Im Namen des Wolfes (Die Chroniken von Sova 1) Im Namen des Wolfes (Die Chroniken von Sova 1) - eBook-Ausgabe
Roman
— High Fantasy | Willkommen im Reich der Wölfe!„Eine Geschichte, die einem nahe geht – eine fesselnde Mischung aus Action, Intrigen und Emotionen.“ - kulturbote.de
Im Namen des Wolfes (Die Chroniken von Sova 1) — Inhalt
Im Reich des Wolfes gärt es. Rebellen und mächtige Patrizier gefährden die Macht des kaiserlichen Throns. Nur der Orden der Richter stellt sich dem Chaos entgegen. Sir Konrad Vonvalt ist der gefürchtetste von ihnen, der gemeinsam mit seiner Schreiberin Helena und seinem Vollstrecker Bressinger Recht und Gesetz vertritt. Als die drei den Mord an einer Adeligen untersuchen, kommen sie einer Verschwörung auf die Spur, die bis in die Spitze der kaiserlichen Gesellschaft reicht. Vonvalt muss sich entscheiden: Wird er die Gesetze missachten, die geschworen hat, zu schützen, um das Reich zu retten?
Das Reich des Wolfes
Nach einem großen Krieg entstand das Kaiserreich des doppelköpfigen Wolfes mit seiner Hauptstadt Sova. Viele kleinere Königreiche wurden dafür eingemeindet, und die zentrale Herrschaft hat für Ordnung, aber auch Unzufriedenheit gesorgt. So wurde der alte Glaube des Draedismus verboten und durch den sovanischen Glauben an die Göttin Nema ersetzt.
Eine große Errungenschaft des Kaiserreichs ist jedoch zweifellos das Gesetz: Bis in die entlegensten Winkel werden fahrende Richter wie Konrad Vonvalt ausgesandt, die Verbrechen vor Ort aufklären und über die Schuldigen urteilen. Dafür steht ihnen eine exklusive Form von Magie zur Verfügung, die nur kaiserliche Magistrate lernen dürfen.
Doch trotz aller Bemühungen, Gerechtigkeit und Stabilität aufrechtzuerhalten, beginnt das Reich, Auflösungserscheinungen zu zeigen. Religiöse und politische Gruppen streben nach Macht und dem eigenen Vorteil und drohen, das Reich ins Chaos zu stürzen.
Konrad Vonvalt
Als pflichtgetreuer Richter strebt Konrad Vonvalt beharrlich und geduldig danach, das Recht zu vertreten und mit den gesetzmäßigen Mitteln durchzusetzen. Zum Leidwesen der Verdächtigen kann Vonvalt mithilfe der „Kaiserstimme“ die Wahrheit ans Licht bringen und mit nekromantischen Fähigkeiten die Toten befragen – jedoch längst nicht ohne Konsequenzen.
Als Kriegsveteran ist er jedoch auch mit dem Schwert geübt und in der Lage, das Recht notfalls mit Gewalt durchzusetzen, sollte es notwendig sein.
Helena Sedanka
Vonvalts Schülerin Helena lebte ehemals auf der Straße und wird nun als Schreiberin ausgebildet und auf ihren eigenen Weg zur Richterin vorbereitet. Sie ist sich jedoch längst nicht sicher, ob ein Leben auf Reisen wirklich ihr Weg sein soll.
An Konrad Vonvalt hat sie hohe Ansprüche – und muss bald feststellen, dass nicht nur die Auslegungen der Gesetzestexte dehnbar sind, sondern auch das Rechtsverständnis ihres Mentors.
Dubine Bressinger
Ebenfalls Kriegsveteran wie Vonvalt ist Dubine Bressinger seine rechte Hand in allem, was die handfesten Dinge des Lebens angeht. Während Helena die Schreib- und Rechercheaufgaben übernimmt, ist Bressinger die einschüchternde Präsenz mit dem Schwert in der Hand, die dem Richter, wenn nötig, Respekt verschafft.
Nach außen hin oft grummelig und unwirsch, hat er aber doch ein gutes Herz und beschützt Helena, wo er kann.
Lieber Richard, in Ihrer Autorenbiografie teilen Sie uns mit, dass Sie Jura studiert haben und als Anwalt arbeiten. Da ist die Frage naheliegend: Hat Ihr Berufsalltag Sie zu der ungewöhnlichen Entscheidung inspiriert, die Hauptfigur der Chroniken von Sova-Trilogie zu einem Richter machen? Und inwieweit hat Ihnen Ihr beruflicher Hintergrund beim Schreiben dieser Geschichte geholfen?
Meine tägliche Arbeit als Anwalt hat sicherlich den Grundstein für die Idee der „Fantasy-Anwälte“ gelegt. Ich hatte schon länger darüber nachgedacht, wie ich Anwälte in ein Fantasy-Setting einbauen könnte. Die ersten Überlegungen gingen in Richtung eines Gerichtsdramas, in dem die Anwälte eine Form der sprachbasierten Magie, die so genannte „Legomantie“, einsetzen; aber erst nachdem ich Witcher 3: Wild Hunt auf meiner Xbox gespielt hatte, nahm die Idee eines umherziehenden Ermittlers/Staatsanwalts in meinem Kopf Form an. Das und die Cicero-Trilogie von Robert Harris waren die beiden größten Inspirationsquellen für Im Namen des Wolfes (was wahrscheinlich erklärt, dass viel davon sich mittelalterlich-germanisch, slawisch und römisch anfühlt).
Mein beruflicher Hintergrund hat mir beim Schreiben der Geschichte sehr geholfen. Ich habe mehrere Jahre lang an der Klärung riesiger Handelsstreitigkeiten mitgearbeitet, bei denen es manchmal um Milliarden Pfund ging. Und diese Angelegenheiten haben eine echte Tiefe und Komplexität, die ich versucht habe, in die fiktive Welt der Chroniken von Sova zu übertragen. Ich habe immer sehr viel Spaß dabei, die Leute daran zu erinnern, dass Im Namen des Wolfes schlussendlich ein Roman über Versicherungsbetrug im Handel ist!
Das System des Richterrechts im Roman ist zwar stark von meinen eigenen Erfahrungen als Anwalt beeinflusst, aber ich habe auch akademische Aspekte des Rechts, die ich an der Universität und danach studiert habe, wie Rechtsphilosophie, Rechtsethik usw., mit einbezogen. Ich bin schon seit meinen ersten Ausflügen in die Rechtswissenschaft von der Rechtsphilosophie fasziniert, insbesondere vom Unterschied der Konzepte des Konsequentialismus und des Deontologismus, von den Menschenrechten, dem Naturrecht und dem Konzept des Gesellschaftsvertrags. Und das alles sind Themen, die ich – auf hoffentlich interessante Weise – im Roman erforscht habe.
Ihre Hauptfigur, Junker Konrad Vonvalt, ist eine sehr interessante Persönlichkeit, und sein Beruf macht ihn unter den anderen Protagonist:innen der High Fantasy zu etwas Besonderem. Wie viel von Ihnen selbst steckt in Vonvalt? Oder identifizieren Sie sich mehr mit der Erzählerin Helena in ihrer beobachtenden Position?
In gewisser Weise repräsentieren beide verschiedene Aspekte meiner Persönlichkeit zu unterschiedlichen Zeiten meines Lebens. Vonvalt glaubt fest an die Macht eines unabhängigen, säkularen Systems: das Richterrecht, das eine der großen Institutionen seiner Zivilisation darstellt. Aber im Laufe der Zeit muss er lernen, die Dinge etwas pragmatischer zu sehen. Am Anfang meiner Arbeit als Anwalt war ich, glaube ich, etwas naiv in Bezug darauf, mit wie viel Unrecht Menschen davonkommen können, wenn sie genug Geld haben; zehn Jahre später habe ich festgestellt, dass mich nur noch sehr wenig schockieren kann.
Wie kam es zu der Entscheidung, die Geschichte aus Helenas Sicht und nicht aus der von Vonvalt zu erzählen? Das ist für die High Fantasy eher ungewöhnlich, und für mich ist es ein großer Teil dessen, was Im Namen des Wolfes besonders macht.
Ich denke, dass es zwar sehr interessant ist, eine Geschichte über Vonvalt zu hören, aber ich glaube nicht, dass es spannend wäre, von ihm zu hören. Er ist ein ernster, kompromissloser und undurchsichtiger Mann, der von einem strengen beruflichen und ethischen Kodex geleitet wird. Ich habe das Gefühl, dass seine Erzählung ziemlich trocken und förmlich wäre, und da er immer Recht haben will, würde er wahrscheinlich bestimmte Dinge umdeuten, damit sie in seine Erzählung passen, oder die Gründe für sein Handeln bis in die kleinsten Details erklären. In der Welt der Chroniken von Sova ist Vonvalt ein „großer Mann der Geschichte“, und ich denke, wenn man sich auf diese Weise in seinen Kopf hineinversetzen und all seine Gedanken herauskitzeln und entschlüsseln würde, wäre das für die Leser:innen am Ende nur enttäuschend.
Helena bietet uns stattdessen eine viel wechselhaftere emotionale Linse, durch die wir ihn und seine Handlungen betrachten können. Sie steht ihm nahe und kennt ihn besser als die meisten anderen, sodass wir den „echten“ Vonvalt ein wenig kennenlernen können, aber sie ist auch jung und idealistisch und kann ihm den Spiegel vorhalten, vor allem, als Vonvalt etwas weniger prinzipientreu und dafür realpolitischer wird. Ich liebe die Figur der Helena sehr, und es hat mir großen Spaß gemacht, ihre und Vonvalts Dynamik auszuarbeiten, die der Geschichte eine Ebene hinzufügt, die es sonst nicht gegeben hätte.
Wenn man High Fantasy schreibt, besteht eine der Aufgaben normalerweise darin, sich sehr viele Namen auszudenken – nicht nur für Personen, sondern auch für Orte, die Götterwelt und dergleichen. In Im Namen des Wolfes scheinen einige der Bezeichnungen von deutschen Namen inspiriert zu sein, so gibt es Figuren namens „Bauer“ oder „Vogt“. Können wir uns das Sovanische Reich oder Teile davon wie ein mittelalterliches Deutschland vorstellen? Und welche anderen (historischen) Länder und/oder Sprachen und Kulturen dienten als Inspirationsquellen?
Auf jeden Fall. Das Heilige Römische Reich und die deutschen Staaten sowohl aus der Zeit davor als auch danach hatten definitiv einen starken Einfluss auf das Sovanische Reich. Tatsächlich habe ich mir in der Planungsphase für die Trilogie als eines der ersten Dinge eine Karte des Rheinbundes angesehen. Ich besitze einen ganzen Ordner voller Bilder von Orten wie Burg Eltz oder Heidelberg. Ich habe auch Elemente aus dem Römischen Reich der Spätantike übernommen, obwohl ich den Provinzen, die Sova umgeben und die von den Sovanern erobert wurden, einen etwas anderen Charakter verleihen wollte. Hier kommen die eher slawischen Namen ins Spiel. Viele der Ortsnamen im Reich haben eine deutsche Toponymie (-berg/-burg, -dorf, -hut); wenn man sich dagegen die Namen eines Großteils der Menschen ansieht, sind diese eher slawisch inspiriert – kroatisch, serbisch usw. In einigen Fällen hat eine Figur sowohl einen germanischen als auch einen slawischen Namen. Damit versuche ich zu zeigen, dass das Sovanische Reich nicht homogen ist, sondern eine Mischung aus verschiedenen Kulturen darstellt.
Ich wollte den Sovanern aber nicht nur diese eher kosmetischen kulturellen Eigenschaften mitgeben. Als Volk wollte ich ihnen etwas geben, was ich für ziemlich teutonische bzw. angelsächsische Züge hielt. Sie sind zum Beispiel nach außen hin keine sonderlich emotionalen Menschen; sie mögen keine großen Gefühlsausbrüche, ja finden sie sogar vulgär. Außerdem schätzen sie Eigenschaften wie Pragmatismus, Effizienz, Gründlichkeit und Erfindungsreichtum, und sie haben einen Sinn für Ironie und trockenen Humor.
Wie viel vom Sovanischen Reich wurde dem Römischen Reich der Spätantike nachempfunden? Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass es einige auffällige Parallelen gibt, und wir haben versucht, dieses Gefühl in die Übersetzung zu übertragen. Unter anderem dadurch, dass alle Figuren sich duzen, wie es im Römischen Reich üblich war, anstatt eine förmlichere Anrede wie „Ihr“ zu benutzen, die die Leser:innen eher an hoch- oder spätmittelalterliche Gesellschaften erinnern würde, die aber sonst in High-Fantasy-Romanen sehr verbreitet ist.
Ich bin sehr froh über diese Entscheidung! Das Römische Reich und sein vorgebliches Fortbestehen im Heiligen Römischen Reich ist die historische Analogie, die ich für die Chroniken von Sova gewählt habe. Ich stelle mir Sova im Wesentlichen wie eine Mischung aus dem antiken Rom und Münster vor. Tatsächlich werden die Parallelen im zweiten Band noch deutlicher, wenn wir einige Zeit in Sova verbringen.
„Eine Geschichte, die einem nahe geht – eine fesselnde Mischung aus Action, Intrigen und Emotionen.“
„Was Richard Swan mit seiner ›Die Chroniken von Sova-Saga‹ gelingt, ist nahezu einzigartig auf dem internationalen Buchmarkt; nämlich eine Lektüre der sensationellen Sorte, weil diese Fantasy und Crime-Time perfekt in sich vereint.“
„Die Grundidee, Gerechtigkeit an der Person von Richtern zu erzählen, ist originell. Die Welt ist gut ausgearbeitet, die Geschichte eines Vielvölkerstaates, der durch religiöse Fanatiker bedroht ist, lässt Parallelen zu unserer Gegenwart zu.“
„Ein Krimi im Fantasy-Gewand.“
„Swans geschmeidiger Stil gepaart mit mittelalterlichen Kulissen […], machen ›Im Namen des Wolfes‹ bereits unwiderstehlich.“
„Eine süchtig machende Lektüre.“
„Richard Swan bringt mit moralischen und juristischen Fragestellungen frischen Wind ins Fantasy-Genre. Wer auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Fantasy-Roman ist und solchen Fragestellungen nicht abgeneigt ist, der sollte einen Blick auf dieses Buch werfen. Für mich bereits jetzt das Fantasy-Highlight des Jahres!“
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