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Throne of Secrets – Verraten (Höllenfürsten-Reihe) Throne of Secrets – Verraten (Höllenfürsten-Reihe) - eBook-Ausgabe

Kerri Maniscalco
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— Mit limitiertem Farbschnitt | Prickelnde New Adult-Fantasy aus der Welt von „Kingdom of the Wicked“
Paperback (18,00 €) E-Book (14,99 €)
€ 18,00 inkl. MwSt. Erscheint am: 27.02.2025 In den Warenkorb
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Throne of Secrets – Verraten (Höllenfürsten-Reihe) — Inhalt

Kampf am Tag und Leidenschaft in der Nacht!

Wie kann es jemand wagen, den Höllenfürsten Gluttony in einer Klatschkolumne der Faulheit zu bezichtigen, wo doch jeder weiß, dass er der Prinz der Völlerei ist?

Adriana Saint Lucent hat sich einen Feind gemacht! Als Plattform für seinen Gegenschlag kauft Gluttony eine rivalisierende Klatschspalte und gründet den privaten Club der Sündhaftigkeit, in dem nur zwei Regeln gelten: Masken sind obligatorisch, und niemand nennt seinen Namen. Während sich Adriana und Gluttony in den Zeitungen bekriegen, verschafft sie sich unerkannt Zugang zu Gluttonys Club – wo sie auf einen mysteriösen Fremden trifft, der all ihre verborgenen Sehnsüchte weckt.

Ein prickelndes Spin Off aus der Welt von „Kingdom of the Wicked“. Der Einzelband rund um den Fürsten Gluttony kann unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden.

€ 18,00 [D], € 18,50 [A]
Erscheint am 27.02.2025
Übersetzt von: Diana Bürgel
640 Seiten, Klappenbroschur
EAN 978-3-492-70902-6
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€ 14,99 [D], € 14,99 [A]
Erscheint am 27.02.2025
Übersetzt von: Diana Bürgel
640 Seiten
EAN 978-3-492-60930-2
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Leseprobe zu „Throne of Secrets – Verraten (Höllenfürsten-Reihe)“

Prolog

In einem Reich der Unterwelt, bekannt als die Sieben Kreise, herrschen sieben unsterbliche Prinzen über ihre Höfe der Sünde und Verkommenheit.

Jeder dieser Kreise wird von seinen Bewohnern und anderen mythischen Wesen lebendig gehalten, indem sie die Macht ihres Prinzen dadurch nähren, dass sie sich der Sünde seiner Wahl hingeben: Zorn, Neid, Gier, Lust, Trägheit, Stolz oder Völlerei.

Macht ist die wichtigste Währung der Prinzen, doch ein übergreifender Fluch, der erst kürzlich gebrochen wurde, droht sie zu schwächen und angreifbar für jene sündigen [...]

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Prolog

In einem Reich der Unterwelt, bekannt als die Sieben Kreise, herrschen sieben unsterbliche Prinzen über ihre Höfe der Sünde und Verkommenheit.

Jeder dieser Kreise wird von seinen Bewohnern und anderen mythischen Wesen lebendig gehalten, indem sie die Macht ihres Prinzen dadurch nähren, dass sie sich der Sünde seiner Wahl hingeben: Zorn, Neid, Gier, Lust, Trägheit, Stolz oder Völlerei.

Macht ist die wichtigste Währung der Prinzen, doch ein übergreifender Fluch, der erst kürzlich gebrochen wurde, droht sie zu schwächen und angreifbar für jene sündigen Geschöpfe zu machen, die ebenfalls in der Unterwelt leben: Hexen, Fae, Gestaltwandler, Göttinnen und die ständig intrigierenden Vampire im Süden. Nun kämpft jedes der Sündenhäuser im Geheimen darum, seine volle Macht zurückzuerlangen, um seinen Hofstaat vor den Nachwirkungen des Fluchs zu retten.

Diese Geschichte spielt im stürmischen nördlichsten der Kreise und folgt dem Prinzen der Völlerei, dessen Sünde nicht einfach nur darin besteht, sich den feinsten Speisen und Getränken hinzugeben, sondern auch darin, beständig nach Abenteuern und Nervenkitzel zu suchen. Wie bei der Jagd auf Eisdrachen, die durch dieses erbarmungslose Terrain ziehen, oder bei seiner bisher vielleicht größten Herausforderung: sich nicht in eine Frau zu verlieben, die er verabscheut …

Wie heißt es doch in den Gedichten und Theaterstücken der Sterblichen? Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.

Mögen die Götter Gnade mit Prinz Gluttony haben.

Eine Sturmfront namens Adriana zieht herauf, und sie ist gnadenlos. Jedenfalls, was ihn angeht.


Eins

Prinz Gluttony

Ein heftiger Windstoß fegte über die schneegekrönten Berge und heulte durch den Pass, ein Klang, fast so schaurig und kalt wie die Winterluft selbst.

So weit im Norden der Sieben Kreise, jenseits aller anderen königlichen Sündenhäuser, wo Nachtmare und niedere Dämonen die Wälder durchstreiften, erlagen sogar die Elemente der Angst.

Schwach erhob sich ein anderer Klang über die Baumwipfel. Ein Klang, auf den wir nur gewartet hatten.

Ich hielt inne und hob die Hand, ein stummes Signal an meine Jäger, stehen zu bleiben.

Das Schlagen lederner Schwingen wurde von der Brise herangetragen, ein vertrautes Geräusch, leicht gedämpft von einer – wie ich wusste – nur oberflächlichen Schicht engelsgleicher weißer Federn.

Wie bei den meisten Dingen der Unterwelt war auch dieses erstaunliche Gefieder nichts als schöner Trug, der den finsteren Zweck verschleierte. Die Daunenschwingen in Kombination mit den irisierenden Schuppen der Körper tarnten diese ruchlosen Bestien, während sie langsam durch den schneeverschleierten Himmel zogen und uns – ihre Beute – unter sich einkreisten.

Ich schloss die Faust um meinen Hausdolch, und mein Herz schlug schneller, während ich durch die Bäume emporspähte, das Eis von meinen Wimpern blinzelte und darauf wartete, den ersten Blick auf den fleischgewordenen Tod zu erhaschen.

Meine Unsterblichkeit würde dafür sorgen, dass ich weiteratmete, komme, was wolle, aber nicht jeder in unserer Jagdgesellschaft verfügte über diesen Luxus. Genau wie ich kämpften sie um des Jagdfiebers willen, aber auch, weil dies eine der wichtigsten Quellen für meine Macht darstellte. Die Jagd fütterte meine Sünde wie sonst nichts. Da die Sünde meines Kreises die Völlerei war, herrschte außerhalb der Unterwelt der Glaube vor, wir würden nur übermäßig essen und trinken. Genau das taten wir, und dasselbe galt für den Sex und den Kampf, aber die meisten meiner Sünder kamen nach mir und zogen es vor, zügellos dem Abenteuer und der Gefahr zu frönen.

Diese Angst, die Möglichkeit eines Versagens, gemischt mit der wilden, kompromisslosen Abenteuerlust, trieb die Männer und Frauen an meiner Seite weiter durch den schmalen, erbarmungslosen Pass, den Blick fest auf den wolkenverhangenen Himmel gerichtet, die Muskeln angespannt und kampfbereit.

Ich warf einen Blick über die Schulter auf die Reihe von Elitekämpfern und -kämpferinnen, die den Höhen der Ungnade trotzten, jenem ummauerten Außenposten, den ich vor einem Jahrhundert errichtet hatte, um die wilden nördlichen Länder hinter meinem Herrschaftsgebiet von Haus Völlerei im Auge behalten zu können.

Alle außer einem trugen mein königliches Wappen auf der ledernen Kampfrüstung, auf der Suche nach Ruhm und Drachen.

Ich gab das Zeichen, dass sie sich still verhalten und wachsam sein sollten. Gleich war es so weit.

Seit Stunden folgten wir den Drachen nun schon, spielten Katz und Maus, während beide Seiten begierig waren, anzugreifen. Die Drachen wussten, dass wir in der Nähe waren, doch dank der Nadelwälder zu beiden Seiten des Passes hatten sie keine freie Sicht.

Einige der Jäger bissen auf Lederriemen, um das Geräusch ihrer klappernden Zähne zu dämpfen. Sie würden hier draußen keine weitere Stunde überstehen, so tapfer sie auch sein mochten.

Wir mussten uns wieder in Bewegung setzen.

Ich ließ den Blick über ihre Reihe schweifen, bis ich ganz hinten denjenigen fand, nach dem ich suchte. Goldene Augen leuchteten im silbernen Sonnenlicht, das sich tapfer einen Weg durch den Schneesturm suchte.

Mein Bruder Wrath, der Fürst des Kriegs, war der Einzige, der beim Klang der näher kommenden Flügelschläge genauso begeistert wirkte wie ich. Er war für den Kampf geschaffen, so wie ich für die Gefahr. Eine Kombination, die manchmal nicht gerade für die besten Entscheidungen, dafür aber für großartige Geschichten stand.

Dort draußen, wo nur Ungeheuer lebten, waren die Eisdrachen die gefürchtetsten aller Raubtiere.

Was bedeutete, dass sie für uns Prinzen der Hölle die ebenbürtigsten Gegner darstellten.

Die Jagd an diesem Abend versprach denkwürdig zu werden. Gewalt schimmerte in der Luft, so nah, dass ich die bevorstehende Schlacht fast schmecken konnte und mir vor Vorfreude das Wasser im Mund zusammenlief.

Seit Stunden folgten wir diesem Rudel von Eisdrachen nun schon unbarmherzig nach Norden, weit über die Grenzen bewohnbaren Lands hinaus. In dieser Region gab es sieben bekannte Drachenrudel, und dieses hier herrschte über das Revier, das meinem Haus der Sünde am nächsten lag.

Das Terrain dort war zwar milder als das des hohen Nordens, aber immer noch erbarmungslos.

Mehrere Mitglieder meiner Jagdgilde waren gezwungen gewesen, sich zurückzuziehen, da sie den tödlichen Wetterbedingungen nicht hatten standhalten können. Die wenigen, die noch bei mir waren, stellten die erbittertsten meiner Mitstreiter dar. Oder die dümmsten.

Jackson Rose, einer der neuesten Initiierten der königlichen Jagdgilde, stolperte über eine eisüberzogene Wurzel und fluchte, als er mit dem Gesicht voran im Schnee landete. Felix, ein erfahrener Veteran, warf mir einen entschuldigenden Blick zu und zog den jüngeren Jäger brummend an der Rüstung auf die Füße.

Meine Haut prickelte vor plötzlicher Aufmerksamkeit.

Dieses eine Zeichen der Erschöpfung war der Funke, an dem sich die Gewalt entfachen würde. Falls die Drachen bisher nicht gewusst hatten, wo genau wir uns befanden, war unser Überraschungsvorteil nun zunichtegemacht.

„Achtung!“, brüllte ich und richtete meinen Dolch himmelwärts, während ich vom Pfad heruntertrat und unter dem nächsten Nadelbaum haltmachte, um vor dem mit Sicherheit bevorstehenden Luftangriff geschützt zu sein.

Stumm zählte ich mit, mein Puls hämmerte.

Das Geräusch schlagender Schwingen verstummte.

„Macht euch bereit!“

Wie Kometen stürzten die gewaltigen Kreaturen vom Himmel auf uns herab. Die majestätischen Schwingen dicht an ihre großen, schuppigen Körper gepresst, stießen sie einer nach dem anderen zur Erde nieder, und ihre schiere Anzahl überraschte uns.

Der Wind heulte um ihre gewaltigen Leiber, und die Härchen auf meinen Armen stellten sich auf.

Der größte von ihnen donnerte knurrend vor mir zu Boden, und der Aufprall erschuf einen Krater im Schnee und der gefrorenen Erde darunter. Er verfehlte mich um Haaresbreite. Seine irisierenden Schuppen schillerten wie Diamanten, und sein Kiefer war mit einer Reihe schnappender Zähne bewehrt, groß und spitz wie Dolche.

Auf seiner Brust prangte eine gezackte Narbe.

Ich bleckte die Zähne zu einem animalischen Lächeln. Es war Silvanus, ein Drache, mit dem ich mich seit fast einem Jahrhundert maß und den ich als Schlüpfling aufgezogen hatte.

Diese Verbindung bedeutete auf dem Schlachtfeld jedoch nichts.

Wir passten im Kampf gut zusammen. Keiner von uns beiden gab sich leicht geschlagen.

Silvanus hatte das Temperament einer launischen Katze, also war er meinem Bruder Sloth durchaus nicht unähnlich. Er maß sich nur im Wettstreit, wenn ihm danach war, und ließ sich ansonsten nicht dazu herab.

Rasch warf ich meinen Jägern einen Blick zu. Fast jeder von ihnen stand seinem eigenen Drachen gegenüber, und sie alle trugen das gleiche wölfische Grinsen zur Schau, während sie sich mit ihren Gegnern maßen.

Ich konzentrierte mich wieder auf meinen eigenen Kampf und erlaubte mir, mich vom Rausch der Begeisterung mitreißen zu lassen.

„Bereit für einen Tanz, alter Junge?“, reizte ich ihn und versuchte, eine Lücke in seiner Deckung zu finden, um angreifen zu können.

Wer das erste Blut vergoss, hatte gewonnen. Zu Hause in meinem warmen Schloss warteten zwei Fässer Gewürzbier auf mich, und mir war danach, heute Abend meinen Sieg zu feiern, weit entfernt von dieser jämmerlichen Kälte, die meine Eier in ihrem eisigen Griff hielt.

Silvanus spie einen weißen Flammenstrom auf meinen linken Fuß und zwang mich dazu zurückzutänzeln. Um ein Haar hätte dieser Bastard meine liebsten Jagdstiefel ruiniert.

Ich deutete mit dem Dolch auf meine Füße. „Ein bisschen Respekt vor diesem feinen Leder, ja? Du schuppiger Heide.“

Im schwächer werdenden Licht glommen spitze Zähne auf, die Drachenversion eines Grinsens.

Ich lachte leise, als er die nächste Feuersbrunst entfesselte und dieses Mal auf meinen rechten Fuß zielte. Ich hatte ihn zu einem Tanz herausgefordert, und er ließ mich springen.

„Gut gespielt.“

Mein Grinsen verblasste. Mein Verlangen nach der Jagd, nach dem Sieg, gewann die Oberhand.

Ich trat vor, verengte die Augen, fasste einen Plan. Ich würde links antäuschen, ihn dann aber rechts erwischen und ihm direkt unter der Schnauze einen Kratzer versetzen. Er war breit und groß, und Wendigkeit war nicht gerade seine Stärke. Ein Vorteil für mich, der mir zum Sieg verhelfen würde.

Doch anstatt anzugreifen, blieb Silvanus stehen. Ein warnendes Knurren drang tief aus seiner Brust. Sein Blick war auf etwas über meiner Schulter gerichtet. Da ich fast zwei Meter groß war, glaubte ich nicht, dass er einen meiner Jäger ins Visier nahm.

Der Drache warnte mich vor etwas anderem.

Ich fuhr herum und entging nur knapp dem Angriff eines zweiten Drachen, der mir den Kopf abgerissen und mich getötet hätte, wenn ich sterblich wäre.

Mit einem Schlag verschwand alle Leichtigkeit. Ein Todesstoß war während unseres kleinen Spiels verboten, ungeachtet der Tatsache, dass ich nicht sterben konnte. Viele der anderen Jäger konnten es durchaus.

„Muss ich euch an den Pakt erinnern?“, zischte ich wütend und behielt beide Drachen im Auge.

Silvanus mochte mich einmal gewarnt haben, aber ich konnte nicht darauf vertrauen, dass er es ein zweites Mal tun würde. Genau wie Wölfe waren Drachen Rudelwesen. Sie würden ihrem Alpha folgen.

Silvanus neigte den Kopf, als Zeichen, dass er den Pakt ehrte.

Der andere Drache knurrte nur.

Früher einmal waren die Eisdrachen frei durch die Sieben Kreise gestreift und hatten nach Herzenslust Jagd auf Dämonen und andere Geschöpfe gemacht.

Während der dunkelsten Stunden unserer gemeinsamen Geschichte hatten die sieben Alphas der Rudel einen gemeinsamen Angriff geplant und eine blutgetränkte Schneise durch das Reich geschnitten. Sie waren der Schrecken aller gewesen.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Geschöpfen jagten Eisdrachen nicht nur, um zu fressen. Sie töteten gern. Und sie hatten ihre finstersten Sehnsüchte an den Häusern der Sünde ausgelebt. Es hatte schreckliche Verluste gegeben.

Also hatte ich vor über hundert Jahren den ersten Friedensvertrag zwischen den Drachen und meinen Brüdern ausgehandelt. Unterstützt von einem Zauber konnten wir klar und deutlich mit den Drachen kommunizieren, und schließlich konnten wir uns auf gewisse Bedingungen einigen.

Wenn ich sie nicht zu einem bestimmten Anlass in meinen Kreis einlud, band der Pakt sie an den hohen Norden. An jenes brutale, fast vollkommen unberührte Land direkt oberhalb meines Reichs.

Sie hatten ihr Territorium in sieben Regionen eingeteilt, die jeweils von einem der Alphas regiert wurden. Wer ihre Alphas waren, verheimlichten sie uns, und sie behielten ihre Rudelgeheimnisse für sich, auch wenn ich den starken Verdacht hegte, dass Silvanus das Rudel anführte, mit dem wir am häufigsten Kontakt hatten.

Wenn von ihren Anführern die Rede war, sprachen die Drachen immer nur von „den Alphas“.

Wir hatten uns verpflichtet, uns nicht in ihre privaten Angelegenheiten einzumischen, solange sie sich gegenseitig nicht ernsthaft verletzten oder schadeten.

Im Gegenzug für ihre Einwilligung in den Pakt hatte ich zugestimmt, dass meine Jäger und ich jeden Monat eine Jagd zu sportlichen Zwecken arrangieren würden, um sie beschäftigt zu halten. Meine Brüder durften sich uns anschließen, wenn sie zuvor eine Anfrage an mein Haus der Sünde stellten.

Keinem von uns war es erlaubt zu töten.

Der neue Drache – Aloysius, vermutete ich wegen seines etwas dunkleren silberblauen Schwanzes – trat drohend einen Schritt näher, und seine schillernden Augen loderten.

Seine Klauen bohrten sich in den Boden und wühlten den Schnee auf.

Ein ungezähmtes Funkeln lag in seinem Blick.

Ich nahm meine Umgebung wieder wahr, wurde mir der vertrauten Kampfgeräusche bewusst. Rasch sah ich mich um – die anderen Drachen verhielten sich ganz normal, höchstens etwas wilder als sonst. Meine Jäger hatten gerötete Gesichter vom Adrenalin, und ihre Augen leuchteten bei jedem Treffer auf.

Trotzdem fühlte ich ein ungutes, warnendes Prickeln auf der Haut.

„Halt!“, rief ich und ließ den magischen Befehlston der Höllenfürsten in meiner Stimme mitschwingen.

Mein Bruder brach den Kampf ab, warf mir jedoch einen ungläubigen Blick zu, den Dolch nur wenige Zoll von der Kehle seines Drachen entfernt. Er hätte gewonnen. Stattdessen zwang ich ihn dazu zurückzuweichen.

Und der Dämon des Kriegs gab einen Kampf nicht so leicht auf.

Wrath schien drauf und dran zu sein, mir zu widersprechen, aber schließlich presste er die Lippen fest zusammen. Er war mit meiner Anweisung eindeutig nicht einverstanden, doch diese Entscheidung lag nicht bei ihm. Über diesen Kampf bestimmte ich.

Und mein Bauchgefühl sagte mir, dass wir uns zurückziehen mussten.

Ich hatte gelernt, auf diesen inneren Alarm zu hören, da ich wusste, dass ich meine Arroganz ansonsten doppelt würde bezahlen müssen und dass dies nicht lustig werden würde.

Nachdem wir die Drachen den ganzen Tag durch einen Schneesturm verfolgt hatten, war ich genauso enttäuscht wie alle anderen auch, weil ich unser Spiel so früh beenden musste, aber vor allem musste ich uns hier fortbringen, bevor etwas entsetzlich schiefging.

„Jäger, Drachen.“ Ich nickte jeder Seite zu und klopfte mir dann zweimal mit der Faust auf die Brust. Ein Zeichen des Respekts und das Signal dafür, dass die Jagd tatsächlich vorbei war. „Guter Kampf.“

Ich sah Silvanus lange an, damit der Drache wusste, dass ich ihn bald zu mir rufen würde, um darüber zu sprechen, was beinahe geschehen war. Teil des Pakts war auch, dass er meiner königlichen Einberufung folgen musste. Seine geschlitzten Pupillen weiteten sich blitzschnell, und sein Schlangenkopf zitterte kaum wahrnehmbar, bevor er schließlich das Zeichen seines Einverständnisses gab.

Mir blieb keine Zeit, um über Silvanus’ seltsame Reaktion nachzudenken, da plötzlich ein animalisches Kreischen die Stille zerriss und Eis durch meine Adern jagte.

Ich fuhr gerade noch rechtzeitig herum, um zu sehen, wie Wraths Eisdrache einen Satz nach vorn machte und das Maul weit aufriss, um sich auf seine Kehle zu stürzen.

Mein Bruder war gnadenlos schnell, doch sogar seine Hände fanden das Drachenmaul einen Sekundenbruchteil zu spät. Die Zähne des Drachen bohrten sich tief in Wraths Hals, und die Augen des Untiers rollten zurück, als es der Blutgier erlag.

Goldenes Götterblut sprudelte aus Dutzenden Wunden, während der Drache meinen Bruder schüttelte und ihm dann mit einem heftigen Ruck die Kehle herausriss.

Einen langen und grässlich gespannten Moment herrschte Stille, während Wrath langsam auf die Knie sank und ein Sturzbach aus Blut aus seiner Wunde floss. Wie eingefroren vor Entsetzen starrten die Jäger jene Stelle an, an der Wraths Kehle sein sollte.

Es war so blitzschnell geschehen, dass nicht mal mir mit meiner übernatürlichen Kraft und Geschwindigkeit Zeit zum Reagieren geblieben war.

Ich holte tief Luft, und mein innerer Dämon rüttelte an den Gitterstäben. Mein Bruder war alles andere als ein geringer Gegner, und dieser Angriff ging weit über das erste Blutvergießen hinaus, das die Regeln vorschrieben. Das würde nicht ungestraft bleiben.

Zuerst aber musste ich dafür sorgen, dass meine Dämonen das nun Folgende überlebten.

Die Jäger standen vollkommen reglos da, und der scharfe Gestank von Urin hing in der Luft. Dies waren einige der Tapfersten in meinem Kreis, doch sie hatten Todesangst. Wenn ein Prinz so brutal zu Fall gebracht werden konnte, dann hatten sie keine Chance zu überleben.

Bis zu diesem Moment hatten sich die Drachen während unseres Spiels immer zurückgehalten. Die Jäger hatten nie die volle Macht dieser Kreaturen zu spüren bekommen, doch wir wussten, dass es auf einmal kein Spiel mehr war.

Mein Bruder warf mir einen wütenden Blick zu, und in seiner Miene las ich alles, was ich wissen musste, während das Licht in seinen Augen langsam erlosch.

Ich nickte ihm zu, ein Zeichen, dass ich verstanden hatte. Ich war bereit.

Ich packte meinen Dolch fester und wartete.

In dem Moment, in dem mein Bruder fiel, brach das Chaos los.

Als wäre ein unsichtbares Band zerrissen, fielen die Drachen alle gleichzeitig über uns her.

Sie griffen an.

Kerri Maniscalco

Über Kerri Maniscalco

Biografie

Kerri Maniscalco ist in einem Beinahe-Spukhaus in der Nähe von New York City aufgewachsen, wo auch ihre Faszination für Gruselschauplätze ihren Ursprung nahm. In ihrer Freizeit liest sie alles, was sie in die Finger bekommen kann, kocht mit ihrer Familie und Freunden und trinkt viel zu viel Tee,...

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