Harn aber herzlich - eBook-Ausgabe
Das dringende Klo-Buch
„Nach dem Bestseller über den Darm kommt jetzt der über den Harn!“ - ZDF „Markus Lanz“
Harn aber herzlich — Inhalt
Ständig schickt uns der Körper ein unmissverständliches Signal: Die Blase drückt! Aber was passiert, wenn wir es ignorieren? Kann die Blase wirklich platzen? Warum ist Trinken überhaupt so wichtig? Und nein, Alkohol ist damit nicht gemeint! „Harn aber herzlich“ gibt Antworten auf viele skurrile Fragen rund um das Stille Örtchen und die dringenden Bedürfnisse. Wussten Sie zum Beispiel, wo die schönste Toilette der Welt steht? Warum lässt man sich sprichwörtlich nicht gern ans Bein pinkeln, hat aber bedenkenlos vor Lachen Pipi in den Augen? Profitieren Sie von diesem ultimativen Klo-Buch samt der exklusiven TOP-Liste „33 places to pee before you die“!
Leseprobe zu „Harn aber herzlich“
Vorwort
Strullern – Strahl Wasser in die Ecke stellen – Für kleine Mädchen – Seiner Notdurft nachkommen – Ein kleines Geschäft verrichten – Pipi – Die Anakonda weinen lassen – Pinkeln – Ein Bächlein machen – Harnen – Den Blasentank entleeren – Sein Revier markieren – Ablitern – Wasser lassen – Brunzen …
… oder die natürlichste Sache der Welt. Die Vielfalt der Begrifflichkeiten zeigt die Faszination, aber auch die Scham, die man mit dem kleinen Toilettengang verbindet. Dabei ist die Geschichte der Blase und des Urins eine echte Erfolgsstory. Schon 2800 v. [...]
Vorwort
Strullern – Strahl Wasser in die Ecke stellen – Für kleine Mädchen – Seiner Notdurft nachkommen – Ein kleines Geschäft verrichten – Pipi – Die Anakonda weinen lassen – Pinkeln – Ein Bächlein machen – Harnen – Den Blasentank entleeren – Sein Revier markieren – Ablitern – Wasser lassen – Brunzen …
… oder die natürlichste Sache der Welt. Die Vielfalt der Begrifflichkeiten zeigt die Faszination, aber auch die Scham, die man mit dem kleinen Toilettengang verbindet. Dabei ist die Geschichte der Blase und des Urins eine echte Erfolgsstory. Schon 2800 v. Chr. entsorgten die Menschen ihre urinale Notdurft in extra ausgebauten Abortanlagen, die Römer entleerten sich mit Vorliebe in ihre Cloaca Maxima, und selbst Urin Gagarin – äh – Juri Gagarin, der erste Mensch im Weltraum, musste sich 1961 darüber Gedanken machen, wie und wo er am entspanntesten hinpinkeln konnte: Apropos Pinkeln:
Wissen Sie eigentlich, wie Urin entsteht? Und was können wir dadurch über unsere Gesundheit erfahren? Wieso gibt es Leute, die darauf schwören, dass es wahnsinnig gesund ist, Pipi zu trinken ? Wo wir doch so viel sinnvollere Sachen damit machen können: Strom erzeugen zum Beispiel, Trinkwasser gewinnen oder Landwirtschaft betreiben.
Entdecken Sie beeindruckende, merkwürdige, abenteuerliche, skurrile und sehenswerte Fakten rund um den goldenen Saft. Wir haben für Sie herausgefunden, was Fetischisten an Urin spannend finden, denn wir waren auf einer Golden-Shower-Party. In einem anderen Selbstversuch testeten wir, ob man sich den antrainierten Zwang, sich nicht in die Hose zu pinkeln, auch wieder abgewöhnen kann. Wie fühlen sich kleine Kinder oder Menschen mit Inkontinenz, wenn sie mitten in der Öffentlichkeit plötzlich einen unhaltbaren Drang verspüren? In eine Erwachsenen-Windel gesteckt, haben wir es ausprobiert. Ebenso haben wir ergründet, welche Möglichkeiten es für Frauen gibt, im Stehen zu pinkeln.
Außerdem haben wir die 33 top places to pee before you die für Sie zusammengestellt, Orte, an denen Sie unbedingt einmal „gemusst“ haben sollten: ein WC auf 2600 Metern Höhe, stille Örtchen auf Stelzen, Toiletten in der Wüste oder mitten in einem Fluss, das WC für die Handtasche und sogar eines mit so vielen Knöpfen, dass es unbedingt ratsam ist, vorher die Bedienungsanleitung zu lesen. Jedes Örtchen für sich ist einzigartig und definitiv einen Besuch wert.
Schluss also mit dem Schamgefühl! Harn, aber herzlich rollt den Ehren-Urinteppich für Sie aus und lädt Sie zur Lektüre wissenswerter Geschichten rund um die Blase und ihr göttliches Produkt ein.
Gute Unterhaltung und allzeit gutes Strullern wünschen
Tim Boltz und Jule Gölsdorf
01
ALLES RAUS,
WAS KEINE
MIETE ZAHLT:
Wieso pinkeln wir überhaupt?
Wie entsteht Urin? Eine gelbe Sache Eigentlich sind die Fakten ja klar: Alles, was oben reinkommt, muss unten auch irgendwann wieder raus. So gut, so einfach – nur das, was dazwischen passiert, ist eben etwas komplizierter. Logisch, Urin kommt aus der Blase, das merken wir spätestens dann, wenn die mal wieder richtig drückt. Und das passiert bei den meisten Menschen ja mehrmals am Tag – immerhin pinkeln wir tagtäglich im Schnitt anderthalb Liter Urin. Warum eigentlich ? Und warum ist der Harn gelb? Wenn wir ein Bier trinken, macht das ja noch irgendwie Sinn, schließlich ist das schon gelb, wenn man es in den Körper hineinlaufen lässt. Aber sonst?
Los geht’s!
Begeben wir uns doch mal auf eine kleine Reise durch den Körper – mit einem Schluck Bier. Wir nehmen uns ein schönes, kühles Blondes, stoßen noch mal mit unserem Gegenüber an und starten: Das Bierchen rauscht durch die Speiseröhre direkt in den Magen. Hier grüßt es seine buckligen Verwandten von Pils und Weizen bis hin zu Hochprozentigem, die diesen Weg bereits beschritten haben. Von dort aus spült sich der Gerstensaft zusammen mit allem, was wir sonst noch aufgenommen haben, weiter in den Dünndarm. Hier wird verdaut, was das Zeug hält – also alles in die jeweiligen Bestandteile zerlegt, in Eiweiß, Zucker und Fette zum Beispiel –, und danach ist die ursprünglich gelbe Farbe des Biers – tataa – erst mal wie von Geisterhand weggezaubert! Durch die Darmwand werden die einzelnen Bestandteile im Blut der Darmoberfläche aufgenommen. Diese ist übrigens riesig – die Darmoberfläche eines Menschen misst über 100 Quadratmeter! Von dort wandert die Flüssigkeit – also auch unser Bier – als Teil des Bluts durch unseren ganzen Körper.
Alles muss raus
Dabei ist es elementar, dass die Blutzusammensetzung immer konstant gehalten wird, das ist überlebenswichtig, denn der Körper muss ja mit den Nährstoffen versorgt werden, die er braucht. Das Problem ist nur: Wir nehmen nicht immer nur Stoffe auf, die gut für unseren Körper sind. Ganz im Gegenteil: Eine Menge von dem Zeug, das wir so trinken und essen, kann und will der Körper gar nicht behalten. Heißt: Es muss wieder raus. Entweder, weil in unserer Nahrung und den Getränken Stoffe enthalten sind, die der Körper grundsätzlich nicht gebrauchen kann, oder weil bei der Verarbeitung von Nährstoffen Abfälle entstehen. Zum Beispiel beim Kollegen Leber: Dieses tolle Organ, über das völlig zu Recht schon so manche Loblieder gesungen wurden, produziert beispielsweise Harnstoff, wenn der Körper Eiweiß aus der Nahrung abbaut. Da der Harnstoff aber giftig ist, muss er weg. Ist ja auch logisch: Es will ja schließlich niemand Müll im Körper rumliegen haben! Zudem muss die Flüssigkeit, die wir aufgenommen haben, ob durch Getränke, Suppen oder Gemüse, auch irgendwann wieder aus dem Körper hinausgeleitet werden, andernfalls wären wir irgendwann von der ganzen Flüssigkeit aufgedunsene Ballons – und das will nun wirklich niemand!
Einmal durchspülen, bitte!
Im weiteren Verlauf des Geschehens geht es in unsere Kläranlage – die Nieren. Dort muss die Flüssigkeit wieder aus dem Blut raus. Spezielle Sensoren in unserem Körper messen zuvor ganz genau, wie viel Flüssigkeit wir loswerden müssen. Die Info wird an die Nieren geschickt, und die entscheiden, wie viel oder wie wenig dem Blut entzogen wird.
Dazu wird das Blut von unserem Herzen durch die Nieren gepumpt, pro Minute rauschen etwa 1,2 Liter Blut hindurch. Das macht in einem Kreislauf von 24 Stunden mal ganz locker 1700 Liter – sowohl das Herz als auch die Nieren müssen also einiges leisten. Und das immer wieder aufs Neue – etwa 300 Mal am Tag reinigen die Nieren unser Blut.
Im Blut steckt ja jede Menge drin, Zellen, rote und weiße Blutkörperchen und ein wässriger Anteil, in dem etliche Stoffe gelöst sind. Diesen Anteil filtern die Nieren, dabei bleiben größere Partikel, wie zum Beispiel Eiweiß oder Blutkörperchen, zurück – man kann sich das wie ein Sieb vorstellen, in dem einige Teile hängen bleiben, während andere hindurchgehen. In den Nieren sind weitere Blutgefäße, die Glomeruli, die den Harn aus dem Blut filtern und in ein Röhrensystem leiten – ähnlich wie das Kanalsystem einer Stadt. Dort entsteht dann der sogenannte Primärharn, eine Vorstufe des Urin – und das in einer ziemlich großen Menge, nämlich etwa 170 Liter pro Tag, also mal eben 35 Haushaltseimer voll.
Und jetzt kommen wir zu einer ziemlich schlauen Funktionsweise unseres Körpers: Diese rund 170 Liter müssen erst mal alle nach draußen, und da sind wir noch nicht beim Pinkeln, sondern noch ein ganzes Stück davor: Dieser „Vorstufen-Urin“ landet in einem Sammelrohr – ein Ort, der für den Körper schon so etwas wie „draußen“ bedeutet, und das ist gut so: Denn wenn der Körper von vornherein wissen müsste, was gut oder was schlecht ist, wäre das eine ziemlich fehleranfällige Sache. Wenn er nämlich nur die Stoffe wieder rausschicken würde, von denen er schon weiß, dass sie ungesund oder sogar giftig sind, würde er ja zwangsläufig alles behalten, das er nicht kennt – und das könnte ja ebenfalls schädlich sein. Daher verfährt der Körper nach dem Motto „Alles muss raus!“.
Und was bleibt?
Erst dann prüft er, ob in den 170 Litern nicht vielleicht doch noch Sachen stecken, die er ganz gut gebrauchen könnte, Wasser, Salze und Nährstoffe nämlich. Hier regelt er auch den Wasserhaushalt und hält ihn konstant. Es werden dann etwa 99 Prozent von dem „Vorstufen-Urin“ recycelt und inklusive der wichtigen Stoffe wie Traubenzucker, Aminosäuren und Elektrolyte zurück ins Blut geschickt. Nur das, was wirklich ganz und gar überflüssig ist, bleibt übrig als Urin – zum Beispiel Harnstoff, Kreatinin und Harnsäure. Der Urin landet im Nierenkelch, im Nierenbecken, im Harnleiter und ganz am Ende in der Blase. Und dann bleiben von den rund 170 Litern nur noch 1,5 bis 2 Liter Pipi übrig, und das alles geschieht wundersamerweise innerhalb weniger Sekunden.
Von der Niere in die Toilettenschüssel – der letzte Weg
Nach diesem aufwendigen Prozess in unseren Nieren bleibt von unserem Primärharn – das haben wir schon gelernt – nur noch eine geringe Menge „echter“ Urin übrig, der nun tatsächlich nach draußen in die Toilette befördert wird. Für den Urin, der sich im Nierenbecken gesammelt hat, geht es nun über den Harnleiter, einen glatten, mit Schleimhaut ausgekleideten Muskelschlauch, weiter. Die Muskeln sorgen dafür, dass er in die Harnblase transportiert wird. In regelmäßigen Intervallen ziehen sie sich etwa alle 20 bis 30 Sekunden zusammen und pressen die Flüssigkeit dorthin. Der Zufluss in die Blase funktioniert dabei wie durch ein Ventil – sodass der Urin nicht wieder zurückfließen kann.
Alles im Sack
Die Harnblase fängt den hineintröpfelnden Urin auf und sammelt ihn. Sie wird umso stärker gedehnt, je mehr Flüssigkeit sich darin befindet. Mit zunehmender Dehnung wird die Blasenwand immer dünner. Da geht aber einiges – bis zu einen Liter kann die Blase auffangen –, allerdings meldet unser Körper uns schon viel früher, dass wir mal langsam auf die Toilette gehen sollten: nämlich schon bei knapp 300 Millilitern. Und dafür sind unsere Nerven zuständig. Die laufen von der Harnblase zum Rückenmark – und die Nervenzellen registrieren, wenn der Druck dort steigt. Dann senden sie Impulse zum Blasenzentrum und sorgen damit dafür, dass es zu einem Zusammenziehen der Harnblasenmuskulatur kommt: Damit öffnet sich der innere Schließmuskel im Harnblasenboden, und wir können Wasser lassen.
Noch müssen wir aber nicht, denn es gibt ja auch noch den äußeren Schließmuskel: Ihn können wir beeinflussen und erst mal sagen: Stopp, ich will noch nicht! Damit bleibt der äußere Muskel also so lange geschlossen, bis wir eine Gelegenheit gefunden haben, uns zu entleeren.
Und tschüss!
Als Letztes geht es für den Urin durch die Harnröhre. Ein prominenter Weg, ist es doch der Gleiche, den bei Männern auch der Samen nimmt. Diese lange männliche Harnröhre ist übrigens viel weniger anfällig und bietet einen guten Schutz vor Infektionen. Frauen haben aufgrund ihrer wesentlich kürzeren Harnröhre viel häufiger Blasenentzündungen.
Eine gelbe Sache
Und warum ist der Urin nun gelb, immerhin hat er die Farbe zwischendurch ja verloren ? Das liegt an den Urochromen, das sind Stoffwechselprodukte, die beim Abbau des roten Blutfarbstoffs Hämoglubin entstehen. Wie intensiv gelb die Farbe ist, hängt von der Konzentration des Urins ab – also davon, wie viel Flüssigkeit wir dem Körper mit dem Trinken und Essen zuführen. Grundsätzlich sollte er eine gesunde gelbe Farbe haben – denn wenn die Farbe von der Norm abweicht, kann das ein Zeichen dafür sein, dass wir krank sind.
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