Meine Expeditionen zu den Letzten ihrer Art Meine Expeditionen zu den Letzten ihrer Art - eBook-Ausgabe
Bei Berggorillas, Schneeleoparden und anderen bedrohten Tieren
„Andreas Kieling erzählt ehrlich und ohne große Umschweife von der Angst, die er in solchen Momenten aussteht. Ein Buch nicht nur für alle, die auch von großen Abenteuer träumen, aber sicherheitshalber doch lieber eine ruhige Kugel am Schreibtisch schieben.“ - Nürnberger Zeitung
Meine Expeditionen zu den Letzten ihrer Art — Inhalt
Von den Berggorillas in Ruandas Hochland bis zu den Komodowaranen Indonesiens, von indischen Löwen bis zu den Wölfen in Rumänien und den Riesenwalen der Weltmeere: Immer mehr Tiere sind vom Aussterben bedroht. Der berühmte Naturfilmer Andreas Kieling kommt ihnen näher als irgendjemand sonst. Seit Anfang der Neunzigerjahre beobachtet er gefährdete Tiere in freier Wildbahn und hat dramatische Veränderungen der Artenvielfalt erlebt. Jetzt war er erneut zwei Jahre auf Weltreise, schwamm mit Australiens Salzwasserkrokodilen, stand Auge in Auge mit dem Afrikanischen Elefanten, mit Himalaja-Wildschafen und Eisbären in der Arktis. Eindrucksvoll berichtet er von seinen Erlebnissen mit den Wildtieren, deren Lebensraum dringend Schutz bedarf.
Leseprobe zu „Meine Expeditionen zu den Letzten ihrer Art“
Erst wenn der letzte Baum gefällt,
der letzte Fluss vergiftet
und der letzte Fisch gefangen ist,
werdet ihr herausfinden, dass man
Geld nicht essen kann.
Prophezeiung der kanadischen Cree-Indianer
Prolog
Der alte Silberrücken saß schmatzend wenige Meter neben mir. Hin und wieder rupfte er einen Stängel wilden Sellerie aus – neben Bambus und Disteln die Lieblingsspeise der Berggorillas –, schlitzte ihn mit einem Fingernagel auf und pulte das schmackhafte Fruchtfleisch heraus. Sein Blick schweifte über die Virunga-Berge und das Tal vor uns und traf ab [...]
Erst wenn der letzte Baum gefällt,
der letzte Fluss vergiftet
und der letzte Fisch gefangen ist,
werdet ihr herausfinden, dass man
Geld nicht essen kann.
Prophezeiung der kanadischen Cree-Indianer
Prolog
Der alte Silberrücken saß schmatzend wenige Meter neben mir. Hin und wieder rupfte er einen Stängel wilden Sellerie aus – neben Bambus und Disteln die Lieblingsspeise der Berggorillas –, schlitzte ihn mit einem Fingernagel auf und pulte das schmackhafte Fruchtfleisch heraus. Sein Blick schweifte über die Virunga-Berge und das Tal vor uns und traf ab und zu auch mich.
„Schaut einem Gorilla, schon gar einem Silberrücken, nie direkt in die Augen!“, hatten uns die Park Ranger immer wieder gewarnt. Und so senkte ich jedes Mal den Kopf, wenn der Blick des schwarzen Riesen mich streifte, und linste nur vorsichtig durch gesenkte Wimpern zu ihm hinüber. Doch auf einmal spürte ich, wie er mich fixierte, und langsam hob ich, allen Warnungen zum Trotz, meinen Kopf. Nach wenigen Sekunden wandte ich mich ab, fasziniert und zugleich bis ins Innerste berührt. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber mit Sicherheit nicht diesen unglaublich sanftmütigen, zugleich forschenden, suchenden Blick. Mir war, als wüsste er, welche Bedrohung von uns Menschen für ihn, seine Familie, ja seine ganze Art ausging, und als fragte er: Warum tut ihr uns das an? Und urplötzlich schossen mir Tränen in die Augen.
Natürlich war mir klar, dass ich etwas in seinen Blick hineininterpretierte, weil mich der harte Aufstieg, die dünne Luft (wir waren auf fast 4000 Meter Höhe) dünnhäutiger und empfänglicher für Stimmungen gemacht hatten; weil ich durch die tagelange Nähe zu diesen charismatischen Tieren, von der Zärtlichkeit und Hingabe, mit der die gewaltigen Kraftpakete ihren Nachwuchs umsorgten, überwältigt war; weil ich durch die Tatsache, dass mein großer Traum, Berggorillas in freier Wildbahn zu erleben, endlich in Erfüllung gegangen war, mit Endorphinen vollgepumpt war. Denn der Silberrücken konnte nicht wissen, was ich wusste: dass er und die Seinen auf der letzten Rettungsinsel saßen.
Im Tal reflektierten Wellblechdächer das schräg einfallende Licht. Da unten war kein Bergregenwald mehr; stattdessen breiteten sich Bananenplantagen aus, zogen sich Hirse- und Kartoffelfelder in die höheren Lagen. Dasselbe Bild in alle Richtungen. Nur der gewaltige Vulkan in unserem Rücken bot den Berggorillas noch Schutz. Einen zweifelhaften Schutz allerdings, denn nicht weit entfernt war der Kongo, und im Kongo herrschte Bürgerkrieg.
„Andreas Kieling erzählt ehrlich und ohne große Umschweife von der Angst, die er in solchen Momenten aussteht. Ein Buch nicht nur für alle, die auch von großen Abenteuer träumen, aber sicherheitshalber doch lieber eine ruhige Kugel am Schreibtisch schieben.“
„Seine Schilderungen sind mitreißend weil sie nicht nur informativ, sondern vor allem menschlich sind.“
„Ausführlicher als es in der knappen Sendezeit geht, schildert Kieling hier nun seine spannendsten Begegnungen mit Eisbären, Wildkatzen in Deutschland, den seltenen Berggorillas in Ruanda.“
„Staunend und ein wenig neidisch auf seine Erlebnisse folgt man ihm. Ein Reisebuch von ganz ungewöhnlicher Intensität.“
Andreas Kieling ist der neue Bernhard Grzimek.
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