Fake Accounts — Inhalt
„Nach diesem Roman will ich mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun haben!“ Zadie Smith
Eine junge Frau entdeckt, dass ihr Freund höchst erfolgreich als Anonymus im Netz Verschwörungstheorien schmiedet und verbreitet. Sie will sich von ihm trennen, aber während sie noch mit dem Wie ringt, erreicht sie die Nachricht von seinem Tod. Wie trauert man um jemanden, den man vielleicht sogar geliebt, aber eindeutig nicht gekannt hat? Wer war dieser Mann? Und wer ist sie selbst? Ob in Brooklyn oder Berlin — die Heldin dieses gefeierten Debüts muss sich offensichtlich zunächst einmal selbst (er)finden. Von der New York Times zum Editor's Choice gekürt, wurde der Roman in den USA über Nacht zum Bestseller und Liebling der Independent Bookstores.
Ihr Roman handelt von einer Frau, die herausfindet, dass ihr Freund insgeheim Verschwörungstheoretiker ist. Das Thema wirkt extrem aktuell. In den USA – aber auch in Deutschland – gewannen Verschwörungstheorien in der Pandemie immer mehr Anhänger. Hatten Sie schon am Anfang vor, über dieses Thema zu schreiben?
Ich hatte mir vorgenommen, einen Roman über das Internet zu schreiben. Als ich damit anfing, gab es QAnon noch nicht. Stattdessen gab es diese irgendwie witzige, aber auch seltsame Verschwörungskultur auf Instagram. Mich interessierte die Frage: Glauben diese Leute wirklich daran? Es ist nahezu unmöglich, das zu beantworten. (...) Ich denke, die Frage geht aber über Verschwörungstheorien hinaus. Sie durchdringt alle Aspekte sozialer Medien. Immer, wenn jemand online eine bizarre Position vertritt oder eine politische Meinung sehr direkt äußert, frage ich mich: Meinst du das ernst? Denkst du das wirklich? Die Unsicherheit, die daraus resultiert, wirkt sich auf alle sozialen Beziehungen aus.
Diese Tendenz ließ sich mit der Trump-Präsidentschaft ja beispielhaft beobachten.
Genau. Und um auf Ihre Ausgangsfrage zurückzukommen: Ich habe das als Herausforderung verstanden, einen zeitgemäßen Roman zu schreiben. Ich wollte sehen, ob ich das schaffe. Ich glaube auch, dass diese Probleme nicht einfach verschwinden werden.
Selbst wenn Verschwörungstheoretiker in den USA derzeit sehr verwirrt sind. Sie fragen sich: Was bedeutet es, dass Joe Biden Präsident ist? Wie können wir unsere Erzählung anpassen?
Sie sprechen von „Erzählungen“. Tatsächlich werden Verschwörungstheorien ja durch Fiktionen angetrieben, etwa, dass eine kleine Elite die Welt kontrolliert. Wie hat sich diese Spannung auf Ihr Schreiben ausgewirkt – Fiktionen zu fiktionalisieren?
Ich habe versucht, mich nicht zu sehr auf die Details dieser Erzählungen zu konzentrieren. Stattdessen wollte ich überlegen, welche Effekte die Verschwörungstheorien auf die Menschen haben. Wie wirken sie sich auf unser Vertrauen aus? Auf zwischenmenschliche Gefühle? Verschwörungstheorien sind schlechte Geschichten, obendrein ziemlich schnulzig, wenn auch nicht unbedingt simpel, weil meistens mit viel Kreativität und Liebe fürs Detail entworfen. Aber eben nicht glaubhaft. Die Kernfrage, die ich mir gestellt habe, war, wie ich einen glaubwürdigen Roman über so unglaubwürdige Dinge schreiben kann.
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