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Diamant (Kantaki 1)Diamant (Kantaki 1)

Diamant (Kantaki 1) Diamant (Kantaki 1) - eBook-Ausgabe

Andreas Brandhorst
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Die Kantaki-Saga 1

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Diamant (Kantaki 1) — Inhalt

Die Menschheit hat es geschafft! Mit Hilfe der Kantaki, insektoider Aliens, die über die Technik des überlichtschnellen Raumflugs verfügen, ist es ihr gelungen, ferne Welten zu besiedeln. Die Herrschaft darüber teilen sich zwei wirtschaftliche Großmächte, das Konsortium und die Allianz. Doch feindliche Wesen bahnen sich ihren Weg zurück an die Macht: Einst in ein Zeitgefängnis verbannt, wollen die gefährlichen Temporalen die Galaxis erneut mit Krieg überziehen. Dabei missbrauchen sie Rungard Avar Valdorian, ehemaliges Oberhaupt des Konsortiums, als ihren Helfer. Werden Menschen, Kantaki und ihre Verbündeten das Universum noch retten können?

€ 15,00 [D], € 15,50 [A]
Erschienen am 01.08.2017
592 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-28121-8
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€ 9,99 [D], € 9,99 [A]
Erschienen am 01.09.2016
592 Seiten
EAN 978-3-492-97581-0
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Leseprobe zu „Diamant (Kantaki 1)“

Prolog

 

Sol-System
17. September 2075


Mutter Rrirk stakte in den Pilotendom, den Raum, der das Zentrum der hyperdimensionalen Struktur ihres Schiffes bildete. Flüsternde und raunende Stimmen begleiteten sie, kamen sowohl von den vielen Segmenten des Schiffes, durch die Bindungskräfte existenzieller Harmonie zusammengehalten, als auch aus dem Transraum und seinen zahllosen Fäden, die sich zwischen allem Existierenden spannten. Die beiden multiplen Augen der Kantaki, bestehend aus jeweils tausenden von kleinen Sehorganen, fügten dem ständigen Wispern der [...]

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Prolog

 

Sol-System
17. September 2075


Mutter Rrirk stakte in den Pilotendom, den Raum, der das Zentrum der hyperdimensionalen Struktur ihres Schiffes bildete. Flüsternde und raunende Stimmen begleiteten sie, kamen sowohl von den vielen Segmenten des Schiffes, durch die Bindungskräfte existenzieller Harmonie zusammengehalten, als auch aus dem Transraum und seinen zahllosen Fäden, die sich zwischen allem Existierenden spannten. Die beiden multiplen Augen der Kantaki, bestehend aus jeweils tausenden von kleinen Sehorganen, fügten dem ständigen Wispern der Datenstimmen visuelle Eindrücke hinzu. Mutter Rrirk sah ihren Piloten im Sessel auf dem Podium, in der Mitte des Raums: ein Taruf, der dürre Körper wie gläsern, das Gesicht ohne Augen; pustelartige Rezeptoren bildeten einen Wulstbogen, der von der einen Seite des Kopfes zur anderen reichte und akustische sowie elektromagnetische Signale empfing. Seit fast vierzehn Großzyklen stand Chsantahi in ihren Diensten und lenkte das Schiff mit seiner Gabe durch den Transraum, verband es immer mit den richtigen Fäden. Bei einem so guten Piloten stellte die nichtlineare Zeit keine Gefahr dar.
„Wir haben volles Funktionspotenzial“, meldete einer der beiden Akuhaschi an den Konsolen, die vor den gewölbten Wänden aus dem Boden ragten. Über ihnen gewährten Projektionslinsen Ausblick in den Transraum.
„Ich weiß“, klickte Mutter Rrirk. Sie spürte es ganz deutlich: Ihr Schiff fühlte sich wohl. Mit langen, mehrgelenkigen Beinen ging die alte Kantaki durch den Pilotendom und nahm dabei wesentlich mehr wahr als die beiden Akuhaschi. Sie sah Chsantahis mentale Welt, Traumbilder und Visionen von der Heimatwelt des Taruf, von Wünschen, die ein feines Gespinst im Unterbewusstsein bildeten. Sie sah auch die Verbindung zwischen seinem Selbst und dem Transraum, den Kontakt mit dem Faden, der ihr Schiff zu einem ganz bestimmten Sonnensystem führte, das sie schon einmal besucht hatte, vor etwa zwanzig Großzyklen. Wenn Mutter Rrirk ihr eigenes Ich auch nur ein wenig erweiterte, spürte sie die beruhigende, erhabene Präsenz des Geistes, der Materie geworden war und die Großen Kosmischen Zeitalter durchlebte, um zu lernen und zu erfahren. Ihren Sinnen boten sich noch viele andere Dinge dar, von deren Existenz normaldimensionale Geschöpfe wie die Akuhaschi oder auch Chsantahi nichts ahnten, die aber integrale Bestandteile des sehr komplexen Kantaki-Universums waren: die in der nichtlinearen Zeit pulsierende Energie; die feinen Trennlinien zwischen dem Tatsächlichen und dem Möglichen; die quantengeometrischen Strukturen der Hyperzeit jenseits des gewöhnlichen Zeitstroms; das subtile, fragile Netz der Kausalität, das die Basisstrukturen der Zeit durchzog und um der Kontinuität willen nicht verändert werden durfte – der Sakrale Kodex enthielt ein entsprechendes Verbot.
Noch bevor Mutter Rrirk die Mitte des Pilotendoms erreichte, fand der Übergang statt. Ihr Schiff verließ den Transraum, glitt zurück in das von gewöhnlicher Raum-Zeit dominierte Kontinuum, und seine Stimmen veränderten sich, sangen ein anderes Lied. Die vielen Projektionslinsen an den hohen Wänden zeigten das Zielsystem, eine ferne Sonne mit neun Planeten, vier von ihnen mit Ringen, einer mit besonders auffälligen. Eine Detritusschale umgab das Sonnensystem, und das Kantaki-Schiff, ebenso schwarz wie das All, glitt hindurch und näherte sich dem äußersten Planeten, einem eingefangenen Irrläufer.
Bisher hatte sich Chsantahi im Pilotensitz kaum bewegt, aber jetzt setzte er sich auf. „Wir sind da“, sagte er schlicht.
„Du hast wieder einmal gute Dienste geleistet“, klickte die Kantaki.
„Ich danke Ihnen, Mutter Rrirk“, erwiderte der Taruf. Ein Schatten schien durch seinen Leib zu kriechen und trübte die Transparenz, Hinweis darauf, wie sehr er das Lob der Kantaki zu schätzen wusste.
„Ich glaube, diesmal sind wir zum richtigen Zeitpunkt gekommen“, sagte einer der beiden Akuhaschi. „Die bei unserem letzten Besuch beobachtete Spezies hat sich weiterentwickelt und das Kontaktniveau erreicht. Wir empfangen die Daten der zurückgelassenen Sonden und werten sie aus.“
Zwanzig Großzyklen – für die Bewohner des dritten Planeten entsprach diese Zeit etwa zweitausend Orbitalperioden. Aber nicht nur auf dem dritten Satelliten dieser Sonne gab es Leben, sondern auch auf – beziehungsweise in – einigen Monden der Gasriesen. Leben, so wusste Mutter Rrirk, existierte überall dort, wo es die physikalischen Umstände nicht ganz und gar ausschlossen.
„Die Sonden haben Relikte der La-Kimesch gefunden“, sagte einer der beiden Akuhaschi. Im Gegensatz zu dem anderen trug er einen Direal, der ihn direkt mit den wichtigsten Bordsystemen des Schiffes verband. Die vielen darin integrierten Elaborationsknoten und Analysemodule ermöglichten ihm eine schnelle Datenkorrelation.
„Das ist kaum eine Überraschung“, klickte Mutter Rrirk. Sie verharrte neben den fünf Stufen, die zum Pilotensessel emporführten, blickte zu den Linsen und dachte dabei an das Partnervolk der Kantaki, das vor etwa zweihundertzwanzigtausend Großzyklen ausgestorben war. Die La-Kimesch hatten viele Sonnensysteme der Galaxis besucht.
„Sind es aktive oder passive Relikte?“
„Ausnahmslos passive“, erwiderte der Akuhaschi. Er drehte kurz den Kopf und sah Mutter Rrirk aus seinen beiden schwarzen Augenschlitzen an, die das verschrumpelt wirkende Gesicht vertikal durchzogen. „Ein Horgh-Schiff war hier“, fügte er hinzu.
„Wann?“
„Vor einem halben Großzyklus. Es hat die Signale der Sonden empfangen und unseren Prioritätsanspruch anerkannt.“
Das geschah nicht immer, wusste Mutter Rrirk. Manchmal ignorierten die Horgh entsprechende Signale und boten geeigneten Kulturen ihre Transportdienste an, trotz eines etablierten Prioritätsanspruchs der Kantaki. In diesem Fall hatte das betreffende Sippenoberhaupt die Situation vermutlich nicht für profitabel genug gehalten, um einen Konflikt mit den Großen Fünf der Kantaki zu riskieren.
„Wir haben alle Daten empfangen und ausgewertet“, berichtete der andere Akuhaschi.
„Ich nehme sie entgegen.“ Die alte Kantaki öffnete ihr Selbst dem Schiff, und erneut veränderte sich sein Gesang, wurde zu einer erzählenden Stimme. Bilder strömten in ihr Bewusstsein, Bilder, deren Bedeutung sie umgehend erfasste. Eine fremde Kultur, ein Volk, das sich „Menschen“ nannte, vom Wissen nicht durchdrungen wie die Kantaki, nur gestreift, sanft berührt, noch ohne wahre Erkenntnis. Die Beobachter im All – die bei ihrem letzten Besuch zurückgelassenen Sonden – hatten den Werdegang der Bewohner des dritten Planeten aufgezeichnet. Kriege und Aggressivität bestimmten einen großen Teil ihrer Geschichte, und die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit bildeten da keine Ausnahme. Vor zwei Orbitalperioden war ein Asteroid auf den dritten Planeten, die Erde, gestürzt, das Werk einer Gruppe, die der so genannte „Erleuchtete“ um sich geschart hatte, ein Mensch namens Jonas Jacob Hudson. Die Neuen Illuminaten, wie sich die Anhänger dieser Sekte nannten, hatten eine größere Religionsgemeinschaft, die so genannten Moslems und eine ihrer Untergruppen, die „Islamisten“, auslöschen wollen, aber es war nicht zu der geplanten lokal begrenzten Katastrophe gekommen, sondern zu einer globalen.
„Die Augen des Schiffes sehen etwas“, sagte Chsantahi und deutete zu den Projektionslinsen, obgleich er selbst auf eine visuelle Wahrnehmung verzichten musste.
Auch Mutter Rrirk sah, ohne zu sehen – sie nahm den zusätzlichen Datenstrom in sich auf, noch während die beiden Akuhaschi die Kontrollen der Konsolen bedienten. Mit den Augen des Schiffes blickte sie ins All und beobachtete ein einfaches interplanetares Raumschiff, ausgestattet mit primitiver Technik, natürlich ohne die Möglichkeit, interstellare Entfernungen in kurzer Zeit zurückzulegen – in dieser Hinsicht hatten die Kantaki und Horgh ein galaktisches Monopol. Und nur wenige Geschöpfe ertrugen die Schockwellen, die Horgh-Schiffe bei ihren Sprüngen durch die Raum-Zeit verursachten.
„Es sind Flüchtlinge“, sagte Mutter Rrirk, als sie die neuesten Informationen mit den aufgezeichneten Daten in Verbindung setzte. „Der ›Erleuchtete‹ und mehr als tausend seiner Anhänger fliehen vor dem Zorn der Menschen, die den Fall von ›Gottes Hammer‹ überlebten – so nannten die Neuen Illuminaten den Asteroiden.“
Der Pilot vollführte eine bestätigende Geste und lauschte dem leisen Zirpen einer speziellen Datenstimme, die allein zu ihm sprach. Er bekam die gleichen Informationen wie Mutter Rrirk, konnte sie allerdings nicht annähernd so schnell verarbeiten.
„Sie haben ein gewöhnliches interplanetares Raumschiff zu einem Generationenschiff umgebaut und wollen damit das Sonnensystem verlassen, in der Hoffnung, dass ihre Nachfahren irgendwann einen bewohnbaren Planeten finden“, klickte Mutter Rrirk. „Mir scheint, dies sind unsere ersten Kunden.“
„Die Katastrophe auf dem dritten Planeten liegt erst zwei Jahre zurück“, sagte Chsantahi und lauschte dem Zirpen, selbst während er sprach. „Viele Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Glauben Sie, die Überlebenden sind jetzt an interstellaren Reisen interessiert? Und wollen Sie ausgerechnet den Verursachern der Katastrophe helfen?“
„Höre ich da Unverständnis in deiner Stimme, Chsantahi, nach all den Zyklen?“, erwiderte Mutter Rrirk. „Schuld, Unschuld … Solche Dinge spielen für uns keine Rolle, solange der Sakrale Kodex davon unberührt bleibt. Wir Kantaki sind weder Ankläger noch Richter. Wie du weißt, haben wir schon vor langer Zeit gelernt, nicht zu urteilen. Was an einem Ort richtig ist, kann an einem anderen falsch sein. Der Kodex hingegen ist ehern.“
„Ich bitte um Entschuldigung, ehrwürdige Mutter.“
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Chsantahi. Ich kenne dich. Ich weiß, wie du denkst und fühlst. Und ich verstehe dich.“ Das Klicken der alten Kantaki klang humorvoll. „Ich bin sicher, dass es auf der Erde viele Menschen gibt, die gerade unter den derzeitigen Umständen bereit wären, alles hinter sich zurückzulassen und auf anderen Welten ein neues Leben zu beginnen. Und was den Menschen betrifft, der sich für erleuchtet hält …“
Mutter Rrirk wandte sich an die beiden Akuhaschi. „Können wir mit den Menschen an Bord des Schiffes dort draußen sprechen?“
„Ja“, antwortete der Akuhaschi mit dem Direal. „Wir sind in der Lage, Signale zu senden, die von ihren Kommunikationsapparaturen verarbeitet werden können. Und sprachliche Probleme dürfte es nicht geben. Die von den Sonden aufgezeichneten Daten bieten ausreichend Material für die Linguatoren.“
„Stell eine Verbindung her.“
Mutter Rrirk wartete geduldig, während die beiden Akuhaschi Vorbereitungen für den ersten direkten Kontakt zwischen Menschen und Kantaki trafen. Als Pilot war Chsantahi außerhalb des Zeitstroms alt geworden, genoss relative Unsterblichkeit und hatte oft genug Gelegenheit gehabt, sich an Erstkontakte dieser Art zu gewöhnen. Trotzdem reagierte er manchmal mit Unruhe, so wie in diesem Fall. Mutter Rrirk aber war viel, viel älter als er, und sie sah die Dinge aus einem anderen Blickwinkel, aus einer kosmischen Perspektive. Ihr ging es um Stabilität, und jedes Volk, das der interstellaren Gemeinschaft hinzugefügt wurde, vergrößerte die kosmische Stabilität, solange es den Sakralen Kodex beachtete. Das ist unsere Aufgabe, dachte sie und erinnerte sich an den Wissenstraum, den sie noch vor ihrer Geburt geträumt hatte, vor dem Schlüpfen. Wir schaffen Stabilität, damit das Vierte Kosmische Zeitalter länger dauert, bevor mit dem Fünften der Zyklus sich schließt. Der Geist, der Materie wurde, soll möglichst viel lernen und erfahren können, bevor sich der Kreis schließt. Daneben verblasst alles andere zu Bedeutungslosigkeit.
Das Kantaki-Schiff ließ den neunten Planeten des Sonnensystems hinter sich zurück, und wie ein schwarzer Berg im All näherte es sich dem Zylinder der Flüchtlinge. Die Linsen an den Wänden des Pilotendoms zeigten sowohl das fremde Schiff als auch verschiedene Planeten des Systems. Das Gesicht eines Menschen erschien in einer Projektionslinse, blass und wie blutleer, die Stirn feucht, die Augen groß.
„Wir sind die Kantaki“, klickte Mutter Rrirk und hörte, wie die Linguatoren ihre Worte übersetzten. „Wir bieten euch unsere Dienste an.“
„Was?“, brachte der Mensch hervor. Andere Geräusche untermalten seine Worte: aufgeregte Stimmen im Hintergrund, außerdem ein seltsames, rhythmisches Heulen. „Wie … ich verstehe nicht …“
„Ich weiß, wer du bist, Jonas Jacob Hudson. Ich weiß, für wen du dich hältst. Und ich weiß auch, was du getan hast. Du bist auf der Flucht vor dem Zorn jener, die ›Gottes Hammer‹ überlebten. In diesem Sonnensystem gibt es keinen sicheren Ort für dich und deine Begleiter, mit eurem Schiff würdet ihr …“ Mutter Rrirk zögerte kurz und lauschte den immer noch flüsternden Datenstimmen. „Ihr würdet Jahrzehntausende eurer Zeitrechnung brauchen, um das nächste Sonnensystem zu erreichen. Mein Schiff hingegen ist schnell genug, um euch innerhalb weniger … Stunden oder Tage zu einer Welt zu bringen, die eine neue Heimat für euch sein könnte.“
Argwohn erschien in den Augen des Mannes. „Warum sollten Sie uns helfen wollen?“
Ein anderes Raunen teilte Mutter Rrirk mehr von dem Menschen mit, als die Projektionslinse verriet. Es erzählte von einer Person mit Charisma und dem Feuer eines fanatischen Eifers, das nie erlöschen würde, nur immer heftiger brannte, bis es die Seele verschlang und allein Asche übrig blieb.
„Wir verlangen einen Preis“, erwiderte Mutter Rrirk. „Ihr müsst uns für den Transport bezahlen.“
Der Mensch kniff die Augen zusammen. „Und welche Bezahlung erwarten Sie von uns?“
„Von dir, Jonas Jacob Hudson, erwarte ich eine Träne aufrechten Kummers. Dafür bringe ich dich und die anderen zu einem Planeten, auf dem ihr euch niederlassen könnt. Du hast eine eurer Stunden Zeit, um darüber nachzudenken. Ich kehre zurück.“
Die alte Kantaki bedeutete den Akuhaschi, die Verbindung zu unterbrechen.
„Eine Träne aufrechten Kummers“, wiederholte Chsantahi nachdenklich. „Vielleicht ist das ein zu hoher Preis für diesen Menschen. Und was soll der Konversionsfonds der Kantaki mit einer menschlichen Träne anfangen?“
„Nichts“, gestand Mutter Rrirk. „Aber es kommt nicht immer auf den Wert des Preises an. Die Wirtschaft meines Volkes kann auch die eine oder andere Gratispassage überleben. Flieg mein Schiff zur Erde, Chsantahi, damit wir auch dort unsere Dienste anbieten können. Wir bringen die Menschen zu den Sternen. Und sie werden dafür bezahlen, mit Dingen, die der Konversionsfonds durchaus verwenden kann.“ Die alte Kantaki hob eines ihrer vorderen Glieder und deutete damit auf eine besonders große Projektionslinse, die den Zylinder der Flüchtlinge zeigte. „In einer ›Stunde‹ sind wir wieder hier und nehmen den Preis in Empfang. Für ihn gibt es sicher keinen höheren.“

Andreas Brandhorst

Über Andreas Brandhorst

Biografie

Andreas Brandhorst, geboren 1956 im norddeutschen Sielhorst, schrieb mit seinen futuristischen Thrillern und Science-Fiction-Romanen wie „Das Schiff“ und „Omni“ zahlreiche Bestseller. Spektakuläre Zukunftsvisionen sind sein Markenzeichen. Zuletzt erschien im Piper Verlag der Roman „Infinitia“.

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