Die Nibelungen Die Nibelungen - eBook-Ausgabe
neu erzählt
— Das Sagen-Epos in moderner Sprache„Köhlmeier erzählt eindrucksvoll von Intrige, Hinterhalt, Mord und Rache und lässt so eine auch heute relevante Geschichte entstehen.“ - Medianet (A)
Die Nibelungen — Inhalt
Das Nibelungenlied neu erzählt
Vor achthundert Jahren entstand das Nibelungenlied. Diesen klassischen Sagenkreis des Abendlands hat Michael Köhlmeier im freien Vortrag neu erzählt. Auf seine unvergleichliche Art erweckt er den jungen Königssohn Siegfried, den Drachentöter, die schöne Kriemhild und den Hof der Burgunderkönige zu neuem Leben, erzählt von Intrige, Hinterhalt, Rache und Mord so eindrücklich, dass daraus eine ganz heutige Geschichte wird.
Die abenteuerliche und märchenhafte Geschichte, wie Siegfried das Schwert Balmung bekommt, den Hort der Nibelungen erobert und dem Zwerg Alberich die Tarnkappe abgewinnt, sein Bad im Blut des Drachen, den er erschlagen hat, gehört zum klassischen Sagenschatz des Abendlandes – und ist erst der Anfang dieses Heldenepos, das Köhlmeier bis hin zum dramatischen und blutigen Fortgang der Ereignisse am Hof von König Etzel lebendig werden läßt.
Die Geschichte, die im Nibelungenlied erzählt wird, geht in ihrem Kern, so vermutet man, auf Ereignisse im 5.ᄂ Jahrhundert zurück. In dieser Zeit soll es um Worms ein burgundisches Reich gegeben haben. Angereichert und ausgebaut wurde die Erzählung mit Sagenstoffen aus der Liederedda und anderen verstreuten nordischen Mythenmotiven. Es ist anzunehmen, dass die Erzählung vor ihrer Niederschrift an Höfen vorgetragen wurde, dass die jeweiligen Sänger das Lied an ihre Schüler weitergegeben haben und dass sich auf diese Weise mit der Zeit ein mehr oder weniger verbindliches Epos herausgebildet hat. Man weiß aber nicht, wer das Lied schlussendlich in eine schriftliche Form gebracht hat.
Nur so viel vermutet man: Der Verfasser des Nibelungenliedes hat im Raum zwischen Wien und Passau gelebt. Die Geschehnisse, die in dieser Gegend spielen, sind mit einer sehr genauen Beschreibung der Umgebung verknüpft. Das Werk ist in mehr oder weniger fragmentarischen Handschriften auf uns gekommen. Dabei handelt es sich zum Teil um Abschriften eines vermuteten Originals, zum Teil um Weiterdichtungen und Varianten. Die ältesten Stücke datieren zwischen dem 12. und 14. ᄂ Jahrhundert. Weitere zehn Pergament- und Papierhandschriften stammen aus dem 15. und 16.ᄂ Jahrhundert. Ebenso umstritten wie der Verfasser des Nibelungenliedes ist die Rangfolge der Handschriften.
So weiß ich bis heute nicht, ob die Hohenemser Handschrift von großer oder doch eher kleiner Bedeutung ist. Wenn man wie ich in Hohenems in Vorarlberg aufgewachsen ist, dann lebt man in der Geschichte der Nibelungen, anders ist das hier nicht möglich. Zwei Teile einer Handschrift wurden im Hohenemser Palast gefunden. Hier bei uns gibt es eine Nibelungenstraße, eine Nibelungenapotheke, die erste Diskothek nannte sich Nibelungenkeller, im Zentrum unserer Stadt sprüht der Nibelungenbrunnen. Das erste Theaterstück meines Lebens hieß natürlich „Die Nibelungen“, Autor war ein Hohenemser Lehrer, an die sechzig Menschen drängten sich auf der Bühne, noch einmal so viele standen sich hinter der Bühne auf den Füßen, und unten im Saal saßen die Angehörigen. Mein Vater war Regieassistent. An einen Satz aus dem Stück erinnere ich mich noch: „Verruchter Mörder, schweig und stirb!“ Kriemhild sprach so, sie meinte damit den Hagen von Tronje.
Als Kind war ich der Meinung, Hohenems sei weltberühmt. Ich dachte, jedem Menschen draußen müsse das Nibelungenlied ein Begriff sein, und wenn einer sagt „Die Nibelungen“, dann antworte ihm ein anderer mit: „Ach ja, Hohenems!“ Ich dachte, der Schauplatz der Sage sei hier in Hohenems gewesen, und ich dachte, irgendwie spiele die Sage immer noch hier, nicht wirklich zwar, aber dennoch für alle Hohenemser fühlbar. Es gab eine Lehrersfrau, die war mir eine Kriemhild, eine Kurzwarenverkäuferin, die sah aus wie die Brünhild, und einen Gendarmen, der stellte in meiner Phantasie den Hagen dar. Gab es auch einen Siegfried? Muß wohl so gewesen sein. Ich erinnere mich nicht. Ich selbst sah mich als den Erzähler, auf unserem Schloßberg sitzend und über das Rheintal blickend.
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