Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft - eBook-Ausgabe
Antisemitismus, Imperialismus, Totalitarismus
— Neuedition des politischen Klassikers„Dieses Buch kennt keine Gnade. Wer darin zu lesen beginnt, hält die Spannung zuweilen nicht mehr aus und legt es trotzig weg. Aber spätestens am nächsten Abend muss er weiterlesen, um zu wissen, was die Protagonisten als Nächstes tun – bis zum Ende, das ebenso bitter wie leicht ist. Der Leser erlebt ein Wechselbad der Gefühle, von der ersten bis zur letzten Zeile. Und zuletzt merkt er: Ja, es hat ihn verändert – er ist gelassener geworden.“ - Neue Zürcher Zeitung (CH)
Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft — Inhalt
Das Buch, das Hannah Arendt weltberühmt machte
Unter dem Eindruck des Holocaust, der nationalsozialistischen Vernichtung des europäischen Judentums, hat Hannah Arendt mit „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ – zuerst 1951 in New York erschienen, in deutscher Übersetzung 1955 – zugleich eine Geschichte und eine Theorie des Totalitarismus geschrieben. Hier hat sie „die allgemein gültige Vorstellung vom monolithischen Charakter des Dritten Reiches erschüttert und auf die eigentümliche Strukturlosigkeit totaler Regierungen hingewiesen. Hannah Arendt analysiert den Nationalsozialismus und den Stalinismus als verwandte Herrschaftstypen und als Folgeerscheinungen von Antisemitismus und Imperialismus.“ (Deutschlandfunk)
Leseprobe zu „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“
Anlässlich der Studienausgabe von Hannah Arendts Schriften
Was Hannah Arendt dazu bewegte, der politischen Wirklichkeit so genau ins Gesicht zu sehen, waren die Kraft der Vernunft und die Verachtung der Illusion. Anderen schlüssig und verständlich zu machen, was sie sah, war ein großer geistiger Triumph – für sie persönlich, aber auch für die Tradition des offenen politischen Diskurses.
Judith Shklar (1975)
Die Studienausgabe in Einzelbänden von Hannah Arendts Schriften möchte dazu einladen, eine der bedeutenden Denkerinnen des 20. Jahrhunderts [...]
Anlässlich der Studienausgabe von Hannah Arendts Schriften
Was Hannah Arendt dazu bewegte, der politischen Wirklichkeit so genau ins Gesicht zu sehen, waren die Kraft der Vernunft und die Verachtung der Illusion. Anderen schlüssig und verständlich zu machen, was sie sah, war ein großer geistiger Triumph – für sie persönlich, aber auch für die Tradition des offenen politischen Diskurses.
Judith Shklar (1975)
Die Studienausgabe in Einzelbänden von Hannah Arendts Schriften möchte dazu einladen, eine der bedeutenden Denkerinnen des 20. Jahrhunderts kennenzulernen oder erneut zu lesen. Ausgewiesene Experten untersuchen in ihren exklusiv für die Edition verfassten Nachworten die jeweiligen Werke. Die Autoren werden darin je eigene Schwerpunkte setzen, die Interessierten Hannah Arendts Gedankenwelt erschließen helfen, während sich die Spezialisten mit markanten Positionen auseinandersetzen können. Bewusst wurde darauf verzichtet, eine wie auch immer geartete Einheitlichkeit vorzugeben. Die Offenheit und die Vielfalt von Arendts Überlegungen werden sich folglich in den verschiedenen Positionen der Beiträger spiegeln, die innerhalb der Studienausgabe zu Wort kommen.
Die in Arendts Münchner Stammverlag Piper vorgelegten Bände bieten Texte, die auf der jeweils letzten, von ihr selbst noch überprüften Fassung beruhen. Druckfehler und andere offensichtliche Versehen sind korrigiert, die Zitate wurden überprüft, die bibliografischen Angaben und Register durchgesehen. Für all das trägt der Herausgeber die Verantwortung. Ziel war es, zitierfähige Ausgaben zu schaffen, die sowohl eine breite Leserschaft ansprechen als auch für Wissenschaftler eine verlässliche Textgrundlage bieten.
Die erste Lieferung der Edition wird jene Werke umfassen, die Arendts Ruf in Deutschland zu ihren Lebzeiten begründeten. In chronologischer Reihenfolge sind dies folgende Schriften: Die 1929 veröffentlichte Dissertation Der Liebesbegriff bei Augustin. Versuch einer philosophischen Interpretation, die erstmals 1955 vorgelegte Studie Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, Totalitarismus und der zwei Jahre später veröffentlichte Band Fragwürdige Traditionsbestände im politischen Denken der Gegenwart. Vier Essays. Ebenso enthalten sind die 1959 publizierte Biografie Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik und die im Jahr darauf erschienene Monografie Vita activa oder Vom tätigen Leben. Es folgen die Reportage Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen von 1964 und schließlich die ein Jahr später zugänglich gemachte Abhandlung Über die Revolution. Damit liegen im Piper Verlag erstmals die Augustin-Studie und die in dieser Form und unter dem Titel nie wieder aufgelegte, dem engen Freund Walter Benjamin gewidmete Aufsatzsammlung Fragwürdige Traditionsbestände vor.
Zu einem späteren Zeitpunkt werden unter anderem die zu Lebzeiten in deutscher Sprache veröffentlichten Zeitungsartikel, Aufsätze und Essays Arendts in chronologischer Reihenfolge neu herausgegeben werden. Das unvollendete Nachlass-Werk Life of the Mind, in der deutschen Übersetzung unter dem Titel Vom Leben des Geistes erstmals 1979 in zwei Bänden erschienen, wird die Ausgabe ergänzen, sobald eine verlässliche Textgrundlage verfügbar ist.
Hannah Arendts Werke sprechen für sich und die beigefügten Nachworte benötigen keinerlei Rechtfertigungen. Bleibt also der aufrichtige Dank an die Kolleginnen und Kollegen, die sich der Aufgabe unterzogen haben, mit ihren Beiträgen die Schriften Hannah Arendts für hoffentlich viele Leserinnen und Leser zu öffnen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vom Piper Verlag gilt der Dank für die Zusammenarbeit und die Courage, das Werk Hannah Arendts in der vorliegenden Form der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Berlin, im August 2023
Thomas Meyer
Zu diesem Band
Die folgenden Bemerkungen stellen einige wichtige Momente in der komplizierten und langen Entstehungsgeschichte von Hannah Arendts Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft vor, die zum besseren Verständnis ihres Hauptwerkes beitragen sollen.
Da es sich bei dem Mitte November 1955 in Frankfurt/Main erschienenen Buch um eine von der Verfasserin übertragene und neu bearbeitete Ausgabe handelt, muss zunächst ein Blick auf die Ende März 1951 in New York veröffentlichte Studie The Origins of Totalitarianism geworfen werden, die die Grundlage für die „neue deutsche Fassung“ (Arendt) bildet.[i]
Für diese Einleitung wurden Materialien herangezogen, die der Herausgeber erstmals in seiner im Piper Verlag erschienenen Biografie Hannah Arendts zugänglich gemacht hat.[ii] Auf sie seien all die Interessierten verwiesen, die sich genauer über das Werden der amerikanischen und der deutschen Ausgabe informieren möchten. Weiterhin lohnt hier die Lektüre von Elisabeth Young-Bruehls Pionierwerk über Arendt.[iii] Auf weitere wichtige Literatur wird im Text verwiesen.
Der Politikwissenschaftler Jens Hacke nimmt in seinem Nachwort „Hannah Arendts Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft – Denken am Abgrund“ eine Neudeutung des Buches vor.
I.
Die Geschichte von Hannah Arendts erstem in den USA publizierten Buch The Origins of Totalitarianism reicht zurück bis in die Zeit in Paris, wohin sie im Oktober 1933 über Prag und Genf geflohen war. Ein knappes Jahr später berichtete Arendt in einem Brief, dass sie eine „historisch-soziologische Untersuchung über die Motive und Ursprünge der jüdischen Assimilation in Deutschland in den ersten Generationen“ nahezu abgeschlossen habe und zudem eine „kleinere Studie über den Motivwandel des modernen Antisemitismus“ vorbereite. Während sie für das erste Vorhaben „die Form einer Biographie der Rahel Varnhagen (der charakteristischen Vertreterin dieser Generation) gewählt hat“, war die Studie als Beitrag in der Reihe Cahiers du Comité des Délégations Juives geplant.[iv] Aus der nicht veröffentlichten Broschüre wurde, wohl ergänzt durch Unterlagen aus zwei Vortragsreihen über den modernen Antisemitismus, die sie 1936/37 in Paris zunächst auf Deutsch, dann auf Französisch gehalten hatte, ein Buchmanuskript, an dem Arendt bis Mitte 1937 arbeitete, das sie aber nicht abschloss.[v]
In New York, das Arendt Ende Mai 1941 mit ihrem Mann Heinrich Blücher aus Lissabon kommend per Schiff erreichte, nahm sie dank alter und neuer Kontakte rasch eine umfangreiche Publikationstätigkeit auf. In der von deutschen Exilanten gegründeten Zeitung Der Aufbau etwa kommentierte sie ab Oktober 1941 die jüdische Politik angesichts des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges, die Historikerin und Soziologin analysierte im Jahr darauf den modernen Antisemitismus in Frankreich zur Zeit der Dreyfusaffäre, und 1943/44 untersuchte sie erstmals die Entrechtung von Flüchtlingen und Minderheiten, die häufig Staatenlose waren.[vi] Ebenfalls 1944 nahm Arendt sich des Rasse-Denkens an, bevor der Rassismus Staatsdoktrin wurde. Diese und weitere Texte, mal auf Deutsch geschrieben, mal auf Englisch, dann intensiv redigiert, von ihr übersetzt oder von anderen, waren eingebunden in vielfältige andere Überlegungen, die sich aus Arendts beruflichen und politischen Aktivitäten ergaben. Die Palästina-Politik der Kolonialmächte Großbritannien und USA, die Pläne zionistischer Funktionäre und die Interessen der arabischen Staaten wurden von Arendt in verschiedenen Zirkeln und Organisationen diskutiert. Sie erschloss sich ihr bestens bekannte Literatur neu, etwa Heinrich Heine und Franz Kafka, um eine Verbindung zu ihrem Verständnis vom Judentum zu finden. Dass sie später die Tagebücher des Letzteren als Lektorin im New Yorker Schocken Verlag herausgab, gehört zu den von Arendt bewusst hergestellten Zusammenhängen: Alle Arbeit war Arbeit an den Problemen der Zeit, die keine bloßen „intellektuellen“, sondern existenzielle waren.
In diesen Jahren lösten sich für Arendt die an den Universitäten oftmals streng bewachten Disziplinengrenzen auf. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie in ihrem New Yorker Umfeld mit Daniel Bell, Alfred Kazin oder Mary McCarthy und ihren Kontakten bei Zeitschriften wie Commentary, Menorah und Partisan Review Menschen kannte, die nach den Katastrophen des 20. Jahrhunderts keine Lust mehr verspürten, sich an Denkschablonen zu halten. Arendts Erkenntnisinteresse griff nach allem, was ihr half, die Zeit zu verstehen. Es ihre war nach 1945 stetig anwachsende und sich immer stärker in Texten artikulierende Überzeugung, dass die etablierten Formen der Geschichtsschreibung, die Autorität von Traditionen und deren stetes In-Erinnerung-Rufen, fundamentaler Revisionen bedurften.
Was genau sie darunter verstand, konnte man ab 1946 in der Zeitschrift Die Wandlung nachlesen, die von ihrem philosophischen Lehrer und Doktorvater Karl Jaspers zusammen mit dem Redakteur, früheren Heidelberger Kommilitonen und Freund Dolf Sternberger spätestens mit dem ersten, am 30. November 1945 erschienenen Heft maßgeblich geprägt wurde. Mit dem Jaspers gewidmeten Text „Organisierte Schuld“, der Studie „Über den Imperialismus“ und schließlich „Franz Kafka, von neuem gewürdigt“ war Arendt gleich dreimal im ersten Jahrgang 1945/46 der Zeitschrift vertreten. Nunmehr war Arendt mit dem Englischen und Deutschen auf neue Weise konfrontiert – alte und neue Sprache begannen gleichermaßen ihre Bedeutung zu verlieren, auch wenn Arendt lebenslang im Deutschen mehr riskierte, als sie sich im amerikanischen Englisch zutraute. Doch das war ein weitgehend technisches Phänomen. Weitaus wichtiger war, dass sich bei aller Ambivalenz gegenüber der Tatsache, wieder auf Deutsch in Deutschland zu veröffentlichen, so ein neuer Resonanzraum öffnete und eine andere Sicherheit im Schreiben. Daher verwundert es nicht, dass die Buchpläne immer konkreter wurden, Arendt sich nach Publikationsmöglichkeiten erkundigte und mit Exposés an Kollegen und Verlage wandte.
Gegenüber dem immer vertrauter werdenden Freund Karl Jaspers legte sie in einem umfangreichen Brief vom 4. September 1947 den Stand der Dinge folgendermaßen dar:
Und das bringt mich auf Ihre Frage, was ich schreibe: Ich habe keinen Titel, kann also nur andeuten: Der erste Teil, der fertig ist, schildert die politische und gesellschaftliche Geschichte der Juden seit der Mitte des 18. Jahrhunderts unter dem ausschließlichen Gesichtspunkt ihrer Eignung als Kristallisator für entscheidende politische Ideologien des 20. Jahrhunderts. Der zweite Teil, den ich gerade schreibe, analysiert den Zusammenhang zwischen Imperialismus (d. h. in meiner Terminologie die reine Expansionspolitik, die in den 80er-Jahren beginnt) und dem Verfall des Nationalstaates. Damit werde ich bis Ende des Jahres, wenn alles gut geht, fertig. Der dritte abschließende Teil soll den totalitären Staatsstrukturen gelten. Den muß ich ganz neu schreiben, weil mir dazu wesentliche Dinge, vor allem auch im Zusammenhang mit Rußland, erst jetzt aufgegangen sind.[vii]
Damit war der Aufbau des Buches benannt: Antisemitismus, Imperialismus, Totalitarismus. An der schon länger feststehenden Dreiteilung wird Arendt festhalten. Die Analyse des modernen Antisemitismus, die Gewaltgeschichte des Imperialismus, die eine solche der ständigen und sich steigernden Ausweitung ist, und schließlich die „neue Staatsform“, die die beiden Totalitarismen Nationalsozialismus und Kommunismus/Bolschewismus bildeten, sie zusammengenommen ergaben ein Ganzes. Deren Elemente und Ursprünge voneinander zu trennen und zugleich die Verbindungen kenntlich zu machen, das war die Aufgabe, der sich Arendt stellte.
Als es Ende März 1951 so weit war, umfasste das ihrem zweiten Ehemann Heinrich Blücher gewidmete Buch nach einem Motto von Karl Jaspers, einem Vorwort und Dankesworten, dreizehn umfangreiche Kapitel, eine ausführliche Bibliografie und ein Namens- und Sachregister.[viii] Ohne Einleitung begann das Buch gleich mit dem „Antisemitism“-, gefolgt von dem „Imperialism“ – und dem „Totalitarism“-Teil, der mit „Concluding Remarks“ endete. Auf insgesamt 492 Seiten vermaß Arendt die Moderne, dabei Jaspers’ auf Deutsch gedrucktem Motto folgend „Weder dem Vergangenen anheimfallen noch dem Zukünftigen. Es kommt darauf an, ganz gegenwärtig zu sein.“ Das Zitat stammte aus der monumentalen, 1947 erstmals vorgelegten Studie Von der Wahrheit, war aber tatsächlich eine spätestens seit den frühen Dreißigerjahren in Variationen geäußerte Grundüberzeugung des Philosophen.
Ihr „Preface“ gab die Tönung des Buches vor:
Zwei Weltkriege, welche sich, voneinander durch eine ununterbrochene Kette lokaler Kriege und Revolutionen getrennt, in einer Generation abspielten und ohne Friedensvertrag für den Unterlegenen, ohne Ruhepause für den Sieger geblieben sind, sind mit der Ahnung von einem dritten Weltkrieg zwischen den beiden noch vorhandenen Weltmächten zu Ende gegangen. Dieser Augenblick der Antizipation ist wie die Stille, die sich niedersetzt, nachdem alle Hoffnungen begraben sind.[ix]
Das Buch ist in diese „Stille“ hinein geschrieben. Dem die eigene Zeit deutenden und einen Überblick gebenden „Vorwort“ standen am Ende „Concluding Remarks“ gegenüber, die Arendt nie mehr nachdrucken oder übersetzen lassen wird. Alle weiteren Auflagen, auch die deutschen Ausgaben, zeigten damit die Offenheit der geschichtlichen Entwicklung an. 1951 jedoch glaubte sie „abschließende Bemerkungen“ formulieren zu müssen. Mit einem Bibelzitat, Apostelgeschichte 16, 28, beendete Arendt ihre Überlegungen:
Denn jene, die aus der Menschheit und der Menschengeschichte ausgegrenzt und dadurch der Grundbedingungen menschlicher Existenz beraubt waren, brauchen die Solidarität aller Menschen, um sie ihres rechtmäßigen Platzes in der „fortdauernden Menschenchronik“ zu versichern. Zumindest können wir jedem von ihnen, der mit Recht verzweifelt ist, zurufen: „Tu dir nichts Übles, Denn wir sind alle hie.“[x]
Die Origins of Totalitarianism waren ein Erfolg, wenn auch nicht von den Verkaufszahlen her. Das Werk wurde in allen wichtigen Zeitungen und Zeitschriften ausführlich besprochen. Kritik und Lob hielten sich die Waage, doch niemand zweifelte daran, dass der Autorin ein Wurf gelungen war. Sehr schnell wurde das Buch von der wissenschaftlichen Gemeinschaft aufgenommen, Arendt erhielt Anerkennung in Form von Einladungen zu Vorträgen und Konferenzen. Sie war nun endgültig eine sichtbare Autorin, dazu mit einem Werk: Wenn der Name Arendt fiel, und er fiel sehr häufig seit dem Erscheinen der Studie, dann fiel auch Origins. Das sogenannte große Buch war da, ihre älteren Aufsätze erfuhren noch mehr Aufmerksamkeit. Die weiterhin „sozial freischwebende Intellektuelle“ (Karl Mannheim) bekam festen Boden unter den Füßen. Arendt konnte mehr als zufrieden sein.
II.
In Deutschland war Hannah Arendt seit 1948 mit der Textsammlung „Sechs Essays“ als Buchautorin vertreten. Doch die Aufsätze, teils zuvor in der Wandlung erschienen, teils zuvor in Deutschland unbekannt, gaben Arendts Denkentwicklung, vor allem aber den mit den Origins of Totalitarianism erreichten Stand ihrer Überlegungen nicht länger wieder. In der Folge scheiterten die Bemühungen, den in Zürich ansässigen Eugen Rentsch Verlag oder die katholischen Kollegen beim Münchner Kösel Verlag zu überzeugen. An Letzteren hatte Arendt am 29. April 1953 unter anderem Folgendes geschrieben:
Ich mag nicht direkt aus dem Englischen übersetzen und würde Sie bitten müssen, eine Art Rohübersetzung anfertigen zu lassen, die ich dann überarbeiten werde. Das erleichtert mir die Arbeit sehr; gerade weil ich ja zumeist englisch schreibe (schreiben muss), fällt es mir so schwer, deutsch zu schreiben, wenn ich eine englische Vorlage habe. Ein großer Teil des Buches existiert auf Deutsch.[xi]
Das war die Situation, und sie sollte sich erst ein Jahr später ändern, als sich die in Frankfurt ansässige Europäische Verlagsanstalt (EVA) bei Arendt meldete. Deren Angebot, das gesamte Buch bringen zu wollen, setzte bei ihr Kräfte frei. Zudem musste das aus ihrer Sicht überholte „Vorwort“ durch ein neues ersetzt werden, die „Abschließenden Bemerkungen“ waren nicht länger zeitgemäß. An deren Stelle sollte der Text „Ideologie und Terror“ treten, den sie für die Jaspers-Festschrift „Offene Horizonte“ verfasst hatte. Damit begann und endete der Text mit Jaspers. Und dann der Titel! Mit den bisherigen war Arendt nie zufrieden gewesen, es musste ein anderer her, das war klar. „Ursprung und Wesen totaler Herrschaft“ oder „Die totalitäre Katastrophe“ – zwei von zahlreichen diskutierten Möglichkeiten. Es war ein längerer Weg bis hin zu Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Sie wollte übersetzen, auch weil sie noch Nazi-Literatur an der Stanford University erstmals eingesehen hatte, die unbedingt noch berücksichtigt werden musste.
Man hätte nach den Umarbeitungen, Erweiterungen und schließlich der selbst vorgenommenen Übersetzung der amerikanischen Originalausgabe ihres Buches denken können, dass Arendt ermüdet war, nach einer monatelangen Arbeit, die sie gegenüber ihrem Lehrer und Freund Karl Jaspers bereits am 6. Februar 1955 „abscheulich“ genannt hatte. Und dies nicht zuletzt deshalb, weil sie gar nicht anders konnte, als an mehreren Texten gleichzeitig zu arbeiten. So galt es etwa eine zweibändige Essaysammlung ihres verstorbenen Freundes Hermann Broch herauszugeben und mit einer umfänglichen Einleitung zu versehen.
Dann hatte die EVA noch ein Anliegen: Sosehr sie an den Erfolg des Buches glaubte, so wichtig schien es dem Verlag, dass eine bereits in Deutschland eingeführte Persönlichkeit dem Buch begleitende Zeilen voranstellte, um das alles andere als leicht zu lesende Werk dem Publikum anbieten zu können. Es war der Verlag, der auf die Idee kam, Karl Jaspers um ein „Geleitwort“ zu bitten, das seither in allen Ausgaben abgedruckt wurde.
Der Herbst 1955, genauer: die Frankfurter Buchmesse, darauf arbeitete man jetzt als Erscheinungstermin hin, nachdem sich das Ziel Frühjahr 1955 für das auf 867 Schreibmaschinenseiten angewachsene Manuskript als zu ehrgeizig herausgestellt hatte. Die für den Buchhandel und Leser so wichtige Übersicht „Aus der Herbstproduktion der deutschen Verlage“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wartete am 8. August 1955 mit folgender Ankündigung auf: „Hannah Arendt, Ursprung und Wesen totalitärer Herrschaft, 832 Seiten, 19,50 DM“. Ganz so kam es nicht, zumal alles unter weiterhin enormem Zeitdruck zwischen New York und Frankfurt, dann zwischen Basel und Frankfurt – Arendt hatte Jaspers besucht – hin- und hergeschickt werden musste. Auf beiden Seiten eine logistische Meisterleistung, auch wenn Arendts allererstes Exemplar jede Menge Fehler in ihrem Lebenslauf enthielt und daher der Umschlag neu gedruckt werden musste.
Als Hannah Arendt in der dritten Novemberwoche 1955 ihr Buch Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft der deutschen Öffentlichkeit in der Frankfurter „Bücherstube“ vorstellte, lautete das Thema ihres Vortrages „Was ist Autorität?“[xii] Die EVA hatte in die traditionsreiche Buchhandlung geladen, um Autorin und Werk zu feiern. Doch statt über ihre knapp 800 Seiten lange Analyse zu sprechen, gab Arendt ein neues Thema vor.
Mit diesem Abend änderte sich die Wahrnehmung Hannah Arendts in Deutschland. Kurze Zeit später schon sprach man von den Elementen – und jeder historisch, politisch, soziologisch Interessierte wusste, was gemeint ist. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
III.
Der Umfang der Erstauflage 1955 bei der EVA betrug 797 Seiten (XV + 782), während die Lizenzausgabe bei der Büchergilde Gutenberg von Anfang 1956 wegen des größeren Formats 731 Seiten ausmachte.[xiii] Bei dieser Seitenzahl blieb die Büchergilde sowohl beim Nachdruck im Jahr darauf als auch bei der veränderten zweiten Auflage 1958 und erneut bei deren Nachdruck 1962. Mit der veränderten Ausgabe von 1958 passte die EVA die Seitenzahl an die der Büchergilde Gutenberg an, sodass ihre Ausgaben künftighin ebenfalls 731 Seiten umfassten.[xiv] Auch bei der EVA folgte 1962 die letzte Auflage, eine Tatsache, die Arendt nicht gefiel. Die Zusammenarbeit mit dem Verlagshaus endete in dem Jahr.
Erst 1975 kam es im Berliner Ullstein Verlag zu einer weiteren Auflage, die die Dreiteilung des Buches aufnahm – Antisemitismus, Imperialismus, Totalitarismus – und damit der amerikanischen Auflage von 1968 folgte. Auch die neuen Vorworte zu jedem einzelnen Band in einer von Arendt autorisierten Übersetzung durch Michael Schröter nahm die Edition auf, nicht jedoch, entgegen der vertraglichen Zusicherung, die früheren Vorworte Arendts. Das Format war weder in den USA noch in Deutschland ein Erfolg, sodass bereits 1973 Arendts New Yorker Verlag Harcourt Brace Jovanovich auf die einbändige Ausgabe umstellte. Als 1986 die Elemente erstmals im Piper Verlag erschienen, geschah das in einem Band. Das Format wurde, bei mehrfach geändertem Satzspiegel, beibehalten.
Die vorliegende Edition bringt den Text und die Bibliografie der Ullstein Ausgabe und enthält zusätzlich sämtliche Vorworte der früheren deutschsprachigen Ausgaben. Zudem wird das „Vorwort zur gekürzten Ausgabe“ abgedruckt, das Arendt für das aus den Kapiteln neun bis dreizehn der Elemente bestehende Buch Elemente totaler Herrschaft für die Reihe „res publica“ der EVA und für den Sonderdruck des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen geschrieben hatte. Schließlich wird die Widmung des Antisemitismus-Teils anlässlich Kurt Blumenfelds 70. Geburtstag in den beiden ersten Auflagen wiedergegeben.[xv]
Damit sind erstmals alle Texte Hannah Arendts in einem Band vereinigt, die sie für ihr Werk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft schrieb.
Vorwort
Dies ist die neue* deutsche Fassung des Buches The Origins of Totalitarianism, das im Frühjahr 1951 in Amerika erschien. Es ist keine in jedem Wort getreue Übersetzung des englischen Textes. Einige Kapitel hatte ich selber noch deutsch geschrieben und später ins Englische übersetzt; in diesen Fällen ist hier der Originaltext eingesetzt. Aber auch sonst haben sich bei der Umarbeitung ins Deutsche hie und da Änderungen ergeben, Streichungen und Zusätze, die hier im einzelnen aufzuzählen sich nicht verlohnt. Wesentlich ist nur, daß ich das letzte Kapitel des englischen Textes, die „abschließenden Bemerkungen“, hier durch Überlegungen „Ideologie und Terror“ ersetzt habe, die später entstanden sind und in der Festschrift zu Karl Jaspers’ siebzigstem Geburtstag veröffentlicht wurden. Auch ist das Vorwort der englischen Ausgabe hier fortgefallen.
Das Manuskript der englischen Ausgabe lag im Herbst 1949 bis auf technische Einzelheiten fertig vor. Literatur, die nach diesem Zeitpunkt erschienen ist, blieb im allgemeinen auch für die deutsche Fassung unberücksichtigt. Eine Ausnahme von dieser Regel habe ich für den dritten Teil des Buches insofern gemacht, als ich mich bemüht habe, die sogenannten Nürnberger Dokumente und andere Urkunden aus der Zeit des Dritten Reiches, die mir damals nicht im Original zugänglich waren, soweit es anging, einzusehen und zu verwenden. Das gleiche gilt für eine Anzahl von Büchern, Broschüren und Zeitschriften, die in Deutschland während des Kriegs erschienen sind und in amerikanischen Bibliotheken damals noch nicht vorhanden waren. Neuveröffentlichtes Quellmaterial und Bücher, die direkt nach den Quellen gearbeitet sind, habe ich soweit wie möglich benutzt. Dagegen habe ich die recht umfangreiche Memoiren-Literatur der Nachkriegszeit, die zumeist eine Quelle sehr fragwürdiger Art darstellt, ganz und gar beiseite gelassen. Für Einsicht in neues Dokumenten- und Broschürenmaterial aus der Zeit des Hitler-Regimes danke ich der Hoover Library in Stanford, Californien, dem Centre de Documentation Juive in Paris und dem Yiddish Scientific Institute in New York. Alle Dokumente, die in den Nürnberger Prozessen verwendet wurden, sind in ihrer Nürnberger Numerierung zitiert; bei allen anderen Dokumenten ist die Herkunft und die Archivnummer vermerkt.
Das Buch handelt von den Ursprüngen und Elementen der totalen Herrschaft, wie wir sie als eine, wie ich glaube, neue „Staatsform“ im Dritten Reich und in dem bolschewistischen Regime kennengelernt haben. Die Ursprünge liegen dem Niedergang und Zerfall des Nationalstaates und dem anarchistischen[1] Aufstieg der modernen Massengesellschaft; die Elemente, die in diesem Zerfallsprozeß frei werden, sind ihrerseits in den ersten beiden Teilen in ihre historischen Ursprünge zurückverfolgt und in dem dritten Teil in ihrer totalitären Kristallisationsform analysiert. Die historisch gehaltenen Darstellungen der beiden ersten Teile beabsichtigen natürlich nicht, die (noch nicht geschriebene) Geschichte des Antisemitismus oder eine neue Geschichte des Imperialismus zu liefern. Sie heben nur das an der Entwicklung hervor, was sich an ihrem Ende als entscheidend erwiesen hat und für die Analyse des letzten Teils unumgänglich ist.
Einzelne Abschnitte der deutschen Fassung sind im Laufe der letzten Jahre in Zeitschriften erschienen, vor allem in der Wandlung, im Monat und im Hochland. Auch diese Abschnitte sind nochmals durchgesehen und überarbeitet.
New York, Juni 1955, Hannah Arendt
Vorwort zur zweiten Auflage
Bis auf geringfügige bibliographische Zusätze ist der Text des Buches unverändert. So habe ich auch die Rede Chruschtschows auf dem zwanzigsten Parteitag der Kommunistischen Partei Rußlands nur als zusätzliche Quelle für das Stalinregime erwähnt, aber darauf verzichtet, ihre innerrussische Bedeutung zu analysieren oder die Ereignisse zu interpretieren, welche dieser Rede folgten. Da ich der Meinung bin, daß die ungarische Revolution vielleicht eine so entscheidende Wende bedeutet wie die russische Oktoberrevolution und jedenfalls dem Aufwand der Pariser Kommune an geschichtlichem Gewicht gleichkommen dürfte, ist es mir nicht ganz leicht gefallen, auf eine Stellungnahme zu verzichten. Es hätte sich aber in einer solchen Stellungnahme notwendigerweise um die Besprechung von Aktuellem gehandelt, das noch in keiner Weise entschieden ist; und dies würde dem Charakter des Buches widersprechen.
Druckfehler und sprachliche Ungenauigkeiten wurden nach Möglichkeit beseitigt. Dies besorgte Frau Hella Jänsch, der ich herzlich danke.
New York, März 1957
Hannah Arendt
Vorwort zur gekürzten Ausgabe
Diese Ausgabe ist um die ersten acht Kapitel gekürzt, in denen die Elemente der totalen Herrschaft in ihre geschichtlichen Ursprünge zurückverfolgt werden. Fortgefallen ist die Entwicklung des modernen Antisemitismus und mit ihr die Darstellung der Rolle der Juden in dem europäischen Nationalstaatensystem des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts. Diese Entwicklung zeigt, warum die Judenfrage, der an sich keine große Bedeutung zukam, der Kristallisationspunkt einer totalitären Bewegung im zwanzigsten Jahrhundert werden konnte. Fortgefallen ist ferner die Darstellung des überseeischen Imperialismus und der kontinental-imperialistischen, der sogenannten Pan-Bewegung, durch welche der Nationalstaat und die national organisierten Völker versuchten, die ihnen durch die neuen Notwendigkeiten einer Weltwirtschaft und Weltpolitik gestellten Probleme zu lösen, bzw. sich ihnen zu entziehen. An den auf diese geschichtlichen Kapitel folgenden Strukturanalysen der totalen Herrschaft selbst ist nichts gekürzt oder geändert.
Diese Ablösung des geschichtlich-darstellenden von dem politisch-analytischen Teil des Werkes ist möglich und zu rechtfertigen, weil die Verknüpfung des Geschichtlichen mit dem Politischen von vornherein nicht im Sinne einer Kausalbeziehung gedacht war. Die Darstellung auch der Ursprünge der totalen Herrschaft geht durchaus von dem Ereignis der Machtergreifung durch die totalitären Bewegungen und den nach der Machtergreifung sich entfaltenden Institutionen und Apparaten aus, und was immer an Geschichtlichem in dem ersten Teil des Buches beigetragen ist, ergibt sich aus einer Rückverfolgung der Elemente, die in der politischen Strukturanalyse freigelegt sind. Von diesen her fallen dann allerdings sehr bezeichnende und erhellende Lichter auf die Vergangenheit, und zwar gerade auch auf Prozesse und Tendenzen, die gleichsam unterirdisch verlaufen – wie eben die Geschichte der europäischen Juden und des modernen Antisemitismus – und daher von der herkömmlichen Geschichtsschreibung vernachlässigt worden sind. Aber das Phänomen der totalen Herrschaft an sich ist nur aus ihr selbst, aus der ihr zugehörigen Regierungsform, aus ihren Institutionen und Taten, zu „verstehen“; geschichtlich ableitbar im Sinne eines notwendig verlaufenden Entwicklungsprozesses, der auf eine oder mehrere zusammenwirkende Ursachen zurückgeführt werden könnte, ist es nicht.
Für die totale Herrschaft und die totalitären Bewegungen sind die Ursprünge nur das Medium, in dem sich diese Ereignisse wie alle politischen Ereignisse vollziehen. So wenig wie die Geschichte der europäischen Revolution oder der Arbeiterbewegung oder des Marxismus kann die Geschichte des Antisemitismus oder des Imperialismus für das Eintreten der totalen Herrschaft verantwortlich gemacht werden. Alles was wir für die Gegenwart aus ihnen lernen können, sind die Probleme, welche das zwanzigste Jahrhundert vorfand, und die Aporien, die sich ergeben, will man diese Probleme im Rahmen des nationalstaatlichen Prinzips lösen.
Der einzige geschichtliche Hintergrund, der mir für das Verständnis der totalitären Herrschaftsform unentbehrlich schien, ist das Kapitel, das von den Folgen des ersten Weltkrieges, von der verzweifelten Unfähigkeit der nationalen Staatsmänner, gerade mit den neuesten und modernsten Problemen in Europa fertig zu werden, handelt. Denn dieses Versagen ist mehr als geschichtlicher Hintergrund. Es begleitet als ein hervorragender, wenn auch negativer Faktor die Machtergreifung und Machtentfaltung in den totalitär regierten Ländern, die Widerstandslosigkeit und Ahnungslosigkeit der gesamten zivilisierten Welt waren wesentliche Faktoren, mit denen Hitler wie Stalin zu rechnen wußten. Auch dies Kapitel ist in meiner Darstellung nicht von der vorhergehenden direkt abhängig, so daß es mir möglich schien, mit ihm diese Ausgabe beginnen zu lassen.
Hannah Arendt
[1] Die Begriffe wurden 1958 nachträglich von Arendt eingefügt bzw. korrigiert.
[i] Nahezu zeitgleich erschien mit The Burden of Our Time bei Secker & Warburg in London eine fotomechanische Reproduktion des Buches, das in den USA gedruckt und nach Großbritannien ausgeliefert wurde. Es gab keine weitere Auflage dieser Ausgabe.
[ii] Thomas Meyer, Hannah Arendt. Die Biografie, München 2023, 128 ff. und 209 – 284.
[iii] Elisabeth Young-Bruehl, Hannah Arendt. Leben, Werk und Zeit, Frankfurt/M. 2004, 285 – 301.
[iv] Siehe Alfons Söllner, ad Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Hamburg 2021.
[v] Das Manuskript wird im Rahmen einer Edition der Vorträge und Aufsätze im Piper Verlag erscheinen.
[vi] Was hier allenfalls kursorisch wiedergegeben werden kann, findet in Stefania Maffeis, Transnationale Philosophie. Hannah Arendt und die Zirkulation des Politischen, Frankfurt/Main 2019, 84 – 142, eine ausführliche und genaue Rekonstruktion.
[vii] Hannah Arendt/Karl Jaspers, Briefwechsel 1926 – 1969. Hg. v. Lotte Köhler u. Hans Saner, München 1985, 134.
[viii] In der deutschen Ausgabe entfielen die „Sachen“, worauf mich meine Lektorin Esther Feustel hinwies.
[ix] Vorwort, in: Hannah Arendt/Eric Voegelin, Disput über den Totalitarismus. Texte und Briefe. Mit einer Einleitung von Ursula Ludz u. Kommentaren v. Ingeborg Nordmann u. Michael Henkel, Göttingen 2015, 11 – 14, hier: 11. Die Übersetzung stammt von Ursula Ludz.
[x] Ebenda, 30.
[xi] Korrespondenz Arendt/Kösel Verlag, der online über die Library of Congress einsehbar ist. Siehe www.loc.gov/collections/hannah-arendt-papers/about-this-collection/ (letzter Abruf 3. August 2023).
[xii] Hansjakob Stehle, Die Klage von der verlorenen Autorität. Zu einem Vortrag von Hannah Arendt, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24. November 1955, 10.
[xiii] Der Band enthält die Jahreszahl 1955, wurde aber erst Ende Januar des Folgejahres ausgeliefert. Die Angabe 731 bezieht sich auf die Titelei, Widmung und auf Arendts Text, inklusive der Bibliografie.
[xiv] Der zweiten Auflage liegt eine Fehlzählung zugrunde: Der Text beginnt auf Seite 5.
[xv] Elemente totaler Herrschafterschien 1958 mit unterschiedlichen Satzspiegeln in den beiden Verlagen.
„Dieses Buch kennt keine Gnade. Wer darin zu lesen beginnt, hält die Spannung zuweilen nicht mehr aus und legt es trotzig weg. Aber spätestens am nächsten Abend muss er weiterlesen, um zu wissen, was die Protagonisten als Nächstes tun – bis zum Ende, das ebenso bitter wie leicht ist. Der Leser erlebt ein Wechselbad der Gefühle, von der ersten bis zur letzten Zeile. Und zuletzt merkt er: Ja, es hat ihn verändert – er ist gelassener geworden.“
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