Niemand hört dich (Grenzland 1) Niemand hört dich (Grenzland 1) - eBook-Ausgabe
Thriller
— Mit limitiertem Farbschnitt | Dunkle Morde im Grenzland | Die Thriller-Sensation aus DänemarkNiemand hört dich (Grenzland 1) — Inhalt
Im Grenzland zwischen Dänemark und Deutschland geschehen grausame Morde – der erste Fall für Mads Lindstrøm und Thomas Beckmann und atemberaubender Auftakt der „Grenzland“-Trilogie
Die Thriller-Sensation aus Dänemark!
Es ist früher Morgen, als an der Küste von Nieby eine Leiche gefunden wird. Die Tote entpuppt sich als vermisste Dänin, und der Ermittler Mads Lindstrøm wird zur Identifizierung nach Kiel geschickt. Dort hat die Gerichtsmedizin eine erschütternde Entdeckung gemacht: Spuren an dem toten Mädchen deuten darauf hin, dass sie nicht das erste Opfer eines bestialischen Mörders ist. Eines Mörder, der auf beiden Seiten der Grenze tötet. Obwohl der deutsche Kommissar Thomas Beckmann von der Theorie eines Serienkillers nicht überzeugt ist, stürzt sich Mads Lindstrøm in den Fall. Als ein weiteres Mädchen verschwindet, ist er bereit, jedes Mittel einzusetzen, um sie zu retten.
„Niemand hört dich“, „Niemand sieht dich“, „Niemand rettet dich“ – an dieser Thriller-Trilogie kommt 2025 niemand vorbei!
„Wow! Was für ein Thrillerdebüt.“ Buchblogger Titlen.dk
„Mit ›Niemand hört dich‹ betritt Karen Inge Nielsen die dänische Krimiszene mit einem Paukenschlag! Sie ist eine ausgezeichnete Geschichtenerzählerin“ Bookblogger Krimihylden
„Ein packender Thriller voller dunkler Überraschungen.“ dagens.dk
Wer Jens Hendrik Jensen, Stieg Larsson und Ethan Cross mag, wird Karen Inge Nielsen lieben!
Sie sind Bioanalytikerin in Ihrem Hauptberuf. Was genau macht eine Bioanalytikerin in der Pathologie?
Eine Bioanalytikerin, genauer eine biomedizinische Laborwissenschaftlerin, die in der Pathologie arbeitet, untersucht Gewebe und Zellen. Der Hauptzweck besteht darin, die Art der Krankheit zu untersuchen, die zum Tod führte – insbesondere, ob es sich um Krebs handelt oder nicht. Das Gewebe wird beschrieben und herausgeschnitten, bevor es in Paraffin eingebettet wird, damit ultradünne Scheiben geschnitten und gefärbt werden können, sodass verschiedene Bestandteile des Gewebes hervorstechen und unter dem Mikroskop identifiziert werden können.
In den 21 Jahren, in denen ich in der Pathologie tätig bin, habe ich fast jeden Teil des Körpers untersucht. Wir führen auch Autopsien durch.
Hat Ihr Beruf Sie inspiriert, Thriller zu schreiben?
Ja und Nein. Ich hatte schon immer ein großes Interesse am Tod. Als Kind wollte ich Archäologin werden, weil mich Skelette faszinierten. Später wurde mir klar, dass mich alles, was der Körper – auch nach dem Tod – offenbart, in seinen Bann zieht. Durch meine Arbeit in der Pathologie weiß ich, wie ein Autopsieraum klingt, riecht und aussieht. Außerdem sind viele der analytischen Prinzipien, die von biomedizinischen Laborant:innen angewandt werden, die gleichen wie die von Forensiker:innen, und so habe ich meinen Beruf in mein Schreiben einfließen lassen.
In Ihren Thrillern sind die Körper, die Umgebung und die Figuren wie mit dem Skalpell geschnitten. Präzise und detailliert. Was das eine bewusste Entscheidung oder ist das Teil Ihres Berufs, der sich dann auch auf Ihren Schreibstil übertragen hat?
Es gehört zu meinem beruflichen Hintergrund, Dinge so zu beschreiben, dass sie für die Leser:innen verständlich sind. Wenn ich ein Gewebestück beschreibe, nutze ich nicht nur mein Augenlicht, sondern auch meinen Tastsinn. Der Pathologe sieht das Gewebe oft nicht in vollem Umfang und muss es sich daher anhand meiner Beschreibungen vorstellen können.
Die Tatsache, dass ich sehr anschaulich schreibe, ist sozusagen ein Vermächtnis meiner Arbeit. Gerade im ersten Fall von Mads Lindstrøm haben wir es mit sehr grausamen Morden zu tun.
Was hat Sie dazu bewogen, so dunkel zu schreiben?
Es ist eine lange Geschichte, warum Mads Lindstrøms erster Fall so düster ausfiel, aber sie hat ihre Wurzeln in der Metapher der Grenzgebiete. Ich habe mich schon immer zu Grenzen hingezogen gefühlt und dazu, die Grenzen zu verschieben. Denn im Grenzland geht es nicht nur um die Zusammenarbeit an der deutsch-dänischen Grenze. Es geht auch um das Grenzland, das wir betreten, wenn sich die tiefste Dunkelheit der Menschen zeigt. Ich gehe an die Grenze, und manchmal überschreite ich sie. Denn erst wenn unsere Grenze erreicht oder überschritten ist, fangen wir wirklich an zu denken – und ich möchte, dass meine Leser:innen über viele Dinge nachdenken.
In der Grenzland-Trilogie geht es um viel mehr als nur um die Morde, die begangen werden. In den drei Büchern geht es vor allem um die Folgen des Tötens. Nicht nur für das Opfer, den Täter und seine Familie, denn die Folgen sind offensichtlich. Es geht ebenso sehr um die Folgen für die Ermittler und ihre Familien. Um diese Elemente ans Licht zu bringen, musste ich Mads über den Rand drängen. Bis zu dem Punkt, an dem er seine Dämonen nicht mehr verbergen konnte. Und deshalb ist der erste Fall auch so düster.
In einem dänischen Interview haben Sie einmal gesagt: „Ich bin ein lieber und netter Mensch. Aber ich erlaube mir zu denken: Was wäre, wenn ...?“
Als Krimiautorin muss man es also wagen, tief in seine hässliche Seite vorzudringen und sich erlauben, verbotene Gedanken zu denken? Das ist sehr spannend – und auch mutig. Es ist beängstigend, wenn man erkennt, dass auch in einem selbst eine große Dunkelheit herrscht. Mir ist das einmal passiert, als ich eine Fernsehsendung gesehen habe. Zwölf Menschen wie du und ich wurden in zwei Teams aufgeteilt und mussten versuchen, sich gegenseitig gefangen zu nehmen und wichtige Informationen aus dem jeweils anderen herauszubekommen. Sie durften alles machen, was sie wollten – der Auftrag war klar. Am Anfang war es aus meiner Sicht noch relativ harmlos. Sie fesselten ihre Gefangenen. Wenn diese nicht sprachen, zogen sie ihnen die Kleider aus, sodass sie froren. Als auch das nicht half, wurden sie wachgehalten, in kaltes Wasser gelegt und so weiter. Am Ende der Sendung wurde festgestellt, dass die meisten ihrer Handlungen gegen die Genfer Konvention verstießen – also Folter waren. Und da wurde mir klar, dass ich es genauso gut hätte sein können, wenn ich mitgemacht hätte.
Unsere Grenzen verschwinden, wenn wir uns hinreißen lassen. Es hat mir viel abverlangt, so tief in meine eigene Dunkelheit vorzudringen. Ich musste mich trauen zu sehen, was ich in mir trug, als ich mir erlaubte, böse zu werden. Zu erkennen, dass wir alle, wenn wir tief genug graben, dunkle Seiten haben, die zum Vorschein kommen können, wenn wir über den Rand geschoben werden. Es vermittelt ein Verständnis dafür, warum manche Menschen einen Punkt erreichen können, an dem sie töten. Das heißt nicht, dass es das legalisiert, aber es könnte gesund sein, zu erkennen, dass wir alle eine Grenze haben, wie viel wir widerstehen können, bevor unsere innere Dunkelheit entfesselt wird.
Wie erklären Sie sich die große Sehnsucht vieler Leserinnen und Leser nach sehr düsteren Geschichten?
Das ist eine gute Frage, aber ich denke, es liegt daran, dass es – zumindest für mich – ein legaler Weg ist, sich dem Verbotenen zu nähern. Zu sehen, was wir nicht sehen wollen, was uns aber trotzdem erregt. Die Blaulichter der Einsatzfahrzeuge haben mich schon immer fasziniert, und zwar zu gleichen Teilen mit Neugierde und Widerstand.
Uns hat an Ihrer Trilogie auch der Ort von Beginn an fasziniert: das Grenzland zwischen Deutschland und Dänemark. Wieso haben Sie diesen Schauplatz gewählt?
Die Wahl des Ortes ist, wie oben gesagt, in erster Linie auf die metaphorische Bedeutung von Grenzland zurückzuführen. Aber da ich auch eine kleine Verbindung zu dieser Region habe, war es für mich ganz natürlich, genau diesen Ort zu wählen. Darüber hinaus bietet die dänisch-deutsche Grenze die Möglichkeit, mit einigen der Vorurteile zu arbeiten, die viele Dänen gegenüber den Deutschen und insbesondere gegenüber Südjütland haben. In Dänemark haben die Deutschen beispielsweise den Ruf, sehr ordentlich zu sein. Das Grenzgebiet spiegelt sich also in den unterschiedlichen Persönlichkeiten der beiden Ermittler wider.
Der deutsche Ermittler Thomas Beckmann ist reserviert und pocht auf Regeln. Ist er inspiriert von deutschen Kolleg:innen?
In Dänemark haben die Deutschen den Ruf, sehr regelorientiert zu sein, und ja, der deutsche Ermittler Thomas Beckmann ist davon inspiriert. Aber Beckmann ist mehr als das. Im Gegensatz zu Mads Lindstrøms, der in den Augen vieler Menschen seine Karriere von seinem Vater geschenkt bekommen hat, musste er für alles, was er erreicht hat, kämpfen.
Was Thoms Beckmanns – und Mads‘ dänische Kollegen – nicht sehen, ist, dass auch Mads zu kämpfen hat. Er kämpft darum, sich zu befreien und für das anerkannt zu werden, was er ist. Zugleich ist Beckmann ein Spiegel von Mads. Alles, was an ihm nervt, steckt auch in Mads, und das ist eines der Themen der Serie: Was wir nicht sehen wollen. Im Laufe der Trilogie lernen sich Mads Lindstrøms und Thomas Beckmann besser kennen, aber das bleibt nicht ohne Folgen.
Sie gehen bei Ihren Morden auch an die Grenzen der Leser:innen und scheuen nicht davor zurück, das Böse im Detail zu zeigen. Wie kam es dazu?
Als Mensch begann ich mich daran zu stören, dass in vielen Kriminalromanen und Thrillern Mordfälle fast romantisch und rosig dargestellt werden. Ein Mord ist alles andere als das. Wir verschließen unsere Augen vor dem, was wir nicht sehen wollen. Was weh tut. Was unangenehm und unerträglich ist. Mit der Grenzland-Trilogie möchte ich die Folgen eines Mordes zeigen, und deshalb lade ich den Leser dazu ein, hautnah dabei zu sein, denn nur, wenn wir mit dem konfrontiert werden, womit die Ermittler konfrontiert werden, können wir verstehen, womit sie es zu tun haben.
Sie sind sehr erfolgreich in Dänemark – und hoffentlich auch bald in Deutschland! Wie viel Zeit widmen Sie inzwischen Ihrer Tätigkeit als Autorin? Und wo schreiben Sie?
Ich nutze die Zeit, die mir zwischen meiner Arbeit und meiner Familie bleibt, um zu schreiben. Ich wohne auf dem Land, und die offenen Felder und der Wald geben mir die Ruhe zum Schreiben. In meinem Büro gibt es nicht viele Geräusche außer dem Klicken der Tastatur, denn ich brauche absolute Stille, um nicht abgelenkt zu werden, wenn ich mich auf die Figuren einstelle.
Was lieben Sie am meisten am Schreiben?
Das Beste am Schreiben ist für mich, dass ich wie eine Fliege an der Wand bin. Ich beobachte meine Figuren. Ich höre ihnen zu und spüre ihre Gefühle und Frustrationen. Was sie sagen und tun, ist die Geschichte, die ich an den Leser weitergebe, und das gefällt mir sehr. Sind Sie mit Mads und diesem Team fertig? Oder woran schreiben Sie gerade? Ich weiß nicht genau, ob ich mit Mads auf Dauer abgeschlossen habe, aber im Moment gibt es andere Geschichten, die mehr Raum einnehmen. Im vergangenen Jahr habe ich ein Drehbuch für einen Spielfilm über die vielen tausend Menschen geschrieben, die jedes Jahr in Japan verschwinden. Einige verschwinden freiwillig – andere nicht. Diese Menschen werden „Johatsu“ genannt, und das ist auch der Titel des Films. Außerdem denke ich über einige neue Figuren und Handlungen nach, die möglicherweise in einer neuen Krimiserie enden werden.
Grenzland soll verfilmt werden. Wer wäre Ihre Traumbesetzung für Mads Lindstrøm und Thomas Beckmann?
Ich habe keine Vorlieben, wer Thomas Beckmann spielen könnte. Wahrscheinlich vor allem, weil ich nicht so viele deutsche Schauspieler kenne. Aber ich könnte mir Mikkel Boe Følsgaard oder Esben Smed als Mads Lindstrøm vorstellen.
Mads Lindstrøm, Kommissar im Dezernat für Gewaltverbrechen.
Als Ermittler ist Mads Lindstrøm unglaublich geschickt und kompetent. Um einen Täter zu finden und fassen, ist er bereit, auch Regeln zu brechen. Im Privaten kämpft er darum, so akzeptiert und respektiert zu werden, wie er ist, und nicht, weil er der Sohn seines berühmten Vaters, eines Dezernatsleiter, ist. Sein ganzes Leben besteht darin, ein Ermittler zu sein, und wenn er diese Identität verliert, verliert er sich selbst. Denn wer bist du, wenn du niemand mehr bist?
Thomas Beckmann, Kommissar bei der Mordkommission
Thomas Beckmann ist anders als sein dänischer Kollege sehr regelorientiert und entspricht damit genau dem Ruf, den die Deutschen in Mads Augen haben. Thomas musste für alles, was er beruflich erreicht hat, kämpfen. Über sein Privatleben verrät er nichts, die Kollegen wissen nur, dass er ein Outdoor-Mensch ist und sonntags wohl in einem Kajak über die Föred schippert. Anfangs hält er nichts von seinem dänischen Kollegen, je länger sie aber miteinander arbeiten, desto mehr erkennen sie, dass sie sich ähnlicher sind, als sie wollen, was nicht ohne Folgen bleiben wird.
DATENSCHUTZ & Einwilligung für das Kommentieren auf der Website des Piper Verlags
Die Piper Verlag GmbH, Georgenstraße 4, 80799 München, info@piper.de verarbeitet Ihre personenbezogenen Daten (Name, Email, Kommentar) zum Zwecke des Kommentierens einzelner Bücher oder Blogartikel und zur Marktforschung (Analyse des Inhalts). Rechtsgrundlage hierfür ist Ihre Einwilligung gemäß Art 6I a), 7, EU DSGVO, sowie § 7 II Nr.3, UWG.
Sind Sie noch nicht 16 Jahre alt, muss zwingend eine Einwilligung Ihrer Eltern / Vormund vorliegen. Bitte nehmen Sie in diesem Fall direkt Kontakt zu uns auf. Sie selbst können in diesem Fall keine rechtsgültige Einwilligung abgeben.
Mit der Eingabe Ihrer personenbezogenen Daten bestätigen Sie, dass Sie die Kommentarfunktion auf unserer Seite öffentlich nutzen möchten. Ihre Daten werden in unserem CMS Typo3 gespeichert. Eine sonstige Übermittlung z.B. in andere Länder findet nicht statt.
Sollte das kommentierte Werk nicht mehr lieferbar sein bzw. der Blogartikel gelöscht werden, ist auch Ihr Kommentar nicht mehr öffentlich sichtbar.
Wir behalten uns vor, Kommentare zu prüfen, zu editieren und gegebenenfalls zu löschen.
Ihre Daten werden nur solange gespeichert, wie Sie es wünschen. Sie haben das Recht auf Auskunft, auf Berichtigung, auf Löschung, auf Einschränkung der Verarbeitung, ein Widerspruchsrecht, ein Recht auf Datenübertragbarkeit, sowie ein Recht auf Widerruf Ihrer Einwilligung. Im Falle eines Widerrufs wird Ihr Kommentar von uns umgehend gelöscht. Nehmen Sie in diesen Fällen am besten über E-Mail, info@piper.de, Kontakt zu uns auf. Sie können uns aber auch einen Brief schicken. Sie erhalten nach Eingang umgehend eine Rückmeldung. Ihnen steht, sofern Sie der Meinung sind, dass wir Ihre personenbezogenen Daten nicht ordnungsgemäß verarbeiten ein Beschwerderecht bei einer Aufsichtsbehörde zu. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gerne an unseren Datenschutzbeauftragten, den Sie unter datenschutz@piper.de erreichen.