Lehrerin einer neuen Zeit (Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 1) Lehrerin einer neuen Zeit (Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 1) - eBook-Ausgabe
Maria Montessori – Die schwerste Entscheidung ihres Lebens traf sie für das Wohl der Kinder
— Historischer Roman„In dem Buch wird eindrucksvoll gezeigt, wie sich die junge Maria Montessori in der männerdominierten Welt mit dem Studium der Medizin und später mit ihren Ideen durchsetzte und damit das Leben der Kinder und Waisenkinder der armen Bevölkerung verbesserte zum Ende des 19. Jahrhunderts und Beginn des 20. Jahrhunderts durchsetzte.“ - Westfälische Nachrichten
Lehrerin einer neuen Zeit (Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 1) — Inhalt
Die ergreifende Lebensgeschichte der Ausnahmepädagogin als packender historischer Roman
Sie widmete ihr Leben den Kindern und veränderte die Welt für immer: Die spannende Geschichte der Maria Montessori ist ein Lehrstück über Engagement, Gefühle und die Kraft mutiger Frauen.
Jedes Kind hat Talente und Bedürfnisse, die es zu entschlüsseln und zu beantworten gilt: Dieser heute selbstverständliche Lehrsatz der modernen Pädagogik war vor rund 100 Jahren eine unbekannte Idee. Bis die italienische Pädagogin Maria Montessori eine Revolution auslöste.
Noch jung und unbedarft ist Maria Montessori im Rom des Jahres 1896 von den Zuständen in einer psychiatrischen Klinik schockiert. Gegen alle Widerstände gibt sie den kleinen, lethargischen Patienten Spielzeug und holt sie in ein Leben, das sich niemand zu träumen gewagt hätte. Doch als Maria ihr Herz an einen Kollegen verliert, steht alles auf dem Spiel.
Mit „Lehrerin einer neuen Zeit“ zeichnet Laura Baldini den Werdegang der großen Pädagogin hautnah und mit schillernder historischer Präzision nach. Ihre Roman-Biografie verleiht dem Montessori-Konzept ein menschliches, weibliches und zerbrechliches Gesicht, dem sich Leserinnen in einer mitreißenden Erzählung über Wissenschaft und Liebe nähern.
„Was Kinder betrifft, betrifft die Menschheit!“ – Maria Montessori
Mehr als 1.000 Einrichtungen in Deutschland folgen heute dem Montessori-Konzept, das Entfaltung und Selbstbestimmung vor Drill und Auswendiglernen stellt. Wer „Lehrerin einer neuen Zeit“ gelesen hat, wird den Wert dieser Pädagogik noch einmal mehr zu schätzen wissen.
Starke Frauen in einer einmaligen biografischen Romanreihe :
Bedeutende Frauen, die die Welt verändern
Mit den historischen Romanen unserer Reihe »Bedeutende Frauen, die die Welt verändern" entführen wir Sie in das Leben inspirierender und außergewöhnlicher Persönlichkeiten! Auf wahren Begebenheiten beruhend erschaffen unsere Autor:innen ein fulminantes Panormana aufregender Zeiten und erzählen von den großen Momenten und den kleinen Zufällen, von den schönsten Begegnungen und den tragischen Augenblicken, von den Träumen und der Liebe dieser starken Frauen.
Weitere Bände der Reihe:
- Laura Baldini, Lehrerin einer neuen Zeit (Maria Montessori)
- Romy Seidel, Die Tochter meines Vaters (Anna Freud)
- Petra Hucke, Die Architektin von New York (Emily Warren Roebling)
- Laura Baldini, Ein Traum von Schönheit (Estée Lauder)
- Lea Kampe, Der Engel von Warschau (Irena Sendler)
- Eva-Maria Bast, Die aufgehende Sonne von Paris (Mata Hari)
- Eva-Maria Bast, Die vergessene Prinzessin (Alice von Battenberg)
- Yvonne Winkler, Ärztin einer neuen Ära (Hermine Heusler-Edenhuizen)
- Agnes Imhof, Die geniale Rebellin (Ada Lovelace)
- Lea Kampe, Die Löwin von Kenia (Karen Blixen)
- Eva Grübl, Botschafterin des Friedens (Bertha von Suttner)
- Laura Baldini, Der strahlendste Stern von Hollywood (Katharine Hepburn)
- Eva-Maria Bast, Die Queen (Queen Elizabeth II.)
- Agnes Imhof, Die Pionierin im ewigen Eis (Josephine Peary)
- Ulrike Fuchs, Reporterin für eine bessere Welt (Nellie Bly)
- Anna-Luise Melle, Die Meisterin der Wachsfiguren (Marie Tussaud)
- Petra Hucke, Die Entdeckerin des Lebens (Rosalind Franklin)
- Jørn Precht, Die Heilerin vom Rhein (Hildegard von Bingen)
- Elisa Jakob, Die Mutter der Berggorillas (Dian Fossey)
- Yvonne Winkler, Kämpferin gegen den Krebs (Mildred Scheel)
- Lena Dietrich, Die Malerin der Frauen (Artemisia Gentileschi)
- Laura Baldini, Die Pädagogin der glücklichen Kinder (Emmi Pikler)
Maria Montessori war eine Frau, die ihrer Zeit weit voraus war. 1870 in Italien geboren, war sie eine der ersten Frauen, die ein Medizinstudium absolvierte und später als Ärztin arbeitete. Sie setzte sich für die Gleichstellung der Frauen ein und forderte bereits 1896 auf einem internationalen Kongress in Berlin gleichen Lohn für Männer und Frauen.
Weltweit bekannt wurde sie für ihre Pädagogik, die noch heute, 150 Jahre nach ihrem Geburtstag, als alternative Form der Pädagogik angesehen wird. Sie steht im Kontrast zu konventionellen Lehrmethoden und rückt das Kind in den Mittelpunkt. Von Maria Montessori stammt der Satz „Hilf mir, es selbst zu tun“. Dieses Motto beschreibt ihre Pädagogik sehr gut: Montessori sah jedes Kind als Individuum, das einzigartig ist und in seinem eigenen Rhythmus und Tempo lernt. Ihr Hauptziel lag darin, Kinder in ihrer Selbstständigkeit zu stärken. Dabei verlangte sie den Respekt und die Achtung vor dem Kind.
Ein Schlüsselerlebnis war für die junge Maria Montessori ihre Arbeit in einer Klinik für geistig behinderte Kinder. Sie erkannte, dass das Problem dieser als „schwachsinnig“ stigmatisierten und weggesperrten Kinder oftmals ein pädagogisches war. Also entwickelte sie spezielles didaktisches Material – und die Ergebnisse ihrer Arbeit waren eine Sensation. Im römischen Arbeiterviertel San Lorenzo übernahm sie später die wissenschaftliche Leitung einer Tagesstätte für Kinder aus sozial schwachen Familien (die „Casa dei bambini“, auf Deutsch „Haus für Kinder“). Dort übertrug sie die Hilfsmittel, die sie für die Förderung geistig behinderter Kinder entwickelt hatte, auf die Kinder der armen Leute. Die Ergebnisse waren so überwältigend, dass sie Maria Montessori „mit größtem Staunen und Ungläubigkeit erfüllten“.
Montessoris Ideen fielen in der Zwischenkriegszeit in vielen Teilen Europas sowie in Amerika auf fruchtbaren Boden. 1923 wurde in Jena die erste deutsche Montessori-Schule eröffnet, in Wien entstand bereits 1921 das erste Montessori-Kinderhaus. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden alle Einrichtungen geschlossen, und erst nach dem Zweiten Weltkrieg erinnerte man sich wieder an das Erziehungskonzept der Italienerin. Heute erfreuen sich die Montessori-Pädagogik und das von Maria Montessori entwickelte Material in Kindergärten und Schulen weltweit großer Beliebtheit.
Maria Montessori lebte in einer Zeit, in der es Frauen nicht gestattet war, gleichzeitig als Ärztin zu arbeiten und Mutter zu sein. Als sie im Alter von 30 Jahren ungewollt schwanger wurde, stand sie vor einer schwerwiegenden Entscheidung. Sie brachte ihr Kind heimlich zur Welt und gab es schließlich zu Pflegeeltern. Eine Entscheidung, von der wir heute nur erahnen können, wie viel Kraft sie sie gekostet haben muss.
Es wird vermutet, dass dieser schmerzhafte Schritt ein Grund dafür war, dass sie am Höhepunkt ihrer medizinischen Karriere beschloss, ihre Tätigkeit als Ärztin zu beenden und sich ausschließlich der Pädagogik widmete. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1952 setzte sie sich dafür ein, dass Ihre Methode in Schulen und Kindergärten auf der ganzen Welt verbreitet wurde.
Laura Baldini
„Eine leicht bekömmliche Mischung aus Biografie und fiktivem Roman über die Reformpädagogin.“
„Laura Baldini ist ein unterhaltsamer, eindrücklicher und leicht lesbarer biographischer Roman gelungen.“
„Die Romanbiografie von Laura Baldini alias B. Maly bringt dem Leser eine Leitbild ihrer Zeit auf sehr sympathische, interessante und objektive Art nahe.“
„Ein lesenswerter und lehrreicher Roman über die Geschichte dieser Ausnahmepädagogin“
„Ein fesselndes Buch“
„Maria Montessori hat die Arbeit mit und die Entwicklung von Kindern besonders geprägt. In ihrem historischen Roman beschreibt die Autorin das Leben dieser Ärztin mit dem besonderen Gespür für die Bedürfnisse der Kinder, spannend und interessant.“
„In dem Buch wird eindrucksvoll gezeigt, wie sich die junge Maria Montessori in der männerdominierten Welt mit dem Studium der Medizin und später mit ihren Ideen durchsetzte und damit das Leben der Kinder und Waisenkinder der armen Bevölkerung verbesserte zum Ende des 19. Jahrhunderts und Beginn des 20. Jahrhunderts durchsetzte.“
„Handwerklich-schriftstellerisch ordentlich gemachtes Buch“
„Ein wunderbarer biographischer Roman, unterhaltsam und informativ zugleich.“
„›Lehrerin einer neuen Zeit‹ ist ein wunderbar erzählter Roman über eine bemerkenswerte Frau, die sich gegen alle Widerstände ihren Lebenstraum erfüllte. Wunderbar lesenswert und lehrreich zugleich.“
Jeder, der ErzieherIn ist, ist ihrem Namen schon mehrmals begegnet. Maria Montessori – eine große Frau, die erzieherische Geschichte geschrieben hat. Laura Baldini hat rund um diese Frau eine Geschichte gewebt, die schöner nicht sein könnte. Während ihres Medizinstudiums macht die junge Maria Montessori Bekanntschaft mit den als schwachsinnig bezeichneten Kindern. Die Verhältnisse in diesen Heimen sind 1896 mehr als nur unterirdisch und Maria ist schockiert über diese Zustände und dem Umgang mit den Kindern. Um das Thema ihrer Abschlussarbeit nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch erarbeiten zu können bemüht sie sich um eine Assistenzstelle in einer psychiatrischen Klinik. Als sie dort auf die stillen, abwesend wirkenden Kindern trifft, die keinerlei Regung zeigen, besteht sie darauf, ihnen verschiedenes Spielzeug zu bieten. Ohne viel Hoffnung in ihr Vorhaben zu stecken, wird es ihr von der Einrichtungsleitung genehmigt. Schnell erhält Maria über das Spielzeug einen Zugang zu den Kindern und beginnt, sie besser einzuschätzen. Sie hat Erfolg mit ihrer Methode und die Kinder machen trotz anfänglicher Schwierigkeiten große Fortschritte. So große Fortschritte, dass einigen von ihnen sogar ermöglicht wird, an einer ganz normalen staatlichen Schulabschlussprüfung teilzunehmen. Marias Name ist anschließend über die Grenzen Italiens hinaus bekannt und ständig wird sie für Tagungen und ähnliches beansprucht, was ihr weite Reisen beschert. Zeit für ihren (Arbeits-)Partner Guiseppe (mit dem sie auch eine Schule leitet) hat Maria so gut wie keine und so betrügt er sie. Als Maria erfährt, dass sie schwanger ist, steht ihre Entscheidung fest. Selbst aufziehen wird sie dieses Kind nicht und wird auch sonst jegliche Rechte abtreten. Jedoch nicht für immer. Ein bewegender Roman über eine der großen pädagogischen Begründer. Bis heute leben ihre Methoden in Schule und Kindergarten weiter. Dieses Buch war ein Muss für mich, allein schon wegen meines Berufes :)
Rom gegen Ende des 19ten Jahrhunderts. Die junge Frau Maria Montessori setzt sich in einer männerdominierten Studienwelt durch. Fest dazu entschlossen, ihr Medizinstudium erfolgreich zu beenden, gibt sie nicht auf und kämpft sich, entgegen aller Erwartungen der Männer und Kommilitonen, mit Bravour durch. Als erste Dotoressa Italiens wird sie plötzlich hochgelobt. Die schöne Frau ist bemerkenswert schlau, engagiert und glänzt in Ihren Vorträgen vor großem Publikum. Schon während ihres Studiums arbeitet Maria Montessori neben zwei Assistenzstellen in zwei Krankenhäusern und ebenso in einer psychiatrischen Klinik mit schwachsinnigen Kindern. Als Maria den Schlafsaal der Kinder das erste Mal betritt, herrscht absolute Stille in dem kargen Raum. Die Kinder unterschiedlichen Alters sitzen still und starr auf ihrem Bett und starren mit ihren leeren, traurigen Blicken geradeaus. Montessori besteht darauf, den Kindern Spielzeug zu geben. Einfache Dinge, angefangen mit einem Knäuel Wolle über eine leere Zwirnspindel bis hin zu einer harten Drahtbürste. Diese Dinge reißen die Kinder aus ihrer Starre und sind der Beginn einer großartigen Studie und einer grandiosen pädagogischen Karriere. *** Ich bin im Vorbeigehen bei einer Buchhandlung auf das Buch aufmerksam geworden. Aber nicht wegen dem Cover, denn leider erleben die historischen Romane alle ein geklontes Aussehen (alle sehen sie gleich aus; pastellige Farben, ein altes Gebäude im Hintergrund und einige Schnörkel), nein, es war der Titel, der mich angesprochen hat. Als ich den Namen Maria Montessori las, war meine Neugier geweckt. Ich habe natürlich von den Montessori-Schulen gehört, kannte als Kind auch ein Mädchen, dass eine solche Schule in Kaiserswerth besuchte. Aber wirklich auseinandergesetzt hatte ich mich mit dieser Lernform oder Form der Pädagogik nicht. Das Buch ist sehr interessant und zeigt auf, welch schweren Weg die junge Frau zur damaligen Zeit gegangen ist. Sie wollte unbedingt Ärztin werden. Ihr Vater hat es mit Murren hingenommen, ihre Mutter stand ihr jedoch immer unterstützend zur Seite. Es war nicht leicht für sie. Sie musste immer als Letzte in den Vorlesesaal und durfte erst als Letzte auch wieder gehen. Sie hatte den „echten“ Studenten den Vortritt zu lassen. Ihre Sezierstunden musste sie allein am Abend, nachdem alle anderen fertig waren, im Lichterschein durchführen. All das hat den starken Willen der jungen Frau aber nicht gebrochen. Sie hat ihr Studium mit Bestnoten abgeschlossen und wurde nach dem öffentlichen Vortrag ihrer Abschlussarbeit mit stehenden Ovationen gefeiert. Allerdings hat sich Montessori in ihrem Wirken verlagert und nicht mehr als Ärztin praktiziert, sondern sich voll und ganz den Kindern verschrieben. Sie hat den angeblich schwachsinnigen Kindern, die in irgendwelchen Irrenhäusern vor sich hinvegetierten, das Lesen, Schreiben und Rechnen gelehrt. Sie hat durchgesetzt, dass der Geist von Kindern gefördert werden, sich entfalten muss und ihnen die Hilfsmittel dazu wortwörtlich in die Hände gegeben. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Das eine Kind lernt motorisch, das andere visuell. Mehr möchte ich von der Handlung nicht verraten. Es ist ein biographischer Roman und keine Biografie. Die Autorin Laura Baldini beschreibt auch im Nachwort, dass die Recherche recht schwer war, da über die private Maria Montessori nicht viel herauszubekommen war und ist. Das Archiv ist in Amsterdam nach wie vor nicht zugänglich. Nun, ich hatte bei Maria Montessori immer eine Lehrerin vor Augen, die sicherlich Kindern sehr geholfen hat, jedoch mir immer irgendwie unnahbar schien. Dieser Roman zeigte mir allerdings eine junge, schöne, mutige und kämpferische Frau, die voller Liebe für kleine Menschen war und darin aufgegangen ist, ihnen den Weg in ein „normales“ Leben zu weisen. Die diesen Kindern ihren Wunsch nach Wissen und Lernen in einer wundervollen Art und Weise erfüllt hat. Sie war einfach eine tolle Frau, deren Arbeit noch heute ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft ist. © Buchwelten 2021
1894 beginnt Maria Montessori im Alter von 24 Jahren ihr Studium der Medizin an der Universität Rom und ist damit eine der ersten fünf Frauen, denen dies in Italien gelingt. Zuvor hatte sie bereits ein naturwissenschaftliches Studium absolviert, da ihr der Zugang für Medizin an der Hochschule verwehrt wurde. Aber als intelligente und ehrgeizige junge Frau hält sie unbeirrt an dem Gedanken fest, sich in einer von Männern dominierten Welt durchzusetzen, was ihr mit vielen Anstrengungen, Kämpfen und profundem Wissen auch gelingt. Nach ihrer Promotion setzt sie sich für die Rechte der Frauen ein, reist dafür sogar zu einem Kongress nach Berlin. In einer Römischen psychiatrischen Klinik betreibt sie pädagogische Studien über die Vernachlässigung der dort stationär aufgenommenen Kinder und entwickelt spielerische Lernanreize, die benachteiligten Kindern mit viel Geduld und Fürsorge dabei helfen, Lesen und Schreiben zu erlernen. Ihre Methoden bewährten sich und werden bis heute praktiziert. Laura Baldini hat mit „Lehrerin einer neuen Zeit“ einen sehr informativen und unterhaltsamen Roman vorgelegt, der die biografischen Spuren einer außergewöhnlichen Frau verfolgt. Der flüssige, bildhafte und zeitgemäße Erzählstil nimmt den Leser mit ans Ende des 19. Jahrhunderts, um dort auf Maria Montessori zu treffen und ihren Werdegang hautnah mitzuverfolgen. Schon der Blick in ihre Familie lässt den Leser erkennen, warum Maria so verbissen ihre Studien betrieb, denn ihr erzkonservativer Vater tat ihre Pläne unwirsch ab, während ihre Mutter Renilde sogar als ihre Unterstützerin fungierte, vielleicht auch, weil sie selbst in die damalige Rolle der Frau gedrängt wurde, um auf Haushaltsführung und Mutterpflichten reduziert zu werden. Eng an Maria gebunden, folgt der Leser ihr durchs harte Studium, wo sie der Missbilligung und den Repressalien ihrer männlichen Kommilitonen ausgesetzt war. Doch Maria ließ sich die Verletzungen nicht anmerken, kämpfte kraftvoll und unbeirrt weiter, um sich ihren Traum zu verwirklichen und vor allem die Welt der Kinder auf diese Weise positiv zu verändern, wobei sie sich auch an den Ideen anderer Medizinier wie Edouard Séguin und Friedrich Fröbel bediente. Die Autorin hat sehr intensiv recherchiert und verbindet spielerisch Fiktion mit biografisch belegten Tatsachen, so dass der Leser während der Lektüre Geschichte leibhaftig miterleben darf, während er an der Seite von Maria durch das alte charismatische Rom wandelt. Die Charaktere sind detailliert ausgestaltet und lebendig in Szene gesetzt, wirken mit ihren menschlichen Zügen glaubwürdig und authentisch, so dass der Leser sich gut in sie hineinversetzen kann. Maria ist eine fleißige, ehrgeizige und wissensdurstige Frau, die zeitweilig sogar recht stur wirkt. Sie besitzt Mut, Kampfgeist und eine innere Stärke, die sie ihren Weg unbeirrt verfolgen lässt. Ihre Mutter Renilde ist ihr eine große Stütze sowie Unterstützerin. Freundin Anna ist eine Frohnatur, die Maria auch immer wieder an die Leichtigkeit des Lebens erinnert. Aber auch Rina Faccio oder Dr. Giuseppe Montesano tragen ihren Teil zur äußerst unterhaltsamen und lehrreichen Lektüre bei. „Lehrerin einer neuen Zeit“ ist eine Biografie in Romanform, in der Maria Montessori auf beeindruckende und unterhaltsame Weise zum Leben erweckt wird. Besonders hervorzuheben ist die außerordentlich gute Recherche, die zusammen mit einem einnehmenden Schreibstil den Leser an die Seiten zu fesseln weiß. Absolute Leseempfehlung!
Ich werde Schulen zu Orten machen, an denen Freude herrscht! Maria Montessori gelingt es bereits in jungen Jahren, sich als ehrgeizige und wissensdurstige Frau in einer Männerwelt durchzusetzen. Nach einem abgeschlossenen Studium der Naturwissenschaften verfolgt die intelligente junge Frau das Ziel, eine der ersten Ärztinnen Italiens zu werden. Während ihres Medizinstudiums gilt sie als beste Studentin ihres Jahrgangs, anfängliche Skeptiker unter ihren Professoren überzeugt sie durch ihr Wissen und ihre Leistungen. Doch die attraktive und anmutige Maria muss sich ihren Platz in der Welt erkämpfen und wird anfangs auch mit Neid und Anfeindungen konfrontiert, Vertreter der Männerwelt warten nur darauf, die einzige weibliche Medizinstudentin scheitern zu sehen. In der Psychiatrischen Klinik in Rom befasst die angehende Medizinerin sich erstmals mit pädagogischen Schriften und ist zudem fest entschlossen, sich für die Armen einzusetzen. Ihre Arbeit mit schwachsinnigen Kindern führt sie schließlich zu Schriften pädagogischer Größen wie Friedrich Fröbel und Séguin. Als junge und charmante Dottoressa aus Italien verzaubert sie mit ihren Vorträgen, ihrer Intelligenz und ihrem Charme bald ganz Europa und stellt Italiens gesamtes Schulwesen auf den Kopf. Laura Baldinis Roman befasst sich mit dem Zeitraum zwischen 1984 und 1902 und widmet sich der Lebensgeschichte einer außergewöhnlichen jungen Italienerin namens Maria Montessori, die sich als Ärztin, Psychiaterin, Psychologin, Philosophin, Anthropologin, Biologin, Pädagogin und Wissenschaftlerin in einer von Männern dominierten Welt durchgesetzt und das Bildungssystem weltweit revolutioniert hat. „Ich werde eine völlig neue Methode der Kindererziehung entwickeln. Ich werde der Methode meinen eigenen Namen geben. Und die Kinder dieser Welt werden damit Respekt, Liebe und Wertschätzung verbinden. Ich werde Schulen zu Orten machen, an denen Freude herrscht.“ Die Autorin erzählt von Marias konservativen Vater, einem hochrangigen Finanzbeamten, der den Plänen seiner Tochter anfangs ablehnend gegenüberstand. Im Gegensatz dazu entpuppte ihre Mutter Renilde sich als aktive Unterstützerin, die sich stets für ihre Tochter einsetzte und sie ermutigte. Marias Freundeskreis, darunter auch die Feministin Rina Faccio, ein wohlmeinender Professor sowie Marias gutaussehender und ehrgeiziger Kollege Dr. Giuseppe Montesano sind wichtige Nebenfiguren dieses Buches. Ein vermeintlich geisteskrankes Kind namens Luigi Tassilo steht beispielhaft für viele Insassen diverser Einrichtungen, in denen Kinder brutal und lieblos behandelt, erniedrigt und an Leib und Seele gequält werden. „Luigi spürte, dass es nur noch ein winzig kleiner Schritt in die endlose Finsternis war, in der es nichts gab, keine Freude, aber auch keinen Hunger und vor allem keinen Schmerz.“ Die Charakterzeichnung der handelnden Figuren ist der Autorin sehr gut gelungen. Sowohl die Protagonistin Maria, als auch die Nebenfiguren wirken in hohem Maße authentisch. Laura Baldini beschreibt Marias unerschütterliches Bestreben, ihre Träume zu verwirklichen und ihr Studium erfolgreich abzuschließen. Der Leser erhält Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt der handelnden Personen, die Seelenqualen des kleinen Luigi haben mich besonders berührt. Der äußerst gelungene Schreibstil der Autorin macht dieses Buch darüber hinaus zu einem ganz besonderen Leseerlebnis. Fazit: Mit „Lehrerin einer neuen Zeit“ erzählt Laura Baldini die Lebensgeschichte einer beeindruckenden Frau, welche die feste Überzeugung vertrat, dass Kinder mit Liebe und Respekt auf das Lernen und das Leben vorzubereiten sind. Maria Montessoris Hartnäckigkeit, sich in einer Männerwelt durchzusetzen, ihren Überzeugungen Ausdruck zu verleihen und diese auch umzusetzen, wurden hervorragend dargestellt. Der einnehmende Schreibstil und gut gezeichnete Charaktere machten die Lektüre dieses Buches zu einem Vergnügen. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen und ich habe mich gefreut, Einzelheiten aus dem privaten und persönlichen Umfeld jener Person zu erfahren, die bis zum heutigen Tag das Bildungssystem prägt.
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