Programm haben die USA sich mit internationalen Partnern zusammengetan. Doch China schmiedet für sein ambitioniertes Mondprogramm ebenfalls Koalitionen, etwa mit Russland. Die Welt wird Zeuge eines neuen Wettlaufs im Weltraum. Dieses Buch hilft zu verstehen, was diesmal anders ist als bei den ersten Mondflügen, wer die Regeln bestimmt und was das mit uns auf der Erde zu tun hat.
Leseprobe zu „Armstrongs Erben“
Widmung Geleitwort
von ESA-Astronaut Matthias Maurer
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ohne den Mond hätte ich diesen Text vermutlich nicht geschrieben. Und Sie könnten dieses Buch über das, was wir Menschen dort in den kommenden Jahren vorhaben, auch gar nicht lesen. Denn es gäbe wohl weder Sie noch mich. Durch seine Anziehungskraft sorgt unser kosmischer Begleiter nicht nur Tag für Tag und Nacht für Nacht für Ebbe und Flut in den Weltmeeren, er stabilisiert und verlangsamt auch die Drehung der Erde um sich selbst. Und das wiederum sorgt dafür, dass unsere [...]
Widmung Geleitwort
von ESA-Astronaut Matthias Maurer
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ohne den Mond hätte ich diesen Text vermutlich nicht geschrieben. Und Sie könnten dieses Buch über das, was wir Menschen dort in den kommenden Jahren vorhaben, auch gar nicht lesen. Denn es gäbe wohl weder Sie noch mich. Durch seine Anziehungskraft sorgt unser kosmischer Begleiter nicht nur Tag für Tag und Nacht für Nacht für Ebbe und Flut in den Weltmeeren, er stabilisiert und verlangsamt auch die Drehung der Erde um sich selbst. Und das wiederum sorgt dafür, dass unsere Tage nun entspannte 24 statt nur einige wenige hektische Stunden aufweisen, und auch dafür, dass unsere Erdachse stabil bleibt und unser Klima folglich nicht permanent zwischen Eiszeit und tropischer Hitze hin und her wechselt.
Fachleute gehen davon aus, dass sich komplexe Lebensformen auf der Erde – also auch Sie und ich, wie gesagt – sonst gar nicht hätten entwickeln können. Was für ein faszinierender Gedanke!
Ebenso bemerkenswert finde ich, dass Mond und Erde einen gemeinsamen Ursprung haben. Forschende vermuten, dass in den Kindertagen unseres Sonnensystems ein sogenannter Protoplanet etwa von der Größe des Mars, sie nennen ihn Theia, mit der Erde zusammengestoßen ist. Dabei soll die noch dünne Erdkruste aufgebrochen sein. Gigantische Mengen flüssigen Gesteins wurden ins All geschleudert. Aus ihnen – und aus den Resten von Theia – soll sich dann binnen kurzer Zeit der Mond geformt haben.
Tatsächlich wissen wir das aber nicht so genau. Und allein das ist ein Grund dafür, dass wir endlich zum Mond zurückkehren müssen! Seit seiner Entstehung trägt er wie ein Geschichtsbuch fundamentale Informationen zur Entstehung und Entwicklung unseres Sonnensystems in sich. Wir müssen die entsprechenden Seiten nur aufschlagen und lesen. Die neuen Erkenntnisse werden uns sicher auch bei der Frage helfen, ob wir allein sind oder wohin ins All wir näher schauen sollten, um einen erdähnlichen Planeten zu finden.
Dann geht es auch um die Frage, wie eigentlich das Leben auf die Erde gekommen ist. Denn wenn Asteroiden und Kometen einst wie eine Art kosmischer Lieferdienst aus der Tiefe des Alls das Leben gebracht haben, könnten sich die Spuren dieser Einschläge bis heute auf dem Mond erhalten haben. Und zwar im Wassereis, das sich über Milliarden von Jahren in den schattigen Stellen der Krater an den Mondpolen erhalten hat.
Hier auf der Erde werden wir solche Spuren nicht mehr finden, weil sich das Antlitz unseres Planeten beständig erneuert, weil Gestein durch Wind und Wasser erodiert, weil Erdplatten auseinanderdriften und zusammenstoßen, weil Pflanzen wachsen und geologische Strukturen verschwinden lassen. Auf dem Mond dagegen könnten sich die historischen Lebensspuren womöglich noch aufspüren lassen. Es wäre eine gigantische Entdeckung, die unseren Blick auf unsere Entstehung und unseren Platz im Kosmos revolutionieren würde!
Jeder Mensch braucht Träume, die inspirieren, Hoffnung und Antrieb geben. Ich für meinen Teil träume von einem Flug zum Mond. Wie sehr, das ist mir beim bisher größten Abenteuer meines Lebens bewusst geworden. Von November 2021 bis Mai 2022 durfte ich für rund ein halbes Jahr auf der Internationalen Raumstation (ISS) leben und arbeiten. In der freien Zeit bei meiner Mission „Cosmic Kiss“ habe ich so viele Stunden wie möglich im Cupola-Modul verbracht. So heißt der in Europa gebaute Aussichtspunkt der Station mit seinen insgesamt sieben Fenstern.
Spektakulär, gigantisch – es fehlen einem die passenden Worte, wenn man den Ausblick beschreiben will. Der Blick aus der Cupola hat mich immer wieder aufs Neue zum Träumen, aber auch zum Nachdenken angeregt. Mir ist aufgefallen, wie groß der Anteil der Ozeane an der Oberfläche eigentlich ist und wie unscheinbar und dünn unsere wertvolle Atmosphäre. Doch auch den Mond sieht man dort oben klarer als hier unten auf der Erde.
Das hat nichts damit zu tun, dass wir ihm im Orbit so viel näher wären. Der Abstand ist nur 0,1 Prozent geringer als von der Erdoberfläche. Die Raumstation fliegt in gut 400 Kilometer Höhe, bis zum Mond sind es immer noch durchschnittlich 385 000 Kilometer. Weil aber die Atmosphäre den Blick nicht beeinträchtigt, kann man die Oberfläche mit ihren unzähligen Kratern deutlicher erkennen.
Ich weiß nicht, wie oft ich da in der Cupola schwebte, meist nach unserem obligatorischen Sporttraining, und auf das immer wechselnde Antlitz der Erde und den majestätischen Mond blickte. Meinen Freund, so habe ich ihn genannt.
Mein Astronautenkollege Buzz Aldrin, der zweite Mensch auf dem Mond, hat seinen ersten Eindruck auf der Oberfläche mit zwei Worten beschrieben: „magnificent desolation“, prächtige Einöde. So sieht der hell strahlende Begleiter unserer Erde in der allumfassenden Schwärze des Alls tatsächlich aus. Wie gern würde ich einmal über seine Oberfläche laufen und dann am Himmel die Erde aufgehen sehen, als blau-weiß marmorierte Kugel am Horizont!
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist ein essenzieller Partner im Artemis-Mondprogramm. Wir liefern das European Service Module (ESM), das die Crews mit Wasser und Atemluft versorgt, die Temperatur der Astronautenkapsel regelt, mit seinen Solarpaneelen die Energie bereitstellt, sie speichert und mit seinem Triebwerk den Flug zum Mond überhaupt erst möglich macht. Gebaut wird das ESM übrigens in Bremen – und zwar viel günstiger, als die Amerikaner das hinbekommen hätten.
Der wahre Wert des europäischen Beitrags ist aber die Stabilisierung des amerikanischen Mondprogramms. Nationale Programme erfahren oft starke Veränderungen durch frisch gewählte Präsidenten, wie sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder zeigte. Eine internationale Kooperation hingegen überdauert die Jahrzehnte stabiler, wie man wunderschön am Programm der ISS erkennen kann. Eine solche Kontinuität ist für die Erkundung des Weltraums unabdingbar.
Für die Beistellung des ESM bekommt die ESA die Möglichkeit, bei mindestens drei Artemis-Missionen mit dabei zu sein. Sie sollen die Gateway-Station zum Ziel haben, die wir gemeinsam mit den USA, Japan und Kanada im Mondorbit aufbauen. Einer dieser Flüge könnte uns eventuell hinab zur Mondoberfläche führen. Ich bin auch zuversichtlich, dass weitere Fluggelegenheiten dazukommen. Grundlage dafür könnte ein vollautomatisches Frachtraumschiff sein, das wir hier in Europa entwickeln wollen: Der Argonaut-Lander als eine Art Schwerlasttransporter kann bis zu 1,7 Tonnen Nutzlast an jeden Punkt der Mondoberfläche bringen und damit zum Beispiel Artemis-Missionen versorgen.
Für die drei bisher existierenden europäischen Artemis-Tickets stehen gegenwärtig sechs aktive ESA-Astronauten mit ISS-Erfahrung zur Verfügung. Zu dieser hoffnungsvollen Gruppe gehöre auch ich und gestehe, auch schon darüber nachgedacht zu haben, welche bedeutungsschweren Worte ich beim Schritt auf den Mond wohl sagen würde. Das gehört einfach dazu, denn Neil Armstrong hat die Messlatte schon ordentlich hochgelegt, finde ich.
Für Sie sollte aber weniger wichtig sein, wer fliegt, sondern dass wir als Europa mitfliegen!
Wir Europäerinnen und Europäer werden die zukünftigen Flüge zum Mond nicht mehr auf dem Sofa verfolgen, wie einst die Apollo-Missionen – sondern im Druckanzug auf dem Sitz des Raumschiffes. Wir müssen in der ersten Reihe dabei sein, wenn wir uns endlich mit den vielen offenen Fragen befassen werden, die der Mond für uns bereithält. Dieses neue Zeitalter der Exploration darf nicht ohne uns stattfinden.
Auch wir sollten uns John F. Kennedys legendären Anspruch zu eigen machen und danach streben, „als Leader mit dabei zu sein, die Erkundung des Alls und die für die Raumfahrt künftig geltenden Regeln aktiv und führend zu gestalten“. Denn Raumfahrt ist nach wie vor schwer und erfordert große Anstrengungen, deren Erfolg aber Europa guttun, uns einen und stärken wird. Gerade nach den gesellschaftlichen Krisenzeiten von Corona und Krieg braucht ein verunsichertes Europa ein solches großes gemeinsames Ziel, das uns anspornt und motiviert, das Beste aus uns hervorzubringen, und das uns erlaubt, der zunehmenden gesellschaftlichen Ignoranz und Unwissenheit, beständig genährt von Verschwörungstheoretikern und nationalistischen Bewegungen, eine positive und wissensbasierte Zukunftsperspektive entgegenzustellen.
Was aber nun wollen wir auf dem Mond? Wie gesagt, wollen wir etwas über uns lernen, über die Geschichte unserer Erde und womöglich darüber, wie das Leben zu uns kam. Wir wollen im Detail verstehen, wie der Mond entstand, wie er im Inneren aussieht. Die gut 380 Kilogramm Gesteinsproben, die die Apollo-Astronauten zwischen 1969 und 1972 gesammelt haben, stammen nur von einigen wenigen, ausgewählten Punkten auf der Oberfläche.
Wir haben gewissermaßen nur ein paar Seiten des geologischen Lehrbuchs, das der Mond uns bereitstellt, in aller Schnelle quergelesen. Jetzt wollen wir die anderen Kapitel studieren, wollen an anderen Stellen landen. Unser Hauptziel ist jetzt die von tiefen Kratern durchzogene Südpolregion. Denn in den schattigen Bereichen genau dieser Krater haben sich, wie wir durch Sonden und deren Beobachtungen wissen, große Mengen an Eis erhalten. Das ist wissenschaftlich extrem interessant – vor allem aber auch für die weitere Erkundung des Sonnensystems.
Ich finde außerdem die Idee attraktiv, auf der erdabgewandten Seite des Mondes ein Radioteleskop zu errichten. Damit könnten wir Hinweise aus der absoluten Frühzeit des Universums aufzeichnen, noch bevor überhaupt die ersten Sterne zündeten. Es wäre ein Blick noch viel weiter zurück als jetzt mit dem schon extrem faszinierenden James-Webb-Teleskop. Der Platz wäre deswegen so besonders geeignet, weil er einerseits außerhalb unserer Atmosphäre und des Erdmagnetfeldes liegt, welche die Signale sonst schlucken würden. Andererseits würde der Mond alle störenden Signale effektiv abschirmen, die wir von der Erde aus beständig hinaus ins All abstrahlen.
Denn das ist der zweite Hauptgrund, warum wir zurück zum Mond wollen und müssen: Hier können wir all die Technologien testen, die wir für weitere Flüge hinaus ins Sonnensystem in Zukunft brauchen werden, zum Mars zum Beispiel. Geht etwas schief, können wir vom Mond aus in wenigen Tagen wieder zu Hause sein. Er bietet die perfekte Umgebung für die Technologieentwicklung. Eine Art Sandkasten, im wahrsten Sinne des Wortes, zum Testen.
Apropos Sandkasten: Am Europäischen Astronautenzentrum in Köln haben wir genau den gebaut – und zwar in einer XXL-Version: Als Gemeinschaftsprojekt der ESA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist hier die Luna-Anlage entstanden. Ich durfte das Projekt als astronautischer Experte begleiten. Herzstück der Trainingsanlage ist ein 700 Quadratmeter großes Testfeld voll mit 900 Tonnen simuliertem Mondstaub. Hier wollen wir Astronautinnen und Astronauten trainieren, aber auch Roboter testen. Und wir wollen erforschen, wie beide zusammenarbeiten können. Denn nur als Team werden Menschen und Maschinen die Erforschung des Sonnensystems in Zukunft voranbringen.
Der ewig präsente Staub, die teils schwierigen Beleuchtungsverhältnisse in der Südpolregion des Mondes, ja mithilfe eines Seilsystems sogar die deutlich geringere Gravitation auf der Oberfläche – in der Luna-Anlage können wir all das realitätsnah nachbilden. Und wichtig ist uns: Der Komplex ist offen für Partner aus der ganzen Welt!
Um nachhaltig auf dem Mond leben und arbeiten zu können, und erst recht, um in Zukunft einmal weiter hinaus ins All vorzustoßen, werden wir nicht alle benötigten Ressourcen von der Erde aus mitbringen können. Das bedeutet, dass wir mit all dem arbeiten müssen, was uns vor Ort zur Verfügung steht. Und das ist auf dem Mond viel mehr, als man denkt, wenn man zum ersten Mal auf die graue Ödnis, die prächtige Einöde schaut.
Das Wassereis aus den Kratern kann uns, wenn wir es denn erreichen, Wasser und Sauerstoff für unsere Lebenserhaltungssysteme liefern. Es kann aber auch als Teil des Raketentreibstoffs genutzt werden, den wir idealerweise lokal produzieren – für den Rückweg zur Erde oder den möglichen Weiterflug zum Mars. Aus dem Mondgestein werden wir Sauerstoff herstellen und den Staub mit Lasern zu Baumaterial formen können, aus dem dann Teile unserer Mondbehausungen, Straßen oder Landeplätze entstehen. All diese Dinge müssen und werden wir ausprobieren. Denn dieses Mal werden wir kommen, um zu bleiben.
Mein Freund und Kollege Alexander Gerst hat das mit der Entdeckung der Antarktis vor mehr als 110 Jahren verglichen: Zuerst kamen einzelne Expeditionen, die Flaggen aufstellten. Dann wurde der Südkontinent systematisch erforscht, bis man dann später dauerhafte Stationen einrichtete. Die Flaggen auf dem Mond stehen schon, von den Apollo-Missionen. Nun wird es Zeit für eine wiederholte und dann dauerhafte Präsenz.
Auch in China gibt es ein großes Interesse am Mond, meine chinesischen Kolleginnen und Kollegen befassen sich mit denselben Fragen wie wir. Auch sie werden landen, auch sie planen den Bau eines dauerhaften Außenpostens. Auch sie werden internationale Partner mitnehmen. Ich finde das gut! Vom Interesse am Mond können wir alle profitieren. Wichtig ist, dass wir vertrauensvoll und friedlich zusammenarbeiten. Wir haben oft schon gesehen, dass die Kooperation im All wichtige politische Brücken auch für das Zusammenleben auf der Erde gebaut hat. Möge das auch hier so sein!
In diesem Buch finden Sie alles, was Sie zu unserer Rückkehr auf den Mond wissen müssen. Sie erfahren, wie das damals eigentlich genau lief, beim Apollo-Programm der Amerikaner, und was jetzt anders ist. Dass internationale Partner wie wir Europäer eine viel wichtigere Rolle spielen, wissen Sie ja jetzt schon. Aber auch um den Beitrag von Privatfirmen wie SpaceX oder Blue Origin wird es gehen, ohne den es zumindest für uns hier im Westen keine Mondlandung geben wird. Manche sagen sogar, dass das gegenwärtige Weltraumwettrennen eigentlich weniger zwischen den USA und China stattfindet, sondern vielmehr ein Rennen der amerikanischen Industrie ist.
Auf den folgenden Seiten lernen Sie auch, was man eigentlich braucht, um zum Mond zu kommen, dort zu landen und zu leben: Rakete, Raumschiff, Landefähre, Habitat. Und Sie erfahren, wer in Zukunft die Regeln für die Nutzung des Mondes vorgibt. Vielleicht habe ich ja die Chance, das alles einmal ganz aus der Nähe zu erleben. Dann berichte ich Ihnen gern davon.
Aber nun wünsche ich Ihnen erst einmal viel Spaß beim Lesen dieses Buches!
Ihr
Matthias Maurer
1
Der erste Wettlauf
Die Nächte waren warm, die Tage heiß, noch immer. Heiß und sonnenklar. Auch wenn die wärmste Zeit des Sommers inzwischen vier Wochen zurücklag, schickte sich auch der 12. September 1962 an, die Menschen in Houston ein weiteres Mal zu backen wie Brot in einem Ofen. Auf jenseits der 30 Grad Celsius würde das Thermometer im Tagesverlauf klettern. Und doch hatten sich an diesem Mittwochmorgen rund 300 000 Menschen in den Straßen der größten Stadt des US-Bundesstaates Texas versammelt, um einem hohen Gast zuzujubeln: Präsident John F. Kennedy war von der einst von einem wohlhabenden Baumwollgroßkaufmann gegründeten William Marsh Rice University zum Gastprofessor ehrenhalber ernannt worden. Nun war er angereist, um sich bei der Hochschule mit einer Rede zur Zukunft der Raumfahrt zu revanchieren.
Weitere 35 000 bis 45 000 Menschen waren deswegen ins riesige Rice-Footballstadion gekommen. Viele, weil sie wollten – und manche, weil sie mussten: Erstsemester der Universität am Ende ihrer Einführungsphase, zum Beispiel, und Schüler öffentlicher Schulen, die mit Bussen ins Stadion gebracht worden waren. In den Sitzreihen tupfte man sich die verschwitzte Stirn mit Tüchern ab, fächelte sich mit Hüten und Mützen ein wenig frische Luft zu.
Gleich zu Beginn versprach Kennedy eine kurze Rede. Am Ende würden es 17 Minuten werden – und eine der wohl wichtigsten Ansprachen des Präsidenten, bis heute unvergessen. Wir wollen uns Kennedys Rede und das, was auf sie folgte, in diesem Kapitel genauer ansehen. Denn schon damals, vor mehr als einem halben Jahrhundert, hat es einen Wettlauf zum Mond gegeben, und zwar zwischen den USA und der Sowjetunion. So schien es jedenfalls. Wer verstehen will, was heute auf dem Mond passiert, muss diese Geschichte kennen. Nur so lässt sich verstehen, was damals anders war als heute – und was die Rückkehr zu unserem kosmischen Nachbarn eigentlich so kompliziert macht. Und warum sie so bedeutungsvoll für die Zukunft der Raumfahrt, aber auch für die politischen Verhältnisse hier auf der Erde ist.
Und nun machen Sie es sich bequem, wir kehren gemeinsam in die spätsommerliche Hitze von Houston im Jahr 1962 zurück …
Eine heiße Phase des Kalten Krieges
Kurz vor dem Auftritt hatte Kennedy noch einmal selbst Hand an das Manuskript seines verdienten Redenschreibers Ted Sorensen gelegt. Beide arbeiteten schon seit Jahren zusammen, hatten gemeinsam an der berühmten Antrittsrede Kennedys aus dem Januar 1961 gefeilt: „Fragen Sie nicht, was Ihr Land für Sie tun kann – fragen Sie, was Sie für Ihr Land tun können.“ Auch für den Auftritt in Houston hatte Sorensen seinem Chef ein paar Sätze für die Ewigkeit aufgeschrieben. Es ging um einen ungeheuerlichen Vorschlag, den der charismatische Präsident ein gutes Jahr zuvor vor dem Kongress in Washington formuliert hatte: vor dem Ende des Jahrzehnts einen Menschen zur Oberfläche des Mondes und sicher wieder zurück zur Erde zu bringen.
Doch die amerikanische Öffentlichkeit zeigte sich wenig beeindruckt von solch kosmischen Visionen. In einer Meinungsumfrage des Gallup-Instituts sprachen sich nicht weniger als 58 Prozent der Befragten gegen die Mondpläne aus. Auch Kennedys republikanischer Vorgänger Dwight D. Eisenhower, der 1958 die National Aeronautics and Space Administration (NASA), die zivile US-Luft- und Raumfahrtbehörde, hatte gründen lassen, grollte: Es sei „einfach verrückt“, Milliardensummen in einen Flug zum Mond zu investieren. Vielerorts befürchtete man zudem, das zivile Raumfahrtprogramm binde zu viele Fachleute, die sich mitten im Kalten Krieg womöglich lieber mit militärischen Fragen befassen sollten.
Der Umstand, dass Raketen in der Tat nicht nur Satelliten oder Menschen transportieren können, sondern auch Atomsprengköpfe, war Kennedy bei seiner Rede in Houston unangenehm präsent. Beide Supermächte verfügten zu dieser Zeit nur über eine vergleichsweise kleine Zahl von Interkontinentalraketen, die Amerikaner hatten die Atlas, die Titan I und die Minuteman im Arsenal, die Sowjetunion die R-7 und die R-16. Mit diesen Waffen war es möglich, den jeweiligen Gegner vom eigenen Territorium aus nuklear zu bedrohen.
Doch noch viel gefährlicher als solche Raketen, die auf ihrem Weg ins Ziel um die halbe Welt fliegen müssten, war ein anderes Szenario: Geschosse mit kürzerer Reichweite, von der Gegenseite in einem befreundeten Land direkt außerhalb des Zielgebiets stationiert, könnten nach einem Flug von wenigen Minuten dort einschlagen. Sich vor solchen Massenvernichtungswaffen in Sicherheit zu bringen wäre wegen fehlender Vorwarnzeit nicht möglich gewesen. Gerade für die Amerikaner, deren Heimatterritorium von den bisherigen Kriegsschauplätzen des 20. Jahrhunderts stets weit entfernt gewesen war, stellte das eine neue, höchst unangenehme Realität dar.
Wenige Wochen vor Kennedys Mondrede hatte ein U-2-Aufklärungsflugzeug Ende August 1962 sowjetische Luftabwehrstellungen auf Kuba fotografiert. Und für John A. McCone, den Direktor des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, machte die Stationierung solcher Waffen auf der kommunistisch geführten Karibikinsel nur in einem Szenario Sinn, wie er in einem Memo an den Präsidenten schrieb: Offenbar ging es darum, die Stationierung ballistischer Mittelstreckenraketen abzusichern, die Atombomben in große Teile des US-Territoriums bringen könnten.[i] Die Sowjets schienen damit auf die Verlegung amerikanischer Jupiter-Atomraketen nach Italien und in die Türkei zu antworten.
Und tatsächlich hatte der sowjetische Staats- und Parteichef Nikita Chruschtschow die Waffen aus genau diesem Grund nach Kuba bringen lassen. Es ging darum, Druck auf die USA auszuüben. Sein Land hatte rund zwei Jahre zuvor diplomatische Beziehungen zur kubanischen Revolutionsregierung von Fidel Castro aufgenommen.[ii] Am Rande der UNO-Vollversammlung in New York hatten sich die beiden Männer im September 1960 im Hotel „Theresa“ im Stadtteil Harlem erstmals persönlich getroffen, kurz nachdem der radikale US-Bürgerrechtler Malcolm X schon einmal bei Castro vorbeigeschaut hatte.[iii] Es war ziemlich genau zu der Zeit, als die USA alle offiziellen Verbindungen nach Havanna abbrachen.[iv]
Die Karibikinsel war ins sozialistische Lager gewechselt oder, wie Chruschtschow es ausdrückte, zum „Leuchtturm des Sozialismus in Lateinamerika“ geworden.[v] Öffentlich bekannt war die Stationierung der sowjetischen Raketen, die vier Wochen später als „Kubakrise“ die gesamte Welt in Atem halten würde, zum Zeitpunkt von Kennedys Rede in Houston allerdings noch nicht. Doch dem Präsidenten muss die Gefahr der sowjetischen „Operation Anadyr“ durchaus klar gewesen sein, als er sich an die schwitzenden Menschen im Rice-Stadion wandte.
Aber Kennedy sprach nicht über Geopolitik, sondern über Entdeckerdrang. Er appellierte an den amerikanischen Pioniergeist, mit dem jetzt auch der Weltraum erobert werden solle. Die Zeit dafür sei reif, der Flug zum Mond dulde keinen Aufschub.
In den Tagen vor seiner Rede in Houston hatte Kennedy bereits die anderen Zentren des amerikanischen Raumfahrtprogramms besucht: Huntsville in Alabama, wo die Raketen entwickelt wurden, und Cape Canaveral in Florida, von wo sie starteten. Der weitläufige Weltraumbahnhof direkt am Atlantik würde nur eine Woche nach seiner Ermordung nach ihm benannt werden, am 29. November 1963, und trägt diesen Namen bis heute: Kennedy Space Center.[vi] In Houston selbst sah sich der Präsident mit den Astronauten Scott Carpenter und John Glenn unter anderem ein Modell der Apollo-Raumkapsel an, mit der Amerikas Astronauten – irgendwann einmal, das hieß möglichst bald – zum Mond fliegen sollten. Aber wieso überhaupt dorthin? Das beantwortete der Präsident in seiner Rede praktischerweise gleich selbst – mit einer Reihe rhetorischer Fragen: „Aber warum, sagen manche, der Mond? Warum sollten wir dies als unser Ziel wählen? Und sie fragen sich vielleicht: Warum den höchsten Berg besteigen? Warum vor 35 Jahren über den Atlantik fliegen? Warum spielt Rice gegen Texas?“
Die Bemerkung über die beiden rivalisierenden Footballteams war es, die Kennedy vor der Rede noch handschriftlich ins Manuskript eingefügt hatte. Und eine weitere Abweichung vom ursprünglichen Text erlaubte sich der Präsident: Wenn die Astronauten vom Mond zurückkehrend durch die Erdatmosphäre sausten, so beschrieb er es den schwitzenden Zuhörern, würde ihre Kapsel halb so heiß werden wie die Sonne – „fast so heiß, wie es hier heute ist“.
Die Football-Referenz und der Verweis auf die texanische Hitze zogen die Zuhörer auf Kennedys Seite. Zum Mond fliegen, weil es eben getan werden muss, nicht irgendwann später, sondern jetzt – das war die Botschaft des Präsidenten. Wenn es einen Punkt gab, an dem das angebliche Weltraum-Wettrennen zwischen Amerikanern und Sowjets, das Space Race, begann – und eigentlich müssen alle Rennen ja an irgendeinem Punkt beginnen –, dann war es dieser 12. August 1962 in Houston.
„Wir haben gelobt, dass wir den Weltraum nicht mit Massenvernichtungswaffen, sondern mit Instrumenten des Wissens und der Erkenntnis gefüllt sehen wollen“, so der Präsident. „Doch die Gelübde dieser Nation können nur erfüllt werden, wenn wir mit dieser Nation die Ersten sind, und deshalb haben wir die Absicht, die Ersten zu sein.“
Ein Abo auf den zweiten Platz
Die Ersten sein – das klang gut. Aber, wenn wir ehrlich sind, nicht wirklich glaubwürdig. Kennedy wusste, dass er zu einer tief verunsicherten Öffentlichkeit sprach. Den Amerikanern war das Gefühl abhandengekommen, die Ersten zu sein. Schuld daran war eine lärmende Feuersäule, die an einem frühen Oktobermorgen fast fünf Jahre zuvor die Stille der weiten Steppe Kasachstans zerrissen hatte: Auf dem „Forschungs- und Versuchsgelände Nummer 5“, kurz NIIP-5, beim kleinen Örtchen Tjuratam hatten die Sowjets eine modifizierte R-7-Interkontinentalrakete gestartet. Später sollte der Startplatz, den die Amerikaner durch Flüge ihrer U-2-Höhenaufklärer gut kannten, unter dem Namen Baikonur weltbekannt werden.
In ihrer Spitze trug die Rakete eine gut 80 Kilogramm schwere Kugel aus Aluminiumblech. Sie war blank poliert und mit vier Antennen ausgestattet. Dieser Sputnik – das ist das russische Wort für „Begleiter“ – würde die Erde als erster künstlicher Himmelskörper umkreisen, auf einer Bahn, die ihn mal bis auf 200 Kilometer an unseren Planeten heranführte, mal fast 1000 Kilometer von ihm weg.
Die Aufgabe des Fluggeräts war simpel: von der Überlegenheit des sowjetischen Gesellschaftssystems zu künden. Und das tat der Sputnik nach dem Start auch, mit regelmäßigen, piepsenden Funksignalen auf den Frequenzen 20,005 und 40,002 Megahertz. Der Spiegel schrieb damals: „Während Amerikas Mondwächter noch vergeblich in den Himmel starrten, um Sputnik zu orten, hatten Radio-Amateure in allen Teilen der Welt bereits die Piep-Signale des Satelliten-Senders auf dem 15-Meter-Band empfangen können.“[i]
Für die Amerikaner war der unangekündigte Satellitenstart geradezu traumatisierend. Das hatte weniger damit zu tun, dass ihr damaliger Präsident Eisenhower der Welt zuvor großspurig verkündet hatte, sein Land wolle im Rahmen des Internationalen Geophysikalischen Jahres 1957/58 künstliche Erdbegleiter zur Vermessung diverser wissenschaftlicher Phänomene starten – und nun einsehen musste, dass er dabei von Moskaus Ingenieuren geschlagen worden war.[ii]
Vielmehr sorgte eine ausgesprochen unangenehme Erkenntnis für den sogenannten Sputnik-Schock: Die Sowjets verfügten inzwischen nicht nur über eine größere Menge an Atomwaffen – bis zum Start des piepsenden Satelliten hatte es allein rund 50 Tests gegeben –, sie konnten diese auch aus der Ferne auf amerikanisches Territorium schießen. Denn wer einen Satelliten um die Erde zu befördern vermag, der schafft dies auch mit einer Bombe. Das US-Magazin Time hob Nikita Chruschtschow als „Mann des Jahres“ 1957 aufs Cover: auf dem Kopf, als Krone, den Kreml – und in den Händen den Sputnik.[iii]
„Der Kalte Krieg war eine sehr reale Angelegenheit, und die Sorge vor einem nuklearen Schlagabtausch war sehr groß, und plötzlich hatte dieses Land, das unser Feind war, die Initiative ergriffen und einen Satelliten ins All geschossen, und das hatte enorme Auswirkungen“, so der spätere Apollo-8-Astronaut Frank Borman.[iv]
„Es wird immer deutlicher, dass der Hauptzweck des Sputniks, des von den Sowjets gestarteten künstlichen Mondes, eher politischer als wissenschaftlicher Natur ist“, schwante es auch den Kommentatoren der New York Times. Zwar sei es „beruhigend“, dass Eisenhower erklärt habe, weder „der sowjetische Mond noch die sowjetische Raketenmaschinerie“ bedrohe die nationale Sicherheit – es sei aber „zweifelhaft“, ob das Land mit dieser Einschätzung zufriedenzustellen sei.
Doch damit nicht genug. Die Demütigung der Amerikaner im All ging nach dem Sputnik einfach weiter. Am 12. April 1961, Kennedy war inzwischen ins Weiße Haus eingezogen, gelang es den Sowjets auch, den ersten Menschen in den Weltraum zu befördern – wieder von derselben Startrampe ihres riesigen Weltraumbahnhofs im Süden von Kasachstan. Der Bauernsohn Juri Gagarin, ein gelernter Gießereitechniker und Militärpilot, hob an Bord der Wostok 1, dabei handelte es sich im Prinzip um einen umgebauten Spionagesatelliten,[v] zu einer Erdumrundung ab.
Viel zu tun hatte der Raumflugpionier in seinem orangefarbenen SK1-Raumanzug während des 90-minütigen Fluges nicht. Ingenieure hatten die manuelle Steuerung der Kapsel sogar deaktiviert, weil sie fürchteten, dass ein weltraumkranker Gagarin am Steuerknüppel die Mission gefährden könnte. Wollte der Kosmonaut die Kontrolle trotzdem übernehmen, musste er eine sechsstellige Zahl eingeben, von der er nur drei Ziffern kannte – die anderen befanden sich in einem Umschlag, der nur beim Abreißen der Funkverbindung geöffnet werden durfte. Also kostete Gagarin stattdessen ein wenig von der mitgeführten Tubennahrung, schaute aus dem Fenster – und lobte die Anmut unseres Planeten: „Ich sehe die Erde! Ich sehe die Wolken, es ist bewundernswert, was für eine Schönheit!“
Was die Welt nicht wusste: Zwei der fünf Testflüge des neuen Raumschiffs waren zuvor vollständig oder zumindest teilweise schiefgegangen. Auch von den Problemen bei der Landung von Wostok 1 hörte die Öffentlichkeit nichts: Weil sich eine Gerätesektion nicht wie vorgesehen beim Wiedereintritt in die Atmosphäre abtrennen ließ, drehte sich die Kapsel gefährlich schnell um die eigene Achse. [vi] Und noch ein weiterer Umstand wurde verschwiegen – nämlich dass Gagarin am Ende des Fluges gar nicht in seiner Wostok-Kapsel landete, sondern aus Sicherheitsgründen in sieben Kilometer Höhe mit dem Schleudersitz ausstieg und an einem Fallschirm zur Erde schwebte.[vii]
Was die Öffentlichkeit stattdessen – in den Worten von Radio Moskau – hörte: „Das erste Raumschiff der Welt, Wostok, ist heute von der Sowjetunion aus mit einem Menschen an Bord in einen Orbit über der Erde gestartet worden. Der Kosmonautenpilot des Raumschiffs Wostok ist ein Bürger der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, Fliegermajor Juri Alexejewitsch Gagarin.“
Es war ein Propagandasieg auf ganzer Linie. Und Kennedy? Der verschlief den historischen Moment. Im wahrsten Sinne des Wortes. Schon seit Tagen hatten die US-Geheimdienste von dem bevorstehenden Start in der Steppe geraunt. Dann fing ein Lauschposten der National Security Agency eine Übertragung von Bildern aus dem Weltraum ab, die eigentlich nur für die sowjetische Bodenstation gedacht war. Die Aufnahmen zeigten Gagarin während seines Fluges in der Kapsel. Doch da lag Kennedy gerade im Bett – und hatte zuvor Anweisung geben, dass er unter keinen Umständen geweckt werden wolle.[viii] Am nächsten Morgen musste er sich daher eine Antwort auf die erneute Demütigung überlegen.
Was besonders peinlich war: Kennedy war nicht der Einzige, der Gagarins Flug verschnarcht hatte. Als legendär gilt die Reaktion des NASA-Pressesprechers John „Shorty“ Powers, als ihn ein Journalist der Nachrichtenagentur United Press International auf der Langley Air Force Base im Bundesstaat Virginia mit der Bitte um ein Statement anrief. Es war halb fünf Uhr morgens, also bellte Powers ins Telefon: „Wenn du etwas von uns willst, du Trottel, ist die Antwort, dass wir alle schlafen.“[ix] Die aus dem „Gespräch“ resultierenden Überschriften kann man sich vorstellen: „Sowjets bringen Mann ins All. Sprecher sagt, die USA schlafen.“[x]
Bei ihren eigenen Bemühungen hatten die Amerikaner nicht viel vorzuweisen. In ihrem noch unter der Präsidentschaft Eisenhowers gestarteten Mercury-Raumfahrtprogramm werkelten sie immerhin schon an winzigen Astronautenkapseln aus Aluminium und Fiberglas, die so eng waren, dass man scherzte, sie würden weniger bestiegen, sondern vielmehr angezogen. Auch eine Gruppe von sieben Raumfahrern, die Mercury Seven, war aus 110 Kandidaten ausgewählt worden. Und dass Militär-Testpilot Alan Shepard der erste von ihnen war, der die Chance zum Flug bekommen würde, stand intern ebenfalls schon fest. Doch öffentlich gemacht hatte man diese Entscheidung noch nicht. Es ging ohnehin nur um eine suborbitale Mission, einen bogenförmigen Flug. Eine Umkreisung der Erde war nicht vorgesehen.
Helfer mit brauner Vergangenheit
Ein geradezu desaströses Bild gaben die amerikanischen Raketen bei den Testflügen ab. Für das Mercury-Programm waren zwei verschiedene Raketen der Typen Atlas und Redstone vorgesehen. Letztere basierte auf der Technik der deutschen A4 (Aggregat 4), auch bekannt als V2 (Vergeltungswaffe 2). Mitentwickelt hatten sie deutsche Raketentechniker um Walter Dornberger und Wernher von Braun, Männer mit finsterer Biografie: Dornberger hatte ab 1936 als Leiter der Raketenabteilung des längst von den Nationalsozialisten dominierten Heereswaffenamtes fungiert und war ab 1943, inzwischen zum Generalmajor befördert, Kommandeur der Heeresversuchsanstalt Peenemünde auf der Ostseeinsel Usedom geworden. Von Braun wiederum war dort ab 1937 technischer Direktor gewesen.
In Peenemünde ließen die Nazis Raketen testen und teilweise auch bauen. Bei einem Start von dort aus erreichte eine A4 im Oktober 1942 als erstes von Menschen konstruiertes Objekt die Grenze zum All. Deswegen gilt Peenemünde als Tor zum Weltraum – vor allem aber war es ein Ort des Krieges und des Grauens:[i] Bei der Produktion der Waffen, die nach britischen Luftangriffen in einen riesigen unterirdischen Komplex im Harz verlegt wurde, starben viele Tausend KZ-Häftlinge.[ii] Die Großrakete der Nazis gilt als einzige Waffe der Welt, bei deren Herstellung mehr Menschen zu Tode kamen als durch ihren Einsatz.[iii] SS-Sturmbannführer[iv] von Braun musste gewusst haben, dass die Raketen von Häftlingen gebaut wurden. Später behauptete er jedoch, nie Misshandlungen oder auch nur einen Toten gesehen zu haben.
Kurz vor Kriegsende flohen von Braun und seine Leute gezielt in amerikanische Gefangenschaft. „Mein Land hat zwei Weltkriege verloren. Diesmal möchte ich auf der Seite der Sieger sein“, soll sein Credo gewesen sein.[v] Von Braun half der US-Armee, sich Zugriff auf zahllose Entwicklungsdokumente und auch bereits fertig gebaute Raketen zu verschaffen. Im Rahmen der „Operation Overcast“ und später der „Operation Paperclip“ rekrutierten die Amerikaner die deutschen Experten und brachten sie in die USA. Und auch die Sowjets sicherten sich den Zugriff auf deutsche Raketenexperten, allerdings eher auf die aus der zweiten Reihe.
Doch was war mit den blutigen Verstrickungen der deutschen Fachleute? In der Sowjetunion wurde darüber öffentlich nie geredet. Und in den USA war man offenkundig auch froh, möglichst viel Fachpersonal für die Entwicklung der eigenen Raketen zur Verfügung zu haben. Auf moralische Fragen verzichtete man, zumindest lange Zeit. Bestenfalls Satiriker spotteten darüber, so wie Tom Lehrer,[vi] der auch Songschreiber und Mathematiker war, in einem Lied: „Wenn die Raketen erst oben sind, wen kümmert es, wo sie herunterkommen. ›Dafür bin ich nicht zuständig‹, sagt Wernher von Braun.“
In den USA testete das Militär gleich nach dem Krieg mithilfe der Deutschen einige mitgebrachte A4-Raketen in White Sands, im Bundesstaat New Mexico. Anschließend arbeiteten von Braun und seine Leute im Redstone Arsenal in Huntsville (Bundesstaat Alabama) an Redstone- und Jupiter-Mittelstreckenraketen, also wieder an Waffen, die sich dieses Mal sogar atomar bestücken ließen. Die Fluggeräte wurden aber auch für das US-Raumfahrtprogramm verwendet.
Zu dessen Gesicht wurde von Braun dank seines Organisations- und Kommunikationstalents binnen kurzer Zeit. Unter anderem produzierte er ab 1955 eine Fernsehserie mit Walt Disney. Es war das Jahr, in dem der ehemalige Nationalsozialist auch offiziell Amerikaner wurde. Den US-Einwanderungsbestimmungen folgend, war er dafür noch einmal ganz offiziell in die Vereinigten Staaten eingereist – per Straßenbahn aus Mexiko.[vii]
Amerikas Antwort: Auf zum Mond!
Von Brauns Fernsehauftritte begeisterten Millionen Menschen für das All. Er veröffentlichte populärwissenschaftliche Artikel und Bücher, im Februar 1958 war er gar als visionärer „Missileman“ auf dem Titel des Time-Magazins zu sehen.[i] In der Realität waren die Ergebnisse des Raketenprogramms aber zunächst ein Desaster: Der erste Test einer Atlas-Rakete am 29. Juli 1960 endete mit deren Sprengung nach weniger als einer Minute Flugzeit. Sie war dabei, in 13 Kilometern Höhe auseinanderzubrechen, und musste deswegen unschädlich gemacht werden. Noch nicht einmal so weit brachte es die für das Programm vorgesehene Variante der Redstone-Rakete: Bei ihrem ersten Start vier Monate später erreichte sie nur eine Höhe von zehn Zentimetern über dem Startplatz, bevor sie darauf zurücksackte. Zehn Zentimeter.
Was auch zur Wahrheit gehört: Die Sowjets hatten ebenfalls ihre Katastrophen, nur erfuhr die Welt davon normalerweise nichts – ein Umstand, den auch Kennedy bei seiner Rede in Houston anklingen ließ. Moskau hatte eine clevere Kommunikationsstrategie: Keine Mission wurde vorab angekündigt, präsentiert wurden anschließend nur Erfolge. Fehlschläge verschwieg man der Welt so konsequent wie möglich.
So starb im März 1961 ein Kosmonauten-Anwärter durch einen Brand in der Druckkabine des Moskauer Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin. In der Atmosphäre aus reinem Sauerstoff hatte Walentin Bondarenko keine Chance gegen die Flammen – ein Szenario, das die Amerikaner 1967 ebenfalls erleben sollten, als die drei Apollo-Astronauten Edward White, Virgil „Gus“ Grissom und Roger Chaffee bei einem vergleichbaren Trainingsunfall in Florida ums Leben kamen. Vom tödlichen Zwischenfall in den USA erfuhr die Welt, das Unglück von Moskau wurde ein Vierteljahrhundert lang[ii] totgeschwiegen.
Ein noch viel dramatischerer Zwischenfall auf sowjetischer Seite ereignete sich am 24. Oktober 1960, die sogenannte Nedelin-Katastrophe. Dabei explodierte in Baikonur eine militärische R-16-Interkontinentalrakete wegen Schlampereien bei den Startvorbereitungen, mindestens 126 Menschen kamen ums Leben. Unter den Opfern war auch der Chef der sowjetischen strategischen Raketentruppen, Mitrofan Nedelin. Um Sicherheitsbedenken seiner Untergebenen zu zerstreuen, hatte er sich zuvor auf einen Stuhl nur acht Meter neben die Rakete gesetzt. Es heißt, von Nedelin seien nur eine Schulterklappe seiner Uniform und ein geschmolzener Orden „Held der Sowjetunion“ übrig geblieben. Offiziell starb der Marschall bei einem Flugzeugabsturz.[iii]
Aber kehren wir zurück zu den Amerikanern. Ein paar Tiere hatten sie vor Gagarins Flug immerhin schon ins All geschossen, so etwa die Rhesusaffen Miss Able, Miss Baker, Sam und Miss Sam. Am 31. Januar 1961 startete schließlich auch ein Schimpanse zu einem wenige Minuten kurzen Suborbitalflug. Vor dem Start hieß er nur „Nummer 65“. Später wurde er als „Ham“ bekannt,[iv] nach dem abgekürzten Namen des Holloman Aerospace Medical Center, wo er auf seinen Flug vorbereitet worden war. Für seinen Einsatz wurde das Tier mit einem Apfel und einer Banane belohnt.
All diese Missionen dienten der systematischen Vorbereitung eines bemannten Fluges, aber sie produzierten eher Schlagzeilen für die „Vermischtes“-Seiten der Zeitungen, nicht für die Titelblätter. Die Sowjets hatten Gagarin, einen telegenen Helden, der im Namen des Kommunismus die Welt einmal komplett umrundet und zu ihren Bewohnern aus dem All gesprochen hatte. Und die Amerikaner? Die hatten einen Schimpansen mit sechs Minuten Weltraumerfahrung, der sich nach seinem NASA-Engagement im Zoo von Washington erholen durfte.[v]
Als Gagarin die Welt umrundete, war Kennedy erst wenige Monate im Amt – und kurz davor, sich mit der missglückten Invasion in der Schweinebucht auf Kuba international zu desavouieren, deren Planung zwar bereits vor seiner Amtszeit begonnen hatte, von ihm aber nicht gestoppt worden war. Also sann der Präsident auf Erfolge im All, wohl nicht aus intrinsischer Raumfahrtbegeisterung, sondern eher aus politischem Opportunismus.
Kennedy verfasste ein Memo an seinen Stellvertreter Lyndon B. Johnson, der auch dem National Aeronautics and Space Council vorsaß. Es ging darum, mit Experten mehrere Vorschläge durchzuspielen: den Start einer Raumstation in den Erdorbit, eine bemannte Mondumrundung, wie sie das Apollo-Projekt der NASA zu diesem Zeitpunkt vorsah, oder eine Landung auf dem Mond. Und dann war da noch diese eine Frage: ob man „24 Stunden am Tag“ an bestehenden Raumfahrtprogrammen arbeite – und „wenn nicht, warum nicht?“[vi]
Die USA auf dem zweiten Platz zu sehen behagte dem US-Präsidenten sichtlich nicht. Was aber dagegen tun? Aus Sicht des NASA-Chefs James E. Webb gab es unter Kennedys drei Optionen nur eine wirklich Erfolg versprechende. Nur bei ihr riskierte man nicht, ein weiteres Mal von den Sowjets abgehängt zu werden: die Mondlandung. Das war allerdings auch mit Abstand die teuerste Variante.
In einem Brief an den Vizepräsidenten machte sich auch von Braun für die Mondlandung stark: Es gebe „exzellente Chancen“, die Sowjets dabei zu schlagen. Man verfüge zwar nicht über die dafür nötige Rakete – die Gegenseite aber eben auch nicht. Mit mindestens einer Milliarde Dollar im kommenden Haushaltsjahr – und vielleicht doppelt so viel in dem darauf – könne man sich aber an die Arbeit machen.
NASA-Chef Webb und Verteidigungsminister Robert McNamara entwarfen im Mai 1961 in einem Memo an Kennedy die Grundzüge des Mondprogramms.[vii] Darin hieß es, auch die Sowjets arbeiteten an der Mondlandung und hätten womöglich ein Jahr Vorsprung. Heute weiß man, dass das nicht ansatzweise stimmte. Ob Webb und McNamara das auch wussten? Wenn ja, ließen sie sich das nicht anmerken. Sie erklärten, selbst wenn Moskaus Männer als Erste den Mond erreichten, „und manche glauben, dass sie das tun werden“, dann sei es für die Amerikaner immer noch besser, als Zweite dort anzukommen, als gar nicht dabei zu sein.
Von den Sowjets deklassiert zu werden, diese Rolle kannte man in Washington zur Genüge. Gerade hatte Alan Shepard seinen lang vorbereiteten Flug absolviert, doch war er als erster Amerikaner eben nur der zweite Mensch im All. Zumal seine Kapsel Freedom 7 am 5. Mai 1961 nur einen 15 Minuten kurzen suborbitalen Hüpfer gemacht hatte. Um die Erdumlaufbahn zu erreichen, waren die Triebwerke der Redstone-Rakete zu schwach.
Und in solch einer Situation wollte Kennedy nun zum Mond? In der Tat. Bei einer Rede vor den beiden Kammern des Kongresses am 25. Mai 1961 präsentierte er seinen Plan erstmals: „Ich glaube, dass sich diese Nation dem Ziel verschreiben sollte, noch in diesem Jahrzehnt einen Menschen auf dem Mond zu landen und ihn sicher zur Erde zurückzubringen.“ Kein einziges Weltraumprojekt dieser Dekade, so der Präsident, würde „die Menschheit mehr beeindrucken oder für die langfristige Erforschung des Weltraums wichtiger sein; und keines wird so schwierig oder teuer zu verwirklichen sein“.[viii]
Doch dieser Ansprache fehlte noch die Poesie von Kennedys späterer Rice-Rede. „Es war keine schöne, blumige Rhetorik. Es war eine politische Standardrede“, so Douglas Brinkley, ein Professor der Rice University, der ein Buch über Kennedy und den Wettlauf im All geschrieben hat. „Es gab keine Magie.“[ix]
Sein Plan sei ein Kraftakt für das ganze Land, erklärte Kennedy vor dem Kongress. Nicht ein Mann sei es, der da zum Mond fliegen solle, es werde „eine ganze Nation“ sein – „denn wir alle müssen daran arbeiten, ihn dorthin zu bringen“. Schon acht Jahre später würde es tatsächlich so weit sein. Bis dahin würde Amerika etwa 25 Milliarden Dollar – mehr als 200 Milliarden Dollar nach heutigem Wert – ausgegeben haben.
Wie hatte es Kennedy im wichtigsten Passus seiner Rede in Houston treffend formuliert: „Wir entscheiden uns, in diesem Jahrzehnt zum Mond zu fliegen und die anderen Dinge zu tun, nicht weil sie einfach sind, sondern weil sie schwierig sind.“ Was der Präsident mit „den anderen Dingen“ meinte? Wir wissen es leider nicht.
[i]Time (1958).
[ii]New York Times (1986): Soviet Admits an Astronaut Was Killed in 1961 Accident.
[iii]Powers, Thomas (1981): The rocket explosion and other nonevents, New York Times.
[iv]National Air and Space Museum (2015): Mercury Primate Capsule and Ham the Astrochimp.
[v]Ibid.
[vi]National Air and Space Museum (2017): „We Choose to go to the Moon“: JFK’s Moon Shot.
[vii]Ibid.
[viii]John F. Kennedy Presidential Library and Museum (o. J.): Address to Joint Session of Congress – May 25, 1961, jfklibrary.org.
[ix]Britto, Brittany (2019): JFK’s 1962 moon speech – though deliberate, political – is still inspiring after all these years, Houston Chronicle.
[i]Hasselmann, Silke (2017): Wo die Nationalsozialisten ihre „Wunderwaffe“ bauten, Deutschlandfunk Kultur.
[ii]White Sands Missile Range Museum (2020): Von Braun, the V-2, and Slave Labor.
[iii]Lorenzen, Dirk (2019): Von den Nazis zur NASA, Deutschlandfunk.
[iv]Harders, Levke (2015): Wernher Freiherr von Braun 1912–1977, Deutsches Historisches Museum.
[v]Tribelhorn, Marc (2019): Die braune Seite des Mondes, Neue Zürcher Zeitung.
[vi]Lehrer, Tom (2007): Wernher von Braun, YouTube.
[vii]Der Spiegel (1965): Wernher von Braun.
[i]Der Spiegel (1958): Der Geister-Satellit.
[ii]The American Presidency Project (o. J.): Dwight D. Eisenhower – Statement by the President Summarizing Facts in the Development of an Earth Satellite by the United States, presidency.ucsb.edu.
[iii]Time (1958).
[iv]Public Broadcasting Service (o. J.): The Soviet Lunar Program & the Space Race.
[v]Siddiqi, Asif (2015): Declassified documents offer a new perspective on Yuri Gagarin’s flight, The Space Review.
[vi]Ibid.
[vii]Ibid.
[viii]Day, Dwayne (2019): Present at the creation: debating sending Apollo to the Moon, The Space Review.
[ix]Time (1962): The Press – Calm Voice from Space.
[x]McKie, Robin (2011): Sergei Korolev: the rocket genius behind Yuri Gagarin, The Guardian.
[i]Central Intelligence Agency (1992): CIA Documents on the Cuban Missile Crisis.
[ii]Hershberg, James G. (2019): New Russian Evidence on Soviet-Cuban Relations, 1960–61: When Nikita Met Fidel, the Bay of Pigs, and Assassination Plotting, CWIHP Working Paper.
[iii]Hall, Simon (2020): Fidel Castro Stayed in Harlem 60 Years Ago to Highlight Racial Injustice in the U. S., Smithsonian Magazine.
[iv]Raymont, Henry (1971): U. S. shift on Cuba in 1960 detailed, New York Times.
[v]Hall (2020).
[vi]The American Presidency Project (o. J.): Lyndon B. Johnson – Executive Order 11129 Designating Facilities in Florida as the John F. Kennedy Space Center, presidency.ucsb.edu.
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