Das neue Geld — Inhalt
Wenn Sie 2011 für einen Dollar einen Bitcoin gekauft hätten, hätten Sie ihn im Dezember 2017 für 19.000 Dollar verkaufen können. Wegen dieses wundersamen Kursanstiegs ist der Bitcoin seit Monaten in aller Munde. Doch handelt es sich dabei um einen überbewerteten Hype, oder um die digitale Revolution unseres Zahlungssystems? Fest steht: Kryptowährungen könnten klassisches Geld weitgehend ersetzen – so wie WhatsApp und Facebook die Kommunikation revolutioniert haben. Doch wie ist der Bitcoin entstanden? Wie wird er geschürft? Und was hat es eigentlich mit der Blockchaintechnologie auf sich? Tim Schreder liefert in diesem Buch Antworten auf die brennendsten Fragen zum Thema digitale Währungen und erklärt die grundlegenden Mechanismen dahinter.
Leseprobe zu „Das neue Geld“
Vorwort
Vor ein paar Wochen fand ich zufällig einen alten Chatverlauf aus dem Jahr 2011 auf meinem Smartphone. Mit zwei guten Freunden schrieb ich über Bitcoins und wie es damit wohl weitergehen könnte. Der Kurs hatte gerade die 1-Dollar-Marke geknackt – Wahnsinn, dachten wir damals! Es war gerade erst ein paar Monate her, da hatte ein Bitcoin nur ein paar Cent gekostet. War das eine Blase, die bald platzen würde – oder erst der Anfang von etwas noch Größerem?
»Vielleicht sollte jeder von uns 200 Bitcoins kaufen. Wer weiß, was die in ein paar Jahren wert [...]
Vorwort
Vor ein paar Wochen fand ich zufällig einen alten Chatverlauf aus dem Jahr 2011 auf meinem Smartphone. Mit zwei guten Freunden schrieb ich über Bitcoins und wie es damit wohl weitergehen könnte. Der Kurs hatte gerade die 1-Dollar-Marke geknackt – Wahnsinn, dachten wir damals! Es war gerade erst ein paar Monate her, da hatte ein Bitcoin nur ein paar Cent gekostet. War das eine Blase, die bald platzen würde – oder erst der Anfang von etwas noch Größerem?
„Vielleicht sollte jeder von uns 200 Bitcoins kaufen. Wer weiß, was die in ein paar Jahren wert sind?“, schrieb ich damals an meine Freunde. Leider haben wir es nicht gemacht, als Berufsanfänger und Studenten konnten wir das Geld einfach viel besser dafür gebrauchen, das Auto endlich mal wieder vollzutanken oder einen IKEA-Tisch für die neue Bude zu kaufen. In so etwas Hochspekulatives wie Bitcoins zu investieren kam uns irgendwie doch ein wenig zu verrückt vor. Schade eigentlich, denn hätten wir damals jeweils 200 Bitcoins gekauft, hätten wir sie im Dezember 2017 für knapp 20 000 Dollar pro Stück verkaufen können – jeder von uns wäre heute vierfacher Millionär. Beim Blick auf den alten IKEA-Tisch im Keller mag das wie ein unglaublich schlechter Tausch erscheinen, aber wer hätte das vor sieben Jahren schon ahnen können?
Der wundersame Kursanstieg des Bitcoins, der viele Menschen, die mutiger waren als wir, im Handumdrehen unglaublich reich gemacht hat, ist wohl der Hauptgrund dafür, dass das Interesse an der „mysteriösen“ Kryptowährung so groß geworden ist. Klar, wer würde nicht gerne durch eine clevere Anlage von heute auf morgen steinreich werden? Falls Sie sich vor allem aus diesem Grund für Kryptowährungen interessieren, muss ich Sie an dieser Stelle aber direkt warnen: Mit Bitcoin-Spekulationsgeschäften kann man nicht nur reich, sondern auch bettelarm werden, und zwar schneller, als einem lieb sein kann. Hätten Sie beispielsweise im Dezember 2017 für 20 000 Dollar einen Bitcoin gekauft, hätten Sie innerhalb von nur wenigen Wochen mehr als 10 000 Dollar verloren. Anders, als es von außen oft scheint, ist es nämlich keineswegs so, dass der Kurs von Kryptowährungen immer nur steigt. Genauso schnell wie hinauf geht es an anderen Tagen auch wieder hinab. Wenn Sie im falschen Moment investieren, kann Ihnen ein plötzlicher Kursrutsch schnell das Genick brechen. Im Jahr 2017 hat der Bitcoin nämlich nicht nur alle Höhenrekorde gebrochen, sondern auch drei Mal innerhalb kürzester Zeit fast die Hälfte seines Werts wieder verloren.
Die gigantischen Spekulationsgewinne, die bei Kryptowährungen möglich sind, mögen zwar verlockend sein, aber das eigentlich Sensationelle an dem Thema ist etwas anderes: Noch viel spannender ist nämlich die Idee, die hinter Kryptowährungen steckt. Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Co. wollen mit unserem klassischen Geld das machen, was E-Mails, WhatsApp, Facebook und Co. mit der Post gemacht haben – es weitestgehend ersetzen. Der Boom der Kryptowährungen könnte nicht weniger als der Beginn einer Revolution unseres Geldsystems sein, und die Konsequenzen, die das für uns alle haben könnte, sind kaum abzusehen.
Stellen Sie sich eine Welt ohne von Staaten und Banken kontrollierte Währungen vor! Anonym, selbstbestimmt und nahezu ohne Transaktionskosten könnten Sie innerhalb von Millisekunden digitales Geld an jeden anderen Menschen auf der ganzen Welt schicken. Und das ist noch längst nicht alles. Immer mehr Kryptowährungen sind programmierbar, und bald schon könnten Maschinen, Roboter und künstliche Intelligenzen vollautomatisch untereinander mit Kryptowährungen handeln. Was für uns heute noch ziemlich verrückt klingt, könnte schon in naher Zukunft Wirklichkeit werden. Ja, das Spannendste an Kryptowährungen (beziehungsweise der Technik dahinter) ist, dass sie das Zeug haben, unsere Welt zu verändern. Was in früheren Zeiten der Buchdruck oder die Dampfmaschine war, könnten morgen schon die Kryptowährungen sein: nicht weniger als eine revolutionäre Technologie.
Vieles in diesem Buch wird für Sie vielleicht ein wenig nach Zukunftsspinnerei klingen, aber bitte vergessen Sie nie: Hätte Ihnen vor zehn Jahren jemand erzählt, dass Menschen in naher Zukunft mit einem Gerät so groß wie ein Kartenspiel Fotos von sich selbst mit Hasenohren machen, um sie anschließend durch die ganze Welt zu verschicken, hätten Sie das vermutlich auch nicht geglaubt. Es lohnt also, sich ernsthaft mit dem Thema Kryptowährungen zu beschäftigen – ganz egal, aus welchem Motiv Sie das tun. Selbst die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat 2017 bei einer Konferenz der Bank of England in London gesagt, dass virtuelle Währungen in den nächsten 20 Jahren nationale Währungen ablösen könnten.
Wie komme nun aber ausgerechnet ich dazu, Ihnen die Welt des neuen Geldes erklären zu wollen? Weil ich einerseits noch immer meiner entgangenen Chance, durch Nichtstun vierfacher Millionär zu werden, hinterhertrauere und andererseits die Idee hinter Kryptowährungen wahnsinnig spannend finde, habe ich mich in den vergangenen Jahren viel mit diesem Thema beschäftigt. In meinem Freundes-, Kollegen- und Familienkreis bin ich mittlerweile zu einer Art „Krypto-Experten“ aufgestiegen, der regelmäßig befragt wird, wenn nach der tagesaktuellen Berichterstattung zum Thema Bitcoin wieder mal nur Fragezeichen übrig bleiben. Weil das Interesse an verständlichen Erklärungen der Kryptowelt mit der Zeit immer größer wurde, habe ich mich dazu entschieden, dieses Buch zu schreiben. Anders als viele andere Bücher zu dem Thema werde ich Ihnen keine vermeintlich sicheren Investitionsstrategien für Kryptowährungen anbieten – wenn ich die hätte, würde ich sie wohl einfach selbst anwenden. Darum geht es mir nicht. In diesem Buch werde ich Kryptowährungen weder glorifizieren noch dämonisieren. Ich möchte lediglich eines: Ihnen einfach und verständlich auf journalistische Art und Weise erklären, was Kryptowährungen sind, wie sie funktionieren, was sie für unsere Welt bedeuten und wie Sie davon profitieren könnten. Was Sie mit diesem Wissen dann machen, bleibt am Ende einzig und allein Ihre Entscheidung.
Noch etwas ist mir vorab wichtig zu sagen. Ich behaupte, dass die grundlegende Funktionsweise von Kryptowährungen durchaus für jedermann verständlich ist. Wenn Sie sich ein wenig Zeit nehmen, können Sie das Grundprinzip dahinter verstehen – das ist meine feste Überzeugung. Um diese Verständlichkeit zu erreichen, muss ich allerdings an der einen oder anderen Stelle ein wenig vereinfachen und mich einiger Vergleiche bedienen, die der komplexen Technik dahinter nicht ganz gerecht werden. Wenn es nämlich in die Tiefe der Programmierung und der Kryptografie geht, wird es sehr schnell unfassbar kompliziert und unverständlich. Das macht aber nichts! Sie müssen ja auch nicht genau verstehen, wie ein Geldautomat programmiert ist, um zu verstehen, wie er funktioniert. Sie müssen keine komplizierten volkswirtschaftlichen Theorien im Detail verstehen, um zu wissen, wie unser heutiges Geldsystem grundsätzlich aufgebaut ist. Ein ähnliches Verständnislevel möchte ich in diesem Buch für Kryptowährungen erreichen und vermitteln. Wer sich noch mehr Details in Sachen Programmierung wünscht, dem empfehle ich im Anschluss an dieses Buch weiterführende Informationen. Jetzt legen wir aber erst mal mit den Grundlagen los!
Was ist Geld?
Bevor wir aber so richtig loslegen, muss ich noch mal kurz auf die Bremse treten. Ich habe dieses Buch Das neue Geld genannt, und zwar aus gutem Grund: Kryptowährungen wollen das neue Geld werden und unser heutiges Geld ablösen. Ob sie das wirklich schaffen können oder am Ende doch nur für zwielichtige Machenschaften im Internet zu gebrauchen sind, ist noch völlig unklar. Um aber überhaupt zu verstehen, was Kryptowährungen sind, müssen wir uns zunächst einmal mit dem „alten Geld“ beschäftigen. Denn nur wenn wir den Status quo wirklich kennen, können wir verstehen, was am „neuen Geld“ überhaupt so neu und innovativ ist.
Wir starten zunächst mit einer vermeintlich einfachen Frage: Was ist Geld? Je länger Sie darüber nachdenken, desto mehr werden Sie feststellen, dass diese Frage gar nicht so einfach zu beantworten ist, wie man vielleicht zunächst denkt. Lösen wir das Rätsel Stück für Stück und beginnen mit dem Offensichtlichen.
Geld ist ein Zahlungsmittel, das in verschiedenen Formen daherkommt, als Papiergeld, als Münzen oder aber auch einfach als Zahlen auf einem Bildschirm. Wenn Sie etwas haben wollen, können Sie es mit Geld kaufen – wollen Sie etwas nicht mehr haben, können Sie es für Geld verkaufen. Kaufen Sie ein Paar Schuhe, werden bei Ihnen 100 Euro abgezogen und beim Schuhverkäufer hinzugefügt. Dafür, dass Sie in Ihrer Mietwohnung leben, müssen Sie Ihrem Vermieter jeden Monat 1000 Euro überweisen. Und wenn Sie Pech haben, ist Ihr Konto gerade ein paar Tausend Euro in den Miesen, was dann wohl bedeutet, dass Sie der Bank Geld schulden. Wenn wir für jemand anderen arbeiten, gibt uns diese Person dafür Geld. Im Grunde genommen ist Geld nichts anderes als eine Art Buchhaltungssystem. Mit Geld können wir eindeutig festlegen, wem was gehört, wer was besitzt und wer wem etwas schuldet. In der wissenschaftlichen Theorie wird Geld gerne auch als Gedächtnis betrachtet. Das Gedächtnis Geld erinnert, wer wie viel besitzt und wer wem etwas schuldet. Geld ist ein allgemein anerkanntes Tauschmittel, mit dem wir alle möglichen Waren und Dienstleistungen untereinander austauschen können. Dabei ist es völlig egal, ob physisch Scheine und Münzen übergeben werden, ob Geld online überwiesen oder ein Guthaben im guten alten Sparbuch notiert wird. Wichtig ist eben nur, dass Geld eindeutig definiert, wer wie viel hat.
Das Verrückte an Geld ist: Es ist ein Tauschmittel ohne inneren Wert – der Fachbegriff dafür ist Fiatgeld. Anders als ein Tauschmittel mit innerem Wert, wie beispielsweise Gold oder Tabak, ist Geld als solches vollkommen wertlos. Probieren Sie doch mal, einen Geldschein oder eine 50-Cent-Münze zu konsumieren, damit zur Arbeit zu fahren oder etwas anderes Sinnvolles damit anzufangen – es wird Ihnen kaum gelingen. Im Grunde genommen ist Geld nichts anderes als ein Stück Papier mit Zahlen drauf beziehungsweise ein paar Ziffern im Computer. Wenn ein Außerirdischer auf die Erde käme, würde er wahrscheinlich annehmen, dass die Verkäuferin oder Ihr Vermieter nicht ganz bei Trost sind, dass sie Ihnen für ein paar bunte Papierscheine oder ein paar Ziffern im Computer neue Schuhe und eine Wohnung, die sehr wohl einen hohen inneren Wert haben, überlassen. Warum also funktioniert dieses System, obwohl die Verkäuferin und Ihr Vermieter keine psychische Beeinträchtigung haben, so verlässlich?
Die verblüffend einfache Antwort lautet: Vertrauen. Geld funktioniert, weil alle daran glauben, Geld wird anerkannt, weil es anerkannt wird. Ein Ladenbesitzer akzeptiert deshalb Ihr Geld im Tausch gegen seine Waren, weil er weiß, dass er dieses Geld seinerseits wieder gegen andere Waren und Dienstleistungen eintauschen kann. Vertrauen ist der entscheidende Baustein, auf dem unser heutiges Geldsystem beruht.
Aber warum vertrauen wir in unser Geld? Kann jeder hingehen und ein paar leere DIN-A4-Blätter mit Ziffern bemalen oder mit Monopoly-Geldscheinen seine Brötchen bezahlen? Nein, ganz so einfach ist es natürlich nicht. Damit wir Geld vertrauen, muss es jemanden geben, der sich um das Geld kümmert, das heißt, wir brauchen eine vertrauenswürdige Institution, die wie ein Schiedsrichter darüber wacht und garantiert, dass das Geld echt ist und dass es nicht einfach gefälscht, kopiert oder vernichtet werden kann. Die Institution muss sich außerdem darum kümmern, dass weder zu viel noch zu wenig Geld im Umlauf ist, damit das Geld in einem vernünftigen Verhältnis zu den hergestellten Waren und Dienstleistungen steht.
Diese Funktionen übernehmen in unserer heutigen Welt Banken, Zentralbanken und Staaten – seit Hunderten von Jahren ist das so. Deshalb haben wir heutzutage Währungen, die von Staaten und Zentralbanken ausgegeben und kontrolliert werden. Die großen Server, auf denen gespeichert ist, wer wie viel Geld auf seinem Konto hat, stehen bei den Banken. Die Zentralbanken drucken Scheine und lassen Münzen prägen, während sich die Banken darum kümmern, dass Überweisungen ankommen, Kreditkarten funktionieren und Schecks ausgegeben werden. Völlig gleich, ob Euro, Dollar oder Rubel – das System ist immer das gleiche. In unserer heutigen Welt gewährleisten Zentralbanken und Banken, dass die gesamte Infrastruktur unseres Geldsystems reibungslos funktioniert. Durch diese Arbeit sorgen sie dafür, dass die Menschen dem Geld vertrauen, und sichern dadurch letztlich seine Funktion als Zahlungsmittel.
In unserem heutigen Geldsystem braucht es für den Zahlungsverkehr also drei Parteien: einen Käufer, einen Verkäufer und eine dritte, unabhängige Institution in der Mitte, die sicherstellt, dass die stattfindende Geldtransaktion reibungslos funktioniert. Wir vertrauen den Banken, dass die Scheine, die sie ausgeben, echt sind und dass die Kontostände, die uns online oder in der Filiale angezeigt werden, der Wahrheit entsprechen. Die Banken regeln die gesamte Logistik unseres Zahlungssystems – wenn Sie eine Überweisung anordnen, ganz egal, ob auf Papier bei Ihrer Bankfiliale oder online im Browser, sorgt das Bankennetz dafür, dass das Geld sicher dort ankommt, wo es hingehört, und auch dafür, dass es auf Ihrem Konto abgezogen wird. Wenn wir uns unser Geldsystem als Buch vorstellen, in dem einfach nur geschrieben steht, wer wie viel hat und wer was an wen gezahlt hat – Sie werden später noch merken, warum dieser Buchvergleich so praktisch ist –, dann sorgen die Banken dafür, dass dieses Buch immer korrekt geführt wird. Die Banken sind die Buchhalter unseres Geldsystems, und weil wir den Banken vertrauen, funktioniert unser Geld. Meistens zumindest.
Denn keineswegs funktioniert unser heutiges Geldsystem immer so gut, wie wir im Alltag oft denken. Die Geschichte hat das schon einige Male auf eindrucksvolle Art und Weise bewiesen, zuletzt 2008 bei der weltweiten Bankenkrise. Staatliche Währungen können rasend schnell an Wert verlieren, wenn sich Zentralbanken und Staaten nicht anständig darum kümmern oder wenn die Bevölkerung das Vertrauen verliert. Einen solchen Untergang einer nationalen Fiatwährung konnte man gerade erst in Venezuela sehr gut beobachten, wo der heimische Bolívar aufgrund einer Hyperinflation quasi vollkommen wertlos wurde und ihn wegen des Staatsbankrotts 2017 niemand mehr akzeptieren wollte. (Um die Krise wieder in den Griff zu bekommen, kam Venezuelas Regierung unter anderem auf die Idee, eine eigene Kryptowährung, den Petro, einzuführen. Es ist die erste staatliche Kryptowährung der Welt – über ihre Auswirkungen und ihr Funktionieren lässt sich bei Erscheinen dieses Buches allerdings nur spekulieren, weil erst Ende Februar 2018 die ersten digitalen Münzen verkauft wurden. Der Petro ist an den Preis eines Barrels Öl gebunden, daher auch sein Name in Anlehnung an den Petrodollar.)
Doch nicht nur, dass unser heutiges Geld nicht immer funktioniert, Krypto-Unterstützer haben auch ganz grundsätzlich einiges daran zu kritisieren. Es mag zwar praktisch sein, die Aufgabe des Schiedsrichters einer dritten, unabhängigen Institution anzuvertrauen – ein solch zentralisiertes Geldsystem bringt aber gleich mehrere Probleme mit sich.
Erstes Problem: Die Gefahr des Missbrauchs! Wissen Sie wirklich, was Banken mit Ihrem Geld machen? Können Sie sich wirklich sicher sein, dass immer alle Transaktionen korrekt ausgeführt werden? Wie viel neues Geld drucken die Zentralbanken und warum? Mit welchem Recht haben sie eigentlich das Monopol dazu, und welche Ziele verfolgen sie mit ihrer Geldpolitik? Kritiker meinen, dass Staaten und Zentralbanken das Geldmonopol ausnutzen, um sich Vorteile zu verschaffen beziehungsweise Probleme zu lösen. Gerät ein Staat beispielsweise in eine Finanzkrise, kommt er also in Zahlungsschwierigkeiten, dann lässt er die Zentralbank einfach mehr Geld drucken. Widerspricht der Wechselkurs der eigenen Währung den wirtschaftlichen Interessen des Landes, kann eine Zentralbank versuchen, die Währung auf- oder abzuwerten. Ist die eigene Währung beispielsweise sehr stark, sind die eigenen Produkte im Ausland sehr teuer, was den Export bremst. Um den Export wieder anzukurbeln, können Zentralbanken die Währung abwerten, indem sie die Geldmenge erhöhen. Das mag dann zwar den Interessen des jeweiligen Landes entsprechen, kann weltweit betrachtet allerdings zu Ungleichgewichten führen. Krypto-Unterstützer sind deshalb der Meinung, dass keine Institution derartigen Einfluss auf Währungen haben sollte.
Zweites Problem: Angreifbarkeit! In unserem heutigen Geldsystem stehen, vereinfacht gesagt, große Server bei Banken und Zentralbanken, die digitale Zahlungen abwickeln. Trotz vieler Sicherheitsvorkehrungen ist es theoretisch möglich, dass diese Server gehackt oder zerstört werden. Das könnte zu großen Schäden im Geldsystem führen, weil Funktionen und Daten des Geldsystems dadurch verloren gehen könnten. Auch Geldscheine und Münzen sind trotz größter Sicherheitsvorkehrungen nicht hundertprozentig fälschungssicher. Immer wieder gibt es neue Rekordmeldungen zur Menge des Falschgelds. So sicher, wie wir oft denken, ist unser heutiges Geldsystem also nicht.
Und dann gibt es noch ein drittes Problem: Abhängigkeit! In unserem heutigen Geldsystem sind wir bei Zahlungsvorgängen vollkommen abhängig von Banken. Eine Überweisung oder eine Kreditkartenzahlung können wir nur über eine Bank ausführen. Geld geht also nie direkt von Ihnen zu Ihrem besten Freund oder Ihrer besten Freundin. Der Zahlungsauftrag geht von Ihnen immer über die Bank als Zwischenhändler. Ja, sogar bei einer Bargeldzahlung sind wir letztlich auf Banken angewiesen, weil wir nur dort Bargeld abheben können und nur Scheinen und Münzen vertrauen, die von der Zentralbank ausgegeben wurden. Der besten Freundin oder dem besten Freund Geld schicken, ohne dass in irgendeiner Form eine dritte Institution daran beteiligt ist, geht nicht! Das schafft nicht nur Abhängigkeit, es verhindert gleichzeitig auch Anonymität, bei (digitalen) Überweisungen mehr noch als bei Barzahlungen. Banken und dadurch auch Staaten erhalten viele Informationen über stattfindende Transaktionen. Man kann also sagen, anonyme Zahlungen sind nichts, was in unserem heutigen System als erstrebenswert betrachtet wird.
Zeit für eine kurze Zusammenfassung: Unser heutiges Geldsystem ist ein System mit Geld ohne inneren Wert, das wie eine Art Gedächtnis als allgemeines Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen funktioniert. Das System beruht auf Vertrauen, das durch Staaten, Zentralbanken und Banken als zentrale Institutionen hergestellt beziehungsweise gewährleistet wird. Das hat den Vorteil, dass wir uns stets ziemlich sicher sein können, dass sich jemand anständig und vertrauenswürdig um unser Geld kümmert. Gleichzeitig hat das System den Nachteil, dass Staaten das Geldmonopol für ihre Zwecke missbrauchen könnten und dass wir für alle Zahlungsvorgänge immer auf Banken angewiesen sind. Das ist in einfachen Worten also der Hintergrund, vor dem wir nun endlich zum vermeintlich „neuen Geld“ kommen. Es gibt nämlich viele Menschen, die das bestehende System heftig kritisieren, es für anfällig und überholt halten. Ihre Lösung besteht im Einsatz von Kryptowährungen, mit denen sie das klassische Geldsystem geradezu auf den Kopf stellen wollen!
Was sind Kryptowährungen?
Beginnen wir mit den wichtigsten Begrifflichkeiten. Kryptowährungen sind digitale Währungen. Sie heißen deshalb „Krypto“-Währungen, weil sie auf Prinzipien der Kryptografie, also der Verschlüsselungswissenschaft, beruhen – wie genau, das werde ich später noch beschreiben (insbesondere im nächsten Kapitel). Bitcoin, Ethereum oder auch Litecoin – all das sind unterschiedliche Kryptowährungen, genau wie Euro, Dollar oder Rubel unterschiedliche klassische Währungen sind. Aktuell gibt es mehr als 4000 verschiedene Kryptowährungen auf der Welt. Eine einzelne Einheit einer Kryptowährung bezeichnen wir als Coin (vom englischen Wort für Münze). Bei Bitcoin ist das ein wenig verwirrend, weil sowohl die Währung als Ganzes als auch die einzelne Einheit Bitcoin heißt.
Apropos Einheit, hier können wir schon einen wichtigen Unterschied zu klassischen Währungen feststellen: Kryptowährungen sind nahezu unendlich teilbar. Während beispielsweise beim Euro 0,01 – also ein Cent – die kleinste mögliche Einheit ist, ist beim Bitcoin 0,00000001 Bitcoin die kleinste mögliche Einheit. Diese kleinste Einheit wird übrigens gerne auch Satoshi genannt, mehr dazu im Kapitel „Was ist Bitcoin?“.
Ansonsten haben Kryptowährungen auf den ersten Blick viel mit unserem heutigen Geld gemeinsam. Genau wie klassisches Geld sind Kryptowährungen nichts anderes als eine Art Gedächtnis oder Buchhaltungssystem, in dem festgehalten wird, wem was gehört. Auch Kryptowährungen sind ein Tauschmittel, mit dem völlig unterschiedliche Waren und Dienstleistungen untereinander ausgetauscht werden können. Und genau wie unser heutiges Geld haben auch Kryptowährungen keinen inneren Wert, auch sie sind folglich Fiatgeld. Auch mit Bitcoins und Co. können Sie nicht nach Hause fahren oder ein undichtes Rohr flicken. Was ist nun also so neu am „neuen Geld“?
Der wohl offensichtlichste Unterschied besteht darin, dass Kryptowährungen rein digital sind. Es gibt also keine Münzen oder Scheine, die man in sein Portemonnaie stecken könnte. Allerdings kann man, wie ich später noch erklären werde, Kryptocoins in gewisser Form auf USB-Sticks oder Festplatten speichern und mitnehmen. So kam es übrigens auch zu der skurrilen Geschichte eines jungen Mannes, der eine Festplatte, auf der Hunderte Bitcoins gespeichert waren, aus Versehen auf den Müll geworfen hatte. Um seine Bitcoins wiederzubekommen, wollte er sogar die ansässige Mülldeponie nach der Festplatte durchwühlen – ohne Erfolg. „Bitcoins aus Versehen wegzuwerfen ist definitiv noch ärgerlicher, als 2011 erst gar keine gekauft zu haben!“, tröste ich mich und meine Freunde mit dieser Geschichte immer wieder.
Doch anders, als man jetzt vielleicht denken könnte, ist das Digitale nicht das wirklich Revolutionäre und Neue an Kryptowährungen – schließlich verwandeln Online-Banking und Dienste wie PayPal unser klassisches Geldsystem auch mehr und mehr in digitale Währungen. Der größte Unterschied von Kryptowährungen zu klassischem Geld (ob analog oder digital) ist, dass Kryptowährungen nicht von Staaten, Zentralbanken und Banken kontrolliert werden. Es braucht keine dritte, unabhängige Institution mehr, die sich um das Geld kümmert, stattdessen sind es die Nutzer selbst, die in einer Netzwerkstruktur ihre Kryptowährung managen. Krypto-Unterstützer argumentieren, dass allein schon diese Struktur viele Probleme des klassischen Geldsystems lösen würde. Ihr Argument: Kryptowährungen verwandeln das bisher zentralisierte Geldsystem in ein dezentralisiertes System und entmachten somit Institutionen wie Zentralbanken. Klassisches digitales Geld scheint von seinen Funktionen her zwar ähnlich zu sein wie Kryptowährungen, der entscheidende Unterschied ist aber, dass klassisches digitales Geld weiterhin zentral kontrolliert wird, während Kryptowährungen durch bestimmte kryptografische Verfahren dezentral organisiert sind.
Moment mal, hatte ich am Anfang des Buches nicht Verständlichkeit versprochen? Das klingt jetzt zunächst alles wahrscheinlich sehr abstrakt und technisch. Ich möchte es deshalb ein bisschen praktischer und greifbarer erklären. Wie gerade eben beschrieben, haben im klassischen Geldsystem Banken riesige Server, auf denen gespeichert wird, wer wie viel Geld besitzt. Wie in einer Art Bestandsbuch steht dort geschrieben, welche Person über wie viel Guthaben verfügt. Tätigt man eine Überweisung, geht diese bei der Bank ein und wird von ihr abgearbeitet. Banken halten lückenlos sämtliche Bewegungen des klassischen Geldes fest. Wenn Person A an Person B 100 Euro überweist, geht dieser Auftrag von Person A an die Bank. Auf dem Server der Bank wird nun das Bestandsbuch geändert. Bei Person A werden 100 Euro abgezogen, bei Person B werden 100 Euro hinzugefügt. Anschließend bekommt Person B eine Benachrichtigung. Im klassischen Geldsystem laufen Zahlungen also immer über Banken als zentrale Verwaltungsstelle des Geldes.
Bei Kryptowährungen gibt es keine Banken mehr – wer kümmert sich aber dann um das Bestandsbuch, um festzuhalten, wer über wie viel Guthaben verfügt und wer was an wen überwiesen hat? Die erstaunliche Antwort lautet: die Nutzer selbst!
Jeder, der Teil des Kryptowährungsnetzwerks ist, hilft mit seinem Computer, mit seiner Rechenleistung ganz automatisch dabei, das Bestandsbuch zu aktualisieren. Wenn Person A 100 Bitcoins an Person B überweist, dann geht diese Überweisung nach dem Peer-to-Peer-Prinzip direkt von Person A an Person B. Sie durchläuft dabei einzig und allein das Bitcoin-Netzwerk, das vollautomatisch überprüft, ob diese Transaktion legitim und korrekt ist. Wenn das der Fall ist, wird der überwiesene Betrag, in unserem Beispiel 100 Bitcoins, automatisch bei Person A abgezogen und bei Person B hinzugefügt. Das Netzwerk, also die Nutzer selbst, pflegen bei Kryptowährungen das Bestandsbuch – dezentral über alle beteiligten Rechner! Bei Kryptowährungen gibt es also niemanden mehr, der zentral das Bestandsbuch verwaltet und über den deshalb alle Zahlungen laufen müssen. Stattdessen wird das Bestandsbuch vom Netzwerk aller Nutzer durch einen (zugegebenermaßen ziemlich komplizierten, aber dadurch auch sicheren) Algorithmus vollautomatisch aktualisiert.
Diese Technologie der dezentralen Buchführung, bei der dennoch jederzeit Einigkeit über die Richtigkeit der Buchführung herrscht, nennt man Blockchain-Technologie – sie ist das wirklich Innovative an Kryptowährungen! Es ist eine Technologie, von der viele Experten meinen, dass sie die bedeutendste technische Revolution des Jahrzehnts sein könnte. Bevor jetzt zu viele Fragezeichen über Ihrem Kopf auftauchen: Im nächsten Kapitel werde ich noch genauer erklären, wie die Blockchain funktioniert. An dieser Stelle ist erst einmal nur wichtig zu verstehen, dass bei Kryptowährungen die Aufgabe, das Bestandsbuch zu pflegen, vom Netzwerk der Nutzer dezentral übernommen wird – und eben nicht wie beim klassischen Geldsystem von zentralisierten Institutionen wie Banken.
Ein weiterer Unterschied: Heutzutage gibt es auf der Welt vor allem an Länder gebundene, also nationale Währungen: Dollar in den USA, Rubel in Russland, Renminbi in China und so weiter. Das liegt daran, dass das Geld von Staaten und deren Zentralbanken ausgegeben wird. Dadurch, dass Kryptowährungen nicht von Staaten und Zentralbanken kontrolliert werden, sind die meisten von ihnen über Ländergrenzen hinweg global funktionsfähig. Kryptowährungen sind normalerweise nicht auf bestimmte Länder, Regionen oder Kontinente beschränkt. Es gibt zwar ein paar exotische Kryptocoins, die auf Länder oder sogar Städte begrenzt sind, aber die wollen wir an dieser Stelle einmal ausblenden. Jeder Mensch auf der ganzen Welt, der einen Computer oder ein Smartphone besitzt und Zugang zum Internet hat, kann sich ein Wallet, also ein digitales Portemonnaie, erstellen, mit dem er seine Kryptocoins verwalten und an jeden anderen Menschen mit einem eigenen Wallet schicken kann. (Wie das funktioniert und welche unterschiedlichen Wallets es gibt, sehen wir uns im Kapitel „Wie zahlt man mit Kryptowährungen?“ noch an.)
Dass Kryptowährungen nicht von Staaten ausgegeben werden, führt auch dazu, dass ständig neue Kryptowährungen entstehen. Im Grunde genommen könnte jeder seine eigene programmieren – wenn sie sich verbreitet, weil sie beispielsweise ein neues Feature hat, das anderen Kryptowährungen noch fehlt, hat sie eine Chance, sich durchzusetzen. All die Kryptowährungen, die aktuell existieren, unterscheiden sich in ihren Details und Funktionen. Viele dieser Kryptowährungen sind dem großen Vorbild Bitcoin sehr ähnlich und basieren auf einem weitestgehend identischen Code. Es gibt mittlerweile aber auch immer mehr neue Kryptowährungen, die echte Innovationen zu bieten haben – später in diesem Buch werde ich darüber noch ausführlicher schreiben. Dass es permanent neue und theoretisch unendlich viele verschiedene Kryptowährungen geben kann, führt dazu, dass es anders als bei klassischem Geld eine echte Konkurrenz zwischen den unterschiedlichen Währungen gibt. Die Nutzer können sich die Währung aussuchen, die ihre Bedürfnisse am besten erfüllt, und das kann zur Folge haben, dass weniger beliebte Währungen auch wieder verschwinden. Sie werden mangels Nachfrage quasi aus dem Markt gedrängt. Das geht bei klassischem Geld nicht – oder haben Sie mal probiert, in Deutschland eine andere Währung als den Euro zu benutzen?
Die momentan zweifelsohne berühmteste und verbreitetste Kryptowährung ist Bitcoin. Allerdings holen nach einer langen Zeit der absoluten Dominanz mittlerweile auch andere Kryptowährungen immer weiter auf. Da wären zum Beispiel die bereits erwähnten Ethereum und Litecoin oder auch IOTA, das keine Blockchain, sondern eine andere Technologie verwendet. Was es mit diesen Kryptowährungen auf sich hat und wie sie sich unterscheiden, werde ich im Kapitel „Welche anderen Kryptowährungen gibt es?“ noch genauer zeigen.
Eine dezentral organisierte Währung, um deren Infrastruktur sich die Nutzer selbst kümmern, das klingt beim ersten Hören ziemlich verrückt und wirft ein paar Fragen auf. Zum Beispiel: Wenn die Nutzer bei Kryptowährungen selbst das Bestandsbuch pflegen, bedeutet das, dass jeder Nutzer sehen könnte, wer an welche Person wie viel Geld überwiesen hat und wer wie viel Geld besitzt? Wäre das so, könnten Sie (und jeder andere Nutzer) nachvollziehen, wie viel Geld Ihr Vorgesetzter so auf der hohen Kante liegen hat, und Sie könnten die Gehälter Ihrer Kollegen nachschauen (und die Kollegen dann natürlich auch Ihres). Das würde wohl kaum jemand wirklich wollen. Deshalb stehen im Bestandsbuch der Kryptowährung keine Klarnamen, sondern nur verschlüsselte Buchstaben- und Zahlenkombinationen, die die Adressen der Nutzer sind. Nur wenn Sie aus irgendeinem Grund wissen sollten, zu welcher realen Person eine dieser Adressen gehört, könnten Sie Transaktionen an diese Person zurückverfolgen. Deshalb heißen Kryptowährungen ja auch Kryptowährungen – sie benutzen kryptografische, sprich: Verschlüsselungstechniken, damit zwar theoretisch jeder die Buchführung und sämtliche Transaktionen einsehen kann – praktisch eine Zuordnung zu realen Personen aber nicht so einfach möglich ist. Wichtig ist es allerdings, an dieser Stelle zu betonen, dass sich Kryptowährungen hinsichtlich der Stärke der Verschlüsselung stark unterscheiden! Unterschiedliche Kryptowährungen sind auch unterschiedlich anonym. Während es bei Bitcoin heutzutage nahezu unmöglich ist, als Laie eine wirklich sichere, anonyme Transaktion durchzuführen, wird dieses Feature bei anderen Kryptowährungen wie beispielsweise Monero, die mehr Wert auf Anonymität und Privatsphäre legen, standardmäßig angeboten.
Noch eine Frage drängt sich auf: Wenn es niemanden gibt, der sich zentral um Kryptowährungen kümmert, wer trifft dann Entscheidungen? Wer sorgt für die Weiterentwicklung der Kryptowährung? Die Antwort lautet auch hier wieder: die Nutzer selbst! Die Verantwortung wird bei Kryptowährungen auf die Gemeinschaft übertragen. Das Netzwerk der Nutzer einer Kryptowährung kann Vorschläge zu Weiterentwicklungen machen und darüber abstimmen. Wie genau das funktioniert, ist von Kryptowährung zu Kryptowährung unterschiedlich, generell gibt es aber bei allen Kryptowährungen demokratische Entscheidungsstrukturen.
Dezentralität, Anonymität, Demokratie – das sind wichtige Eigenschaften von Kryptowährungen. Die Idee dahinter ist eine Welt, in der die Menschen jederzeit und überall Coins direkt miteinander austauschen können, ohne dabei auf die Leistungen von Banken zurückgreifen zu müssen, die Transaktionsgebühren verlangen und womöglich das System für ihre Zwecke ausnutzen. Genau wie klassische Währungen beruhen auch Kryptowährungen auf dem Prinzip des Vertrauens. Der entscheidende Unterschied ist aber, dass die Menschen bei Kryptowährungen nicht einer Zentralbank oder einer anderen zentralen Institution vertrauen müssen, sondern der Kryptowährung als solcher, das heißt dem Netzwerk der Nutzer, das dahinter steht. Dezentralität statt Zentralität.
Natürlich gibt es an Kryptowährungen auch viel Kritik. Dadurch, dass es keine zentrale Institution gibt, zweifeln viele an den neuen Systemen. Kann man wirklich einem Netzwerk vertrauen? Braucht es nicht doch jemanden, der für die Funktionalität des Systems verantwortlich ist und im Zweifel auch juristisch belangt werden kann? Denn die Anonymität des neuen Geldes hat auch einen Haken: Kryptowährungen sind ein Paradies für Kriminelle, Steuerhinterzieher und andere Gestalten, die zwielichtige Geschäfte machen wollen, ohne dabei erwischt zu werden. Die wichtigsten Kritikpunkte an Kryptowährungen werden wir im Laufe des Buches Stück für Stück abarbeiten. Als Nächstes wenden wir uns aber der technologischen Seite des Themas zu, und da steht bei vielen Kryptowährungen eines im Mittelpunkt: die Blockchain.
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