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Die kürzeste Geschichte der Wirtschaft Die kürzeste Geschichte der Wirtschaft - eBook-Ausgabe

Andrew Leigh
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— Ein Schnelldurchlauf durch 12.000 Jahre Wirtschaftsgeschichte - vom Beginn der landwirtschaftlichen Revolution bis heute
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Die kürzeste Geschichte der Wirtschaft — Inhalt

Ein kurzes Buch über eine lange Geschichte

Dieses Buch erzählt eine große Geschichte, die Jahrtausende alte Geschichte der Wirtschaft. Vom Beginn der landwirtschaftlichen Revolution bis zur Digitalisierung deckt es die verborgenen wirtschaftlichen Kräfte hinter Krieg, Innovation und sozialem Wandel auf. Es zeichnet nach, wie der Kapitalismus und das heutige Marktsystem entstanden sind, und stellt die wichtigsten Ideen und Menschen vor, die die Wirtschaft für immer geprägt haben. Andrew Leigh hebt die Vielfalt dieser vermeintlich trockenen Disziplin hervor, erklärt, warum die Erfindung des Pflugs die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verschlimmert hat, warum Wolkenkratzer zuerst in amerikanischen Städten entstanden, wie das bekannte Brettspiel Monopoly entstanden ist und vieles mehr.


Kommen Sie mit auf eine unterhaltsame, erhellende Reise zu den ökonomischen Ideen und Kräften, die unsere Welt bis heute prägen!


"Wenn Sie nur ein Buch über Wirtschaft lesen, dann Andrew Leighs klares, aufschlussreiches und bemerkenswertes (und kurzes) Werk. Erfahren Sie, warum wir reicher sind, länger leben, gesündere Kinder haben, enorm produktiver und glücklicher sind als unsere Vorfahren." - Claudia Goldin, Wirtschaftsnobelpreisträgerin

"Dieses "kurze" Buch strotzt nur so vor Erkenntnissen über die Wirtschaft, illustriert durch einprägsame Geschichten und historische Ereignisse. Menschen, die neugierig auf die Wirtschaft sind, aber von ihr verwirrt werden, werden aus diesem Buch genug lernen, um ein Leben lang mit ihr vertraut zu sein. Andrew Leigh ist nicht nur ein fesselnder Autor, er ist auch charmant und unterhaltsam – etwas, das man nicht von allen Wirtschaftswissenschaftlern behaupten kann." - Caroline M. Hoxby, Professorin für Ökonomie an der Stanford University

"Leigh nimmt den Leser mit auf einen fesselnden Streifzug durch die Schlüsselmomente der Weltwirtschaftsgeschichte, die zu den heutigen Volkswirtschaften rund um den Globus geführt haben. Es ist eine unverzichtbare Lektüre für jeden, der die heutige Wirtschaft verstehen will." - Betsey Stevenson, Professorin für Wirtschaftswissenschaften an der University of Michigan

€ 22,00 [D], € 22,70 [A]
Erschienen am 27.02.2025
Übersetzt von: Moritz Langer
256 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
EAN 978-3-492-07314-1
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€ 21,99 [D], € 21,99 [A]
Erschienen am 27.02.2025
Übersetzt von: Moritz Langer
256 Seiten
EAN 978-3-492-61035-3
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Leseprobe zu „Die kürzeste Geschichte der Wirtschaft“

Einleitung

Wer in prähistorischen Zeiten im Dunkeln Licht haben wollte, zündete sich ein Holzfeuer an. Um so viel Licht zu erzeugen, wie eine normale Haushaltsglühbirne heute in einer Stunde abgibt, hätten unsere prähistorischen Vorfahren 58 Stunden lang Holz sammeln müssen.[i] In babylonischer Zeit war die beste künstliche Lichtquelle eine mit Sesamöl betriebene Lampe. Ein babylonischer Arbeiter um 1750 v. Chr. hätte für dieselbe Menge Licht 41 Stunden lang arbeiten müssen.

Dann kamen die Kerzen. Sie wurden ursprünglich aus Tierfett gemacht, waren in der [...]

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Einleitung

Wer in prähistorischen Zeiten im Dunkeln Licht haben wollte, zündete sich ein Holzfeuer an. Um so viel Licht zu erzeugen, wie eine normale Haushaltsglühbirne heute in einer Stunde abgibt, hätten unsere prähistorischen Vorfahren 58 Stunden lang Holz sammeln müssen.[i] In babylonischer Zeit war die beste künstliche Lichtquelle eine mit Sesamöl betriebene Lampe. Ein babylonischer Arbeiter um 1750 v. Chr. hätte für dieselbe Menge Licht 41 Stunden lang arbeiten müssen.

Dann kamen die Kerzen. Sie wurden ursprünglich aus Tierfett gemacht, waren in der Herstellung sehr zeitaufwendig – und stanken fürchterlich. Noch um 1700 hätte ein Arbeiter fünf Stunden seiner Arbeitszeit aufwenden müssen, hätte er eine Kerze herstellen wollen, die so viel Licht abgab wie eine normale Glühbirne in einer Stunde. In den 1800er-Jahren wurden Gaslampen entwickelt, mit denen die Kosten für eine Stunde Licht auf wenige Stunden Arbeit sanken.

Mit der Erfindung der Glühbirne wurde das Licht noch billiger. In den frühen 1900er-Jahren musste man nur noch wenige Minuten arbeiten, um eine Stunde Licht bezahlen zu können. Heute verdient man mit weniger als einer Sekunde Arbeit genug Geld, um eine moderne Haushaltsglühbirne eine Stunde lang leuchten zu lassen. Nimmt man die Kosten für künstliches Licht als Maßstab, ist der Arbeitsverdienst heute 300 000-mal höher als in prähistorischen Zeiten und 30 000-mal höher als im Jahr 1800. Während unsere Urahnen noch richtig schuften mussten, um ihre Nächte zu erhellen, denken wir, wenn wir das Licht einschalten, fast gar nicht mehr an die Kosten.

Dieser bemerkenswerte Wandel ergab sich durch Fortschritte in zwei Bereichen: Die Beleuchtungstechnologien sind besser geworden (und werden ständig weiterentwickelt), und die Arbeitnehmer sind produktiver, das heißt, unser Verdienst pro Stunde ist höher als der unserer Vorfahren.

An der Geschichte des Lichts lassen sich einige wesentliche Themen dieses Buches veranschaulichen. In prähistorischer Zeit musste jeder Mensch jede anfallende Aufgabe einigermaßen erfolgreich bewältigen können. Heute dagegen spezialisieren sich die Arbeitnehmer auf das, was sie am besten können. Märkte ermöglichen es uns, unsere Produkte mit denen anderer Menschen auszutauschen. Wenn es einen Mangel gibt, schaffen die Preise Anreize, mehr zu produzieren, und bei einem Überangebot wird entsprechend weniger produziert. Das Marktsystem ist jedoch alles andere als perfekt. Wenn Märkte versagen, entstehen Probleme wie Arbeitslosigkeit, Kartelle, Verkehrsüberlastung, Überfischung und Umweltverschmutzung.

Dieses kleine Buch erzählt eine große Geschichte. Es ist die Geschichte des Kapitalismus – wie sich unser Marktsystem entwickelt hat. Es erzählt die Geschichte der Wirtschaftswissenschaften und einiger der Schlüsselfiguren, die sie geprägt haben. Und es erzählt davon, wie wirtschaftliche Kräfte die Weltgeschichte bestimmt haben. Warum wurde Afrika von Europa aus kolonialisiert und nicht umgekehrt? Was geschah, als die Länder in den 1930er-Jahren Handels- und Einwanderungsbarrieren errichteten? Warum gewannen die Alliierten den Zweiten Weltkrieg? Warum ging die Ungleichheit in vielen fortgeschrittenen Ländern in den 1950er- und 1960er-Jahren zurück? Welche Rolle spielten Eigentumsrechte in Chinas stark ansteigendem Wirtschaftswachstum der 1980er-Jahre? In welchem Maße bedroht der Klimawandel unseren zukünftigen Wohlstand? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie in diesem Buch.

Die Wirtschaftswissenschaften können als Sozialwissenschaften definiert werden, mit denen untersucht wird, wie Menschen in einer von Mangel beeinflussten Situation ihr Wohlergehen maximieren. Sie befassen sich mit dem Verhalten von Menschen als Individuen und damit, wie sie in Haushalten und Unternehmen zusammenarbeiten. Ein Schwerpunkt ist die Interaktion auf Märkten, auf denen Käufer und Verkäufer gemeinsam das Preisgleichgewicht bestimmen. Die Wirtschaftswissenschaften befassen sich zudem mit den Fragen, was passiert, wenn Märkte versagen, und wie die Politik Armut lindern, Preisabsprachen unterbinden und den Klimawandel verzögern oder aufhalten kann.

In diesem Buch sollen Mikroökonomie und Makroökonomie gemeinsam betrachtet werden.[i] Die Mikroökonomie befasst sich mit der Frage, wie Einzelne ihre Entscheidungen treffen, während die Makroökonomie die Wirtschaft als Ganzes betrachtet. Allzu oft konzentrieren sich populäre Bücher über Wirtschaft nur auf das eine oder das andere. Freakonomics, Discover Your Inner Economist und 50 Things That Made the Modern Economy führen den Leser in die Mikroökonomie ein. The Return of Depression Economics, Slouching Towards Utopia und Dieses Mal ist alles anders. Acht Jahrhunderte Finanzkrisen helfen beim Verständnis der Makroökonomie. Hier werden nun beide Perspektiven zusammengeführt. Wir gehen chronologisch durch die Geschichte und betrachten sowohl die Entscheidungen von Einzelpersonen als auch die Entwicklung ganzer Gesellschaften.

Kritiker, die meinen, die Wirtschaftswissenschaften seien freudlos, engstirnig und förderten die Gier nach Geld, zitieren gern Thomas Carlyles Beschreibung des Fachgebiets als „die düstere Wissenschaft“, ignorieren dabei jedoch die Hintergründe dieser Kritik. Carlyle schrieb in den 1800er-Jahren und war ein Rassist, der für die Wiedereinführung der Sklaverei in Westindien eintrat. Die „düstere“ Sichtweise, die Carlyle nicht in den Kram passte, war, dass alle Menschen gleich sind. Wie viele meiner Kollegen betrachte ich seine Schmähung unseres Fachgebiets als Auszeichnung.

Von Carlyle ist außerdem überliefert: „Bringen Sie einem Papagei die Begriffe Angebot und Nachfrage bei, und Sie haben einen Ökonomen.“[i] Diagramme zu Angebot und Nachfrage können nützlich sein, werden in diesem Buch aber keine Rolle spielen. Um den Geschichten auf den folgenden Seiten mit Vergnügen folgen zu können, müssen Sie auch kein Studium der Wirtschaftswissenschaften absolviert haben. Es könnte im Leben allerdings hier und da nützlich sein, wenn Sie lernen, wie ein Wirtschaftswissenschaftler zu denken. Das Großartige an unserem Fachgebiet ist, dass die wichtigsten Erkenntnisse auf einer Handvoll großer Ideen beruhen, die wirklich jeder verstehen kann.

Eine dieser Ideen habe ich bereits erwähnt: Anreize. Bei sportlichen Wettkämpfen, bei denen neben einem großen ersten Preis auch ein kleinerer zweiter Preis verliehen wird, steigen die Leistungen. Läufer laufen schneller, Golfer beenden ihre Runde mit weniger Schlägen.[i] Anreize können sich sogar darauf auswirken, an welchem Tag wir geboren werden. Als Australien einen „Baby-Bonus“ für Kinder einführte, die am 1. Juli 2004 oder danach geboren wurden, wurde an diesem Tag ein Geburtenrekord aufgestellt.[ii] Wie war das möglich? Um die Zahlung zu erhalten, verschoben werdende Mütter Einleitungen der Geburt und Kaiserschnitte. Als die Vereinigten Staaten die Erbschaftssteuersätze änderten, verschoben sich auch Todeszeitpunkte. Allem Anschein nach starb eine kleine Anzahl von Menschen später (oder früher), um Steuern zu sparen.[iii] Einer Redewendung nach ist nichts im Leben sicher außer dem Tod und der Steuer. In diesem Fall änderten sich die Steuersätze, und die Sterberaten folgten.

Das soll nicht heißen, dass es in den Wirtschaftswissenschaften nur um Gier geht. Elinor Ostrom, die erste Frau, die den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt, fand einige Beispiele dafür, dass Menschen bei der Nutzung knapper Ressourcen kooperierten – von der Fischerei in Indonesien bis zur Waldbewirtschaftung in Nepal. In ihrem Nobelpreisvortrag kritisierte Ostrom die Tendenz der Wirtschaftswissenschaftler, Institutionen zu entwerfen für Individuen, die nur am eigenen Vorteil interessiert sind. Stattdessen, so argumentierte sie, „sollte ein Hauptziel der Politik vielmehr darin bestehen, Institutionen zu entwickeln, die das Beste im Menschen fördern“.[iv] Anreize sind wichtig, aber ich werde mir Ostroms Optimismus hinter die Ohren schreiben und zeigen, dass auch Wirtschaftswissenschaftler Idealisten sein können.

Ein weiteres wichtiges Thema der Wirtschaftswissenschaften ist die Spezialisierung. Wie viele von uns können jemandem einen guten Haarschnitt verpassen, eine kaputte Autoscheibe ersetzen, aus Trauben Wein keltern oder eine App für ein Smartphone entwickeln? Mit ein paar Monaten Zeit könnten sich die meisten von uns einen gewissen Grad an Kompetenz für jede dieser Aufgaben aneignen, aber wenn man eigentlich keine Lust dazu hat, ist es sinnvoller, einen Experten zu bezahlen und sich stattdessen auf das zu konzentrieren, was man am besten kann. Wenn Sie Ihr Leben damit verbrächten, in allem einigermaßen gut zu werden, würden Sie wahrscheinlich zum menschlichen Äquivalent eines Schweizer Taschenmessers – mit einem umständlich ausklappbaren Messer, einer beinahe nutzlos winzigen Schere und einem unpraktischen Schraubendreher. Die berufliche Spezialisierung ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren der modernen Wirtschaft.

Auch die Herstellung von Dingen durchlief eine Spezialisierung. Beispielsweise haben sich einige chinesische Städte auf die Herstellung bestimmter Produktkategorien spezialisiert. In Yiwu werden die weltweit größten Mengen an Weihnachtsdekoration hergestellt. In Huludao wird ein Viertel der Badebekleidung weltweit produziert. Danyang ist als „Stadt der Brillen“ bekannt. Taizhou, das sich lange Zeit auf Badezimmerprodukte spezialisiert hatte, ist heute ein weltweites Zentrum für Innovationen bei intelligenten Toiletten.[i]

Mit zunehmender Spezialisierung wird der Handel unverzichtbar. Die Boeing 787 „Dreamliner“ besteht aus Batterien aus Japan, Flügelspitzen aus Südkorea, Bodenträger aus Indien, Höhenleitwerke aus Italien, Fahrwerke aus Frankreich, Frachttüren aus Schweden und Schubumkehrklappen aus Mexiko.[ii] Ein typisches Smartphone wäre mit „Made in the World“ ganz zutreffend etikettiert. Durch die Beschaffung von Bauteilen und Rohstoffen bei den günstigsten Anbietern ist es möglich, Produkte herzustellen, die unerschwinglich wären, müssten sie ausschließlich aus lokal verfügbaren Komponenten hergestellt werden.

Die vielleicht eindrucksvollste Demonstration der Vorteile von Spezialisierung war das Vorhaben des Designers Thomas Thwaites. Er beschloss, einen Toaster von Grund auf neu zu bauen – nur mit seiner eigenen Arbeitskraft und mit Rohstoffen, die er selbst beschafft hatte.[iii] Thwaites baute in einer stillgelegten Mine in England Eisenerz ab, holte Kupfer aus einer Mine in Wales und schürfte Glimmer in einem Berg in Schottland. Er versuchte, mit einem selbst gebauten Hochofen Stahl herzustellen. Als das misslang, mogelte er ein bisschen und brachte das Eisenerz in seiner Mikrowelle zum Schmelzen. Das Gehäuse goss er aus eingeschmolzenen Plastikabfällen. Am Ende dauerte es neun Monate, bis Thwaites seinen fertigen Toaster in den Händen hielt. Wenn wir für seine Arbeitszeit den damaligen Durchschnittslohn in Großbritannien ansetzen, beliefen sich die Arbeitskosten auf 19 000 Pfund, hinzu kamen etwa 1000 Pfund Spesen.[iv] Thwaites’ 20 000-Pfund-Toaster war also in etwa 5000-mal so teuer wie einer aus dem örtlichen Elektrogroßmarkt für vier Pfund. Hinzu kommt, dass gekaufte Toaster meistens funktionieren. Als Thwaites seinen Toaster einsteckte, fing er nach etwa fünf Sekunden an zu schmelzen.

Ein weiterer Grundsatz der Wirtschaftswissenschaften ist, dass große Ereignisse nur selten durch einen plötzlichen Wandel von Normen oder Kultur angestoßen werden. Dramatische Veränderungen treten häufiger bei neuen Technologien oder einem Politikwandel auf. Möchte man verstehen, warum der internationale Handel in den Nachkriegsjahrzehnten boomte, ist es hilfreich, über die Erfindung des genormten Schiffscontainers im Jahr 1956 und die Senkung der weltweiten Zölle im Rahmen mehrerer aufeinanderfolgender Beschlüsse der Welthandelsorganisation Bescheid zu wissen. Wenn man verstehen möchte, warum Basketballspiele heute spannender sind als vor fünfzig Jahren, kann man sich ansehen, welchen Einfluss die Einführung der Wurfuhr und der Dreipunkteregel auf das Spielgeschehen hatte. Dieses Buch möchte Licht auf die verborgenen ökonomischen Kräfte hinter Kriegen, religiösen Bewegungen und sozialen Umwälzungen werfen.

Die Geschichte der Wirtschaft beginnt mit der landwirtschaftlichen Revolution, die dazu führte, dass sich Gemeinschaften von Jägern und Sammlern zu den Zivilisationen des alten Ägyptens, des antiken Griechenlands und des alten Roms entwickelten. Der Handel zwischen den Regionen wurde durch Transporte auf dem Wasserweg ermöglicht. Chinas Kaiserkanal (auch Großer Kanal) verband die Provinzen. Das Zeitalter der Segelschiffe verband Europa, Afrika und Amerika und ermöglichte den Transport von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Industriegütern und versklavten Menschen in einem äußerst profitablen Dreieckshandel.

Der nächste große Umbruch war die Industrielle Revolution, die dem verarbeitenden Gewerbe einen kräftigen Schub gab und das Wirtschaftswachstum in neue Dimensionen führte. Parallel zu den neuen Geräten und Vorrichtungen kam es zu intellektuellen Durchbrüchen, mit denen auch die Disziplin der Wirtschaftswissenschaften Gestalt annahm. In den frühen 1900er-Jahren konnten dank der Erfindung des Fließbands Autos zu immer niedrigeren Preisen hergestellt werden, und die Globalisierung vernetzte die Welt wie nie zuvor. Zwei Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise unterbrachen viele dieser Verbindungen und zerstörten Leben und Lebensgrundlagen.

Die Nachkriegszeit war für viele in der modernen Welt eine Zeit des gemeinsamen Wohlstands, während anderswo das Wachstum nicht wirklich in Gang kam. In China waren die ersten Jahrzehnte der kommunistischen Herrschaft von einer kapriziösen Politik geprägt, die bis zum Richtungswechsel im Jahr 1978 jedes Wachstum sogar regelrecht verhinderte. In Indien kam die große Veränderung im Jahr 1991. Das Wachstum in weiten Teilen Asiens führte zu einer zunehmenden Kluft zwischen dem Lebensstandard in diesen Regionen und dem im langsamer wachsenden Afrika. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hatte die Ungleichheit zwischen vielen Ländern stark zugenommen.

Viele Wirtschaftswissenschaftler befassen sich heute mit Fragen zum Marktversagen. Ein großer Teil der Wettbewerbspolitik dreht sich um die Einschränkung von Monopolmacht. Ein zentrales Anliegen der auf John Maynard Keynes zurückgehenden Makroökonomie ist der Abbau der Arbeitslosigkeit. Die Klimapolitik befasst sich mit einem Marktversagen, das dazu führt, dass Umweltverschmutzung für Unternehmen zwar profitabel ist, für den Planeten aber in die Katastrophe führt. In ähnlicher Weise erkennt die Verhaltensökonomie an, dass Menschen sich nicht immer wie kühle, berechnende, ihr Glück maximierende Maschinen verhalten, sondern dazu neigen, systematisch vom rationalen Handeln abzuweichen. Mit der fortschreitenden Entwicklung der Wirtschaftswissenschaften konnten Forscher mithilfe von Theorien, aber auch durch die Auswertung von Daten bessere Modelle des menschlichen Verhaltens erstellen, wodurch die Wirtschaftswissenschaften nicht nur interessanter, sondern auch nützlicher wurden.

Aber bevor wir uns mit dem Homo oeconomicus befassen, müssen wir ganz von vorn beginnen – damit, wie die Ökonomie unsere Spezies prägte, den Homo sapiens.



1 – Raus aus Afrika und rein in die Landwirtschaft

Der moderne Mensch entwickelte sich vor etwa 300 000 Jahren im südlichen Afrika.[i] Unsere frühesten Vorfahren hatten die Sprache, die Kunst und den Tanz entwickelt, sie zogen ihre Kinder in Familienverbänden auf und erzählten sich Geschichten. Vor etwa 65 000 Jahren erfanden sie Speere und Pfeil und Bogen für die Jagd, Nadeln zum Nähen und Boote, um mobil zu sein.[ii] Die Fähigkeit zur Sprache und zum abstrakten Denken ermöglichte dem Homo sapiens im Gegensatz zu den Primaten vor ihm kollektives Lernen, das heißt den Aufbau einer gemeinsamen Wissensbasis, die das Aufnahmevermögen einzelner Menschen übertraf.[iii] Sein Leben blieb jedoch weitgehend nomadisch: Er jagte Tiere, ernährte sich von einheimischen Pflanzen und zog weiter, sobald die Ressourcen an einem Ort aufgebraucht waren.

Frühe Gesellschaften unterschieden sich in der Versorgung derjenigen, die nicht arbeiten konnten. Bei einigen prähistorischen Gesellschaften fanden sich Anzeichen für die Pflege älterer Menschen – man schnitzte ihnen Krückstöcke und kaute die Nahrung vor für diejenigen, deren Zähne das nicht mehr schafften. Andere Jäger- und Sammlergemeinschaften – vor allem solche, die weite Entfernungen zurücklegten – neigten dazu, ältere oder behinderte Menschen zu töten oder auszusetzen, um das Überleben der gesamten Gruppe nicht zu gefährden.

Wie sah das Leben der meisten Menschen in dieser Zeit aus? Der Philosoph Jean-Jacques Rousseau schrieb: „Hingegen ist doch nichts so sanft wie der Mensch in seinem ursprünglichen Zustand.“ Sein englischer Kollege Thomas Hobbes war ganz anderer Auffassung. Laut ihm war das frühe menschliche Leben „einsam, armselig, scheußlich, tierisch und kurz“.

Dank der forensischen Archäologie (die gelegentlich auch als „CSI Paläolithikum“ bezeichnet wird) konnten heutige Forscher viel über das Leben in dieser Zeit erfahren. Sie schätzen, dass zwei Fünftel der Neugeborenen ihren ersten Geburtstag nicht erlebten. Die Lebenserwartung lag bei etwa 33 Jahren.[iv] Gewalt war allgegenwärtig – durch Konkurrenten aus dem eigenen Stamm oder Angreifer aus benachbarten Gruppen. Bis zu fünfzehn Prozent der Menschen in nomadischen Gesellschaften starben eines gewaltsamen Todes.[v] Vor dem Zeitalter der Landwirtschaft froren die Menschen im Winter und gingen mit knurrenden Mägen zu Bett. Hobbes hatte recht. Rousseau lag falsch.

Die sesshafte Landwirtschaft begann nicht an einem einzigen Ort. Eine der frühesten bekannten Siedlungen befand sich im Nordwesten Indiens. Die etwa drei Autostunden von der pakistanischen Grenze entfernte Stadt Kalibangan lag einst an der Gabelung zweier Flüsse. Hier fand man eine der bedeutendsten archäologischen Stätten der Welt: das älteste gepflügte Feld. Darauf wurden Furchen sowohl in Nord-Süd- als auch in Ost-West-Richtung gepflügt, was darauf schließen lässt, dass zwei Pflanzenarten gemeinsam angebaut wurden – möglicherweise Getreide und Senf.[vi]

Kalibangan war eine größere Stadt der Indus-Tal-Zivilisation, die ihre Blütezeit von 3300 bis 1300 v. Chr. erlebte. Die Landwirtschaft ermöglichte es den Menschen, sich niederzulassen und komfortablere Häuser zu bauen – einige hatten sogar Toiletten mit Wasserspülung. Ihre Erbauer fanden die idealen Ziegelmaße: Die Proportionen von 1 : 2 : 4 sind heute noch gebräuchlich.[vii] Erwachsene verwendeten Werkzeuge aus Bronze und spielten Würfelspiele. Archäologen fanden Kinderspielzeug wie Pfeifen und Kreisel. Im Gegensatz zur nomadischen Lebensweise bot die sesshafte Landwirtschaft ein Umfeld, in dem Werkzeuge und Spielzeuge hergestellt und verwendet werden konnten.

Die landwirtschaftliche Revolution spornte die Zivilisation des Indus-Tals zum Handel mit anderen an. Für den Transport von Waren über Land bauten die Bewohner Karren – möglicherweise war dies der erste Einsatz von Transportmitteln auf Rädern in der Geschichte. Das Straßennetz ihrer Städte war rasterförmig angelegt, genau wie das unserer modernen Städte. Sie bauten Boote und legten einen Kanal an. Die Händler des Indus-Tals brachten Rohstoffe wie Jade aus China, Zedernholz aus dem Himalaja und Lapislazuli aus Afghanistan mit, und sie verkauften dort Schmuck, Töpferwaren und Metallwerkzeuge.

Auf dem Höhepunkt der Indus-Tal-Zivilisation lebten dort etwa fünf Millionen Menschen.[viii] Dennoch wurde sie von den Archäologen erst in den 1920er-Jahren entdeckt. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Menschen dieser Zivilisation relativ gleichgestellt waren. Die alten Ägypter bauten die Pyramiden, die Griechen die Akropolis und die Römer das Pantheon. Große Bauwerke waren in der Regel ein Zeichen für große Ungleichheit in Bezug auf Reichtum und Macht – was ein Wissenschaftler das „Monumente-Problem“ nannte.[ix] Die Zivilisation des Indus-Tals errichtete nur wenige Monumente. Das kam den Menschen damals zugute, führte aber eben auch dazu, dass die Städte des Indus-Tals, nachdem die Flüsse versiegt waren, über 2000 Jahre lang unentdeckt blieben.

Die Landwirtschaft markierte einen Wendepunkt in der Weltwirtschaft, da die Gemeinschaften in der Lage waren, Überschüsse zu erzeugen. Die Lagerung von Lebensmitteln ermöglichte es den Menschen, sich das ganze Jahr über gut zu ernähren. Sie stellte auch eine frühe Form der Absicherung gegen Hungersnöte durch Ernteausfälle dar. Wenn der Verbrauch der Menschen weniger stark schwankt als ihr Einkommen, sprechen Ökonomen von „Konsumglättung“. Die Konsumglättung erklärt, warum viele Menschen in modernen Volkswirtschaften für den Hauskauf Kredite aufnehmen, für den Ruhestand sparen und eine Krankenversicherung abschließen. Die Ungewissheit, die im Leben der Menschen in prähistorischen Zeiten allgegenwärtig war, muss für viele ziemlich nervenaufreibend gewesen sein. Auch heute noch leiden die erwerbstätigen Armen in den fortgeschrittenen Ländern unter großen monatlichen Einkommensschwankungen, was ihnen große Sorgen bereitet und die Zukunftsplanung erschwert.

An einigen wenigen Orten gab es so viel Nahrung, dass Jäger und Sammler ein relativ unbekümmertes Leben führen konnten. Am westlichen Rand der Kalahari-Wüste lebt die Volksgruppe der !Kung (das Ausrufezeichen wird mit einem Zungenschnalzen ausgesprochen). In ihrem Gebiet wachsen viele Mongongobäume, deren Nüsse reich an Eiweiß und Fett sind und lange gelagert werden können. Traditionell aß der durchschnittliche !Kung rund 300 Nüsse pro Tag und deckte damit etwa ein Drittel seines Energiebedarfs. Ein Angehöriger der !Kung sagte einmal zu einem Besucher: „Warum sollten wir etwas anpflanzen, wenn es auf der Welt so viele Mongogonüsse gibt?“[i] Die !Kung sind jedoch eine Ausnahme. In den meisten Teilen der Welt war es die Landwirtschaft, die den Menschen ermöglichte, mehr Kalorien zu sich zu nehmen und die Gewissheit zu haben, auch am nächsten Tag nicht hungern zu müssen.

Die Levante, die Region am östlichen Rand des Mittelmeers, eignete sich besonders gut für die Landwirtschaft. Nach dem Ende der letzten Eiszeit gab es in der Levante mehrere lange Trockenperioden, die die Bauern dazu veranlassten, mit dem Ackerbau zu experimentieren. Von 10 000 bis 8000 v. Chr. züchteten sie Nutzpflanzen, indem sie nur solche mit größeren Samen und einem weniger bitteren Geschmack für die nächste Aussaat verwendeten. In der Region, einem Teil des sogenannten Fruchtbaren Halbmonds, wuchsen zufällig mehrere Pflanzenarten, die sich domestizieren (also für den menschlichen Gebrauch anpassen) ließen. Die acht „Gründerpflanzen“ – Emmer, Einkorn, Graupen, Erbsen, Linsen, Linsenwicke, Kichererbsen und Flachs – waren für die Entwicklung der Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung.[ii] Die frühen Bauern entwickelten Messer und Mahlsteine aus Feuerstein, die ihnen beim Einbringen der Ernte und ihrer Verarbeitung halfen. Die Gesellschaften entwickelten sich von nomadischen Gemeinschaften zu solchen, die sich in um die Ackerflächen herum errichteten Siedlungen niederließen.

Die wichtigste Erfindung aus der Frühzeit des Ackerbaus war der Pflug. Mit dem Umpflügen der Erde wird Unkraut vergraben, dem Boden werden frische Nährstoffe zugeführt, und das Anpflanzen wird erleichtert. Die frühen Landwirte plagten sich hierfür noch mit Stöcken und Hacken ab, was wohl genauso mühsam war wie heute das Umgraben des Gemüsebeets im Garten. Mit dem Pflug und dem Nutzen der Tierkraft konnte man sich diese Arbeit nun erleichtern.

Die frühen ägyptischen Pflüge waren Hakenpflüge, ähnlich einem Stock, der durch die Erde gezogen wird. Während der Qin- und Han-Dynastien (221 v. Chr.–220 n. Chr.) entwickelten die chinesischen Bauern den Drehpflug, mit dem die Schollen umgewendet und somit Furchen gebildet werden.[iii] Die sesshafte Landwirtschaft war fünf- bis sechsmal produktiver als das Sammeln von Nahrung.[iv] Der Pflug läutete das Ende einer Gesellschaft ein, in der so gut wie alle dem Beruf des „Nahrungssammlers“ nachgingen. Ein Historiker stellte sogar die Behauptung auf, die gesamte moderne Welt sei das Ergebnis der Erfindung des Pflugs.[v]

Pflüge veränderten auch Machtverhältnisse. Männer und Frauen sind sich beim Umgraben mit Stöcken relativ ebenbürtig, aber um einen Pflug zu ziehen oder das Zugtier zu kontrollieren, braucht man beträchtliche Kraft im Oberkörper. Mit dem Pflug wurde die Landwirtschaft also zu einer eher männlich dominierten Tätigkeit. Das Erbe dieser Technologie hat sich über Generationen hinweg ausgewirkt.[vi] In Ländern, in denen der Pflug weniger verbreitet war (zum Beispiel Ruanda und Madagaskar), sind die Geschlechternormen ausgewogener als in Ländern, in denen der Pflug üblich war (zum Beispiel Mauretanien und Äthiopien). Sogar unter erst vor Kurzem in fortgeschrittene Länder gezogenen Einwanderern sind diejenigen, die aus Ländern stammen, in denen früher der Pflug verwendet wurde, seltener der Ansicht, dass Frauen einer Arbeit außer Haus nachgehen sollten.

Einige Regionen der Welt eigneten sich besser für die Landwirtschaft als andere. In Eurasien gab es zufälligerweise Pflanzen- und Tierarten, die sich gut für die Domestizierung eigneten. Wie wir gesehen haben, gehörten zu den dort heimischen Pflanzen Varianten von Gerste, Weizen und Hülsenfrüchten, die sich monatelang lagern ließen. In anderen Regionen wuchsen Bananen und Süßkartoffeln, die schon nach einigen Tagen verderben. Ähnlich verhielt es sich mit den Tieren. In Eurasien lebten Ziegen, Schafe und Rinder, die man essen und melken und aus deren Häuten man Leder gerben kann. Afrikanische Zebras oder australische Kängurus sind im Vergleich zu diesen schwerer zu zähmen.

Auch die Form der Kontinente spielte eine Rolle. Eurasien dehnt sich in der Breite aus, Afrika sowie Nord- und Südamerika in der Länge. Das bedeutet, dass die Menschen Eurasien erforschen (und nutzen) konnten, ohne ihre Klimazone zu verlassen. Die Entdecker dieses Kontinents zogen in Ost-West-Richtung und mussten keine neuen Methoden für das Überleben in unbekannten Gegenden entwickeln, und auch ihre landwirtschaftlichen Innovationen konnten sich in ähnlichen Klimazonen leicht verbreiten. Die Abenteurer in Afrika und Amerika hatten es deutlich schwieriger, denn sie mussten von Norden nach Süden reisen. Wie der Geograf Jared Diamond anmerkte, erklären diese zufälligen Ausgangsbedingungen, warum Afrika, Amerika und Ozeanien von Eurasien aus kolonisiert wurden – und nicht umgekehrt. Und da Reichtum letztlich militärische Macht hervorbringt, legten größere landwirtschaftliche Umbrüche den Grundstein für die Errichtung von Imperien.

Theoretisch hätte die landwirtschaftliche Revolution das Leben aller Menschen verbessern können. Da die Landwirtschaft effizienter war als das Jagen und Sammeln, war es nicht mehr erforderlich, dass alle Mitglieder der Gemeinschaft mit anpackten. Zum ersten Mal eröffnete sich dem Menschen damit die Möglichkeit, sich als Handwerker oder Baumeister zu spezialisieren. Der Ackerbau ermöglichte Städte, in denen Menschen neue Werkzeuge erfanden und diese auf florierenden Märkten verkauften. Die Indus-Tal-Zivilisation ist vielleicht das beste Beispiel in der Geschichte für eine Gemeinschaft, in der sesshafte Landwirtschaft zu allgemeinem Wohlstand führte.

Unglücklicherweise ermöglichte die landwirtschaftliche Revolution auch das Aufkommen von weniger verträglichen Anführern. Die Jäger und Sammler waren mobil, das heißt, niemand besaß viel Eigentum. In der Landwirtschaft dagegen wurden Überschüsse erwirtschaftet, wodurch die Anführer der Bevölkerung Ressourcen entziehen, sich und ihre Familien bereichern und eine repressive Armee finanzieren konnten. In vielen Gesellschaften gelangten die Herrscher mit Gewalt an die Macht und bedrohten die Bevölkerung, um sie in Schach zu halten.

Die Gesellschaften, die aus der landwirtschaftlichen Revolution hervorgingen, waren meist sehr instabil. In den 500 Jahren, seit Augustus die Herrschaft angetreten hatte, wurde das Römische Reich von 77 Kaisern regiert. Die Hälfte wurde ermordet, einige mehr starben im Kampf oder durch Selbstmord.[i] Nur ein Drittel der römischen Kaiser starb eines natürlichen Todes. In einem außergewöhnlich brutalen Zeitraum von nur achtzehn Monaten starb Nero durch Selbstmord, Galba wurde ermordet, Otho und Vitellius starben durch Selbstmord beziehungsweise Mord. Auf dem Schlachtfeld wurde der Krieg zuweilen als Bellum Romanum geführt – eine ausgeweitete Art der Kriegsführung, zu der auch die Vernichtung von Ernten, die Vergewaltigung von Frauen und die Versklavung oder Hinrichtung von Gefangenen gehörte. Die Opfer der brutalen Expansion des Römischen Reiches könnten auf den Gedanken gekommen sein, dass es ihnen ohne die landwirtschaftliche Revolution besser ergangen wäre.

Ein weiterer unerwarteter Nachteil der sesshaften Landwirtschaft bestand darin, dass die Ernährung tendenziell weniger vielfältig war. Jäger und Sammler verspeisten eine breite Palette von Beeren, Nüssen und Tieren, während die Menschen in landwirtschaftlichen Gemeinschaften den Großteil ihrer Kalorien oft aus nur wenigen stärkehaltigen Pflanzen bezogen. Eine Untersuchung von Skelettresten kam zum Ergebnis, dass die durchschnittliche menschliche Körpergröße in der Zeit der landwirtschaftlichen Revolution gegenüber der Zeit davor um etwa zehn Zentimeter abnahm.[ii] Wie gesagt, Hobbes hatte recht: Das Leben im Naturzustand war zwar wirklich kurz – aber die erste Auswirkung der landwirtschaftlichen Revolution war eine „kürzere“, an Körpergröße geringere Bevölkerung.

Zunächst führte die landwirtschaftliche Revolution zu einem Anstieg der Mangelernährung; sie pferchte die Menschen in von Krankheiten heimgesuchten Städten zusammen und vergrößerte die Ungleichheit. Aber sie ermöglichte auch Innovationen, die schließlich die Grundlage dafür legten, dass die Menschen ein längeres und angenehmeres Leben führen konnten als ihre steinzeitlichen Vorfahren.[iii] Die Landwirtschaft ermöglichte nicht nur das Aufkommen kapriziöser Diktatoren, sie schuf auch ein Umfeld, in dem die Menschen darüber nachzudenken vermochten, wie sie sich selbst und die Welt um sich herum verbessern konnten.

Eine intellektuelle Elite hatte Zeit, über Ideen zu grübeln, Modelle zu bauen und neue Formen der Auseinandersetzung mit der Welt zu entwickeln. Im antiken Mesopotamien gelangen Durchbrüche in den Gebieten der Mathematik, der Kartografie, der Schrift und im Schiffbau. Im alten Ägypten gelangen Innovationen in der Kunst, der Schrift und der Architektur. Die Maya-Zivilisation erforschte den Sternenhimmel und entwickelte Konzepte für die Buchführung. Die alten Griechen erzielten Fortschritte in Wissenschaft, Technik, Literatur und Demokratie. Es gab sogar einen frühen Wohlfahrtsstaat. Von 98 bis 272 n. Chr. unterhielt Rom ein als alimenta bekanntes Programm, das Waisen und arme Kinder mit Lebensmitteln und einer subventionierten Ausbildung versorgte. Allerdings kam es nur einem Bruchteil der Bedürftigen zugute und wurde von Kaiser Aurelian wieder eingestellt.

Es gab enorme Unterschiede darin, wie Gesellschaften ihre Innovationskraft einsetzten. Die Erbauer der Großen Pyramide von Gizeh benötigten um 2600 v. Chr. Kenntnisse der Trigonometrie und des Satzes von Pythagoras. Die Pyramide blieb 3800 Jahre lang das höchste Gebäude der Welt. Die Erfindung des Rades gelang den alten Ägyptern jedoch nicht – Zehntausende Arbeiter mussten die Steinblöcke mit Schlitten aus entfernt gelegenen Steinbrüchen herantransportieren. Die Herrscher des antiken Roms bauten Aquädukte und wunderschöne Gebäude mit hohen Kuppeln, aber sie nutzten weder das Wasserrad noch die Windmühle in größerem Umfang – Wassermühlen verbreiteten sich in ganz Europa erst nach dem Untergang des Römischen Reiches.[iv]


Die Ökonomie der Religion

In der Zeit des klassischen Altertums entstanden die drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Ihr Aufstieg lässt sich mit einer wichtigen Erkenntnis der Wirtschaftswissenschaften erklären: Der Wettbewerb kommt den Verbrauchern zugute, weil er mehr Innovationen hervorbringt. Es ist also kein Zufall, dass diese Religionen in einer Zeit eines intensiven Wettbewerbs der Glaubensrichtungen allgemein entstanden sind.

Auch in der Moderne werden die Religionen noch von den gleichen Kräften geprägt. In Nordamerika (wo ein starker Wettbewerb zwischen den Konfessionen herrscht) ist die Zahl der Kirchenbesucher höher als in den skandinavischen Ländern (wo die Kirchen oft über ein vom Staat zugesichertes Monopol verfügen). In Anbetracht des Zusammenhangs zwischen Vielfalt und Religiosität witzelte der von 1801 bis 1809 regierende dritte US-Präsident Thomas Jefferson, in Sachen Religion sollte die Maxime lauten: „Divided we stand, united, we fall“. Sinngemäß: Einigkeit macht schwach.[v]

Wirtschaftswissenschaftler stellten auch fest, dass die strengen Anforderungen vieler Religionen – einschließlich der Beschränkungen in Bezug auf Nahrung, Kleidung und soziale Kontakte – einen wirtschaftlichen Zweck erfüllen. Ohne solche Regeln wäre es für Außenstehende ein Leichtes, sich in die Gruppe einzuschleusen und deren Vorteile zu genießen, ohne sich an den Kosten zu beteiligen. Heute sind weltweit fünf von sechs Menschen religiös.[vi] Im Lauf ihres Lebens werden Menschen tendenziell weniger religiös, aber da religiöse Eltern mehr Kinder bekommen, wird die Welt in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich noch religiöser werden. Theologisch gemäßigte Religionen verzeichnen tendenziell mehr Austritte, während theologisch konservative Religionen tendenziell die höchsten Geburtenraten aufweisen. Die am schnellsten wachsenden Religionen sind also tendenziell diejenigen mit den strengsten Lehren.

 

Warum haben die herausragenden Denker dieser Epoche nicht mehr Mühe auf die Erfindung von Geräten zur Arbeitsersparnis aufgewandt? Die Antwort darauf liefern die Wirtschaftswissenschaften: Wenn die Arbeitskosten niedrig sind, gibt es weniger Anreize, in Technologien zur Erhöhung der Effizienz von Arbeitern zu investieren. In unserer modernen Zeit investierten die Betreiber von Restaurants in Europa Jahrzehnte vor ihren Kollegen in den Vereinigten Staaten in elektronische Bestellsysteme. Das hatte einen einfachen Grund: Der Arbeitslohn von Kellnern war in Europa höher, sodass die Unternehmen einen Anreiz hatten, ihre Arbeitskraft möglichst produktiv einzusetzen.

Genauso verhielten sich die Erfinder im alten Ägypten und im alten Rom, als sie über die dringendsten technischen Probleme nachdachten: Sie taten dies in einer Gesellschaft, in der ein Großteil der Arbeit von versklavten Menschen verrichtet wurde. Da so viele Menschen in Knechtschaft lebten, hatte die herrschende Klasse kein großes Interesse daran, die Arbeitsleistung der versklavten Klasse zu steigern. Die Sklaverei in der Antike war nicht nur moralisch falsch – sie senkte auch den Anreiz, die Produktivität der Menschen zu erhöhen.

Ähnliche Probleme traten im alten China auf, wo ein Überfluss an Arbeitskräften alle Anreize zur Verwendung technischer Neuerungen untergrub. Die Chinesen waren den Europäern bei der Herstellung von Seidenstoffen und Gegenständen aus Bronze und Stahl sowie bei der Verwendung von Schreibpapier weit voraus. Zwischen dem 4. und 2. Jahrhundert v. Chr. wurde in China der Magnetkompass erfunden. Diese Erfindungen veränderten die Wirtschaft jedoch nicht in der Weise, wie man es vielleicht erwartet hätte. Im alten China bestand die herrschende Elite größtenteils aus Aristokraten, und nach deren vorherrschender Meinung waren Kaufleute und Handel zu verachten. Infolgedessen wurden Innovationen in der Metallverarbeitung hauptsächlich bei Waffen und Kunstwerken, nicht aber bei praktischen Werkzeugen hervorgebracht.[vii] Die Erfindung des Kompasses führte nicht zur Vorherrschaft Chinas auf den Meeren. Für wirtschaftlichen Erfolg braucht es mehr als Erfindungen. Es bedarf auch der richtigen Institutionen, die es den Erfindungen ermöglichen, das Leben zu verändern.

Eine Erfindung, die in vielen Gesellschaften des Altertums aufkam, war das Geld. Geld hat drei wesentliche Merkmale. Erstens stellt es eine Maßeinheit dar, mit deren Hilfe über den Wert verschiedener Dinge gesprochen werden kann. Anstatt zu sagen, dass zwei Kühe so viel wert sind wie eine Axt, können wir sagen, sie sind eine Silbermünze wert. Zweitens ist es ein Mittel zur Aufbewahrung eines Werts: Reichtum kann in einer Form angesammelt werden, in der er nicht verrottet oder stirbt. Drittens ist es ein Tauschmittel, das den Handel zwischen Menschen vereinfacht, von denen die einen vielleicht zwei Kühe kaufen wollen, aber gerade keine Axt zum Tausch dabeihaben.

Geld ist in verschiedenen Formen entstanden. Im antiken Griechenland wurden zwischen 700 und 600 v. Chr. Münzen produziert, die unter dem Namen „Drachme“ bekannt wurden, was „eine Handvoll“ bedeutet.[viii] Bei den Olympischen Spielen der Antike erhielten die Sieger neben ihren Kränzen aus Olivenzweigen ein Preisgeld von bis zu 1000 Drachmen.[ix] Die Römer begannen relativ spät mit der Herausgabe von Zahlungsmitteln. Als sie 269 v. Chr. in der Nähe des Tempels der Juno Moneta mit der Prägung von Silbermünzen begannen, trugen einige von ihnen das Wort moneta, worauf das englische money oder auch „die Moneten“ zurückzuführen sind.

Durch Münzen waren die Menschen in der Lage, auf unkomplizierte Weise für alltägliche Dinge zu bezahlen. Sie konnten auf Reisen in einem Beutel mitgeführt werden und hatten einen wesentlichen Anteil an der Ausbreitung des Römischen Reiches. Die Menschen erfuhren nicht selten zum ersten Mal von einem neuen Kaiser, wenn sie sein Abbild auf einer Münze sahen.

Münzen sind jedoch nicht die einzige mögliche Form von Geld. Auf den Yap-Inseln in Mikronesien wurden Steinskulpturen als Geld verwendet. Der größte dieser Steine hatte einen Durchmesser von 3,6 Metern. Wenn er den Besitzer wechselte, wurde er nicht versetzt – die Yapesen ließen den Stein an seinem Platz, und jeder in der Gemeinde wurde über den neuen Besitzer in Kenntnis gesetzt. Derart große Steinskulpturen waren für den Handel nicht zu gebrauchen, sind aber nicht so ungewöhnlich, wie es zunächst klingt. In der heutigen Zeit bewahren die Zentralbanken manchmal Gold in ihren Tresoren auf. Wird das Gold verkauft, wird meist nur eine Änderung in einem elektronischen Konto vorgenommen, während das physische Gold an seinem Platz bleibt. Die Yapesen würden das verstehen.

Das Geld dieser Epoche, ob nun als Skulpturen oder als Münzen, hatte ein Merkmal, das allen Erscheinungsformen gemein war – es hatte einen inhärenten Wert. In manchen Fällen stellten sich Händler gegenseitig Schuldscheine aus, aber Geld wurde aus etwas Wertvollem hergestellt. Dies änderte sich erst um das Jahr 1000, als die chinesische Regierung als erste der Welt Papiergeld ausgab – Papierschnipsel, die von Natur aus wertlos waren, für deren Wert aber jemand seine Hand ins Feuer legte.

Ein weiterer Aspekt der wirtschaftlichen Entwicklung war die Zunahme des Handelsvolumens zwischen den Regionen. Wie wir am Beispiel der Indus-Tal-Zivilisation gesehen haben, führte die Spezialisierung innerhalb einer Gesellschaft zur Herstellung neuer Güter wie Kleidung und Werkzeuge. Dies brachte wiederum eine Spezialisierung zwischen verschiedenen Gesellschaften mit sich, was die Grundlage für den Handel bildete. Wenn eine Gesellschaft bei der Herstellung eines Produkts oder einer Dienstleistung im Vergleich zu anderen besser ist, kann sie möglicherweise vom Handel profitieren.

Moment … Warum habe ich „im Vergleich zu anderen besser“ und nicht einfach „besser“ geschrieben? Um dies zu verstehen, kommen wir noch einmal auf die Spezialisierung der Arbeitskräfte zurück. Nehmen wir an, die beste Töpferin im Dorf ist auch die beste Bäckerin. Sie töpfert zehnmal so gut wie alle anderen, bäckt aber nur doppelt so gut. Der Output der Gemeinschaft wäre in diesem Beispiel dann am größten, wenn sie ihre gesamte Zeit mit Töpfern verbrächte und ihr Brot von jemand anderem kaufte.

Was für unsere Töpfermeisterin gilt, gilt auch für Länder, Städte und Regionen. Stellen wir uns vor, das alte China hätte sowohl Seide als auch Gold kostengünstiger als das alte Rom produziert. In der Seidenproduktion wäre es zehnmal effizienter, in der Goldgewinnung aber nur doppelt so effizient gewesen. In diesem Fall wäre es für China sinnvoll gewesen, Seide zu exportieren und Gold zu importieren. Der Handel entlang der Seidenstraße hing nur vom komparativen Vorteil ab – nicht vom absoluten Vorteil. Selbst ein Land, das alles effizienter produziert als seine Nachbarn, kann noch vom Handel profitieren.

Es gibt jedoch einen Grund dafür, dass selbst moderne Gesellschaften keine schweren, geringwertigen Produkte wie Kies importieren. Wenn die Transportkosten im Verhältnis zum Wert der zu transportierenden Waren hoch sind, wird der Handel unwirtschaftlich. Selbst nach der Erfindung des Rades war es aufgrund der schlechten Qualität der meisten Straßen in der Regel einfacher, Lasten auf Pferde und Kamele zu schnallen, als sie mit Karren zu transportieren. Folglich beschränkte sich der Handel über größere Entfernungen auf Produkte wie Wein, Olivenöl, Edelsteine, wertvolle Metalle und seltene Gewürze. Um das Jahr 300 stieg der Preis für eine Wagenladung Weizen auf das Doppelte, wenn sie 500 Kilometer weit transportiert wurde.[i]



[i]Diese Schätzung beruht auf Erlassen des römischen Kaisers Diokletian, der von 284 bis 305 regierte. Siehe Coggan, More, S. 32.

[i]François Pieter Retief und Louise Cilliers, „Causes of death among the Caesars (27 BC–AD 476)“, in: Acta Theologica 26 (2), 2006, S. 89–106.

[ii]Die Durchschnittsgröße sank von 178 cm für Männer und 168 cm für Frauen auf 165 cm und 155 cm: Michael Hermanussen und Fritz Poustka, „Stature of early Europeans“, in: Hormones (Athen) 2 (3), 2003, S. 175–178.

[iii]Der Unterschied zwischen den kurz- und langfristigen Auswirkungen der landwirtschaftlichen Revolution ist der Grund, warum Jared Diamond falsch liegt, wenn er sie als den größten Fehler der Menschheit bezeichnet: Jared Diamond, „The worst mistake in the history of the human race“, in: Discover Magazine, 1. Mai 1999. Beispielsweise wäre die Welt ohne die landwirtschaftliche Revolution wahrscheinlich nicht in den Genuss von Diamonds brillanten Schriften gekommen.

[iv]Zwischen dem 6. und 10. Jahrhundert waren Wassermühlen in ganz Europa verbreitet. Als Wilhelm der Eroberer im Jahr 1086 mit seinem „Domesday Book“ Daten über England erfasste, gab es in jedem englischen Dorf durchschnittlich knapp zwei Wassermühlen: Rondo Cameron, A Concise Economic History of the World: From Paleolithic Times to the Present, New York und Oxford 1989, S. 71. [Das „Domesday Book“ hieß ursprünglich „King’s Roll“ oder „Winchester Roll“ und gilt als eine Art Grundbuch Englands; Anm. d. Red.]

[v]Laurence Iannaccone, „Introduction to the economics of religion“, Journal of Economic Literature, 36 (3), 1998, S. 1465–1495.

[vi]Pew Research Center, The Changing Global Religious Landscape, Washington DC, 2017, online verfügbar unter: www.pewresearch.org/religion/2017/04/05/the-changing-global-religious-landscape/.

[vii]Cameron, A Concise Economic History of the World, S. 83.

[viii]Donald Kagan, „The dates of the earliest coins“, in: American Journal of Archaeology 86 (3), 1982, S. 343–360.

[ix]Neil Faulkner, A Visitor’s Guide to the Ancient Olympics, New Haven, CT 2012, S. 126.

[i]Jeremy Cherfas, „Nuts to the desert“, in: New Scientist, 19. August 1989, S. 44–47.

[ii]Melinda A. Zeder, „The origins of agriculture in the Near East“, in: Current Anthropology 52 (S4), 2011, S. 221–235.

[iii]Shuanglei Wu, Yongping Wei, Brian Head, Yan Zhao und Scott Hann, „The development of ancient Chinese agricultural and water technology from 8000 BC to 1911 AD“, in: Palgrave Communications 5 (1), 2019, S. 1–16.

[iv]Tim Harford, „How the plough made the modern economy possible“, in: 50 Things That Made the Modern Economy, BBC World Service, 27. November 2017.

[v]James Burke, Connections, London 1978, S. 12.

[vi]Alberto Alesina, Paola Giuliano und Nathan Nunn, „On the origins of gender roles: Women and the plough“, in: Quarterly Journal of Economics 128 (2), 2013, S. 469–530.

[i]Carina Schlebusch et al., „Southern African ancient genomes estimate modern human divergence to 350,000 to 260,000 years ago“, in: Science 358 (6363), 2017, S. 652–655.

[ii]Nicholas R. Longrich, „When did we become fully human? What fossils and DNA tell us about the evolution of modern intelligence“, in: The Conversation, 9. September 2020.

[iii]David Baker, The Shortest History of the World, Melbourne 2022, S. 110.

[iv]Caleb E. Finch, „Evolution of the human lifespan and diseases of aging: Roles of infection, inflammation, and nutrition“, in: Proceedings of the

[v]Steven Pinker, Gewalt. Eine neue Geschichte der Menschheit, Frankfurt am Main 2011. In einer anderen Veröffentlichung wird die Zahl auf zwei Prozent geschätzt, was immer noch deutlich höher ist als in der Neuzeit: Mark Pagel, „Lethal violence deep in the human lineage“, in: Nature 538 (7624), 2016, S. 180 f.

[vi]Paul Salopek, „Cities of silence“, in: National Geographic, 31. August 2018.

[vii]Ebd.

[viii]Hetalben Sindhav, „The Indus Valley Civilisation (Harappan Civilisation)“, in; International Journal of Social Impact 1 (2), 2016, S. 69–75.

[ix]Philip Coggan, More: A History of the World Economy from the Iron Age to the Information Age, New York 2020, S. 26.

[i]Lucy Black, „Picking a product“, in: CKGSB Knowledge, 19. November 2020.

[ii]Benjamin Zhang, „Trump just used Boeing’s new global airliner to attack globalization“, in; Business Insider, 18. Februar 2017.

[iii]Thomas Thwaites, The Toaster Project. Or A Heroic Attempt to Build a Simple Electric Appliance from Scratch, Princeton, NJ 2011.

[iv]Der mittlere Wochenlohn im Vereinigten Königreich lag 2009 bei 490 Pfund, was bei einer Arbeitszeit von neun Monaten einen Lohn von 19 000 Pfund ergibt. Thwaites’ Kosten für Bauteile und Reisen beliefen sich auf insgesamt 1187 Pfund. Als ich ihm eine E-Mail schickte und um die Bestätigung dieser Zahlen bat, merkte Thwaites mit einem Augenzwinkern an, dass meine Schätzung von 20 000 Pfund genau dem Preis entsprach, zu dem er den Toaster an das V&A Museum verkauft hatte.

[i]Jeff Borland, Microeconomics: Case Studies and Applications, Melbourne 2008, S. 19.

[ii]Joshua Gans und Andrew Leigh, „Born on the first of July: An (un)natural experiment in birth timing“, in: Journal of Public Economics, 93 (1–2), 2009, S. 246–263.

[iii]Wojciech Kopczuk und Joel Slemrod, „Dying to save taxes: Evidence from estate-tax returns on the death elasticity“, in: Review of Economics and Statistics 85 (2), 2003, S. 256–65.

[iv]Elinor Ostrom, Jenseits von Markt und Staat. Über das Potential gemeinsamen Handelns, Ditzingen 2022, S. 145.

[i]Zitiert nach Avinash Dixit, Microeconomics: A Very Short Introduction, Oxford 2014, S. 50.

[i]Die Vermischung von Mikroökonomie und Makroökonomie hat eine lange Tradition. Für eine Diskussion über Paul Samuelsons neoklassische Synthese von 1948 und den Unterricht der modernen Wirtschaftswissenschaften im Rahmen des CORE-Lehrplans siehe Samuel Bowles und Wendy Carlin, „What students learn in economics 101: Time for a change“, in: Journal of Economic Literature, 58 (1), 2020, S. 176–214.

[i]William Nordhaus, „Do real-output and real-wage measures capture reality? The history of lighting suggests not“, in: William Nordhaus und Charles Hulten (Hg.), The Economics of New Goods, Chicago 1997, S. 29–66.

Andrew Leigh

Über Andrew Leigh

Biografie

Andrew Leigh ist Autor, Anwalt und Politiker. Er arbeitete als Wirtschaftsprofessor an der Australian National University. Aktuell ist der Labor-Abgeordnete Assistant Minister for Employment in der Regierung Albanese. Leigh verfolgt einen sozial-liberalen Denkansatz, betont die innovative Kraft...

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