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Twisted (Never After 4) Twisted (Never After 4) - eBook-Ausgabe

Emily McIntire
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Roman

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Twisted (Never After 4) — Inhalt

Sie ist sein ungeschliffener Diamant. Er ist ihr schlimmster Albtraum.

Yasmin Karam, die Tochter eines der reichsten Männer der Welt, hat noch nie Streit erlebt. Als ihr geliebter Vater erkrankt, ist sie fest entschlossen, ihn noch ein mal glücklich zu machen. Sein letzter Wunsch? Sie mit einem Mann seiner Wahl verheiratet zu sehen. Doch Yasmins Herz gehört bereits einem anderen. Einem Diener. Einer Straßenratte. Einem Mann, den ihr Vater niemals für würdig halten würde. In dieser Zwickmühle geht Yasmin einen verzweifelten Deal mit Julian, der rechten Hand ihres Vaters, ein, nicht ahnend, dass er seine eigenen, verdrehten Pläne verfolgt.

Julian Faraci hat nur ein Ziel: der mächtigste Mann der Welt zu werden. Er hat sich eine Zukunft aus gebrochenen Knochen und verblassten blauen Flecken aufgebaut, ohne sich darum zu kümmern, wen er auf seinem Weg verletzt hat. Doch als sein Mentor erkrankt, steht er kurz davor, alles zu verlieren, und er wird vor nichts zurückschrecken, um das zu erben, was ihm rechtmäßig zusteht. Selbst wenn das bedeutet, eine Frau, die er nicht ausstehen kann, in die Ehe zu zwingen.

Twisted ist ein düsterer Liebesroman und der erste, unabhängig lesbare, Teil der Never-After-Serie: einer Sammlung von gebrochenen Märchen, in denen die Bösewichte die Helden sind. Es handelt sich nicht um eine Nacherzählung und nicht um Fantasy. Twisted enthält Themen und Inhalte, die möglicherweise nicht für alle Leser:innen geeignet sind. Alle Warnhinweise zum Inhalt findet ihr auf der Webseite der Autorin.

€ 15,00 [D], € 15,50 [A]
Erschienen am 04.04.2025
Übersetzt von: Birte Mirbach
400 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-50830-8
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€ 9,99 [D], € 9,99 [A]
Erschienen am 04.04.2025
Übersetzt von: Birte Mirbach
384 Seiten
EAN 978-3-377-90240-5
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Leseprobe zu „Twisted (Never After 4)“

Prolog
Julian

Meine Mutter ließ mich die Gerten immer selbst aussuchen. Ich tigerte durch den kleinen, bewaldeten Bereich hinter unserem Haus und suchte nach dem kleinsten Ast, den ich finden konnte: Einen, der dick genug war, um den Gürtel zu ersetzen, der aber nicht ganz so weh tat.

Dann schlug sie mich, bis ich blutete.

„Es wird nur kurze Zeit wehtun, Piccolo“, hatte sie immer gemurmelt.

Hinterher entschuldigte sie sich und ging mit mir ein Gelato essen.

Zartbitter-Himbeere. Ihre Lieblingssorte.

Manchmal verdiente ich die Prügel. Ich war ein Junge, der bei [...]

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Prolog
Julian

Meine Mutter ließ mich die Gerten immer selbst aussuchen. Ich tigerte durch den kleinen, bewaldeten Bereich hinter unserem Haus und suchte nach dem kleinsten Ast, den ich finden konnte: Einen, der dick genug war, um den Gürtel zu ersetzen, der aber nicht ganz so weh tat.

Dann schlug sie mich, bis ich blutete.

„Es wird nur kurze Zeit wehtun, Piccolo“, hatte sie immer gemurmelt.

Hinterher entschuldigte sie sich und ging mit mir ein Gelato essen.

Zartbitter-Himbeere. Ihre Lieblingssorte.

Manchmal verdiente ich die Prügel. Ich war ein Junge, der bei dem Gedanken daran, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und die Kette von chemischen Reinigungen zu übernehmen, die meine Großeltern nach ihrer Einwanderung aus Kalabrien aufgebaut hatten, rebellierte. Andere Male war der Grund nicht so leicht auszumachen.

Jedes Mal, wenn mein Vater nach Hause kam, nachdem er von den Kunden, für die er Flecken beseitigte, lächerlich gemacht und herablassend behandelt wurde, schlug er meine Mutter grün und blau. Unsere Wände waren dünn, und ich lag dann wach und hörte das Wimmern einer gebrochenen Frau und die Flüche eines wütenden Mannes. Und mir war auch immer klar gewesen, dass sie bald darauf in mein Zimmer kommen würde, ihre mitternachtsschwarzen Haare, die den meinen so ähnlich waren, zu einem Dutt zusammengefasst, der genauso streng war wie ihr Lächeln, während sie die Qual an mich weiterreichte.

Meine Familie war in dieser Hinsicht immer vorhersehbar gewesen – sie nahm sich die Macht von denjenigen, die zu schwach waren, sie zu behalten.

Vielleicht war das der Grund, warum ich anfing, mich wegzuschleichen und beim Hapkido-Unterricht am Ende unseres Blocks zuzuschauen. Ich sah, wie sie trainierten, und fragte mich, wie es sich wohl anfühlen würde, so mächtig zu sein. So viel Kontrolle über den Gegner zu haben, dass du keine Angst davor hattest, verletzt zu werden.

Ich stellte mir vor, wie ich lernte, den Kurzstock oder den Langstock zu benutzen und meinem Arschloch von Vater die Scheiße aus dem Leib zu prügeln, sodass er meine Mutter nie wieder würde anrühren können.

Wenn sie ein bisschen Frieden gefunden hatte, würde ich das vielleicht auch schaffen.

Es wird nur kurze Zeit wehtun.

Ich reiße mich aus der Erinnerung heraus und gestatte es ihr, sich in die Tiefen meines Verstandes zurückzuziehen, wo ich sie fest eingeschlossen habe, und löse mich von der Wand, an der ich in dem schummrig beleuchteten, versteckten Zimmer meines Hauses gelehnt habe. Die Plastikplane, die ich vorhin an der Decke aufgehängt habe, bedeckt den Fußboden und bildet einen Kokon um den Mann herum, der in der Mitte des Raumes an einen Stuhl gefesselt sitzt.

Er atmet schwer, und nur das Zischen von Isabella, meiner knapp sieben Meter langen Pythonschlange, die sich um seine Füße und Beine windet, begleitet dieses Geräusch. Sobald sie seine Waden berührt, zuckt er zusammen, sein einst perfekt gebügelter Anzug ist schweißdurchtränkt.

„Vorsicht“, sage ich und schnalze. „Sie mag es, wenn du dich zur Wehr setzt. Das erregt sie.“

Der Dreitagebart fühlt sich rau unter meinen Fingern an, als ich mir mit der Handfläche über den Kiefer reibe. Mit einem Seufzen greife ich nach dem maßgeschneiderten kompakten Metallstab in meiner Tasche. Beim Herausziehen drücke ich auf einen Knopf an der Seite, und er fährt zur seine vollen Länge aus, die silbernen Enden schimmern auf dem schwarzen Metall. Ich lasse ihn in meiner Hand wirbeln, während ich auf ihn zu gehe.

„Bi-bitte“, bettelt er.

Ich muss kichern, während Isabella fortfährt, sich um seinen Körper zu schlingen.

„Deine Manieren sind tadellos, Samuel. Ich nehme mal an, dass das vom Sohn eines reichen Geschäftsmannes erwartet wird“, sage ich gedehnt. „Aber ich habe dafür keine Verwendung.“ Ich bleibe vor ihm stehen, meine Muskeln vor Erwartung angespannt. „Weißt du, warum du hier bist?“

Er runzelt die Stirn, kleine Schweißtropfen laufen ihm über das aschfahle Gesicht. „Ich bin nur wegen des Mädchens hier“, krächzt er. Seine Unterlippe zittert. „Sie sagten mir, dass ich kommen soll. Ich …“

„Das Mädchen gehört mir, mit allem, was dazugehört“, erwidere ich mit flammendem Blick.

Ich hebe den Stock hoch, wirbele ihn zackig herum und berausche mich an der Angst in seinen dunklen Augen.

„Keine Angst.“ Ich grinse. „Es wird nur kurze Zeit wehtun.“


Kapitel 1

Yasmin

„Er sieht nicht krank aus.“

Die Worte schneiden durch meine Kleidung und stechen mich in die Brust. Wenn ich nicht dazu erzogen worden wäre, stets politisch klug und freundlich zu bleiben, würde ich etwas Unangemessenes fauchen wie etwa …

„Hast du kein Gespür für die Atmosphäre, Debbie? Du klingst total peinlich.“

Stattdessen beiße ich mir auf die Lippe und greife nach meinem Wasser; das Gewicht des Glases in meiner Hand und die kühle Flüssigkeit an meinem Mund helfen mir, ruhig zu bleiben.

Abgesehen davon bin ich mir sicher, dass Debbie, die glanzvolle junge Ehefrau von New Yorks Gouverneur, gar nicht wollte, dass ich ihre Worte höre. Oder doch? Unhöflich von ihr, wenn man bedenkt, dass wir uns in meinem Haus befinden, aber vermutlich können wir nicht alle Benehmen haben.

Ich folge ihrem Blick, der am mit Espressoflecken besprenkelten Esstisch entlanggleitet, bis zu meinem Vater am Kopfende. Seine dunkle Haut sieht bleich und verbraucht aus. Unter seinen müden Augen hat er tiefe Tränensäcke, die violetten Flecken verraten, dass er tatsächlich ziemlich krank ist. Aber wenn man sich nicht jahrelang die winzigen Veränderungen in allen seinen Gesichtszügen eingeprägt hat, wirkt er vielleicht einfach nur übermüdet. Und für einen Mann, der Eigentümer und Leiter eines Multimilliarden-Dollar-Imperiums ist, das den Großteil des Juwelenhandels weltweit kontrolliert, ist übermüdet ein anderes Wort für normal.

Dad wird sicher begeistert sein, dass die Menschen die Veränderung in seinem Gesundheitszustand nicht bemerken.

Neid schnürt mir die Luft ab, und nur für einen Moment wünschte ich mir, ich könnte mit einem der Anwesenden die Plätze tauschen, mit irgendjemandem, wenn ich dann so tun könnte, als ginge es ihm immer noch gut.

Der Tilapia vom letzten Gang droht, mir wieder hochzukommen, und Übelkeit macht sich in meinem Magen breit, weil ich weiß, dass es unmöglich ist, mir meinen Wunsch zu erfüllen. Mag sein, dass sie den Unterschied nicht erkennen, ich aber schon.

Ich sehe es an seinen steifen und unbeholfenen Bewegungen, als wären seine Knochen von Beton umhüllt, der sich nicht abschütteln lässt.

Ich bemerke die nach unten gezogenen Mundwinkel, wenn er sich unbeobachtet fühlt, und wie er kleine, belanglose Einzelheiten aufsaugt, die wir alle für selbstverständlich halten.

Und vor allem sehe ich es an seiner Abwesenheit, wenn er sich wieder einmal einschließt, damit ich nicht mitansehen muss, wie die Bestrahlung und die Chemotherapie seine Adern verätzen und alles auf ihrem Weg zerstören.

So ist das mit dem Krebs. Er zerfrisst einen Menschen von innen heraus, egal, wer du bist. Es spielt keine Rolle, ob du die ganze Welt in der Hand hast oder ob du mehr Geld hast als Gott.

Ihm geht es nur um den Tod.

Und der Tod gewinnt immer, auf die eine oder andere Art.

Mein Blick wandert von meinem Vater zu den Fenstertüren an der hinteren Wand, die auf die Rückseite unseres Anwesens hinausgehen. Am schwarzen Himmel funkeln die Sterne, und ich konzentriere mich auf das tiefblaue Licht des riesigen Pools, das alles in seinem Umkreis in einen gespenstischen Schimmer taucht.

Alles nur, um mich nicht auf die Probleme konzentrieren zu müssen, denen ich offenbar nicht davonlaufen kann.

Debbie kichert und lenkt meine Aufmerksamkeit auf den Mann neben ihr, den sie bezirzt.

Julian Faraci.

Seine dunklen Augen, so schwarz wie bodenlose Schächte, sind schon auf mich gerichtet, durchbohren meine Maske der höflichen Duldung und nehmen mich auseinander, bis ich mich wie ein kleines, wertloses Mädchen fühle, das er leicht unter seinem Schuh zerquetschen könnte.

Ich weiß noch, wie er zum ersten Mal auftauchte: Als ich fünfzehn war, wurde er Geschäftsführer bei Sultans, der Firma meines Vaters. Und da ich vor acht Jahren noch ein naives, dummes Mädchen war, verknallte ich mich in ihn. Er war ein machthungriger achtundzwanzigjähriger Mann, und immer, wenn ich über die Ferien aus dem Internat nach Hause kam, war ich geblendet von seinem Erscheinungsbild und begeistert von der gebieterischen Art, die ihm aus allen Poren quoll, und betete ihn an wie einen Helden.

Aber dann hörte ich einmal zufällig mit an, wie er meinen Vater davon zu überzeugen versuchte, mich wegzusperren, und schon hörten die Schmetterlinge in seiner Gegenwart zu flattern auf.

Sie ist schlecht fürs Geschäft. Du solltest dich nicht von deiner Tochter ablenken lassen, wenn du dich eigentlich auf die Angelegenheiten hier konzentrieren solltest. Wie schade, dass sie kein Junge ist. Wem wirst du alles vermachen?

Dieser letzte Satz versetzte meiner Schwärmerei für Julian Faraci den Todesstoß, und alles, was ich seither für ihn empfunden habe, war nicht viel mehr als Hass.

Es war wirklich nicht schade darum. Außerdem war ich sowieso schon halb in meinen besten Freund verliebt.

Ich sehe Julian mit verengten Augen an, Ärger prickelt auf meiner Haut wie Nadelstiche. Er lächelt selbstgefällig und erhebt sein Weinglas in meine Richtung, die Tätowierungen auf seiner anderen Hand bewegen sich über seinen Knöcheln, während er sich damit durch die zerzausten schwarzen Haare fährt.

Ein kleiner Wassertropfen spritzt von meinem Glas auf mein Handgelenk, und ich stelle es rasch ab und reiße mich von seinem spöttischen Blick los, während ich meine zitternden Finger unter die Oberschenkel schiebe.

Mein Mobiltelefon vibriert in meinem Schoß, und sofort senke ich den Kopf und sehe eine Nachricht von dem Jungen, der schon in unserer Kindheit mein Herz erobert hat.

Aidan: Du bist wunderschön

Mein Herz flattert, und ich grinse ungewollt, während ich mich nach ihm umschaue. Seine Mutter steht in der Ecke, den Blick zu Boden gerichtet, die blonden Haare zu einem strengen Dutt zurückgebunden, wie es für all unsere Mitarbeiterinnen Pflicht ist. Arbeitet er heute Abend mit ihr zusammen?

„Yasmin.“ Die barsche Stimme meines Vaters durchbricht den Nebel, und ich hebe meinen Blick wieder und begegne den Blicken der zwanzig Menschen am Tisch, die mich jetzt ansehen.

„Es tut mir leid.“ Ich zwinge mich zu einem Lächeln und greife nach dem Besteck. „Ich habe nicht ganz mitbekommen, was du gesagt hast.“

„Der Gouverneur hat gefragt, was du von der neuesten Errungenschaft deines Vaters hältst.“ Julians Stimme ist kalt und dennoch weich wie Butter, und ein kalter Schauer läuft mir den Rücken hinunter. Es ist unanständig von ihm, solch eine Stimme und solch ein Gesicht zu haben, wenn seine Seele so verdorben ist. Er blickt hinüber zu Gouverneur Cassum und lächelt sardonisch. „Yasmin kennt sich mit unserem Geschäft überhaupt nicht aus. Sie ist damit beschäftigt gewesen, in …“ Er wirft mir einen Blick zu, „… wo war das noch? In Oregon am College herumzutollen.“

Klappernd lege ich die Gabel auf dem Teller ab und wende meine Aufmerksamkeit Gouverneur Cassum zu, die Zähne zusammengebissen, weil es mich so viel Selbstbeherrschung kostet, nicht das Messer über den Tisch zu schleudern und darauf zu hoffen, dass es Julian in sein kaltes, totes Herz trifft.

Auch wenn offenbar alle vom Gegenteil überzeugt sind, weiß ich durchaus, was im Geschäft meines Vaters los ist. Er mag zwar versuchen, mich davor abzuschirmen, aber wenn man bei einem Mann aufwächst, der so mächtig ist wie er, sieht und hört man mehr als genug von Geschäften, die unter der Hand abgewickelt werden.

Abgesehen davon, wenn Memfi Romano, der den Gerüchten nach Capo der italienischen Mafia ist, jedes Jahr seine Weihnachtsgeschenke persönlich vorbeibringt, klingt das nicht wirklich nach „offen und ehrlich“.

Für den Großteil der Welt hingegen hat mein Vater sich schlicht darauf spezialisiert, die Vorstellung von Liebe in Form von überteuerten Juwelen zu verkaufen. Der Markenname allein ist schon beeindruckend genug, aber wenn man dazu noch die eingängigen Werbeslogans und die Millionen von Dollar nimmt, die jedes Jahr ins Marketing gesteckt werden, um alle Bildschirme und Werbetafeln mit Sultans-Diamanten zuzupflastern, dann ergibt dies das typische Aushängeschild für Eleganz und Brillanz.

„Verwandeln Sie Ihre Liebe von einem Rohdiamanten in etwas Spektakuläres – mit einem Diamanten von Sultans.“

„Ich werde nicht so tun, als würde ich das Geschäft meines Vaters in- und auswendig kennen“, sage ich und betone das Wort meines extra für Julian. „Aber wenn Sie mit mir über die moralischen Auswirkungen des Diamantenhandels in Konfliktgebieten reden wollen, bin ich gerne bereit, Ihnen meine Meinung darzulegen.“

Zu meiner Linken schnauft jemand spöttisch, und mein Blick fällt wieder auf Julian. Sein kantiger Kiefer zuckt und betont den Bartschatten, der sein gebräuntes Gesicht akzentuiert.

Jetzt bin ich es, die süffisant grinst, und mein Mundwinkel wandert nach oben, während ich den Mann anstarre, der die rechte Hand meines Vaters ist. Seine Augen verengen sich, Verärgerung huscht über sein Gesicht wie der Blitz einer Kamera. Es verschafft mir ungemeine Befriedigung, dass ich es offensichtlich geschafft habe, ihn mit meiner Bemerkung zu ärgern, genau so, wie ich es gehofft hatte.

Schließlich habe ich genau das ausgesprochen, worüber man eigentlich schweigen sollte.

Alle an diesem Tisch wissen, dass die Diamanten, die Sultans verkauft, nicht wirklich konfliktfrei sind, auch wenn das Etikett „konfliktfrei“ draufgeklatscht wird. Sie sind nur … reguliert. Und ich kenne das Geschäft meiner Familie gut genug, um zu wissen, dass Regulierungen eher ein Deckmantel sind als dass sie tatsächlich etwas bewirken. Das war schon so, als mein Großvater aus dem Libanon eingewandert ist und Sultans von Grund auf aufgebaut hat, wobei er Beziehungen zu all denen knüpfte, die er brauchte, um Zugang zur Diamantenbranche zu bekommen.

Mein Vater kichert und lockert damit die Spannung. „Heutzutage rennen die jungen Leute zur Universität und glauben, sie seien bereit dafür, die Welt zu erobern. Das ist nur ein weiteres Beispiel dafür, warum Männer das Land leiten und Frauen zu Hause bleiben und sich um die Kinder kümmern sollten.“

Meine Wangen werden heiß, und ich blicke auf meinen Schoß hinunter, während um den Tisch herum verhaltenes Gelächter ertönt. Es ist mir nicht wirklich peinlich. Ich bin an die frauenfeindliche Rhetorik meines Vaters gewöhnt, und trotz seiner Worte weiß ich, dass er mich liebt. Mag sein, dass er kein guter Mensch ist, aber zu mir ist er immer gut gewesen, und ich liebe ihn trotz seiner altmodischen Vorstellungen und unappetitlichen Geschäftspraktiken.

Es ist erstaunlich, worüber wir alles hinwegsehen können – und was wir zu tun bereit sind –, wenn es um die Menschen geht, die wir lieben.

Der Blick meines Vaters wird milder, während er mich mustert. „Mit deiner fürsorglichen Art wirst du eine wunderbare Mutter werden, Habibti.“

In Wahrheit möchte ich nicht einmal Mutter werden. Ich will nichts anderes tun als zu fotografieren. Aber für die Tochter von Ali Karam ist das kein akzeptabler Beruf. Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt einen Beruf gibt, der akzeptabel wäre. Mein Vater ist überglücklich, dass ich endgültig nach Hause zurückgekehrt bin und mit der „Erfahrung“ der höheren Bildung abgeschlossen habe.

Julian beugt sich vor und spricht mit meinem Vater, während die anderen Honoratioren ihre oberflächlichen Konversationen aufnehmen, die nichts bedeuten und nur ihrem eigenen Ego schmeicheln, und schwuppdiwupp stehe ich nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses.

Mein Telefon vibriert erneut.

Aidan: Ich kann es kaum erwarten, dich zu berühren

Ich streiche mir über die Lippen, Aufregung sprudelt in mir hoch, während ich darüber nachdenke, wie ich diesem langweiligen Abendessen entkommen und nach Aidan suchen kann. Innerlich ganz kribbelig klopfe ich mit dem Fuß gegen den Marmorfußboden des Esszimmers und blicke mich um.

Wahrscheinlich würde es niemandem auffallen, wenn ich gehe.

Aber ich bleibe, denn so sehr ich es auch möchte, die Etikette, die mir von Geburt an eingebläut wurde, behält die Oberhand. Erst als das Dessert aufgegessen ist und die Männer sich entschuldigen, um sich in den Rauchsalon meines Vaters zurückzuziehen, halte ich mir die Hand vor den Mund und täusche ein Gähnen vor.

„Geht es Ihnen gut, Yasmin?“, fragt Debbie und zieht ihre kupferroten Augenbrauen zusammen.

Die wenigen anderen Frauen, die am Tisch sitzen geblieben sind – hauptsächlich Ehefrauen, ein paar Mätressen – sehen mich in gespielter Besorgnis an.

„Kopfschmerzen, fürchte ich. Nichts, was eine gute Nachtruhe nicht wieder in Ordnung bringen würde.“ Ich werfe einen Blick in Richtung Flur. „Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden …“

Meine Finger umklammern die Holzkante, während ich mich vom Tisch wegschiebe und dann an den Hausangestellten vorbeigehe, die das gebrauchte Geschirr abräumen. Ich mustere sie, ob Aidan darunter ist. Aber er ist nicht da. Sobald ich um die Ecke gebogen bin, ziehe ich mein Mobiltelefon heraus; meine Finger fliegen über das Display, als ich ihm mit Schmetterlingen im Bauch texte, wo wir uns treffen.

Emily McIntire

Über Emily McIntire

Biografie

Emily McIntire ist eine internationale Bestsellerautorin und bekannt dafür, Bösewichten in ihren Büchern Happy Ends zu geben. Wenn sie nicht gerade schreibt, kann man sie dabei ertappen, wie sie auf ihren verlorenen Brief aus Hogwarts wartet.

Unsere Leseempfehlung: Ab 18 Jahre

Triggerwarnung/Anmerkung der Autorin:

Twisted ist ein düsterer, zeitgenössischer Liebesroman. Ein gebrochenes Märchen für Erwachsene. Der Roman ist weder Fantasy noch eine Nacherzählung. Die Hauptfigur ist ein Schurke. Wenn du auf der Suche nach einer sicheren Lektüre mit Erlösung bist und einem Bösewicht, der zum Helden wird, wirst du das auf diesen Seiten nicht finden. Hooked enthält sexuell explizite Szenen, die anschaulich beschrieben werden und nicht für alle Zielgruppen geeignet sind. Die Leser:innen werden zur Diskretion aufgefordert. Ich fände es besser, wenn du dich blind darauf einlassen würdest, aber wenn du eine Liste mit detaillierten Triggern möchtest, findest du sie auf EmilyMcIntire.com

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