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Das Geheimnis von Zimmer 622 Das Geheimnis von Zimmer 622 - eBook-Ausgabe
Roman
— Vom Autor des Bestsellers „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“Das Geheimnis von Zimmer 622 — Inhalt
Ein Roman wie eine literarische Falltür - jetzt im Taschenbuch
Eine dunkle Nacht im Dezember, ein Mord im vornehmen Hotel Palace de Verbier in den Schweizer Alpen. Doch der Fall wird nie aufgeklärt. – Einige Jahre später verbringt der bekannte Schriftsteller Joël Dicker seine Ferien im Palace. Während er die charmante Scarlett Leonas kennenlernt und sich mit ihr über die Kunst des Schreibens unterhält, ahnt er nicht, dass sie beide in den ungelösten Mordfall hineingezogen werden. Was geschah damals in Zimmer 622, das es offiziell gar nicht gibt in diesem Hotel ...
„Ein absolutes Lesevergnügen“ WDR 4 „Bücher“
Mit der Präzision eines Schweizer Uhrmachers legt Joël Dicker die Spuren zu einer Dreiecksgeschichte aus Machtspielen, Eifersucht und Verrat in den vornehmsten Kreisen der Gesellschaft.
Wie würden Sie selbst diesen Roman beschreiben, der sich in konzentrischen Kreisen bewegt?
Es fällt schwer, ein Buch in eine Genre-Schublade zu stecken, ich würde den Roman unter allgemeine Literatur einordnen, aber es ist sowohl ein Krimi als auch ein Liebesroman. Außerdem ist es ein Roman über gegenseitige Treue. Es ist ein spezielles Buch, denn es tauchen immer wieder wahre Geschichten auf, die ich mit Bernard de Fallois, meinem vor zwei Jahren verstorben Verleger und Lehrmeister, erlebt habe.
Sie haben im Roman Ihren Doppelgänger erschaffen und ihm sogar Ihren Vornamen gegeben.
Ja, der Joël in meiner Geschichte bin ich selbst - manchmal. Aber das müssen die Leser für sich entscheiden. Mir hat das großen Spaß gemacht. Wenn ich ein Buch lese, ziehe ich auch unweigerlich Parallelen zwischen dem Autor und seinen Figuren. Aber ich bin Schriftsteller, und mir gefällt es, Dinge zu erfinden und aus meiner Realität herauszutreten.
Ihr Urgoßvater, Jacques Dicker, war ein Politiker und russisch-jüdischer Herkunft, ganz wie ihr Romanheld Lev Levovitsch. Hatten Sie nach der Geburt Ihres Sohnes das Bedürfnis, Ihren Platz in der Ahnenreihe zu definieren?
Ja, das ist ein sehr persönlicher Roman, über meine Wurzeln, über Genf, über die Orte, die wichtig für mich waren. Beide Zweige meiner Familie sind russischen Ursprungs und wurden verfolgt. Mein Urgroßvater war Revolutionär, meine Familie mütterlicherseits bestand aus adligen Weißrussen, die ihr Land verlassen mussten. Sie blieben eine Weile staatenlos und entkamen dann den Nazis. Die russische Literatur fasziniert mich, und ich habe diese herrliche Sprache ein wenig gelernt. Vielleicht war es notwendig für mich, noch einmal zum Anfang zurückzukehren. Aber ich denke, dass es sich um das Ende eines Zyklus handelt, in dem ich mich entwickelt habe. Diese Phase war eng mit Bernard de Fallois verbunden. Ich habe mit 25 mit dem Schreiben angefangen, jetzt bin ich fast 35. Für mich beginnt ein neuer Abschnitt in meinem Leben. Mein nächster Roman wird mich vielleicht in eine ganz andere Richtung führen.
Hat Lev, in Anspielung an Die Schöne des Herrn, ein wenig von Solal und Anastasia ein wenig von Ariane?
Lev liegt mir besonders am Herzen, während Solal eine selbstherrliche und arrogante Seite hat, die ich nie mochte. Aber ja, er ist ein wenig die Personifikation des perfekten Mannes. Das Buch Die Schöne des Herrn, sein epischer Atem, hat mir einen Maßstab gegeben für das, was einen großen Roman ausmacht. Doch es ist vor allem die Wahrnehmung des Lesers, die bestimmt, was ein großer Roman ist. Meine Großeltern kannten Albert Cohen gut. Er hat sie im Morgenrock empfangen, und ich habe immer Geschichten über ihn erzählt bekommen. Cohen stellt auch einen Bezug zu meiner Familie dar.
Über die Schläge, die Anastasia von Klaus bekommt, wenn man liebt, schlägt man nicht, machen Sie auch eheliche Gewalt zum Thema. Berührt dieses Thema Sie in besonderer Weise?
Ja, denn wir befinden uns im Jahr 2020 und sind keinen Schritt weiter gekommen! Es gibt immer noch Frauen, die von Männern getötet werden, Frauen, die weniger verdienen. Das alles regt mich auf. Wie können wir ins All fliegen, während unsere Gesellschaft gleichzeitig nicht in der Lage ist, sich von ihren Übeln zu befreien? Das will mir nicht in den Kopf.
Ihre Geschichte spielt im Schweizer Finanzmilieu, manchmal auf recht karikaturhafte Art und Weise …
Das stimmt, es ist eine Karikatur im wahrsten Sinne des Wortes, aber die Wahl des Milieus ist fast ein Zufall. Ich hatte ursprünglich gar nicht vor, eine Bank ins Zentrum der Geschichte zu stellen. Ich brauchte für die Handlung einen funktionierenden Mechanismus, und die Tatsache, dass Banken auf ganz archaische Weise vom Vater auf den Sohn vererbt werden und dabei bedeutende Summen auf dem Spiel stehen, eröffnete mir große Freiheiten.
Sie legen Anastasia die Worte in den Mund: Perfektion langweilt irgendwann, das Paradis ist auf die Dauer langweilig. Wie ist das für Sie, ist Erfolg auf die Dauer langweilig?
Erfolg und Perfektion sind nicht dasselbe! Ich unterscheide ganz klar zwischen der Wahrnehmung meiner Person, meiner Romane, die sich weltweit gut verkaufen, und meiner Realität. Ich habe das Gefühl, ich stehe erst am Anfang meiner Karriere und habe noch viele Bücher zu schreiben und viele Fortschritte zu machen. Das ist stimulierend. Ich nehme Kritik immer gerne an. Ich hoffe, dass ich in fünf Jahren bessere Bücher schreiben werde. Ich betrachte den Erfolg nicht als einen Fluss, der unausweichlich seinem Lauf folgt.
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