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Bloodrevenge – Flammen der Vergangenheit (Vampire Seduction 2)Bloodrevenge – Flammen der Vergangenheit (Vampire Seduction 2)

Bloodrevenge – Flammen der Vergangenheit (Vampire Seduction 2) Bloodrevenge – Flammen der Vergangenheit (Vampire Seduction 2) - eBook-Ausgabe

Melanie Trenker
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Roman

— Mitreißende Romantasy um Vampire und ihre geheimnisvollen Intrigen
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Bloodrevenge – Flammen der Vergangenheit (Vampire Seduction 2) — Inhalt

Blut verlangt nach Blut! Doch ist Rache wirklich das, was du willst? Eine mitreißende, moderne Romantasy für Fans von Jennifer L. Armentrout und Sarah J. Maas 

„Ich wollte vergessen. Stark sein. Und doch scheinen mich meine Dämonen auf Schritt und Tritt zu verfolgen.“ 

Grace hat es geschafft, sie ist endlich eine Vampirin und Teil der Familie. Aber dabei scheint sie ihre Gabe verloren zu haben und nach den Geschehnissen in der Villa findet sie nicht den Frieden, nach dem sie sich so sehnt. All das gerät jedoch in den Hintergrund, als Grace′ Vergangenheit sie einholt, bereit ihr alles zu nehmen, wofür sie so hart gekämpft hat. Und mit ihren Feinden kehrt auch der Durst nach Rache wieder, der droht sie zu zerstören ... Werden sie selbst und ihre Beziehung zu Will dem Druck standhalten? 

Düster, sinnlich und mit Suchtpotenzial – der zweite Teil der Vampire Seduction-Trilogie 

€ 18,00 [D], € 18,50 [A]
Erschienen am 31.05.2024
340 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-50777-6
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€ 1,99 [D], € 1,99 [A]
Erschienen am 31.05.2024
352 Seiten
EAN 978-3-377-90116-3
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Leseprobe zu „Bloodrevenge – Flammen der Vergangenheit (Vampire Seduction 2)“

Kapitel 1

Ich ziehe die mir so vertraute Klinge über die Haut an meinem Unterarm. Blut rinnt aus der klaffenden Wunde und lässt das schimmernde Metall des Dolches noch unheilvoller aussehen, als es ohnehin schon ist – dennoch nichts im Vergleich zu einem Blutschwert, dessen dunkles Schwarz beinahe nach Blut zu lechzen scheint.

Ich beobachte, wie sich mein Fleisch Faser für Faser wieder zusammensetzt. So schnell, dass es ein menschliches Auge kaum verfolgen könnte. Alles, was bleibt, ist ein dünner roter Strich, der sich zu einigen weiteren an meinem [...]

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Kapitel 1

Ich ziehe die mir so vertraute Klinge über die Haut an meinem Unterarm. Blut rinnt aus der klaffenden Wunde und lässt das schimmernde Metall des Dolches noch unheilvoller aussehen, als es ohnehin schon ist – dennoch nichts im Vergleich zu einem Blutschwert, dessen dunkles Schwarz beinahe nach Blut zu lechzen scheint.

Ich beobachte, wie sich mein Fleisch Faser für Faser wieder zusammensetzt. So schnell, dass es ein menschliches Auge kaum verfolgen könnte. Alles, was bleibt, ist ein dünner roter Strich, der sich zu einigen weiteren an meinem Unterarm gesellt. In wenigen Stunden wird man auch sie nicht mehr sehen.

Erneut setze ich das Messer an und spüre, wie die Klinge langsam meine Haut durchdringt. Natürlich tut es weh. Jedoch längst nicht so intensiv, wie es sollte. Es ist nicht mehr als ein leichtes Brennen, vergleichbar mit dem Schmerz, den ein Mensch verspürt, wenn er sich den Finger an einem Blatt Papier schneidet. Nur eine Lappalie. Und während ich es anfangs noch befremdlich fand, dass sich mein Schmerzempfinden plötzlich so veränderte, gewöhne ich mich mittlerweile langsam daran.

Fasziniert beobachte ich, wie sich mein Körper selbst heilt, und betrachte zufrieden das Ergebnis. Vor meiner Verwandlung hätte ich mir so etwas nicht vorstellen können, obwohl ich diese Fähigkeiten bereits oft genug bei den Mansons beobachtet habe. Es selbst zu erleben ist jedoch etwas vollkommen anderes.

Gerade als ich zum nächsten Schnitt ansetze, höre ich, wie Will hinter mir ins Schlafzimmer kommt. Ich mache unbeirrt weiter. Ein dünnes Rinnsal Blut fließt über meinen Unterarm, als ich seine weichen Lippen an meiner Wange spüre.

„Na, spielst du wieder mit deiner Unsterblichkeit?“, raunt er mir ins Ohr und jagt mir damit einen wohligen Schauer über den Rücken.

Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Ich muss doch schließlich wissen, wo meine Grenzen liegen.“

Will lacht. Sein tiefes, kehliges Lachen, mit dem er mich immer wieder entwaffnet.

Um ehrlich zu sein, tue ich das nicht nur, um meine Grenzen auszutesten. Nein, ich brauche diesen Schmerz oder vielmehr das Bewusstsein, dass mir nichts und niemand mehr etwas anhaben kann, aber ich bin noch nicht bereit, diese Gedanken mit ihm zu teilen.

Immer wieder sehe ich die Geschehnisse der letzten Zeit vor meinem inneren Auge. Ich sehe Julien sterben, gerichtet durch meine blutigen Hände. Ich spüre die allgegenwärtige Angst, Will zu verlieren. Diese tiefe Verzweiflung, die mir schier den Atem raubt, wie vor einigen Wochen auf der Lichtung, als ich dachte, er würde sterben; und das nur, weil ich ihn fälschlicherweise beschuldigt hatte, der Mörder meiner Eltern zu sein. Dazu kommt diese tief in mir nagende Schuld, weil ich Julien getötet habe. Denn trotz allem, was er meiner Familie angetan hat, fühle ich mich immer noch wie eine dreckige Mörderin. Keinen Deut besser als der Vampir, den ich hingerichtet habe. Ich dachte, nach seinem Tod würde mein Herz endlich Frieden finden. Doch ein Teil von mir, der größer ist, als ich mir eingestehen möchte, hat immer noch Angst, Julien könnte zurückkommen, von den Toten auferstehen, um mir alles zu nehmen, so wie er es einst versprochen hat.

Mein Magen verkrampft sich bei dem Gedanken und meine Lunge zieht sich schmerzhaft zusammen. Ich zwinge mich, gleichmäßig zu atmen und die Erinnerungen an die Vergangenheit zu verdrängen, ehe mich die Tränen verraten, die bereits in meinen Augen brennen. Es ist, als wollte mir mein Unterbewusstsein einfach nicht erlauben, frei und glücklich zu sein.

Ich schließe die Augen und lasse meinen Kopf nach hinten an Wills Brustkorb sinken. Gleichzeitig bin ich dankbar, dass mein Herz nicht mehr schlägt und meine Sorgen nicht verraten kann. Manchmal frage ich mich, ob ich mich selbst überhaupt noch ertragen könnte, wenn meine Gabe mir nicht in letzter Sekunde die Wahrheit offenbart hätte. Wenn ich mich wirklich an Will gerächt hätte anstatt an Julien.

Doch diese Gedanken kann ich nicht mit ihm teilen. Weder Will noch sonst jemandem könnte ich mich offenbaren. Ich habe meine Liebsten bereits zu oft verletzt. Außerdem muss ich zuerst selbst damit klarkommen und mit mir im Reinen sein. Auch wenn ich weiß, dass Will jederzeit da ist, um mich aufzufangen, obwohl er und der Rest der Mansons selbst noch dabei ist, das Geschehene zu verarbeiten.

Die Zeit bei Julien hat Spuren hinterlassen. Nicht nur auf meinem Körper, sondern vor allem auf meiner Seele. Doch diese Narben werden im Gegensatz zu denen, die dieses Messer an meinem Unterarm hinterlassen hat, nicht mehr heilen – mit etwas Glück allenfalls verblassen. Zumindest hoffe ich darauf. Genauso sehr wie ich hoffe, dass die Mansons und vor allem Will mir irgendwann verzeihen können, dass ich wirklich dachte, sie hätten meine Eltern ermordet.

Sie sagen zwar, dass sie das längst getan hätten, und geben ihr Bestes, um sich nichts anmerken zu lassen, aber ich fühle diese unsichtbare Distanz zwischen uns. Diese dünne Mauer, die sie errichtet haben, um sich selbst zu schützen, bis sie mir wieder vertrauen können. Gleichzeitig versuchen sie alles, es mich nicht spüren zu lassen. Aber je mehr sie sich bemühen, desto offensichtlicher wird es für mich.

Manchmal kommt es mir sogar so vor, als würden sie mich heimlich beobachten und abwarten, ob ich ihnen nochmals in den Rücken falle. Doch welches Recht hätte ich, deswegen verletzt zu sein, nach den jüngsten Geschehnissen?

Die Mansons sind meine Familie, und ich werde all das ertragen, solange es sein muss. In der Hoffnung, dass es eines Tages besser wird und ich mir ihr Vertrauen wieder verdiene.

 

Ich löse mich von meinen trübsinnigen Gedanken, ziehe den Mann, den ich liebe, an mich und schenke ihm einen leidenschaftlichen Kuss. Ganz von allein schlinge ich die Arme um ihn, vergrabe meine Finger in seinen kurzen, dunklen Haaren und presse mich an ihn, um unseren Kuss zu vertiefen.

„Ich muss sagen, diese neue Seite an dir gefällt mir“, raunt Will an meinen Lippen, und ein lüsternes Funkeln tritt in seine Augen.

Ein anzügliches Lächeln schleicht sich auch in meine Züge. Ich bin erst seit ein paar Wochen ein Vampir und muss mich noch an so einiges gewöhnen, aber sicherlich nicht an diese unstillbare Lust in mir. Dieses Feuer brannte schon vor meiner Verwandlung in meinem Inneren, doch nun ist es völlig entfesselt und lodert zu einem wahren Inferno heran. Jetzt ist es noch so viel intensiver, wie eigentlich alles im Moment. Meine Sinne sind überreizt, meine Gedanken spielen verrückt, und mein Energielevel gleicht einem Duracell-Hasen auf Koks.

Ein Vampir zu sein fühlt sich die ersten Wochen an wie ein atemberaubender Drogenrausch. Allerdings einer von dem guten Zeug. Ein unwahrscheinliches Hochgefühl ergreift Besitz von einem, aber das typische Tief danach bleibt aus. Und das Beste an der Sache ist, dass dieser fantastische Trip niemals enden wird – oder zumindest hoffe ich es.

Ich dränge Will zurück, streife mein Kleid ab und werfe es achtlos in die Ecke. Ohne unsere Lippen voneinander zu lösen, wandern wir zum Bett, und ich lasse mich auf Wills Schoß nieder. Er schlingt die Arme noch fester um meine Mitte und lässt seine Hände über meinen Körper streifen. Zärtlich liebkost er meinen Hals, küsst und neckt mich. Seine spitzen Zähne streifen verheißungsvoll über meine nackte Haut. Gerade mit genügend Druck, dass ich mir wünschte, es wäre mehr. Ein leises Stöhnen tritt über meine Lippen und ich lasse meine Hüften sachte über die Beule in seiner Hose kreisen, während ich seiner Zunge Einlass gewähre für einen weiteren Kuss.

Ich spüre diesen vertrauten animalischen Teil in mir, der seit meiner Verwandlung erst recht erwacht zu sein scheint, und gebe mein Bestes, um mich von meiner Lust nicht überwältigen zu lassen – vergebens.

Gierig greife ich nach Wills Shirt, ziehe es ihm über den Kopf und werfe es zur Seite, ehe ich mich an seinen Gürtel mache, um seine harte Pracht zu befreien. Alles, was uns noch voneinander trennt, sind mein Slip und seine Boxershorts, von denen ich ihn nur zu gerne erlöse.

Eine Hand in meinen Haaren, die andere an meinem Hintern, bedeckt er mich mit Küssen. Seine Lippen sind überall. An meinem Nacken, meinem Gesicht und meinen Brüsten. Nichts könnte mich jetzt noch aufhalten. Ich will ihn spüren, eins mit ihm sein. Ich brauche ihn.

Wills Hände gleiten gierig über meinen Körper, und ich genieße dieses Prickeln, das seine Finger auf meiner Haut hinterlassen, während er meinen Slip abstreift. Vor meiner Verwandlung hatte ich tief in mir Angst, es würde verschwinden, wenn ich erst ein Vampir bin – doch im Gegenteil: Es ist mittlerweile noch heftiger. Wie kleine Feuerwerke, die auf meiner Haut explodieren.

Alles in mir verzehrt sich nach Wills Berührungen. Es grenzt beinahe an körperlichen Schmerz, wenn er mich wieder loslässt. Das gierige Rot meiner Augen trifft auf das seine, und nichts kann uns mehr halten.

Unsere Klamotten sind längst überall im Raum verstreut, und ich lasse mich wieder auf Wills Härte nieder, um ihn dankbar in mich aufzunehmen. Ein wohliges Seufzen kommt mir über die Lippen, als er mich endlich ganz ausfüllt und ich beginne, langsam mit den Hüften zu kreisen. Ich reite auf Wills Pracht und erlöse mich damit selbst von meinen Qualen. Wir finden einen gemeinsamen Rhythmus, mein Stöhnen vermischt sich mit seinem. Die Hitze, die Reibung unserer Körper und Wills atemberaubender Duft nach Moos und Sandelholz rauben mir beinahe den Verstand.

Will rollt uns herum, bis er über mir ist, und übernimmt die Kontrolle. Er stößt mich tief und hart. Er lässt mich immer heftiger stöhnen, bis ich zitternd dem Höhepunkt entgegenfiebere.

„Will!“, seufze ich heiser und ziehe ihn zu einem weiteren Kuss heran. Unsere Zungen verschmelzen, und ich kralle meine Finger in seinen Rücken.

„Sag das noch einmal!“, fordert er mich auf.

„Mehr!“, bringe ich gerade noch heraus. Ich biege den Rücken durch, schiebe ihm mein Becken weiter entgegen und gebe mich dieser wogenden Wonne hin, bis sie mir fast den Atem raubt, ehe er noch fester zustößt und mich endlich erlöst.

Zitternd ziehe ich mich um ihn zusammen und genieße die süße Wonne, doch Will ist noch nicht fertig. Er zieht ihn raus und dreht mich, um mich von hinten zu nehmen, die Hand in meinen Haaren, die andere an meiner Hüfte, um den Takt vorzugeben. Sein Stöhnen treibt mich nur noch weiter an. Ich strecke mich ihm entgegen, richte meinen Oberkörper auf, presse meinen Rücken gegen seine stählernen Muskeln. Seine Hände wandern an meine Brüste, während ich ihn immer wieder tief in mich aufnehme und sich unser Stöhnen zu einer Symphonie der Liebe vermischt, bis Will mir endlich folgt.

Eine Weile bleiben wir einfach so, eng umschlugen und glücklich; dann zieht Will die Arme noch fester um mich und haucht einen Kuss auf meine Wange.

„Du bist perfekt!“, flüstert er atemlos an mein Ohr, und ein sanftes Lächeln zupft an meinen Mundwinkeln.

 

Eine halbe Stunde später sitze ich in meinem schwarzen Satinmorgenmantel am Schminktisch und binde meine Haare zu einem unordentlichen Dutt. Wäre ich noch ein Mensch, wären meine Wangen jetzt gerötet und ich selbst leicht verschwitzt. So sind sie weiß wie Marmor, was eine ganz eigene Faszination mit sich bringt. Meine Lippen wirken dazu roter und voller als sonst, geschwollen von Wills leidenschaftlichen Liebkosungen.

Ich wusste gar nicht, dass mein Körper noch zu solch menschlichen Reaktionen fähig ist. Will hat mir erklärt, dass Vampire den Menschen ähnlicher sind, als die meisten unter uns vermuten würden. Wir haben zwar keinen Herzschlag mehr, aber wir atmen sogar, wenn auch eher aus Gewohnheit als aus Notwendigkeit. Es ist das Vampirgift in unseren Adern, das unsere Körper diese menschlichen Reaktionen nachahmen lässt.

Ich sehe Will durch den Spiegel an. Er liegt nackt im Bett, seine Männlichkeit nur mit einem Stück der Decke verhüllt. Unbewusst verharrt mein Blick dort einen Augenblick zu lange, um es unauffällig zu nennen, während die Beule unter der Decke langsam wieder anschwillt. Sofort muss ich daran denken, wie er sich in mir anfühlt, und an den Höhepunkt, den er mir vor wenigen Minuten beschert hat. Als ich noch ein Mensch war, hätte ich einen Orgasmus mit einem knisternden Feuer verglichen. Doch nun, wo meine Sinne nach der Verwandlung geschärft sind, gleicht er einer flammenden Explosion, und ich frage mich, ob es sich für Will ebenso anfühlt.

Er beobachtet mich, während ich ihn ansehe, und ich bin mir sicher, dass er meine schmutzigen Gedanken erahnt, wenn nicht sogar genießt. Seine Züge verraten seine eigenen. Er ist offenbar genauso unersättlich wie ich.

Meine Augen schweifen über Wills hüllenlosen Körper. Langsam versuche ich, mir die Erhöhungen und Vertiefungen seiner Muskeln und jeden Millimeter seiner Haut einzuprägen, obwohl ich ihn bereits in- und auswendig kenne.

„Ich möchte nachher noch Nick besuchen. Begleitest du mich?“, frage ich Will, um mich von meinen nicht unbedingt jugendfreien Gedanken zu lösen, und presse die Schenkel zusammen, um dieser ungebändigten Lust Herr zu werden. Doch das verräterische Ziehen in meinen Lenden lässt sich nicht leugnen.

„Bist du dir sicher, dass du nicht lieber hierbleiben möchtest?“, meint er verheißungsvoll. Mittlerweile hat er sich aufgerichtet; die Hände lässig hinter dem Kopf verschränkt, lehnt er am Kopfteil des Bettes.

In Vampirgeschwindigkeit eile ich zu ihm und hebe meinen Slip neben dem Bett auf.

„Absolut sicher“, flüsterte ich ihm mit verführerischer Stimme ins Ohr, doch meine Lust straft mich Lügen.

Will greift nach mir. Bevor er mich zu fassen bekommt, stehe ich jedoch wieder am Fußende des Bettes und schleudere ihm mit einem schadenfrohen Lachen ein Kissen entgegen. Mühelos fischt er aus der Luft und steht im nächsten Moment vollkommen nackt vor mir. Er hebt mein Kinn, damit ich ihm direkt in die Augen sehe, während seine andere Hand unter meinem Morgenmantel verschwindet. Seine Finger wandern Zentimeter für Zentimeter über meinen Oberschenkel näher an meine empfindlichste Stelle. Zufrieden beobachtet Will die wachsende Lust in meinen Augen.

„Wie schade, dass du weg musst!“, gibt er sich übermäßig enttäuscht und lässt unerwartet von mir ab. Im selben Moment bereue ich es, dass ich mich nicht direkt wieder auf ihn gestürzt habe, und presse erneut die Schenkel zusammen. Ich beiße mir zur Ablenkung auf die Unterlippe. Ohne Wills Arme um meinen Körper fühle ich mich auf seltsame Art unvollständig, aber irgendwann müssen wir das Schlafzimmer schließlich wieder verlassen.

Trotzdem schaffe ich es nicht, meinen Blick von Wills Augen abzuwenden. Er spielt gedankenverloren mit einer meiner Locken. Ein ums andere Mal wickelt er sie um seinen Finger und gibt sie anschließend wieder frei. Letztendlich streicht er sie mir mit einem sehnsüchtigen Seufzen aus dem Gesicht und haucht einen weiteren zarten Kuss auf meine Lippen.

„Vergiss nur nicht unser Date heute Abend!“, ermahnt er mich mit halbherzig strengem Ton.

„Wie könnte ich? Ich möchte das hier schnellstens fortsetzen.“

Mehr braucht es nicht. Will dreht mich in seinen Armen. Seine Brustmuskeln drücken sich von hinten gegen meinen Rücken und sein Ständer an meinen Hintern. Erst jetzt fällt mir auf, dass sich Will noch immer nichts übergezogen hat. „Ich hoffe, das ist ein Versprechen!“

„Immer“, hauche ich heiser und Will hält mich mit einer Hand weiterhin fest um die Taille, während er sich mit der anderen wie schon vorhin einen Weg unter meinen kurzen Morgenmantel bahnt. Stück für Stück arbeitet er sich voran, seine Hand wandert von meinen Schenkeln in weniger unschuldige Gefilde. Ich presse erneut die Beine zusammen in der Hoffnung, ich könnte mich so vor mir selbst bewahren, aber die Versuchung ist zu groß.

Zärtlich umkreist Will mit seinen Fingern meine intimste Stelle, bis ich leise stöhne. Ich spreize die Beine für ihn, lege den Kopf in den Nacken und spüre Wills Küsse an meinem Hals.

Mein Widerstand ist längst gebrochen. Jeder Gedanke daran, dieses Zimmer zu verlassen, ist vergessen. Willig recke ich mich ihm entgegen und hoffe, dass er mich von meinen Qualen erlöst. Dann endlich dringt Will mit zwei Fingern in mich ein, und ich heiße ihn willkommen, doch kurz vor der Erlösung zieht er sich zurück. Ein Spiel, das Will oft mit mir spielt. Seine Hände umfassen meine Brüste, und ich flehe ihn an, mich zu nehmen, hauche seinen Namen wie ein leises Gebet.

Dann endlich dringt er in mich ein. Mit den Händen an meinen Hüften gibt er den Rhythmus vor. Ich dränge mich ihm weiter entgegen, während ich mich am Schminktisch abstütze. Das Band meines Morgenmantels löst sich und gibt den Blick auf meinen nackten Körper frei. Meine Brüste wippen im Takt seiner Stöße.

Ich sehe, wie Will meine Reaktion im Spiegel mitverfolgt, und werde dadurch selbst nur noch unersättlicher. Das Rot meiner Augen wird noch intensiver, und meine spitzen Eckzähne brechen vor. Alles, was in dem Moment zählt, sind Will und ich. Sein Schwanz in mir und seine gierigen Augen auf meinem Körper.


Kapitel 2

„Denkst du wirklich, es ist eine gute Idee, Nick jetzt schon zu besuchen?“, meint Will besorgt und greift mit beiden Händen nach meiner Jacke, um mich näher an sich zu ziehen.

„Es sind fünf Wochen vergangen, seit ich ein Vampir bin. Ich schaffe das“, versichere ich ihm und sehe ihm tief in die Augen. Die dünne Sorgenfalte auf Wills Stirn verschwindet dennoch nicht. Ich kann es ihm nicht übelnehmen. Ich habe mich schon einmal überschätzt und wir mussten völlig überstürzt aufbrechen, um zu verhindern, dass ich ihn anfalle, aber Nick ist immer noch mein Bruder und er wird sich wundern, wenn ich mich so lange nicht blicken lasse.

„Ich schaffe das!“, sage ich noch einmal mit Nachdruck. „Außerdem hatte Nick Geburtstag. Ich muss dieses Jahr nicht wieder den Preis für die schlechteste Schwester abräumen. Und du kannst ja mitkommen.“

„In Ordnung, ich werde dich begleiten, aber wenn du auch nur das kleinste Anzeichen von Hunger zeigst, gehen wir!“, lenkt Will ein.

Ich nicke. Er macht sich wirklich Sorgen. Er weiß, dass ich es mir niemals verzeihen könnte, wenn ich Nick verletze. Außerdem darf Nick nicht erfahren, was ich bin. Darüber denke ich in letzter Zeit oft nach. Irgendwann wird ihm auffallen, dass ich nicht altere, spätestens dann kann ich ihn nicht wiedersehen. Deshalb will ich die Zeit, die uns noch bleibt, so gut nutzen, wie ich nur kann.

„Also den Mercedes oder das Cabrio?“, wechsle ich das Thema und halte beide Schlüssel hoch. Er merkt natürlich sofort, dass ich nur versuche, ihn abzulenken, und greift nach dem Schlüssel für das Cabrio.

„Ich fahre.“

„Soll mir recht sein“, lache ich und verstaue noch eine Thermoskanne mit Blut in meiner Handtasche – nur für alle Fälle.

Wie immer sehe ich während der Fahrt aus dem Fenster, starre mit gemischten Gefühlen auf das Ortsschild meiner Heimatstadt, die Häuser derer, die ich einmal meine Freunde nannte und den sicheren Hafen meiner Kindheit.

Will legt eine Hand auf meinen Oberschenkel und drückt ihn sanft, als wir vor dem Haus halten. „Alles in Ordnung?“

Ich nicke. Mittlerweile fällt es mir leichter, hierher zurückzukehren, auch wenn ich dabei immer noch an den Tod meiner Eltern denken muss. Stattdessen konzentriere ich mich lieber auf das Positive, allem voran Nick, der bereits im Garten auf uns wartet.

„Ich dachte schon, du versetzt mich wieder, Schwesterherz“, begrüßt er mich, als ich aus dem Auto steige.

„Wie könnte ich?“, antworte ich rasch und lasse mich von ihm umarmen. Ich halte die Luft an, einen kleinen Augenblick zu spät, um den verführerischen Duft seines Blutes nicht zu bemerken. Das Rot meiner Augen leuchtet mir im Glas der Verandatür entgegen, und ich wünschte, ich hätte noch einen Schluck aus meiner Thermoskanne nehmen können.

Ich lasse mir einen Moment Zeit, bis meine Augen wieder ihr normales Schwarz angenommen haben, bevor ich mich von ihm löse. Will tritt an mir vorbei, um Nick zu begrüßen.

„Also, bekomme ich einen Kaffee?“, wende ich mich an meinen Bruder.

„Na klar, aber ich muss gestehen, ich muss nachher noch weg. Es wird also ein schneller Kaffee“, meint er entschuldigend und kratzt sich nervös am Hinterkopf, als wäre er sich nicht sicher, wie ich darauf reagieren würde

„Was? Ich hatte mich doch angemeldet“, beschwere ich mich scherzhaft und ramme ihm spielerisch den Ellbogen in die Seite. Nick blickt amüsiert auf die Uhr.

„Richtig. Vor zwei Stunden!“

Dagegen kann ich nichts mehr sagen, schließlich ist es meine Schuld oder wohl eher die meines neugewonnenen Vampirdaseins. Will und ich tauschen einen vielsagenden Blick, und ich bin mir ziemlich sicher, er denkt gerade an das Gleiche. Wir konnten bis Mittag nicht einmal das Schlafzimmer verlassen. Allein wenn ich daran denke, spüre ich wieder das verräterische Ziehen in meiner Leiste. Ich atme tief durch und dränge die Erinnerungen zurück, ehe mich die Lust wieder übermannen kann.

Wir setzen uns mit Nick an den Küchentisch und er erzählt ein wenig von der Arbeit und von Tante Elenore, die er vor einer Weile besucht hat. Doch wie schon beim letzten Mal kann ich seinen Worten kaum folgen. Alles, was ich höre, ist das Rauschen seines Blutes in meinen Ohren – und die kleine Küchenuhr, die mir zeigt, dass sich selbst eine Stunde wie eine Ewigkeit anfühlen kann, wenn man versucht, seine Urinstinkte im Zaum zu halten. Doch je mehr ich mich in dem Klang verliere, desto durstiger werde ich. In einem Zug leere ich meine Tasse, doch auch der bittere Kaffee kann mich nicht von meinen düsteren Gedanken ablenken.

Der Takt von Nicks schlagendem Herz hallt in meinen Ohren wider und überlagert jedes andere Geräusch im Raum. Meine Kehle ist trocken und mein Magen unruhig. Ich atme bewusst nicht ein, kann jedoch nicht verhindern, dass der einladende Geruch seines Blutes an meine Nase dringt. Metallisch. Salzig. Süß. Mein Blick fällt auf die pochende Ader an seinem Hals, und mir rinnt das Wasser im Mund zusammen.

Tick.

Tack.

Der verführerische Duft von Nicks Blut weht mir erneut um die Nase, als er aufsteht, um meine Tasse mit frischen Kaffee aufzufüllen. Ich klammere mich so fest an die Tischkante, dass das Holz darunter knirscht. Noch ein wenig fester, und es bleibt nicht mehr davon übrig als ein wenig Sägemehl. Zum Glück scheint mein Bruder davon nichts zu bemerken.

Tick.

Tack.

Wills Blick ruht auf mir, als könnte er ahnen, was in mir vorgeht. Er legt seine Hand sanft auf meinen Oberschenkel, um mich zu erden. Vielleicht auch, um mich abzulenken.

Tick.

Tack.

Mittlerweile habe ich ihre Stimmen fast vollkommen ausgeblendet.

„Ich glaube, wir sollten dich jetzt verlassen. Grace wollte noch am Grab vorbeischauen“, meint Will zu Nick und bietet mir so einen Ausweg.

Ich nicke mechanisch und folge den beiden zur Tür. „Du könntest uns begleiten“, schlage ich meinem Bruder vor, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich seine Nähe und die Versuchung seines Blutes noch länger ertragen kann.

„Nein, schon gut. Ich muss noch weg“, erinnert er mich und scheint sich köstlich über meine Vergesslichkeit zu amüsieren. Doch ich kann seinen Worten kaum noch folgen.

Ich habe solchen Hunger, aber kein Essen dieser Welt vermag ihn zu stillen. Ich habe Durst, doch selbst ein ganzer Ozean könnte ihn nicht löschen. Alles, woran ich denken kann, ist Blut.

Blut! Blut! Blut!

Der Gedanke daran beherrscht mich. Blut treibt mich beinahe an die Grenzen meines Verstandes. Blut weckt eine Gier in mir, die ich kaum kontrollieren kann. Blut! Ich kratze das letzte bisschen Selbstbeherrschung zusammen, das ich noch aufbringen kann, treibe diese finsteren Gedanken zurück in die hintersten Winkel meines Daseins und konzentriere mich stattdessen auf Nick. Mein Bruder erinnere ich mich in der Hoffnung, meine Instinkte so im Zaum halten zu können, als er mich zum Abschied umarmt.

„Ich kann noch immer nicht glauben, dass du den Kerl zurückgenommen hast!“, raunt Nick in mein Haar, nichts ahnend von meinen Gedanken. Will schafft es nicht, ein Grinsen zu unterdrücken. Auch ohne Vampirgehör hätte er Nicks Seitenhieb nicht ignorieren können.

„Gib ihm eine Chance!“, beschwere ich mich und bedenke meinen Bruder mit einem vielsagenden Blick. Das kraftvolle Pochen seines Herzens hallt in meinen Ohren wider. Ich zwinge mich, den süßen Duft zu ignorieren, und löse mich aus unserer Umarmung, die mich viel mehr Kraft kostet, als ich es je erwartet hätte. Ich darf auf keinen Fall die Nerven verlieren.

Mein Bruder verdreht die Augen. „Nur weil du es bist.“

Nicks überfürsorgliches Getue bringt mich zum Schmunzeln. Ich habe ihn vermisst und auch wenn es immer noch schmerzt, dass ich ihm nicht die Wahrheit erzählen kann, bin ich einfach nur froh, bei ihm zu sein.

Ich kann ihm nicht sagen, was in den letzten Wochen und Monaten geschehen ist, wie unsere Eltern wirklich gestorben sind oder was ich bin. Nicht ohne ihn in Gefahr zu bringen, aber vielleicht ist es auch besser so. Es scheint Nick gut zu gehen. Langsam erinnert er mich wieder daran, wie er früher gewesen ist. Munter, fröhlich und aufgeschlossen. Wer wäre ich, meinem Bruder dieses Glück zu zerstören?

„Wehe, du benimmst dich nicht anständig!“, warnt er Will, und ich muss lachen.

„Eigentlich müsstest du mich vor deiner Schwester warnen“, hält Will dagegen, und Nicks Lippen kräuseln sich.

„Rücktausch ausgeschlossen!“

„Hey, hört auf, euch gegen mich zu verbrüdern!“, beschwere ich mich, und die beiden tauschen amüsierte Blicke. Sie können sich dagegen wehren, wie sie wollen, aber mir scheint, sie werden langsam miteinander warm.

„Habt ihr alles?“, übergeht Nick meine Frage und blickt sich noch einmal um auf der Suche nach vergessenen Gegenständen.

„Haben wir. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, du willst uns loswerden!“, ziehe ich ihn auf. „Bekommt da etwa jemand Besuch?“

„Kein Kommentar!“, antwortet Nick knapp und schiebt mich damit praktisch schon zur Tür hinaus.

„Willst du wirklich nicht mitkommen zum Friedhof?“

„Ein andermal. Ich muss noch wo hin, schon vergessen?“

Ich nicke. Normalerweise hätte ich ihn weiter ausgefragt, doch mein Durst lässt mich nicht mehr klar genug denken.

„Ist gut, hab dich lieb!“, rufe ich noch über die Schulter und steige zu Will ins Auto. Etwas zu hastig, um es unauffällig zu nennen, aber ich habe mein letztes bisschen Willenskraft aufgebraucht und schlage die Tür hinter mir zu. Endlich wage ich es, wieder zu atmen.

„Er hasst mich immer noch!“, meint Will vielsagend, doch ich winke ab.

„Ach was, das lief doch gut. Er gewöhnt sich langsam an dich.“

Will küsst mich und schenkt mir seinen Du-ewige-Optimistin-Blick. „Du warst übrigens großartig heute. War es schwer?“

Ich schlucke trocken und versuche das Brennen in meiner Kehle zu unterdrücken. Schwer trifft es nicht einmal annähernd. Seit meiner Verwandlung beherrscht Blut meine Gedanken. Immer, überall und ununterbrochen.

„Ach, das war nichts“, spiele ich es herunter und schnalle mich an.

„Lügnerin!“, gluckst Will, und ich lächle ertappt.

Vor meiner Verwandlung war mir nicht bewusst, wie schwer es wirklich sein würde, den Durst zu unterdrücken. Diesen unkontrollierbaren Instinkt, mich auf jeden zu stürzen, der einen Herzschlag besitzt. Will und die anderen haben es so einfach aussehen lassen.

Meine spitzen Eckzähne drücken sich bereits gierig gegen meine Lippen, und ich greife nach der rettenden Thermoskanne mit dem Blut. Das gefährliche Rot meiner Augen spiegelt sich in dem Metall wider, es steht in heftigem Kontrast zu dem sonstigen Schwarz. Ich schaffe es kaum, mich von dem ungewöhnlichen Anblick zu lösen, wäre da nicht dieses unsägliche Kratzen in meiner Kehle, das ich nicht länger ignorieren kann.

Hastig nehme ich einige Schlucke, während Will uns zum Friedhof fährt, wo er den Wagen auf den Parkplatz lenkt. Ich bleibe noch kurz sitzen, bis meine Augen wieder ihre gewohnte, dunkle Farbe annehmen.

„Bereit?“

„Bereit!“, antworte ich und linse noch einmal verstohlen in den Rückspiegel, nur um ganz sicherzugehen. Gemeinsam schlendern wir zu dem kleinen Apfelbaum, unter dem meine Eltern begraben sind. Doch anders als früher empfinde ich den Friedhof von Lanburry nicht länger als erdrückend. Ich habe meinen Frieden gefunden, was den Tod meiner Eltern anbelangt, auch wenn ich sie immer noch schmerzlich vermisse. Und ein Teil von mir hat immer noch das Gefühl, dass ich sie nicht richtig kannte. Schließlich haben sie Nick und mir doch so viel verschwiegen.

Mein Blick fällt auf einen kleinen Strauß weißer Lilien. Julien, schießt es mir sofort durch den Kopf, und mein ganzer Körper verkrampft sich reflexartig. Doch Julien ist nicht mehr als ein Geist der Vergangenheit, rufe ich mir in Erinnerung. Will drückt sanft meine Hand, und ich entspanne mich langsam wieder.

Aber die Vergangenheit ist Vergangenheit, also konzentriere ich mich auf schönere Dinge und lege eine Rose aus Sophias Garten auf dem Grab nieder.

„Du hättest sie gemocht!“, sinniere ich, und Will legt von hinten die Arme um mich. Ich bette meinen Kopf an seine Schulter.

„Da bin ich mir sicher. Immerhin haben sie mir dich geschenkt.“

Ein zufriedenes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Wir bleiben noch eine Weile, um ihnen stumm Gesellschaft zu leisten.

„Sollen wir nachher noch im Fechtsaal vorbeischauen?“, frage ich schließlich, während ich mich im Gedanken von meinen Eltern verabschiede.

„Mark und Aimes fragen sich bestimmt schon, warum wir uns so lange nicht blicken lassen.“

„Du willst doch nur angeben“, zieht Will mich auf, und ich zucke mit den Schultern.

„Vielleicht.“

Ich spüre Wills Lachen in meinem Rücken. „Denkst du wirklich, dass das eine gute Idee ist? Vermutlich sollten wir vorher noch etwas an deiner Selbstbeherrschung arbeiten“, schlägt er vor und bringt mich zum Lachen. Ich weiß, dass er recht hat, auch wenn ich es nicht gern höre.

„Na schön. Dann wirst du wohl mit mir trainieren müssen!“, erkläre ich.

Will festigt seinen Arme um meine Mitte und drückt mir sanft einen Kuss auf die Wange. „Mit dem größten Vergnügen.“

Melanie Trenker

Über Melanie Trenker

Biografie

Melanie Trenker wurde 1998 als jüngstes von vier Kindern in Salzburg geboren und lebt noch heute in der schönen Festspielstadt. Ihre Freizeit verbringt die junge Freileitungsmonteurin am liebsten beim Fliegen, sei es nun mit dem Helikopter oder beim Paragleiten. Sie liebt es, dem hektischen Alltag...

Kommentare zum Buch
Es ist noch nicht das Ende...
nicole_leseeule am 21.07.2024

„Bloodrevenge – Flammen der Vergangenheit“ ist der zweite Teil der Vampire Seduction-Trilogie.   Es geht direkt hinein in den Roman und setzt auch unmittelbar nach dem Ende des 1. Teils wieder ein. Grace ist nun Mitglied des Vampirclans der Mansons und muss mit ihren neuen Kräften, ihrem Umfeld, ihrer Veränderung und ihrem Verlangen nach Blut klarkommen. Aber sie muss auch die letzten Geschehnisse verarbeiten und sich mit ihrer Tat auseinandersetzen. Sie bekommt dabei Unterstützung von Will und dem Rest des Clans. Womit sich sich weiterhin schwer tut, sind ihre Wahrnehmungen und vor allem, dass diese wieder zurückkommen. Dabei kann ihr nur einer aus ihrer menschlichen Familie helfen und es kostet ein gutes Stück an Überzeugung. Daneben bekommt sie neue Aufträge, versucht einen Vampirrat zu überzeugen und versucht sich mit ihren neuen Stärken zu vereinbaren. Doch einige Überraschungen hält alles auf Trapp und das bis zum bitteren Ende.   Man begibt sich in eine schnelllebige, abenteuerliche, fantastische und auch geheimnisvolle Reise. Es dauert auch nicht lange, bis sich die Ereignisse wieder überschlagen und das Grauen keine Ende zu nehmen scheint. Wer ist Freund und wer ist Feind? Die Charaktere sind allesamt sehr interessant und einige verbergen ganz klar ihr wahres Gesicht. Zwischen den aufweckenden Highlights flaut die Dynamik leider immer wieder etwas ab und zieht sich mit Füllmaterial. Auch die sinnlichen Momente sind nicht immer zielführend gesetzt worden.   Der Schreibstil ist angenehm und versucht mit seinen Ereignissen die Spannung zu halten. Die einzelnen Kapitel haben eine ungefähr gleichbleibende Leselänge. Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive aus der alleinigen Sichtweise von Grace wiedergegeben. Die Nebendarsteller bringen sich in den einzelnen Dialogen bestens ins Geschehen mit ein. Die einzelnen Charaktere waren ausreichend herausgearbeitet, um ihr Wesen zu erkennen. Das Buchcover ist wieder atemberaubend schön und lässt die Reihe sehr gut erkennen. Im Inneren findet sich eine eigene Playlist vor.   „Verbunden durch Liebe. Verbunden durch Zeit. Durch Blut verein, für die Ewigkeit.“   Mein Fazit: Eine gute, abenteuerliche und auch überraschende Fortsetzung der Vampirtrilogie. Wie wird sich das Ende gestalten?

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