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Per Anhalter nach Indien

Per Anhalter nach Indien - eBook-Ausgabe

Morten Hübbe
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Auf dem Landweg durch die Türkei, den Iran und Pakistan

„Ein großartiger Bericht über teils kaum bereiste Gegenden.“ - schwarzataler-online.at

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Per Anhalter nach Indien — Inhalt

Einmal infiziert lässt sie das Fernweh nicht mehr los. Von Hamburg bis in den Süden Indiens, per Anhalter, couchsurfend oder im Zelt schlafend durchqueren Morten Hübbe und Rochssare Neromand-Soma Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Serbien, Bulgarien, die Türkei, den Iran und Pakistan. Postsozialistischer Charme, quirlige Märkte und überwältigende Gastfreundschaft vereinen sich zu einem betörenden Mix. Aber auch riskante Etappen durch krisengeschüttelte Regionen mit Polizeieskorte und bangen Momenten gehören zu ihren Erfahrungen. Ihr Reisestil erlaubt es ihnen, die Vielfalt der Landschaften und Kulturen genau zu erleben. Dabei lassen sich die beiden viel Zeit für Begegnungen, zum Zuhören und Reden. Unvoreingenommen und wissbegierig, ohne unnötigen Komfort oder Besitz lassen sie sich von der Neugier Richtung Asien treiben – ein großartiger Bericht über teils kaum bereiste Gegenden.

€ 12,99 [D], € 12,99 [A]
Erschienen am 01.03.2018
320 Seiten
EAN 978-3-492-97749-4
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Leseprobe zu „Per Anhalter nach Indien“

Prolog
Der Frühstückstisch ist an diesem letzten Morgen reich gedeckt. Mamas frisch gebackenes Brot und der Duft von schwarzem Tee locken uns aus dem Bett. Es gibt den guten iranischen Honig, Schafskäse, frischen Koriander, eine große Schale schwarze Oliven, eingelegt in würzigem Olivenöl und einer Menge Knoblauch, dazu Tomaten und Paprika. Wer kann es uns da verübeln, dass dieses Frühstück viel länger dauert als vorgesehen? Doch die Zeichen stehen unweigerlich auf Abschied.
In dieser Situation waren wir schon einmal. Damals stand uns das Abenteuer [...]

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Prolog
Der Frühstückstisch ist an diesem letzten Morgen reich gedeckt. Mamas frisch gebackenes Brot und der Duft von schwarzem Tee locken uns aus dem Bett. Es gibt den guten iranischen Honig, Schafskäse, frischen Koriander, eine große Schale schwarze Oliven, eingelegt in würzigem Olivenöl und einer Menge Knoblauch, dazu Tomaten und Paprika. Wer kann es uns da verübeln, dass dieses Frühstück viel länger dauert als vorgesehen? Doch die Zeichen stehen unweigerlich auf Abschied.
In dieser Situation waren wir schon einmal. Damals stand uns das Abenteuer Südamerika bevor. Kreuz und quer trampten wir durch diesen faszinierenden Kontinent. Von Feuerland bis in die Karibik verliebten wir uns in die Länder, die Menschen und die Erlebnisse, die uns täglich widerfuhren. Wir waren glücklich am anderen Ende der Welt. Auf uns allein gestellt, dem Leben ausgeliefert. Wenig hatte uns gereicht. Und so soll es wieder sein. Diesmal schauen wir allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Wir wollen per Anhalter von Deutschland nach Indien reisen. Einfach so, weil der Weg weit ist, weil wir über Land reisen können, weil wir das Unbekannte erforschen wollen, weil Reisen unsere große Liebe ist.
In Peru begegneten wir François, einem passionierten Anhalter aus Frankreich, der uns erzählte, wie er in nur vier Tagen von Paris nach Istanbul getrampt war und uns mit dieser Geschichte die Augen öffnete für das, was alles möglich ist. Doch warum nur nach Istanbul? Warum nicht einfach weiter der Straße folgen? Warum nicht bis in den Iran? Und wenn wir schon so weit kommen würden, warum dann nicht nach Indien? Die Idee klang magisch. Von Europa nach Indien: Der alte Hippietrail – ein Mythos – und wir mittendrin. 5600 Kilometer Luftlinie und so viele weitere Kilometer entlang der Straßen und Pisten, die wir bereisen würden.
Nun stehen wir tatsächlich am Beginn dieses Abenteuers. Ab jetzt führt uns jeder Schritt gen Osten näher heran an andere Wirklichkeiten. Wir wechseln die Perspektiven. Leben ist ein subjektives Empfinden, das durch äußere Einflüsse, durch gesellschaftliche Traditionen, politische Überzeugungen und vieles mehr definiert wird. Wir wollen mehr davon erfahren. Wir wollen mit eigenen Augen Wüsten, Meere und Gebirge sehen, wollen die Gerüche unbekannter Städte atmen, die süßen Früchte des Orients kosten, die Geschichten der Greise hören und den Legenden der Welt lauschen. Auf dem Weg nach Indien durchqueren wir den Nahen Osten, lassen Syrien im Süden liegen, wo gerade der Kampf um die kurdische Stadt Kobanê tobt, reisen durch den Iran, von dem wir außer Mythen kaum etwas wissen, und betreten Pakistan, obwohl uns Freunde und Familie flehentlich baten, darauf zu verzichten.
Doch wir wollen die Menschen kennenlernen, wollen uns ein eigenes Bild machen. Aber auch und vielleicht noch mehr geht es um Orte, um Kultur, Gesellschaft und Geschichte; wir wollen die Länder in ihrem Facettenreichtum erleben, ungeachtet der internationalen Wahrnehmung. Denn wir besuchen Länder und Menschen, keine Regierungen und Regime.
Wir glauben an Harmonie und Frieden als bedingungslose Grundfesten dessen, was sich Menschen überall auf der Welt wünschen. Niemand will Krieg erfahren, niemand will unterdrückt und stigmatisiert werden. Jeder Mensch verdient ein respektvolles Miteinander.
Wir reisen ohne überspitzte Erwartungshaltung. Wir sind unvoreingenommen und wissbegierig, wollen uns berauschen lassen von der Reise und den Erlebnissen. Unsere Reise knüpfen wir lediglich an eine Bedingung. Solange es Land und Straßen gibt, wollen wir diese auch nutzen. Wir wollen die Strecke erleben, die wir zurücklegen, wollen die Reise in ihrer Ganzheit erfahren und die Distanzen spüren. Uns treibt nichts zur Eile, und entschleunigt reist es sich sowieso viel gediegener. Es ist ein Privileg, einfach losziehen zu können, das wir sehr schätzen. Und ökologische Gründe gehören natürlich dazu. Wir trampen, denn Trampen ist nachhaltig. Unser ökologischer Fußabdruck ist beim Reisen kaum vorhanden. Wir nutzen nur den Verkehr, der sowieso schon unterwegs ist, und tragen so unseren Teil dazu bei, die Abgasemissionen nicht noch weiter zu erhöhen.
Dass das Reisen per Anhalter kostenlos ist, gehört ebenso zur Philosophie. Das Trampen bringt Menschen als Freunde zusammen und ist nicht als finanzielle Dienstleistung gedacht. Mit ausgestrecktem Daumen stehen wir wieder am Straßenrand. An Raststätten und Tankstellen erfragen wir Mitfahrgelegenheiten. Ein Permanentmarker und ein Schreibblock sind unsere einzigen Hilfsmittel. Mit ihnen zeigen wir dem entgegenkommenden Verkehr unser Ziel. Wo die gemeinsame Sprache versagt, ist es unsere einzige Möglichkeit, uns zu erklären.
Damit wir lange reisen können, beschränken wir uns auf das Notwendige. So reisen wir am liebsten. Mit nichts anderem als unseren Rucksäcken – und einer Menge Abenteuerlust. Wir wollen uns selbst beweisen, wie wenig wir zum Leben brauchen. Doch diesmal gehört auch ein Zelt zu unserer Ausrüstung. Es sind unsere eigenen vier Wände, unser Notfallzuhause und unser Retter bei Regen und Sturm. Einfach und authentisch, so wollen wir es. Darum reisen wir nicht nur per Anhalter, sondern nutzen auch die Internetcommunity Couchsurfing. Dieses weltweit genutzte Gastfreundschafts-Netzwerk bietet Reisenden ohne Bezahlung Unterkunft und Freunde (mindestens auf Zeit) an. Couchsurfing fußt auf dem Prinzip der internationalen Verständigung, des Austausches zwischen den Kulturen, dem Finden von Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Es ist neben dem Trampen die vielleicht beste Möglichkeit, mit Einheimischen in Kontakt zu treten und die Lebensweisen in einem anderen Land hautnah zu erleben. So erfahren auch wir von unseren Gastgebern immer wieder Spannendes und Unerwartetes aus erster Hand. Sie geben uns Einblicke in ihren Alltag, lassen uns an Klatsch und Tratsch der Nachbarschaft teilhaben, erzählen von den kleinen und großen Ereignissen, die sie bewegen. Die Kontaktaufnahme über Couchsurfing funktioniert einfach, spontan und online. Unsere Stationen und Gastgeber organisieren wir jeweils wenige Tage im Voraus.
So starten wir an diesem Samstag im September unser nächstes Abenteuer. Unaufhaltsam unterhaltsam zieht es uns in seinen Bann und lässt uns nicht wieder los.
Kurz vor zwölf Uhr sitzen wir in einem Bus, der uns aus dem dörflichen Hamburger Umland zum Horner Kreisel im Stadtteil Eilbek bringt. Hier, so sagt unsere digitale Informationsquelle Hitchwiki, sei die Wahrscheinlichkeit am größten, eine Mitfahrt nach Berlin zu bekommen.
Wir trampen also gen Osten, machen Station in Dresden, Prag, Bratislava, Budapest, Belgrad und Sofia. Vier Wochen ziehen wir durch Europa, werden erneut zu Reisenden, Suchenden, Begegnenden, warten, staunen, beobachten, und dann sind wir kurz vor Istanbul, kurz vor dem Tor nach Asien.


TÜRKEI
İstanbul'a hoş geldiniz – herzlich willkommen in der historischen Altstadt

Deniz und Gilbert, Plug-in-Entwickler aus Albanien, haben uns 400 Kilometer durch den bulgarischen Osten mitgenommen. Die Sonne ist bereits hinter dem Horizont verschwunden, als wir nach der Begegnung mit einem freundlichen türkischen Grenzbeamten und abenteuerlicher Fahrt durch den weitgehend regelfreien türkischen Straßenverkehr die Metropole am Bosporus erreichen. Millionen und Abermillionen Lichter leuchten uns entgegen. Riesige Hochhäuser ziehen an uns vorbei, Wohnviertel, Konsumtempel. Mehr als 40 Minuten fahren wir bereits durch Istanbul, das etwa 15 Millionen Menschen ein Zuhause bietet. Dann bricht das Häusermeer um uns herum plötzlich ab. Wir überqueren den Bosporus auf einer von zwei Brücken (mittlerweile sind es drei), die Europa und Asien verbinden. Ein kurzer Moment der Stille, dann jubelt es in meinem Kopf. Asien. Wir haben soeben einen neuen Kontinent erreicht.
Auf der asiatischen Seite fahren wir weitere 20 Minuten durch die Stadt, bis wir uns von Deniz und Gilbert verabschieden und unserem Couchsurfing-Gastgeber Osman die Hand reichen. Osman wohnt in einem Gebäudekomplex mit Sicherheitsservice, Swimmingpool, Golfanlage und Tartanbahn. Er heißt uns mit einem Raki, dem türkischen Nationalgetränk, willkommen. Wir lassen uns den Anisschnaps schmecken, während unsere Vorfreude auf Istanbul mit jeder Minute des Gesprächs wächst.

Der Verkehr in Istanbul ist auch am nächsten Morgen chaotisch. Wir fahren von unserer Bleibe in Ümraniye zum Fähranleger nach Üsküdar und brauchen für die etwa zehn Kilometer lange Strecke 50 Minuten. Mit der Fähre überqueren wir den Bosporus und sind wieder zurück in Europa.
Zunächst lernen wir Istanbul mit den Augen der unzähligen Touristen kennen, die aus allen Teilen der Welt in die einstige osmanische Hauptstadt reisen. Wir befinden uns in Sultanahmet, der historischen Altstadt Istanbuls. Zwischen Blauer Moschee und Hagia Sophia herrscht den ganzen Tag über dichtes Gedränge. In die Menge der Touristen mischen sich Souvenirverkäufer, private Guides suchen nach Gutgläubigen, denen sie ihre Dienste anbieten können, Flötenspieler verdienen sich ein paar Lira. Dazwischen wird Çay, der stets griffbereite türkische Tee, in großen Mengen verkauft.
In der Blauen Moschee endet gerade eines von fünf täglichen Gebeten, und sofort bildet sich eine lange Schlange Schaulustiger, die das Gotteshaus von innen sehen möchten. Auch wir gehören dazu. Vor uns kichern einige ostasiatische Frauen verlegen, als man ihnen große Tücher in die Hände drückt, damit sie ihre Haare darunter verbergen. Hinter uns warten ein paar sonnenverbrannte und verschwitzte Briten.
Wie es muslimischer Brauch ist, entledigen wir uns vor dem Betreten der Moschee unserer Schuhe, die wir anschließend in kleinen Plastiktüten mit uns herumtragen. Dicker Teppich dämpft unsere Schritte. Istanbuls Hauptmoschee ist riesig. Unter einer weiten, mit Ornamenten reich verzierten Kuppel hängt ein ausladender Leuchter, der den hallengleichen Innenraum in ein warmes Licht taucht. Ein hölzernes Geländer trennt die Besucher von den Gläubigen. Hier ist der Andrang groß. Kameras werden in alle Richtungen gehalten, das monotone Klicken der Auslöser ist Teil der Erfahrung.
Ein britischer Opa mopst einem türkischen Opa den Pullover, der erst verdattert dreinschaut und dann dem vermeintlichen Dieb hinterherläuft. Es kommt zu einer kleinen Diskussion, die aufgrund der unterschiedlichen Sprachen zu keinem Ergebnis führt. Erst der Sohn des einen kann vermitteln, und plötzlich stellt der Brite fest, dass er versehentlich den falschen Pullover gegriffen hat. Beschämt lachend erkennt er seinen Irrtum und gibt das Diebesgut kleinlaut zurück. Doch auch der türkische Opa hat seinen Humor wiedergefunden und schüttelt dem Reumütigen eifrig die Hand.
Auf der Seite der Gläubigen geht es viel entspannter zu. Das Gebet ist seit einigen Minuten beendet, und noch immer liegen ein paar Männer ausgestreckt auf dem Teppich. Einen Plausch haltend, lässt sie das Treiben auf unserer Seite der Absperrung augenscheinlich völlig kalt. Ein kleiner Junge tollt in ihrer Nähe über den weichen Untergrund und schlägt einen Purzelbaum.
Draußen vor dem Gebäude wird uns bewusst, wie angenehm kühl es im Inneren der Moschee war. Die Sonne steht mittlerweile in ihrem Zenit. Gleißendes Licht brennt in den Augen. Die wuselige Menge der Touristen erstreckt sich von der Blauen Moschee über den Sultanahmet Park bis zur Hagia Sophia auf der anderen Seite. Wir fügen uns in den Strom, treiben vorbei an alten, rundlichen Frauen, die uns wortlos Blumenkränze entgegenstrecken, Männern, die wortreich Bootstouren auf dem Bosporus anbieten, und einem Sultan, der sich mit seinem rot-gelben Gewand und dem hohen Turban für Fotos anbietet und zudem die passenden Accessoires dabeihat, damit er nicht lange alleine wie der Sultan aussehen muss.

Morten Hübbe

Über Morten Hübbe

Biografie

Nach dem Master in Literatur und Medien zog es Morten Hübbe (geboren 1984) gemeinsam mit seiner Freundin Rochssare Neromand-Soma 2011 für zwei Jahre nach Südamerika. Seitdem haben sich die beiden Reiseenthusiasten und -blogger ganz dem Unterwegssein verschrieben. Derzeit erkunden sie, wieder per...

Rochssare Neromand-Soma

Über Rochssare Neromand-Soma

Biografie

Nach dem Master in Literatur und Medien zog es Rochssare Neromand-Soma (geboren 1986) gemeinsam mit Ihrem Freund Morten Hübbe 2011 für zwei Jahre nach Südamerika. Seitdem haben sich die beiden Reiseenthusiasten und -blogger ganz dem Unterwegssein verschrieben. Derzeit erkunden sie, wieder per...

Medien zu „Per Anhalter nach Indien“
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schwarzataler-online.at

„Ein großartiger Bericht über teils kaum bereiste Gegenden.“

iran-wissen.de

„Das interessante Werk thematisiert Herzlichkeit, Gastfreundschaft und unerwartete Begebenheiten.“

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