The Catch – Sie sagt, er sei perfekt. Doch ich weiß, dass er lügt ... The Catch – Sie sagt, er sei perfekt. Doch ich weiß, dass er lügt ... - eBook-Ausgabe
Thriller
— „Dieser Thriller wird Ihnen Albträume bescheren!" Woman„Dieser grandiose Thriller des Bestseller-Autors T.M. Logan zeichnet sich durch faszinierende Charaktere und eine beklemmende Atmosphäre aus. Wie perfide und manipulativ das Böse agieren kann, beschert einem beim Lesen förmlich eine Gänsehaut.“ - Wochenblatt Lichtenfels
The Catch – Sie sagt, er sei perfekt. Doch ich weiß, dass er lügt ... — Inhalt
„Dieser Thriller wird Ihnen Albträume bescheren!“ Woman
Erkennst du die wahre Gefahr?
Familienvater Ed freut sich, endlich den Verlobten seiner Tochter Abbie kennenzulernen. Auf den ersten Blick ist Ryan der perfekte Schwiegersohn. Doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm, da ist sich Ed sicher. Aus Angst, seine Tochter könnte in die Fänge eines Psychopathen geraten, beginnt Ed, Ryans vermeintlich dunkle Vergangenheit aufzudecken – während er seine eigene verbirgt. Doch je tiefer Ed gräbt, desto weniger glaubt ihm seine Familie, dass Ryan böse Absichten hat. Sie sind überzeugt, dass er der Richtige für Abbie ist. Ed sieht das anders. Denn er erkennt ein Monster, wenn er es sieht ...
Nach dem Erfolg von „Holiday – Sieben Tage. Drei Familien. Ein tödliches Geheimnis“ folgt nun endlich auch der Sunday-Times-Bestseller „The Catch – Sie sagt, er sei perfekt. Doch ich weiß, dass er lügt ...“ auf Deutsch.
„Intelligent, eindringlich und mit einer überraschenden Wendung. Ich bin begeistert!“ GILLIAN McALLISTER
„Geschickt eingefädelte Fallstricke lassen das Tempo dieses rasanten und raffinierten Thrillers bis zum dramatischen Höhepunkt nicht abreißen.“ SUNDAY MIRROR
„Die Vielschichtigkeit dieses dramatischen Romans entfaltet sich vor der wunderbar gezeichneten Landschaft von Derbyshire. Logans Erzählstil ist sicher, die Handlung ist präzise gestrickt und der Schluss überzeugend.“ DAILY MAIL
„Dicht, spannend und fesselnd. T.M. Logans Talent besteht darin, Figuren zu schaffen, mit denen sich der Leser sofort identifizieren kann, und sie dann in Situationen zu versetzen, die unsere tiefsten Ängste widerspiegeln. Ein Thriller vom Feinsten!“ SIMON LELIC
Leseprobe zu „The Catch – Sie sagt, er sei perfekt. Doch ich weiß, dass er lügt ...“
Er nimmt das Messer in die linke Hand und legt zwei Finger auf die Halsschlagader, um den Puls zu fühlen.
Nichts.
Die Haut ist noch warm, aber der Körper ist still. Vollkommen still. Das letzte Fünkchen Leben ist aus ihm gewichen.
Er muss jetzt vor allem ruhig bleiben. Sie würden es nicht verstehen. Die Dinge sind außer Kontrolle geraten. Er hat es sich nicht ausgesucht – er wurde gezwungen. Außerdem gehörte es zu seinem Job. Dem wichtigsten, lohnendsten Job seines Lebens. Und es war am besten so. Er wollte immer nur das Beste – für alle. Er hat die Gefahr [...]
Er nimmt das Messer in die linke Hand und legt zwei Finger auf die Halsschlagader, um den Puls zu fühlen.
Nichts.
Die Haut ist noch warm, aber der Körper ist still. Vollkommen still. Das letzte Fünkchen Leben ist aus ihm gewichen.
Er muss jetzt vor allem ruhig bleiben. Sie würden es nicht verstehen. Die Dinge sind außer Kontrolle geraten. Er hat es sich nicht ausgesucht – er wurde gezwungen. Außerdem gehörte es zu seinem Job. Dem wichtigsten, lohnendsten Job seines Lebens. Und es war am besten so. Er wollte immer nur das Beste – für alle. Er hat die Gefahr erkannt und sie ausgeschaltet. Es hätte ohnehin nie funktioniert. Nicht auf Dauer.
Sie würde darüber hinwegkommen. Mit der Zeit. Über ihn.
Er wischt das Messer sauber und steckt es ein.
Unter ihm erstreckt sich ein rauer Teppich aus Moorgras, grob und unnachgiebig. Er buddelt mit den bloßen Händen im Boden, und dunkle Derbyshire-Erde bricht hervor. Er steckt die Finger in den lehmigen Untergrund, der nach dem letzten Regen weich und feucht unter ihnen nachgibt. Gut.
Das Graben wird ihm leicht von der Hand gehen.
Teil I
Der Freund
Kapitel 1
Freitag
Ich saß auf der Veranda, die Abendsonne wärmte mein Gesicht, und in den Ahornbäumen am Rande unseres Gartens trällerten die Lerchen. Es war ein Freitag Mitte Mai, der Geruch nach frisch gemähtem Gras und dem Gegrillten unserer Nachbarn waberte zu mir herüber. Es war warm genug, um nach dem Abendessen draußen im Garten zu sitzen und an meinem Kaffee zu nippen, während meine Tochter auf dem weitläufigen Rasen mit ihrem neuen Freund Federball spielte.
Wir hatten ihn heute erst kennengelernt, obwohl Abbie schon seit sieben Monaten mit ihm ausging. Er war groß, athletisch, trug ein blassrosa Leinenhemd sowie Chinos und sah aus wie ein Model aus der Sonntagsbeilage. Die Segelschuhe hatte er pflichtschuldigst vor dem Eingang ausgezogen, ohne darum gebeten worden zu sein. Und er hatte meine Frau Claire und Joyce, meine Schwiegermutter, nicht auf die Wange geküsst, sondern ihnen die Hand entgegengestreckt. Respektvoll und unaufdringlich, aber keinesfalls reserviert. Sein Händedruck war fest und trocken gewesen, und er hatte meine Hand selbstbewusst noch ein zweites Mal gedrückt, bevor er sie losließ.
Ryan schlug daneben, verlor übertrieben tollpatschig das Gleichgewicht und landete mit dem Rücken auf dem Boden, wo er lachend versuchte, den Ball doch noch zu erwischen. Abbies helles, reines Lachen hallte durch den Garten.
Auch am Tisch neben mir erklang leises Lachen. Claire und Joyce sahen lächelnd zu dem Paar hinüber.
„Was für ein gut aussehendes Gespann“, sagte Claire und streckte die gebräunten Arme über dem Kopf aus. „Findest du nicht auch?“
„Also ich würde nicht Nein zu ihm sagen, wenn ich ein paar Jahre jünger wäre.“ Joyce lächelte und beugte sich in ihrem Rollstuhl nach vorne. „Seht euch die beiden bloß mal an.“
„Was meinst du, Ed?“ Claire legte eine warme Hand auf meinen Unterarm. „Es ist schön, sie wieder strahlen zu sehen, nicht wahr?“
„Sie scheint ihn wirklich zu mögen“, erwiderte ich und wich ihrem Blick aus.
Und es stimmte: So glücklich hatte ich Abbie schon lange nicht mehr erlebt. Sie leuchtete geradezu. Die letzten Monate ihrer Fern- beziehungsweise Wochenendbeziehung hatten wir ständig nur Ryan-hier und Ryan-dort gehört.
„Er scheint ein netter Junge zu sein“, meinte Joyce.
„Er ist dreiunddreißig“, erwiderte ich. „Das ist nicht gerade ein Junge, nicht wahr? Er ist fast zehn Jahre älter als sie.“
„Du weißt genau, was Mum meint“, sagte Claire. „Sieh sie dir an, man erkennt sofort, dass sie zusammengehören.“
„Wir haben den Kerl gerade erst kennengelernt.“
Meine Frau wandte sich fragend zu mir um. „Ed?“
„Was?“
„Abbie mag ihn wirklich, also gib ihm bitte eine Chance, ja? Ich glaube, er ist anders als die anderen.“ Sie drückte kurz meinen Arm. „Sei nett.“
„Ich bin immer nett“, antwortete ich leise.
„Aber natürlich, Liebling“, erwiderte Claire und klang dabei nur eine Spur sarkastisch. „Natürlich bist du das.“
Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf das Spiel. Ryan drosch auf den Federball ein, und er landete prompt im Netz.
Abbie war barfuß und trug ein geblümtes Trägertop und weiße Jeans, die ich noch nie an ihr gesehen hatte. Ihre feinen, dunklen Haare flogen durch die Luft, während sie von einer Seite zur anderen sprang. Sie spielte Badminton, seit sie ein kleines Mädchen war. Ich hatte ihr das Netz jeden Sommer aufgebaut, und wir hatten endlose Matches ausgefochten. Es war eine schöne Erinnerung, trotzdem zog sich mein Herz zusammen.
„Lust auf eine Revanche?“, fragte sie Ryan lächelnd.
„Nur, wenn du mir auch eine Chance lässt“, erwiderte er, stemmte sich hoch und wischte sich das Gras von der Hose.
„Auf keinen Fall!“, rief sie fröhlich und schoss den Federball übers Netz.
Ich musterte ihn, während sie spielten. Er war gut gebaut und sah hervorragend aus – wie die Kerle in diesen Boybands. Kaum sichtbare Bartstoppeln überzogen sein kantiges Kinn mit dem kleinen Grübchen. Er hatte gerade weiße Zähne, die er gerne zeigte, und sein Lächeln schien ehrlich und warmherzig. Dazu die geraden, kräftigen Augenbrauen und die Augen, die so dunkelbraun waren, dass sie beinahe schwarz wirkten. Er ertappte mich dabei, wie ich ihn beobachtete, und unsere Blicke trafen sich. Er lächelte nicht, und er wandte auch nicht den Blick ab. Er starrte mich einfach nur an.
Und in diesem Moment traf es mich wie ein elektrischer Schlag. Ein Schaudern lief meinen Rücken hinunter, und die Luft zwischen uns schien wie eine angeschlagene Saite zu vibrieren.
Es war ein urtümliches, instinktives Gefühl, das einst den Eiszeitjäger vor dem Raubtier gewarnt hatte, das sprungbereit im Schatten lauerte.
Man sieht die Gefahr nicht. Man riecht sie nicht und kann sie auch nicht hören. Aber man spürt sie an der Art, wie sich die feinen Härchen im Nacken aufstellen.
Ich sah in Ryans Augen und wusste es. Ich wusste, dass mit dem neuen Freund meiner Tochter etwas nicht stimmte.
Etwas verbarg sich in diesen dunklen, schattenhaften Augen.
Etwas Verdorbenes.
Ja, etwas stimmte hier ganz und gar nicht.
Kapitel 2
Ich stand in der Küche und nahm die Kaffeekanne von der Warmhalteplatte. Ich spürte, wie mein Herz pochte, und holte tief Luft. Die Kanne in meiner Hand zitterte. Konnte es sein, dass ich mich getäuscht hatte? Bis jetzt war mir Ryan durchaus nett erschienen. Aber ich spürte immer noch seinen starren Blick auf mir, und Adrenalin jagte durch meine Adern.
Etwas stimmte nicht mit ihm, da war ich mir sicher. Er verbarg etwas.
Ich trat zurück auf die Veranda und füllte Claires Tasse auf, wobei ich versuchte, ihren Blick einzufangen, doch sie war gerade dabei, ihrer Mutter die Strickjacke über die Schultern zu breiten. Abbie kehrte an den Tisch zurück und ließ sich schwungvoll auf einen der Holzstühle fallen. Tilly, unsere schon etwas ältere Katze, sprang schwerfällig auf ihren Schoß und begann ihre Oberschenkel durchzukneten, wobei sie lange graue Haare auf dem weißen Stoff hinterließ.
„Du bist dran, Dad.“
Ich sah auf und lächelte gezwungen. „Gerne, Abs.“ Ich stellte die Kaffeekanne ab. „Aber denk daran, ich bin nicht mehr der Unbesiegbare wie früher, also sei gnädig.“
„Nein, nicht mit mir“, sagte sie und kraulte Tilly hinter den Ohren, die sofort zu schnurren begann. „Ich brauche eine Pause. Ich meinte, dass du mit Ryan spielen sollst.“
„Ach. Echt?“
Claire warf mir einen Blick zu.
„Klar.“ Ich griff nach dem Schläger. „Warum nicht?“
„Keine Sorge“, sagte Ryan, der gerade auf uns zuschlenderte. „Ich bin ein schrecklich schlechter Spieler.“
Ich kickte meine Flipflops von den Füßen und folgte Ryan über den frisch geschnittenen, kratzigen Rasen. Sein Aftershave roch nach Zitrone und Kiefer. Oder Eukalyptus. Wir nahmen unsere Positionen ein, und ich spielte den Federball in einem sanften Bogen über das Netz, um das Spiel in Gang zu bringen, und dachte dabei an die Worte meiner Frau. Sei nett. Doch während Ryan vorhin mit dem Schläger in der Luft gerudert hatte, sprang er nun behände hin und her, und seine Schüsse landeten präzise außerhalb meiner Reichweite. Er rollte nicht mehr im Gras umher, sondern diktierte das Spiel, und die Muskeln an seinem Unterarm traten vor Anstrengung hervor.
Er warf den Federball hoch in die Luft, doch anstatt ihm mit dem Blick zu folgen, beobachtete ich sein Gesicht. Er warf mir einen schnellen Blick zu, dann drosch er mit voller Kraft auf den Ball ein, und ehe ich michs versah, knallte er gegen meine Brust, und sämtliche Luft entwich aus meiner Lunge.
„Ryan!“, rief Abbie lachend. Ich hob beschwichtigend die Hand, obwohl meine Brust brannte. Ryan lachte ebenfalls und riss übertrieben reumütig die Hände hoch. „Entschuldigung, Ed!“
Es stand 7 : 2 für Ryan, als ich merkte, wie er nachließ. Er erwischte Bälle nicht mehr, die er vorhin mit einer Leichtigkeit zurückgeschlagen hatte. Das Match endete 11 : 9 für mich.
Ich rang nach Atem. Mein Poloshirt klebte schweißnass an meinem Rücken.
„Super Spiel“, meinte Ryan, der kaum schwitzte. „Lust auf eine Wiederholung?“
„Ich brauche eine kleine Verschnaufpause.“ Ich deutete auf meine Familie auf der Veranda. „Trinken wir doch etwas. Sind Sie sicher, dass Sie keinen Kaffee möchten?“
„Danke, Mr Collier, ich verzichte auf Koffein.“
Ich griff in den Eimer mit dem Eis und spritzte mir etwas kaltes Wasser in den Nacken. Es war herrlich.
„Wir haben Bier und Wein“, sagte Claire. „Oder etwas Stärkeres?“
Ryan hob lächelnd die Hand. „Danke, für mich nicht. Ich fahre morgen nach Manchester und muss früh los. Und Montag Morgen werde ich als Vortragender in einer Schule erwartet. Also sollte ich lieber nichts trinken.“
„Ryan arbeitet ehrenamtlich als Hilfspolizist“, erklärte Abbie ihrer Großmutter.
„Ach was!“, meinte Joyce und schlang sich die Strickjacke enger um den Körper. „Ein Polizist? Na, dann sollten wir uns von unserer besten Seite zeigen, nicht wahr?“
„Ich bin kein richtiger Polizist“, sagte Ryan. „Wir sind zur Unterstützung vor Ort, kümmern uns um die Leute, gehen Streife, setzen Sicherheitsinitiativen um … Ich besuche zum Beispiel seit ein paar Monaten verschiedene Schulen und rede mit den Schülern über Messerkriminalität. Es ist einfach schön, etwas zurückzugeben. Man hat das Gefühl, einen Beitrag zu leisten.“
Ich füllte meine Kaffeetasse auf und beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. Er wirkte nicht mal annähernd wie ein Polizist. Zu geschliffen. Zu perfekt. Andererseits war es lange her, dass ich Kontakt mit der Polizei gehabt hatte. Fast ein ganzes Leben.
„Wie wäre es stattdessen mit einer Coke Light?“, fragte Claire. „Ein Wasser vielleicht? Oder Limonade?“
„Ein Wasser wäre perfekt, danke, Mrs Collier.“
Sie holte eine kleine grüne Flasche aus dem Eiskübel und reichte sie ihm. „Nennen Sie mich doch Claire.“
„Danke, Claire.“
Joyce stemmte sich vorsichtig aus dem Rollstuhl hoch und griff zitternd nach ihrem Gehstock. „Ich denke, ich lege mich ein wenig hin.“
Sofort stand Ryan neben ihr, bot Joyce seinen Arm an und stützte sie, als sie sich dem Haus zuwandte.
„Danke, Ryan.“ Sie lächelte milde. „Wie nett von Ihnen.“
„Keine Ursache.“
„Nana?“ Abbie erhob sich ebenfalls. „Ist alles in Ordnung?“
„Natürlich, Liebes, der nette junge Mann passt schon auf mich auf. Ich brauche nur meine üblichen zwanzig Minuten.“
Wir sahen zu, wie Ryan sie ins Haus führte. Ihre Hand lag auf seinem Unterarm. Claire schüttelte seufzend den Kopf.
„Mum wird von Tag zu Tag schwächer“, meinte sie leise. „Glaubst du, die neuen Medikamente wirken nicht?“
Ich nahm ihre warme, weiche Hand und drückte sie sanft. „Am besten reden wir am Montag mit dem Onkologen“, sagte ich. „Er soll sich die Dosierung noch einmal ansehen.“
Claire nickte, als Ryan aus dem Haus kam und sich wieder an den Tisch setzte. Abbie warf ihrem Freund einen Blick zu, und sie schienen sich wortlos zu verständigen. Dann setzte sie Tilly vorsichtig auf dem Boden ab, erhob sich und reichte ihrer Mutter einen der Federballschläger. „Komm, Mum. Jetzt sind wir an der Reihe.“
„Aber ich bin doch gar nicht dafür angezogen, Liebling.“ Claire deutete auf ihr blau gemustertes Wickelkleid. „Und ich habe Wein getrunken.“
„Keine Ausreden.“ Abbie lächelte. „Aber ich gebe dir drei Punkte Vorsprung, okay?“
Claire stand schweren Herzens auf, nahm den Schläger und folgte ihrer Tochter auf den Rasen. Mir fiel wieder einmal auf, wie ähnlich sie sich sahen: die gleiche olivfarbene Haut, das gleiche feine dunkle Haar, die gleiche schlanke Silhouette – Abbie war lediglich ein paar Zentimeter größer als ihre Mutter. Ryan und ich sahen den beiden schweigend beim Spiel zu. Der Federball flog gemächlich hin und her, und ihr Geplänkel beruhigte meine Nerven. Claire und Abbie waren alles auf der Welt für mich. Ich liebte sie so sehr, dass es manchmal wehtat.
Ein protestierendes Miauen riss mich aus meinen Gedanken, und mein Blick sprang zu Tilly, die Ryan mit zurückgelegten Ohren und schmalen Augen anfauchte. Hatte er gerade den Fuß zurückgezogen? Er streckte die Hand aus, um sie zu streicheln, doch die Katze zuckte zurück und fauchte erneut. Die Haare an ihrem Schwanz richteten sich auf. Sie bewegte sich seltsam und schien ein Hinterbein nicht richtig zu belasten.
„Tut mir leid, Ryan“, sagte ich. „Sie ist normalerweise nicht so aggressiv.“
Ich streckte eine Hand nach Tilly aus und erntete ebenfalls ein Fauchen, bevor sie sich in Richtung Garage verzog.
Ryan rieb sich den Handrücken.
„Hat sie Sie gekratzt?“
„Nein, schon gut.“
Ich musterte ihn. Die Spannung zwischen uns schien verschwunden. Hatte ich sie mir nur eingebildet? Er lächelte verlegen, und ich lächelte zurück.
„Also, Abbie hat erzählt, dass Sie beim Militär waren?“
„Das ist schon eine Weile her“, erwiderte er. „Ich habe fünf Jahre als Infanterist beim Royal Anglian Regiment gedient.“
„Vermissen Sie es?“
Er zuckte mit den Schultern. „Manchmal. Vor allem die Kameraden. Aber zweimal Afghanistan waren genug.“
„Das war sicher hart.“
Er schien die nächsten Worte genau abzuwägen. „Ich habe viele … Dinge gesehen. Dinge, die alles ins rechte Licht gerückt haben.“ Er brach ab und richtete den Blick auf Abbie. „Man sollte das Beste aus jedem Tag machen. Carpe diem.“
Ein unbehagliches Schweigen senkte sich über uns.
„Ich wollte mich noch einmal bei Ihnen bedanken“, sagte er schließlich. „Dass Sie mich heute Abend eingeladen haben.“
„Natürlich. Keine Ursache.“
„Ich bin froh, dass wir die Gelegenheit haben, uns zu unterhalten. Nur wir beide.“
Ich sah ihn an, und meine Brust zog sich zusammen. „Okay …“
„Es ist nur. Ich … ich muss Sie etwas fragen, Ed.“
Mir war sofort klar, worum es hier ging. „Was müssen Sie mich fragen?“
Ryan lehnte sich vor, legte die Hände aufeinander und schluckte schwer. „Eigentlich möchte ich Sie vielmehr um Erlaubnis bitten.“
Die Welt um mich herum verstummte – die Rufe und das Lachen meiner Frau und Tochter, das Trällern der Vögel, die leise Musik aus dem Nachbarsgarten – und ich sah nur noch das Gesicht des Mannes, der mir gegenübersaß.
Ich räusperte mich und hörte mich sagen: „Meine Erlaubnis wofür?“
„Ich würde Abbie gerne heiraten.“
Kapitel 3
„Heiraten?“, wiederholte ich.
Das Blut rauschte in meinen Ohren. Dafür war es doch noch zu früh, oder? Wie lange kannten sie einander? Sieben Monate? Abbie war noch nicht einmal fünfundzwanzig. Das ging zu schnell. Viel zu schnell. Und ich hatte noch keine Gelegenheit gehabt, mir über das erste Bauchgefühl klar zu werden, das ich bezüglich Ryan gehabt hatte. Keine Gelegenheit, herauszufinden, wer er war.
Ryan hielt meinen Blick gefangen, ohne ein einziges Mal zu blinzeln. „Abbie ist die freundlichste, liebenswürdigste, wunderbarste Frau, die ich jemals kennengelernt habe. Ihre Tochter ist ein unglaublicher Mensch, und ich möchte mein restliches Leben mit ihr verbringen.“
„Ja, sie ist wirklich unglaublich“, sagte ich, und eine seltsame Kälte breitete sich trotz des warmen Abends in mir aus. „Aber das kommt etwas … plötzlich, nicht wahr, Ryan?“
Er schüttelte aufrichtig den Kopf. „Für mich nicht. Ehrlich gesagt, ich wusste es bereits, als wir uns damals auf der Party kennenlernten. Es war Liebe auf den ersten Blick. Verrückt, nicht wahr? Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas einmal passiert.“ Er nahm einen Schluck Wasser. „Tut mir leid, ich rede zu viel. Die Nerven.“
Ich befand mich in einer ausweglosen Situation. Ich konnte Nein sagen, aber wie sollte ich die Entscheidung rechtfertigen – und würde es für Abbie überhaupt einen Unterschied machen? Ich wollte aber auch nicht Ja sagen. Weshalb mir nur eines übrig blieb: Ich musste auf Zeit spielen.
„Haben Sie … denn schon einen Verlobungsring?“
Ryan nickte. „Ein Familienerbstück. Ich war mir nicht sicher, ob Abbie etwas Neues möchte oder etwas, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Ich war ja noch nie in dieser Situation. Aber ich wollte alles richtig machen.“
„Natürlich. Wow“, meinte ich erneut. „Eine Hochzeit.“
„Wir wollen nicht länger warten, deshalb wollte ich Sie um Erlaubnis bitten, damit wir es offiziell machen können. Mir ist klar, dass es ein Schock ist, aber es ist das, was wir beide wollen.“
Mein Kopf drehte sich immer noch. Gerade eben hatten wir Abbies ersten Schultag gefeiert. Sie hatte einen roten Pullover und glänzende Lackschuhe getragen, die Haare zu Zöpfen gebunden und meine Hand umklammert. Und im nächsten Augenblick saß ich hier und sprach über Liebe auf den ersten Blick und ihre Hochzeit mit einem Mann, den ich kaum kannte.
Und nicht nur mit irgendeinem Mann. Sondern ausgerechnet mit diesem.
„Das ist ein großer Schritt“, sagte ich langsam. „Und es kommt so plötzlich. Wollt ihr nicht noch warten, bis … ihr eine Zeit lang zusammengewohnt habt?“
Ryan rieb sich das stoppelige Kinn und warf einen Blick auf Abbie und Claire, die auf dem Weg zu uns waren. „Diesbezüglich gibt es ebenfalls Neuigkeiten.“
„Neuigkeiten? Welche …“
Abbie trat Arm in Arm mit ihrer Mutter an den Tisch, und beide lächelten. Claires Augen funkelten aufgeregt. Abbie drückte Ryan einen Schmatz auf die Wange, dann wandte sie sich mit einem breiten Grinsen an mich.
„Also?“, fragte sie, und ihr Blick huschte zwischen ihrer Mutter und mir hin und her. „Was meinst du?“
„Sie sind verlobt!“, rief Claire. „Das sind wunderbare Neuigkeiten, nicht wahr, Ed? Kaum zu glauben!“
Abbie schloss uns beide in eine Umarmung, und ihr sanftes, frisches Parfum umfing uns. „Dad, was sagst du dazu?“
„Es ist wundervoll“, presste ich hervor, und mir wurde klar, dass Ryan mich bloß der Form halber um Erlaubnis gefragt hatte. Er hatte ihr den Antrag bereits gemacht. „Ich gratuliere euch beiden.“
Ryan holte ein kleines violettes Samtkästchen aus seiner Hosentasche und reichte es Abbie. „Ich schätze, den kannst du jetzt wieder anstecken“, sagte er lächelnd.
Abbie öffnete die Schachtel vorsichtig, steckte sich den Ring an und hielt ihn uns entgegen. Der Diamant war riesig. Ich hatte keine Ahnung von Schmuck, aber selbst mir war klar, dass dieser Ring sehr erlesen war.
„Er gehörte meiner Großmutter“, erklärte Ryan. „Sie hat oft erzählt, wie mein Großvater Arthur sein ganzes Monatsgehalt beim Grand National auf ein Pferd namens Well To Do gesetzt hat. Er verstand nichts von Pferden, aber der Name gefiel ihm, und er wäre selbst gerne ›gut situiert‹ gewesen. Das Pferd gewann mit einer Quote von 14 zu 1, und er hat fast den gesamten Gewinn für den Ring ausgegeben.“
Was für eine nette kleine Anekdote. Trotzdem schien die Geschichte nicht ganz astrein. Sie war fast zu schön, um wahr zu sein.
„Und du bist dir sicher, dass Grandma Hilda gewollt hätte, dass ich ihn bekomme?“ Abbie strahlte.
„Sie wäre begeistert gewesen, Abbie. Genau wie von dir.“
Abbie hielt den funkelnden Ring ins Licht. Er musste mindestens ein Karat schwer sein. „Es ist unglaublich. Ich kann gar nicht aufhören, ihn anzusehen!“
Sie sprang auf und umarmte Claire und mich ein weiteres Mal lachend. Claire drückte ihr einen Kuss auf die Wange, und ich sah überrascht, dass sie Tränen in den Augen hatte.
„Das muss gefeiert werden!“, sagte sie und eilte in die Küche, da sie nicht mochte, wenn jemand sie weinen sah.
Abbie setzte sich auf Ryans Schoß und schoss ein Foto von dem Ring an ihrem Finger. Vermutlich, um es auf Instagram zu posten.
„Ich weiß, dass es ziemlich plötzlich kommt, Dad“, meinte sie, während sie tippte. „Aber für uns fühlt es sich nicht so an. Es fühlt sich richtig an. Perfekt.“
„Es ist nur … es ist einfach ein großer Brocken, Abs. Vor allem aus dem Nichts heraus …“
„Tut mir leid, Dad.“ Sie sah auf und runzelte besorgt die Stirn. „Ich wünschte, du hättest Ryan schon früher kennengelernt. Aber da ist sein Job, und dann wurde er auch noch nach New York geschickt. Es fand sich keine Gelegenheit. Und dann hat er mir den Antrag gemacht, und … hier sind wir nun.“
„Ja, hier sind wir nun“, wiederholte ich.
Verlobungen dauern oft Jahre und gehen ständig in die Brüche. Ich klammerte mich an diesen Gedanken wie ein Ertrinkender an den Rettungsring.
„Heute scheint ein guter Tag für Ankündigungen zu sein“, fuhr sie fort und verschränkte lächelnd ihre Finger mit Ryans, der ihr Lächeln sofort erwiderte. „Hat dir mein Verlobter die anderen Neuigkeiten auch schon verraten?“
„Es gibt noch mehr?“, fragte ich.
„Wir ziehen zusammen.“
„Wie bitte?“ Ich versuchte, meine Gedanken wenigstens halbwegs zu ordnen.
„Ryan hat ein Haus in Beeston. Es ist viel näher an der Schule, und im Sommer kann ich praktisch zu Fuß zur Arbeit gehen. Für Ryan ist es auch bequemer. Er ist viel mit dem Auto unterwegs, und die M1 ist nicht weit.“ Sie holte einen Schlüsselanhänger hervor und hielt ihn hoch. Es war eine kleine silberne Katze mit einem einzelnen Schlüssel. „Es ist ein sehr schönes Haus in einer guten Gegend.“
„Beeston“, wiederholte ich. „Verstehe.“
„Es ist nur ein paar Kilometer entfernt, Dad. Es gehört immer noch zu Nottingham. Hilfst du mir beim Packen?“
Eine Leere breitete sich in meiner Brust aus. „Klar“, sagte ich. „Aber du kannst so lange hierbleiben, wie du willst. Nimm dir ruhig Zeit.“
„Danke, Dad. Du bist der Beste.“
Ihr Telefon piepte mittlerweile alle paar Sekunden mit Benachrichtigungen von Instagram und Facebook – atemlose Reaktionen auf das Verlobungsfoto, das sie gepostet hatte. Jede neue Nachricht zauberte ihr ein Lächeln aufs Gesicht, und sie tippte begeistert Antworten und zeigte Ryan die Glückwünsche ihrer Freunde.
Claire kam mit einer Flasche Champagner und vier Gläsern aus der Küche. Wir griffen danach und schwiegen, während sie einschenkte. Sie wich meinem Blick immer noch aus, und einen Moment lang fragte ich mich, ob sie sich vielleicht auch nicht ganz sicher war, was Ryan betraf, und ihre Höflichkeit vielleicht nur ihr Misstrauen verbergen sollte.
„Ist das nicht aufregend?“, fragte sie.
Ryan grinste. „Wir sollten einen Toast ausbringen! Worauf trinken wir?“
Abbie hob ihr Glas. „Auf einen Neuanfang?“
Claire und Ryan hoben die Gläser, und ich folgte ihnen zögernd.
„Auf einen Neuanfang“, wiederholte Claire.
Wir stießen an und nippten an unseren Gläsern. Ryan stellte sein Glas ab und schob es von sich, als wollte er es nicht noch einmal anrühren.
„Ich möchte mich noch einmal bei Ihnen bedanken“, sagte er. „Dafür, dass Sie mich so herzlich aufgenommen haben.“
„Aber nicht doch …“, sagte Claire. „Es ist doch schön, wenn es so tolle Neuigkeiten in der Familie gibt, nicht wahr, Ed?“
„Ja.“ Ich nickte steif. „Auf jeden Fall.“
Sie griff nach meiner Hand und drückte sie sanft. Ich weiß. Ich verstehe dich. Wir reden später.
„Ich warte schon lange auf die richtige Frau“, erklärte Ryan. „Und nachdem ich Abbie kennengelernt hatte, wollte ich keine Zeit mehr verlieren. Wenn man sich sicher ist, ist man sich eben sicher, nicht wahr?“
Er hatte „auf die richtige Frau gewartet“, als hätte er darauf gewartet, dass es endlich eine Sonderverkaufsaktion beim Autohändler gab. Außerdem redete er ständig von sich. Abbie war nicht nur irgendeine Frau. Sie war ein wichtiger, wunderbarer, eigenständiger Mensch – und er verdiente sie nicht.
„Also!“ Claires Wangen waren vom Champagner gerötet. „Habt ihr euch schon wegen des Datums Gedanken gemacht?“
„Na ja, wir …“
„Ich weiß, es ist noch zu früh“, fuhr Claire fort. „Ich bin nur neugierig, was euch so vorschwebt.“
Abbie drehte den Verlobungsring an ihrem Finger. „Ehrlich gesagt, haben wir schon ein Datum.“
Claire erstarrte und saß einen Moment lang schweigend und mit offen stehendem Mund da. „Wirklich? Jetzt schon?“
„Wir würden gerne im Frühsommer heiraten. Ende Juni.“
„Im Juni? Wow.“ Auch Claire fiel das Lächeln immer schwerer. Sie holte Luft. „Wir haben erst letzte Woche eine Vorstellungsreihe für Juni nächsten Jahres fixiert. Ich sehe schnell mal nach.“ Sie eilte erneut ins Haus und wich meinem Blick auch dieses Mal aus.
Abbie beugte sich zu Ryan und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er nickte lächelnd und sah ihr tief in die Augen. Ich hätte etwas sagen sollen, aber ich brachte nichts über die Lippen. Stattdessen nahm ich einen großen Schluck Champagner. Mir blieb etwas mehr als ein Jahr, um aus dem Kerl schlau zu werden. Genug Zeit, um herauszufinden, ob er etwas verbarg und mich mein Instinkt nicht trog.
Claire kehrte mit ihrem in blaues Leder gebundenen Kalender zurück. Er war wie eine Familienbibel, in der sie alle beruflichen Auftritte mit dem Theaterensemble, Treffen mit Freunden, Ferien, Geburtstage und andere Termine penibel eintrug und koordinierte. Abbie hatte versucht, sie für den Handykalender zu begeistern, damit wir die Termine synchronisieren konnten, doch Claire hatte abgelehnt. Bei ihrem Kalender wusste sie, woran sie war. Aber ich hatte das Gefühl, dass es mehr war als das. Ihr Leben zu planen und alles vorab aufzuschreiben war ihre Art, es zu meistern.
„Also gut …“ Sie schlug den Kalender auf. „Ende Juni. Ich würde vorschlagen, dass wir die Einladungen früh genug ausschicken – im September oder Oktober –, bevor die Leute ihre Sommerurlaube fürs nächste Jahr planen. An welchen Tag habt ihr gedacht?“
„An den 29. Juni.“
Claire sah nach. „Okay. Die Vorstellungsreihe endet am 23., das ist gut. Und der 29. ist ein … Dienstag.“ Sie hob stirnrunzelnd den Blick. „Seid ihr sicher, dass es der 29. sein soll und nicht der 26.? Das wäre der letzte Samstag im Juni.“
Abbie zögerte, und ein nervöses Lächeln umspielte ihre Lippen. „Wisst ihr … Mum, Dad …“ Sie zupfte an ihrem Top herum. „Es ist kein Dienstag.“
„Nicht?“ Claire warf einen genaueren Blick in den Kalender. „Aber genau das steht hier.“
„Es ist ein Montag, Mum.“
Mein Blick wanderte von meiner Tochter zu ihrem Verlobten, doch sein makelloses Gesicht verriet nichts. „Was meinst du damit, Abs?“, fragte ich leise.
„Die Hochzeit soll nicht im nächsten Jahr stattfinden“, antwortete Abbie und schluckte. „Sondern nächsten Monat.“
Kapitel 4
Ich stellte den Champagner vorsichtig auf den Tisch und umklammerte die Armlehne des Gartenstuhls. Die raue Kante grub sich in meine Handfläche.
Claires Gesicht war wie versteinert, ihr Stift schwebte über dem Kalender. „Sag das noch mal“, meinte sie schließlich.
„Am Ende des nächsten Monats, Mum.“ Abbies Stimme klang leise. Zaghaft. „Am 29. Juni.“
Ich versuchte zu verstehen, was sie gerade gesagt hatte, und rechnete es im Kopf durch. „Abbie, das sind … nicht einmal sechs Wochen. Ist das überhaupt möglich?“
„Man muss eine Hochzeit achtundzwanzig Tage vor der Zeremonie anmelden. Mehr nicht.“
„Aber das ist zu früh. Das geht zu schnell.“ Ich versuchte, mir meine Stimmung nicht anhören zu lassen. „Warum die Eile? Wir müssen Reservierungen durchführen, Leute einladen. Es gibt eine Million Dinge zu erledigen, und viele Leute werden so kurzfristig keine Zeit haben.“
„Ich weiß, es ist kurzfristig, Dad.“ Sie verschränkte die Hände und legte sie in den Schoß. „Aber ich wollte immer, dass meine engste Familie bei meiner Hochzeit dabei ist.“
„Sicher, Abs, aber …“
„Und zwar alle.“ Sie wandte den Kopf ab. „Alle, die mir auf dieser Welt etwas bedeuten. Und wenn wir bis nächstes Jahr oder noch länger warten, dann …“ Sie brach ab und rieb sich die Augen.
„Oh, Abbie. Liebling“, hauchte Claire.
Die Sonne war hinter den Ahornbäumen verschwunden, und mit der Dämmerung sank die Temperatur um einige Grad. Ein Schaudern lief mir über den Rücken.
Abbie erhob sich. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Ich ertrage die Vorstellung nicht, dass Nana Joyce nicht bei meiner Hochzeit dabei sein kann.“
Claire stand ebenfalls auf, ging zu ihrer Tochter und umarmte sie. „Oh, Abbie“, wiederholte sie. „Mum würde nicht wollen, dass du wegen ihr ein Datum festlegst. Sie würde wollen, dass du das machst, was am besten für dich ist.“
„Aber das ist das Beste für mich. Außerdem will ich nicht warten.“ Sie löste sich aus Claires Umarmung und versuchte sich an einem Lächeln. „Wir wollen nicht warten. Ich habe eineinhalb Tage Sonderurlaub bekommen. Weil es … so kurzfristig ist.“
„Was ist mit Ihrer Familie, Ryan?“, fragte ich. „Was hält die davon?“
Abbie trat neben den Stuhl ihres Verlobten und legte eine Hand auf seine Schulter. „Es war Ryans Idee. Als ich ihm von Nanas Diagnose erzählt habe, meinte er, dass wir alles tun müssen, damit sie an unserem großen Tag dabei sein kann. Dann klärte er die rechtlichen und praktischen Dinge, sprach mit dem Standesbeamten und setzte ein Datum fest.“
Ryan nickte langsam und lächelte zaghaft. „Es wird eine standesamtliche Trauung in der Bridgford Hall. Mit den engsten Freunden und der Familie. Es ist nichts Großes, aber es ist hübsch und gleich neben dem Park. Und im nächsten Sommer planen wir eine große Feier mit allen Verwandten und Freunden.“
„Eine Glücklich-bis-ans-Lebensende-Party nennt man das mittlerweile“, meinte Abbie.
Der Begriff ließ mich zusammenzucken.
„Okay“, meinte Claire und rieb sich das Gesicht. „Das klingt, als hättet ihr schon alles geplant.“
„Nicht wirklich, Mum. Es gibt trotzdem noch jede Menge zu organisieren. Ich dachte, wir drei könnten morgen gleich mal damit anfangen?“
„Sicher.“ Claire rang sich ein Lächeln ab. »Aber zuerst sehen wir nach, ob Nana wach ist, dann kannst du ihr gleich von de
„Dieser grandiose Thriller des Bestseller-Autors T.M. Logan zeichnet sich durch faszinierende Charaktere und eine beklemmende Atmosphäre aus. Wie perfide und manipulativ das Böse agieren kann, beschert einem beim Lesen förmlich eine Gänsehaut.“
„Spannend bis zum Finale!“
„Absolute Leseempfehlung.“
„Ein verzwickter Thriller vom Feinsten!“
„Ohhh, das war gut! Das war richtig, richtig gut!“
„Wow, was für ein starker Thriller!“
„Wenn ihr auf der Suche nach einem richtig guten Thriller seid, müsst ihr ›The Catch‹ lesen!“
„Dieses Buch lohnt sich für alle, die einen kurzweiligen Thriller mit einer fesselnden Handlung und einer tollen Umsetzung suchen. Sehr empfehlenswert “
„Mir hat bereits ›The Holiday‹ von T.M.Logan sehr gut gefallen. Ich machte mich voller Vorfreude an sein neues Werk und was soll ich sagen? Grandios!“
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