Der Klang von Licht Der Klang von Licht Der Klang von Licht - eBook-Ausgabe
Vom Verschwinden und Sich-Finden. Roman
— Eine inspirierende Suche nach dem inneren Kompass„Eine spannende und nachdenklich stimmende Lektüre über die vielen Facetten des Lebens.“ - Passauer Neue Presse
Der Klang von Licht — Inhalt
„Wenn das Leben zerspringt, macht Clara Maria Bagus aus dem Klang der Scherben Musik.“ Wolfgang Herles
Kennen Sie dieses Gefühl? Manchmal möchte man einfach aus dem Leben verschwinden. Zwei Frauen, eine Entscheidung, fatale Konsequenzen. Ein vom Leben verwöhnter Mann, über den in einer Vollmondnacht das Schicksal hereinbricht, das alles verändert. Ein anderer, der noch immer die Scherben seiner Kindheit zusammensetzt. Immer wieder streifen sich die Leben dieser Menschen, berühren sich, hauchzart, ohne dass der eine vom anderen weiß. Bis das Schicksal aus ihren persönlichen Geschichten eine einzige macht. Ein Roman, der heilt und uns mit dem Leben versöhnt. Feinsinnig und mit empathischer Sprachkunst erzählt Clara Maria Bagus tief berührend, dass sich das Gute im Leben nicht aufhalten lässt.
Bewegend, weise und von poetischer Schönheit – der neue inspirierende Roman von der Autorin des Spiegel-Bestsellers „Die Farbe von Glück“
„In einer Zeit der schwindenden Gewissheiten, nimmt Clara Maria Bagus uns mit auf die packende innere Reise ihrer Figuren, zu ihren Wunden – und ihrer Heilung.“ Eckart von Hirschhausen
„Eine Sonate des Lebens. Ein Buch, das tief bewegt, heilt und unvergesslich bleiben wird.“ Christoph Keese
„Clara Maria Bagus beherrscht die Kunst des heilenden Erzählens.“ Nele Neuhaus
Leseprobe zu „Der Klang von Licht“
Prolog
Der Ausgang einer Geschichte hängt davon ab, wo wir sie enden lassen.
***
An die meisten Geschehnisse erinnere ich mich sehr genau, wenngleich einige durch die Zeit ein wenig verfärbt sind wie vergilbte Polaroids. Auch mag mein Gedächtnis einige Details mit der Zeit etwas verwandelt haben. Wie es unser Gehirn mit Erinnerungen macht. Es vermischt die Bilder, fügt sie neu zusammen, lässt aus, ergänzt, schafft eine neue Ordnung, in der wir irgendwann selbst nicht mehr ausmachen können, was umgeformt wurde. Doch ändert das in dieser Geschichte nichts am [...]
Prolog
Der Ausgang einer Geschichte hängt davon ab, wo wir sie enden lassen.
***
An die meisten Geschehnisse erinnere ich mich sehr genau, wenngleich einige durch die Zeit ein wenig verfärbt sind wie vergilbte Polaroids. Auch mag mein Gedächtnis einige Details mit der Zeit etwas verwandelt haben. Wie es unser Gehirn mit Erinnerungen macht. Es vermischt die Bilder, fügt sie neu zusammen, lässt aus, ergänzt, schafft eine neue Ordnung, in der wir irgendwann selbst nicht mehr ausmachen können, was umgeformt wurde. Doch ändert das in dieser Geschichte nichts am Wesentlichen der Ereignisse, die wahr und bedeutsam sind.
Es ist Zeit, sie zu erzählen, bevor mein Erinnerungsvermögen versagt und mir die Geschichte zwischen den Händen zerfällt wie brüchiges Papier.
Die meisten Menschen suchen an irgendeinem Punkt in ihrem Leben nach dem Sinn. Sie wollen dem Unsinn ein Ende setzen und versuchen, eine tiefer gehende Bedeutung in den Ablauf der Ereignisse zu bringen – nicht selten, damit sie erträglicher werden. Andere glauben an keinen größeren Zusammenhang, sondern ausschließlich an wissenschaftliche Erklärungen. Für sie kommen und gehen die Tage in rein zufälliger Weise. Reihen sich aneinander und werden zu einer Geschichte, die in ihnen verschwindet.
Doch in jeder Vergangenheit findet man – siebt man sie nur gründlich durch – Fragmente, überdauernd und kostbar, die selbst die Zeit nicht zersetzen kann.
Wer den Mut hat, diese Teile zu sammeln und zu verbinden, erkennt den Sinn des Daseins und den Zusammenhang von allem.
Teil I
Das Labyrinth dreier Geschichten
Erste Familie
Sie hatte es sofort gewusst. Ohne den Anflug eines Zweifels. Und dann hatte sie gespürt, wie es sich in ihr bewegte.
Sie wollte dieses Kind nicht. Sie wollte ihn. Nicht sein Kind. Aber mit diesem Kind würde sie ihn verlieren.
Was immer sie versucht hatte, um das Baby in ihrem Bauch loszuwerden, es war nicht gewichen. Sie hatte wenig gegessen, sich in enge Kleider geschnürt, auf ihren Bauch geschlagen. Vielleicht, so hatte sie am Anfang noch gehofft, würde das Kind durch ihre Ablehnung aufhören zu wachsen und aus ihrem Leben verschwinden. Aber es verschwand nicht.
Dann kam es zur Welt. Und sie fasste es an, ohne es zu berühren. Schaute es an, ohne es zu sehen.
Nun stand sie im Ruderboot, das auf dem See schaukelte, und hielt dieses Baby in den Armen. Ein Säugling, eingewickelt in ein weißes Leintuch. Ein Kind, nicht ohne Ähnlichkeit mit ihm. Ein Sohn.
Ringsum blitzende Spiegelungen der Bläue. Hier und da Fischreiher, die geräuschlos vorbeiglitten. Weiter entfernt schwammen blühende Inseln wie Gärten voller Frühling. Fragmente, die sich über die Jahrzehnte vom Ufer gelöst hatten. Kormorane stoben als dunkle Wolke in den Himmel empor, ein lautloses Geflatter von Schatten.
Sachte legte sie das Kind zwischen ihre Füße ins Heck, setzte sich auf das Brett und umfasste die Ruder. Die untergespülten Luftblasen zerplatzten.
Lange trieben sie so dahin. Die Bläue des Himmels wurde blasser und blasser, dann durchsichtig und füllte sich schließlich mit dem Schwarz der Nacht.
Über ihr dieser riesige Mond, den die Wolken immer wieder verschleierten und der, wenn sie vorübergezogen waren, wie aus einem leeren Himmel silbernes Licht auf das Kind fallen ließ.
Der Grund des Sees wurde sumpfiger. Sie steuerte das Ruderboot durch Buchten von Schilfgras, bis der Bug schließlich ans sandige Ufer stieß. Mit bloßen Füßen, den langen Rock über den Knien zu einem Knoten gebunden, stieg sie aus dem Boot ins Wasser, schob es am Heck die letzten Meter bis auf den Sand. Einen Arm unter seinen Kopf geschoben, den anderen in den Kniekehlen, hob sie das Baby heraus und stapfte durch die schlammige Erde, bis sie hier und da erste Häuser zwischen dem hohen Schilf ausmachen konnte. Mehrmals sackte sie so tief in den feuchten Boden ein, dass sie beinahe mit dem Kind gestürzt wäre, fing sich aber immer wieder und ging keuchend weiter. Bis das Haus der beiden alten Schwestern aufblitzte, von denen bekannt war, dass sie sich Problemen wie diesem annahmen, und es, gelang es einem, rechtzeitig wieder zu verschwinden, für einen aus der Welt schafften.
Sie legte das Kind vor der Eingangstür auf der Veranda ab und lief davon. Ohne sich ein einziges Mal umzublicken. Paddelte zurück in das ihr zugewiesene Leben – bis die Sonne am Horizont hervorkroch und sich über ihr der weite helle Himmel des anbrechenden Tages ausbreitete wie blanker Hohn.
Sie fanden den Säugling mit den ersten Sonnenstrahlen. An das Leintuch ein bloßer Zettel geheftet, auf dem in zittrigen Buchstaben stand: Eine Handvoll Licht. Sonst nichts. Kein Name. Kein Geburtsdatum. Sodass der kleine Junge auf die Frage, wie alt er sei, später immer antworten würde: „fast sechs“, „etwa acht“, „beinahe zwölf“.
In der kommenden Nacht erwachte erstmals die tiefe Sehnsucht in ihr, ihr Kind in den Armen zu halten. Nicht wie ein Bündel von Problemen. Sondern wie eine Mutter ihr Kind hielt. Sie tastete im Bett neben sich in eine Leere, die sie hochschrecken ließ. Erst jetzt begriff sie, was sie getan hatte. Furcht durchflutete sie. Die Furcht, das eigene Kind nie wiederzusehen. Eine Furcht, die sie fast umbrachte. Und zum ersten Mal im Leben wusste sie wirklich, was Angst ist.
Nur noch zwei Wochen verblieben, bis ihr Mann mit der gemeinsamen zwölfjährigen Tochter von einem sechsmonatigen Streifzug durch die Welt zurückkehrte. Sie hätte ihre Familie begleiten sollen, hatte aber am Abreisetag vorgegeben, sich unwohl zu fühlen. Gesagt, sie käme nach, sobald es ihr besser ginge. Und war nicht nachgekommen. Stattdessen hatte sie ein Kind geboren, von dem niemand wusste.
Hinter ihren Lidern immer wieder das Gesicht des Mannes, den sie liebte und der der Vater war. Der, nachdem sie die Liaison – aufgrund der sie in Panik versetzenden Schwangerschaft – beendet hatte, etwas tat, das entscheidender war als alles andere: Er war für immer aus ihrem Leben verschwunden.
Sie irrte durch die Tage. Als eine Woche vergangen war und sich der Schock über ihren Verzweiflungsakt so tief in Glieder und Seele gefressen hatte, dass sie sich kaum noch zusammenhalten konnte, zog sie sich hastig an und rannte hinunter zum Ufer.
Draußen hing ein bleicher Morgen über dem See. Sie löste das Ruderboot und stieg hinein. Paddelte so schnell sie konnte, ohne einmal innezuhalten. Bis sie sich Stunden später der Siedlung näherte und Stimmen zu ihr hinübertrieben.
Zwischen Büscheln von Schilfgras versteckte sie sich und wartete. Das Haus der Schwestern im Blick. Weißes Holz, vier Pfosten, die die Veranda stützten. Blühende Sträucher davor. Über allem ein leerer Himmel.
Sie wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als sich die Tür schließlich öffnete und jemand heraustrat. Ein Mann. Eine Frau. Und schon erblickte sie ihn. Ihren Sohn. Das schwarze Haar, das wie nasser Stein glänzte. Die winzigen zu Fäusten geballten Händchen. In den Armen dieser Fremden.
Sie musste es gespürt haben. Tief drinnen gefühlt haben, dass ihn jemand genau an diesem Tag holen und für immer von ihr fortbringen würde.
Aus der Entfernung konnte sie das Gesichtchen kaum erkennen, erst recht nicht das Sternenmuster aus Talgdrüsen an seiner linken Stirn, das sie sich so fest eingeprägt hatte. Doch sein leises, helles Wimmern drang bis in ihr Herz.
Ohne dass sie etwas dagegen machen konnte, verschwand ihr Kind hinter dem Schleier ihrer Tränen.
Unsicher trat sie aus ihrem Versteck hervor, doch es war bereits zu spät. Die Fremde drückte den kleinen Jungen fest an sich, strich ihm über den Kopf, küsste ihn auf die Stirn.
Jeder konnte sehen, was diese Frau hinter sich hatte. Jener Moment musste die Befreiung aus einer langen Zeit voller Sehnsucht und Anspannung sein. Zum Greifen nahe war das aufkommende Gefühl überfließenden Glücks dieser Fremden, das gleichzeitig ihr Unglück bedeutete.
Die alten Schwestern hatten schneller als gedacht Eltern für ihr Kind gefunden.
Sie konnte nichts mehr tun. Ihn nur noch mit den Augen festhalten, ihren kleinen Sohn. Und dieser Blick barg mehr Worte, mehr Wahrheit und mehr Liebe, als sie je hätte aussprechen können.
Dann stieg das Paar mit dem Kind in einen Lloyd Alexander TS, dessen apricotfarbener Lack verblichen und kreidig vom Sandstaub war. Im rechten hinteren Kotflügel hatte er eine tiefe Delle, und der Kofferraum schloss nicht richtig. Die Frau hatte mit dem Baby auf der Rückbank Platz genommen. Der Mann ließ den Motor an. Die Räder wirbelten einen Schleier aus Staub auf, in dem die winzigen Sandkörnchen in der Sonne wie Gold funkelten. Dann fuhren sie davon. Der Wagen wurde kleiner und kleiner, schmolz zu einem schwarzen Strich, dann zu einem winzigen Punkt, der sich schließlich auflöste.
Scharf wie eine Messerklinge durchtrennte dieser Augenblick den Faden, der sie mit ihrem Sohn verband.
Mit den Lippen formte sie die Worte: „Ich werde dich finden. Eines Tages werde ich dich wiederfinden“, während er weiter und weiter von ihr fortgetragen wurde. Sie schloss die Lider. Tränen rannen ihr über die Wangen. Als sie die Augen wieder öffnete, waren sie fort, diese Menschen. Mit ihrem Kind.
Dieses letzte Bild – ihr Sohn in den Armen einer fremden Frau – sollte ein Leben lang in ihren Träumen flimmern. Seine kleinen Hände, zu Fäusten geballt, und der Kuss der fremden Frau auf seiner Stirn.
Das Nachmittagslicht strömte herab auf die Blätter der Bäume, auf die Dächer der Häuser, auf den See. Stille. Etwas spülte über sie hinweg wie eine Welle. Und verschluckte sie.
Zweite Familie
Dieses Geräusch. Es kam von weit oben. Vom Dachboden. Das Mädchen stieg die Stufen hinauf. Und dann entdeckte es sie. Die Hand um den Abzug gelegt, die Mündung fest ans Kinn gepresst und gleich darauf dieser ohrenbetäubende Schuss. Der Kopf der Mutter, der auseinanderflog.
Wie in Trance setzte es zitternd ein Bein vors andere. Nur zwei Schritte. Hielt abrupt inne. Erstarrte.
Das Blut war überall. Ein fein schimmernder Film, wie der Guss auf einer Torte.
Die Frau, die da vor den bloßen Füßen des Mädchens auf dem Boden lag, war kein lebender Mensch mehr. Sie war gar kein Mensch mehr. Nur noch eine Hülle. Eine gesprengte Hülle, und der Mensch war verschwunden. Eine Wirklichkeit wie eine eiskalte Berührung.
Das Schicksal war über das achtjährige Kind hergefallen und hatte ihm die Federn aus den Flügeln gerissen.
Dritte Familie
Atemlos rannte die junge Frau die Straße entlang. Die Luft schlug ihr ins Gesicht wie eine eisige Hand, und die Schwärze der Nacht bohrte sich wie Tausende von Nadeln in ihre Haut. Plötzlich blieb sie stehen. Im Licht einer Laterne gefangen. Sah sich um. Versuchte, sich zu orientieren. Dann lief sie weiter. Bis ans Ende des Weges. Dort, wo nur ein schmaler Pfad durch hohes Gras zum Fluss hinunterführte. Der mit unter Bäumen festgemachten Ruderbooten gesäumt war.
Schmatzender Lehmboden unter ihren Füßen. Und trotzdem eine eigenartige Stille. Im Licht des Vollmonds leuchtete ihr Gesicht weiß. Sie hatte blassblaue, dunkel umrandete Augen, die direkt durch einen hindurchblicken konnten. Einen schmalen Mund. Wachsbleiche Lippen. Schulterlanges, glattes, kupferfarbenes Haar.
Sie stand schon bis zu den Knien im Wasser, als ich sie erspähte. Ich hockte gerade in einem der Boote, rauchte eine meiner Lieblingszigarren und betrachtete den Himmel. Noch bevor ich die Lippen öffnen und zu einem tonlosen „Tu es nicht“ formen konnte, war sie im reißenden Fluss untergetaucht. „Mein Gott“, stieß ich hervor, warf meine Zigarre in den Fluss und stand auf. Der Sog des Wassers war ungeheuerlich. In der Ferne konnte ich nur noch hier und da Haut oder ein Stück Stoff aufblitzen sehen, flüchtig den zerbrechlichen Körper ausmachen, der vom Strom mitgerissen wurde. Bis er sich in Ästen und anderem Strauchwerk verfing, das sich vom letzten Sturm angesammelt hatte. Ich stieg aus dem Boot ans Ufer und rannte.
Während ich das zarte Bündel Mensch aus dem Wasser fischte, fielen mir Splitter ihrer Vergangenheit ein.
TEIL II
Jean-Pierre
Seine Blicke griffen nach den Frauen. Doch wenn er sie erst einmal hatte, hielt die Spannung nur in den ersten Augenblicken, und schon flaute die Erregung ab. Es kam vor, dass er aus einem gewissen Gefühl der Verpflichtung heraus eine Frau für kurze Zeit in sein säuberlich geordnetes Leben einpasste, ihr einen bestimmten Wochentag zuwies, ohne sich jedoch auf eine tiefe Beziehung einzulassen oder auch nur einen Hauch von seiner alten Ordnung aufzugeben. Vom Schicksal und der eigenen Familie verwöhnt, durch günstige Vermögensverhältnisse und allerlei daraus resultierenden Privilegien nahezu wunschlos gemacht, galoppierte er auf hohem Ross durch die Welt und verbrachte unvernünftig viel Zeit damit, alles in seinem Leben unter Kontrolle zu halten. Seine Eitelkeit, prickelnd wie am ersten Tag, an dem er festgestellt hatte, dass er ein von der Natur begünstigter, mit Schönheit und Intelligenz beschenkter Mann war.
Jean-Pierre, vierunddreißig, groß und schlank, mit zaghaften ersten grauen Strähnen im schwarzen Haar, markantem Kinn, hohen Wangenknochen, eleganter Nase, gepflegtem Sechstagebart und leicht gebräunt, strahlte auf den ersten Blick die Lässigkeit eines Mannes aus, der mit allem im Leben fertigwerden würde. Erst auf den zweiten Blick konnte ein empfindsamer Mensch erahnen, dass er sich nur besser unter Kontrolle hatte als viele andere Menschen.
Das Auffälligste an ihm waren wohl seine seewassergrünen Augen, mit denen er fast jede Frau betörte. Auf Frauen wie auf Männer hatte er eine anziehende Präsenz. Und doch umgab ihn ein Mantel aus Unnahbarkeit, aus etwas Unergründlichem.
***
Der Winter war in diesem Jahr heftiger als sonst hereingebrochen. In der Ferne zeichneten sich gegen einen schiefergrauen Himmel die Umrisse des Universitätsspitals ab. Die ganze Stadt schneeüberzuckert. Der Wind blies durch die Straßen und brachte eine Kälte mit sich, so durchdringend, dass sie alles berührte. Eine Kälte, die zu früh kam.
Der Abend war eisig. Die Straßen schon dunkel. Jean-Pierre nahm seinen Wollmantel vom Haken, schlüpfte hinein, klappte den Kragen hoch und verließ das Haus. Die Enden seines Schals flatterten im Wind. Als er in die Dunkelheit spähte, die ihn wie eine kondensierte, zähe schwarze Masse zu umschließen schien, schlich sich eine unheilvolle Vorahnung in sein Empfinden, die er sogleich mit einer zuckenden Kopfbewegung abzuschütteln suchte.
Hier und da schloss jemand die Fensterläden, und leise Stimmen schwebten zerbrechlich in der Winterluft.
Er blickte hinauf in den tintenschwarzen Himmel und sah einen riesigen weißen Vollmond, so hell leuchtend, als hätte jemand ein Loch in die Dunkelheit gestanzt. Wie ein Leck im Firmament. Ein einsames Leck, in das all die Helligkeit gesackt zu sein schien.
Ein Gedanke kroch in seinen Kopf, den er nicht zu fassen bekam, eine Angst in seine Brust, wie die Kälte unter seine Kleidung. Unvermittelt spürte er eine tiefe Traurigkeit in sich aufsteigen, die er nie zuvor gekannt hatte. Ihm, den nie etwas sonderlich berührte, schossen mit einem Mal Tränen in die Augen. Ein wenig erschrak er über die Heftigkeit dieses unbekannten Gefühls. Und dann, ganz plötzlich, schnürte es ihm den Hals zu. Er musste innehalten und sich auf eine Bank stützen. Er löste den Schal, öffnete den Mantel. Doch das Gefühl der Enge in seiner Kehle blieb. Auf seiner Stirn glänzte ein feiner Film von kaltem Schweiß. Die Welt schwamm vor seinen Augen. Er setzte sich. Atmete tief ein und aus, bis sich der Druck auf seiner Brust allmählich löste und die Umgebung wieder Konturen annahm.
Ein Moment solcher Deutlichkeit, der über all seine bisherige Erfahrung hinausging. Was war das nur für ein eigenartig stechender Schmerz, der sich in sein poliertes Leben verirrt zu haben schien?
Wahrscheinlich hatte er einfach zu viel Sport getrieben, zu wenig gegessen und geschlafen. Das Übliche. Die vergangenen Nächte im Spital waren lang gewesen. Zu viele Notfälle. Operationen bis in die frühen Morgenstunden hinein.
Vermutlich brauchte er einfach ein wenig Ruhe.
Er stützte sich von der Bank ab, stand auf. Ein letzter Blick hinauf zum Mond, der nun blass am Himmel hing. Und ihm war, als sähe er eine Träne in dem bleichen Gesicht. In einem Gesicht, das in dieser Nacht nur auf ihn herabzublicken schien.
Mit einem Mal wurde es still. Auch der Wind legte sich. Und dann flirrten trompetende Rufe durch die glasklare Winternacht. Ein Schwarm Kraniche schob sich vor die Mondscheibe. Schwarze Silhouetten, mit klaren Rändern in den Mond geschnitten. Von silbernem Licht bestäubt.
Noch Monate später würde er das Gefühl nicht beschreiben können, doch er spürte in diesem Augenblick, dass in dieser Nacht etwas Entscheidendes geschah. Und dass die kommenden Wochen nicht wie die üblichen verlaufen würden, in denen sich die Tage spurlos in die Nächte verflüchtigten, wie in all der Zeit zuvor. Doch dass sie zu solchen werden würden, die seine gesamte Geschichte umschreiben sollten, ahnte er nicht.
In den nachfolgenden Jahren dachte Jean-Pierre oft, dass jene Nacht den Wendepunkt seines Lebens bedeutet hatte.
Juliette
Es war ihr achter Geburtstag gewesen, als ihre Mutter starb. In nur einem Augenblick hatte das Unglück das Herz des kleinen Mädchens gesprengt. Selbst Jahre später waren die Stücke nicht wieder nahtlos zusammengefügt. Risse waren geblieben, durch die schließlich all ihre Kräfte gesickert waren. Bis sich die unerträgliche Leere in ihrem Innern wie Blei angefühlt hatte, das sie jeden Tag tiefer hinabzog. Noch lange sollte sie sich fragen, ob der Tod ihrer Mutter etwas mit ihrem eigenen Leben zu tun hatte. Warum sonst hatte sie Juliettes Geburtstag für ihren Abschied gewählt?
Ihre Mutter war ihre Landkarte gewesen. Nach dem Verlust hatte Juliette keinen Orientierungssinn mehr. Ganz so, als sei ihr inneres Navigationssystem zerbrochen. Sie war wurzellos geworden, von ihren Ursprüngen abgeschnitten. Und hatte sich schließlich verirrt.
Da ihr niemand die bedingungslose Liebe entgegenbrachte, die eine Mutter einem Kind schenkte, begriff sich Juliette irgendwann als eine Sammlung von Eigenschaften, aus denen sich niemand etwas machte.
Ihr ganzes nachfolgendes Leben lang fühlte sie sich außerhalb. Außerhalb der ihr gebliebenen Familie, außerhalb von Gruppen, von Gesprächen und Situationen. Und um doch ein wenig dazuzugehören, definierte sie sich schließlich durch die Augen anderer. Durch die ihres Vaters, damit sie ihm entsprach. Durch die der beiden Brüder, damit sie ihnen eine akzeptable Schwester war. Durch die Augen der Lehrer, um als unauffällige Schülerin wahrgenommen zu werden, und durch die der Nachbarn, um als anständiges Mädchen gesehen zu werden. Sie wollte gefallen.
Und so jagte sie ein Leben lang einem Ich hinterher, das andere erschaffen hatten. Aber wer war sie wirklich?
Zur jungen Frau herangereift, strebte sie unter der Oberfläche danach, endlich die zu werden, die ihr die Menschen aus ihrer Umgebung in Kindheit und Jugend nicht zugestanden hatten.
Sie wollte nicht mehr diese Person sein, die andere sich für sie ausgedacht hatten. Sie wollte sie selbst sein. Doch sie fand sich nicht.
Wie auch? Niemand hatte es je für nötig gehalten, ihr zu sagen, dass sie ganz bezaubernd, klug und in vielen Dingen, die das Leben brauchte, unheimlich begabt war.
Der Tod ihrer Mutter hatte Juliettes Leben in ein Vorher und ein Nachher geteilt. Und im Nachher war sie nie wieder jemandem begegnet, der ihr das Gefühl gab, aus tiefstem Herzen geliebt zu werden. Was immer Besonderes an ihr war, schien seinen Weg nicht in die Augen anderer zu finden.
Mit dem Verlust der Mutter hatte sie das ganz normale, das kleine, das alltägliche Glück verloren. Dieser brutale erste Zusammenstoß mit der Wirklichkeit hatte ihr alles geraubt, was für das gesunde Heranwachsen eines achtjährigen Mädchens notwendig gewesen wäre.
Nie wirklich wahrgenommen worden, war es nicht verwunderlich, dass sie sich im Erwachsenenalter an der Seite eines Mannes stets fühlte, als verschmelze sie mit dessen Schatten. Inmitten anderer Frauen kam sie sich wie deren Negativ vor. Die Menschen in ihrem Leben waren all das, was Juliette nicht war: anziehend, interessant, selbstsicher, mutig und nahezu angstfrei.
Am Tag, an dem ihre letzte Liaison die Sachen packte, weil er sich in eine andere Frau verliebt hatte, und die Tür hinter sich zuschlug, war ihr, als schrumpfe sie zu einem winzigen, schwarzen Punkt, zu einem Loch im Boden ihres Lebens, durch das sie hindurchfiel.
Auch diese Liebe hatte sie einer Idee geopfert. Nun blieb sie hinter sich selbst zurück.
Seine abschließenden Worte waren wie aufgeworfene Blätter haltlos in der Luft geflattert und widerstandslos zu Boden gesunken. Was hätte sie ihm schon entgegensetzen können? Sein Urteil über ihre gemeinsame Zeit war gefallen wie eine wertlose Münze. Er war Schriftsteller. Oder besser gesagt: Er wollte einer werden. Sie war Lektorin in einem renommierten Verlag. Er hatte sie nur benutzt, um Kontakt zum Verleger zu bekommen. Den er jetzt hatte.
Juliette wollte die Frage nicht stellen, ob ihm je ernsthaft an ihr gelegen gewesen war. Seine Gleichgültigkeit in den vergangenen Wochen war Antwort genug.
Abfällig hatte er sie auf der Türschwelle von oben bis unten gemustert und gesagt: „Was hast du denn geglaubt? Schau dich doch mal an.“
„Aber“, hatte sie gestottert, „hätte es nicht gereicht …“
Er hatte sie unterbrochen und erniedrigend gezischt: „Dich einfach nur als Kontakt zu nutzen? Juliette, Juliette. Du begreifst auch gar nichts. Weil es so mehr Spaß gemacht hat. Und: Im Schlafzimmer war es ja dunkel.“ Er riss seinen Mantel von der Garderobe, stieß ihr mit dem Finger gegen das Brustbein und sagte: „Du bist für mich wie irgendeine Frau, die zufälligerweise neben mir auf dem Bahnsteig steht. Ich habe dich kurz bemerkt, möglich, aber es ist mir so was von egal, ob du in den Zug einsteigst oder dich einfach auf das Gleis wirfst.“
Dann sprang er auf den Zug seines Lebens auf, während für sie der verlassene Perron den sicheren Tod bedeutete.
Ihre Seele im freien Fall.
Nichts als Kälte war in seinen Augen gewesen. Mit Mühe hatte sie versucht, ihre Ohren gegen das Gewicht seiner Worte zu verschließen. Hatte versucht, sich gegen die Wellen der Verzweiflung zu stemmen, die ihren Körper, ihre Seele durchfluteten und sie schließlich verschluckten.
Sie war allein zurückgeblieben. In ihrer kleinen Wohnung. Die ohne einen anderen Menschen nicht nur unbewohnt wirkte, sondern leer. Auf eine endgültige Weise.
Das Gesicht in den Händen vergraben, zitterte sie am ganzen Körper. Hockte auf dem Boden. Zwischen den Trümmern ihrer Träume.
Am Morgen noch schien alles in Ordnung gewesen zu sein, und dann plötzlich war der Tag auseinandergesprengt und hatte alles, was Juliettes Leben ausgemacht hatte, in Fetzen zerrissen. Und ihre ganze Vergangenheit war auf sie niedergestürzt, wie ein Haus, dessen zerklüftetes Fundament schließlich eingekracht ist.
War es je in Ordnung gewesen? Ihr Leben? Seit sie sich erinnern konnte, war es immer nur ein Kampf. Der mit dem plötzlichen Tod ihrer Mutter an Juliettes achtem Geburtstag begonnen hatte und nicht enden wollte.
„Es ist tatsächlich so“, dachte Juliette, „dass eine große Katastrophe einen nicht vor den kleinen schützt. Obwohl sich das gerechter anfühlen würde.“
Vor zwei Jahren, im ersten Corona-Winter, erschien mit „Die Farbe von Glück" ein Roman, der durch die Anmut und Wärme seiner Sprache, die Ängste und Hoffnungen seiner Figuren und dank der tiefen Klugheit seiner Autorin rasch zu einem Lieblingsbuch von Buchhändler:innen und Leser:innen wurde. Clara Maria Bagus besäße die Gabe des „heilenden Erzählens", sagte Nele Neuhaus über „Die Farbe von Glück", und das trifft für mich den Kern des Schreibens dieser Autorin, die es stets in die Tiefe zieht, ins Unbewusste - eben dahin, wo wir uns selbst am wenigsten verstehen. Clara Maria Bagus stellt sich den Schatten, den Untiefen und der Verzweiflung ihrer Charaktere, weil sie weiß, dass das Leben niemanden von seinen Zumutungen verschont. Aber gerade in der Finsternis glaubt sie an die Kraft des Loslassens, der Versöhnung und des Vergebens, nicht zuletzt sich selbst.
Ihr neuer Roman „Der Klang von Licht" erzählt von Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen am Ende ihrer Kräfte sind und am liebsten aus der Welt verschwinden würden. Juliette hat mit acht Jahren ihre Mutter verloren und möchte selbst nicht mehr leben. An einer Weggabelung steht auch Virginie, die nach außen hin ein komfortables, sicheres Leben und eine Vorzeige-Ehe führt, der aber jegliche Zusammengehörigkeit abhandengekommen ist. Elodie wiederum fühlt sich innerlich zerrissen und unvollständig, als würde ihr ein Teil ihrer selbst fehlen. Und der junge Arzt Jean-Pierre scheint geübt darin, nichts an sich heranzulassen, bis ihn das Schicksal einer Patientin aus seiner verordneten Gleichgültigkeit reißt und nicht mehr loslässt. Die Schicksale dieser vier Menschen verbinden sich in einer Vollmondnacht auf dramatische Weise, die ihre Leben verändert.
„Der Klang von Licht" erzählt, wie wir einander und uns selbst verloren gehen können - und warum der schwierigste Weg mitunter der einzige ist, der uns zurückfinden lässt. ,,Wie oft konnte man sich im einzigen, eigenen Leben neu erfinden? Wie viele Versionen eines Selbst waren möglich?" Diese Frage stellt sich Virginie, und der Roman stellt sie uns, in großer Aufrichtigkeit und mit einer Dringlichkeit, die für mich auf fast schon unheimliche Weise in diese Wochen und Monate passt.
„Eine spannende und nachdenklich stimmende Lektüre über die vielen Facetten des Lebens.“
„Mit ›Der Klang von Licht‹ ist der Autorin Clara Maria Bagus ein ganz besonderes Buch gelungen. Im Roman finden sich ganz viele Lebensweisheiten und tief berührende Gedanken, die den Leser zum Nachdenken bringen und aufzeigen, dass sich das Gute im Leben nicht aufhalten lässt.“
„Ein Buch mit Botschaft und Mehrwert!“
„Ein Seelenschmeichler ist der neue Roman von Clara Maria Bagus und steht damit ihrem ersten Roman ›Die Farbe von Glück‹ in nichts nach.“
„Ein Roman, der heilt und uns mit dem Leben versöhnt.“
„Dieses Buch ist poetisch geschrieben, es besitzt soviel Tiefgang und so wichtige Überlegungen.“
„Berührend und sprachlich tiefgründig.“
„Ein Herzwärmer-Buch – perfekt für die besinnlichen Weihnachtstage.“
„Auch das neue Werk kann mit dem vorausgegangenen mithalten: Es überzeugt wieder durch bildhafte Sprache, schicksalhafte Begegnungen und Geschichten, die das Leben schreibt. Die Autorin zeichnet für mich allen voran ihre Liebe zum Detail und ihr Sinn für die kleinen Dinge aus. Die Pointe der Geschichte für mich: Egal, was euch im Leben passiert - es kommt darauf an, was ihr daraus macht.“
„Ein feinsinnig erzählter Roman, der berührt und sich spannend liest.“
„Erneut ist es der Autorin gelungen, durch bildhafte Sprache und unausweichlich vorherbestimmte Begegnungen, wie sie nur das Leben schreibt, zu überzeugen. Sie verbindet nicht nur geschickt die Schicksale der vier Hauptcharaktere miteinander, auch die Nebencharaktere sind ausdrucksstarke Persönlichkeiten, die vom Leben gezeichnet wurden und täglich mit ihrem Schicksal zu kämpfen haben.“
„Ein berührender, feinsinniger Roman.“
Nach anfänglicher leichter Verwirrung über die sehr zahlreichen Personen hat mich die außerordentlich behutsame und einfühlsame Sprache der Autorin gefesselt bis zu etwa 3/4 des Buchinhalts. Dann waren mir die vielen Suizide und Adoptionen und auch die konstruierten Zufälle und Zusammenhänge langsam unheimlich und zu viel und auch Banalitäten wie Eheprobleme wurden überflüssigerweise erörtert. Frau Bagus ist Psychologin, und das konnte auch ohne Kenntnis ihres Berufs von Anfang an vermutet werden, da sie sehr empathisch schreibt, aber manchmal doch ziemlich kritiklos von der heilenden Kraft des Wortes bzw. einer kurzen zwischenmenschlichen Beziehung voll überzeugt ist. Sie glaubt an das Ideal einer allmächtigen, humanistischen Psychologie die durch ein einziges Ereignis alle Traumata löschen kann. Das drückt sie auch sehr gekonnt und bewunderungswürdig aus, die Realität sieht jedoch leider anders aus. Dazu passen auch die häufig extrem gestelzten Dialoge nicht immer. Trotz dieser für mich offensichtlichen Schwächen ist es ein lesenswertes und auch spannendes Buch das auch gehobenen Ansprüchen genügen dürfte.
wie ein Licht am Ende des Tunnels... wunderbar geschrieben, obwohl ich am Anfang Schwierigkeiten hatte die Orientierung zu den einzelnen Personen zu behalten. Aus gutem Grund wie sich später zeigen wird. Sehr einfühlend, in kurzen Sätzen geschrieben. Die kleine Lola als Sonnenschein der Geschichte mit der Tiefe einer alten Seele, verbindet auf kindliche Weise. Berührend und bereichernd zu gleich. Ich habe das Buch an einem Wochenende inhalliert. Habe Tränen vergossen und musste schmunzeln. Alles ist möglich.
Möge ein Stern vom Himmel fallen, alles ins Reine bringen und uns erleuchten mit dem Klang von diesem Licht. Solch poetischer Schreibstil umhüllt den Leser. Drei Familien werden zu Beginn des Romans kurz vorgestellt, um dann in einem Labyrinth von Puzzle-Stücken zu beschreiben, wie die einzelnen Personen ins Reine mit sich und ihren Nächsten kommen. Frauen, die ihre unehelichen Kinder heimlich abgeben, zur Adoption freigeben oder vom Ehemann gezwungen werden, einen Zwilling nach der Geburt weg zu geben, sich später erschießen – davon wird in einfühlsamen, prägnanten, Aussage starken Worten auch die umgebende Natur betreffend berichtet. Junge Frauen werfen sich ins Wasser, wollen durch Ertrinken ihrem leeren, gespaltenen Dasein ein verzweifeltes, tragisches Ende setzen. Solchen und weiteren unglücklichen Schicksalen wird mit tief gehenden Worten, keinesfalls oberflächlich gehandhabt, der Klang von Licht, Hoffnung und einem Kontingent an Glück erneut zur Seite gestellt. Botschaft: Nicht immer ist die Suche nach dem Sinn des eigenen Lebens vergeblich.
Dieses war das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und als eingefleischter Krimi-Fan bin ich mit schwer von anderen Genres zu überzeugen... Die Geschichte von "Der Klang von Licht" begleitet uns zu verschiedenen Personen, deren Schicksal es bisher alles andere als gut mit ihnen meinte. Zunächst bleibt es unklar, wer die erste, in einer anderen Schrift geschriebenen, erzählende Person ist. Nachdem dieses Geheimnis gelüftet wurde, ist es eine große Freude, einige Passagen noch einmal zu lesen... Mit einer wundervollen Magie der Worte lässt uns die Autorin Clara Maria Bagus in eine magische Mondnacht eintauchen, die vieles verändern wird. Das Buch wird seiner liebevollen Gestaltung des Covers mehr als gerecht und ich habe es gelesen, ohne es einmal zur Seite zu legen. Eine klare Empfehlung für Menschen, die an Dinge zwischen Himmel und Erde glauben...
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