Das Holländerhaus Das Holländerhaus - eBook-Ausgabe
Roman
— Familiendrama, in dem Geschwister zusammenhaltenDas Holländerhaus — Inhalt
Wenn das Traumhaus kein Glück bringt: Der große Familienroman der Bestsellerautorin
Boston, USA: Schauplatz einer einzigartigen Geschwisterliebe und des Aufstiegs und Falls einer Familie. Ann Patchett wurde für ihren Roman für den Pulitzer-Preis nominiert.
Geld macht nicht glücklich. Das muss der Immobilienmakler Cyril feststellen, als ihn seine Frau verlässt, weil sie den Luxus im Holländerhaus nicht aushält. Und auch sonst ist der Familie das Glück nicht gerade hold: Als Cyril stirbt, wirft seine neue Frau ihre Stiefkinder Danny und Maeve kurzerhand aus dem Haus. Das lässt beide zeitlebens nicht los: Sie kehren immer wieder zurück an den Ort ihrer Kindheit.
„Ich würde auch Ann Patchetts Einkaufsliste lesen!“ Jojo Moyes
Nur wenigen Autoren gelingt es wie Ann Patchett, die wirklich schweren Themen anzusprechen - Ihr wunderbarer leichthändiger Erzählstil ermöglicht Empathie ohne Pathos. Fast nebenbei zeichnet sie dabei ein Bild der sich wandelnden amerikanischen Gesellschaft und stellt die Frage, ob der American Dream noch Realität ist.
Ein Roman über Schuld, Sühne, Vergebung und Heimat. Quicklebendig, witzig und tieftraurig zugleich
Leseprobe zu „Das Holländerhaus“
ERSTER TEIL
1
Als unser Vater Andrea zum ersten Mal ins Holländerhaus mitbrachte, kam unsere Haushälterin Sandy ins Zimmer meiner Schwester und schickte uns nach unten. „Euer Vater möchte euch eine Freundin vorstellen.“
„Eine Freundin von der Arbeit?“, fragte Maeve. Da sie schon älter war, hatte sie eine komplexere Auffassung von Freundschaft.
Sandy dachte kurz nach. „Ich würde sagen, nein. Wo steckt dein Bruder?“
„Fensterbank“, sagte Maeve.
Sandy musste die Vorhänge öffnen, um mich zu finden. „Warum ziehst du die Vorhänge zu?“
Ich las gerade. »Wegen der [...]
ERSTER TEIL
1
Als unser Vater Andrea zum ersten Mal ins Holländerhaus mitbrachte, kam unsere Haushälterin Sandy ins Zimmer meiner Schwester und schickte uns nach unten. „Euer Vater möchte euch eine Freundin vorstellen.“
„Eine Freundin von der Arbeit?“, fragte Maeve. Da sie schon älter war, hatte sie eine komplexere Auffassung von Freundschaft.
Sandy dachte kurz nach. „Ich würde sagen, nein. Wo steckt dein Bruder?“
„Fensterbank“, sagte Maeve.
Sandy musste die Vorhänge öffnen, um mich zu finden. „Warum ziehst du die Vorhänge zu?“
Ich las gerade. „Wegen der Privatsphäre“, sagte ich, obwohl ich mit meinen acht Jahren von Privatsphäre noch keinen rechten Begriff hatte. Aber mir gefiel das Wort, und ich igelte mich gern hinter den Vorhängen ein.
Was die Besucherin anging, das war ein Rätsel. Unser Vater hatte keine Freunde, jedenfalls nicht die Sorte, die an einem Samstagnachmittag bei uns vorbeikäme. Ich verließ mein Versteck und ging bis zum Treppenabsatz, um mich dort flach auf den Teppich zu legen. Aus Erfahrung wusste ich, dass ich aus dieser Position, wenn ich zwischen Treppenpfosten und erstem Baluster hindurchlugte, einen Blick ins Wohnzimmer erhaschen konnte. Dort vor dem Kamin stand unser Vater, mit einer Frau, und ihrer Haltung nach betrachteten sie anscheinend gerade die Porträts von Mr und Mrs VanHoebeek. Ich stand wieder auf und kehrte ins Zimmer meiner Schwester zurück, um über meine Beobachtung Bericht zu erstatten.
„Irgendeine Frau“, sagte ich zu Maeve. Aber das wussten wir schon von Sandy.
Sandy frage, ob ich mir die Zähne geputzt hätte, womit sie meinte, ob ich sie an jenem Morgen geputzt hatte. Kein Mensch putzte sich schließlich um vier Uhr nachmittags die Zähne. Sandy musste an dem Tag alles allein erledigen, weil Jocelyn samstags freihatte. Sandy hatte also Feuer im Kamin gemacht, die Tür geöffnet und etwas zu trinken angeboten, und jetzt war sie auch noch für meine Zähne zuständig. Sandy hatte immer montags frei. Sonntags kamen Sandy und Jocelyn beide nicht, weil mein Vater der Auffassung war, dass man von niemandem verlangen sollte, sonntags zu arbeiten.
„Ja“, sagte ich, weil ich das vermutlich getan hatte.
„Putz sie noch einmal“, sagte sie. „Und du bürste dir die Haare durch.“
Letztere Aufforderung galt meiner Schwester mit ihrem langen schwarzen Haar, das sehr dick war, dick wie zehn Pferdeschweife. Sie konnte es noch so lange bürsten, es sah nie wirklich ordentlich aus.
Als Sandy uns für einigermaßen präsentabel hielt, gingen Maeve und ich nach unten ins Erdgeschoss und blieben unter dem breiten Torbogen der Eingangshalle stehen, um von dort aus unseren Vater und Andrea zu beobachten, die weiter die VanHoebeeks betrachteten. Sie bemerkten uns entweder nicht oder nahmen uns vielleicht bewusst nicht zur Kenntnis – schwer zu sagen –, deshalb warteten wir erst mal ab. Maeve und ich verstanden uns darauf, im Haus möglichst leise zu sein. Das hatten wir uns angewöhnt, um unseren Vater nicht zu verärgern; obwohl es ihn noch weit mehr verärgerte, wenn er das Gefühl hatte, dass wir uns an ihn heranschlichen. Er trug seinen blauen Anzug. Sonst trug er samstags nie Anzüge. Zum ersten Mal konnte ich sehen, dass sein Haar am Hinterkopf grau wurde. Er war ein hochgewachsener Mann, und neben Andrea wirkte er noch größer.
„Das muss ein Trost sein, sie bei dir zu haben“, sagte Andrea, nicht über seine Kinder, sondern über seine Gemälde. Mr und Mrs VanHoebeek, die ich nur unter dieser Bezeichnung kannte, ohne Vornamen, waren auf den Porträts schon alt, aber noch nicht uralt. Beide waren ganz in Schwarz gekleidet und in sehr aufrechter, förmlicher Haltung dargestellt, die von vergangenen Zeiten kündete. Selbst in ihren getrennten Bilderrahmen wirkten sie derart zusammen, derart verheiratet, dass ich immer den Verdacht hatte, es könnte sich um ein großes Bild gehandelt haben, das von irgendwem entzweigeschnitten worden war. Andrea hatte den Kopf zurückgelegt, um diese beiden listig wirkenden Augenpaare zu studieren, die einem Jungen stets mit Missbilligung durch den Raum zu folgen schienen, egal, auf welches Sofa er sich setzen wollte. Maeve pikste mich mit dem Finger in die Rippen, um mir einen Aufschrei zu entlocken, aber ich beherrschte mich. Wir waren Andrea noch nicht vorgestellt worden, die von hinten klein und adrett wirkte, in ihrem gegürteten Kleid und dem dunklen Hütchen, kaum größer als ein Unterteller, das auf einer blonden Hochsteckfrisur festgepinnt war. Da ich bei Nonnen in die Schule ging, wusste ich, dass es sich nicht gehörte, einen Gast durch Gelächter in Verlegenheit zu bringen. Woher sollte Andrea auch wissen, dass die Leute auf den Porträts zum Hausinventar gehört hatten, dass alles hier im Haus Teil des Inventars war.
Die VanHoebeeks im Wohnzimmer waren die Hauptattraktion, lebensgroße Darstellungen zweier von den Jahren abgenutzter Menschen, deren strenge, reizlose Gesichter mit holländischer Genauigkeit und einem unverkennbar holländischen Begriff des Lichts wiedergegeben waren, doch es gab außerdem Dutzende kleinerer Porträts auf allen Etagen – ihre Kinder in den Fluren, ihre Vorfahren in den Schlafzimmern und überall dazwischen namenlose Personen, die sie bewundert hatten. Es gab auch ein Porträt von Maeve, im Alter von zehn Jahren, das zwar nicht annähernd so groß war wie die Porträts der VanHoebeeks, aber qualitativ absolut ebenbürtig. Mein Vater hatte per Zug einen berühmten Künstler aus Chicago anreisen lassen. Eigentlich sollte er unsere Mutter malen, doch, angeblich, weil sie nicht gewusst hatte, dass der Maler zu uns kommen und zwei Wochen als Hausgast bleiben sollte, weigerte sie sich, ihm Modell zu sitzen, und so malte er stattdessen Maeve. Nachdem das Porträt fertig und gerahmt war, hängte mein Vater es im Wohnzimmer auf, an der Wand direkt gegenüber von den VanHoebeeks. Maeve sagte gern, dass sie dort gelernt hätte, andere Leute durch ihren Blick zum Wegsehen zu zwingen.
„Danny“, sagte mein Vater, als er sich endlich umdrehte, kein bisschen überrascht, als stünden wir genau dort, wo er uns erwartet hatte. „Komm und sag Mrs Smith Guten Tag.“
Ich werde immer glauben, dass Andrea die Gesichtszüge kurz entgleisten, als sie Maeve und mich sah. Selbst wenn unser Vater uns nicht erwähnt hatte, dürfte sie gewusst haben, dass er Kinder hatte. In Elkins Park gab es niemanden, der über die Vorgänge im Holländerhaus nicht im Bilde war. Vielleicht dachte sie, dass wir oben bleiben würden. Schließlich war sie hergekommen, um sich das Haus anzusehen, nicht die Kinder. Womöglich galt Andreas Gesichtsausdruck aber auch nur Maeve, die mit ihren fünfzehn Jahren und in Turnschuhen bereits einen Kopf größer war als Andrea in ihren hochhackigen Pumps. Als sich abzuzeichnen begann, dass sie alle Mädchen und die meisten Jungen in ihrer Klasse überragen würde, hatte Maeve sich anfänglich krumm gehalten, was unser Vater ihr allerdings nicht durchgehen ließ. Er korrigierte ständig ihre Haltung: Kopf hoch, Schultern zurück. Manchmal hätte man meinen können, sie heiße so. Jahrelang schlug er ihr mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter, wann immer er an ihr vorbeiging, mit der vielleicht nicht ganz beabsichtigten Folge, dass Maeve sich mittlerweile die kerzengerade Haltung eines Soldaten am Hof der Königin angewöhnt hatte, wenn nicht gar die der Königin selbst. Selbst mir war klar, wie einschüchternd sie auf andere wirken konnte: durch ihre Größe, ihre Mähne aus schimmerndem schwarzem Haar, die Art, wie sie ein Gegenüber im wahrsten Sinne des Wortes von oben herab ansah, ohne den Kopf zu neigen. Ich hingegen war mit acht noch ein beruhigendes Stück kleiner als die Frau, die unser Vater später heiraten sollte. Ich sagte meinen Namen und streckte ihr die Hand entgegen, um ihre kleine Hand zu schütteln, dann folgte Maeve meinem Beispiel. Später hieß es zwar, dass Maeve und Andrea sich von Anfang an nicht grün gewesen seien, aber das stimmt nicht. Maeve benahm sich bei dieser ersten Begegnung höflich und anständig, und sie blieb auch in der Folgezeit höflich und anständig. So lange, bis das nicht mehr möglich war.
„Sehr erfreut“, sagte Maeve, und Andrea erwiderte, dass sie ebenfalls sehr erfreut sei.
Andrea war erfreut. Selbstverständlich. Immerhin hatte sie es seit Jahren darauf angelegt, sich Zutritt in das Haus zu verschaffen und bei meinem Vater unterzuhaken, wenn sie mit ihm die breite Steintreppe hinaufstieg und über die rot geflieste Terrasse schritt. Sie war die erste Frau, die mein Vater mit nach Hause brachte, seit unsere Mutter gegangen war, obwohl Maeve mir später erzählte, dass er eine Zeit lang etwas mit unserem Kindermädchen gehabt hatte, einer jungen Irin namens Fiona.
„Du glaubst, er hat mit Fluffy geschlafen?“, fragte ich sie. Fluffy, so nannten wir Fiona als Kinder, teils, weil ich mich mit der Aussprache von „Fiona“ schwertat, teils ihrer sanft gewellten roten Haare wegen, die ihr in einer Art flauschigen Wolke über den Rücken fielen. Von dieser Affäre erfuhr ich auf dieselbe Weise wie von den meisten übrigen Dingen: erst viele Jahre später, in einem vor dem Holländerhaus geparkten Wagen, in dem ich mit meiner Schwester saß.
„Entweder das, oder sie hat mitten in der Nacht sein Zimmer geputzt“, sagte Maeve.
Mein Vater und Fluffy, auf frischer Tat ertappt? Ich schüttelte den Kopf. „Das kann ich mir nicht vorstellen.“
„Du sollst es dir ja auch nicht vorstellen. Mein Gott, Danny, das ist ja widerlich. Wie dem auch sei, während der Fluffy-Zeit warst du praktisch noch ein Baby. Es wundert mich, dass du dich überhaupt noch an sie erinnern kannst.“
Aber Fluffy hatte mich mal mit einem Holzlöffel geschlagen, als ich vier war. Davon zeugt bis heute eine kleine Narbe in Form eines Golfschlägers neben meinem linken Auge – Fluffys Mal, wie Maeve es nannte. Fluffy behauptete, sie hätte am Herd gestanden und einen Topf Apfelmus gekocht, als ich sie am Rock gezogen und damit erschreckt hätte. Sie hätte bloß versucht, mich vor dem Herd in Sicherheit zu bringen, und auf keinen Fall die Absicht gehabt, mich zu schlagen, wobei ich es mir aber irgendwie schwierig vorstelle, ein Kind sozusagen versehentlich mit einem Kochlöffel im Gesicht zu treffen. Interessant war die Geschichte auch nur insofern, als sie meine erste bewusste Erinnerung war – an eine andere Person, an das Holländerhaus oder an mein eigenes Leben. An meine Mutter konnte ich mich überhaupt nicht erinnern, an Fluffys Löffel aber, der mir seitlich an den Kopf knallte, erinnerte ich mich genau. Ich weiß noch, wie Maeve, die draußen im Flur war, als sie mich schreien hörte, nur so in die Küche gesaust kam, leichtfüßig wie die Rehe, die mit weiten Sprüngen über die Hecke an der Rückseite des Grundstücks hinwegsetzten. Sie stürzte sich auf Fluffy, die dabei gegen den Herd stolperte und den Topf mit kochendem Apfelmus von der blauen Gasflamme riss. Der Topf landete mit einem Knall am Boden, und wegen des in alle Richtungen spritzenden Muses erlitten wir alle kleinere Verbrennungen. Ich musste zum Arzt, um mit sechs Stichen genäht zu werden, Maeves Hand musste verbunden werden, und Fluffy wurde fristlos entlassen, trotz ihrer tränenreichen Beteuerungen, wie leid es ihr tue und dass es nur ein Versehen war, woran ich mich ebenfalls erinnern kann. Sie wollte uns nicht verlassen. Das war die andere Beziehung unseres Vaters, meiner Schwester zufolge, und sie sollte es wohl wissen, denn wenn ich diese Narbe mit vier Jahren erhielt, war sie damals elf.
Wie es sich traf, hatten Fluffys Eltern früher bei den VanHoebeeks gearbeitet, als Chauffeur und als Köchin. Fluffy hatte ihre Kindheit im Holländerhaus verbracht, beziehungsweise in der kleinen Wohnung über der Garage, und so fragte ich mich bei der Erwähnung ihres Namens nach so vielen Jahren unwillkürlich, wohin es sie nach ihrer Kündigung damals wohl verschlagen haben mochte.
Fluffy war die Einzige im Haus, die die VanHoebeeks noch gekannt hatte. Nicht mal mein Vater hatte sie persönlich kennengelernt, obwohl wir auf ihren Stühlen saßen, in ihren Betten schliefen und von ihrem Delfter Porzellan aßen. Die VanHoebeeks waren nicht die Geschichte, aber das Haus war in gewissem Sinne die Geschichte, und es war ihr Haus. Ihr Vermögen hatten sie durch den Großhandel mit Zigaretten gemacht, ein glänzendes Geschäft, in das Mr VanHoebeek mit Glück kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs eingestiegen war. An die Soldaten an der Front wurden großzügig Zigaretten verteilt, zwecks Hebung der Moral, und sie brachten die Angewohnheit mit nach Hause und rauchten fleißig weiter, zumindest in den zehn fetten Jahren nach Kriegsende. Die VanHoebeeks, die von Stunde zu Stunde reicher wurden, gaben außerhalb von Philadelphia einen Hausbau in Auftrag, in einer damals noch vollkommen ländlichen Gegend.
Dass das Haus ein solcher Erfolg wurde, ist möglicherweise dem Architekten zuzuschreiben, wobei ich allerdings, als ich es irgendwann einmal überprüfte, feststellte, dass kein einziges weiteres Beispiel seiner Arbeit existiert. Vielleicht war auch einer dieser verdrießlichen VanHoebeeks eine Art ästhetischer Visionär, oder auch beide, oder das Grundstück inspirierte ein Wunderwerk weit jenseits ihrer eigenen Vorstellungen, oder Amerika wimmelte nach dem Ersten Weltkrieg noch von Handwerkern, die nach inzwischen längst aufgegebenen Maßstäben arbeiteten. Wie auch immer es zugegangen sein mag, das Haus, das die VanHoebeeks schließlich bekamen – das Haus, das später wir bekommen sollten –, stellte eine einzigartige Verbindung von Können und Glück dar. Ich finde keine Erklärung dafür, wie ein dreistöckiges Haus einem sonst von der Größe her genau passend erscheinen kann, und doch war es so. Oder drücken wir es anders aus – es war als Haus völlig überdimensioniert, eine ungeheure und lächerliche Platzverschwendung, aber wir hätten es nicht anders haben wollen. Das Holländerhaus, der Name, unter dem es bekannt wurde, in Elkins Park und Jenkintown und Glenside und sogar in Philadelphia, bezog sich nicht auf den Baustil, sondern auf die Bewohner des Hauses. Im Holländerhaus wohnten diese Holländer mit dem unaussprechbaren Namen. Aus der Ferne betrachtet, von gewissen Aussichtspunkten aus, schien es ein Stückchen über dem Hügel zu schweben, auf dem es errichtet war. Die Fensterscheiben links und rechts der gläsernen Haustür waren so groß wie Schaufenster und wurden von schmiedeeisernen Weinranken an Ort und Stelle gehalten. Die Fenster ließen die Sonne nicht nur ins Hausinnere, sondern warfen ihr Licht gleichzeitig auf den weitläufigen Rasen vorm Haus zurück. Den Stil hätte man vielleicht klassizistisch nennen können, mit einer Schlichtheit der Linien allerdings, die eher an mediterrane oder französische Architektur erinnerte. Die einzigen erkennbar holländischen Elemente waren die Kamine aus alten Delfter Kacheln im Wohnzimmer, in der Bibliothek und im Schlafzimmer der Eheleute, die angeblich aus einem Schloss in Utrecht stammten und an die VanHoebeeks veräußert worden waren, damit ein Prinz seine Spielschulden bezahlen konnte. Die Arbeiten an dem Haus, mitsamt Kaminen, waren 1922 abgeschlossen worden.
„Sie hatten sieben gute Jahre, ehe die Banker aus den Fenstern zu springen begannen“, sagte Maeve und wies unseren Vorgängern damit ihren Platz in der Geschichte zu.
An jenem Tag, als Andrea erstmals bei uns zu Besuch war, hörte ich zum ersten Mal vom Verkauf des Anwesens. Sie folgte unserem Vater in die Eingangshalle und blickte auf den Rasen vorm Haus hinaus.
„Es ist so viel Glas“, sagte Andrea, als würde sie bereits überlegen, wie viel es kosten würde, die Fenster durch eine richtige Mauer zu ersetzen. „Hast du nicht die Sorge, dass Leute reingucken könnten?“
Man konnte nicht nur in das Holländerhaus hineingucken, sondern sogar mitten hindurch. Das Haus war in der Mitte verkürzt, und die tiefe Eingangshalle führte direkt in den Raum, den wir das Observatorium nannten, weil er zum Garten hin mit einer durchgehenden Fensterfront versehen war. Von der Auffahrt aus konnte man seinen Blick die Vordertreppe hinauf, über die Terrasse, durch die Haustür und über den lang gezogenen Marmorfußboden der Eingangshalle in einer Linie bis hin zum Observatorium schweifen lassen, durch dessen Fenster der Flieder zu sehen war, der sich im Garten hinterm Haus selbstvergessen im Wind wiegte.
Unser Vater blickte erst zur Decke und dann zu den Fenstern zu beiden Seiten der Tür, als hätte er darüber noch nie nachgedacht. „Das Haus steht weit genug von der Straße weg“, sagte er. An diesem Nachmittag im Mai bildeten die Linden an der Grundstücksgrenze eine Art dicht belaubte Mauer, und der abschüssige grüne Rasen, auf dem ich mich im Sommer wälzte wie ein junger Hund, war ebenso breit wie tief.
„Aber abends und nachts“, sagte Andrea in besorgtem Tonfall. „Könnte man nicht vielleicht irgendwie Vorhänge anbringen?“
Vorhänge, um den Blick zu versperren, erschienen mir nicht nur unmöglich, sondern obendrein wie die dümmste Idee, die ich je gehört hatte.
„Haben Sie uns abends schon mal gesehen?“, fragte Maeve.
„Du darfst nicht vergessen, wie viel freies Land es hier ringsherum gab, als das Haus erbaut wurde“, sagte unser Vater über Maeves Frage hinweg. „Das Anwesen war mal über zweihundert Morgen groß. Es reichte bis nach Melrose Park.“
„Aber warum haben sie das Land dann verkauft?“ Auf einmal leuchtete Andrea ein, wie viel sinniger das Haus ohne andere Häuser ringsherum gewesen wäre. Die Sichtlinie hätte weit über den abschüssigen Rasen hinausreichen sollen, über die Rabatten mit Pfingstrosen und Rosen hinaus. Das Auge sollte ein weites Tal und Flussufer hinunter ungehindert bis in einen Wald schweifen können, sodass das einzige Licht, das die VanHoebeeks oder einer ihrer Gäste erblickten, wenn sie nachts aus dem Fenster des Ballsaals sahen, das Schimmern der Sterne war. Damals gab es hier keine Straße, keine Nachbarn; heute allerdings waren die Straße und das Haus der Buchsbaums, gegenüber auf der anderen Straßenseite, im Winter, wenn die Linden ihr Laub verloren hatten, nicht zu übersehen.
„Geld“, sagte Maeve.
„Geld“, sagte auch unser Vater und nickte. Das lag doch nahe. Das hatte sogar ich als Achtjähriger mir denken können.
„Aber das war ein Fehler“, sagte Andrea, mit einem angespannten Zug um den Mund. „Stell dir nur mal vor, wie wunderschön es hier gewesen sein muss. Wenn du mich fragst, hätten sie das respektieren müssen. Das Haus ist ein Kunstwerk.“
Dann lachte ich doch los, denn so, wie ich Andrea verstand, schien sie damit zu sagen, dass die VanHoebeeks erst sie hätten fragen sollen, ehe sie das Land verkauften. Mein Vater forderte Maeve gereizt auf, mich nach oben zu bringen, als würde ich allein den Weg nicht finden.
Fertige Zigaretten in Schachteln waren ein Luxus für die Reichen, genau wie ein riesiger Grundbesitz, der von den Eigentümern nie genutzt wurde. Stück für Stück wurde das Land vor dem Haus abgeschält. Der schleichende Niedergang des Anwesens war amtlich dokumentiert, Geschichte, die sich anhand des Grundbuchs nachverfolgen ließ. Das Land wurde parzellenweise verkauft, um Schulden zu tilgen – mal zehn Morgen, dann fünfzig, dann achtundzwanzig. Elkins Park rückte immer näher an die Haustür heran. So schafften es die VanHoebeeks zwar, die Depressionszeit zu überstehen, doch Mr VanHoebeek erlag schon 1940 einer Lungenentzündung. Ein Junge der VanHoebeeks starb schon im Kindesalter, und die beiden älteren Söhne blieben beide im Krieg. Mrs VanHoebeek starb 1945, als es außer dem seitlichen Garten nichts mehr zu verkaufen gab. Das Haus mitsamt allem Inventar fiel an die Bank, Staub zu Staub.
Fluffy blieb mit freundlicher Genehmigung der Pennsylvania Savings Bank im Haus zurück und erhielt ein kleines Gehalt dafür, dass sie dort nach dem Rechten sah. Fluffys Eltern waren tot, oder sie hatten vielleicht anderswo Arbeit gefunden. Jedenfalls lebte Fluffy allein über der Garage und unternahm täglich einen Kontrollgang durchs Haus, um sich zu vergewissern, dass das Dach keine undichten Stellen hatte und dass keine Wasserleitungen geplatzt waren. Sie ließ den Rasen wachsen, bis auf einen Pfad von der Garage bis zur Haustür, den sie mit einem Rasenmäher freihielt. Sie pflückte das Obst von den Bäumen, die hinterm Haus noch übrig geblieben waren, kochte Apfelkraut und machte die Pfirsiche für den Winter ein. Als unser Vater das Haus 1946 kaufte, hatten sich inzwischen Waschbären im Ballsaal eingenistet und dort die Stromkabel durchgebissen. Fluffy absolvierte ihre Rundgänge immer mittags, wenn die Sonne direkt überm Haus stand, also genau dann, wenn die nachtaktiven Tiere zusammengerollt in ihrem Versteck lagen und schliefen. Es ist ein Wunder, dass das Haus damals nicht abgebrannt ist. Die Waschbären wurden dann eingefangen und irgendwie entsorgt, doch ihre Flöhe ließen sie zurück, und die Flöhe nisteten sich überall ein. Juckreiz – das sei ihre erste Erinnerung an das Leben im Haus, sagte Maeve. Wie sie sich kratzen musste und wie Fluffy die Quaddeln einzeln mit einem in Galmei-Lotion getunkten Wattestäbchen betupfte, eine nach der anderen. Meine Eltern hatten Fluffy nämlich als Kindermädchen für meine Schwester eingestellt.
Das erste Mal parkten Maeve und ich an der VanHoebeek Street, als ich in meinem ersten Schuljahr in Choate in den Frühjahrsferien nach Hause kam. Der Frühling ließ in jenem Jahr allerdings auf sich warten, am ersten April lagen noch dreißig Zentimeter Schnee, ein Aprilscherz, der einem bitterkalten Winter die Krone aufsetzte. Der wahre Frühling, so viel wusste ich nach meinem ersten Halbjahr auf dem Internat, war jenen Jungen vorbehalten, deren Eltern mit ihnen auf den Bermudas Segeln gingen.
„Was machst du denn?“, fragte ich, als sie vor dem Grundstück der Buchsbaums anhielt, gegenüber dem Holländerhaus.
„Ich will was sehen.“ Maeve beugte sich herüber und drückte den Zigarettenanzünder ins Gehäuse.
„Hier gibt’s nichts zu sehen“, sagte ich zu ihr. „Los, fahr weiter.“ Ich war mies gelaunt wegen des Wetters und auch wegen der Diskrepanz zwischen dem, was ich hatte und was mir eigentlich zustand, aber trotzdem war ich froh, wieder in Elkins Park zu sein, froh, im Wagen meiner Schwester zu sitzen, dem blauen Oldsmobile-Kombi unserer Kindheit, den mein Vater ihr überlassen hatte, als sie in die erste eigene Wohnung zog. Weil ich fünfzehn war und insgesamt ein ziemlicher Idiot, dachte ich, das wohlige Gefühl von Heimkehr, das mich erfüllte, hätte mit dem Wagen und der Stelle, an der er parkte, zu tun; statt zu kapieren, dass es voll und ganz meiner Schwester zuzuschreiben war.
„Hast du’s eilig, musst du irgendwohin?“ Sie schüttelte sich eine Zigarette aus der Packung und hielt dann ihre Hand vor den Anzünder. Wenn man ihn nicht rechtzeitig abpasste, schnellte er nämlich ungebremst heraus und brannte ein Loch in den Sitz, die Fußmatte oder das eigene Bein, je nachdem, wo er landete.
„Fährst du hier auch vorbei, wenn ich im Internat bin?“
Klick. Sie fing den Anzünder auf und steckte sich ihre Zigarette an. „Nein.“
„Aber hier sind wir nun“, sagte ich. Es schneite still und stetig vor sich hin, während das letzte Tageslicht in die Wolken gefaltet war. Maeve war so hart gesotten wie ein isländischer Fernfahrer, keine Witterung konnte sie schrecken, aber ich war gerade erst aus dem Zug gestiegen, war müde und fror. Ich malte mir aus, wie schön es wäre, mir Käsetoast zu machen und ein ausgiebiges Bad zu nehmen. Über Wannenbäder wurden in Choate oft und gern dumme Witze gerissen, ich begriff nie ganz, warum. Nur Duschen galt als männlich.
Maeve nahm einen tiefen Lungenzug, stieß den Rauch aus und stellte dann den Motor ab. „Ich habe schon einige Male überlegt, herzukommen, aber dann beschlossen, auf dich zu warten.“ Sie sah mich lächelnd an und kurbelte ihr Fenster einen Spalt auf, gerade weit genug, um einen Schwall arktischer Kaltluft einzulassen. Ehe ich ins Internat aufbrach, hatte ich ihr ständig damit in den Ohren gelegen, mit dem Rauchen aufzuhören. Mittlerweile hatte ich selbst damit angefangen, aber davon ahnte sie noch nichts. Rauchen, das war in Choate unsere Alternative zum Baden.
Ich verrenkte mir den Hals, um die Auffahrt hochzuspähen. „Kannst du sie sehen?“
Maeve schaute aus ihrem Seitenfenster. „Keine Ahnung, warum, aber ich muss ständig an ihren ersten Besuch bei uns denken, vor einer Million Jahren. Weißt du das überhaupt noch?“
Natürlich wusste ich das noch. Wer könnte vergessen, wie Andrea bei uns aufgekreuzt war?
„Und da hat sie doch diese Bemerkung gemacht, von wegen der Sorge, dass die Leute uns abends in die Fenster gucken könnten?“
Kaum, dass sie die Worte ausgesprochen hatte, flammte in der Eingangshalle das warmgoldene Licht des Kronleuchters auf. Dann gingen nach einer kurzen Pause die Lichter über dem Treppenaufgang an und wenig später das Licht im großen Schlafzimmer im ersten Stock. Die Beleuchtung im Holländerhaus schien zeitlich so exakt auf ihre Äußerung abgestimmt, dass mir fast das Herz stehen blieb. Natürlich war Maeve in meiner Abwesenheit doch schon hier gewesen. Entsprechend wusste sie also, dass Andrea das Licht unmittelbar nach Sonnenuntergang anknipste. Das abzustreiten war nur ein wenig Theater von meiner Schwester, und nachdem mir das klar geworden war, wusste ich ihre Bemühungen zu schätzen. Der Knalleffekt war nicht von schlechten Eltern.
„Sieh dir das an“, flüsterte ich.
Die Linden waren winterlich kahl, und es schneite, aber nicht zu heftig. Und wirklich, man konnte direkt ins Haus schauen, durchs Haus hindurch, ohne irgendwelche Einzelheiten zu erkennen natürlich, aber diese Lücken füllte das Gedächtnis aus: Dort stand der runde Tisch unter dem Kronleuchter, auf den Sandy abends immer die Post für unseren Vater legte, und dahinter die Standuhr, die ich allsonntäglich aufziehen musste, nach der Messe, damit das Schiff unter der Sechs weiter sachte zwischen den beiden Reihen gemalter Wellen dahinschaukelte. Ich konnte weder das Schiff noch die Wellen sehen, aber ich wusste es eben. Dort waren der halbmondförmige Konsolentisch an der Wand, die kobaltblaue Vase mit dem Bildmedaillon eines Mädchens mit seinem Hündchen, die beiden französischen Sessel, auf die sich nie jemand setzte, der riesige Spiegel, dessen Rahmen mich immer an die verschlungenen Arme eines goldenen Tintenfischs erinnerte. Wie auf ein Stichwort ging Andrea quer durch die Eingangshalle. Wir waren zu weit weg, um ihr Gesicht zu sehen, aber ich erkannte sie an ihrem Gang. Norma kam die Treppe heruntergeflitzt und blieb dann plötzlich stehen, vermutlich, weil ihre Mutter sie ermahnt hatte, nicht so zu rennen. Norma war inzwischen ganz schön gewachsen; es kann natürlich auch Bright gewesen sein.
„Sie muss uns damals beobachtet haben“, sagte Maeve, „schon lange vor ihrem ersten Besuch.“
„Vielleicht haben uns auch alle beobachtet. Alle, die jemals im Winter die Straße entlanggefahren sind.“ Ich griff in ihre Handtasche und nahm die Zigaretten heraus.
„Das klingt ein bisschen größenwahnsinnig“, sagte Maeve. „Alle.“
„Das lernt man in Choate.“
Sie lachte. Lachte wider eigenes Erwarten, das merkte ich, und es freute mich über die Maßen.
„Fünf ganze Tage mit dir zu Hause“, sagte sie und pustete Rauch aus dem offenen Fenster. „Die besten fünf Tage des Jahres.“
In der Wirklichkeit gibt es das Holländerhaus nicht, nur meiner Fantasie und in der Fantasie des Lesers. Jeder kennt so ein Haus oder Häuser, die er für spektakulär hält. Das kann ein Gebäude sein, in dem man gewohnt hat oder an dem man vorbeigefahren ist. Ein Haus unter Denkmalschutz oder sogar ein Museum. Mir ging es darum, dass das Holländerhaus aus dem Buch ein solches Haus heraufbeschwört. Also habe ich Teile und Details von lauter wunderschönen Häusern genommen, in denen ich irgendwann einmal gewesen bin, und habe sie zusammengesetzt – geschnitzte Holzpaneele, die Esszimmerdecke, eine winzige Küche in einem riesigen Haus, die Treppe, das Phänomen, dass man durch manche Häuser hindurchsehen kann. Das liebe ich besonders.
Lustigerweise basierte das Haus des Vizepräsidenten in Bel Canto auf einem tatsächlichen Haus – dem Haus des Präsidenten des Sarah Lawrence College. Ich habe die Tochter des Präsidenten gebabysittet und dadurch viel Zeit dort verbracht. Später zog ich das ganze Ding in meinen Roman um, inklusive Geschirrschrank und so weiter.
Meine Freundin Erica Schultz (geborene Buchsbaum) ist der Grund, warum ich das Buch letztlich in Elkins Park situiert habe. Ihre Familie wohnte in Wyncote und als wir zusammen im Internat waren, fuhr ich an Wochenenden und Feiertagen mit ihr nach Hause. Ich wollte das Holländerhaus irgendwo in der Nähe von New York stehen haben, also schien Elkin Park mir perfekt. Außerdem hatte die Sache den Vorteil, dass ich Erica, ihre Schwestern und Eltern befragen konnte, wo Danny und Maeve zur Schule gehen, welche Züge sie aus New York nach Hause nehmen würden, und wo man dort in der Gegend mit schwindendem oder wachsendem Vermögen leben würde. Alle Buchsbaums waren ungeheuer hilfsbereit. Ursprünglich hatte ich darüber nachgedacht, das Buch in Evanston, Illinois und Chicago spielen zu lassen. Meine Freundin Melissa Pinney lebt in Evanston und ich habe noch nirgends so viele wunderschöne Häuser gesehen wie dort, aber ein großer Teil von Die Taufe findet in Chicago statt, und ich wollte nicht noch ein Buch dort verorten.
Es war mir sehr wichtig, kein Teil eines Hauses auf dem Buchumschlag zu haben. Ich wollte, dass das Porträt von Maeve auf dem Cover ist. Das ist besser gelungen, als ich es mir je hätte vorstellen können. Ich rief meinen Freund Noah Saterstrom an (der auch in Nashville lebt) und bat ihn, Maeves Porträt zu malen. Ich gab ihm die beiden Seiten, auf denen das Bild im Roman erwähnt wird, und basierend auf diesen beiden Seiten hat er das Bild in drei Tagen gemalt. Es ist also kein Porträt einer echten Person. Ich habe ihm das Bild abgekauft. Es hängt in unserem Wohnzimmer und ich könnte es immerzu ansehen. (Mehr Arbeiten von Noahs finden Sie unter noahsaterstrom.com.)
Es gibt vieles, was ich an dem Gemälde liebe, unter anderem, dass es tatsächlich Teil der Handlung ist, so dass der Leser sich das Cover irgendwann noch einmal ansieht und denkt, Moment mal! Außerdem sieht man sonst fast nie eine Frau oder ein Mädchen auf dem Cover eines Romans, die einen direkt ansieht. Die Gesichter der Frauen werden fast immer abgewandt, halb von Hüten verdeckt oder angeschnitten gezeigt. Das macht mich rasend!
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