Sieh mich an Sieh mich an - eBook-Ausgabe
Roman
„Mareike Krügel sehr lesenswerter Roman ist feinsinnig und witzig zugleich.“ - Nürnberger Nachrichten
Sieh mich an — Inhalt
Man kann ja nicht einfach sterben, wenn die Dinge noch ungeklärt sind. Das denkt Katharina, seit sie vor Kurzem das Etwas in ihrer Brust entdeckt hat. Niemand weiß davon, und das ist auch gut so. Denn an diesem Wochenende soll ein letztes Mal alles wie immer sein. Und so entrollt sich das Chaos eines ganz normalen Freitags vor ihr. Während sie aber einen abgetrennten Daumen versorgt, ihren brennenden Trockner löscht und sich auf den emotional nicht unbedenklichen Besuch eines Studienfreundes vorbereitet, beginnt ihr Vorsatz zu bröckeln, und sie stellt sich große Fragen: Ist alles so geworden, wie sie wollte? Ihre Musik, ihre Kinder, die Ehe mit dem in letzter Zeit viel zu abwesenden Costas? Als der Tag fast zu Ende ist, beschließt sie, endlich ihr Geheimnis mit jemandem zu teilen, den sie liebt. – Die Heldin in Mareike Krügels rasantem, klugem Roman gehört ganz sicher zu den einnehmendsten Frauengestalten in der deutschen Gegenwartsliteratur.
Der Titel des Buchs lautet „Sieh mich an“ – welche Rolle spielt dieser Satz für die Heldin, die ihn sagt?
Der Satz hat viele schöne Bedeutungen. Für Katharina geht es in erster Linie darum, gesehen zu werden, wahrgenommen, erkannt als diejenige, die sie ist. Sie ist viel für andere da und tritt damit natürlich selbst in den Hintergrund, es ist leicht möglich, sozusagen an ihr vorbeizuschauen, selbst wenn man in ihre Richtung guckt. Das gilt ganz besonders für ihren Mann. Manchmal denke ich, das Gefühl, ob ein Leben erfüllt oder gelungen ist, hängt nicht von dem ab, was man erreicht hat, sondern davon, ob die eigene Anwesenheit auf diesem Planeten wahrgenommen wurde. Ob man gesehen wurde. Letztlich braucht Katharina nicht mehr als diese Gewissheit, um ihre Unruhe beilegen zu können.
Die Musik spielt in Ihrem Roman eine große Rolle, sie durchzieht den Roman wie ein großes Leitmotiv. Was bedeutet Musik für Sie?
Musik ist mir wichtig, sie kann meine Stimmung beeinflussen, Erinnerungen konservieren und mich immer neu inspirieren. Dabei bin ich auf keine bestimmte Richtung festgelegt. Tatsächlich habe ich lange keinen unverstellten Zugang zu klassischer Musik gefunden. Die Beschäftigung mit Klassik, zu der ich durch den Roman gezwungen war, war eine große Bereicherung für mich und hat mir neue Türen geöffnet. Nicht nur beim Hören, sondern auch beim selber spielen. Dafür bin ich Katharina sehr dankbar.
Das Buch erzählt bei allem Ernst auf sehr tröstliche, immer wieder höchst komische Weise. Wie kann es gelingen, Tragik und Humor in einer solchen Geschichte miteinander zu verbinden?
Es ist wohl eine Binsenweisheit, dass Tragik und Komik dicht beieinanderliegen und dass alles zwei Seiten hat. Oder wie Karl Valentin behauptet hat, drei Seiten: eine positive, eine negative und eine komische. Kompliziert wird es erst da, wo die Dosierung anfängt. Denn ohne Tragik ist der schönste Witz flach, und ohne Humor ist die Tragik oft einseitig, aber falsch dosiert wird es allzu schnell albern oder sentimental. Die entscheidende Zutat, würde ich meinen, um Tragik und Humor gut zu verbinden, ist Respekt.
Was bedeutet für Sie Familie, eines der zentralen Themen im Buch?
Mir geht es da wie Katharina – seit ich selber Kinder habe, begreife ich erst, wie eng verbunden ich mit anderen Menschen bin. Ganz egal, wie eng oder locker das Verhältnis zu den Mitgliedern meiner näheren Verwandtschaft ist, es gibt da ein Element der Zugehörigkeit, das in guten Zeiten Halt gibt, in schwierigen Zeiten einengt und fesselt. Ich bin das, was man gemeinhin einen Familienmenschen nennt, und das bedeutet leider im Umkehrschluss, dass ich mich niemals wirklich vollständig fühle, wenn ich ganz allein bin. Und nur wenn alle Fäden des Familien-Spinnennetzes ruhig bleiben, kann ich selber ruhig sein.
Das Beste, was einem Buch passieren kann, sind viele Leserinnen und Leser. In einem frühen Stadium allerdings, wenn das Werk noch verlagsfreies Manuskript ist, bedeutet das vor allem: Konkurrenz.
Den Roman, den ich Ihnen gerne vorstellen möchte, wollten ein gutes Dutzend Verlage unbedingt haben. Und jeder, der ihn las, hatte das Bedürfnis, sich darüber auszutauschen. „Sieh mich an“ von Mareike Krügel war auf der Frankfurter Buchmesse in aller Munde. Seither ist das Buch das Gesprächsthema bei uns im Verlag.
„Sieh mich an“ schildert einen Tag im Leben einer Frau um die vierzig, wie er einerseits normaler und andererseits merkwürdiger nicht sein kann: Erst muss sie ihre Tochter überstürzt aus der Schule abholen, weil das Kind Nasenbluten hat, dann haben die Nachbarn einen bizarren Gartenunfall, am Abend steht der emotional heikle Besuch eines Studienfreundes ins Haus, der Sohn bringt erstmals seine Freundin mit, und der Mann ist unter der Woche aus beruflichen Gründen nie da, doch es scheint zu früh, das als Zeichen einer Ehekrise aufzufassen. Aber dieser Tag ist bei aller Gewöhnlichkeit anders als andere, denn Katharina hat kürzlich eine Entdeckung gemacht, die bewirkt, dass sie alles, was geschieht, in einem anderen Licht sieht, sich selbst eingeschlossen.
Der Roman ist rasant, nachdenklich, lakonisch und zum Heulen komisch, und er besticht durch einen ganz eigenen Ton. Die Lektüre versetzt einem allerdings einen Stich. Denn so leichtfüßig der Roman geschrieben ist, so wenig scheut er die großen Themen. Für mich ist die ein Buch, wie man es nur ganz selten liest, erst recht von einer deutschen Autorin.
Mareike Krügel legt mit „Sieh mich an“ ihren vierten Roman vor. Wenn Sie ihn lesen, werden Sie Buch und Autorin nicht mehr vergessen.
„Mareike Krügel sehr lesenswerter Roman ist feinsinnig und witzig zugleich.“
„›Sieh mich an‹ ist eine mutig erzählte Geschichte über zerplatzte Träume und die erdrückende Realität.“
„Ein rasanter Roman mit furiosem Showdown, der den PR-Rummel verdient hat.“
„Ein kluges Buch, rasant, gefühlvoll und mit einer erleichternden Portion Witz erzählt.“
„Ein Roman wie eine ganze Schatztruhe!“
„Wie Katharina - die heimlich Listen schreibt, um das Leben zu strukturieren, aber auch um Pläne und Hoffnungen zu Papier zu bringen - sich schließlich all ihren Ängsten stellt, liest sich großartig.“
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