The Cheat Sheet – Ist es je zu spät, die Friendzone zu verlassen? The Cheat Sheet – Ist es je zu spät, die Friendzone zu verlassen? - eBook-Ausgabe
Roman
— Die beliebte TikTok-Sportsromance endlich auf Deutsch!„›The Cheat Sheet‹ ist eine zuckersüße Friends-to-Lovers-Romance mit ganz viel Charme und Herzklopfen. Ein absolutes Feel-Good-Buch zum Verlieben und Dahinschmelzen, das mich von der ersten Seite an gefesselt und verzaubert hat.“ - book_lovely29
The Cheat Sheet – Ist es je zu spät, die Friendzone zu verlassen? — Inhalt
Die witzigste Friends to Lovers Liebesgeschichte 2024
Ist ihre Liebe endgame?
Seit sie sich erinnern kann, ist Bree in ihren besten Freund und berühmten Footballspieler Nathan verliebt. Aber Bree traut sich nicht, den nächsten Schritt zu machen. Bis ihr während einer Partynacht einer Reporterin gegenüber herausrutscht, dass sie Nathan liebt. Das Video von Brees Geständnis geht viral und plötzlich ist die ganze Welt davon überzeugt, dass die zwei zusammengehören. Für einen Marketingdeal, der für beide lukrativ ist, tun sie so, als würden sie daten. Aber dann verhält sich Nathan alles andere als platonisch und scheint mit Bree zu flirten … Meint er es ernst?
Mit den Tropes Fake Dating und Friends to Lovers verzaubert The Cheat Sheet von Sarah Adams in dieser Closed Door Romance zahlreiche Fans auf TikTok. Nathan und Bree sind ein Traumpaar wie Taylor Swift und Travis Kelce!
Für LeserInnen von Hannah Grace und Elle Kennedy!
Leseprobe zu „The Cheat Sheet – Ist es je zu spät, die Friendzone zu verlassen?“
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BREE
Es ist nicht einfach, zwei Becher mit kochend heißem Kaffee und eine Schachtel Donuts zu balancieren, während man gleichzeitig versucht, eine Wohnungstür aufzusperren. Aber da ich die beste Freundin bin, die sich ein Mensch je wünschen könnte – woran ich Nathan erinnern werde, sobald ich es in seine Wohnung geschafft habe –, bekomme ich es hin.
Ich gebe ein Zischen von mir, als mir beim Öffnen des Schlosses ein paar Tropfen Kaffee aus dem kleinen Loch im Deckel auf mein Handgelenk spritzen. Bei meiner hellen Haut stehen die Chancen eine Million zu [...]
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BREE
Es ist nicht einfach, zwei Becher mit kochend heißem Kaffee und eine Schachtel Donuts zu balancieren, während man gleichzeitig versucht, eine Wohnungstür aufzusperren. Aber da ich die beste Freundin bin, die sich ein Mensch je wünschen könnte – woran ich Nathan erinnern werde, sobald ich es in seine Wohnung geschafft habe –, bekomme ich es hin.
Ich gebe ein Zischen von mir, als mir beim Öffnen des Schlosses ein paar Tropfen Kaffee aus dem kleinen Loch im Deckel auf mein Handgelenk spritzen. Bei meiner hellen Haut stehen die Chancen eine Million zu eins, dass ein wütender Fleck zurückbleiben wird.
Kaum habe ich den Fuß in Nathans Wohnung gesetzt (die man eigentlich nicht als Wohnung bezeichnen sollte, weil sie die Größe von fünf riesigen Wohnungen in einer hat), schlägt mir sein vertrauter sauberer und frischer Geruch entgegen. Ich kenne diesen Geruch so gut, dass ich überzeugt bin, ihm wie ein Bluthund folgen zu können, sollte Nathan jemals verloren gehen.
Mit dem Absatz meines Tennisschuhs trete ich die Wohnungstür laut genug ins Schloss, dass Nathan weiß, ich bin da.
ACHTUNG, ALLE SEXY QUARTERBACKS! ZIEHT EUCH WAS AN! EINE FRAU MIT GIERIGEM BLICK IST IM ANMARSCH!
Aus der Küche kommt ein schriller Schrei, und sofort runzle ich die Stirn. Als ich einen Blick um die Ecke werfe, sehe ich eine Frau in hellrosa Shorts und Camisole-Oberteil, die sich in die hinterste Ecke des umlaufenden Küchentresens aus cremeweißem Marmor presst. Vor der Brust hält sie ein Schlachtermesser umklammert. Wir sind durch eine massive Kücheninsel voneinander getrennt, aber wenn man ihre aufgerissenen Augen sieht, könnte man meinen, ich würde ein entsprechendes Küchenutensil direkt an ihre Halsschlagader halten.
„KOMM JA NICHT NÄHER“, kreischt sie, und ich verdrehe die Augen, denn wieso muss sie derart schrill klingen, als hätte sie eine Wäscheklammer auf der Nase und gerade erst einen ganzen Ballon voller Helium eingeatmet.
Ich würde die Hände hochheben, damit ich nicht abgestochen werde, aber mit dem ganzen Frühstückskram ist das nicht so einfach – Frühstück für Nathan und mich, nicht für Miss Schrill. Dies ist allerdings nicht mein erstes Rodeo mit einer von Nathans Freundinnen, deshalb tue ich, was ich immer tue, und lächle Kelsey an. Und ja, ich weiß, wie sie heißt, denn auch wenn sie bei jedem Zusammentreffen mit mir so tut, als würde sie sich nicht an mich erinnern, datet sie Nathan inzwischen schon ein paar Monate, und wir sind uns mehrfach über den Weg gelaufen. Ich habe keine Ahnung, wie er Zeit mit dieser Frau verbringen kann. Sie scheint das völlige Gegenteil von der Frau zu sein, die ich für ihn auswählen würde – das gilt für alle.
„Kelsey! Ich bin’s, Bree. Du erinnerst dich?“ Nathans beste Freundin seit der Highschool. Die Frau, die vor dir hier war und noch lange nach dir hier sein wird. ERINNERST DU DICH AN MICH?
Sie stößt einen tiefen Seufzer aus und lässt erleichtert die Schultern herabsinken. „Oh, Himmel, Bree! Du hast mich zu Tode erschreckt. Ich dachte, du wärest so eine Stalkerin und irgendwie eingebrochen.“ Sie legt das Messer hin, zieht eine ihrer perfekt gestylten Augenbrauen nach oben und murmelt nicht gerade übertrieben leise: „Aber andererseits … bist du das auch irgendwie.“
Ich kneife die Augen zusammen und lächle sie schmallippig an. „Ist Nathan schon auf?“
Es ist 6 Uhr 30 an einem Dienstagmorgen, deshalb weiß ich mit Sicherheit, dass er bereits aufgestanden ist. Jede von Nathans Freundinnen weiß, dass sie, will sie ihn an diesem Tag überhaupt zu sehen bekommen, genauso früh aufwachen muss wie er. Genau deshalb steht Satin-Pyjama-Kelsey in der Küche und sieht total genervt aus. Niemand mag den frühen Morgen so sehr wie Nathan. Nun, außer mir – ich liebe ihn ebenfalls. Aber wir sind gewissermaßen Spinner.
Langsam dreht sie den Kopf in meine Richtung, und in ihren zarten babyblauen Augen lodert der blanke Hass. „Ja. Er ist unter der Dusche.“
Vor unserem Lauf?
Kelsey schaut mich an, als würde es ihr in der Seele wehtun, das näher erläutern zu müssen. „Ich bin aus Versehen in ihn hineingelaufen, als ich vor ein paar Minuten in die Küche kam. Er hatte seinen Proteinshake in der Hand und …“ Genervt macht sie eine Geste, die die Geschichte für sie zu Ende erzählt: Ich habe Nathan von oben bis unten mit seinem Shake bekleckert. Ich glaube, es bringt sie schier um zuzugeben, dass ihr etwas Menschliches unterlaufen ist, deshalb habe ich Mitleid mit ihr und drehe mich weg, um die Schachtel mit den Donuts auf die lächerlich große Kücheninsel zu stellen.
Nathans Küche ist fantastisch. Sie ist cremeweiß, schwarz und messingfarben gehalten, und die breite Fensterfront geht auf den Ozean hinaus. Dies ist auf der ganzen Welt mein Lieblingskochplatz, und er ist das genaue Gegenteil von meinem kleinen Müllcontainer fünf Häuserblocks die Straße runter. Aber jener trostlose kleine Müllcontainer ist bezahlbar und nicht weit von meinem Ballettstudio entfernt, deshalb kann ich mich alles in allem nicht beschweren.
„Das war bestimmt nicht weiter schlimm. Über so etwas regt sich Nathan nie auf“, sage ich zu Kelsey und hisse zum letzten Mal die weiße Fahne.
Sie holt ihr Samuraischwert heraus und schlägt sie in Fetzen. „Das weiß ich bereits.“
Na gut, wenn das so ist.
Ich trinke meinen ersten Schluck Kaffee und lasse mich von ihm unter Kelseys eiskaltem Blick wärmen. Es gibt nichts weiter zu tun, als darauf zu warten, dass Nathan auftaucht, damit wir mit unserer Dienstagstradition beginnen können. Sie reicht bis in unser erstes Jahr in der Highschool zurück. Ich war damals so eine Art selbst ernannte Einzelgängerin, nicht weil ich Menschen oder soziale Kontakte nicht mochte, sondern weil sich bei mir alles um Ballett drehte. Meine Mom riet mir oft, gelegentlich mit dem Tanzen zu pausieren, um zu einer Party zu gehen und mich mit meinen Freunden zu treffen. „Diese Zeiten, in denen du einfach ein Kind sein und Spaß haben kannst, dauern nicht ewig. Ballett ist nicht alles. Es ist wichtig, dass du dir auch unabhängig davon ein Leben aufbaust“, hat sie bei mehr als einer Gelegenheit gesagt. Und natürlich habe ich wie die meisten pflichtbewussten Teenager … nicht auf sie gehört.
Neben Tanzen und meinem Job im Restaurant, wo ich nach der Schule arbeitete, hatte ich im Grunde keine Zeit für Freunde. Aber dann kam er daher. Ich wollte meine Ausdauer verbessern, deshalb fing ich an, vor dem Unterricht auf der Aschenbahn der Schule zu laufen, und der einzige Tag, an dem ich das in meinen Terminkalender quetschen konnte, war der Dienstag. Als ich das erste Mal dorthin kam, stellte ich schockiert fest, dass dort bereits ein anderer Schüler lief. Und nicht irgendein Schüler, sondern der Kapitän des Footballteams. Mr Heißer als heiß. (Nathan hatte keine seltsame Phase. Mit sechzehn sah er aus wie fünfundzwanzig. Echt unfair.)
Sportler waren in der Regel unhöflich. Chauvinistisch. Total von sich überzeugt. Er sah mich in meinen abgewetzten Sneakers, das Haar oben auf meinem Kopf zu dem chaotischsten Bun hochgetürmt, den je jemand gesehen hat, und blieb stehen. Er kam zu mir, stellte sich mir mit seinem breiten Lächeln vor, das sein Markenzeichen war, und fragte mich, ob ich mit ihm laufen wolle. Wir redeten die ganze Zeit, waren vom ersten Moment an beste Freunde, die trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft viele Gemeinsamkeiten hatten.
Ja, ihr habt richtig geraten – er stammt aus einer vermögenden Familie. Sein Dad ist geschäftsführender Vorstand eines Technologieunternehmens und hat nie viel Interesse an Nathan gezeigt, außer wenn er mit ihm vor seinen Kumpeln von der Arbeit auf dem Golfplatz angeben kann, und seine Mom hat ihm im Wesentlichen nur Druck gemacht, er solle es an die Spitze schaffen und sie mit ihm ins Rampenlicht bringen. Sie hatten immer Geld, aber was sie nicht hatten, bis Nathan erfolgreich wurde, war gesellschaftliches Ansehen. Falls ihr es euch nicht bereits denkt: Ich bin kein großer Fan seiner Eltern.
Jedenfalls fing so unsere Dienstagstradition an. Und der Moment, in dem ich mich unsterblich in Nathan verliebte? Den kann ich auf die Sekunde genau benennen.
Wir waren auf unserer letzten Runde dieses allerersten Laufs, als er nach meiner Hand griff. Er brachte mich zum Stehen, und dann bückte er sich und band mir den Schuh. Er hätte mir einfach sagen können, dass sich mein Schnürsenkel gelöst hatte, aber nein – so ist Nathan nicht. Es ist egal, wer man ist oder wie berühmt er ist; wenn sich bei jemandem der Schnürsenkel gelöst hat, wird Nathan demjenigen den Schuh binden. Ich hatte noch nie jemanden wie ihn kennengelernt. Ich war ihm vom ersten Tag an verfallen.
Obwohl wir so jung waren, waren wir beide wild entschlossen, Erfolg zu haben. Er wusste immer, dass er es in die NFL schaffen würde, und ich wusste, ich würde auf die Juilliard School gehen und danach in einem Ensemble tanzen. Einer dieser Träume wurde Wirklichkeit und einer nicht. Leider verloren wir uns während der Collegezeit aus den Augen (na gut, ich habe dafür gesorgt), aber durch einen glücklichen Zufall zog ich, nachdem ich mit dem Studium fertig war, nach L. A., weil mir eine Freundin von einer anderen Freundin erzählt hatte, die eine Assistentin für ihr Tanzstudio suchte, genau zu dem Zeitpunkt, als Nathan bei den L. A. Sharks unterschrieb und ebenfalls in die Stadt zog.
Wir liefen uns in einem Café über den Weg, er fragte, ob ich um der alten Zeiten willen am Dienstag mit ihm joggen würde, und der Rest war Geschichte. Wir machten genau da weiter mit unserer Freundschaft, wo wir aufgehört hatten, als läge keine Zeit dazwischen, und unglücklicherweise verzehrte sich mein Herz noch genauso nach ihm wie damals.
Das Witzige ist, dass es nie danach aussah, als würde Nathan die Karriereleiter so weit hinaufsteigen, wie er das getan hat. Nope, Nathan Donelson wurde in der siebten Runde ausgetauscht und wärmte danach buchstäblich ganze zwei Jahre lang die Bank als Ersatz-Quarterback. Allerdings ließ er sich nie entmutigen. Er arbeitete härter, trainierte härter und tat alles dafür, bereit zu sein, wenn seine Chance auf dem Spielfeld kam, denn so geht Nathan alles im Leben an: mit nicht weniger als hundertprozentigem Einsatz.
Und dann, eines Tages, zahlte sich das alles für ihn aus.
Der zuvor eingesetzte Quarterback, Daren, brach sich während eines Spiels den Oberschenkelknochen, und sie mussten ihn gegen Nathan auswechseln. Wenn ich die Augen schließe, kann ich es noch immer vor mir sehen. Daren, der auf einer Trage vom Spielfeld geholt wird. Der Offensive Coach, der an der Seitenlinie zu Nathan läuft. Nathan, der von der Bank hochschießt und sich die Anweisungen des Coaches anhört. Und dann … kurz bevor er den Helm aufsetzte und in ein Spiel eingriff, das in die Geschichte als der Anfang seiner Karriere eingehen sollte, schaute Nathan zu mir auf der Tribüne hoch. (Damals hatte er noch keine Privatloge.) Ich stand auf, wir schauten uns an, und Nathan sah aus, als würde er gleich kotzen. Ich tat das Einzige, von dem ich wusste, dass es ihm entspannen helfen würde: Ich verzog das Gesicht wie ein Trottel und ließ die Zunge seitlich aus dem Mund hängen.
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, und dann führte er sein Team in das beste Spiel der Saison. Nathan sprang für den Rest des Jahres als Quarterback ein und führte die Sharks zum Superbowl, wo sie den Sieg mit nach Hause nahmen. Jene Monate waren für ihn wie ein Wirbelsturm. Im Grunde waren sie das für uns beide, weil es das Jahr war, in dem ich von einer Assistentin in einem Tanzstudio zur Inhaberin des Studios wurde.
Heute bin ich hier, um mit Nathan zu laufen, und da er gestern Abend nicht so gut wie sonst gespielt hat, weiß ich, dass wir heute besonders intensiv laufen werden. Sein Team hat das Spiel trotzdem gewonnen (und es ist offiziell in den Play-offs, YAY), aber er hat zwei Bälle durch Interceptions verloren, und da Nathan in Bezug auf … nun, eigentlich alles ein Perfektionist ist, weiß ich, dass er hier herumstampfen wird wie ein Bär mit leerem Honigtopf.
Kelseys schrille Stimme reißt mich aus meiner Nostalgie. „Yeah, also versteh das bitte nicht falsch … aber was tust du hier?“ Mit Versteh mich bitte nicht falsch meint sie: Glaub ja nicht, dass dies irgendetwas Nettes ist, weil ich vorhabe, es ganz besonders gemein klingen zu lassen. Ich wünschte, sie würde sich so verhalten, wenn Nathan in der Nähe ist. Wenn er dabei ist, ist sie zuckersüß.
Ich schenke ihr mein sonnigstes Lächeln und weigere mich, mir von ihr so früh am Morgen die Laune verderben zu lassen. „Was glaubst du denn, was ich hier tue?“
„Du bist eine fiese Stalkerin, die im Geheimen meinen Freund liebt und in seine Wohnung einbricht, um ihm Frühstück zu bringen.“
Seht ihr, das ist das Problem. Sie sagt die Wörter mein Freund, als wären es Trumpfkarten. Als hätte sie sie gerade auf den Tisch geworfen und ich müsste nach Luft schnappen und schockiert die Hände vor den Mund schlagen. Gütiger Himmel! Sie hat gewonnen!
Sie hat ja keine Ahnung, ihr Blatt ist kaum mehr als ein einsamer Kreuzfünfer. Freundinnen kommen und gehen in Nathans Leben wie Trenddiäten. Ich dagegen – ich war schon lange vor Kelsey mit den zwei Gesichtern hier, und ich werde noch lange danach hier sein, weil ich Nathans beste Freundin bin. Ich bin diejenige, die alles mit ihm durchgemacht hat, und er hat mit mir alles durchgemacht: die schlaksige Phase in der Highschool (ich, nicht er), der Tag, an dem er sich für College-Fußball eingeschrieben hat, der Autounfall, der meine gesamte Zukunft verändert hat, jede Magenverstimmung in den letzten sechs Jahren, der Tag, an dem ich das Tanzstudio übernahm, und als er, nachdem sein Team den Superbowl gewonnen hatte, mit Konfetti überschüttet wurde.
Aber am WICHTIGSTEN, ich bin der einzige Mensch auf der gesamten Welt, der weiß, wie er zu der fünf Zentimeter langen Narbe direkt unter seinem Nabel gekommen ist. Ich gebe euch einen Tipp: Es ist peinlich und hat etwas mit einem Waxing Kit zu tun. Ich gebe euch noch einen Tipp: Ich hatte ihn dazu herausgefordert.
„Yep!“, erwidere ich mit meinem strahlendsten Lächeln. „Klingt in etwa richtig. Stalkerin, die im Geheimen in Nathan verliebt ist. Genau das bin ich.“
Sie reißt die Augen weit auf, weil sie wirklich geglaubt hatte, damit könnte sie mir eins überbraten. Mit der Wahrheit kannst du mich nicht treffen, Kels. Na gut, abgesehen von dem Teil mit der Stalkerin.
Ich wende Kelsey den Rücken zu und warte auf Nathan. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da habe ich versucht, mich mit Nathans Mädchen anzufreunden. Egal was ich tue, um mir ihre Zuneigung zu verdienen, es ist ihnen vorbestimmt, mich zu hassen. Sie halten mich für eine Riesenbedrohung. Aber an der Stelle wird es traurig. Das bin ich nicht.
Sie alle bekommen Nathan auf eine Art, wie es nie bei mir sein wird.
„Weißt du“, sagt sie und versucht erneut, meine Aufmerksamkeit zu erringen, „du könntest dir eigentlich die Peinlichkeit ersparen und gehen. Denn wenn Nathan gleich kommt, habe ich vor, ihn zu bitten, dass er dich zum Gehen auffordert. Bis jetzt war ich geduldig, aber wie du dich ihm gegenüber verhältst, ist supermerkwürdig. Du klebst an ihm wie ein hängen gebliebenes Stück Toilettenpapier.“
Ich versuche, nicht allzu herablassend zu schauen, als ich sie mit einem übertriebenen Schon gut Schatz-Lächeln inklusive heruntergezogener Mundwinkel bedenke und nicke. Denn hier kommt, was ich vorher zu erwähnen vergessen habe: Ich bin keine Bedrohung für diese Frauen – bis sie ihn zwingen, sich zu entscheiden. Dann bin ich bedrohlicher als eine Glitzerbombe. Ich darf vielleicht nicht in Nathans Bett schlafen, aber seine Loyalität gilt mir – und für Nathan gibt es nichts Wichtigeres als das.
Kelsey lacht spöttisch und verschränkt die Arme vor der Brust. Wir sind ganz versunken in unseren Kampf der kriegerischen Blicke, als aus dem Zimmer hinter mir Nathans Stimme ertönt.
„Mmmm, rieche ich Kaffee und Donuts? Dann muss wohl Bree Cheese im Haus sein.“
Ich grinse Kelsey nicht gerade subtil an. Wie eine Siegerin.
2
BREE
Nathan kommt um die Ecke, in schwarzen Sportshorts und ohne T-Shirt. Gemeißelte gebräunte Brust, wie sie nur ein Profisportler haben kann, den Blicken freigegeben – und sein Adonis-V zwinkert allen zu und lässt sie erröten. Sein Haar ist feucht und glänzend, und seine Schultern sind vom heißen Wasser oben ein wenig rosa. Dies ist sein Direkt aus der Dusche-Look, und egal wie oft ich ihn gesehen habe, verschlucke ich bei dem Anblick jedes Mal wieder meine Zunge.
Er hat ein kleines Handtuch in der Hand, und das darf sein unglaubliches schokoladenbraunes Haar abrubbeln. Dieses glückliche Handtuch kichert vor Freude. Nathans Haar ist so wellig und entzückend, dass er deswegen einen Fünf-Millionen-Dollar-Werbevertrag mit einer Luxus-Haarpflegefirma hat. Nachdem der erste Werbespot ausgestrahlt war – Nathan, wie er aus der Dusche des Umkleideraums kommt, ein Handtuch um die Taille geschlungen, Wassertropfen an seinen straffen Muskeln, in der Hand diese Shampooflasche –, stürmten überall Frauen die Läden, um genau diese Marke zu kaufen, in der Hoffnung, es würde ihre Männer auf magische Weise in Nathan verwandeln. Zumindest wollten sie, dass ihre Männer so rochen wie Nathan. Aber hier ist ein weiteres Geheimnis, das nur ich kenne: Nathans Haar riecht nicht nach diesem Shampoo, weil er eine billige, gewöhnliche Marke in einer grünen Flasche bevorzugt, die er benutzt, seit er achtzehn war.
„Ich dachte, vielleicht brauchst du das.“ Ich reiche Nathan einen dampfenden Becher Kaffee von unserem kleinen Lieblingscafé ein paar Blocks entfernt. Ich öffne die Donutschachtel wie eine Schatztruhe. Die Donuts glänzen im Licht. Bing!
Nathan legt stöhnend den Kopf schief, und sein Mundwinkel verzieht sich zu einem leichten Lächeln, als er das Handtuch auf den Küchentresen wirft. „Ich dachte, ich wäre dran, Kaffee und Donuts zu besorgen.“ Er nimmt ein mit Ahornsirup glasiertes aus der Schachtel und beugt sich herunter, um mich flüchtig auf die Wange zu küssen, wie er das immer tut. Völlig platonisch. Brüderlich.
„Yeah, aber ich bin heute Morgen superfrüh mit einem Krampf in der Wade aufgewacht und konnte nicht wieder einschlafen, deshalb habe ich schon mal alles geholt.“ Ich hoffe, er kauft mir meine kleine Lüge ab.
In Wahrheit konnte ich nicht schlafen, weil ich mich gestern Abend von meinem Freund getrennt habe und mich davor fürchte, es Nathan zu erzählen. Wieso? Weil ich weiß, er wird mir ein Loch in den Bauch fragen, bis er die Wahrheit über die Trennung herausgefunden hat. Und er darf nicht wissen, dass ich mich von Martin getrennt habe, weil Martin nicht Nathan ist.
Vielleicht hätte ich mir, wenn ich geschielt, mir die Ohren zugestöpselt und den Kopf hin und her geschlenkert hätte, einreden können, er sei Nathan. Aber wer will so leben? Es ist nicht fair, weder Martin noch mir gegenüber. Deshalb lautet das Ziel jetzt, einen Mann zu finden, der mich mehr anzieht als Nathan. Einen richtigen cute guy von einem Mann, genau danach halte ich Ausschau. Diesmal kommt nichts anderes infrage als völlige und totale Vernarrtheit.
Nathan zieht eine seiner dicken Augenbrauen nach oben. „Vermutlich hättest du gestern Abend vorm Insbettgehen eine Banane essen sollen.“
Ich verdrehe die Augen. „Yeah, yeah, aber meine Antwort ist noch immer dieselbe: Ich hasse Bananen. Die sind so matschig, und sie schmecken nach … Bananen.“
„Egal. Dein Kaliumspiegel ist eindeutig …“
Kelsey räuspert sich, und in dem Moment bemerken wir ihren zutiefst finsteren Blick. „Sag mal, kommt es dir nicht komisch vor, dass sie um 6 Uhr 30 in der Früh mit Donuts und Kaffee hier aufkreuzt, wenn du deine Freundin bei dir hast?“
Wieder dieses Reizwort. Und okay, ja, vielleicht hätte ich mir klarmachen sollen, dass Kelsey heute Morgen hier sein würde, und hätte warten sollen, bis sich Nathan mit Kaffee und Donuts mit mir trifft. Das geht auf meine Kappe. Manchmal vergesse ich, dass Nathan und ich keine sonderlich normale Freundschaft haben.
Nathan räuspert sich leise. „Tut mir leid, Kelsey, ich hatte einfach geglaubt, du erinnerst dich, dass ich dienstags immer mit Bree laufe.“
„Yup“, erwidert sie schmollend und verdreht die Augen. „Wie konnte ich das vergessen, wo es doch JEDEN EINZELNEN DIENSTAG stattfindet. Deinem einzigen freien Morgen während der Saison.“
Dies fühlt sich wie ein Privatgespräch an, bei dem ich nicht dabei sein sollte. Eigentlich stimme ich ihr gewissermaßen sogar zu. Es ist merkwürdig, dass Nathan und ich derart gute Freunde sind. Ich habe mich schon manches Mal aus der Gleichung herauszunehmen versucht, damit er mehr Zeit mit seiner Freundin verbringen kann, aber das lässt er nie zu. Wenn ich seine Freundin wäre, würde ich allerdings auch möglichst viel von seiner freien Zeit für mich haben wollen.
Die Dienstage sind in der NFL bei fast allen Teams frei. Aber hier ist das Geheimrezept, das nicht allen Spielern bekannt ist: Die besten gehen auch an ihrem freien Tag ins Training. Sie nutzen die zusätzliche Zeit, um an ihren Schwächen zu arbeiten, Termine mit Physiotherapeuten zu machen und Aufzeichnungen von alten Spielen anzuschauen – alles, was ihnen hilft, die anderen zu übertreffen. Nathan macht an Dienstagen nie blau, aber er geht ein bisschen später hin, damit wir morgens gemeinsam laufen können.
„Kannst du dir nicht wenigstens diesen einen Morgen freinehmen?“ Sie betont jedes einzelne Wort, und ich weiß nicht, wie er ihre Stimme erträgt.
Nathans Augenbrauen sinken herab, und er verschränkt die Arme vor der Brust. Ich würde mich am liebsten aus der Küche stehlen, weil ich weiß, was als Nächstes passieren wird.
„Eigentlich nicht. Ich brauche eine ordentliche Joggingrunde, um mir das schlechte Spiel rauszulaufen, bevor ich heute ins Training gehe.“
Kelsey bleibt der Mund offen stehen. „Schlechtes Spiel? Schatz, ihr habt gewonnen! Wovon redest du?“
Wie aus einem Mund sagen Nathan und ich: „Zwei Interceptions.“
Yikes. Das hat Kelsey nicht gefallen. Ihre Augen verengen sich zu beängstigenden kleinen Schlitzen. „Nett. Siehst du, was ich meine? Dies ist keine normale Freundschaft. Und weißt du noch was? Ich habe es satt, mit was auch immer dies ist, wetteifern zu müssen. Es wird Zeit, dass du“ – Sag es nicht, Kelsey! – „dich entscheidest. Entweder sie oder ich.“
Sie blinzelt ein paarmal, und ich drehe mich weg, um Kelsey in diesem Moment des Verlusts ein wenig Privatsphäre zu gönnen. Liebe Gemeinde, wir sind heute hier versammelt, um die unbedeutende und kaum erinnerungswürdige Beziehung zu betrauern, die Nathan und Kelsey miteinander hatten.
„Kelsey … ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich gerade nichts Festes will, und du hast gesagt, das wäre für dich in Ordnung …“ Nathan hält inne.
Himmel, das tut mir leid für ihn, wirklich. Es bringt ihn um, Schluss zu machen, denn er ist ein riesiger, total solider Teddybär. Ich wünschte, ich könnte es ihm abnehmen, aber ich fürchte, ich würde eine gusseiserne Bratpfanne an den Kopf bekommen.
Kelsey kreischt: „Soll das ein Witz sein?! Du ziehst sie mir vor?“
Okay, ihr Tonfall gefällt mir nicht.
„Ja“, erwidert er entschieden.
Flammen lodern oben aus ihrem Kopf. „Dann kannst du mir nicht ernsthaft erzählen, dass du nicht mit ihr schläfst!“
„Tut er nicht, glaub mir“, werfe ich ein. Sofort mache ich mir Sorgen, dass das vielleicht ein bisschen zu bitter rauskam, deshalb füge ich hinzu: „Wirklich. Nur Freunde. Wir wären schrecklich zusammen. Wir sind mehr wie Bruder und Schwester.“ Igitt, das hinterlässt einen üblen Geschmack auf der Zunge.
Sein Kinn deutet zu mir herunter, und er braucht eine Sekunde, aber dann lächelt er. „Yeah. Wir waren nie …“ Er spricht nicht weiter, und ich sehe, wie er schluckt, weil es ihm schwerfällt, uns auch nur auf die Art vorzustellen. „… Freunde plus.“
Nie. Nicht ein einziges Mal. Nada. Nichts. Null. Ein flüchtiger Kuss auf die Wange ist das Äußerste, was ich je an Körperkontakt mit Nathan hatte, und deshalb weiß ich auch, dass er nicht auf mich steht. Ein Mann, der Hals über Kopf in eine Frau verliebt ist, behält nicht sechs Jahre lang am Filmabend die Hände bei sich. Und Nathan und ich behalten die Hände immer bei uns.
Deshalb arbeite ich jetzt so gut ich kann daran, ihm zu beweisen, dass es mir ja SO GUT mit dieser Freundschaftssache geht. Denn, ehrlich, es ist auch so. Würde ich ihn gern heiraten und seine riesigen, muskulösen Babys bekommen? Ja. Auf der Stelle. Aber das ist uns nicht vorherbestimmt, und ich werde den Teufel tun, unsere Freundschaft zu zerstören, indem ich alles verkompliziere, weil er rausfindet, dass ich auf ihn stehe, während er bereits mehr oder weniger dabei ist, das nächste Model auf seiner Liste anzurufen.
Das größere Problem ist: Würde ich ihm erzählen, was ich wirklich empfinde, würde er mir nachgeben, weil er mich wirklich als gute Freundin schätzt. Er würde sich alle Mühe geben, mich vielleicht ein paar Wochen daten, aber dann würde er sich eine suchen, mit der die Chemie wirklich stimmt, und ich hätte meinen besten Freund verloren. Das wäre es nicht wert.
Yeah – ich bin zufrieden, wie es ist.
Irgendwann werde ich jemanden finden, der genauso großartig wie Nathan ist.
(Vermutlich nicht.)
„Okay. Nun dann … genieß deine seltsame Freundschaft. Ich gehe nämlich.“ Kelsey schweigt, aber ich höre keine Schritte. Ich glaube, sie wartet, dass er sie zurückhält. Dies ist für alle seltsam. „Wirklich. Jetzt gleich. Ich gehe endgültig, Nathan.“
Neiiin, geh nicht, denke ich, ohne es auch nur ansatzweise so zu meinen.
Und dann stürmt sie davon. Nathan folgt ihr zur Tür und sagt etwas in die Richtung, dass sie noch ihren Pyjama anhat, und sollte sie nicht erst ihre Sachen holen? Sie erwidert, er solle sie ihr schicken, weil sie seinen Anblick keine Sekunde länger erträgt. Das Drama hat seinen Höhepunkt erreicht.
Ich höre, wie die Tür zugeknallt wird, und mache einen Freudensprung. Ein Glück, die sind wir los!
Außerdem hole ich mein Handy heraus und schicke meiner großen Schwester eine Nachricht.
Ich: Und wieder ist eine Geschichte. Kelsey ist draußen!
Lily: Sie hat sich länger gehalten, als ich gedacht hätte.
Ich: Mit anderen Worten, zu lange.
Lily: Sei nett, vielleicht ist er traurig.
Ich: Hmm, ich war immer nett, besten Dank auch.
Lily: Ich wette, du hast ein fieses Lächeln im Gesicht.
Als Nathan endlich wieder in die Küche zurückkommt, ringe ich meinem Gesicht ein mitfühlendes Stirnrunzeln ab und beweise so, dass Lily unrecht hat. „Tut mir leid, mein Freund.“
„Nein, tut es dir nicht“, widerspricht er kichernd und lehnt sich mit der nackten Hüfte an den Küchentresen.
Ich wünsche mir wirklich, er würde mehr anziehen. Es tut weh, etwas so Schönes anzuschauen und es niemals zu berühren. Nathans Haut ist wie heißer goldener Sand von einem exotischen Strand, der sich um einen gemeißelten Körper schmiegt und bei dem man sich sofort dehydriert fühlt. Seine perfekt geformte Figur ist der Grund, weshalb er zum Sexiest Man Alive gewählt wurde und auf dem Cover der Pro Sports Magazine-Sonderausgabe war, in der die ganzen unterschiedlichen Körpermerkmale von Profiathleten herausgestellt und gefeiert werden und erklärt wird, was sie tun müssen, um ihre Körper in Höchstform zu halten. Es ist eine stilvolle Fotostrecke mit genau richtig platzierten Händen und Oberschenkeln, damit die wichtigsten Teile verdeckt sind. Aber ja, Nathan war in der Zeitschrift splitterfasernackt. Und obwohl ich fünf Exemplare besitze, habe ich es nie über mich bringen können, eins aufzuschlagen (das Cover zeigt ihn nur von der Taille aufwärts). Es gibt Grenzen, die darf man bei einer Freundschaft einfach nicht überschreiten. Nacktheit ist eine davon.
Ich nehme mir ein Donut und schiebe es mir in den Mund, um mich am Lächeln zu hindern. „Nein! Das meine ich ernst. Kelsey schien … ganz nett zu sein.“
„Du hast ihr gestern Abend in der Loge die Zunge rausgestreckt.“
„Himmel! Wissen die Avengers von dir und deiner übermenschlichen Sehkraft?“
Er lächelt und zupft an meinem unordentlichen Pferdeschwanz. „War Kelsey gemein zu dir, wenn ich nicht dabei war? Sei ehrlich?“
Nathan hat schwarze Augen. Nicht schokoladenfarben, nicht braun. Pechschwarz. Und wenn ihr Blick so auf mich gerichtet ist, fühlt sich das an, als müsste ich ersticken. Als könnte ich mich ihrer Intensität nicht entziehen, selbst wenn ich es versuchen würde.
Ich zucke mit den Schultern und trinke einen Schluck von meinem Kaffee. „Sie war nicht gerade liebenswürdig, aber das ist unwichtig.“
„Was hat sie gesagt?“
„Ist doch egal.“
Er rückt mir näher. „Bree.“
„Nathan. Siehst du, das kann ich auch.“
Er ist ziemlich … nachdenklich. Zwischen seiner und meiner Brust liegen gerade mal fünfzehn Zentimeter. „Tut mir leid, wenn sie es geschafft hat, dass du dich schlecht fühlst. Mir war nicht bewusst, dass sie sich dir gegenüber so verhält, sonst hätte ich mich schon vor langer Zeit von ihr getrennt.“
Mir schmerzt ein wenig das Herz. Wenn es ihm derart wichtig ist, mich in seinem Leben zu haben, wieso steht er dann nicht auf mich? Nein. O nein. Gar nicht erst anfangen, darüber nachzudenken. Ich weigere mich, solch ein Mädchen zu sein. Wir sind Freunde, und damit bin ich glücklich. Dankbar dafür. Und vielleicht wird mir das Leben eines Tages einen Mann schicken, der mich genauso liebt wie ich ihn. Wie auch immer, im Moment komme ich damit klar.
„Na ja, ich habe es nicht unbedingt besser gemacht. Vermutlich hätte ich nicht so früh hierherkommen und einfach die Wohnung betreten sollen.“ Ich beiße ein großes Stück von meinem Schokoladendonut ab. „Ich sollte klarere Grenzen ziehen.“
„Vermutlich.“ Er klingt todernst. Aber als ich ihn anschaue, grinst er – mit Grübchen rechts und allem.
Ich stoße ihn spielerisch gegen den Arm. „Aha. Wenn das so ist, sollte ich dir vielleicht den Schlüssel zu meiner Wohnung wegnehmen. Dort ein paar Grenzen setzen.“
Er kaut, noch immer grinsend, den letzten Bissen seines Donuts. „Viel Glück. Den gebe ich niemals wieder her.“ Als er an mir vorbeigeht, streift er mich mit dem Arm, und ich frage mich, ob es eine Überschreitung dieser Grenzen wäre, wenn ich mich an ihn kleben würde wie eine Klette.
Ich glaube, ich brauche diese Laufrunde mehr als er, wenn auch aus völlig anderen Gründen.
Was war die Inspiration für die Figuren Bree und Nathan?
Bree und Nathan sind das direkte Ergebnis davon, dass ich mein Schreiben als Ausweg und als Umarmung brauchte. Ich wollte eine Liebesgeschichte schreiben, die so kuschelig und süß ist, dass ich davon Karies bekomme. Ich hatte „Ted Lasso“ gesehen, als die Serie zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, und verliebte mich in die Art und Weise, wie die Männer in dieser Serie miteinander umgingen, und in die antitoxische Männlichkeit ihrer Kultur. Ich wusste, dass ich diese Stimmung durch Nathan und seine Freunde einfließen lassen wollte. Was Bree angeht, so habe ich eine Vergangenheit als Tänzerin, und es hat Spaß gemacht, diese Liebe zum Ballett einer Figur zu geben und auch das Tanzstudio, in dem ich war, in das Buch einzubauen.
Was war deine Lieblingsszene in diesem Buch und warum?
Meine Lieblingsszene beim Schreiben war definitiv die Whiteboard-Szene mit Nathan und den Jungs. Ich konnte mir die ganze Szene so lebhaft in meinem Kopf vorstellen und meine Finger hatten Mühe, mit meinem Gehirn mitzuhalten, als ich sie abtippte. Und was auch erwähnt werden muss: Die Brownie-Teig-Szene zu schreiben war ein Riesenspaß! Es hat einfach zu viel Spaß gemacht, in einer Szene sowohl Humor als auch die Chemie zwischen den Charakteren zu schreiben.
In "The Cheat Sheet" kommen zwei beliebte Tropes vor: Friends-to-Lovers und Fake-Dating. Warum hast du diese Themen in deine Geschichte eingebaut? Und was glaubst du, warum sie so beliebt sind?
Friends-to-Lovers war schon immer einer meiner Lieblingstropes, weil die Figuren von der ersten Seite an Vertrauen und Loyalität zueinander haben, und ich wollte das unbedingt schreiben. Und ich sehnte mich nach einem Liebesroman, in dem sich die Figuren von Anfang an innig lieben und sich gegenseitig aufbauen. Friends-to-Lovers kann sich so sicher und gemütlich anfühlen, was es zu einem Publikumsliebling macht. Und Fake-Dating ist die perfekte Ergänzung zu Friends-to-Lovers, weil es den Figuren ermöglicht, ihre Wünsche und Gefühle zu erkunden, ohne dabei etwas zu vermasseln. (Zumindest hoffen sie das.)
Warum schreibst du lieber Closed-Door-Liebesgeschichten?
Halt dich fest, diese Antwort wird lang. Liebesromane mit Closed-Door sind deshalb so wunderbar, weil sie einen sicheren Ort für Leserinnen und Leser aller Spice-Levels schaffen, um zusammenzukommen und dasselbe Buch genießen zu können. Und wenn uns K-Dramen und ausländische Liebesfilme etwas gelehrt haben, dann, dass Liebesgeschichten auch ohne Sex in der Geschichte unterhaltsam und beliebt sein können. Ich liebe die Herausforderung, verschiedene Wege zu finden, um die Intimität zwischen den Figuren, das Verlangen, das sich zwischen ihnen entwickelt, und die Chemie, die auf den Buchseiten knistert, darzustellen. Ich muss alles in diese kleinen Berührungen, die sehnsüchtigen Dialoge und die unglaublichen Küsse stecken.
Wie sieht dein Schreibprozess aus? Ändert er sich je nach Buch?
Mein Schreibprozess ist bei jedem Buch ähnlich. Ich bin ein Plotter, also skizziere ich gerne meine gesamte Geschichte, bevor ich anfange. Ich finde, es ist einfacher zu schreiben, wenn ich weiß, wohin die Geschichte gehen soll. Normalerweise schreibe ich einen ersten Entwurf und möchte dann das ganze Ding ins Feuer werfen und neu anfangen. Mein zweiter Entwurf ist anstrengend, weil ich dann meist einen großen Teil der Geschichte umschreibe, sobald ich ein besseres Gefühl für meine Figuren und ihre Entwicklung habe. Nach einem zweiten Entwurf schicke ich ihn an einige Testleser, um ein ehrliches Feedback zu erhalten. Und dann, mit ihrer Meinung im Hinterkopf, mache ich eine letzte Überarbeitung, um alles zu straffen, meine Sätze glänzen zu lassen und mehr Humor hinzuzufügen. Aber zwischen jedem dieser Schritte liegt absoluter Aufruhr und vielleicht sogar ein paar Jobsuchen, um einen neuen Beruf zu finden, der weniger Verletzlichkeit erfordert :)
Was gefällt dir am besten am Schreiben von Liebesromanen?
Für mich ist das Romance-Genre vor allem hoffnungsvoll und aufbauend. Es hat etwas so Schönes, Charaktere mit Schwächen zu schreiben und sie zu zwingen, sich einer anderen Person gegenüber völlig verletzlich zu zeigen, und dann erleben sie, dass sie trotz ihrer Schwächen voll und ganz geliebt werden ... das ist wunderbar und ermutigend. Außerdem bin ich ein Schwachkopf und werde bei Liebe im Allgemeinen immer ganz hibbelig.
Was ist das Schwierigste am Schreiben?
Das Schreiben ist der verletzlichste Prozess. Ich muss in mir selbst suchen, um gute, komplexe Charaktere auf das Papier zu bringen, was bedeutet, dass ich in jedes meiner Bücher ein wenig von mir selbst hineinstecke. Es ist sehr schwierig, sich dann zurückzulehnen und zuzusehen, wie die Kritiken eintrudeln, und die negativen treffen einen wirklich tief.
„›The Cheat Sheet‹ ist eine zuckersüße Friends-to-Lovers-Romance mit ganz viel Charme und Herzklopfen. Ein absolutes Feel-Good-Buch zum Verlieben und Dahinschmelzen, das mich von der ersten Seite an gefesselt und verzaubert hat.“
„Wer eine humorvolle, emotionale Friends-to-Lovers sucht, wird hier fündig.“
»Schon nach den ersten Seiten war ich dem Buch „The Cheat Sheet“ komplett verfallen! Der Schreibstil der Autorin so humorvoll, angenehm und fesselnd, sodass man einfach nicht das Buch aus der Hand legen konnte. Absolutes Suchtpotenzial! Eine Bestfriends to Lovers Geschichte die absolut überzeugt und für Herzklopfen sorgt! Ganz große Empfehlung von mir.«
„Eine absolut geniale RomCom mit Fake Dating und Friends to lovers klasse vereint.“
„Von vorne bis hinten habe ich das Buch geliebt und kann es allen empfehlen, die eine süße, lustige Rom-Com suchen, die Kribbeln auslöst, keinen Spice enthält und süchtig macht.“
„“The Cheat Sheet” konnte mich unglaublich schnell begeistern, da es hier absolut authetische Charaktere gab, sehr viel Humor und das Buch einfach großartige Wohlfühlvibes hatte, so dass ich es gar nicht aus der Hand legen wollte.“
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