Gebrauchsanweisung für Kanada Gebrauchsanweisung für Kanada - eBook-Ausgabe
Gebrauchsanweisung für Kanada — Inhalt
Schroffer Fels und weites Land
Das Buch zu einem der beliebtesten Reiseländer und Auswanderungsziele
Atemberaubende Nationalparks, Berge und Meere, Grizzlys und Elche; dazu Sportmöglichkeiten zu jeder Jahreszeit, lukullische Genüsse und sprachliche wie kulturelle Vielfalt: Kanada wird nie langweilig.
Sonya Winterberg hat das ganze Land bereist und lässt sich immer wieder gerne überraschen: von der ungebrochenen Freundlichkeit der Kanadier, der Wildheit der Niagarafälle und den schroffen Klippen der Rocky Mountains. Tagelang fährt sie mit uns mit dem Zug durch unendliche Weiten, schwelgt in Schlosshotels in British Columbia in historischem Luxus und schmaust köstlich und koscher in Quebec.
Es ist nicht leicht, das zweitgrößte Land der Erde zu begreifen, doch mit dieser Gebrauchsanweisung sind sie ganz nah dran. Ansonsten hilft nur noch: selbst hinreisen und entdecken!
Leseprobe zu „Gebrauchsanweisung für Kanada“
Die Welt braucht mehr Kanada!
Kanada ist seit jeher ein Sehnsuchtsort für Abenteurer, Pioniere und Weltenbummler. Dabei ist es nicht nur ein großartiges Land, es ist in der Tat riesig! Immerhin macht es mehr als die Hälfte Nordamerikas aus. Wer mit dem Auto vom Atlantik bis an den Pazifik fahren möchte, ist etwa zwei Wochen unterwegs – reine Fahrzeit. Häufig findet sich Kanada in den „Top 10“ der beliebtesten Reiseländer, denn es bietet für jeden Geschmack etwas: unberührte Natur, atemberaubende Nationalparks und einzigartige Landschaften wie die [...]
Die Welt braucht mehr Kanada!
Kanada ist seit jeher ein Sehnsuchtsort für Abenteurer, Pioniere und Weltenbummler. Dabei ist es nicht nur ein großartiges Land, es ist in der Tat riesig! Immerhin macht es mehr als die Hälfte Nordamerikas aus. Wer mit dem Auto vom Atlantik bis an den Pazifik fahren möchte, ist etwa zwei Wochen unterwegs – reine Fahrzeit. Häufig findet sich Kanada in den „Top 10“ der beliebtesten Reiseländer, denn es bietet für jeden Geschmack etwas: unberührte Natur, atemberaubende Nationalparks und einzigartige Landschaften wie die Niagarafälle oder die Rocky Mountains, unzählige Seen,
den Atlantik, den Pazifik und das Eismeer. Dazu Sportmöglichkeiten zu jeder Jahreszeit, entspannte Metropolen und
malerische Kleinstadtidylle, lukullische Genüsse, sprachliche
wie kulturelle Vielfalt und Tausende Kilometer Landstraße für ausgiebige Touren mit dem Motorrad und dem Wohnmobil. Oder aber aufregende Schiffspassagen und tagelange Eisenbahnreisen, Segeltörns und Wasserflugtaxen. Wie kein zweites Land wird Kanada nie langweilig – immer neue Facetten eröffnen sich dem Reisenden, egal, wie gut er das Land kennt.
Doch der wahre Schatz Kanadas sind die Menschen. Wo der Reisende an jeder Ecke Abenteuer wittert, bleibt der Kanadier ruhig und gelassen. Selbst für hungrige Eisbären, die auf der Suche nach Nahrung in Siedlungen eindringen, bringt er noch Verständnis auf – ohne dabei je die Gefahr zu unterschätzen. Die Natur wird nicht überhöht, sondern als Lebensraum gesehen, der für die Zivilisation gewonnen und urbar gemacht werden muss. Nirgendwo wird dies heute sichtbarer als an den Baustellen des rund 8000 Kilometer langen Trans-Kanada-Highways, wo kilometerweit Felsen weggesprengt und die Steine auf Monstertrucks abtransportiert werden.
Einerseits prägt die kanadische Mentalität ein Pioniergeist, der an die Goldgräber und Siedler voriger Jahrhunderte erinnert und die Nutzbarmachung des rauen Landes überhaupt erst möglich gemacht hat. Andererseits gelten die Kanadier als rücksichtsvoll und kein bisschen hemdsärmelig, womit sie sich deutlich von ihren US-amerikanischen Nachbarn unterscheiden. Denen bleiben die Kanadier mit ihren Wertvorstellungen und ihrer Selbstironie meist ein Rätsel. Ein kanadischer Witz geht so: Ein amerikanischer Junge fragt seine Mutter: „Wer sind eigentlich diese Kanadier?“ Sie antwortet: „Kanadier sind bedauernswerte Leute mit staatlicher Krankenversicherung und ohne Waffen.“
Als bedauernswert würden sich die Kanadier selbst natürlich nie bezeichnen, vielmehr als bescheiden und dem Gemeinsinn verpflichtet. Fast schon legendär ist ihre Neigung, sich für alles Mögliche zu entschuldigen, oft auch in vorauseilendem Gehorsam, worüber sich etliche Ausländer (und gelegentlich auch die Kanadier selbst) gerne lustig machen. Allerdings sollte der Reisende dabei vor Augen haben, dass von ihm keineswegs erwartet wird, die Entschuldigung nur hinzunehmen. Vielmehr sollte er entweder seinerseits um Verzeihung bitten oder sich um doppelte Rücksichtnahme bemühen.
Ich lebe mit meiner Familie in Nova Scotia an der Ostküste in einem Hochhaus mit sechzig Apartments. Anonym geht es hier dennoch nicht zu. Einmal kam ich in unsere Tiefgarage und fand die Fahrertür meines Autos zugeparkt vor. Umständlich kletterte ich von der anderen Seite hinein und fluchte leise vor mich hin, ohne die Eigentümer des benachbarten Stellplatzes persönlich zu kennen. Auch das Abstellen des Wagens bedurfte später besonderer Fahrkünste. Tags darauf hing ein Zettel am Scheibenwischer: „Entschuldigen Sie vielmals, dass wir Sie so blockiert haben. Meinem Mann ging es nicht gut, und er schaffte es nicht mehr, unser Auto richtig einzuparken.“ „Kein Problem“, schrieb ich auf die Rückseite des Zettels, „ich hoffe, es geht ihm wieder besser. Bitte zögern Sie nicht, sich zu melden, wenn Sie unsere Hilfe brauchen.“ Am Tag darauf war Saint Patrick’s Day, der 17. März. Zu Feiertagen wie diesem wird die Lobby unseres Gebäudes von den Damen der Eigentümergemeinschaft geschmückt. Traditionell gibt es einen kleinen Empfang mit grüner Bowle, grünem Bier und irischer Musik. Wieder hing ein Zettel der Parknachbarn an meiner Windschutzscheibe: „Wir hoffen, Sie kommen auch?“ Als wir uns schließlich dort begegneten, war das Erste nach der Begrüßung natürlich eine erneute Entschuldigung …
Der Schauspieler Dan Aykroyd, bekannt aus Kinofilmen wie Blues Brothers und Ghostbusters, erklärt die permanenten Entschuldigungen so: „Es tut mir leid, ich lebe im großartigsten Land der Welt. Es tut mir leid! Es tut mir leid, aber Kanadier entschuldigen sich nun mal so viel, weil wir wissen, dass wir die Größten sind. Sorry!“
Das freundlichste Land der Welt
If there is one thing I love about Canada –
it’s the fact that at least ONE person will shout
›You can do it!‹ when I run for the bus.
– Unbekannt
Ich bin im Laufe meines Lebens in allen möglichen Ecken der Welt herumgekommen. Dennoch glaube ich, dass die Kanadier die freundlichsten Menschen überhaupt sind. Mit einer solchen These ernte ich meist erst einmal Widerspruch. In Deutschland höre ich in der Regel zuerst, dass hier auch nicht alles schlecht sei (was ich gar nicht behaupte). Oder dass in Skandinavien die Menschen am zufriedensten sind oder dass Bhutan das Glück seiner Bürger zum Staatsziel habe. Nichts davon ziehe ich in Zweifel, bleibe aber dennoch bei meiner Aussage. Dabei sind es gar nicht so sehr einzelne Vorkommnisse, die sich so auch anderswo ereignen könnten, sondern es ist vielmehr die Summe daraus. Wenn ich jetzt ein paar Beispiele gebe, so wird es dieser am Ende des Buches wahrscheinlich gar nicht mehr bedürfen, und erst recht nicht, wenn Sie selbst eine Weile in Kanada unterwegs sind.
Unser Freund Dave wohnt am Ende einer Sackgasse. Um den Wendehammer stehen mehrere Häuser, die meisten werden von jungen Familien bewohnt. Wenn es schneit, ist Dave morgens immer der Erste, der den Schnee schippt. Allerdings nicht nur vor seiner Tür. Jeden Tag räumt er reihum noch die Einfahrt eines weiteren Nachbarn frei. „Ich habe Zeit, es ist gut für die Fitness, und die Nachbarn freuen sich immer, wenn sie morgens noch ein paar Minuten mehr mit ihren Lieben haben“, erklärt er. Weder steckt dahinter irgendein Plan, noch zwingt ihn jemand – Dave ist einfach ein Nachbar, wie man ihn sich wünscht. Und das ist für mich ebenso typisch Kanada wie jener Bekannte aus einer recht begüterten Gegend, für den vorbeikommende Spaziergänger kein Sicherheitsrisiko sind, sondern Gäste. Im Sommer stellt er deshalb im Schatten der Bäume vor seinem Bungalow eine Bank zum Ausruhen auf, dazu einen gefüllten Wassernapf für Hunde und daneben einen kleinen öffentlichen Bücherschrank.
In manchen kanadischen Geschäften sind die Kassiererinnen oft zusätzlich damit beschäftigt, Waren einzusortieren oder Kunden zu beraten. Da kommt es schon mal vor, dass die Kasse eine Weile unbesetzt bleibt. In diesem Fall hinterlässt der eilige Kunde dort einfach den korrekten Betrag. Kaum jemand käme auf die Idee, das abgezählte Geld zu stehlen. Andere wiederum, die mehr Zeit haben, stellen sich geduldig an, ohne nach der Kassiererin zu rufen oder von einem Fuß auf den anderen zu treten.
Gleich zu Beginn der Coronapandemie wurde auch in Halifax deutlich, dass das öffentliche Leben weitgehend zum Erliegen kommen würde. Die hiesigen Tafeln (engl. food banks) und Ausgabestellen der Kirchengemeinden mussten schließen. Als ich eines Morgens an meinem Lieblingscafé vorbeikam, standen eine Reihe Plastikboxen mit allerlei haltbaren Lebensmitteln, außerdem Seife und Toilettenpapier vor dem Schaufenster. Darüber hing ein Zettel: „Bitte nehmen Sie sich, was Sie brauchen. Teilen Sie mit anderen. Danke schön!“ Nach kurzer Zeit wurde das Angebot, insbesondere von Obdachlosen, gut angenommen. Doch die dargebrachten Gaben wurden einfach nicht weniger – im Gegenteil! Immer mehr Anwohner begannen, das Café in seinem Ansinnen zu unterstützen, und legten ebenfalls nützliche Dinge dazu.
Dieses Verhalten färbt natürlich ab. Wenn ich eine Möglichkeit sehe, meinen Mitmenschen das Leben zu erleichtern, mache ich das mittlerweile beinahe automatisch. Einmal setzte ich meinen Mann im Winter in aller Herrgottsfrühe am Flughafen in Halifax ab. Die Straßen waren vereist, und ich wollte so schnell wie möglich wieder nach Hause. Plötzlich lief direkt vor der Abflughalle ein junger Mann mit schwerem Gepäck mitten auf die Straße und rannte offenbar einem Auto hinterher. Es war eine urkomische Szene, wie er sich abmühte, der Rucksack ihn zurückhielt, ihm die Tasche fast abhandenkam, sein Atem in der kalten Winterluft weithin sichtbar. Fast schien er den Wagen einzuholen, als dieser schließlich doch davonfuhr. Völlig erschöpft und verzweifelt stand er nun am Straßenrand, als sowohl ein Taxi als auch ich anhielten und fragten, ob wir helfen könnten. Der junge Mann hieß Josh und hatte das Mobiltelefon samt elektronischer Bordkarte im Auto seines Bruders vergessen, der ihn zum Flughafen gebracht hatte. Während ich Josh einsteigen ließ und ihm mein Handy gab, wollte der Taxifahrer versuchen, den Bruder noch einzuholen. Schließlich gelang es uns, den Bruder zu erreichen und das Mobiltelefon zurückzubekommen. Am Ende bedankte sich Josh überschwänglich und betonte, wie froh er sei, dass er in Nova Scotia immer auf die Hilfe fremder Leute zählen könne. Hier passt man eben aufeinander auf.
Tatsächlich ist unter den Kanadiern die Ansicht weitverbreitet, dass in Nova Scotia die nettesten Menschen leben. Doch fragt man diese selbst, erntet man Widerspruch. Nein, sagen sie, die Neufundländer sind noch viel freundlicher …
Die atlantischen Provinzen – oder: Wo alles begann …
A mari usque ad mare.
– Kanadisches Staatsmotto
Nur damit Sie nicht auf falsche Gedanken kommen: Mit Neufundländer, kurz „Newfie“, ist keineswegs der wuschelige Riesenhund gleichen Namens gemeint, der kaum noch auf Neufundland vorkommt, aber durchaus auch ein freundlicher Zeitgenosse ist! Nein, die Neufundländer an sich, also die Menschen, gelten als ausgesprochen freundlich. Oder, um Yvonne, die Kellnerin und Neufundländerin meines Vertrauens, zu zitieren: „In Neufundland käme niemand auf die Idee, an der Haustür zu klingeln oder zu klopfen. Man öffnet die Tür einfach, geht rein und weiß, dass da immer eine Tasse Tee auf einen wartet.“ Dabei hört sich ihr „Newfoundland“ ganz anders an, als die meisten englischen Muttersprachler es aussprechen würden. In Kanada wird die Provinz nämlich etwa so ausgesprochen wie bei uns Finnland: New-finn-land. Wenn Sie das beherrschen, steht Ihrer Einbürgerung fast nichts mehr im Wege. Doch nicht ganz so schnell: Zuerst noch ein paar Details zur Orientierung.
Um Ihnen zu verdeutlichen, wie weitläufig Kanada ist, entführe ich Sie erst einmal auf eine Reise quer über den Kontinent. Kanada besteht aus zehn Provinzen und drei Territorien. Das zweitgrößte Land der Erde besitzt in etwa die Fläche Europas und erstreckt sich vom Atlantik bis zum Pazifik über sechs Zeitzonen. Erst 2012 wurden die letzten topografischen Karten der kanadischen Arktis fertiggestellt, während die Unterwassergebiete noch lange nicht vollständig vermessen sind. Auf einen Quadratkilometer kommen etwa drei Menschen, wobei achtzig Prozent der gut 37 Millionen Einwohner innerhalb eines Gürtels von knapp 200 Kilometern Breite entlang der US-Grenze in den urbanen Zentren rund um Montreal, Toronto und Vancouver leben.
Im Nordosten des Landes ist Kanada Europa am nächsten: An der Meerenge des sogenannten Kennedy-Kanals ist die nördlichste kanadische Insel, Ellesmere Island, gerade einmal dreißig Kilometer vom dänischen Autonomiegebiet Grönland entfernt. Südlich von Neufundland gibt es außerdem ein Überbleibsel der französischen Kolonie Neufrankreich: die Inselgruppe Saint-Pierre-et-Miquelon, die zur EU zählt und wo der Euro die offizielle Währung ist. Mit den USA teilt Kanada die weltweit längste Landgrenze zwischen zwei Staaten. Dabei verläuft diese nicht nur auf dem nordamerikanischen Kontinent, sondern führt auch über maritime Bereiche im Atlantik, Pazifik, Nordpolarmeer sowie über die Großen Seen und umfasst 8891 Kilometer mit 120 Grenzübergängen. Die Küste ist die längste der Welt. Würde man die rund 243 000 Kilometer zu Fuß erwandern, wäre man gut 33 Jahre unterwegs. Kanada, das auch den Spitznamen „The True North“, der wahre Norden[1], trägt, liegt im Wesentlichen oberhalb des 49. Breitengrades (engl. 49th parallel), worauf in Musik und Literatur häufig Bezug genommen wird.
Die meisten Reisenden, die aus Europa mit dem Flugzeug nach Kanada kommen, sehen auf der Landkarte im Flieger zunächst Neufundland und dort die Orte Gander und Saint John’s markiert, von denen sie im Normalfall noch nie gehört haben. Gander ist mit seinen rund 11 000 Einwohnern eine Kleinstadt und doch weitaus bekannter als Saint John’s, das immerhin die Provinzhauptstadt von Neufundland und Labrador ist und mit Eingemeindungen auf 220 000 Einwohner kommt. Auch USA-Reisende, die nie einen Fuß nach Kanada gesetzt haben, kennen Gander meist durch den Flug über die Great Circle Route, die direkte Strecke über den Nordatlantik nach Amerika. Ohne seinen Flughafen gäbe es Gander heute gar nicht. Der Ort entstand als Siedlung für die Planer des Flughafens und Arbeiter der Großbaustelle mitten in der Wildnis. Als 1936 mit seinem Bau begonnen wurde, hatte man im Gegensatz zu den meisten anderen Airports auf der Welt keinerlei städtische Anbindung. Weshalb also ausgerechnet hier einen Flughafen bauen? In den frühen Jahren der Luftfahrt war die Reichweite der Flugzeuge weitaus geringer, und es gab noch keine Direktflüge in die USA. So wurde Gander als nordöstlichster Punkt in Nordamerika zum Zwischenstopp von und nach Europa, an dem die Maschinen auftankten. Das Erstaunliche: Als der Flughafen 1938 in Betrieb genommen wurde, galt er mit seinen vier gepflasterten Start- und Landebahnen als der größte seiner Zeit. Und bis heute ist er der Brückenkopf zwischen Alter und Neuer Welt, der häufig für Notlandungen im Falle medizinischer oder technischer Vorkommnisse genutzt wird. Zu Weltruhm gelangte Gander am 11. September 2001, als binnen kürzester Zeit der Flugraum über Nordamerika erstmals komplett geschlossen wurde und alle Maschinen, die zu diesem Zeitpunkt in der Luft waren, notlanden mussten. Innerhalb weniger Stunden strandeten 38 Flugzeuge mit rund 7000 Passagieren in Gander. Niemand wusste, wie lange sie dort festsitzen würden. Die Einwohner dieser kleinen Stadt liefen in jenen Tagen zur Höchstform auf, was inzwischen in einem preisgekrönten Musical mit dem Titel Come from Away verarbeitet wurde. Im dazugehörigen Dokumentarfilm You Are Here – A Come From Away Story treten auch deutsche Zeitzeugen auf, darunter die frühere Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth, die 9/11 ebenfalls in Gander gestrandet war. Für unseren Überblick über die Weiten Kanadas nehmen wir nun jedoch die Fähre von Port aux Basques nach Sydney im Norden der Provinz Nova Scotia.
Nova Scotia lässt sich grob in zwei Regionen unterteilen. Der nördliche Teil, in dem die Hafenstadt Sydney liegt, ist die atemberaubend schöne Insel Cape Breton, die im Süden nur durch einen schmalen, künstlich errichteten Damm mit der restlichen Halbinsel verbunden ist. Cape Breton ist in den letzten drei Jahrzehnten zu einem bevorzugten Ziel deutscher Auswanderer geworden, weshalb sich Erstbesucher meist verwundert die Augen reiben. Ein Laden am Straßenrand preist „deutschen Kuchen“ an, ein anderer daneben wirbt für „Indianerkunst“. Die englische Übersetzung steht deutlich kleiner darunter. Andere deutschsprachige Tafeln werben mit „Neusiedler-Beratung“ oder „Deutschsprachiges Notariat – Faire Beratung – Sicheres Investment“. Das kleine Yellow Seabird Bed & Breakfast im pittoresken Städtchen Saint Peters ist ebenso in deutscher Hand wie Carmen’s German Bakery zwei Häuser weiter.
Cape Breton ist seit Langem ein touristisches Traumziel. Der berühmte Cabot Trail führt 300 Kilometer an dramatischen Steilküsten vorbei, durchquert malerische Highlands, Gletschertäler und düstere Moorlandschaften. Benannt ist er nach John Cabot, dem nach den Wikingern ersten Entdecker der Küste Nordamerikas. Der Bras d’Or, ein landschaftsprägender See im Inselinnern, hat die zweieinhalbfache Größe des Bodensees. In den Sommermonaten wird er von Reisenden umkreist, den Rest des Jahres bleiben die Steinadler unter sich. Die Menschen hier sind freundlich und ausgeglichen, die Kriminalitätsrate ist so gering, dass viele ihre Häuser nicht abschließen und den Zündschlüssel im Auto stecken lassen. Der weltberühmte Fotograf Robert Frank lebte bis zu seinem Tod 2019 ebenso hier wie heute noch der Komponist Philip Glass. Die Cape Breton University belegte über Jahre hinweg Platz eins im Ranking der besten Hochschulen Kanadas.
Wer die Abgeschiedenheit sucht, ist hier genau richtig. Cape Breton ist halb so groß wie Hessen – dort kommen 300 Einwohner auf einen Quadratkilometer, hier sind es gerade einmal dreizehn. Das ist Fluch und Segen zugleich. Die Wirtschaft liegt brach, Subventionen fließen spärlich. Wer vom Tourismus leben will, hat mit dem rauen Klima und dem kurzen Sommer zu kämpfen. Die Gegend zählt zu den einkommensschwächsten in Kanada und wird dazu noch jedes Jahr um etwa tausend Einwohner ärmer.
Dafür kommen die Deutschen. Den Boden bereiten ihnen häufig die sogenannten Landerschließer. Diese kaufen brachliegendes Land, das die Insel im Überfluss hat, teilen es in Parzellen und veräußern es – nicht selten überteuert – an unbedarfte Neusiedler weiter. Der erste Deutsche unter ihnen war wohl der gelernte Automechaniker und Landwirt Rolf Bouman, gleichermaßen fasziniert von Karl May und den realen Spuren der indigenen Urbevölkerung, auch First Nations genannt. Als Landerschließer machte er ein Vermögen, welches er nun zu einem Teil in seine „Sammlung zeitgenössischer indianischer Kunst“ sowie ein Kulturzentrum einbringt. Seinen Kollegen und Konkurrenten Frank Eckhardt bezeichnete der „Spiegel“ 2020 als Verschwörungsideologen. Er misstraut allem, was Staat ist, und propagiert eine weitgehend autarke Lebensweise. Unter dem Begriff „off the grid“ ist diese in Kanada sehr viel weiter verbreitet als in Deutschland, ohne ideologischen Überbau. Eckhardt dagegen ist das Paradebeispiel für eine besorgniserregende Strömung mit rechtsradikalem Hintergrund.
Fernweh und Indianerromantik haben die Pioniere unter den Auswanderern angetrieben. Mittlerweile ist jedoch häufig eine apokalyptische Sicht auf die vermeintlichen Zustände in Deutschland und der EU der Grund. Viele glauben, dass die Europäische Union kurz vor dem Kollaps steht, das Währungssystem zusammenbricht und Deutschland durch unkontrollierte Migration unregierbar wird. So ist es vielleicht kein Zufall, dass unter den deutschen Einwanderern auf Cape Breton auch die ehemalige Tagesschau-Sprecherin und Talkmasterin Eva Herman zu finden ist. 2007 hatte ihr die ARD wegen verharmlosender Äußerungen zum Dritten Reich die Zusammenarbeit aufgekündigt. Jetzt verbreitet sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Andreas Popp von der anderen Seite des Atlantiks aus unter dem Label „Wissensmanufaktur“ im Internet rechtspopulistische Thesen und Verschwörungstheorien. Seit vielen Jahren veranstaltet das Paar jeden Sommer auf Cape Breton Seminare zu verwandten Themen und wirbt zugleich für das Leben auf der Insel.
Freilich ist Cape Breton keineswegs auf dem Weg in ein rechtslastiges Utopia. Die Ortsansässigen buhlen mit vielen Methoden erfindungsreich um Neuansiedlung. So wandte sich ein hiesiger Radio-DJ während des US-Wahlkampfes 2016 an unzufriedene Amerikaner und landete mit dem Slogan „Cape Breton if Trump wins“ (dt. Kommt nach Cape Breton, falls Trump gewinnt!) einen viralen Hit in den sozialen Netzwerken. Und als dem kleinen Laden Farmer’s Daughter, einer Mischung aus Bauernmarkt und Eiscafé, das Personal ausging, wurde Bewerbern, die sich eine Umsiedlung vorstellen konnten, neben dem Gehalt ein Hektar Land versprochen. Es meldeten sich über 400 000 Interessenten aus aller Welt.
Die Aussprache der Provinz Nova Scotia bereitet einigen Probleme, und der Name zieht immer die Frage nach sich, was er denn bedeute: Tatsächlich ist er Lateinisch für Neuschottland und geht auf William Alexander, den ersten Earl of Stirling, zurück. Der war ein schottischer Höfling und Dichter und ließ 1621 den Namen erstmals in einer königlichen Urkunde verwenden, die ihm das Recht zur Besiedelung von Kanadas Ostküste gab. Ausgesprochen wird Scotia nicht etwa „Skotzia“, wie es sich so mancher mühevoll abringt, sondern ganz weich und lieblich „Skoh-scha“.
Das Gebiet des heutigen Nova Scotia war zum Zeitpunkt seiner „Taufe“ bereits seit Tausenden von Jahren von Stämmen der Mi’kmaq besiedelt. Franzosen gründeten dann 1605 ihre erste Siedlung an der Westküste, Port Royal, die spätere Hauptstadt ihrer Kolonie Akadien. Nach wie vor gibt es akadische Dörfer in Nova Scotia, in denen hauptsächlich Französisch gesprochen wird, wobei Schotten, Iren und Deutsche ab dem 18. Jahrhundert im Wesentlichen die Geschichte der Provinz geprägt haben. Halifax ist das Verwaltungszentrum und bildet mit der ehemaligen Nachbarstadt Dartmouth sowie weiteren Eingemeindungen seit 1996 einen Großraum mit heute knapp 450 000 Einwohnern. Halifax ist nach Vancouver die zweitgrößte Küstenstadt Kanadas und der größte Ballungsraum in den atlantischen Provinzen, zu denen neben Neufundland & Labrador Nova Scotia, New Brunswick und Prince Edward Island zählen.
Nova Scotia ist die Heimat des Hummers (engl. lobster), den es hier ganzjährig gibt, unzähliger Leuchttürme sowie dramatischer Felsformationen entlang der Küste.
Im Westen der Provinz liegt die Bay of Fundy, über die man mit Fähren nach Maine/USA und in die Nachbarprovinz New Brunswick übersetzen kann. Bei einem angenehm milden Seeklima strömen hier zweimal täglich rund hundert Milliarden Tonnen Wasser in die Bucht, was ein beeindruckendes Naturspektakel darstellt. Am östlichen Ende der Bucht steigt der Meeresspiegel bei Flut um bis zu fünfzehn Meter an und erreicht somit den weltweit höchsten Tidenhub, den man von Advocate Harbour (Nova Scotia) und einer Aussichtsplattform in Moncton (New Brunswick) beobachten kann. Am aufregendsten sind jedoch Ausflüge auf das Wasser: Ausgebildete Führer bieten Flutwellenrafting an, was nur für Nervenstarke zu empfehlen ist. Für das innere Kind bieten sich Touren mit Matschrutschen (engl. mud sliding) bei Niedrigwasser an, was weitaus lustiger ist, als man beschreiben kann.
Am nördlichen Ende der Bucht führt eine schmale Landbrücke von der Halbinsel Nova Scotia aufs Festland nach New Brunswick. Der Name hat jedoch wenig mit deutschen Siedlern aus Braunschweig zu tun, sondern stammt aus der Zeit kurz nach der Unabhängigkeitserklärung der USA von Großbritannien. Damals kamen gut 14 000 Loyalisten, die der englischen Krone treu bleiben wollten, in die Gegend und gründeten die Stadt Saint John (nicht zu verwechseln mit Saint John’s auf Neufundland). Für die Angehörigen der First Nations, hauptsächlich Mi’kmaq und Maliseet, bedeutete der plötzliche Bevölkerungsanstieg de facto die Verdrängung. 1784 erhielten die Loyalisten in Abgrenzung zu Halifax einen eigenen Kolonialstatus und wurden nach dem welfischen Fürstenhaus Braunschweig benannt, aus dem König Georg III. stammte. Die Hauptstadt Fredericton erhielt ihren Namen nach dem zweiten Sohn des Königs, Prinz Friedrich August, dem Herzog von York und Albany.
New Brunswick ist, was wenige wissen, die einzige offiziell zweisprachige Provinz Kanadas. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung zählen sich zu den Englischsprachigen, der Rest zu den Frankofonen, wobei auch ein Drittel angibt, zweisprachig zu sein.
Einerseits ist New Brunswick ein bisschen wie das hässliche Entlein. Ein vergessener Landstrich, der, obwohl er am Meer liegt, außer unendlichen Wäldern kaum etwas zu bieten scheint. Gerne wird er auch als Transitprovinz (engl. drive-through province) bezeichnet. Am Anfang der Pandemie wurde sogar gescherzt, dass selbst das Coronavirus hier nur auf der Durchreise nach Nova Scotia sei, weil das Infektionsgeschehen so rasch abebbte. Doch damit tut man New Brunswick unrecht. Weit häufiger als in anderen Provinzen leben die Menschen hier nicht hauptsächlich in den größeren Städten, sondern etwa zur Hälfte auf dem Land und in den Wäldern. Grundbesitz ist günstig zu erwerben, und so haben sich eine Reihe alternativer Lebensformen etabliert, die von der Tiny-Home-Bewegung bis hin zu dörflichen Kommunen vieles ausprobieren.
Leland und Tegan Wong-Daugherty siedeln in Knowlesville, einem Dorf, das so weit ab vom Schuss ist, dass es quasi keine öffentliche Anbindung mehr gibt. Das Paar hat vier Kinder und lebt zu hundert Prozent den Traum von Gemeinschaft und Nachhaltigkeit. Ihre Überzeugung hat ihnen eine gewisse Berühmtheit verschafft, denn sie verschenken Land. Vater Leland erzählt gerne, dass die First Nations ihre Vorbilder sind: „Der Verkauf von Land ist ihnen fremd. Die Erde gehört allen, und daher sind auch wir der Meinung, dass jeder auf dieser Welt das Recht auf ein bisschen Land hat, auf dem er ein Haus bauen und von dem er sich ernähren kann. Es ist wie das Recht, Luft zu atmen und Wasser zu trinken.“ Als Leland und Tegan einem alten Mann ein Grundstück abkaufen wollten, schenkte er es ihnen, weil sie ihm sympathisch waren. Diese Geste legte den Grundstein für ihre Idee, eine Dorfgemeinschaft zu gründen, die dauerhaft nachhaltig ist. Genau genommen verschenken die beiden allerdings kein Land, sondern überschreiben denjenigen, die kommen und ein Jahr vor Ort leben und arbeiten, ein lebenslanges Nutzungsrecht. Die Flächen sind im Besitz einer Treuhand, denn damit wird verhindert, dass jemand Geld mit dem Land macht. Alles andere können die Nutzer selbst entscheiden.
Bis Ende der 1990er-Jahre war die kleinste kanadische Provinz, Prince Edward Island, häufig auch PEI abgekürzt, nur mit der Autofähre erreichbar. Das war einerseits hochromantisch, andererseits für die Bewohner, insbesondere im Winter, recht beschwerlich. Mit der Eröffnung der Confederation Bridge im Mai 1997 sollte auch der Fortschritt auf die bis dahin abgehängte Insel kommen. Bekannt ist die Gegend seit jeher für vier Dinge: den Kartoffelanbau, die Fischerei, die Geschichte von Anne auf Green Gables von Lucy Maud Montgomery, und nicht zuletzt gilt sie als die Wiege des kanadischen Föderalismus. Gerne wird auch darauf verwiesen, dass PEI die am dichtesten besiedelte Provinz Kanadas ist – mit sage und schreibe 25 Einwohnern pro Quadratkilometer! Deutschlands Einwohnerdichte kommt im Vergleich dazu auf das Zehnfache.
Die Insel besitzt durch ihre Lage im Sankt-Lorenz-Strom ein besonderes Mikroklima, das ihr mildere Temperaturen als dem Rest von Kanada beschert. Fruchtbare Böden und ausgeprägte Jahreszeiten, mit Temperaturen, die im Winter deutlich unter null fallen können, prägen die Landwirtschaft. Milde Atlantikströmungen bringen Hummer, Austern und Heringe in die hiesigen Fanggründe.
Zu den vielleicht spannendsten Persönlichkeiten auf der Insel gehörte viele Jahre John Lister. Er war ein umtriebiges PEI-Original und lebte allein auf seiner Farm, die er sich erst aufbaute, als seine Frau vor fast vierzig Jahren gestorben war. „Ich glaube nicht an die Rente. Das ist das Problem der modernen Zivilisation“, meinte der kauzige Bauer bei meinem Besuch auf der Insel, damals schon knapp neunzig Jahre alt. „Die Leute gehen in Rente und machen dann bis zu dem Tag, an dem sie in eine Kiste gelegt werden, gar nichts mehr.“ Seine Rinder zu füttern fiel ihm nicht schwer. Er hatte Übung darin und hätte auch gar nicht gewusst, wie er den Tag sonst verbringen sollte. Die Woche über sah er kaum Menschen, und am Wochenende las er die Wochenendausgabe der Zeitung oder auch mal ein Buch. „Ich koche und backe, worauf ich Lust habe. Und ich bin nie krank! Ich weiß gar nicht, was das ist, krank sein“, erzählte er. Neben der Rinderhaltung bewirtschaftete John über einen Hektar Land für Viehfutter und den Eigenbedarf. Sein Geheimrezept, bis ins hohe Alter gesund zu bleiben, war neben der Arbeit ein gemäßigter Lebenswandel. „Ich trinke nicht, ich rauche nicht, und ich esse nur das, was ich selbst herstelle.“ Im Pandemiejahr 2020 starb John, wie er es sich immer gewünscht hatte: er schlief friedlich ein.
So wie John lebte, wird auch die Welt der Romanheldin Anne auf Green Gables beschrieben, die seit Generationen Mädchenherzen höherschlagen lässt. Doch dazu später mehr.
Historisch bedeutsam ist die Hauptstadt von PEI, Charlottetown, da hier 1864 die ersten Gespräche für einen möglichen Zusammenschluss verschiedener britischer Kolonien zur Kanadischen Konföderation geführt wurden. Um die Verhandlungen ranken sich einige Mythen. So soll ein Zirkus in der Stadt gastiert haben, der den Verhandlungsführern regelrecht die Show stahl. Zudem war Prince Edward Island mit dem Ergebnis nicht zufrieden und trat dem neuen Staat, der 1867 offiziell gegründet wurde, anfangs nicht bei. Nach einigem Hin und Her, bei dem unter anderem ein Beitritt zu den USA erwogen wurde, schloss sich PEI im Sommer 1873 dann doch Kanada an.
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