Mit Mental-Power zum Wohlfühlgewicht — Inhalt
Die meisten mit viel Elan begonnenen Diätprogramme scheitern immer wieder an den gleichen Dingen: Wir ermüden, knicken bei den ersten Hürden ein und geben wieder den ungesunden Gewohnheiten nach. Denn eine dauerhafte Umstellung der Ernährung und daraus folgender Gewichtsverlust sind vor allem Kopfsache – wer hier ansetzt, hält jede Ernährungsumstellung spielend durch. Jan Becker zeigt in seinem neuen Buch, wie man die psychologischen Fallstricke beim Abnehmen erfolgreich umschifft, um dauerhaft sein Wunschgewicht zu erreichen. Mit seinem vielfach erprobten Mentalprogramm gelingt es, alte Denkmuster zu lösen und erfolgreich Gewohnheiten zu verändern – um so dem Jo-Jo-Effekt zu widerstehen und nachhaltig schlank zu werden.
Leseprobe zu „Mit Mental-Power zum Wohlfühlgewicht “
VORWORT UND EINLEITUNG
Ein Freund an deiner Seite
In der Geschichte der Menschheit hat sich gezeigt, dass wir nur in Kooperation gemeinschaftlich unsere Visionen und Ideen umsetzen können. Deshalb stehe ich an deiner Seite und möchte dir mit diesem Buch all mein Wissen zur Verfügung stellen, um dein persönliches Vorhaben gemeinsam zu meistern. Dieses Buch ist dein Komplize – an guten wie an schlechten Tagen.
Denn egal ob beim Abnehmen oder bei anderen Projekten, die wir uns vornehmen, es wird immer mal wieder schwierige Tage geben. Dieses Buch soll dann [...]
VORWORT UND EINLEITUNG
Ein Freund an deiner Seite
In der Geschichte der Menschheit hat sich gezeigt, dass wir nur in Kooperation gemeinschaftlich unsere Visionen und Ideen umsetzen können. Deshalb stehe ich an deiner Seite und möchte dir mit diesem Buch all mein Wissen zur Verfügung stellen, um dein persönliches Vorhaben gemeinsam zu meistern. Dieses Buch ist dein Komplize – an guten wie an schlechten Tagen.
Denn egal ob beim Abnehmen oder bei anderen Projekten, die wir uns vornehmen, es wird immer mal wieder schwierige Tage geben. Dieses Buch soll dann wie ein Freund für dich sein, der einfach da ist, wenn es gerade mal hakt. Aber nicht nur das. Es soll auch dafür sorgen, dass du erst gar nicht so viele schwierige Tage erlebst. Es soll dich bei deinem Vorhaben immer unterstützen und dir so zu dauerhaftem Erfolg verhelfen.
Dabei ist dieses Buch kein eigenständiges Abnehmprogramm. Es ist als Ergänzung zu jeder beliebigen Diät oder jedem beliebigen Ernährungsprogramm gedacht. Ein Coach, der dich durch den Prozess des Abnehmens lotst und dich auffängt, aufrichtet und pusht, wenn es einmal Durchhänger gibt.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil erfährst du, wie unmittelbar dein Körper und deine Psyche zusammenhängen, wie sich erst dadurch die handfeste Wirklichkeit deines Körpers formt und dass du die innere Kraft – die Mental-Power – besitzt, diesen Prozess jederzeit zu steuern. Im zweiten Teil lernst du, wie du diesen faszinierenden Zusammenhang für dich und den Erfolg deines Abnehmvorhabens nutzen kannst. Dort stelle ich dir die Grundpfeiler einer gelingenden Ernährungsumstellung und eines dauerhaften Gewichtsverlusts vor. Fünf Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit du jede Diät durchhältst, und die du systematisch abklopfen kannst, falls du auf ein Hindernis stößt. So kannst du schnell herausfinden, wo das Problem liegt – und direkt etwas dagegen tun. Dazu stelle ich dir hilfreiche Übungen vor, die nicht nur Spaß machen, sondern dir zudem Wow-Erlebnisse vermitteln und dich hautnah erfahren lassen, dass du der Erschaffer deiner Wirklichkeit bist. Denn du hast deinen Erfolg jederzeit in deiner Hand.
Apropos Hand: Falls du schon das eine oder andere Buch von mir gelesen hast, wirst du bemerkt haben, dass ich ein großer Anhänger des handschriftlichen Notierens bin. Alles, was wir fokussiert per Hand festhalten, schreibt sich in unser Unterbewusstsein – viel nachhaltiger und tiefer als jede Notiz auf dem Computer oder Tablet oder jedes Voicememo auf dem Telefon.
Das Sprachzentrum und die Gehirnareale, die für die Handmotorik zuständig sind, sind direkt benachbart: Unser Sprachvermögen und der aufrechte Gang mit dem damit verbundenen Freiwerden der Hände haben sich im Laufe der Evolution zeitlich parallel entwickelt. Das Niederschreiben jedes Buchstabens mit seinen Schwüngen ist mit einer jeweils anderen motorischen Information verbunden, während das Drücken einer Taste auf dem Computer immer nahezu dieselbe Information ans Gehirn sendet. Zwar unterscheidet sich die Lage der Tasten, weshalb Menschen, die das Zehnfingersystem beherrschen, den gewünschten Buchstaben ohne hinzusehen treffen, die Handmotorik jedoch bleibt gleich. Es gibt inzwischen zahlreiche Studien, die belegen, dass das Aufschreiben von Hand dem Tippen auf elektronischen Geräten haushoch überlegen ist.
Handschriftliche Notizen helfen so mit, den Inhalt des Geschriebenen im Unterbewusstsein zu verankern – unser wichtigster Verbündeter, auch und gerade, wenn es ums Abnehmen beziehungsweise das Erlangen unserer Wunschfigur geht.
Darum ist meine Bitte an dich nun: Besorge dir ein schönes Notizbuch mindestens im Format DIN-A5. Falls du ein Tablet besitzt, auf dem man handschriftliche Notizen machen kann, funktioniert auch das. Doch bedenke – in Tablets lässt es sich nicht so gut blättern. Dazu besorge dir bitte einen Stift, der dir gut in der Hand liegt, ob Füller oder Kugelschreiber ist ganz egal. Wichtig ist, dass es dir Freude macht, damit zu schreiben.
Der Sinn dieses Tagebuchs ist es, dich zu unterstützen, deine Abnehmziele zu erreichen. Bitte notiere darin – mit dem jeweiligen Datum – sämtliche Erfahrungen, die du mit den Übungen, Ritualen und Meditationen dieses Buches machst. Falls bei der jeweiligen Aktivität nichts anderes angegeben ist, schreibe einfach auf, wie du dich gefühlt hast und welche Erkenntnisse du beim Ausführen hattest.
Wenn du dir das Notieren zur Gewohnheit machst, wird dir immer klarer werden, was bisher dazu beigetragen hat, dass du in der Vergangenheit Diäten vorzeitig abgebrochen hast, oder warum deren Erfolg nicht dauerhaft war. Es führt dir aber auch vor Augen, was dich weiterträgt auf deinem ganz individuellen Weg zu deiner ganz persönlichen Wunschfigur. Und hast du diese erreicht, helfen dir deine Notizen dabei, deine Wunschfigur zu behalten.
Dieses Buch liest du am besten vor oder parallel zu deiner Ernährungsumstellung. Anschließend kannst du bei Bedarf immer mal wieder einen Blick hineinwerfen.
Auf diese Weise kann das Buch dich auch nach deiner Diät unterstützen: ein verlässlicher Freund, der immer für dich da ist.
Doch nun lass uns loslegen!
Dein Jan Becker
Teil I Wie du mit den vier Grundelementen deiner Mental-Power deinen Körper erschaffst
1 Element eins: Deine Gedanken
Oder: Wie du mit deiner Vorstellungskraft sofort die Kontrolle über deinen Körper übernimmst
Es ist der Geist, der sich den Körper baut.
Friedrich Schiller
Zum Einstieg habe ich ein faszinierendes Experiment für dich. Es wird dir in wenigen Minuten das Wunder deiner Vorstellungskraft vor Augen führen. Du wirst merken, welche Macht du allein mit deinen Gedanken über deinen Körper hast. Du benötigst dafür lediglich zehn bis fünfzehn Minuten Zeit.
Bist du bereit? Dann los!
HEISS-KALTE GEFÜHLE
Ziehe dich an einen Ort zurück, wo du eine Weile ungestört bist. Setze dich bequem und mit geradem Rücken hin, sodass der Atem ungehindert in deinen Bauch fließen kann. Fixiere nun mit den Augen einen Punkt an der Wand vor dir. Lasse deine Atemluft einmal bewusst vollständig aus deinen Lungen herausströmen. Lass sie anschließend wieder tief durch die Nase einströmen, sodass sich deine untere Bauchdecke deutlich wölbt. Dann atme wieder vollständig aus. Wiederhole das, bis du dich absolut entspannt fühlst. Nun spüre einmal in deine Hände hinein.
Du wirst wahrscheinlich feststellen, dass eine Hand wärmer ist als die andere. Konzentriere dich nun bitte zunächst auf diese wärmere Hand. Falls beide Hände gleich warm sind, wähle eine aus. Schließe dann deine Augen, fokussiere dich intensiv auf die gewählte Hand und denke zugleich an das Wort:
Wüstenhitze
Spüre die heiße Energie, die von dem Wort ausgeht, wie wenn du an einem heißen Tag aus dem Haus kommst und dir die Hitze des Mittags entgegenschlägt, sich dumpf über die Landschaft legt und das Atmen erschwert. Während du das Wort auf dich wirken lässt, stelle dir vor, du hieltest ein Stück nachglühende Kohle in der Hand, das du kaum festhalten kannst. Spüre die unglaubliche Hitze. Behalte diesen Fokus ungefähr ein, zwei Minuten bei. Öffne dann die Augen und vergleiche deine Hände.
Hast du es gemerkt?
Der Temperaturunterschied zwischen den Händen ist deutlich größer geworden!
Im nächsten Schritt wiederholst du die Übung. Diesmal jedoch konzentrierst du dich ausschließlich auf die bisher kältere Hand. Wenn du danach die Hände vergleichst, sollte sich die Temperatur beider Hände in etwa angeglichen haben.
Nun bewegen wir uns in die entgegengesetzte Richtung. Konzentriere dich wieder auf eine deiner Hände. Doch dieses Mal denkst du dabei an das Wort:
Eiseskälte
Spüre die kühle Energie, die von dem Wort ausgeht wie von einem geöffneten Eisfach. Stelle dir nun vor, du hieltest in deiner Hand einen Eiszapfen, an dem deine Haut festfriert vor Kälte. Vielleicht hörst du das Eis leise knacken. Spüre, wie deine Finger kälter und kälter werden. Kälter und kälter. Konzentriere dich vollkommen auf diese Vorstellung. Etwa zwei Minuten lang. Du kannst dich dabei auf dein Zeitgefühl verlassen, auf ein paar Sekunden mehr oder weniger kommt es nicht an.
Vergleiche nun wieder beide Hände. Die Hand, auf die du dich fokussiert hast, sollte nun spürbar kälter sein als zuvor.
In einem letzten Schritt lenkst du wiederum deine gesamte Aufmerksamkeit auf die bisher wärmere Hand, während du dir das eiskalte Szenario vorstellst. Auch dieses Mal sollten sich beide Hände in der Temperatur angleichen.
In meinen Seminaren sorgt diese Übung immer für ein großes Aha-Erlebnis. Sollte es bei dir noch nicht so gut geklappt haben, warst du vielleicht nicht ganz fokussiert, dann wiederhole die gesamte Übung einfach noch einmal.
Je mehr Sinne du in die Vorstellung einbeziehst, umso deutlicher reagiert dein Körper
Dieses Experiment verdeutlicht dir sehr anschaulich, wie das, was du denkst, unmittelbar deinen Körper beeinflusst. Bitte halte deine Erfahrungen mit dieser Übung in deinem Notizbuch fest. Falls du einen oder beide Teile des Experiments mehrfach gemacht hast, schreibe auch auf, ob du unterschiedliche Ergebnisse erzielt hast – und woran das deiner Ansicht nach wohl gelegen hat. Vielleicht warst du einmal müde und das andere Mal nicht. Oder du konntest dich beim zweiten Durchgang besser konzentrieren als beim ersten.
Grundsätzlich ist es so, dass eine Vorstellung meist umso besser gelingt, je mehr Sinne wir imaginär in sie einbeziehen. Oft ist bei gedanklichen Vorstellungen ja von Visualisierungen die Rede. Das reduziert die Imagination allerdings auf die bildliche Vorstellung. Wenn du aber – soweit es im gewählten Szenario Sinn ergibt – noch das Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen miteinbeziehst, kann das dazu beitragen, die Vorstellung plastischer zu machen und sie in ein körperlich spürbares Gefühl zu übersetzen. Je häufiger du dies übst, umso mehr werden deine Gedanken zu einer echten realitätsformenden Kraft, zur Mental-Power, die du willentlich einsetzen kannst – auch dazu, dein Wunschgewicht zu erreichen und deinen Wunschkörper zu formen.
Wie gewaltig der Einfluss gezielter Vorstellung auf die Körpertemperatur sein kann, wenn man sich den entsprechenden Gedanken nicht nur eine oder zwei Minuten, sondern über längere Zeit und voll fokussiert hingibt, zeigt eine bestimmte Form der Meditation tibetischer Nonnen, die sogenannte g-Tummo-Meditation, die von der Soziologin Maria Kozhevnikov näher untersucht wurde. Die beobachteten Nonnen sind in der Lage, ihre Körpertemperatur in Bereiche eines mittelhohen Fiebers, auf bis zu 38,3 Grad Celsius, zu heben. Dadurch können sie bei einer Umgebungstemperatur von minus 25 Grad Celsius nasse Kleidung am Körper trocknen. Um das zu erreichen, nutzen sie die gezielte Vorstellung einer Flamme im Bauchraum in Verbindung mit einer bestimmten Atemtechnik, der „Vasenatmung“, die dem inneren Feuer Nahrung geben soll.
Forscherin Kozhevnikov lernte die Atemtechnik von den Nonnen und brachte sie anschließend einigen westlichen Testpersonen bei, allerdings ohne die Vorstellung der inneren Flamme und weitere damit verbundene Ideen. Diese Probanden konnten ihre Körpertemperatur steigern, allerdings in deutlich bescheidenerem Umfang. Daraus ließ sich folgern, dass der wesentliche Anteil der Temperatursteigerung die mentale Vorstellung der inneren Flamme war.
Ist das nicht faszinierend?
Ich habe diese Beispiele übrigens nicht nur gewählt, um dir zu zeigen, dass und wie sich Gedanken unmittelbar auf den Körper auswirken. Auch beim Abnehmen ist die Körpertemperatur von zentraler Bedeutung. Je höher sie ist, umso größer ist in der Regel der Kalorienverbrauch. Wenn du dich zum Beispiel körperlich anstrengst, steigt sie – ein Indikator dafür, dass Energie verbrannt wird. Aber auch in der zweiten Zyklushälfte einer Frau ist die Körpertemperatur infolge physiologischer Prozesse um etwa 0,3 bis 0,5 Grad Celsius erhöht, wodurch sich der tägliche Kalorienverbrauch um etwa 100 bis 300 Kalorien vergrößert. Das klingt vielleicht erst einmal nicht viel, aber auf eine Woche gerechnet kommt so locker die Energie von ein paar Tafeln Schokolade, eines Burgers mit Pommes oder einer reich belegten Pizza zusammen. Jede Übung – ob mental oder in Form von Sport –, die deine Körpertemperatur erhöht, steigert also auch deinen Energieverbrauch. Einfach in die Sauna gehen bringt hier allerdings nichts, denn dabei wird der Körper passiv aufgewärmt, muss also zur Temperatursteigerung nicht selbst beitragen, und das hat logischerweise keinen Einfluss auf die Energieverbrennung. Dass du nach einem Saunabesuch dennoch für kurze Zeit leichter bist als zuvor, liegt am ausgeschwitzten Wasser.
Möchtest du den Temperatureffekt gezielt für dich nutzen, habe ich hier eine einfache Meditation zur Steigerung der Körpertemperatur für dich.
Wichtig: Falls dir die Vorstellung nicht sofort so perfekt gelingt oder du den Zeitaufwand von dreimal zehn Minuten pro Tag zu hoch findest, ist das kein Drama. Diese Übung ist nur eine Möglichkeit von vielen, deine Vorstellungskraft und damit deine Mental-Power beim Abnehmen zu trainieren. Sieh sie als Tool an, das du nutzen kannst – aber nicht musst. Hier stelle ich sie dir vor allem vor, um für dich erlebbar zu machen, wie du spür- und messbare körperliche Prozesse mit deiner Vorstellungskraft anstoßen kannst. Je mehr du dich in dieser Technik übst, umso versierter wirst du darin werden, deine Realität nach deinem Gusto zu formen – und damit auch deinen Körper.
DIE FLAMME IN DER HAND
Setze dich bequem hin.
Verschränke die Finger beider Hände ineinander.
Lasse dabei einen Daumen in die Höhe stehen, er wird von Daumen und Zeigefinger der anderen Hand fest umschlossen.
Folge mit deinen Gedanken dem Fluss deines Atems.
Spüre, wie er kühl und frisch durch die Nase einströmt, deinen Bauch ausfüllt – und dann langsam durch die Nase wieder ausströmt.
Atme tief ein.
Und aus.
Ein.Und aus.
Spüre, wie deine Gedanken sich beruhigen.
Stelle dir nun vor, dass der Daumen eine Flamme ist.
Deine Hände sind die Kerze, die sie mit ihrem Wachs nährt.
Fixiere mit dem Blick die Daumenspitze oder schließe die Augen.
Stelle dir mit jedem Einatmen vor, wie dein Atem von deinen Lungen durch deine Arme in deine Hände fließt und der Flamme Nahrung gibt.
Sie wächst.
Wird größer.
Kraftvoller.
Spüre, wie dir mit jedem Einatmen wärmer und wärmer wird.
Wenn du diese Meditation fokussiert über mindestens eine Woche dreimal täglich zehn bis fünfzehn Minuten lang übst, solltest du bemerken, dass deine Pfunde noch leichter schmelzen. Sie wirkt auch sehr gut Stress entgegen, was ebenfalls positive Auswirkungen auf den Abnehmerfolg hat (mehr dazu später). Und bei beginnenden Infekten kann sie dein Immunsystem wirkungsvoll bei der Abwehr unterstützen. Solltest du feststellen, dass du von der Übung müde wirst, verkürze die Übungsdauer. Achte außerdem unbedingt darauf, genügend Wasser zu trinken, mindestens anderthalb bis zwei Liter täglich. Wasser benötigt dein Körper bei gesteigertem Energieverbrauch dringend, um die Stoffwechselprozesse zu unterstützen. Du kannst den Effekt der Übung fördern, indem du kühlende Nahrungsmittel wie Joghurt, Tomaten, Melone und Zitrusfrüchte isst, weil dein Körper dann noch mehr „aufheizen“ muss.
Du kannst deinen Körper mit deinen Gedanken trainieren
Du hast vielleicht schon mal etwas von der sogenannten Neuroathletik gehört, mit der unter anderem Fußballprofis der Bundesliga und Olympioniken ihre Leistung steigern. Neuroathletik ist eine relativ neue Trainingsform. Dabei werden mit gezielten Übungen, besonders der gehirnnahen Gesichts- und Mundmuskulatur, verschiedene Hirnareale aktiviert, die eine daran anschließende sportliche Performance deutlich verbessern können. So lief zum Beispiel die Sprinterin Gina Lückenkemper die 100 Meter in unter 11 Sekunden, nachdem ihr Neuroathletik-Trainer Lars Lienhard ihr unter anderem geraten hatte, die Zungenmuskulatur mit leichten Stromstößen einer 9-Volt-Batterie zu aktivieren. Da die Zunge über besonders viele Nervenbahnen mit dem nahen Gehirn verbunden ist, wird durch eine solche Stimulation ein starker Reiz ins zentrale Nervensystem geschickt, das daraufhin nachfolgende Reize besser verarbeitet und vernetzt.
Ein zweiter wichtiger Bereich der Neuroathletik, der ebenfalls einen Beweis für den enormen Einfluss der Vorstellungskraft liefert, ist die Idiomotorik, auch Carpenter-Effekt genannt. Benannt wurde der Effekt nach dem britischen Arzt und Wissenschaftler William Benjamin Carpenter, der ihn Ende des 19. Jahrhunderts erstmals nachgewiesen hat. Der Effekt besteht darin, dass die Muskeln nicht nur auf tatsächliche Bewegung, sondern bereits messbar auf Gedanken reagieren. Stellst du dir intensiv vor, wie du deinen Arm beugst und den Bizeps anspannst, reagieren die an einer solchen Bewegung normalerweise beteiligten Muskeln mit Anspannung, auch wenn du äußerlich nichts siehst. Umfasst du den Arm einer Person, während du neben ihr herläufst, kannst du zum Beispiel dank des Carpenter-Effektes spüren, in welche Richtung sie gehen möchte, denn die Muskeln auf dieser Körperseite spannen sich subtil an. So kannst du per Körperkontakt „Gedanken lesen“.
Und stellst du dir regelmäßig vor, wie du deinen Arm beugst, kannst du auf diese Weise deine Armmuskeln tatsächlich bis zu einem gewissen Grad trainieren. Dass Muskelzuwachs und -stärke allein durch geistiges Training nicht nur möglich sind, sondern geistiges Training auch eindrucksvolle Ergebnisse bringt, wurde mittlerweile in vielen Studien nachgewiesen. Zum Beispiel haben der bekannte US-amerikanische Physiologe Brian Clark von der Ohio University und sein Team vor ein paar Jahren 29 Freiwillige rekrutiert und deren Handgelenke fest eingegipst, sodass eine echte Bewegung unmöglich war. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe sollte sich innerhalb eines gesamten Monats jeden Werktag jeweils elf Minuten lang voll darauf fokussieren, sich vorzustellen, das Handgelenk mithilfe der dazugehörigen Muskeln zu beugen. Die zweite Gruppe machte: nichts. Als der Gips abgenommen wurde, hatte die mentale Trainingsgruppe doppelt so starke Muskeln wie die Kontrollgruppe. Imponierend.
Ein Forscherteam um den Neurobiologen Kai Miller von der Universität Washington hatte wiederum festgestellt, dass die bloße Vorstellung physischer Aktivität exakt dieselben Gehirnareale aktiviert wie die tatsächliche Bewegung. Das ist eigentlich nur logisch, wenn man sich Carpenters Entdeckung vor Augen führt, denn die Muskeln werden ja tatsächlich angespannt. Was dabei im Gehirn geschieht, hatte bisher aber noch niemand so genau angeschaut. Natürlich bedeutet das nicht, dass du alleine durch gedankliches Training auf dem Sofa ein Sixpack bekommst oder plötzlich aussiehst wie Arnold Schwarzenegger. Aber gedankliche Unterstützung – wozu auch gezielte Fokussierung auf die jeweilige Übung während eines Muskeltrainings zählt – kann durchaus dazu beitragen, ein solches oder jedes andere sportliche Ziel schneller zu erreichen. Außerdem verhindert gedankliches Training Muskelabbau effektiv, wenn man etwa eine Weile das Bett hüten muss. Und es kann dazu beitragen, anschließend schneller wieder fit zu werden. Nebenbei fördert es auch die Durchblutung, und damit gehen weitere Vorteile einher wie etwa verbesserte Nährstoffversorgung verletzter Areale und dadurch potenziell eine raschere Heilung oder Erholung.
Weil an der gedanklichen und der tatsächlichen Aktion genau die gleichen Hirnareale beteiligt sind, lassen sich auch Geschicklichkeit und Reaktion per Gedankenkraft trainieren – darum gehen ambitionierte Trainer in allen Teamsportarten auch mit ihren Schützlingen bestimmte Szenarien theoretisch immer wieder durch. Gelungene Spielzüge anderer Mannschaften werden wiederholt angeschaut, analysiert und bewusst durchdacht. Auch an einem perfekten Aufschlag oder Elfmeterschuss lässt sich per Gedankenkraft feilen, und wer im Spiel oder Training unmittelbar davor noch einmal visualisiert, wo der Ball platziert werden soll, erhöht die Wahrscheinlichkeit stark, dass er tatsächlich dort landet. In einer Studie konnten Dartspieler ihre Treffsicherheit stark erhöhen, indem sie vor dem Wurf die ideale Wurfkurve visualisierten.
Sogar Flexibilität lässt sich gedanklich sofort erhöhen. An dieser Stelle habe ich darum eine weitere verblüffende Übung für dich (und falls du dich jetzt fragst, was das alles mit Mental-Power beim Abnehmen zu tun hat – dazu komme ich in Kürze):
DER WUNDERSAME DREHWURM
Stelle dich stabil hin und strecke die Arme seitlich aus wie ein großes T. Mache an beiden Händen eine Faust, nur den Zeigefinger streckst du aus. Drehe nun langsam deinen Oberkörper nach hinten, die Hüften bleiben dabei stabil und zeigen weiter nach vorn. Dreh dich so weit, wie es nur geht. Behalte dabei immer deinen gestreckten Zeigefinger im Auge. Wo zeigt er hin, wenn du die Endposition erreicht hast? Merke dir den Punkt. Dann drehe dich wieder zurück.
Nun atme einige Male tief in den Bauch. Schließe dabei die Augen. Nun stellst du dir – allein in Gedanken, also ohne deinen Körper mitzubewegen – vor, wie du dich erneut nach hinten drehst. Du malst dir aus, wie du dich etwa zwanzig Zentimeter weiter drehst als zuvor. Dann drehst du dich, auch das nur im Geiste, zurück in die Ausgangsposition. Bei einer weiteren Vorstellungsrunde im Kopf drehst du dich wieder, diesmal aber noch weiter, nämlich mindestens vierzig Zentimeter weiter. Begib dich auch diesmal gedanklich in die Ausgangsposition zurück. Und noch einmal: Jetzt drehst du dich in deinem Kopfkino doppelt so weit – und erneut wieder zurück. Und schließlich stellst du dir vor, wie dein Oberkörper um 360 Grad rotiert. Natürlich ist das anatomisch nicht möglich, aber stelle es dir dennoch vor: Lass deinen Oberkörper einfach einmal herumrotieren, als wärest du aus Gummi. Dreh dich wieder zurück.
Schließlich öffne die Augen und dreh dich tatsächlich. Und? Beeindruckend, nicht wahr?
Diese Übung zeigt dir ebenfalls, wenn auch auf etwas andere Weise: Die Funktion oder der Bereich unseres Körpers, auf den wir unseren Fokus legen, lässt sich dadurch stark beeinflussen.
Ein anderes Experiment, das ich zur Verdeutlichung dieses Zusammenhanges immer wieder mit meinen Seminarteilnehmern mache und das ebenfalls jedes Mal enorme Verblüffung auslöst, ist der „magische Finger“. Durch starke gedankliche Konzentration kann ein Finger nämlich innerhalb einer Minute mehrere Millimeter länger werden.[iii] Auch dieses Experiment führt wunderbar vor Augen, wie unser Körper ohne jede Verzögerung darauf reagiert, wenn wir bewusst unsere Aufmerksamkeit auf einen Bereich richten.
Doch es geht nicht nur um das, was wir in diesem Moment denken, sondern auch um die unserem Denken zugrunde liegenden Überzeugungen. Sie sind gewissermaßen der Boden, aus dem deine Gedanken erwachsen und ihre Energie beziehen.
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