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Fit im Schritt

Fit im Schritt - eBook-Ausgabe

Volker Wittkamp
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Wissenswertes vom Urologen

„Wittkamp versteht es, so locker auch über Schwieriges aufzuklären, dass man nicht nur Bescheid weiß, sondern auch etwas zum Schmunzeln hat. Was Sie ungern fragen wollten - hier wird alles erklärt.“ - Wilhelmshavener Zeitung

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Fit im Schritt — Inhalt

„Was macht ein Urologe eigentlich genau?“ – Das ist die häufigste Frage, die Volker Wittkamp jenseits des Krankenhausalltags zu hören bekommt. Um Berührungsängste mit seinem Fachgebiet zu reduzieren und Licht in dieses Dunkel zu bringen, erklärt er Männern (und Frauen) hier, wie sie „untenrum“ funktionieren und was zu tun ist, wenn das mal nicht der Fall sein sollte. Wittkamp macht organische Abläufe verständlich und berichtet über spannende Fallgeschichten aus seinem Berufsalltag – wie die von einem 30jährigen Bodybuilder, dessen Chihuahua beim Spielen die Würstchen verwechselt hat.

€ 9,99 [D], € 9,99 [A]
Erschienen am 01.09.2016
240 Seiten
EAN 978-3-492-97528-5
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Leseprobe zu „Fit im Schritt“

EINLEITUNG


Samstagabend. Ich stehe gemütlich in der Wohn­küche auf irgendeiner Party, deren Gastgeber ich nur flüchtig kenne, genau wie die meisten Leute um mich herum. In Smalltalk war ich noch nie gut, jedenfalls nicht nüchtern mit gänzlich fremden Leuten.
Das Startthema in solchen Fällen ist meist der Klassiker: „Und, was machst du so?“ Also antworte ich wahrheits­gemäß, dass ich Arzt bin.
Zunächst schaut mein Gesprächspartner dann meist etwas verdutzt, weil ich relativ jung aussehe. Ich stand eben nicht unbedingt vorn in der Schlange, als Gott den [...]

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EINLEITUNG


Samstagabend. Ich stehe gemütlich in der Wohn­küche auf irgendeiner Party, deren Gastgeber ich nur flüchtig kenne, genau wie die meisten Leute um mich herum. In Smalltalk war ich noch nie gut, jedenfalls nicht nüchtern mit gänzlich fremden Leuten.
Das Startthema in solchen Fällen ist meist der Klassiker: „Und, was machst du so?“ Also antworte ich wahrheits­gemäß, dass ich Arzt bin.
Zunächst schaut mein Gesprächspartner dann meist etwas verdutzt, weil ich relativ jung aussehe. Ich stand eben nicht unbedingt vorn in der Schlange, als Gott den Bartwuchs verteilt hat …
Nach einer kurzen Bekräftigung meines Gegenübers, wie cool es sei, Arzt zu sein, und wie viel man sicher auswendig gelernt habe, folgt direkt die heikle Frage nach der Fachrichtung.
„Urologe!“
Nur zwei kleine Buchstaben mehr, und ich hätte es zum Neurologen gebracht, dann hätte ich es nicht mehr weit bis zum Frauenschwarm Dr. Dreamy aus Grey’s Anatomy, dem Neurochirurgen mit der tollen Frisur. Aber nein, U-ro-loge!
Eine Mischung aus Fassungslosigkeit und Entsetzen steht meinem Gegenüber ins Gesicht geschrieben. Wenn es gut läuft, blitzt dann höchstens noch ein leicht perverses Interesse auf, wenigstens tolle Penis-Geschichten zu erfahren.
Die Leute denken dann wahrscheinlich so etwas wie: „Hach, der Arme hat nicht nur keinen Bartwuchs, sondern auch noch verschlafen, als man sich nach dem Staats-
examen für die späteren Fachrichtungen anstellen musste.“
In Frankreich entscheidet übrigens die Examensnote darüber, welches Fachgebiet der Medizin man erlernen darf. Die besten werden Neurochirurgen in Paris, die schlechtesten Proktologen bei den Sch’tis.
„Wenigstens ist er nicht Proktologe“, denkt sich der Partygast mir gegenüber und fragt, warum ich Urologe
geworden bin, ich scheine doch ein netter Kerl zu sein?
Nach dem Abitur war mir klar, dass ich etwas mit praktischen Anteilen studieren wollte. Wie ich auf Medizin kam, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr genau. Irgendwie mochte ich Krankenhäuser aber schon immer und war stolz wie Bolle, als ich nach einer Fußballverletzung in der
siebten Klasse einen Gips mit mir herumtrug, der den ganzen Arm bedeckte. Mit meinem Abi-Schnitt von 2,1 wurde ich noch ganz knapp an der Uni Bonn genommen. Davon träumen angehende Medizinstudenten heute zwanzig Warte­semester lang.
Neben dem Studium verdiente ich mein Geld als Indie-DJ in einer Kneipe mit Tanzsaal, als Weinverkäufer und als Hakenhalter im OP. In den Semesterferien fing ich früh an, Praktika in der Urologie zu absolvieren. Meine damalige Freundin meinte, das würde zu mir passen. Ah ja … Wider Erwarten machte mir die Arbeit dort wirklich Spaß, weshalb meine Standard-Smalltalk-Antwort heute folgendermaßen lautet: „Das ist eben ein kleines Fach, in dem man trotzdem viele und relativ große Operationen durchführen kann und mit dem man sich später auch gut in einer Praxis niederlassen kann. Und nein, es werden da nicht nur alte Männer behandelt, sondern auch Frauen, sogar junge. Und außerdem waren die Urologen immer die Lustigsten.“
An dieser Stelle ernte ich nun endlich Zustimmung. Zumindest fragt dann keiner mehr groß nach.
Wahrscheinlich war ich einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ja, richtige Zeit, richtiger Ort. Bisher habe ich meine Entscheidung zumindest noch nie bereut. Okay, teilweise gibt es Gerüche, auf die man verzichten kann. Andererseits reicht es bei einem ordentlichen Harnwegs-
infekt, den Raum mit geschlossenen Augen zu betreten, und die Diagnose ist klar. Das spart Zeit und Geld.
Um auf den nächsten Partys bei der Berufsfrage ein
signiertes Exemplar auspacken zu können und um
Ihnen die Urologie ein wenig näherzubringen (keine Sorge, Geruchsbücher werden erst noch erfunden), habe ich dieses Buch geschrieben. Es ist ganz bestimmt kein Lehrbuch und wird die Urologie nicht komplett erklären können, aber es kann einen Einblick in diesen vielseitigen Bereich der Medizin und des Körpers geben und vielleicht die Scham vor einem Besuch beim Urologen neh-
men. Außerdem sind die ja, wie oben erwähnt, oft lustig.
Nach fünf Jahren als Assistenzarzt in einer mittelgroßen urologischen Klinik habe ich viel Lustiges und manch Trauriges erlebt. Für dieses Buch habe ich mit Kollegen, Freunden und fremden älteren Männern in Kölsch-Kneipen über urologische Angelegenheiten gesprochen. Ich habe Bücher gewälzt und mich in Internet-Foren herumgetrieben. Ich habe meinen Job gekündigt und meiner Mutter erzählt, ich schreibe endlich meine Doktorarbeit. Immerhin habe ich parallel für meine Facharztprüfung ­gelernt. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dem Ergebnis!



DER WEG ZUM UROLOGEN


Fast alle für die Urologie relevanten Organe und Körperteile liegen entlang der Wege, auf denen Urin und Spermien den Körper verlassen.
Beginnen wir mit dem Urin. Den muss ja bekanntlich jeder Mensch produzieren und ausscheiden – jeder bis auf die nordkoreanische Diktatorenfamilie. Laut Legenden, oder vielmehr Propaganda, müssen die Kims nämlich nicht ausscheiden, weder Urin noch Stuhl. Die einleuchtende Erklärung dafür: Sie verbrennen ihre komplette Energie, um ihre bewundernswerten Taten zu vollbringen, wie zum Beispiel Opern zu komponieren, im Alter von drei Wochen Laufen zu lernen oder während der ersten Versuche auf dem Golfplatz elf Hole-in-One hintereinander zu schlagen.
Bei uns normalen Menschen, männlich wie weiblich, wird der Urin in den Nieren gebildet. Hiervon haben wir üblicherweise zwei Stück, auf jeder Seite des Körpers eine. Von der Niere aus fließt der Urin durch den Harnleiter, nicht zu verwechseln mit der Harnröhre, in die Blase. Hier muss er warten, bis sich in der Blase genug Flüssigkeit angesammelt hat, damit sich der Toilettengang auch lohnt. Irgendwann meldet die Blase an das Gehirn, dass sich nun das Aufsuchen einer Toilette empfehlen würde. Das geschieht bei 400 bis 500 Millilitern. Gehen Gehirn und Blase d’accord, kann die Reise weitergehen. Bei der Frau ist nach zwei bis vier Zentimetern Harnröhre Schluss und der Urin in der Freiheit angekommen, beim Mann gelangt er über die angebaute, mehr oder weniger lange Rutsche nach draußen. Hier verabschieden wir uns fürs Erste von der Frau und machen bei der Samenproduktion weiter.
Die vorläufige Produktion der Spermien erfolgt im Hoden. Danach geht es zur Verfeinerung und Reife weiter in den Nebenhoden, das dauert im Gegensatz zu einem guten Rioja nicht zwölf Monate im Barrique, sondern acht bis 17 Tage, ohne Barrique versteht sich. Die Spermien, die bei einem Orgasmus den Nebenhoden verlassen, machen übrigens nur drei Prozent des späteren Ejakulatsvolumens aus, also dessen, was vorne rauskommt. Den restlichen Anteil bilden Sekrete aus Samenblase und Prostata, die wichtige Stoffe enthalten, welche die Spermien außerhalb des Körpers überlebens- und fortpflanzungsfähig halten. So ist das Ejakulat eines sterilisierten Mannes optisch und mengenmäßig nicht von dem eines fruchtbaren Mannes zu unterscheiden. Aber dazu kommen wir später. Ab der Prostata, die sich beim Mann direkt unter der Blase befindet und die Harnröhre ummantelt, nehmen Urin und Sperma durch die Harnröhre denselben Weg nach draußen. Dieser Weg ist natürlich deutlich länger als bei der Frau, was bei einer Blasenentzündung von großer Wichtigkeit ist.

Wir haben im weiblichen Körper also folgende für
einen Urologen interessante Organe:

  • Nieren
  • Harnleiter
  • Harnblase
  • Harnröhre
  • Brüste (äh, leider nicht)

Beim Mann kommen neben oben aufgelisteten Organen noch folgende hinzu:

  • Hoden
  • Nebenhoden
  • Samenblasen
  • Prostata
  • Penis

Es kann in allen aufgezählten Organen zu Entzündungen durch Bakterien oder Viren kommen, nicht nur in der Blase. Weiterhin können sich Steine in der Niere bilden und den Harnleiter verstopfen. Leider können auch alle Organe von bösartigen Tumoren befallen werden oder von Geburt an in ihrer Funktion eingeschränkt sein. Sie sehen, es gibt zahlreiche Gründe, weshalb Sie irgendwann im Leben einmal an einen Urologen geraten könnten.
Was stellen Sie als Patient nun konkret an, wenn es im Hoden zwickt, die Niere schmerzt oder der Harnstrahl schwächelt? Wie findet man seinen Weg zu einem Uro­logen? Und, wenn man schon mal dabei ist, auch zu einem Guten, wenn es keine Umstände macht.

Volker Wittkamp

Über Volker Wittkamp

Biografie

Volker Wittkamp, Jahrgang 1983, studierte Medizin an der Universität Bonn. Er arbeitete mehrere Jahre in der  klinischen Urologie und einer urologischen Praxis, aktuell ist er in einer urologischen Rehaklinik tätig. Zudem ist  er Autor des SPIEGEL-Bestsellers Fit im Schritt und in den Medien...

Pressestimmen
Wilhelmshavener Zeitung

„Wittkamp versteht es, so locker auch über Schwieriges aufzuklären, dass man nicht nur Bescheid weiß, sondern auch etwas zum Schmunzeln hat. Was Sie ungern fragen wollten - hier wird alles erklärt.“

doccheck.com

„›Fit im Schritt‹ überzeugt von Anfang an. Ein Teilbereich der Medizin, der häufig mit Schamesröte betrachtet wird, wird hier unterhaltsam aufgearbeitet und erklärt.“

WDR 1 live

„Volker Wittkamp kann uns ziemlich gut alles Mögliche erklären, was ›Untenrum‹ betrifft.“

T-online.de

„Medizinische Fakten aus der Urologie, gewürzt mit einer Prise Humor. Durch seine lockere Schreibe macht Wittkamp das für viele Männer peinliche Thema Urologie sympathisch und verständlich.“

hessenschau.de

„Ein informatives Buch für Mann und Frau, das die Berührungsängste rund um das Fachgebiet Urologie nehmen kann.“

slik-magazin.de

„Spaß an der Medizinlektüre ist garantiert.“

momag Mostviertel Magazin (A)

„Überraschendes, Kurioses, Lustiges und Sachliches, vereint unter einem Buchdeckel.“

igp-magazin.de

„Mit viel Witz und so, dass es jeder versteht, nimmt der Arzt sein Fachgebiet unter die Lupe.“

Hamburger Morgenpost

„Intensiv, entlarvend und sehr, sehr spannend.“

Urologische Nachrichten

„Ein flüssig lesbares, amüsantes, lehrreiches Buch.“

Die Macher (A)

»Prädikat ›erleuchtend‹

Der Standard

„Eine empfehlenswerte Lektüre für alle Männer und jene, die es einmal sein werden.“

spektrum.de

„Wittkamp, vom Temperament her offenbar eine rheinische Frohnatur, gelingt es offenherzig und taktvoll zugleich, über gemeinhin als peinlich bis anstößig empfundene Themen zu plaudern. Das Werk gibt einen überzeugenden Einblick in einen besonders heiklen und vielseitigen Bereich sowohl des menschlichen Körpers als auch der Medizin. Man kann es mit Fug und Recht als Pflichtlektüre für Männer und Frauen empfehlen, und zwar möglichst schon für solche im Jugendalter.“

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