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Beautiful Secrets – Wenn ich dich spüre (Beautiful Secrets 2) Beautiful Secrets – Wenn ich dich spüre (Beautiful Secrets 2) - eBook-Ausgabe

Mia Moreno
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Roman

— Enemies to Lovers | Sinnliche Romance für New Adults
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Beautiful Secrets – Wenn ich dich spüre (Beautiful Secrets 2) — Inhalt

Er treibt sie in den Wahnsinn, aber sie kann nicht von ihm lassen.

Der zweite Band der Romance-Sensation des Jahres!

In der sinnlichen „Enemies to Lovers“-Romance beweist Mia Moreno, dass New Adult mit deutschem Setting nicht nur prickeln, sondern genussvoll brennen kann.

Was soll hier vertuscht werden? Die begabte Hackerin Maxi heuert als IT-Assistentin in der noblen Privatklinik „Villa Berlin“ an, um herauszufinden, was es mit deren Charity-Projekt wirklich auf sich hat. Schon bald stößt sie auf eine heiße Spur. Dumm nur, dass sie bei ihrer Suche nach der Wahrheit immer wieder von dem unerträglich attraktiven Schauspieler Nick gestört wird. Maxi will nichts mit dem oberflächlichen Jungstar zu tun haben, der sich für eine Realityshow in der Klinik behandeln lässt. Nick hingegen findet schnell Gefallen an Maxi, und schon bald fliegen zwischen den beiden die Fetzen – und die Funken.

„Beautiful Secrets – Wenn ich dich spüre“ ist der zweite Band der heißesten New-Adult-Trilogie des Jahres! Im Zentrum jedes Bandes steht eine von drei toughen Berliner Freundinnen, die in der Stadt der verlorenen Herzen nicht nur die große Liebe finden, sondern auch gemeinsam die kriminellen Machenschaften einer noblen Privatklinik am Spreeufer aufdecken: eine idealistische Chirurgin, die Frauen in Not hilft, eine freiheitsliebende Hackerin, die für das Gute kämpft, und eine mutige Journalistin, die auf der Suche nach der Wahrheit ist. Dramatisch, sinnlich, süchtig machend.


Beautiful Secrets – Wenn du mich berührst (Beautiful Secrets 1)

Beautiful Secrets – Wenn ich dich spüre (Beautiful Secrets 2)

Beautiful Secrets – Wenn wir uns lieben (Beautiful Secrets 3)

€ 15,00 [D], € 15,50 [A]
Erschienen am 31.08.2023
320 Seiten, Klappenbroschur
EAN 978-3-492-06359-3
Download Cover
€ 9,99 [D], € 9,99 [A]
Erschienen am 31.08.2023
320 Seiten
EAN 978-3-492-60382-9
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Leseprobe zu »Beautiful Secrets – Wenn ich dich spüre (Beautiful Secrets 2)«

Kapitel 1


Ich wuchte den kleinen, schwarzen Koffer auf den Bahnsteig. Er ist deutlich schwerer, als er aussieht.

„Was hast du da drin, Amba, ein Stück Berliner Mauer?“

Ich weiß natürlich, dass der Witz komplett lahm ist, aber er hilft mir dabei, der schwierigen Situation einen lockeren Anstrich zu verpassen. Es reicht, dass meine Freundin Layla neben mir Rotz und Wasser heult. Ich bin fast ein bisschen froh, dass Charlie schon zurück nach Los Angeles geflogen ist und nicht auch noch schniefend neben mir steht. Amba Modi ist uns allen in den vergangenen [...]

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Kapitel 1


Ich wuchte den kleinen, schwarzen Koffer auf den Bahnsteig. Er ist deutlich schwerer, als er aussieht.

„Was hast du da drin, Amba, ein Stück Berliner Mauer?“

Ich weiß natürlich, dass der Witz komplett lahm ist, aber er hilft mir dabei, der schwierigen Situation einen lockeren Anstrich zu verpassen. Es reicht, dass meine Freundin Layla neben mir Rotz und Wasser heult. Ich bin fast ein bisschen froh, dass Charlie schon zurück nach Los Angeles geflogen ist und nicht auch noch schniefend neben mir steht. Amba Modi ist uns allen in den vergangenen Wochen ans Herz gewachsen, und wir haben die Tatsache, dass sie uns verlassen und zurück in ihr Heimatland Pakistan fliegen muss, lange verdrängt.

Amba lächelt zurückhaltend hinter ihrem Schal hervor, den sie sich wie immer halb vors Gesicht gezogen hat, vielleicht aus Gewohnheit. Bis vor Kurzem war sie entstellt. Doch ihre zweite Hauttransplantation ist schon ein paar Wochen her, die Wunden sind gut geheilt, und man erkennt die feinen Linien zwischen den alten und neuen Hautpartien nur, wenn man ganz nah vor ihr steht. Layla und ihr Freund Gabriel Goldberg, neuerdings ärztlicher Direktor, die beide hervorragende plastische Chirurgen sind, haben wirklich ein kleines Wunder vollbracht.

„Steine haben wir in Pakistan selbst genug, aber nicht diese Schokoladencreme für Frühstück“, antwortet Amba.

Ich lache auf. Etwas Deutsch sprach sie bereits, aber in den vergangenen Wochen hier in Berlin hat es sich wirklich deutlich verbessert – und sie hat offenbar einige Gewohnheiten übernommen, auch ungesunde. Die vegane Schokocreme aus dem Drogeriemarkt hat es ihr besonders angetan.

„Wenn sie aufgegessen ist, schicke ich dir ein Paket. Es wird ja hoffentlich ankommen, oder?“, mischt sich Layla in die Unterhaltung ein.

Amba wiegt unsicher den Kopf hin und her. „Kann dauern, vielleicht nimmt Zoll Schokocreme aus dem Paket. Besser, du packst eins mehr ein.“

Jetzt brechen wir alle drei in Gelächter aus. Es sieht so aus, als benötigten auch die beiden anderen Aufmunterung.

Layla schnieft. „Ach, Amba, es fühlt sich schrecklich an, dich gehen zu lassen. Deine OP ist gar nicht lange her, und dein Bein ist immer noch nicht in Ordnung.“

Amba blickt betreten zu Boden und dreht ihre Krücke unsicher auf dem Beton hin und her, als würde sie eine Zigarette damit ausdrücken wollen.

„Layla, lass es gut sein. Ihr Visum läuft ab, und wir können sie nicht illegal hierbehalten.“

„Ja, ich weiß, und Peters hat den Geldhahn zugedreht. Ich könnte ihn echt erwürgen, das ist so unsensibel von ihm.“

Layla ballt wütend die Hand zur Faust, wie so oft in letzter Zeit, wenn sie über ihren Chef, den Hauptgeschäftsführer Mirko Peters, spricht. Er hatte Amba vor einigen Monaten im Rahmen eines Charity-Programms nach Berlin geholt, damit ihre schweren Verbrennungen hier kostenlos behandelt werden konnten. Sobald die Eingriffe vorgenommen waren, veranlasste er allerdings ihren Rückflug, obwohl Amba nach wie vor nicht ohne Krücken laufen kann. Layla hätte die Bein-OP sogar aus eigener Tasche bezahlt, aber die Botschaft lehnte am Ende die Verlängerung des Visums für Amba ab.

„Es ist okay, Layla.“ Amba legt ihr eine Hand auf den Arm. Layla ergreift und drückt sie. Ambas Stimme ist leise, aber bestimmt. „Ich bin gesund. Ich habe dank dir ein neues, schönes Gesicht und kann schon gut mit einer Krücke laufen. Und Koffer ziehen.“

Um ihre Worte zu unterstreichen, nimmt sie mir den Griff des Trolleys aus der Hand und humpelt ein paar Schritte über den Bahnsteig. „Seht ihr?“

Amba ist so tapfer! Sie hat offenbar das Bedürfnis, sich und uns zu beweisen, dass sie es ohne Hilfe schafft, und hat alle unsere Angebote, sie zum Flughafen nach Frankfurt zu bringen oder wenigstens zu begleiten, abgelehnt. Es würden demnächst in ihrer Heimat ganz andere Wege auf sie zukommen, meinte sie.

Layla bringt ein müdes Lächeln zustande. „Mike hat echt tolle Fortschritte mit dir gemacht, da hast du recht. Noch vor ein paar Wochen saßest du im Rollstuhl.“

„Ja, Mike ist ein Wundermann.“ Amba läuft knallrot an, zumindest an den Stellen ihres Gesichts, die nicht bei dem Bombenanschlag, den sie vor ein paar Monaten in ihrer Heimat erlebt hatte, verbrannt worden waren. Die neuen Hautpartien werden erst mit der Zeit ausreichend viele Nervenbahnen entwickeln, sie wirken im Moment noch maskenhaft. Vielleicht versteckt sich Amba auch deshalb hinter ihrem bunten Schal. Oder es liegt daran, dass sie verbergen will, wie gut ihr der Physiotherapeut im „Wellhouse“, dem an die Beautyklinik angeschlossenen Wellnesshotel, gefällt.

„Vielleicht kannst du ja deine Therapie bei ihm fortsetzen, wenn du für die Bein-OP zurückkommst.“ Ich hebe die Augenbrauen. Wie erhofft strahlen mich sowohl Amba als auch Layla an.

„Gabriel hat gestern Abend erst mit seinem Kollegen in Islamabad telefoniert. Er will dich untersuchen und schickt ihm die Bilder. Wir leiten das dann in die Wege.“ Laylas Stimme überschlägt sich fast vor Aufregung.

Als Amba Layla daraufhin in die Arme fällt, stößt sie einen kurzen, überraschten Schrei aus. „Schon gut. Ich habe dir doch versprochen, dass ich mich kümmere.“

Amba blinzelt eine Träne weg. „Du bist wirklich gute Freundin.“ Dann zieht sie mich an sich und hält mich fest. Für eine so kleine Person ist Amba erstaunlich kräftig. „Das seid ihr beide.“

Jetzt steigen auch mir Tränen in die Augen, und ich löse mich schnell aus der Umarmung. Ich will ihnen meine Gefühle nicht zeigen. Heute muss ich stark für uns alle sein.

Ich ziehe mein Handy aus der Tasche, checke meine Nachrichten und rufe erstaunt: „Oh, Charlie hat geschrieben. Sie vermisst uns und Berlin ganz schön und wünscht dir einen guten Flug, Amba.“

Ich halte ihr mein Handy hin und lasse sie selbst lesen. Sie blinzelt wieder, dieses Mal schafft sie es aber nicht, und einige Tränen kullern ihre Wange hinunter. „Wenn ihr sprecht, sagt Charlie danke für alles, okay?“

Layla und ich nicken.

„Gleis 8, Einfahrt ICE 932 von Berlin Hauptbahnhof nach Frankfurt Flughafen. Ankunft 11:02 Uhr. Vorsicht bei der Einfahrt.“

Layla neben mir versteift sich, und auch Amba erstarrt für einen Moment. Dann lehnt sie sich noch einmal an Laylas Schulter. Die beiden reden leise miteinander, ich kann aber nichts verstehen, weil in dem Moment der ICE mit quietschenden Bremsen einfährt.

Amba löst sich von Layla, Tränen rinnen ihr über die Wangen. Ich umarme sie fest.

„Gute Reise, Amba, und lass von dir hören. Ich melde mich bei dir, sobald ich etwas herausgefunden habe, ich verspreche es.“

Ich stocke, meine Stimme ist mit einem Mal ganz belegt. So sehr hatte ich gehofft, dass ich schneller an die fehlenden Informationen aus Ambas Akte herankomme. Dann hätte ich vielleicht jetzt schon alle Antworten für sie gehabt. Stattdessen müssen wir sie in ihr Heimatland zurückschicken, ohne eine Ahnung davon zu haben, was genau in der Klinik nicht mit rechten Dingen zugeht, ob Amba vielleicht sogar noch Gefahr droht.

Amba wischt sich eine Träne von der Wange. „Ich weiß, dass du es herausbekommen wirst, Maxi. Du bist so klug und gut mit Computer. Dann werden wir Peters zur Polizei bringen.“

Den letzten Satz sagt sie so leise, dass Layla sie nicht hören kann. Für Layla ist die Situation in der Beautyklinik extrem schwierig. Einerseits ist es ihr erster richtiger Job, von dem sie sich viel versprochen hat, zudem arbeitet auch ihr Freund in der „Villa Berlin“. Andererseits will sie nichts mit den zwielichtigen Machenschaften zu tun haben, in die der Geschäftsführer verstrickt zu sein scheint. Umso wichtiger ist, dass ich herausfinde, was genau da in der Klinik schiefläuft.

Ich nicke und versuche, die traurige Stimmung aufzulockern. „Ich verspreche dir, weiterhin pünktlich jede Woche ›Celebrity Inside‹ für dich zu schauen. Wenn eine tolle Folge kommt, speichere ich sie für dich auf der Festplatte, und wir schauen sie zusammen, sobald du wiederkommst, okay?“

Jetzt sammeln sich doch die Tränen in meinen Augen, da ich nicht weiß, wann das sein wird. Ich wende mich rasch ab, um Ambas Koffer in den Zug zu bugsieren. Dann helfe ich ihr die wenigen Stufen hinauf in den Waggon. Wir konnten zum Glück einen Sitzplatz nahe an der Tür für sie reservieren, sie muss also nur wenige Schritte allein zurücklegen.

Ich umarme sie noch einmal fest. „Mach’s gut, Amba, pass auf dich auf!“

„Und du auf dich. Und vor allem auf Layla“, sagt sie.

Ich nicke, drehe um und begebe mich zurück auf den Bahnsteig, wo Layla tränenüberströmt auf mich wartet und Amba immer wieder zuwinkt.

Ein langes Pfeifen ertönt, dann schließen sich die Zugtüren zwischen uns, und der ICE setzt sich in Bewegung.

„Na, komm, Süße, ich fahr dich heim!“

Ich lege meinen Arm um Laylas noch immer bebende Schultern und führe sie aus dem Bahnhofsgebäude und einmal um den Block, wo ich meinen VW-Bus geparkt habe. Mit geübtem Griff entferne ich die Radkralle – alter Trick – und steige in den Wagen.

Wir benötigen keine zwanzig Minuten bis zu unserer Wohnung nach Kreuzberg, schweigen aber die ganze Zeit und hängen beide unseren Gedanken nach. Layla malt sich vermutlich aus, was passiert, wenn Ambas Narben sich entzünden oder, weit schlimmer, ihr Dorf erneut Ziel eines Anschlags wird.

Meine Gedanken kreisen hingegen immer wieder um das Rätsel von Ambas Akte. Durch einen Zufall hatten Layla und Gabriel vor einigen Wochen festgestellt, dass bei der Dokumentation von Ambas Behandlungen etwas nicht stimmt. Im Patientenmanagement der Klinik war Ambas Akte plötzlich leer, und das, obwohl sie bereits einmal aufwendig im Gesicht operiert worden war. Layla und Gabriel hatten daraufhin im Archiv der Klinik nachgesehen und feststellen müssen, dass die Akte geschwärzt und die digitale Dokumentation verschlüsselt wurde. Deshalb haben sie mich um Hilfe gebeten und als Trainee in die Klinik eingeschleust. Für mich als IT-Spezialistin, die sich früher das ein oder andere Mal in Systeme gehackt hat, die keineswegs für fremde Augen bestimmt waren, sollte es ein Leichtes sein, an die Informationen zu kommen. Das war zumindest der Plan. Leider gestaltet sich die Aufgabe deutlich komplizierter als erwartet.

 

Ich halte in zweiter Reihe. Layla sieht mich fragend an. „Kommst du denn nicht mit hoch?“

Ich schüttle den Kopf. „Nimm es mir nicht übel, Layla, ich muss ein wenig alleine sein, den Kopf freikriegen. Gabriel wartet bestimmt ohnehin auf dich.“

„Nein, nein, wir sind erst später verabredet. Aber bist du sicher, dass du nicht ein bisschen Gesellschaft brauchen kannst? Es ist für uns alle schwierig, Amba gehen zu lassen …“

„Ich weiß deine Fürsorge zu schätzen, Süße, aber ich brauche jetzt wirklich ein bisschen Ruhe.“

Layla nickt und steigt aus. Sie kennt mich einfach gut und weiß, dass ich die Dinge erst mit mir selbst ausmachen muss, bevor ich mich jemandem anvertraue.

Ich lege den ersten Gang ein und starte den Motor wieder. Mit jedem Meter, den ich weiter aus der Stadt hinausgelange, wird mein Herz etwas leichter.

 

Ich drehe das knisternde Radio im Van aus, der Empfang hier mitten im Brandenburger Wald nordöstlich von Berlin ist grottenschlecht. Genauso wie meine Laune. Ich hatte gehofft, dass mein Ausflug in die Natur mir helfen würde, den zunehmenden Frust über meinen mangelnden Erfolg in der Klinik und die Trauer über Ambas Abreise abzuschütteln. Aber dieses schlechte Gefühl nagt einfach unablässig an mir.

Als ich in den schmalen, verwachsenen Weg in den Wald einbiege, der zum See führt, habe ich mich etwas beruhigt. Eigentlich müsste ich das Auto am Waldrand parken, aber unter der Woche ist die Chance, dass mich jemand aufhält, extrem gering und ich gehe das Risiko, Ärger zu bekommen, ein. Langsam ruckelt mein Bus über den Pfad, ich höre die Vögel durch das geöffnete Fenster meines Vans zwitschern und merke, wie ich mich endlich entspanne. Ich kann es kaum erwarten, endlich das Wasser zu sehen. Es ist viel zu lange her, dass ich Sébastien hier draußen besucht habe. Letztes Jahr bin ich regelmäßig zum Stand-up-Paddling hergekommen, und irgendwann ergab eines das andere. Sébastien – und alles, was der heiße Spanier mir zu bieten hat – wurde zu einer kleinen Flucht aus dem Alltag.

Schon glitzert mir der Bernsteinsee entgegen, erleichtert bemerke ich, dass kein anderes Auto in Sicht ist. Nur zwei Fahrräder lehnen an der dicken Fichte, die den Weg zum Ufer markiert, wo Sébastien in einem alten Bootshaus seinen SUP-Verleih betreibt. Ich parke den Van und steige aus. Von der Ladefläche schnappe ich mir mein Stand-up-Paddling-Board, das ich mir irgendwann angeschafft habe, weil ich nicht von Sébastiens unregelmäßigen Öffnungszeiten abhängig sein wollte, und pumpe es mit der Luftpumpe, die ich immer dabeihabe, auf. Dann klemme ich mir meine Shorts unter den Arm, laufe im Eilschritt die paar Hundert Meter auf dem sandigen Weg zum See hinunter und fühle mich fast so gut, als würde ich ans Meer kommen. Auch jetzt empfinde ich eine unbändige Freiheit, die die Weite des Wassers und die Kraft der Wellen immer in mir auslösen.

Ich lasse mich in den Sand fallen, ziehe meine Sneaker aus und strecke mich, spüre die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Von ferne höre ich lautes Geschnatter der Enten, sonst ist es so still, wie es nur hier sein kann, an meinem Lieblingsort mitten im Niemandsland nordöstlich von Berlin, den unter der Woche kaum jemand aufsucht.

Ich schlüpfe aus meinen Jeans und streife mir meine Bikinihose über. Mein dünnes, schwarzes Trägershirt kann ich auch als Bikinioberteil verwenden.

Am Seeufer lasse ich das SUP ins Wasser gleiten und steige auf. Wie immer dauert es, bis ich meine Balance finde.

Ich stoße das Paddel ins Wasser und steche in See. Nach einer Weile halte ich an und lasse mich auf den Rücken fallen. Eine Weile döse ich vor mich hin und genieße die Sonne auf meiner Haut und die angenehme Wärme, die durch meinen Körper strömt.

Selten liege ich einfach nur so da, weil ich dazu keine Ruhe habe, aber auf meinem SUP mitten im Bernsteinsee vergesse ich die Zeit und gerate beinahe in eine Art Trance. Ich tauche meine Hände ins Wasser und wende das SUP, um langsam zurück in Richtung Ufer zu steuern. Ohne aufzublicken, paddle ich träge weiter, die Sonne scheint mir nun nicht mehr ins Gesicht, sondern wärmt Nacken und Hinterkopf. Ein lautes Platschen schreckt mich auf. Ich hebe den Blick und schaue direkt in ein paar schwarze, melancholische Augen, die mich anblitzen. Ich unterdrücke einen Schrei; um ein Haar wäre ich ins Wasser gekippt.

„Sébastien!“, stoße ich hervor, doch schon ist er im Wasser verschwunden. Gleich darauf taucht er auf der anderen Seite meines SUPs auf und grinst mich an, seine schwarzen, nassen Locken glänzen in der Sonne.

„Du hast mich zu Tode erschreckt, bist du verrückt geworden?“ Doch ich kann einfach nicht richtig wütend auf Sébastien sein, und außerdem steckt mich sein breites Grinsen an. Ich lange ins Wasser und spritze ihn mit einer Hand nass, während er kopfüber abtaucht. Nach wenigen Sekunden stößt sein drahtiger Oberkörper auf der anderen Seite des SUP aus dem Wasser. Gerade noch gelingt es mir, das Board auszubalancieren, sodass ich nicht hinterherfalle.

„Habe ich dich erschreckt, Maxi? Tut mir leid, das wollte ich nicht.“ Mein Gelegenheitslover streicht sich eine Locke aus dem Gesicht. Sein freches Grinsen deutet eher auf das Gegenteil hin.

„Warum nur glaube ich dir das nicht?“

Ich setze mich auf und stütze mich herausfordernd mit beiden Händen auf das Bord. Mit meinen Blicken fixiere ich ihn. Sébastien blickt vom Wasser zu mir auf, nur wenige Armlängen trennen uns. Sekunden später verändert sich sein Gesichtsausdruck, und in seinen dunklen Augen flackert ein begehrliches Lodern auf, das sofort auf mich überspringt. So war es von Anfang an, als wir uns vor zwei Jahren an diesem See kennengelernt hatten, und seitdem hat die Anziehungskraft zwischen uns nicht nachgelassen. Was vielleicht auch daran liegt, dass wir uns nur unregelmäßig begegnen, dass wir beide keine Verpflichtungen eingehen wollen und damit zufrieden sind, dass unsere Körper aufeinander reagieren. Mit einem Schwimmzug kommt er näher, sodass er zwischen meinen geöffneten Beinen landet. Vorsichtig, aber bestimmt legt er seine Hände auf das Board und zieht mich zu sich heran. Ich greife in sein nasses Haar, während er meine Hüften umfasst und mich sanft, aber nachdrücklich zu sich ins Wasser zieht.

„Ich habe lange nichts von dir gehört“, flüstert er mir ins Ohr, und ich spüre seine vom Seewasser feuchten Lippen, die ein angenehmes Kribbeln auslösen.

„Jetzt bin ich ja da“, flüstere ich zurück, unnötigerweise, da außer uns niemand in der Nähe ist, wie ich mit einem kurzen Blick aufs Ufer erkennen kann. Ich umklammere mit meinen Schenkeln Sébastiens Hüften, und während er mich an sich zieht, berühren sich unsere Lippen. Wir küssen uns, erst zärtlich, dann leidenschaftlich, während er mich in seinen Armen hält.

Seine Hände umfassen meinen Hintern, und ich frage mich kurz, wie er es schafft, uns über Wasser zu halten. Sébastien ist zäh und muskulös, aber kein Bodybuilder. Sanft zieht er mich in Richtung Ufer, bis wir Grund unter den Füßen haben. Ich beschließe, dass ich mich später um mein SUP kümmern kann. Sébastien hält meine Handgelenke auf meinem Rücken fest und küsst mich, seine Zunge dringt fordernd in meinen Mund ein. Ich spüre seinen harten Schwanz durch den dünnen Stoff meiner Bikinihose und gebe mich ganz dem Gefühl hin, das mich durchströmt. Ausgeliefert, fast ein wenig hilflos, da ich meine Hände nicht bewegen kann, genieße ich es, wie er mich an sich presst. Langsam bewegen wir uns Richtung Ufer, zumindest vermute ich, dass es die Richtung sein muss, denn meine Augen sind geschlossen und ich habe nicht vor, sie zu öffnen.

Das Wasser wird wärmer, und Sébastien hält inne, während wir uns weiter küssen, offenbar hat er jetzt Grund unter den Füßen, er steht nur noch bis zum Bauchnabel im Wasser. Vorsichtig gibt er meine Handgelenke wieder frei, um dann meinen Hintern zu umklammern.

„Ich habe dich vermisst, Maxi.“ Ich öffne meine Augen halb und weiß, dass er es genauso meint, wie er sagt, doch es hat keine tiefere Bedeutung. Auch ich habe ihn vermisst, seinen Körper, seine Berührungen.

Statt einer Antwort schlinge ich meine Schenkel um seine Hüften, und er befreit mich mit einer schnellen Bewegung von meinem Bikinihöschen. Im selben Moment dringt er mit einem Finger fest von hinten in mich ein, und ich stöhne laut auf. Seine Lippen entlassen meinen Mund und wandern tiefer, den Hals hinab zu meinen Brüsten. Durch das knappe Bikini-Oberteil saugt er an meinen Nippeln, während sein Finger weiter in mich eindringt.

„O mein Gott“, entfährt es mir, und durch die halb geöffneten Augen begegne ich seinem Blick, wild und leidenschaftlich. Ich kralle mich in seinen Rücken und ziehe seine Hose hinunter. Sein steifer Schwanz springt mir entgegen, und ich wünsche mir nichts mehr, als dass er sofort in mich eindringt. Meine Pussy pulsiert vor Lust, und er scheint zu spüren, wonach ich mich sehne. Er lässt seine Finger aus mir hinausgleiten und hebt mich mit einer entschlossenen Bewegung hoch und platziert seinen Schwanz direkt vor meiner Öffnung. Ich beiße mir auf die Lippen, um nicht zu betteln, doch auch ohne dass ich ein Wort sage, erfüllt er mir meinen Wunsch und stößt mit einer sanften, festen Bewegung in meine glühende Mitte.

Ich schreie auf vor Lust, als er beginnt, sich in mir auf und ab zu bewegen. Durch meine halb geöffneten Augen sehe ich sein lustvoll verzerrtes Gesicht, ich streiche durch sein nasses Haar und genieße das Gefühl, ihn in mir zu spüren. Sein Schwanz trifft mich genau an der richtigen Stelle, und während seine Hände meinen Hintern umfassen, kralle ich mich in seinen Nacken und lehne mich nach hinten. Sébastien dringt immer wieder in mich ein, fester und tiefer, er beschleunigt seine Bewegungen und stöhnt immer wieder laut auf. Seine Lust entfacht meine noch zusätzlich, und ich spüre, wie mein Körper von einem intensiven Kribbeln erfasst wird, während er weiter in mich hineinstößt. Unsere Körper klatschen gegeneinander, das Wasser umspielt meine Hüften, und als seine Bewegungen schneller und schneller werden, erfasst mich eine Welle, die von meinen Schenkeln aufsteigt und mich mit einem heftigen Stoß erreicht. Ein gewaltiger Höhepunkt durchzieht meinen Körper, ich verliere die Kontrolle über meine Muskeln und lasse mich in die Arme von Sébastien fallen. Er hält mich weiter fest, doch schon wenige Sekunden später neigt er sich laut stöhnend über meine Schulter, und nach ein paar harten, kräftigen Stößen verlangsamt er seine Bewegungen.

„He, sag doch mal was.“ Ich knuffe Sébastien in die Seite und drehe mich zu ihm. Er schaut mich nachdenklich aus seinen dunklen Augen an, wie immer ist sein Blick ein wenig schwermütig, was wahrscheinlich einfach an seinen etwas hängenden Oberlidern liegt. Doch auf mich wirkt er dadurch geheimnisvoll und ein wenig unnahbar, ich verliere mich gerne in Fantasien, stelle mir vor, wie er durch die Wellen von Tarifa in Südspanien surft. Dieser Mann wird mir immer ein wenig rätselhaft bleiben. Genauso, wie er vor zwei Jahren eines Tages plötzlich da war und die zerfallene Holzhütte zum SUP-Verleih umbaute, so wird er eines Tages wieder verschwunden sein, weiterziehen. Auch wenn wir darüber nicht sprechen, so wissen wir beide, dass er lediglich auf der Durchreise ist.

„Mi hermosa, woran denkst du?“ Sébastien beugt sich über mich, dabei schaut er mir tief in die Augen. Bevor ich antworten kann, suchen seine Lippen meine. Ein Schauer der Erregung durchzuckt meinen Körper, als er mich küsst, erst sanft und dann immer begehrlicher. Ich spüre seine Hände an meinem Körper, seinen Atem an meinem Gesicht und lasse mich in die Woge hineinfallen und von ihr davontragen.

Mia Moreno

Über Mia Moreno

Biografie

Hinter dem Pseudonym Mia Moreno verbergen sich zwei Berliner Journalistinnen, die für große Zeitungen und Online-Medien schreiben. Mia Moreno ist das, was sie verbindet: die Lust am Schreiben, die Begeisterung für starke Heldinnen und natürlich die Liebe zu Berlin, der Hauptstadt der verlorenen...

2 Fragen an Mia Moreno

Ihr seid erfolgreiche Journalistinnen bei großen Zeitungen. Was hat euch dazu inspiriert, einen Roman zu schreiben?
Wir lesen beide unheimlich gerne und viel. Außerdem hatte jede für sich schon immer den Traum, einen Roman zu schreiben. Auf der Party einer Freundin entstand dann (bei dem ein oder andren Aperol Spritz) die Idee für eine heiße und zugleich spannende Romance-Trilogie – für „Beautiful Secrets“.

Was hat euch an Romance gereizt?
Romance kann ja grundsätzlich erst mal alles sein. Hauptsache es geht um Liebe. Wir wollten, dass eine knisternde Lovestory im Mittelpunkt der Geschichte steht, bei der sich die aufgeladene Spannung ab und an auch mal entladen darf. Uns war aber auch wichtig, dass starke Frauen mit kleinen Schwächen eine zentrale Rolle spielen. Und ein bisschen sexy Glamour kann auch nie schaden.

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