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The Travel Episodes

The Travel Episodes - eBook-Ausgabe

Johannes Klaus
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Geschichten von Fernweh und Freiheit

„Die besten Reportagen, wenn man Fernweh verspürt. Eventuell wird es gestillt, aber es könnte auch verstärkt werden.“ - 4-seasons.ch

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The Travel Episodes — Inhalt

Per Anhalter durch Pakistan oder nackt im marokkanischen Hamam, zu zweit im Truck durch Asien oder frisch getrennt auf einer Odyssee in der philippinischen Inselwelt, in einer Nussschale über den Atlantik schippern oder auf Expeditionsfahrt in die Antarktis das Glück suchen: Die Autoren von THE TRAVEL EPISODES sind dort unterwegs, wo für andere das Reisen oft schon zu Ende ist. Sie erzählen von ihren Abenteuern und Ängsten, der Liebe und der einen oder anderen wundersamen Erkenntnis. Die besten Reportagen für alle, die ihr Fernweh immer wieder stillen müssen, für die Reisen und Leben eins sind.

€ 12,99 [D], € 12,99 [A]
Erschienen am 14.01.2016
352 Seiten
EAN 978-3-492-97136-2
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Leseprobe zu „The Travel Episodes“

Vorwort

von Johannes Klaus

Wir gehen hinaus. Um zu staunen, zu leiden und zu lachen. Um von der Sonne angemalt und vom Wind zerzaust zu werden. Um das Leben zu spüren. Jeden Tag auf eine neue, überraschende Weise.

Die Geschichten in diesem Buch erzählen davon. Von den großen Abenteuern in selten bereisten Ländern wie Pakistan, Somalia, Bangladesch. Es wird deutlich, warum sie kaum besucht werden – aber auch, weshalb sich eine Reise dorthin lohnt. Von den Begegnungen, die unsere vorgefertigten Ideen zersetzen und durch echte Erkenntnisse ersetzen, in [...]

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Vorwort

von Johannes Klaus

Wir gehen hinaus. Um zu staunen, zu leiden und zu lachen. Um von der Sonne angemalt und vom Wind zerzaust zu werden. Um das Leben zu spüren. Jeden Tag auf eine neue, überraschende Weise.

Die Geschichten in diesem Buch erzählen davon. Von den großen Abenteuern in selten bereisten Ländern wie Pakistan, Somalia, Bangladesch. Es wird deutlich, warum sie kaum besucht werden – aber auch, weshalb sich eine Reise dorthin lohnt. Von den Begegnungen, die unsere vorgefertigten Ideen zersetzen und durch echte Erkenntnisse ersetzen, in Australien, Indien, auch mitten in Deutschland. Von verrückten Husarenstücken in Ecuador, Thailand, Bali, den Ängsten dabei und der Ekstase, die man nur dann erlebt, wenn man etwas Besonderes wagt.

So manche Reise verläuft anders, als wir es uns ausgemalt haben. Und was wir erleben, zeigt oftmals mehr über uns selbst als über die Orte, die wir bereisen. Auch das ist eine der vielen Erkenntnisse, die in diesem Buch beschrieben werden. Doch all das auszuhalten, die Pannen, unerfüllten Erwartungen und einsamen Momente, lohnt sich immer. Tagträume werden durch echte Erlebnisse ersetzt, Stille schafft Tiefe für persönliche Entfaltung, und aus den doofsten Missgeschicken dichten wir die besten Geschichten (und flunkern nur ganz wenig).

Ich danke den Autoren dafür, dass sie mit ihren fantastischen Erlebnissen dieses Buch bereichern. Den Mitarbeitern des Verlages danke ich für ihre Geduld und die erstaunliche Begabung, tolle Bücher zu machen, insbesondere Katharina und Bettina.

Und dir, liebe Leserin, lieber Leser, wünsche ich all die Erlebnisse, die du in diesem Buch findest, irgendwann in echt: zum Fremden werden. Die Euphorie der Freiheit spüren. Und die Stiche des Fernwehs, die dich immer wieder hinaustreiben. Vielleicht bis bald, irgendwo!

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Somaliland

WELCOME TO SOMALIA

Somaliland. Ein aussichtsloser Ort, so scheint es, von dem wenigen, was man hört. Zwei Freunde machen sich auf eine Reise in ein Land, das es offiziell gar nicht gibt.

Von Johannes Klaus

„Ist das Haschisch?“, fragt mich der somalische Grenzbeamte, als ich auf meinen Pass warte und mir dabei eine Zigarette drehe.

„Oh … nein! Nur Tabak!“, entgegne ich vorsichtig.

„Wie schade …“, murmelt der Mann enttäuscht. In seiner linken Backe zeichnet sich deutlich ein Klumpen der berauschenden Khat-Blätter ab, den er jetzt auf die rechte Mundseite schiebt. Er wendet sich wieder dem Bündel Zweige zu, die neben ihm liegen, und zupft ein paar junge Blätter ab. Ich lache erleichtert.

„Anyway, guys … welcome to Somalia!“

Wajaale ist ein kleiner, staubiger Grenzübergang. Kleine Häuser und Baracken säumen die steinige Straße, die Äthiopien mit Somalia verbindet. Bunt bemalte Trucks stehen am Rand und warten darauf, die Grenze überqueren zu dürfen oder mit Baumaterial, Lebensmitteln und allerlei anderen Handelsgütern beladen zu werden. Im Schatten unter den Lastwagen kauen Ziegen auf gammligen Melonenschalen herum, die Sonne brennt herzlos vom unbewölkten Himmel.

Das Ende der Welt, so muss es aussehen, denke ich, als ich über die Brücke laufe, die ein ausgetrocknetes Flussbett überspannt. Dies ist das Niemandsland zwischen zwei armen Staaten, doch es ist voll: voll mit dem Plastikmüll der Menschen, die auf beiden Seiten der Grenze leben. Niemand kümmert sich darum. Quer über der Straße hängt eine Schnur.

Ich hebe sie an – und bin in Somalia.

Die politische Situation ist hier durchaus verwirrend. Während der Kolonialzeit war Somalia zweigeteilt: Das Gebiet im Süden, von Italien beherrscht mit Mogadischu als Hauptstadt, bildete das sogenannte Italienisch-Somaliland. Im weitaus kleineren Nordteil, an der Grenze zu Äthiopien, etablierten sich die Briten und machten Hargeisa zu ihrem Hauptsitz. 1960 wurden beide Teile Somalias unabhängig, und vereinbarten nach kurzer Zeit, sich zu einem vereinigten Somalia zusammenzuschließen.

Neun Jahre später putschte sich der Offizier Siad Barre an die Macht und errichtete ein Regime, das sich stark an der Sowjetunion orientierte – und von dort auch unterstützt wurde.

In den 1980er-Jahren schwand der Rückhalt der Regierung Barres in der Bevölkerung. Das Regime verfolgte die Opposition immer stärker. 1991 stürzten Rebellengruppen den diktatorischen Machthaber.

Das Land zerfiel in viele umkämpfte Gebiete. Der nördliche Teil erklärte sich als Somaliland vom Rest Somalias unabhängig. Der Konflikt zwischen Nord und Süd hatte jedoch die beiden größten Städte Somalilands bereits fast völlig zerstört. Als nach fünf Jahren Krieg in Somaliland Frieden einkehrte, wurde der Rest Somalias weiter von Terror und Krieg gebeutelt.

Heute freut sich der Somaliländer über ein stabiles Regierungs- und Rechtssystem, ziemlich beständigen Frieden und ein abgeschossenes Kampfflugzeug, welches an einer Kreuzung der sandigen Hauptstadt Hargeisa als Denkmal aufgestellt wurde. Einen Wermutstropfen gibt es: Kein Land der Welt erkennt Somaliland als unabhängigen Staat an, völkerrechtlich bleibt es ein Teil Somalias. Dafür mag es einige Gründe geben, zum Beispiel die Angst vor Nachahmern in den anderen, von ehemaligen Kolonialmächten willkürlich zusammengefügten Staaten Afrikas. Oder die Hoffnung, dass die spröde Stabilität auf die anderen Teile Somalias ausstrahlen könnte. Oder vielleicht, dass in Somaliland keine interessanten Rohstoffe zu erbeuten sind.

Wie dem auch sei – die Menschen Somalilands haben dadurch viele Nachteile. Seien es staatliche Entwicklungshilfen, Kredite, Versicherungsbeiträge oder Tourismus: Es ist die ungünstigste mögliche Situation, offiziell zwar ein Teil Somalias zu sein, de facto aber von allen Zahlungen an Somalia abgeschnitten zu sein. Ohne die Aufmerksamkeit, die man als Mitglied der Vereinten Nationen bekommt, wird sich Somaliland nicht weiterentwickeln können.

Ich bin in dieser vergessenen Gegend nicht allein unterwegs. Alex der Schwede begleitet mich. Wir haben uns in Montenegro kennengelernt, als die Verkäuferin eines Minimarktes uns verwechselte, obwohl wir uns nicht im Entferntesten ähnlich sehen. Wir wurden beste Freunde.

Zusammen abgelegene Gegenden zu erkunden – darin sind wir ein gutes Team.

Wir starten unsere Reise in Äthiopien, in Wajaale gehen wir über die Grenze. Für Reisende stehen einige fünfsitzige Toyota Kombis aus den 1970er- und 1980er-Jahren bereit, sie sind das übliche Transportmittel in Somaliland. Hier und da liegen einige Menschen im Schatten von kleinen Häusern und alten Bäumen, etwas weiter entfernt stehen ein paar Männer bei ihren Autos und winken uns. Wir schwingen unsere Rucksäcke auf den Rücken und stolpern über den staubig-steinigen Platz zu ihnen. Der alte, fast zahnlose Mann lächelt freundlich, als er und seine Frau im Kofferraum zusammenrücken, um für uns Platz zu machen.

Mit uns wird das Taxi komplett: Zwölf Personen werden auf fünf Sitzen und in den Kofferraum gequetscht, genießen so die nächsten Stunden feuchtheiße Körperwärme, während wir von der Grenzstation in Richtung Hargeisa rumpeln.

Doch nicht so schnell, mein Freund! Wir warten noch unmotiviert eine halbe Stunde lang auf – nichts. Dann, als unsere Hoffnung fast versiegt ist, setzen wir uns in Bewegung. Leider nur für etwa zwei Minuten, denn jetzt wird getankt, der Reifendruck angepasst und noch ein Schwätzchen gehalten. Nun endlich geht es los, und wie! Der junge Fahrer will uns offensichtlich beweisen, dass er die Rallye Paris-Dakar mit links und Kippe im Mundwinkel gewinnen würde. Ich jedenfalls glaube das aus vollem Herzen.

Unser Sitznachbar, der ältere Somali, hat offensichtlich Mitleid mit mir. Ich bin wohl etwas weiß im Gesicht. Er reicht mir ein paar Zweige mit Khat-Blättern und ermuntert mich sanft und nachdrücklich, es ihm gleichzutun. Khat? Diesen Busch kenne ich schon aus Äthiopien, wo auch die größten Anbaugebiete sind. Die jungen Zweige werden abgeschnitten und in Bündeln verkauft. Im Jemen, in Äthiopien und Somalia ist dies für Männer die Droge der Wahl – der Saft der Blätter wird über die Mundschleimhaut aufgenommen und hat eine Wirkung, die sich wohl am ehesten mit dem Genuss von Marihuana vergleichen lässt. Das hatte ich zumindest gehört.

Johannes Klaus

Über Johannes Klaus

Biografie

Johannes Klaus liebt das Reisen. Und Geschichten, die etwas von der Welt erzählen. Das aufregende und manchmal sogar lebensverändernde Abenteuer, die Erde zu bereisen, vermittelt er Tausenden Lesern als Herausgeber der Reiseblog-Plattform reisedepeschen.de und multimedial auf travelepisodes.com. Er...

Medien zu „The Travel Episodes“
Pressestimmen
4-seasons.ch

„Die besten Reportagen, wenn man Fernweh verspürt. Eventuell wird es gestillt, aber es könnte auch verstärkt werden.“

SeeMagazin

„(...) authentisch, lebendig, mit Abenteuern weltweit.“

Globetrotter

„30 lebendige Kurzreportagen für alle, die ihr Fernweh immer wieder stillen müssen, für die Reisen und Leben eins sind.“

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