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Von Füchsen und Menschen Von Füchsen und Menschen - eBook-Ausgabe

Sophia Kimmig
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Auf den Spuren unserer schlauen Nachbarn – als Wildbiologin unterwegs in der Großstadt

— Ein Portrait von Deutschlands bekanntestem Wildtier
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Von Füchsen und Menschen — Inhalt

Auf den Fuchs gekommen

Faszination Fuchs: alles zum Überlebenskünstler
Roter Pelz, bernsteinfarbene Augen, grazile Statur – wer ihm einmal begegnet, vergisst diesen Anblick nicht mehr. Doch der Fuchs ist nicht nur für seine Schönheit, sondern auch als schlau, gerissen und neugierig bekannt. Vom Polarkreis bis in den Norden Afrikas findet man ihn, und er besiedelt zunehmend unsere Städte.

Wildbiologin Sophia Kimmig heftet sich dort an seine Fersen und versucht, hinter das Geheimnis des Überlebenskünstlers zu kommen. Sie nimmt uns mit auf nächtliche Erkundungstouren, erzählt amüsant von den Tücken der Feldforschung und gewährt uns spannende Einblicke in das verborgene Leben unserer wilden Nachbarn.

  • neues Expertenwissen einer jungen & engagierten Wildbiologin
  • mit illustrierten „Fox Fun Facts“
  • mit liebevollen Zeichnungen und einer Karte
€ 16,00 [D], € 16,50 [A]
Erschienen am 26.01.2023
256 Seiten, Klappenbroschur
EAN 978-3-492-40665-9
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€ 12,99 [D], € 12,99 [A]
Erschienen am 01.09.2021
240 Seiten
EAN 978-3-492-99956-4
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Leseprobe zu „Von Füchsen und Menschen“

Auf den Fuchs gekommen
Ich trage eine Fuchsbrille. Eine Brille, die mich eine verborgene Welt sehen lässt, die ich ohne nicht bemerkt habe. Wenn ich mich durch die Stadt bewege, sehe ich sie. Überall. Was früher nur eine Böschung am Bahndamm war, ist heute ein potenzielles Fuchszuhause. Die sandige Stelle da vorne sieht aus wie der ideale Ort für einen Fuchsbau. Ob hier einer ist, frage ich mich. Ein einzelner verschlissener Schuh, der abseits des Bürgersteigs liegt, ist vielleicht das verlorene Spielzeug eines Fuchswelpen, der seine Milchzähne in das [...]

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Auf den Fuchs gekommen
Ich trage eine Fuchsbrille. Eine Brille, die mich eine verborgene Welt sehen lässt, die ich ohne nicht bemerkt habe. Wenn ich mich durch die Stadt bewege, sehe ich sie. Überall. Was früher nur eine Böschung am Bahndamm war, ist heute ein potenzielles Fuchszuhause. Die sandige Stelle da vorne sieht aus wie der ideale Ort für einen Fuchsbau. Ob hier einer ist, frage ich mich. Ein einzelner verschlissener Schuh, der abseits des Bürgersteigs liegt, ist vielleicht das verlorene Spielzeug eines Fuchswelpen, der seine Milchzähne in das Leder getrieben hat und mit seinen Wurfgeschwistern spielerisch um diese Beute rangelte. Oder diese Baustelle, die letzten Monat noch eine Brachfläche war, dort hat bestimmt eine Fuchsfamilie gelebt. Wo sie wohl hingezogen ist?
Ich fahre mit der S-Bahn durch Berlin und suche im Vorbeifahren die Böschungen entlang der Gleise ab, suche nach Anzeichen dafür, dass er hier gewesen ist, der Fuchs. Dieses wunderschöne, mystische Wesen, auf dessen Spuren ich seit fast sechs Jahren wandle und um das ein großer Teil meines Lebens kreist.
Als ich nach Berlin kam, hatte ich natürlich den einen oder anderen Fuchs gesehen. Ich bin naturnah in einer Kleinstadt im Odenwald aufgewachsen, umgeben von herrlichen alten Buchenwäldern. Die Wälder, Wiesen und Bäche waren ein toller Spielplatz, und ich war ein richtiges „Draußenkind“. Man setzte mich auf eine Wiese mit Blumen und Schmetterlingen, und ich war beschäftigt und zufrieden.
Eigentlich ist das heute immer noch so. Nur dass sich der Blickwinkel verändert hat. Durch mein Biologiestudium habe ich einige der unzähligen spannenden Fragen über das Wunderwerk Leben, die mir als Kind als großes Rätsel erschienen, für mich entschlüsseln können. Warum wachsen diese Blumen auf genau dieser Wiese? Warum sind einige gelb, andere rot oder blau, und warum ist die Wiese grün? Wie funktioniert Fotosynthese, mit der den Pflanzen Unglaubliches gelingt, nämlich aus Luft und Licht ihre Nahrung herzustellen? Wie sieht eine Blume eigentlich für eine Biene aus? Wie viele Arten, die für unsere Augen unsichtbar sind, leben wohl im Boden unter der Grasnarbe? Wieso singt der Vogel in der Hecke, und warum ist das Männchen in buntes und das Weibchen in schlichtes Gefieder gekleidet?
Betrachtet man nur das kleine Fleckchen Wiese genauer, auf dem Mensch, möglicherweise picknickend oder in einem Buch schmökernd, sitzt, nichts ahnend von all der Komplexität um ihn herum, dann entpuppt es sich als eine ganz neue Welt. Ein Ökosystem, ja ein riesiges Netz, in dem jeder und alles miteinander verbunden ist. Je genauer man hinsieht, desto mehr gibt es zu entdecken. Hinter jeder Antwort, die man findet, verbergen sich drei neue Fragen. Biologie ist die Wissenschaft des Lebens oder all dessen, was lebt. Sie möchte alles Lebendige um uns und in uns verstehen und muss naturgemäß an diesem hehren Ziel scheitern. Viel zu komplex ist das Leben, als dass wir es jemals in all seinen Einzelheiten erfassen könnten. Aber es macht verdammt viel Spaß, es zu versuchen!
Wenn ich heute auf einer Wiese sitze, sehe ich die Welt also mit anderen Augen. Ich beobachte meine Umgebung voller Ehrfurcht und Staunen, denn ich erahne den Mikrokosmos um mich herum. Ich sehe ein winziges Flackern der komplexen Welt hinter den Dingen und freue mich. Ich freue mich, wenn ich mancher Kindheitsrätsel Lösungen sehe, das eine oder andere Gewächs erkenne oder das Gezwitscher aus der Hecke Blaumeise oder Mönchsgrasmücke zuordnen kann.
Die Begeisterung für die Pflanzen- und vor allem die Tierwelt trage ich in mir, solange ich mich zurückerinnern kann. Von klein auf habe ich dabei versucht, meine Eindrücke in Bildern festzuhalten. Beim Durchstöbern alter Kinderbilder nach einem Umzug fiel mir vor einiger Zeit ein Bild in die Hände, das einen Fuchs zeigte. Oder vielmehr zeigen sollte, denn diesen roten, unförmigen Klecks auf grünem Gekrakel konnte man nur mit viel Fantasie und Wohlwollen als Fuchs identifizieren. Aber: Der Wille war da. Bis heute zeichne ich Tiere, Pflanzen und Landschaften, und auch in diese künstlerischen Aktivitäten hat sich der Fuchs geschlichen. Wenn ich ihm nicht auf den Fersen bin, dann widme ich mich ihm mit Stift und Papier.
Man könnte also meinen, dass auch der Fuchs mich schon mein Leben lang begleitet. Doch trotz der ländlichen Umgebung, in der ich aufwuchs, war der Fuchs in meiner Kindheit ein selten gesehener Gast. Da hörte man nur nachts gelegentlich ein heiseres Bellen irgendwo aus dem Dunkeln oder sah einen Schatten in der Dämmerung vorbeihuschen. Mit viel Glück konnte ich das scheue Raubtier manchmal über abgemähte Stoppelfelder laufen sehen, wenn ich bei Fahrten über Landstraßen und durch Dörfer mit platt gedrückter Nase an der Fensterscheibe auf dem Rücksitz saß. Der Fuchs im Wald und auf den Wiesen und Feldern ist ein meist unsichtbarer und heimlicher Nachbar.
Meine erste nahe und intensive Fuchsbegegnung hatte ich ausgerechnet in der Großstadt. Plötzlich war er da, mitten auf dem Bürgersteig, und sah mich an – und ich ihn. Eine gefühlte Ewigkeit passierte nichts, dann zog er davon. Der Fuchs war möglicherweise kurz irritiert und dann gleichgültig. Schließlich war ich nur einer von über drei Millionen Menschen, die man hier nun mal so antrifft, wenn man auf dem Bordstein flaniert. Ich dagegen war fasziniert! Das Grinsen in meinem Gesicht und die Freude über dieses Erlebnis trug ich den ganzen Tag mit mir herum.
Auf diese eine Begegnung folgten noch viele weitere, und nun ist er aus meinem Leben kaum noch wegzudenken, der Fuchs. Wenn etwas einmal einen festen Platz in unserem Denken eingenommen hat, ist es fast unmöglich, die vorherige Perspektive wieder einzunehmen. Ich kann meine Fuchsbrille also nicht mehr absetzen. Ich möchte es auch gar nicht, und so sehe ich nun überall Füchse. Meine persönliche Berliner Landkarte teilt sich auf in Fuchsreviere, -anekdoten und Erinnerungen an Füchse, die ich im Laufe meiner Arbeit beobachtet oder sogar gefangen und in Händen gehalten habe, bevor sie, versehen mit einem GPS-Tracker, wieder ihrer Wege gingen. Der Norden gehört Nikita, der Westen Frida, und ein Stück der Berliner Ringbahntrasse ist das vielleicht merkwürdigste Fuchsrevier Berlins, das der Füchsin Hazel.
Als ich anfing, im Rahmen meiner Doktorarbeit am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin Füchse zu erforschen, hätte ich nie gedacht, auf welche Reise mich die Füchse schicken würden. Ich habe Einblicke in die Wasserversorgung der Stadtbevölkerung bekommen, vor riesigen Müllbergen gestanden und jenen Respekt gezollt, die täglich hinter uns aufräumen, habe erklärt bekommen, was die Restaurierung von Gemälden in Friedhofskrypten mit Salz zu tun hat, Bienenstöcke begutachtet, bin mit japanischen Bildkünstlern durch die Gegend gefahren, bei der Fuchssuche mit Antenne (dem Telemetrieren) von der Polizei angehalten worden und habe mit Bundespolizisten Gespräche über die Namen „ihrer“ Eichhörnchen geführt. Niemals hätte ich mir vor Beginn dieses Forschungsprojekts träumen lassen, dass der Fuchs nicht nur mein Wissen erweitern, sondern mir auch neue Horizonte eröffnen würde.
Von alldem und noch viel mehr erzähle ich in diesem Buch. Es ist kein reines Sachbuch voll harter Fakten (obwohl auch die natürlich eine Rolle spielen werden), denn derer wurden bereits einige tolle Bücher geschrieben. Viele davon stehen in meinem Regal, und ich nehme sie immer wieder gerne zur Hand. Geschätzte Kollegen haben dort in liebevoller Detailarbeit Faktenwissen, Zahlen und Daten über den Fuchs zusammengetragen. Doch dieses Buch ist mein ganz persönlicher Reisebericht. Der Bericht eines kleinen Abenteuers, das nicht an exotischen Schauplätzen stattfindet und in dem es keine großen Dramen und Wendungen gibt. Es gibt nur ihn, den Fuchs, die Erlebnisse und Einblicke, die er mir gewährt hat, und meine tiefe Faszination für ihn.

Fox Fun Fact
Zarter Räuber
Größe und Gewicht von Füchsen werden häufig deutlich überschätzt. Durch die langen Beine und das dicke Fell wirken sie massiger, als sie sind – besonders wenn sie ihr dichtes Winterfell tragen. Die meisten Menschen schätzen, dass Füchse circa fünfzehn Kilogramm wiegen. Tatsächlich bringen sie bei einer Schulterhöhe von 35 bis 50 Zentimetern im Mittel lediglich fünf bis sieben Kilogramm auf die Waage. Mit einer (ohnehin sehr wehrhaften) Hauskatze würde sich ein Fuchs daher beispielsweise nicht anlegen.


Exkurs: Fuchsvokabeln
Bevor wir loslegen können, sollten wir noch ein paar Begrifflichkeiten klären. Denn wenn es um den Fuchs geht, kann es durchaus kryptisch werden. Jäger und manch andere sprechen von „Geheck“ oder einem „befahrenen Bau“. Da stellt sich die Frage: Gibt es eine Fuchsverschwörung? Wirkt da draußen eine geheime Loge, die sich ihr eigenes Vokabular geschaffen hat, um vor unser aller Ohren unbemerkt über den Fuchs sprechen zu können? Vermutlich eher nicht. Aber es gibt diese eigenwillige Sprache, die man beherrschen oder zumindest kennen muss, wenn man manchem Fuchsgespräch folgen oder gar mitreden können möchte.
In dieser Jägersprache haben die Tiere und ihre Umwelt allerlei seltsame Namen, bei denen man als Außenstehender oft nur rätselraten kann. Wissen Sie zum Beispiel, was ein „Bär“ ist? Nein, es handelt sich nicht um den großen, braunen und pelzigen Zeitgenossen, an den Sie jetzt sofort denken und den wir in unseren Wäldern vor langer Zeit ausgerottet haben. Die Rede ist vielmehr von einem männlichen Murmeltier. Auch mit der „Katze“ ist in der Jägersprache weder unsere Hauskatze gemeint noch ihr wildes Pendant, die Wildkatze, sondern das zum „Bären“ gehörende weibliche Murmeltier. Um Familie Murmeltier zu vervollständigen, fehlen uns jetzt noch die „Affen“. Sie ahnen es sicherlich bereits, das sind die Jungen der Murmeltiere. Wussten Sie außerdem, dass der „Bürzel“, der Federschwanz einer Ente, nur durch Austausch des ersten Buchstabens nun als „Pürzel“ dem gestreiften Dachs den Hintern schmückt?
Eine Tierwelt, in der ein Bär und eine Katze gemeinsam einen Affen gebären, mutet doch befremdlich an. Doch da Sie beim nächsten Fuchsexpertengespräch mitreden wollen, möchte ich Ihnen die entsprechenden Begrifflichkeiten kurz vorstellen.
Fangen wir also mit unserer kleinen Einführung in das Fuchsvokabular an: Der männliche Fuchs ist der „Rüde“, das Weibchen die „Fähe“. Bekommt die Fähe ihre Welpen, „wölft“ sie, und alle Nachkommen zusammen bilden das „Geheck“. Wird ein Fuchsbau aktiv genutzt, nennt man ihn „befahren“. Wenn ein Fuchs „einfährt“, tritt er entsprechend keine Haftstrafe an, sondern begibt sich in seinen Bau.
Dann sind da noch die Körperteile des Fuchses: Das Maul heißt „Fang“ und die Eckzähne darin „Haken“. Die Beine sind „Läufe“, die Pfoten „Branten“ oder „Pranten“. Das Fell ist, je nach Jahreszeit, der Sommer- oder Winter-„Balg“, und der buschige Schwanz, der mit der weißen „Blume“ endet, ist die „Lunte“ – nicht zu verwechseln mit der „Rute“, die das männliche Geschlechtsteil meint. Hier herrscht also auch noch Fettnäpfchen-Gefahr.
Zugegebenermaßen kannte ich all diese Begriffe auch nicht, als ich anfing, mit Füchsen zu arbeiten. Ein Kollege bat mich einmal, für eine andere Kollegin einzuspringen und beim Anlegen eines GPS-Halsbandsenders an einen Fuchs zu helfen. Gefangen hatte diesen Fuchs ein Jäger, der seinen Fang dann meinen Kollegen gemeldet hatte. So bekam der Jäger eine Aufwandsentschädigung und der Fuchs statt des sicheren Todes ein zweites Leben im Dienst der Forschung.
Nun hatte besagter Jäger anscheinend nicht mit einer jungen Frau gerechnet (zu seiner Verteidigung muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass die meisten Jäger Männer und jenseits der fünfzig sind). Zu der Tatsache, dass ich jung und weiblich bin, kam natürlich erschwerend hinzu, dass ich keine Jägerin, sondern Wildbiologin bin – also mit anderen Worten ein Grünschnabel von der Universität. Diese Gelegenheit musste der Mann natürlich nutzen, um mein Fachwissen zu testen und mir etwas beizubringen. Es folgte eine Art Fuchsquiz, in dem ich unter anderem freundlich dazu aufgefordert wurde, die verschiedenen Körperteile des Fuchses zu benennen. Ich tat wie geheißen und versteckte mein Lächeln über diesen kleinen Test hinter meinem Schal. Zum Glück hatte ich die richtigen Vokabeln zu diesem Zeitpunkt bereits gelernt und bestand.
Inzwischen schaffe ich es auch, seriös zu gucken und zu nicken, wenn mir jemand mal wieder einen „befahrenen“ Bau zeigt, und ich teile mein neu gewonnenes Wissen mit anderen. Ich muss jedoch gestehen, dass ich innerlich noch immer schmunzeln muss, wenn ich diese Begriffe höre. Meine schon immer ausgeprägte Vorstellungskraft ist dabei wenig hilfreich. Da sehe ich mitten im Gespräch vor meinem inneren Auge Füchse auf Bobbycars in ihre Baue hineinfahren und hupen oder beobachte amüsiert, wie die „Lunte“ abbrennt und eine Art Fuchs-Piñata mit einem lauten Knall in bunten Fetzen explodiert.
Ich weiß nicht, welche Bilder Ihnen bei dem ein oder anderen Begriff so durch den Kopf spuken. Wenn Sie es nicht schon vorher getan haben, gehören nun jedenfalls auch Sie zu den Eingeweihten und dürfen innerlich schmunzeln und sich Ihren Teil denken, wenn Sie mal jemanden treffen sollten, der Fuchslatein spricht.

Fox Fun Fact
Familie Fuchs
Ebenso wie wir Menschen gehören Füchse zu den wenigen Säugetieren, bei denen die Eltern ihren Nachwuchs gemeinsam aufziehen. Schon während der Schwangerschaft kümmert sich der Rüde um seine kleine Familie, indem er dem Weibchen Futter bringt. Auch nach der Geburt beschafft er Nahrung, während die Mutter die Welpen säugt. Später versorgen Fuchsmutter und Fuchsvater gemeinsam die Welpen, spielen mit ihnen und nehmen sie mit auf Ausflüge, damit sie lernen, sich selbst zu versorgen. Fehlt der Vater bei der Aufzucht, haben Fähe und Welpen es schwer.


Gestatten, Meister Reinecke
Der Rotfuchs ist der heimliche König der Tiere. Auch wenn diesen Titel seit Disneys „König der Löwen“ offiziell der afrikanische Löwe trägt oder – um mit Bambi mehr in unseren Breiten zu bleiben – der Hirsch, hat sich der kleine rote Räuber an die Spitze der weltweiten Verbreitung aller Landraubtiere geschlichen. Er ist dort, zumindest in Europa, leise und oftmals unbemerkt angekommen – quasi ein Siegeszug, ohne jemandem unterwegs auf die Füße zu treten.
Vulpes vulpes, wie der Rotfuchs mit seinem wissenschaftlichen Namen heißt, gehört zu den mittelgroßen Raubsäugetieren und besiedelt eine unglaubliche Vielfalt an Lebensräumen. Er ist auf dem nordamerikanischen Kontinent und in Eurasien, in den heißen Wüsten Nordafrikas und nördlich des Polarkreises zu Hause (dort macht er seinem Verwandten, dem Polarfuchs, ziemlich Konkurrenz). In den letzten fünfzig Jahren ist er zudem mehr und mehr in unsere Städte vorgedrungen, wo er nun zwischen Gartenhütten, Bahndämmen und Friedhöfen lebt und anscheinend ebenfalls ganz gut zurechtkommt.
Eine große Ausnahme von der „unbemerkten“ Ausbreitung des Fuchses sind der australische Kontinent und Tasmanien. In Australien ist unser heimischer Rotfuchs eine invasive Art, also ein eingeschleppter Neubürger, dessen Anwesenheit dem vorhandenen Ökosystem Schaden zufügt. Ein Prädator wie der Fuchs ist im australischen Ökosystem schlicht nicht vorgesehen, mit verheerenden Auswirkungen für die lokale Tierwelt. Nachvollziehbar, dass der Fuchs dort nicht so positiv wegkommt wie meist bei uns. Ihn wieder loszuwerden dürfte allerdings schier unmöglich sein, denn ähnlich wie bei uns der Waschbär hat der Fuchs als Spezies, einmal etabliert, wenig zu befürchten. Aber was genau macht das kleine Raubtier so erfolgreich?
Füchse sind flexibel! Diese Flexibilität betrifft verschiedene Aspekte des Fuchslebens, darunter auch das breite Nahrungsspektrum. Als Generalisten ernähren sich Füchse von pflanzlicher wie tierischer Nahrung. Spezialisiert sind sie auf die Mäusejagd, aber auch Obst, Insekten, Regenwürmer oder Aas stehen auf ihrem Speiseplan. Sie sind sowohl Jäger als auch Sammler – genau wie wir. Allerdings „sammeln“ sie Dinge, bei denen wir angewidert die Nase rümpfen würden, wie etwa Aas von überfahrenen Tieren. Füchse sammeln jedoch nicht nur Nahrung ein, die sie finden, sondern suchen und graben auch aktiv danach. Es stehen zum Beispiel nicht selten Regenwürmer auf dem Speiseplan, die die Füchse mit ihren Zähnen vorsichtig aus der Erde ziehen. Unter Obstbäumen finden die Tiere Fallobst wie Äpfel oder Pflaumen, aber sie gehen auch selbst ernten und zupfen Brombeeren und andere Früchte von Sträuchern. Das Bild eines jungen Fuchses, der mit fast geschlossenen Augen genüsslich eine Beere von einem Himbeerstrauch zupfte und verspeiste, gehört zu den vielen schönen Szenen in meinem geistigen Album der Fuchserinnerungen. Obwohl es inzwischen wohl eher eine ganze Buchreihe ist, die mentale Regallager füllt und für die vermutlich anderes Wissen seinen hart erkämpften Platz räumen musste: Wie ging noch mal eine Polynomdivision? Vergessen. Dafür weiß ich jetzt, dass Füchse gerne Kirschen fressen. Wenn ich im Sommer gelegentlich mit Fuchsinteressierten durch Berlin ziehe und nach Spuren wie Pfotenabdrücken, Wechseln (ausgetretenen kleinen Trampelpfaden der Tiere) oder Kot suche, ist es immer wieder amüsant, die überraschten Gesichter zu sehen, wenn wir die „dreckigen Kirschkernhaufen“ finden, die die Füchse hinterlassen, nachdem sie sich im Schrebergarten nebenan den Bauch mit dem Fallobst vollgeschlagen haben.
Dass Füchse Generalisten sind, heißt im Übrigen nicht, dass sie keine individuellen Vorlieben haben. Der Fuchs als Spezies mag einen umfangreichen Speiseplan haben, der Fuchs Kalle in Berlin-Tempelhof hingegen „jagte“ überwiegend nach Hotdogresten, wenn er nachts über den Parkplatz eines bekannten schwedischen Möbelhauses streifte.
Anthropogene Nahrung, also Nahrung, die (freiwillig oder unfreiwillig) vom Menschen bereitgestellt wird, wie Nutztiere, Kulturpflanzen oder Küchenabfälle, spielt in der Fuchsernährung eben eine wichtige Rolle. Besonders in der Stadt finden Füchse an jeder Ecke etwas Essbares: ein offener Mülleimer, in den ein letztes Stück vom Brötchen hineingeworfen wurde, Grillüberbleibsel auf der Wiese im Park um die Ecke, ein von Feiernden auf dem Weg zur S-Bahn achtlos auf die Straße geworfener Dönerrest, der offene Komposthaufen in einem Garten oder eine für die Katze auf die Terrasse gestellte Schale mit Nassfutter – das Angebot an menschengemachter Nahrung ist umfangreich.
Doch auch wenn Stadtfüchse dieses Angebot gerne nutzen, haben sie ihrer Hauptnahrungsquelle nicht den Rücken gekehrt. Füchse sind Mäusejäger. Sie fressen alle Mäuse- und Wühlmäusearten und bedienen sich meist an dem, was am reichlichsten da ist. Je nachdem wo sie leben, fangen sie also vermehrt Feldmäuse und Schermäuse (Agrarlandschaft), Hausmäuse und Ratten (Siedlungsraum) oder Gelbhalsmäuse und Brandmäuse (Wald).
Die Evolution hat den Fuchs im Laufe der Zeit bestens an die Mäusejagd angepasst. Seine schlanke, hochbeinige Gestalt und seine wendigen und grazilen Bewegungen erinnern stark an unsere Katzen, deren Vorfahrin, die Wildkatze, ebenfalls auf Mäusejagd spezialisiert ist. Dass Füchse als einzige Mitglieder der Hundefamilie klettern können und sich so filigran und leichtfüßig bewegen wie unsere Hauskatzen, ist Ergebnis ebendieser Spezialisierung auf Mäusefang. Obwohl Hauskatze und Fuchs zu verschiedenen biologischen Gruppen gehören und durch eine Reihe von nicht kletternden Arten in der Evolutionsgeschichte getrennt sind, zeigen sie Gemeinsamkeiten. Ihre ähnliche Lebensweise, nicht ihre Genetik, hat ihnen die gleichen Anpassungen beschert.
Dieses Phänomen der sogenannten konvergenten Evolution lässt sich gut an Hai und Delfin verdeutlichen, die eine lange evolutionäre Reise trennt. Haie sind eine der ältesten noch vorkommenden Tiergruppen unseres Planeten. Die ersten Haie schwammen laut Skelettfunden bereits vor über 380 Millionen Jahren durch die Meere, als die Fische dem Wasser entstiegen und das Land eroberten. Selbst die modernen Haie gab es wohl schon vor fast 300 Millionen Jahren, das war, bevor die ersten Säugetiere entstanden und lange, lange bevor einige davon wieder heimkehrten in die Meere – und zu Vorfahren des Delfins wurden. Dennoch haben Haie wie Delfine den gleichen stromlinienförmigen Körperbau mit einer Rückenflosse (der Finne) und zwei Brustflossen. Er ist eine Anpassung an das Leben im Wasser und kein vererbtes Merkmal. Deshalb ist er mehrfach und zu verschiedenen Zeiten in der Evolution entstanden.
Ähnlich bei Fuchs und Katze, die Merkmale teilen, ohne nahe verwandt zu sein. Der Fuchs verdankt seine „Leichtbauweise“ und sein Geschick also dem Lebensstil als mittelgroßer Mäusejäger. Auch wenn wir Füchse natürlich meist auf dem Boden sehen, können sie problemlos auf Mauern und Gartenzäunen balancieren. Sie bewegen sich leichtfüßig über schmalste Grate und können Leitern erklimmen. Kein Wunder, dass sie in der Stadt manchmal auf den Balustraden, Balkonen oder auf Baugerüsten von Gebäuden auftauchen. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in Ihrem Büro im dritten Stock, und plötzlich steht ein Fuchs auf dem Baugerüst vor dem Fenster – gar nicht so unwahrscheinlich, wie es zunächst klingt.
Der Bibliotheksfuchs der Staatsbibliothek zu Berlin Unter den Linden wurde des Öfteren auf den Fensterbrettern des ersten Stocks gesichtet. Den Rekord hält jedoch Fuchs Romeo, der sich während Bauarbeiten am Londoner Shangri-La Hotel in den 72. Stock verirrte. Dort hielt er sich zwei Wochen auf und ernährte sich von den Essensresten der Bauarbeiter, bis er gefangen und umgesetzt wurde. Ganz so hoch hinaus zieht es Füchse sonst nicht, aber sie bewegen sich selbstverständlich über Dächer von Garagen, Gartenlauben und Containern. Aber Füchse steigen nicht nur Treppen hinauf, sondern auch hinab. So trifft man sie gelegentlich in den Berliner U-Bahn-Stationen, und in London wurden sie laut der britischen Journalistin und Fuchsbuch-Autorin Lucy Jones gar beim Fahrstuhlfahren ertappt.
Sein Geschick bei der Jagd zeigt der Fuchs mit dem Maussprung. Mithilfe seiner feinen Nase und seines empfindlichen Gehörs ist er in der Lage, Mäuse unter Gras, Laub oder Schnee zu orten. Hat er die Position erfasst, verharrt er zunächst in Spannung und springt dann in hohem Bogen auf sein Ziel. Ähnlich wie bei Katzen sieht man den Fuchs auch gelegentlich mit seiner Beute spielen.
Die erfolgreiche Anwendung des Maussprungs auch bei tiefem Schnee ist sowohl beeindruckend als auch unterhaltsam für den Beobachter. Ich lege Ihnen an dieser Stelle sehr ans Herz, sich das Kunstwerk einmal als Video anzusehen (online zum Beispiel unter dem Suchbegriff „fox snow dive“, also Fuchs-Schneetauchen, zu finden). Einen kleinen statischen Vorgeschmack gibt es im Bildteil.

Der einsame Jäger
Begegnet uns ein Fuchs, sehen wir ihn meist allein um-
herstreifen. Vielleicht treffen wir ihn an einem Herbsttag, an dem es schon früh dunkel wird und Menschen noch und Füchse schon unterwegs sind. Auf unserem abendlichen Heimweg sehen wir ihn unerwartet aus dem Dunkeln auftauchen, wie er schnellen Schrittes seiner Wege geht. Wir wissen nicht, woher er kommt oder welches Ziel er verfolgt. Ein kurzer Blick, ein Funken Wildnis mitten in der Stadt, und schon ist er wieder fort, einsam in der Nacht verschwunden. Im Kopf entsteht ein romantisches Bild, das des einsamen Jägers.
Wirft man einen Blick in alte Fuchsliteratur, könnte man sich in dieser Schlussfolgerung bestätigt sehen, wenn dort behauptet wird, der Fuchs sei ein Einzelgänger. Eine der frühen Annahmen der Verhaltensbiologie war, dass Tiere sich nur dann zu Gruppen zusammenschließen, wenn sie große Beutetiere jagen. Zusammen könnten sie Tiere erlegen, die für sie allein eine Nummer zu groß wären. Die Erklärung leuchtet durchaus ein. Man hat sofort eine Gruppe Löwinnen vor Augen, die sich geschmeidig durch das trockene Gras der Savanne bewegen, um dann plötzlich loszusprinten und gemeinsam ein Gnu oder gar eine Giraffe zu Boden zu ringen. Oder man denkt an ein Rudel drahtiger Timberwölfe, wie es in Gruppenformation einen Elch durch die eisigen Nadelwälder Kanadas hetzt.
Nun stelle man sich eine Wiese am Waldrand vor. Fünf Füchse bewegen sich lautlos durchs Gras. Einer hebt die Nase in den Wind, ein anderer spitzt die Ohren. Die Tiere ziehen einen weiten Kreis um die Beute. Dann, auf ein heimliches Zeichen hin, setzen alle fünf zur Jagd an. Sie schleichen vorsichtig näher, spannen ihre Körper an und springen. Und dann?
Dann stoßen fünf Füchse in der Luft mit ihren Köpfen zusammen. Und während das Knäuel aus rotem Pelz mit einem heillosen Durcheinander von Beinen und Lunten kämpft, verschwindet die Maus geschwind im nächsten Erdloch.
Folgt man also der Annahme, dass Tiere Gruppen bilden, um gemeinsam zu jagen, liegt die Schlussfolgerung nahe: Der Wolf ist sozial, der Fuchs ein Einzelgänger.
Das ist auch nicht ganz falsch, denn alle Füchse sind zuweilen allein unterwegs, vor allem zu bestimmten Jahreszeiten, und einige Tiere sind es überwiegend. Richtig ist es aber auch nicht, denn Füchse sind soziale Lebewesen genau wie wir: Sie haben Partnerschaften und Familien, sie kuscheln und spielen miteinander, und sie kommunizieren. Und wie sie kommunizieren! Aber dazu später.
Heute wissen wir es also besser, und das betrifft nicht nur unsere Einschätzung des Fuchses. Wir haben erkannt, dass sich etwas so Komplexes wie das Sozialverhalten von Tieren nicht in zwei Kategorien – solitär oder sozial – einteilen lässt. Eine neue Kategorie namens „eusozial“ beschreibt zum Beispiel das Sozialverhalten von Bienen und anderen schwarmbildenden Arten, die so eng verbunden sind, dass sie als Einzelindividuen häufig gar nicht bestehen könnten und ihr Schwarm fast wie ein großer Superorganismus erscheint.
Viele Arten, die wir früher als Einzelgänger betrachtet haben, verbringen Teile ihres Lebens mit Artgenossen. Und wenn sie das nicht tun, zeigen sie doch ein ausgeprägtes Interesse an ihnen und verfügen über Sozialkompetenz. Das heißt, sie legen beschwichtigende, gemeinschaftsfördernde oder deeskalierende Verhaltensweisen an den Tag, die es ihnen ermöglichen, gut miteinander auszukommen. Wir nennen diese Arten heute „sozial flexibel“. Zu ihnen gehört auch der Fuchs.

Die Fuchsfamilie
Füchse gehen häufig Paarbeziehungen ein, in denen sie ähnlich wie der Mensch mehr oder weniger monogam sind. Falls Sie das „oder weniger“ in dieser Aussage irritiert, sind Sie vielleicht genau wie ich in dem Glauben aufgewachsen, dass es im Tierreich allerorts monogame Paarbeziehungen gibt, in der sich Tiere in ewiger Treue verbunden sind. Dieses Märchen stammt aus den guten alten Tierdokumentationen, in denen die Welt noch einfacher und irgendwie netter war. Als noch nicht bei jedem Thema – egal, ob es um die Tiefsee, die Pole, Regenwälder oder Wüsten geht – der obligatorische traurige Moment kam, in dem uns der Sprecher mit ernster Stimme darauf hinweist, dass diese Art oder dieser Lebensraum gefährdet sei und es sie vermutlich bald nicht mehr geben werde. Diese Dokumentationen waren so herrlich frei von Selbstreflexion über menschliches Fehlverhalten, und Herr und Frau Vogel liebten sich noch, bis dass der Tod sie schied.
Die schlechte Nachricht an dieser Stelle: Dieses Märchen wurde schon für viele Arten widerlegt (darunter auch einige der besagten Vögel). Nur wird der Seitensprung im Tierreich nicht als Fremdgehen oder Betrug bezeichnet, sondern sachlich und trocken als „extra pair copulation“, als Kopulation außerhalb der Paarbeziehung.
Auch Füchse sind nicht strikt monogam, bieten den Romantikern unter uns aber einen kleinen Hoffnungsschimmer: Manche Fuchspaare bleiben ihr Leben lang zusammen, und die Elterntiere ziehen ihre Jungen gemeinsam auf. Dass sich die Väter intensiv an der Aufzucht der Jungtiere beteiligen, ist bei Säugetieren eher selten, sichert der Fuchsfamilie aber vermutlich das Überleben.
Die Paarungszeit der Füchse, die sogenannte Ranz, liegt im Winter. Wenn es draußen frostig wird, beginnt für „meine“ Berliner Füchse und all die anderen Rotpelze da draußen die heiße Zeit. Von Dezember bis Februar kann man des Nachts das sehr charakteristische heiser klingende Ranzbellen der Rüden und verschiedene klagende Laute von Rüde und Fähe hören. Die Kommunikation hilft den beiden, zur richtigen Zeit zusammenzufinden. Das ist gar nicht so einfach, denn die Rüden sind in der Ranz durchgängig befruchtungsfähig, die Fähe dagegen ist nur für zwei bis drei Tage fruchtbar. Das Timing muss also stimmen, wenn im Frühjahr neue Füchse zur Welt kommen sollen.
Wenn man Füchse in flagranti erwischt, dann meist beim letzten Akt der Paarung, dem sogenannten Hängen. Denn wie andere Hundeartige bleiben Füchse nach der Paarung häufig noch verbunden (wenn auch nicht immer). „Hängen“ ist dabei tatsächlich ein sehr treffender Begriff: Der Rüde und die Fähe hängen aneinander beziehungsweise ineinander, was etwa eine Viertel- bis Dreiviertelstunde andauert.
Warum sich dieses lange Verbundensein entwickelt hat, ist natürlich Gegenstand wissenschaftlicher Überlegungen. Na klar, als ob ein Biologe an einer solchen Kuriosität vorbeigehen könnte, ohne die eine oder andere Hypothese aufzustellen! Stand der Dinge: Vermutlich dient das Verhalten den Rüden dazu, ihre Vaterschaft zu sichern. Die Logik dahinter ist einfach: Solange ein Rüde den Platz besetzt, kommt kein anderer zum Zuge.
Schon während der Schwangerschaft beteiligt sich der Rüde am Familienleben. Wenn es gegen Ende der Trächtigkeit für die Fähe beschwerlicher wird, den Bau zu verlassen, versorgt er sie mit Nahrung.
Meist zwischen Anfang März und Anfang April werden dann vier bis sechs Welpen geboren. Wenn sie zur Welt kommen, sind sie blind und taub. Ihr Fell ist in den ersten Wochen nicht rotbraun wie das ihrer Eltern, sondern dunkelgrau. Nach knapp zwei Wochen öffnen sie die Augen, und nur etwa eine Woche später kommen schon die ersten Zähne, auch wenn die Mutter die Welpen noch für einige Wochen weiter säugen wird. Feste Nahrung bekommen die Welpen von ihren Eltern zunächst vorverdaut (das heißt, von den Elterntieren gefressenes Fleisch wird wieder hervorgewürgt), sie beginnen aber auch selbst frühzeitig, nach Nahrung zu suchen. Auf dem Speiseplan der Kleinen stehen beispielsweise Heuschrecken, Käfer und andere Insekten. Mäusefangen dagegen will geübt sein und bedarf einigen Trainings, bis es Erfolg versprechend ist. Die unbeholfenen ersten Versuche bis dahin sind für heimliche Zuschauer ein amüsantes Schauspiel.
Im Frühjahr, wenn das Wetter uns Menschen wieder vermehrt nach draußen lockt, können wir die tapsigen Jungtiere mit etwas Glück gelegentlich sehen. Insbesondere im Mai, wenn die Welpen alt genug sind, um neugierig die Welt außerhalb des Baus zu erkunden, lassen sie sich gut beobachten. Dann entfernen sie sich erstmals etwas weiter vom Bau und lernen ihre Umgebung kennen, sind aber noch nicht alt genug, um gelernt zu haben, dass Angst und Vorsicht gute Ratgeber für ein Wildtier sind. In diesem kurzen Zeitfenster besiegt die Neugierde häufig die Scheu, und als geduldiger Naturbeobachter lassen sich wunderschöne Fuchsszenen erleben.
Die Welpen sind jetzt alt genug, um ihre Eltern auf kleine Ausflüge zu begleiten und sich von ihnen wichtige Fähigkeiten wie das Mäusefangen abzugucken. Es wird aber nicht nur gelernt, sondern auch gekuschelt und gespielt.
Auch jetzt mit dabei: die Fuchsväter. Bei einer der Fuchsfamilien, die ich früh in meinem Projekt kennenlernte und seitdem immer wieder besuche, ist der Rüde aufgrund einer silbrig grauen Färbung des Rückens gut von den anderen Füchsen zu unterscheiden. So werde ich Zeugin, wie Papa Fuchs immer wieder mit vier Jungtieren auf den Fersen umherstreift und ausgelassen und mit großer Geduld mit ihnen spielt. Falls Sie schon mal einen Hundewelpen großgezogen haben, erinnern Sie sich zurück, und multiplizieren Sie das dabei notwendige Geduldslevel mit vier – und Sie verstehen ungefähr, wie sich Fuchseltern fühlen müssen.
Die Eltern lassen die Jungtiere auch immer wieder allein am Bau zurück. Manchmal sind sie dann mehrere Stunden fort, um Nahrung zu besorgen. Da die Kleinen aber schon recht mobil sind, sind sie dann häufig irgendwo in der Umgebung des Baus anzutreffen. So kann es dem Städter auf dem Weg durch seinen Kiez durchaus passieren, dass er plötzlich auf einen einzelnen Fuchswelpen stößt. In den meisten Fällen sind diese Welpen nicht hilflos, sondern schlagen lediglich die Zeit tot, bis die Elterntiere zurück sind. Sieht der Welpe also nicht krank oder verletzt aus, sollte man sich ihm nicht nähern. Gucken und süß finden ist aber natürlich erlaubt.
Im Laufe der Monate werden die Kleinen immer selbstständiger, bis es im Herbst für die Jungfüchse Zeit wird, ihr Zuhause zu verlassen und auf die Suche nach einem neuen, eigenen Revier zu gehen. Diese Zeit ist besonders hart und gefährlich für die jungen Füchse: Sie werden aus ihrem bisherigen Heim vertrieben und müssen sich plötzlich allein durchschlagen. Jetzt kommt es in der Stadt vermehrt zu Mensch-Fuchs-Begegnungen und leider auch zu vielen Verkehrsunfällen, da die jungen Füchse auf ihren Wegen viele Straßen überqueren müssen und dabei noch unerfahren sind.
Füchse sind gute Läufer. In einer einzigen Nacht legen sie in ihrem Revier gerne mal fünfzehn Kilometer und mehr zurück. Wenn sie abwandern, laufen sie teils enorme Strecken. Ein Fuchs namens Fleet, dessen Wege die BBC verfolgte, schaffte einmal 315 Kilometer in einem Monat. Ein besenderter Fuchs in Schweden war gar 500 Kilometer am Stück unterwegs, nur unterbrochen von kurzen Ruhepausen.
Bei hoher Fuchsdichte und einem guten Nahrungsangebot im Stammrevier bleiben die jungen Füchse jedoch häufig noch einige Zeit bei ihren Eltern und helfen gegebenenfalls bei der Aufzucht ihrer kleinen Geschwister im folgenden Jahr. In der Stadt und generell überall dort, wo viel Nahrung mehr Füchsen ein Auskommen auf engerem Raum ermöglicht, leben Füchse öfter in Gruppen. Es sind überwiegend die Töchter, die bleiben. Wie britische Forscher herausfanden, entscheidet dabei die Mutter, welche Kinder abwandern müssen und welche bleiben dürfen. Es sind aber auch schon mehrere Rüden in Fuchsgruppen dokumentiert worden, zum Beispiel wenn Brüder sich ein Revier teilen oder die Söhne nicht abwandern. Und sogar Gruppenmitglieder ohne verwandtschaftliche Beziehungen wurden schon entdeckt.
Üblicherweise pflanzen sich nur die Elterntiere beziehungsweise das dominante Paar einer Gruppe fort. Diese Familienstrukturen erinnern dann doch wieder stark an ein Wolfsrudel. Dass sich die anderen Weibchen der Gruppe wegen sogenannter reproduktiver Unterdrückung nur eingeschränkt fortpflanzen, ist ein Phänomen, das viele Mitglieder der Hundefamilie betrifft. Rudelbildende Katzenarten wie Löwen zeigen dieses Verhalten nicht. Wölfe sind beispielsweise bereits mit etwa zehn Monaten geschlechtsreif, dennoch zeigten zweijährige Weibchen bei Untersuchungen keine Zeichen für einen aktiven Zyklus. Meist sind es vermutlich soziale Faktoren, die diese Gruppenmitglieder an der Fortpflanzung hindern. Die Mechanismen sind allerdings noch nicht gänzlich ergründet. Ganz genau nehmen es die Füchse aber auch mit dieser Schublade nicht: „Vaterschaftstests“ bei Fuchsgruppen in Großbritannien zeigten, dass nur etwas mehr als die Hälfte der Füchse monogam gewesen war, bei mehr als einem Drittel der Würfe hatten die Welpen verschiedene Väter. Dass Fuchsgeschwister eines Wurfes verschiedene Väter haben können, funktioniert deswegen, weil bei Füchsen (ebenso wie bei unseren Haushunden) die Eizellen der Fähe von mehreren, verschiedenen Rüden befruchtet werden können.
Der einzelne Fuchs, den wir sehen, ist also vielleicht nicht immer der einsame Schatten, der allein durch die nächtliche Stadt streift, auf der Suche nach Nahrung und immer bereit, sein Revier zu verteidigen, wenn er auf einen Artgenossen trifft. Möglicherweise ist er – wie wir – gerade unterwegs, um der Familie oder der Wohngemeinschaft zu Hause das Abendessen zu besorgen.

What Does the Fox Say?
Kennen Sie den ziemlich trashigen Song, nach dem dieses Kapitel benannt wurde? Wenn nicht, grämen Sie sich nicht, aber hören Sie ihn sich ruhig mal an, und schauen Sie auch das dazugehörige Video, das 2013 um die Welt ging. Aber Vorsicht: schlimme Ohrwurmgefahr! Ich vermute ehrlich gesagt, dass der Song vor allem wegen des Titels und des skurrilen Videos seinen Bekanntheitsgrad erreicht haben dürfte. Denn interessant ist die Frage allemal: Was sagt der Fuchs? Haben Sie sich das auch schon mal gefragt? Die Antwort lautet: eine Menge!
Füchse zeigen ein breites Repertoire an Lautäußerungen, dreißig bis vierzig verschiedene Geräusche sollen es sein. Füchse kommunizieren also viel miteinander, mal leise, mal laut. Das reicht von Bellen und Knurren, Winseln oder dem sogenannten Keckern bis hin zu schrillen Schreien und Geheul. Kurz gesagt, Füchse sind echte Labertaschen.
Nun ist ein Buch nicht gerade die beste Form, um Laute von Tieren zu beschreiben. Generell ist es schwierig, Tiergeräusche zu imitieren oder zu erklären. Als Studentin nahm ich an einer Reihe von Pflichtexkursionen teil, kleinen Tagesausflügen, die wir neben dem Vorlesungs-Curriculum absolvieren sollten. Eigentlich toll, mal vom vielen Büffeln am Schreibtisch oder im Vorlesungssaal wegzukommen, aber wir waren junge, überarbeitete Studienanfänger und wussten unser Glück nicht wirklich zu schätzen. Heute würde ich eine ganze Reihe dieser Veranstaltungen sehr viel motivierter und aufmerksamer verfolgen … Zu dieser Zeit jedoch – und diese Zeit war morgens um 4:30 Uhr – schlichen wir müde und entnervt über einen Friedhof in Osnabrück und sollten Vogelarten am Gesang erkennen lernen.
An die Gesänge erinnere ich mich nicht mehr, und (leider!) bin ich noch immer nicht so gut im Unterscheiden von Vogelstimmen, auch wenn sich meine Fähigkeiten seit damals durchaus verbessert haben. Was mir von der Exkursion aber besonders in Erinnerung blieb, ist der Versuch unserer Kursleiterin, die Vogelrufe mit Worten zu beschreiben: „Da ist der Zilpzalp, der seinen Namen ruft.“ Okay, mit einiger Fantasie klingt der Ruf tatsächlich wie „zilp zalp“, da ging ich noch irgendwie mit, aber je melodischer die Vögel riefen, desto schwieriger die „Übersetzung“. Wir versuchten, nicht allzu laut zu lachen, während wir müde über den Friedhof krochen. Ein bisschen leid tat es uns nämlich schon für die engagierte Dame, dass sie es mit so einem ignoranten Haufen zu tun hatte. Heute bewundere ich die Fähigkeit mancher (Hobby-)Ornithologen, eine Wahnsinnspalette von Vogelstimmen auseinanderhalten zu können.
Und jetzt springe ich selbst ins kalte Wasser und wage mich daran, ein paar der typischen Fuchslaute für Sie aufs Papier zu bringen. Vielleicht ist Ihnen bei einem abendlichen Spaziergang, auf dem Heimweg von der Arbeit oder vom Supermarkt auch schon mal ein schrilles, heiseres Bellgeräusch untergekommen. Weibliche Füchse locken mit diesem hohen, kurzen Schrei in der Paarungszeit Rüden an. Das klingt ein wenig so, als wäre jemand einer Katze auf den Schwanz getreten – einer Katze nach einer durchzechten Nacht in einer verrauchten Kneipe.
Geschrien wird von Füchsen aber nicht nur aus Paarungslust, sondern auch als territoriale Warnung an Konkurrenten oder als Reaktion auf einen Feind. Das Ranzbellen der Männchen hingegen ist eine Abfolge eher dumpfer kürzerer Töne. Häufig sind es drei Rufe, dann eine Pause und erneut drei Rufe. Das gedämpfte, aber dennoch recht hohe Geräusch erinnert an eine Eule oder eine Taube und wird daher häufig gar nicht als Fuchsruf erkannt. Alttiere begrüßen sich oft mit trillernden Winsel-Geräuschen, und das tonlose Keckern („k-k-k-k“), welches sowohl zur Begrüßung und im Streit als auch im Spiel der Jungfüchse zu hören ist, klingt wie ein trockenes Kichern.
Schon die kleinen Füchse haben eine ganze Reihe von Lauten im Repertoire. Wenn sie betteln, klingt das unter anderem, als würde man auf eine Quietscheente treten. Mit viel Elan, immer und immer wieder, bevor sie sich erneut aufpusten kann. Beim Spielen ertönen häufig etwas quäkende Laute, die eher an eine Kröte als an einen Fuchs erinnern. Andere Laute klingen wie ein fieser, hartnäckiger Husten oder eine heisere, etwas höhnische Lache. Auch echte Horrorfilmgeräusche sind dabei, die sich anhören, als würde ein Baby massakriert.
Ehrlicherweise ist eigentlich keines der vielen, vielen Fuchsgeräusche besonders melodisch. Eine Singstimme hat der schöne Räuber nicht unbedingt. Aber Fuchs kann ja auch nicht alles können.

Ein bunter Hund
Der Fuchs ist eines der schönsten unter den Tieren – und ja, ich weiß, dass man den Wert eines Tieres sicherlich nicht anhand seines Äußeren bestimmen sollte. Gerade als Biologin fühle ich mich dem inhärenten Wert allen Lebens irgendwie verpflichtet. Meine dreiste Bevorzugung des Fuchses verursacht da manchmal latente Schuldgefühle. Dennoch, der Fuchs ist mir näher als die Wildbiene, auch wenn ich um die Bedeutung Letzterer weiß und sie beide nicht missen möchte.
Generell fällt es uns Menschen oft leichter, Sympathie für die schönen, beeindruckenden und prächtigen unter den Tieren aufzubringen, als uns mit Nacktmull, Kakerlake und Co. zu identifizieren. Schön, beeindruckend und prächtig – der Fuchs wird all diesen Attributen gerecht. Er ist ein wunderschönes Tier, dessen rostroter Pelz ihm früher häufiger zum Verhängnis wurde, denn sein schönes Fell machte ihn zum begehrten Pelzlieferanten für Mode und Accessoires. Bei uns ist Pelz heute wegen seiner blutigen Produktion nicht mehr gerne gesehen, in anderen Teilen der Welt wird er nach wie vor getragen. Es gibt zwar noch Fuchsfarmen, doch die meisten Pelze stammen heute von anderen Arten in Gefangenschaft, wie beispielsweise dem Marderhund.
Auch wenn der rostrote Look in Verbindung mit schwarzen Ohren und Füßen und einer hellen Schwanzspitze die häufigste Farbkonstellation des Fuchses, ja quasi sein Markenzeichen ist, tritt der Rotfuchs auch in vielen weiteren Varianten auf. Es gibt Füchse mit eher dunkelbraunem oder sehr hellem, ockerfarbenem Fell. Es gibt sie mit zusätzlichen schwarzen Zeichnungen an unterschiedlichen Stellen oder gänzlich in Schwarz oder Weiß. Auch die „roten“ Füchse changieren zwischen verschiedenen Rot-, Grau- und Brauntönen. Für einige der auffälligeren Farbvarianten des Fuchses haben sich sogar eigene Namen etabliert, wie Moorfuchs, Kohlfuchs oder Brandfuchs für die eher dunkel gefärbten Tiere, Birk- oder Gelbfuchs für die heller gefärbten Tiere oder Kreuzfuchs für Füchse mit einem schwarzen Streifen über Schulter und Rücken.
Silberfüchse werden die Tiere genannt, die durch eine genetische Veränderung Melanismus zeigen, also eine außergewöhnlich dunkle Färbung in den Bereichen haben, in denen sonst Rottöne vorherrschen. Die Schwanzspitze bleibt häufig weiß, und auch das übrige Fell ist von weißen Härchen durchsetzt, was den Füchsen ihr silbriges Aussehen verleiht. Nicht alle Tiere mit Melanismus sind also gänzlich schwarz, man unterscheidet verschiedene Formen des Melanismus. Manchmal sind bereits vorhandene dunkle Fellbereiche, wie sie der Fuchs beispielsweise an Ohren und Füßen trägt, lediglich großflächiger ausgeprägt (Nigrismus). Manchmal gibt es neue dunkle Zeichnungselemente an Stellen, die sonst heller gefärbt sind (Abundismus), oder das Tier ist eben gänzlich dunkel (Skotasmus).
Am bekanntesten ist der Melanismus vermutlich bei einer Raubkatze, die wir alle kennen, dem schwarzen Panther. Mit diesem Begriff werden die dunklen Varianten von zwei verschiedenen Raubkatzen beschrieben: dem in Afrika und Asien vorkommenden Leoparden und dem in Mittel- und Südamerika beheimateten Jaguar. Auch bei Panthern gibt es rabenschwarze Individuen und solche, die aussehen, als hätten sie mit ihrem eigentlich gelb und schwarz geringelten Fell zu lange in einer Abgaswolke gestanden. Doch egal ob schwarzer Panther oder schwarzer Fuchs, die dunklen Tiere sind wunderschön: Black is beautiful.
Zu sehen bekommt man die verschiedenen Varianten des Fuchses allerdings nicht allzu häufig. In den knapp sechs Jahren meines Fuchsforscherdaseins habe ich erst einen besonders hellen, ockerfarbenen Fuchs besendert, ein fast schwarzer Fuchs turnte gerne auf einer meiner Fallen am Wannsee herum, ließ sich jedoch nie einfangen, und einige Füchse mit dunklen Fellzeichnungen an Rücken, Flanken und Schwanz liefen mir vor die eine oder andere Wildkamera. Einmal bekam ich sogar Bilder eines weißen Fuchses in einem Garten zugesandt, nur seine Ohren waren schwarz, ein wahrhaft ungewöhnlicher Anblick.

Fox Fun Fact
Verspielte Zeitgenossen
Nicht nur wir Menschen finden Freude am Spielen, auch Tiere spielen. Sowohl miteinander (Sozialspiel) als auch mit Dingen, die sie finden (Objektspiel). Füchse toben ebenfalls gerne und viel. Sie spielen mit herumliegenden Gegenständen wie Gartengeräten, Schuhen oder Bällen und natürlich auch miteinander. Während man lange dachte, bis ins Erwachsenenalter hinein zu spielen sei (ebenso wie viele andere Verhaltensweisen) eine rein menschliche Eigenschaft, wissen wir heute, dass auch erwachsene Füchse noch herumtollen und Quatsch machen.

Sophia Kimmig

Über Sophia Kimmig

Biografie

Sophia Kimmig, 1988 in Berlin geboren, ist promovierte Wildbiologin und erforscht, wie sich Wildtiere an sich verändernde Lebensraumbedingungen anpassen – zuletzt am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) anhand des Berliner Fuchses und seiner Anpassung an das Stadtleben. Sie ist eine...

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