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Späte Ernte Späte Ernte - eBook-Ausgabe

Nicole Wellemin
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Roman

— Ein einfühlsamer Roman über die heilende Kraft der Natur und die Befreiung von einer vererbten Schuld

„Das gelingt ihr gut. Wie Lene ihre Verletzungen und ihren Schmerz über Generationen weitergibt, das tut schon beim Lesen weh. Zumal man vieles bis zur überraschenden Auflösung nur erahnt.“ - Süddeutsche Zeitung Bayern

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Späte Ernte — Inhalt

„Sanft, wütend und ungemein ehrlich.“ Julia Fischer | Wer sind wir noch, wenn uns alles genommen wird?

Im Jahr 1943 träumt die junge Südtirolerin Lene von einer glücklichen Zukunft auf dem Hof ihrer großen Liebe Elias. Wie hart das Schicksal ist, das in der rauen Bergwelt auf sie wartet, ahnt sie nicht. Viele Jahrzehnte später baut ihre Enkelin Anna in ebendieser kargen Landschaft mit viel Hingabe alte Apfelsorten an. Als sie die Mittfünfzigerin Lis kennenlernt, die eine schwere Schuld trägt, gewährt Anna ihr Unterschlupf auf dem Hof. Ein ganzes Jahr verbringen die Frauen gemeinsam im Einklang mit der Natur. Mit ihrer behutsamen Art ermöglicht Anna Lis, sich zu öffnen und zu heilen. Denn auch sie kennt die Last von fremder Schuld und den Schaden, den das Schweigen anrichten kann.

Ein einfühlsamer Roman über die heilende Kraft der Natur und die Befreiung von einer vererbten Schuld

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„Ganz große Erzählkunst, warmherzig, einfühlsam und klug. Eine Geschichte, die zu Herzen geht und eins der besten Bücher, die ich gelesen habe!“ Susanne Lieder

„Drei Stimmen, drei Schicksale und die gemeinsame Suche nach Selbstverwirklichung und Glück.“ Julia Fischer

„Wie Lene ihre Verletzungen und ihren Schmerz über Generationen weitergibt, das tut schon beim Lesen weh.“ Süddeutsche Zeitung

„Am Ende möchte man am liebsten ins Auto steigen und sofort nach Südtirol reisen.“ Süddeutsche Zeitung

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Die Autorin Nicole Wellemin erzählt, was hat Sie dazu inspiriert hat, diesen besonderen Roman zu schreiben:

„Vor fünf Jahren las ich zum ersten Mal von einem Südtiroler, der auf über 1.000 Höhenmetern gegen alle Widerstände sortenreine Apfelsäfte für die Hochgastronomie keltert, und war sofort fasziniert. Die Landschaft kenne ich noch aus dem Familienurlaub als Kind. Schon damals wirkten die Dolomiten auf mich wie die Grenze zwischen einem unsichtbaren Hier und Dort. Aus all den Bruchstücken in meinem Kopf setzte sich dann nach und nach eine Geschichte zusammen. Über Dinge, die nicht gesagt werden können, die aber doch die Macht haben, Menschen für immer zu entzweien, über den Anbau besonderer Äpfel und eine Schuld, der jede Generation etwas hinzufügt.“

€ 22,00 [D], € 22,70 [A]
Erschienen am 29.02.2024
352 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
EAN 978-3-492-07195-6
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€ 18,99 [D], € 18,99 [A]
Erschienen am 29.02.2024
352 Seiten
EAN 978-3-492-60661-5
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Leseprobe zu „Späte Ernte“

Kapitel 1

Elisabeth

heute

Nun habe ich also mein Ziel erreicht. Bolzano. Bozen, begrüßt mich das Schild am Bahnhof. Nicht nur der Ortsname ist in zwei Sprachen angeschrieben. Auch jede andere Information. Da steht Bin. tronco und Stumpfgleis direkt nebeneinander. Binario und Gleis, oder Sud und Süd. Ich habe keine Ahnung, was ein Stumpfgleis ist. Hinter mir seufzt die Hydraulik des Zuges, als würde er unter der schwindenden Last aufatmen. Immer mehr Reisende steigen aus. Die meisten tragen dicke Rucksäcke auf den Schultern, einige haben Wanderstöcke [...]

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Kapitel 1

Elisabeth

heute

Nun habe ich also mein Ziel erreicht. Bolzano. Bozen, begrüßt mich das Schild am Bahnhof. Nicht nur der Ortsname ist in zwei Sprachen angeschrieben. Auch jede andere Information. Da steht Bin. tronco und Stumpfgleis direkt nebeneinander. Binario und Gleis, oder Sud und Süd. Ich habe keine Ahnung, was ein Stumpfgleis ist. Hinter mir seufzt die Hydraulik des Zuges, als würde er unter der schwindenden Last aufatmen. Immer mehr Reisende steigen aus. Die meisten tragen dicke Rucksäcke auf den Schultern, einige haben Wanderstöcke dabei. Ich habe meinen letzten Rucksack in der Grundschule besessen. An Wandertagen hat meine Mutter mir eine Brotzeitdose dort hineingepackt und meistens auch noch eine Süßigkeit. Als Belohnung, wenn ich gut durchgehalten habe. Heute belohnt mich niemand mehr für irgendwas, aber das ist okay, denn ich selbst würde mich ja auch für nichts belohnen. Heute ziehe ich den kleinen Bric’s Trolley hinter mir her. Die Rollen laufen wie auf Schienen und sind damit momentan wohl das Einzige in meinem Leben, das läuft, ohne zu ruckeln.

Über dem Gewirr an Oberleitungskabeln blicken die Berge auf mich hinab. In der Nähe des Bahnhofs sind die Hänge grün vom sprießenden Frühling. In der Ferne, wo sie mit der Unendlichkeit des Himmels verschmelzen, grau und blau. Berge sind Grenzen und Verbindungsglieder zugleich, habe ich mal gelesen, und Gipfel die Orte des Übergangs. Ich mochte das Bild – vielleicht ein klein wenig zu sehr.

Ich setze einen Fuß vor den anderen. Warum ich hier bin, weiß ich nicht wirklich. Ich habe keinen Plan, nur eine vage Idee. Es ist angenehm mild hier, die Luft klar und rein. Sie schmeckt wie saure Äpfel. Auf dem Bahnhofsvorplatz studiere ich eine Karte hinter Glas. Dort sind Wanderwege eingezeichnet, jede Menge Hotels und die Namen einiger berühmter Gipfel. Die Linien und Buchstaben verschwimmen vor meinen Augen. Die Namen sagen mir nichts. Sie könnten in dreißig Sprachen da stehen statt nur in zwei, und trotzdem wären sie mir fremd. Mir ist alles fremd mittlerweile. Auch ich. Ich am allermeisten, und wenn man bedenkt, wie sicher ich mir bis vor Kurzem darüber war, wer ich bin und wie ich mein Leben leben will, ist das fast zum Lachen. Das, oder zum Heulen. Ersteres habe ich verlernt, glaube ich, und die Tränen sind mir ausgegangen.

„Kann ich Ihnen helfen? Wo wollen Sie denn hin?“ Eine Männerstimme reißt mich aus meinen Grübeleien. Ich schrecke auf. Halb hinter, halb neben mir steht ein junger Mann, Mitte zwanzig, schätze ich. Sein Gesicht ist braun gebrannt, nur die Partie über den Augen ist weiß. Von einer Sonnenbrille, nehme ich an. Der, die auf seinem Kopf in die aschblonden Haare geschoben ist. Ein hässliches Teil, wenn man mich fragen würde, neongrün und mit verspiegelten Gläsern, aber mich fragt ja niemand. Was wahrscheinlich gut ist, denn in seinen Augen bin mit Sicherheit ich es, die hässlich und fehl am Platz wirkt. Eine Frau in den Fünfzigern mit Falten im Twinset und Falten im Gesicht. Die im Twinset kommen vom langen Sitzen im Zug. Die im Gesicht hat das Leben gefurcht. Allein schon ihre Namen sind hässlich. Zornesfalte heißt die Kerbe zwischen den Augenbrauen. Nasolabialfalte die Rinne zwischen Nasenflügeln und Mundwinkeln, die mich mit jedem sich vertiefenden Millimeter verhärmter und bitterer aussehen lässt. Meine Haare habe ich mir nicht allzu ordentlich zu einem Pferdeschwanz gebunden. Dass ich aufgehört habe, sie zu färben, und zu meinen grauen Strähnen stehe, ist weniger ein Statement als das Akzeptieren einer Veränderung. Über dreißig Jahre lang waren sie dunkelbraun. Anfangs noch ganz ökomäßig mit Henna gefärbt, später kam die Chemie, sorgfältig angerührt im Salon, um den exakt richtigen Look zu erzielen. Alles, was anders ist als früher, ist gut. Aus diesem Grund habe ich mir auch den Pony geschnitten. Eigenhändig mit der Haushaltsschere vor dem Gästeklospiegel. Damit ich mich hinter den Fransen verstecken kann, müssen sie nicht gerade sein.

Eine Bewegung im Augenwinkel zerrt mich aus der Trance. Immer öfter passiert mir das, dieses Abtauchen in düstere Gedanken. Ich blinzle ein paarmal und räuspere mich. „Entschuldigung. Ich war ganz weggetreten. Was haben Sie gesagt?“

Der Typ mit der Sonnenbrille grinst. „Ich hab gefragt, ob ich Ihnen helfen kann. Sie sehen aus, als wüssten Sie nicht recht, wohin, und diese Fahrpläne sind einfach vollkommen verwirrend.“ Er lacht ein wenig und sieht mich an, freundlich, offen. Trotzdem halte ich die Luft an, warte auf den Moment des Erkennens. Er kommt nicht. Sonnenbrillenmann bleibt freundlich und offen.

„Ich … ähm …“ Ich räuspere mich. Meine Stimme kratzt im Hals. „Ich will die Berge sehen.“

Vielsagend lässt er den Blick schweifen und hebt eine Augenbraue. Berge sind hier überall.

„Als Kind habe ich mit meinen Eltern einmal Ferien in den Dolomiten gemacht“, setze ich zu einer Erklärung an. Warum ich den Drang verspüre, mich diesem Fremden in Funktionskleidung und mit der hässlichen Sonnenbrille zu erklären, bleibt ein Rätsel. Womöglich weil er der Erste seit Jahren ist, der mich ansieht, als wäre ich ein unbeschriebenes Blatt und als hätte er absolut keine Meinung zu mir. „Mein Vater hat mir diese Geschichte erzählt. Von Rübezahl und seinen Rosen.“

„König Laurin, meinen Sie. Dem Zwergenkönig. Dann wollen Sie also den Rosengarten sehen?“

„Ja. Und …“ Wieder gehen mir die Worte aus. „… einfach alles.“

Mein selbst ernannter Fremdenführer lacht. „Wenn das so ist, fahren Sie zum Rittner Horn. Oben an der Schwarzseespitze steht ein runder Tisch. Von dort können Sie wirklich alles sehen, die ganze Pracht der Dolomiten. Von den Gipfeln des Peitlerkofel über die Geislerspitzen bis hin zum Schlern, weiter zum Rosengarten, zum Latemar bis zum Schwarz- und Weißhorn.“ Mit dem Zeigefinger deutet er auf die entsprechenden Stellen auf der Karte. Wieder verschwimmen die Linien und Buchstaben auf der Karte vor meinen Augen. Zu viele Informationen. Meine Therapeutin hat mir Tabletten dafür verschrieben. Angeblich sollen sie mir helfen, mich zu konzentrieren, statt mich in endlosen Gedankenspiralen zu verlieren. Ich nehme sie nicht. Mein eigener Kopf ist mein einziger Rückzugsort geworden.

„Klingt gut“, sage ich, hoffend, so meinen Helfer loszuwerden. Mir ist nicht mehr zu helfen, und seine nette Art strengt mich an.

„Prima. Dann nehmen Sie am besten von hier aus die Rittner Seilbahn nach Oberbozen. Dann mit der Tram nach Klobenstein und weiter mit dem Bus nach Pemmern. Da ist dann die Talstation von der Seilbahn, die hoch zum Rittner Horn fährt. Ich hab das schon ganz oft gemacht. Ist nicht so schwer zu finden, und oben gibt es Wanderwege in wirklich jedem Schwierigkeitsgrad.“ Jetzt mustert er mich doch, und ich kann mir denken, was er ungesagt lässt. Dass ich die ganz leichten Wanderwege brauchen werde in meinem Aufzug. Ohne richtige Wanderschuhe, nur mit Kalbsleder-Sneakern an den Füßen, einer Escada-Jeans statt atmungsaktiven Trekkinghosen und einem Fünfhundert-Euro-Trolley im Schlepp. Vielleicht liegt ihm eine Predigt auf der Zunge, wie wichtig die Sicherheit in den Bergen ist, aber er schluckt sie runter, und ich bin ihm dankbar dafür. Wie hätte ich ihm auch sagen können, dass meine Sicherheit wirklich das Letzte ist, worüber ich mir Gedanken gemacht habe, als ich heute Morgen am Münchner Hauptbahnhof in den Zug gestiegen bin?

„Danke.“ Ich wende mich ab.

„Schöne Ferien!“, ruft er mir nach, und weil ich nicht weiß, was ich sonst machen sollte, folge ich seinem Ratschlag und suche nach der Seilbahn nach Oberbozen. Den Trolley lasse ich stehen, wo er ist. Nichts aus meinem alten Leben kann mir jetzt noch helfen. Nur das Handy stecke ich in die Jeanstasche. Als ich ein paar Schritte gegangen bin, drehe ich mich noch einmal zu ihm um.

„Ein schönes Leben“, wünsche ich ihm. Ich weiß nicht, ob er mich hört.



Anna

Mit dem Klemmbrett im Arm sieht Anna dem jungen Azubi nach. Die Beine, die unter der weißen Kochschürze hervorstechen, sind so dünn, dass sie fürchtet, der arme Junge könnte jeden Augenblick unter seiner Last zusammenbrechen. Er schwankt ein wenig beim Gehen. Statt den direkten Weg vom Parkplatz zum Personaleingang zu nehmen, läuft er eine leichte Schlangenlinie. Na, wenn das mal gut geht.

Valentin folgt ihrem Blick und lacht. „Ich bin mir nicht sicher, ob du Angst um meinen Azubi hast oder um deine Lieferung. Aber sei dir versichert: Der Flo schafft das schon. Der ist nur noch ein bisschen verkatert von letzter Nacht. Aber wie heißt es so schön? Wer feiern kann, kann auch arbeiten.“

Sie hakt die letzte Zeile auf ihrer Liste ab und reicht den Lieferschein Valentin. Was auch immer dieser Flo angestellt hat, es fällt jetzt nicht mehr in ihren Zuständigkeitsbereich. Zwölf Kisten à sechs Flaschen hat sie Valentin diesmal ausgeliefert. Ein neuer Rekord, wenn man bedenkt, dass sie vor nicht einmal vierzehn Tagen zum letzten Mal hier war. Sie beide lehnen mit dem Hinterteil an der Ladekante ihres Mercedes Sprinter. Vor ihnen plätschert ein Springbrunnen. Aus dem Spa-Bereich des Hotels steigt Dampf über den Sichtschutz, der die Wellness-Suchenden vor neugierigen Blicken abschirmt. Das Spa-Resort Egger Alm gilt als eine der besten Erholungsadressen in Südtirol. Alles hier ist luxuriös und ganz auf die Bedürfnisse der Gäste abgestimmt. Genau das macht die Egger Alm zum perfekten Testmarkt für ihre Säfte. Spielerisch stupst sie Valentin in die Seite.

„Mach dich nur lustig über mich, aber wenn ich mit meiner Ware nicht so vorsichtig umgehen würde, wären deine Gäste sicher nicht so begeistert davon. Wenn das so weitergeht, muss ich demnächst wöchentlich liefern und nicht mehr nur alle zwei Wochen.“

„Apropos begeistert.“ Er zwinkert ihr zu. Mit etwas Fantasie wäre Valentin alt genug, ihr Vater zu sein. Dennoch zählt sie den Hotelier aus dem Eggental zu ihren engsten Freunden. Er hat zu den Ersten gehört, der ihr Vorhaben nicht für verrückt erklärt, sondern sie von Anfang an unterstützt hat. „Ich sehe da noch ein Kistchen in der hintersten Ecke des Lieferwagens. Hast du das vergessen? Oder ist das eine Speziallieferung, die du vor dem gemeinen Volk versteckst?“ Vielsagend wackelt er mit den Augenbrauen. Anna lässt sich von seinem Lachen anstecken.

„Durchschaut!“, gibt sie zu. „Es ist ein Versuch, und ich wollte hören, was du davon hältst.“ Mit dem Knie stützt sie sich auf der Ladefläche des Sprinter ab und kriecht halb in den dusteren Laderaum. Unglaublich, dass Valentin die Kiste tatsächlich erspäht hat. Sie hat sie extra weit nach hinten gepackt. Beim Wegfahren von zu Hause war sie sich noch nicht sicher, ob sie wirklich bereit sein würde, Valentin in ihr neustes Vorhaben einzuweihen. Nun, jetzt hat er die Entscheidung für sie getroffen. Auch gut.

„Brauchen wir Gläser? Sollen wir reingehen?“, fragt er.

Sie schüttelt den Kopf und klappt die Kiste auf. „Ich hab an alles gedacht.“ Vorsichtig holt sie die beiden Gläser aus der Holzwolle, mit der sie ihre kostbare Ware geschützt hat. Eines reicht sie Valentin, das andere stellt sie zwischen ihn und sich auf die Ladefläche. Einmal durchatmen für Mut, dann greift sie nach dem Hals der ersten Flasche, holt sie aber noch nicht hervor. „Du weißt ja, dass einer meiner Grundsätze ist, meine Säfte nur sortenrein zu keltern.“

Er nickt. „Das ist die Geschäftsidee hinter den Hofer-Premium-Säften. Hundert Prozent Frucht, hundert Prozent Qualität. Du wolltest Verbrauchern zeigen, dass Apfelsaft all das kann, was Wein auch kann.“

„Genau.“ Aufregung kribbelt in ihrem Magen. Das ist der Grund, warum sie mit neuen Ideen immer zu allererst zu Valentin kommt. Er begreift, was in ihrem Kopf vorgeht. „Und das habe ich jetzt auch wieder gemacht, ich habe mich vom Weinmarkt inspirieren lassen. Gerade bei den hochwertigen Schaumweinen gibt es eine riesige Nachfrage für Cuvées. Vor allem in Frankreich und Spanien. Liegt vielleicht daran, dass Cuvée hübscher klingt als ›Verschnitt‹, aber das Prinzip dahinter ist ja dasselbe. Es geht darum, die Vorzüge verschiedener Rebsorten so zu kombinieren, dass sie sich gegenseitig verstärken.“

„Und das willst du jetzt auch mit Saft machen?“

„So ungefähr.“

„Aber wenn du nun doch anfängst, unterschiedliche Apfelsorten zu mischen, verwässerst du deine gesamte Geschäftsidee.“ Valentin scheint mit Recht skeptisch, aber natürlich hat Anna das auch bedacht.

„Deshalb habe ich nicht verschiedene Apfelsorten gemischt“, setzt sie zu einer Erklärung an. „Meine Cuvées kombinieren sortenreine Apfelsäfte mit anderen Früchten, Kräutern oder Blüten. Hier, schau mal.“ Sie holt die erste Flasche aus der Kiste. „Das ist zum Beispiel ein Gravensteinerapfelsaft mit Hopfen. Siehst du die Farbe?“ Sie hält die Flasche so, dass sich das Sonnenlicht in ihr bricht und die Flüssigkeit zum Leuchten bringt. „Dieses intensive Strohgelb? Man muss noch nicht einmal kosten und hat schon eine Fülle am Gaumen, oder? Und warte erst einmal, bis du ihn probiert hast. Der Saft hat eine unglaublich feine Säurestruktur. Dadurch bleibt das Aroma lange am Gaumen. Der herbe Hopfen kontrastiert mit der Süße der Äpfel. Ich kann mir das perfekt zu würzigen, scharfen Gerichten vorstellen. Oder auch zu Pizza oder kräftigen Käsesorten. Und weil man Hopfen eher mit Bier verbindet als mit Saft, wirkt ein ›Bergapfel-Hopfen-Cuvée‹ auch gleich viel maskuliner. Ein Hopfencuvée ist kein Kindergetränk. Das ist etwas für echte Genießer.“

Valentin stößt einen anerkennenden Pfiff aus. „Auf jeden Fall weißt du, wie du deine Ideen verkaufen musst. Nach dieser kleinen Ansprache kann ich es gar nicht abwarten, deine Kreation zu probieren.“

Sie dreht die Flasche auf. Wie all ihre Säfte gleicht die Aufmachung eher einem hochwertigen Wein statt einem Apfelsaft. Das gehört zum Konzept. Hofer Bergapfelsäfte sind Premium-Apfelsäfte. Keine Flasche kostet unter sechs Euro. Dafür bekommt der Kunde ausgewählte Bioqualität aus handverlesenen Früchten. Niemand kommt auf die Idee, ihre Säfte mit Wasser zu verpanschen oder als puren Durstlöscher hinunterzustürzen. Genau das spiegeln auch die Flaschen und Etiketten wider. Angefangen vom schlanken Flaschenhals über den von einer Kappe geschützten Drehverschluss bis hin zum leicht gebogenen Flaschenboden, setzt das gesamte Produktdesign auf Eleganz und Exklusivität. Sie wiegt die Flasche kurz in den Händen, dann schenkt sie erst Valentin ein und schließlich sich selbst.

Wie sie erwartet hat, lässt Valentin die goldene Flüssigkeit zunächst kreisen, ehe er die Nase in die Öffnung des Glases steckt und intensiv schnuppert. Gedankenverloren wiegt er den Kopf hin und her. „Du hast recht. Schon im Bukett kommt der Hopfen schön raus.“ Er erhebt sich von der Ladeflächenkante, tritt einen Schritt nach vorne und hält das Glas prüfend ins Sonnenlicht. Auf diese Weise kann er sehen, ob Partikel im Saft schwimmen oder die Textur auch beim genauen Hinsehen so seidig ist, wie Anna versprochen hat. Er legt den Kopf schief, kneift die Augen zusammen und stockt mitten in der Bewegung. „Au weia.“ Zwischen den Zähnen saugt er zischend Luft ein. „Das sieht aber gar nicht gut aus.“

Annas Herz rutscht in die Magengrube. Ihr ist doch nicht etwa der Saft gekippt? Mit ganz viel Pech kann das passieren, wenn die Flaschen nicht hundert Prozent sauber sind beim Abfüllen. Im Leben nicht würde sie sich einen derart blöden Fehler verzeihen. Sie braucht Valentin. Wenn sie nicht einmal ihn auf ihre Seite ziehen kann, dann hat sie niemanden mehr. Das ist nämlich der Nachteil daran, eine Einzelkämpferin zu sein. Mit jeder Idee, mit jedem neuen Unternehmen ist sie vollkommen auf sich gestellt. Als sie den Hof von ihren Eltern übernommen und sie davon überzeugt hat, Anna einfach machen zu lassen, hat sie genau das gewollt. Sie liebt die Freiheit dabei. Kompromisse einzugehen, war noch nie ihre Stärke. Doch manchmal ist es ebendiese Freiheit, die sie ausbremst. Wie viel mehr wäre möglich, wenn sie jemanden an ihrer Seite hätte, der ihre Visionen mit ihr teilt? Mit dem sie Strategien besprechen oder einfach nur ihre Gedanken diskutieren könnte. Valentin tut, was in seiner Macht steht. Aber am Ende des Tages ist er ihr Kunde. Ein Resort wie die Egger Alm führt sich nicht von selbst. Apfelanbau ist nicht sein Metier, sondern ihres.

Sie verscheucht den Gedanken und tritt eilig an seine Seite. „Ist etwas mit dem Saft?“

„Nein, gar nicht.“ Sein Blick bleibt weiter gen Himmel gerichtet. „Aber siehst du die Wolken da oben über dem Latemar? Das sieht mir gefährlich nach einem Gewitter aus. Und zwar nach einem, das sich gewaschen hat.“

Anna stößt einen Fluch aus. Wie alle Kinder der Berge hat sie früh gelernt, die Gefahren eines Gewitters zu fürchten. Vor allem an Tagen wie heute, wenn den ganzen Vormittag über die Sonne mit voller Kraft auf die Erde scheint und nichts auf einen Wetterumschwung hinweist. Doch genau das macht die Gefahr aus. Insbesondere die gefürchteten Frontgewitter kommen nicht selten aus heiterem Himmel. Im einen Moment noch eitel Sonnenschein, im nächsten meint man, die Welt ginge unter. Oft genug bringen sie auch einen Wetterumschwung mit sich. Wer dann in den Bergen feststeckt und nicht die richtige Ausrüstung dabeihat, für den kann es böse enden. „Hoffentlich sind deine Gäste alle in Sicherheit.“

„Ich werd auf jeden Fall an der Rezeption Bescheid sagen, dass sie ein Auge drauf haben, wer unterwegs ist und wer nicht zurückkommt.“ Ihren Apfel-Hopfen-Cuvée stürzt er in einem Zug hinunter. Das leere Glas reicht er ihr. „Schmeckt ganz okay. Ich weiß, dass du mehr hören wolltest, aber ich muss los, gucken, dass alles gewitterfest gemacht wird. Letztens haben meine Leut vergessen, die Sonnensegel im Garten vom Wellnessbereich einzuholen, und als dann der Wind kam, hat er mir die ganze Verankerung rausgerissen. Wir setzen uns einfach die Tage noch mal zusammen, ja?“

„Gerne.“ Okay? Das ist alles, was er dazu zu sagen hat? Enttäuschung macht sich in ihr breit, aber sie drängt sie zurück. Das hier ist wirklich nicht die richtige Gelegenheit. Sie nimmt das Glas von ihm entgegen. „Aber willst du nicht wenigstens die Kiste mitnehmen? Da sind auch noch meine anderen Experimente drinnen. Rouge-Preiselbeere und Pinova-Marille.“

„Klingt super.“ Er hievt sich die Kiste auf den Arm und beugt sich zu ihr herab, um ihr zum Abschied Küsse auf beide Wangen zu drücken. „Aber weißt du was? Warum lädst du nicht außer mir noch ein paar andere zu dir auf den Hof ein und machst ein richtiges Tasting draus? Geschmäcker sind unterschiedlich, und je mehr Meinungen du sammeln kannst, umso besser. Und bis dahin: Pass auf dich auf, wenn du zurückfährst, ja? Nimm lieber nicht die Abkürzung übers Joch, wo die Wege so schmal sind. Wenn da wirklich was runterkommt, wüsste ich dich lieber auf gescheiten Straßen.“

„Ja, Papa.“ Sie verdreht die Augen. „Ich pass schon auf. Schließlich fahr ich die Strecke nicht zum ersten Mal.“ Schwungvoll lässt sie die Heckklappe des Sprinter ins Schloss fallen. Beinah gleichzeitig frischt der Wind auf. Eine Böe saust über den Hotelparkplatz, fährt in die Ärmel von Annas T-Shirt und lässt sie schaudern. Wie es aussieht, ist es wirklich Zeit für sie, nach Hause zu fahren. Anna mag weit gereist sein und beinah die ganze Welt gesehen haben, doch aufgewachsen ist sie im Schatten der Dolomiten. Die Legenden und Mythen ihrer Welt hat sie mit der Muttermilch aufgesogen. Sie sitzen ihr im Mark, ganz tief, wo weder Vernunft noch Verstand hinkommen. Und diese Legenden besagen, dass, wenn ein Windsturm aufkommt, sich einer erhängt hat und es dem Teufel gefällt, ihn hin und her zu beuteln. Sie will nicht glauben, dass es wirklich so ist. Dass irgendwo, nicht weit entfernt, ein Mensch so verzweifelt gewesen sein soll, dem Leben selbst ein Ende zu machen. Doch das Gefühl von Unbehagen bleibt.



Elisabeth

heute

Ich bin vom Weg abgekommen. Irgendwann habe ich mich verlaufen. Schon wieder. Wahrscheinlich hätte ich mir die Ausführungen des Sonnenbrillenmanns aufschreiben sollen. Mein Gedächtnis ist nicht das beste zurzeit. Die Seilbahn nach Oberbozen habe ich noch genommen und auch die Tram. Danach muss ich in den falschen Bus gestiegen sein, doch statt den Fahrer zu fragen, wie ich zum Rittner Horn komme, bin ich einfach ausgestiegen. Die Haltestelle hatte mir gefallen. Ein Schild mitten im Nichts. Kein Dorf weit und breit. Ein paar Wegweiser deuten in verschiedene Richtungen. Schmale Holzpfeile mit roten Spitzen an langen Stecken. Außer mir sehe ich keine Wanderer. Ich folge meinem Instinkt, nehme einen Pfad, der rechts von der Straße abgeht. Schon bald komme ich ins Schwitzen, so steil führt der Weg bergan. All meine Gedanken beziehen sich aufs Atmen. Zwei Schritte ein, zwei Schritte aus. Früher bin ich ins Fitnessstudio gegangen. Pilates und Spinning waren meine Favoriten. Das hier ist anders. Unmittelbarer. Unweit des Weges rauscht ein Bach in die Tiefe, moosbewachsene Felsen erheben sich rechts und links des Pfades aus dem Wiesengrün. Überall sprießt der Frühling. Butterblümchen und Alpen-Vergissmeinnicht sprenkeln den Wegrand in Gelb und Grün. Die Berge sind so viel näher hier als in Bozen. Wie Scherbensplitter ragen ihre Zacken in den Himmel, mit schneebedeckten Hängen und Gipfeln. Noch bin ich weit entfernt von den Gipfeln. Mal geht es durch tiefen Mischwald, mal über Wiesen oder Weiden, die durch Viehgatter abgesperrt sind.

Wenn ich nicht mehr kann, halte ich an. Dann beuge ich mich vornüber, stütze die Hände auf die Oberschenkel und atme. Ein. Aus. Ein. Aus. Irgendwann geht es wieder, und ich kann weitergehen. In der Ferne sehe ich Gehöfte. Aus Holz gebaute Anwesen, die sich wie Schwalbennester an die Berghänge schmiegen. Gegen Mittag wünsche ich mir, ich hätte einen Sonnenschutz dabei. Ich schwitze in meinem Twinset und den Jeans. Feuchtigkeit klebt mir im Nacken, läuft mir in Bächen von unter den Armen über die Seiten. Vielleicht bemerke ich deshalb den Sturm zunächst nicht. Im ersten Moment genieße ich die flüsternde Kälte von auffrischendem Wind auf meiner überhitzten Haut. Ich lege den Kopf in den Nacken, sehe in den Himmel. Erst da fällt mir auf, wie schnell die Wolken mit einem Mal ziehen. Sie rasen förmlich, bauschen sich turmhoch um die Bergspitzen, schlucken das Sonnenlicht, tauchen die Welt in monochromes Grau. Ich fröstle. Als würde ein Geist mich berühren, stellen sich die feinen Härchen in meinem Nacken auf. Da! Ein Leuchten zerteilt die plötzliche Dunkelheit. Wie ein gezackter Blitz fährt es in eine der Felswände am Horizont, doch es ist kein Blitz, denn dem Leuchten folgt kein Donner.

Ich ziehe die Schultern zu den Ohren, versuche, mich in mir selbst zu verstecken. Es hilft nicht. Der Himmel öffnet seine Schleusen. Aus den Wolken fällt dicker Regen auf mich herab. Er haut auf mich ein. Ich spüre die Einschläge auf meiner Kopfhaut, meinen Armen und dem Gesicht. Ich renne. Eben noch schien doch die Sonne. Wo um alles in der Welt kommt plötzlich dieses Gewitter her? Oder ist es womöglich wirklich der Weltuntergang? Hat irgendeine hohe Macht dort oben auf den Gipfeln, auf dem Übergang zwischen hier und dort beschlossen, dass es noch nicht meine Zeit ist, und vertreibt mich jetzt mit all seiner Macht?

Der Gedanke ist so absurd, dass ich lache. Eigentlich ist es eher ein Keuchen. Ich kann nicht mehr. Klappernd schlagen meine Zähne aufeinander. Weiden sollst du meiden, Buchen sollst du suchen – heißt so nicht die alte Binsenweisheit, die Polli mir als Kind mitgegeben hat? Doch ich bin eine Stadtpflanze. Ich kann nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob ich eine Weide von einer Buche unterscheiden könnte, wenn sie direkt vor mir stünden. Aber das da am Hang neben dem Weg sind ziemlich sicher weder das eine noch das andere. Es sind Nadelbäume. Ihre Äste peitschen im Wind. Der ganze Wald jault und heult, und dennoch ist mir bewusst, dass das Dickicht zwischen den Bäumen meine einzige Rettung ist.

Ich verlasse den Weg. Zuerst noch ein Stück über die Wiese und dann hinein in den Wald. Der Hang ist stark abschüssig, aber der Regen ist so kalt, und die Wolken zerquetschen meinen Verstand.

Schon beim ersten Schritt zwischen die Bäume gibt der Boden unter mir nach. Die Sohlen meiner Kalbsleder-Sneaker bieten keinen Halt. Auf dem glitschigen Untergrund aus nassen Blättern und Nadeln rutsche ich aus, falle, falle, falle. Ich reiße Äste mit mir und kleine Steine, mein Körper kugelt den Abhang hinunter. Immer wieder sticht mir etwas Hartes in den Rücken, die Rippen, den Bauch. Ich knalle mit der Stirn gegen einen Baumstamm, auf der Suche nach Halt krallen sich meine Hände in Dornenranken und fassen ins Leere. Schwärze verwirbelt vor meinen Augen, kriecht immer weiter auf mich zu, bis sie mich schließlich komplett umschließt, und das Letzte, was ich denke, ist: So hat es nicht sein sollen. Ich hab mir das Ende so oft ausgemalt, aber so hat es nicht sein sollen. Am Ende wollte ich fliegen, nicht fallen.

Nicole  Wellemin

Über Nicole Wellemin

Biografie

Nicole Wellemin, Jahrgang 1979, absolvierte nach dem Abitur in England das Eastern and Central European Studies Programme an der Karlsuniversität, Prag, und studierte Kommunikation an der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing in München. Dreizehn Jahre lang arbeitete sie in der...

Nicole Wellermin über ihren Roman

„Vor gut fünf Jahren las ich zum ersten Mal über einen Südtiroler Apfelbauern, der auf über tausend Höhenmetern gegen alle Widerstände sortenreine Apfelsäfte für die Hochgastronomie keltert, und war sofort fasziniert von seiner Idee und Lebensgeschichte. Schon damals wirkten die Dolomiten auf mich wie die Grenze zwischen einem unsichtbaren Hier und Dort. Nach und nach setzte sich aus diesen Bruchstücken in meinem Kopf eine Geschichte zusammen. Eine Geschichte über Dinge, die nicht gesagt werden können und die doch die Macht haben, Menschen für immer zu entzweien. Über alte Apfelsorten und eine Schuld, der jede Generation etwas hinzufügt. Eine Geschichte über Hindernisse, die bewältigt werden müssen, aber auch über Brücken, die selbst die tiefsten Furchen überwinden."

INTERVIEW mit Nicole Wellermin

Wie und wann entstand die Idee zu „Späte Ernte“? 
Vor gut fünf Jahren las ich zum ersten Mal von einem Südtiroler Apfelbauern, der auf über 1.000 Höhenmetern gegen alle Widerstände sortenreine Apfelsäfte für die Hochgastronomie keltert, und war fasziniert von seiner Idee, Säfte herzustellen, die so besonders sind, dass sie es mit Wein aufnehmen können. Ich habe sofort dieses Prickeln gespürt, auf ein vielschichtiges und interessantes Thema gestoßen zu sein, wusste aber noch nicht, wie ich das in einen Roman umsetzen könnte. Immer mehr Menschen suchen ja nach hochwertigen Alternativen zu Alkohol, ohne dabei auf Genuss verzichten zu müssen. Sortenreine Apfelsäfte sind für mich die perfekte Symbiose von Sinnlichkeit, Geschmack und Qualität – Eigenschaften, die ich auch an einer Geschichte schätze. 

Was war zuerst da: Ihre Figuren? Das Thema? Der Ort? 
Je mehr ich in die Materie eintauchte, desto mehr faszinierte mich auch die Lebensgeschichte des Apfelbauern, über den ich gelesen hatte. Auf dem elterlichen Hof verwirklichte dieser Mann mit Leidenschaft eine Vision, die sein Unternehmen in eine moderne Zukunft führte und dabei doch die eigenen Wurzeln bewahrte. Seine Geschichte verschmolz in meinem Kopf schon bald mit anderen Themen, die ich bereits eine ganze Weile mit mir herumgetragen hatte. So kenne ich zum Beispiel die Landschaft Südtirols nur zu gut. Jahr für Jahr bin ich als Kind mit meinen Eltern an der Etsch entlang in den Urlaub gefahren. Weil eine lange Reise mit Kind und Kegel anstrengend ist, saßen dabei Konflikte oft ebenso mit im Auto wie Hoffnungen für die kommende Zeit. Schon damals wirkten die Dolomiten mit ihrem bleichen Kalkgestein, den bizarren Felsformationen und engen Schluchten auf mich wie die Grenze zwischen einem unsichtbaren Hier und Dort, zu der die üppigen Obstwiesen im Tal mit ihrer Fruchtbarkeit und lieblichen Schönheit einen beinah grotesken Wiederspruch bildeten. 

Mir gingen die außergewöhnlichen Fotos der Eisblüte in Südtirol nicht mehr aus dem Kopf, die entsteht, wenn die Bauern die gerade blühenden Apfelbäume beregnen, um die verletzlichen Blüten mit einer Schicht aus Eis vor dem Frost zu schützen. Der Widerspruch in diesem  Vorgehen faszinierte mich und brachte mich letztendlich auf die Idee für meinen Roman: Anhand des Heranwachsens eines Apfels – von der verletzlichen Blüte über die unreife bis hin zur reifen Frucht, aus der man einen runden, ausbalancierten Saft herstellen kann – wollte ich von Menschen unterschiedlicher Generationen und ihrem allmählichen Wachstum im Umgang mit Trauma und Schuld erzählen. Nach und nach setzte sich so in meinem Kopf eine Geschichte zusammen. 

Eine Geschichte über Dinge, die nicht gesagt werden können und die doch die Macht haben, Menschen für immer zu entzweien. Über alte Apfelsorten und eine Schuld, der jede Generation etwas hinzufügt. Eine Geschichte über Hindernisse, die bewältigt werden müssen, aber auch über Brücken, die selbst die tiefsten Furchen überwinden.


Wie sind Sie auf die Thematik der vererbten Schuld gekommen, und was hat Sie daran fasziniert? 
Je älter ich wurde, desto klarer wurde mir im Austausch mit Freundinnen und Freunden, durch eigene Erfahrungen und durch Beobachtungen, dass unsere Art und Weise, mit Spannungen und Unstimmigkeiten umzugehen, ebenso von unserer Herkunft und Sozialisierung geprägt ist wie unsere Art zu sprechen oder unser Aussehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Konflikte klein sind, wie eine anstrengende Reise, oder so lebensverändernd, dass danach nichts mehr sein kann wie zuvor. Schlimmes, das wir erleben, beeinflusst nicht nur uns, sondern kann noch Generationen später Schmerz und Leid verursachen – vor allem, wenn darüber geschwiegen wird. Psychologen nennen dieses Phänomen transgenerationales Trauma. 

Der Apfel, seit jeher ein Symbol für Schuld und Streit, schien mir wie das perfekte Sinnbild dafür. Sie schreiben in Ihrem Roman über drei starke 
Frauen – gibt es einen Grund dafür? 

Als Autorin war es mir wichtig, in den Mittelpunkt dieser Geschichte starke Frauenfiguren zu setzen. Wie vielen meiner Geschlechtsgenossinnen sind den drei Protagonistinnen Lene, Lis und Anna die Gefühle von Scham und Schuld wohlvertraut. Dabei schämen sie sich sogar für Dinge, die sie gar nicht selbst getan haben, für die sie nicht verantwortlich sind, oder auf die sie eigentlich stolz sein sollten. Je länger ich an 

„Späte Ernte“ geschrieben habe, desto persönlicher hat dieser Aspekt die Geschichte für mich gemacht. Als Roman ist „Späte Ernte“ nicht biografisch, aber das Gefühl, irgendwie falsch zu sein, schuldig oder nicht genug, gehört für mich ebenso wie für viele andere Frauen weltweit zum kollektiven Bewusstsein. 

Paradoxerweise sind es dabei oft genug gerade Frauen, die andere Frauen besonders harsch beurteilen. Neue Freiheiten bringen neue Verunsicherungen mit sich, und anhand meiner Protagonistinnen wollte ich zeigen, dass es keinen Fahrplan fürs perfekte Glück geben kann. Wir leben in einer Zeit, in der traditionelle Rollen ständig neu verhandelt werden, und so gehen meine drei Protagonistinnen, die jeweils einer anderen Generation entstammen, auch ganz unterschiedlich mit ihrer Suche nach Sinn und dem richtigen Platz im Leben um. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich in dem Spagat, das Unmögliche möglich machen zu wollen, beinah aufreiben. Sie fühlen sich gleichzeitig zu viel und nicht genug. Sie wünschen sich Erfolg, aber schämen sich für Ehrgeiz. Sie möchten ihren Standpunkt vertreten, aber schämen sich, wenn sie zu laut oder schwierig werden. Sie möchten ihr Leben nach ihren eigenen Wünschen gestalten, aber schämen sich, wenn sie den Ansprüchen anderer nicht gerecht werden. 

Erst am Ende ihrer Entwicklungskurven können wenigstens zwei von den dreien für sich akzeptieren und begreifen, dass für jeden Menschen Glück etwas anderes bedeutet. Gönnen zu können und andere nicht nach den eignen Maßstäben zu messen, sondern so zu nehmen, wie sie sind, wird am Ende des Romans zum erlösenden Lichtblick für meine Protagonistinnen. Gemeinsam sind sie stärker als alleine, nicht obwohl sie unterschiedlich sind, sondern gerade weilsie es sind. Ihre Unterschiede sind es, die ihnen helfen, eingeübte Verhaltensmuster zu durchbrechen und den eigenen Weg zu finden. Wenn am Ende des Romans das neue Bauernjahr beginnt und die Bäume auf den Apfelwiesen unter einer Decke aus Schnee wieder Kraft für das Wachstum neuer Früchte sammeln, können auch meine Figuren gestärkt und gereift in ihren 
neuen Lebensabschnitt aufbrechen. 

Medien zu „Späte Ernte“
Pressestimmen
Podcast „Lies und das“

„Nicole Wellemin hat einen ganz wunderbaren Erzählstil, das Buch ist voller toller Sätze.“

Julia Fischer

„Ein spannender, einfühlsamer und tiefgründiger Roman über Schuld und Vergebung. Sanft, wütend und ungemein ehrlich.“

Radio Mülheim

„›Späte Ernte‹ ist ein wunderbarer, sehr einfühlsamer Roman, über das Erlenen von Vertrauen und das Lösen von vererbter Schuld.“

Freude pur

„Sie beschreibt darin die Kraft, die aus der Freundschaft kommt, und den Mut, den es braucht, sich seinem Gegenüber so zu öffnen, dass eine verletzte Seele eine Chance auf Heilung hat.“

Susanne Lieder

„Ganz große Erzählkunst, warmherzig, einfühlsam und klug. Eine Geschichte, die zu Herzen geht und eins der besten Bücher, die ich gelesen habe!“

Süddeutsche Zeitung Bayern

„Das gelingt ihr gut. Wie Lene ihre Verletzungen und ihren Schmerz über Generationen weitergibt, das tut schon beim Lesen weh. Zumal man vieles bis zur überraschenden Auflösung nur erahnt.“

(A) Buchmedia Magazin

„Kunstvoll erzählt dieser Roman von fremder Schuld, dem Ringen dreier Frauen und von der heilenden Kraft der Natur.“

Kommentare zum Buch
Späte Ernte
Ariettas Bücherwelt am 09.06.2024

Späte Ernte Inhaltsangabe: Quelle Piper   Späte Ernte — Inhalt   „Sanft, wütend und ungemein ehrlich.“ Julia Fischer | Wer sind wir noch, wenn uns alles genommen wird? Im Jahr 1943 träumt die junge Südtirolerin Lene von einer glücklichen Zukunft auf dem Hof ihrer großen Liebe Elias. Wie hart das Schicksal ist, das in der rauen Bergwelt auf sie wartet, ahnt sie nicht. Viele Jahrzehnte später baut ihre Enkelin Anna in ebendieser kargen Landschaft mit viel Hingabe alte Apfelsorten an. Als sie die Mittfünfzigerin Lis kennenlernt, die eine schwere Schuld trägt, gewährt Anna ihr Unterschlupf auf dem Hof. Ein ganzes Jahr verbringen die Frauen gemeinsam im Einklang mit der Natur. Mit ihrer behutsamen Art ermöglicht Anna Lis, sich zu öffnen und zu heilen. Denn auch sie kennt die Last von fremder Schuld und den Schaden, den das Schweigen anrichten kann. Ein einfühlsamer Roman über die heilende Kraft der Natur und die Befreiung von einer vererbten Schuld   Meine Meinung zur Autorin und Buch Ich muss gestehen es ist mein erster Roman der Autorin Nicole Wellemin und ich bin begeistert. Ihr Schreibstil ist sehr einfühlsam man merkt mit wie viel Kraft sie sich in ihre Protagonisten hineinversetzt, sie war als Kind viel in Südtirol sie liebt die Gegend, deshalb ist sehr viel Herzblut in die Geschichte geflossen . Man spürt die innere Zerrissenheit, Wut und Trauer ihrer einzelnen Figuren , die Aufarbeitung ihrer Familiengeschichten von Anna und Lis. Auch wenn ein großer Alters Unterschied herrscht, zwischen den beiden haben sie eins gemeinsam, ihre Belastungen durch ihre Familiengeschichte, deren sie sich endlich stellen müssen. Es hat viel Spaß gemacht in diese Geschichte abzutauchen, die sehr bildlich , tiefgründig Emotional beschrieben ist. Ob der Anbau der Äpfel hoch oben im Gebirge, die Herstellung eines Sortenreinen Apfelsaftes. Das harte Leben und das abtrotzen der Natur, das die Ernte etwas wird. Im Nachwort ist all dies hervorragend beschrieben.   Es fängt mit Lis an, die völlig Plan und Kopflos, von ihrem bisherigen Leben in die Dolomiten flüchtet, sie hat schreckliches hinter sich. Irgendwie verliert sie ihren Kopf als sie in Bozen ankommt, sie flieht in die Dolomiten und wird von einem schweren Unwetter in den Bergen überrascht. Gut das Anna mit ihrem Auto auf der Rückfahrt zu ihren Apfelplantagen ist. Sie nimmt einfach die Abkürzung, obwohl es gefährlich bei solch einem Wetter ist, und findet plötzlich Lis in einer Notsituation, sie rettet sie und nimmt sie ohne viel Federlesen mit sich nach Hause. Es ist nicht einfach für Anna einen Zugang zu der völlig verstörten Frau zu finden. Langsam ganz langsam findet Lis vertrauen zu Anna, und hilft im Haus, Garten und Apfelplantagen mit. Beide haben eine Vergangenheit die schmerzhaft ist, ob sie je darüber reden werden. Schön ist Annas Vergangenheit wirklich nicht, Lene ihre Großmutter hat ein schreckliches Geheimnis das sie ihr Leben lang belastet. Auch Lis, mit einem charmanten und fürsorglichen Mann Manni der sie über alles liebt, wie sie immer glauben wollte, wird je durch einen SEK Einsatz , in der Wohnung aufgeschreckt und erfährt die ganze Wahrheit über ihren Mann. Kein Wunder, dass sie nach dem Prozess vor der Presse und Menschen in sie Einsamkeit der Dolomiten flieht. Gut das sie auf Anna traff den auch sie kennt die Last fremder und Schuldgefühle , das schweigen das entsetzlich viel Schaden anrichten kann, wenn man sich niemanden öffnen will, weil die Last fremder Schuld einem zu erdrücken droht. Auch die gute alte Thea vom Dorfladen möchte ich nicht vergessen, diese gute Seele.

Frauenpower und Apfelaroma
gagamaus am 02.04.2024

Ich hatte vor "Späte Ernte" noch kein Buch der Autorin Nicole Wellemin gelesen. Unter anderen Pseudonymen kann man in anderen Genres durchaus fündig werden. Manchmal wird man auf neue Bücher aufmerksam und fühlt sich sofort zu ihnen hingezogen. Das kann gefährlich sein, denn oft hat man dann Erwartungen an die Geschichte und die Gefahr, enttäuscht zu werden ist größer, um so vielversprechender ein Buch einem aus unterschiedlichen Gründen scheint. Die Fallhöhe steigt mit jeder Stufe an. Das Cover ist einfach ein Hingucker und passt hervorragend zum Titel „Späte Ernte“. Als Münchnerin ist Italien quasi von Kleinkindalter an zweite Heimat und der Klappentext verspricht starke Frauen, Dramatik und eine uralte Schuld.   Als besonderes Zuckerl habe ich das Buch in einer Leserunde erobert und die Autorin hat uns mit viel Engagement und bereichernden Zusatzinfos begleitet. Und von der ersten Seite an war klar, dass Nicole Wellemin einfach mit wunderbar treffenden Worten erzählen kann.   Mal ehrlich. Was sollte da noch schief gehen.   Schon beim Prolog, der starke Gefühleauslösen konnte, hatte mich das Buch und ich bin tief eingetaucht in das Universum dreier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Von der bodenständigen Lene des 20.ten Jahrhunderts, über deren Enkelin Anna, die mit Mut, Hartnäckigkeit und Stärke ihre Apfelhaine vor Eis und Schnee zu schützen wusste und dabei nach ganz neuen Saftkreationen suchte, über die dritte im Bunde, die spröde Lis, die vor den großen Wunden ihres Lebens in die Abgeschiedenheit der südtiroler Alpen geflohen war und dort Ruhe und Freundschaft und die Kraft für einen Neuanfang gefunden hat. Ein Buch der großen Gefühle, der leisen Worte, der tiefen Verletzungen und warmherzigen Freundschaften. Ein Buch voller Frauenpower. Lebensklugheit und Apfelaroma.   Meine Erwartungen wurden auf wunderbare Weise erfüllt. Was will man mehr. Als ein weiteres Buch von Nicole in dass wir uns wieder voller Vorfreude und Neugierde stürzen dürfen.

Ein grandioses Lesevergnügen!
Kristall86 am 05.03.2024

!ein Lesehighlight 2024!       Klappentext:   „Wer sind wir noch, wenn uns alles genommen wird?   Im Jahr 1943 träumt die junge Südtirolerin Lene von einer glücklichen Zukunft auf dem Hof ihrer großen Liebe Elias. Wie hart das Schicksal ist, das in der rauen Bergwelt auf sie wartet, ahnt sie nicht. Viele Jahrzehnte später baut ihre Enkelin Anna in ebendieser kargen Landschaft mit viel Hingabe alte Apfelsorten an. Als sie die Mittfünfzigerin Lis kennenlernt, die eine schwere Schuld trägt, gewährt Anna ihr Unterschlupf auf dem Hof. Ein ganzes Jahr verbringen die Frauen gemeinsam im Einklang mit der Natur. Mit ihrer behutsamen Art ermöglicht Anna Lis, sich zu öffnen und zu heilen. Denn auch sie kennt die Last von fremder Schuld und den Schaden, den das Schweigen anrichten kann.“     Ich muss klar zugeben, allein der drastische Prolog blieb mir leider zu lange zu negativ im Gedächtnis hängen aber das sollte sich schnell ändern. Autorin Nicole Wellemin schaffte es wahrlich brillant auf eine ganz einmalige Weise diese Geschichte hier zu erzählen. Wer glaubt hier einen simplen Heimat-Roman vor sich zu haben, der irrt auf ganzer Linie! Wellemin entführt in die raue Bergwelt Südtirols. Der Hauptakteur dieser Geschichte ist vielmehr ein Hof mit seinen Menschen die mit und in ihm leben. Einerseits lernen wir Lene kennen, die in einer Zeit den Hof führen muss, wo nicht nur der braune Sumpf sein Unwesen treibt und die Weltgeschichte sich damit verändert, sondern wo es einfach gänzlich schwer ist den Lebensmut nicht zu verlieren. Die raue Bergwelt hat nicht nur schöne und romantische Seiten wie man meint! Sie ist auch hart, karg und es ist schwer mit ihr im Einklang zu sein wenn man sich als Mensch nicht fügt. Das macht was mit den Menschen die dort leben! Für Träumereien ist da wenig Platz und wenn diese aufkommen, zerplatzen vielen davon an den spitzen Bergkuppen. Als Leser dürfen wir mehr als gekonnt zwischen den Zeiten von damals und heute wechseln. Nicole Wellemin hat ein sehr geschicktes Händchen dafür bewiesen! Lenes Enkelin Anna sieht in vielen Jahrzehnten später dennoch großes Potential in dieser Landschaft und baut alte Apfelsorten an. Aus dem einstigen Thalerhof wird nun also ein Apfelhof. Das Buchcover suggerierte dies bereits recht dezent. Auf dem Hof strandet eines Tages Lis. Ihr Seelenrucksack wiegt schwer und der Thalerhof scheint diese Schicksale magisch anzuziehen. Die beiden Frauen verbringen viel Zeit miteinander, lernen sich kennen und leben mit der Natur und eben dem Hof. Lis‘ Geheimnis schwebt über allem mit und als Leser platzt man fast vor reiner Neugier um was es sich wohl dabei dreht. Kommt die Auflösung? Lesen Sie diese wunderbare Geschichte und lassen Sie sich von Autorin Nicole Wellemin nach Südtirol entführen! Tenor der Geschichte ist jedenfalls: wir können nur von der Natur lernen wenn wir aufmerksam sind und sie achten! Wellemins emotionale Erzählweise kommt komplett ohne Kitsch und Trash aus. Sie formuliert alles wohl bedacht, passt sich perfekt den Zeiten an, beschreibt sehr bildhaft das Leben auf dem Hof und drumherum und somit darf man als Leser wirklich einmalig in diese natürliche Geschichte abtauchen! Meine anfängliche Skepsis verflog sehr schnell und wir lernen in diesem Buch die Menschen auf dem Hof bestens zu verstehen ebenso die Natur von der alles abhängt. Die Story wirkt realistisch und nicht wie eine Folge aus „Der Bergdoktor“. Alles in allem eine richtig starke Geschichte die man gelesen haben muss! 5 verdiente Sterne hierfür und eine ganz klare Leseempfehlung!

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