Wellenbrecher (Mamma Carlotta 12) Wellenbrecher (Mamma Carlotta 12) - eBook-Ausgabe
Ein Sylt-Krimi
„Auch Mamma Carlottas neuer Fall wird ihre Fans und die von Gisa Pauly wieder begeistern. (…) Auch wer das erste Mal die Italienerin im hohen Norden begleitet, wird seinen Spaß haben. Eine spannende und doch leichte Urlaubslektüre.“ - Ruhr Nachrichten
Wellenbrecher (Mamma Carlotta 12) — Inhalt
Mamma Carlotta freut sich, als ihre Enkelin Carolin eine Ausbildung als Hotelkauffrau beginnt. Das neue Hotel in Wenningstedt, „Frangiflutti“, ist aber auch eine besonders feine Adresse. Als ein Kellner des Hotelrestaurants spurlos verschwindet, übernimmt Kriminalhauptkommissar Erik Wolf den Fall. Dabei stößt er auf eine unglaubliche Geschichte. Seine Schwiegermutter entdeckt derweil eine Spur, die nach Italien führt. Dabei geht es um Wein, einen großen Betrug, eine Million, und um die Staatsanwältin ...
Perfekte Cozy Crime für Ihre Strandlektüre – machen Sie Urlaub mit Mama Carlotta!
Bücher für den Urlaub gibt es viele. Hervorragende Regionalkrimis ebenso. Doch kaum ein anderer Nordsee-Krimi bringt das Lebensgefühl auf Sylt mit so viel Charme und Situationskomik auf den Punkt wie die Mamma Carlotta-Reihe. Lassen Sie die Seele baumeln und schmökern Sie nach Herzenslust – die Romane von Gisa Pauly sind ein pures Vergnügen und ein perfekter Tipp für Ihre Urlaubslektüre.
„Man muss sie einfach mögen, die italienische Miss Marple von Sylt.“ Brigitte
Leseprobe zu „Wellenbrecher (Mamma Carlotta 12)“
Carlotta Capella duckte sich hinter einer großen Palme, griff nach einer Zeitung, faltete sie auseinander und versteckte sich dahinter. Wenn sie sich unauffällig verhielt, würde niemand auf sie aufmerksam werden. Diskretion war zwar nicht gerade ihre Stärke, aber in diesem Fall musste sie wenigstens so tun, als kümmerte sie sich nur um das, was sie etwas anging. Niemand sollte merken, worauf es ihr wirklich ankam.
Sie lugte über den Rand des Zeitungsblatts auf die Menschen in ihrer Nähe. Zwei Männer in Business-Anzügen, mit gelangweilten [...]
Carlotta Capella duckte sich hinter einer großen Palme, griff nach einer Zeitung, faltete sie auseinander und versteckte sich dahinter. Wenn sie sich unauffällig verhielt, würde niemand auf sie aufmerksam werden. Diskretion war zwar nicht gerade ihre Stärke, aber in diesem Fall musste sie wenigstens so tun, als kümmerte sie sich nur um das, was sie etwas anging. Niemand sollte merken, worauf es ihr wirklich ankam.
Sie lugte über den Rand des Zeitungsblatts auf die Menschen in ihrer Nähe. Zwei Männer in Business-Anzügen, mit gelangweilten Gesichtern und wichtig aussehenden Aktentaschen neben sich, zwei weitere mit einem Laptop auf dem Schoß und eine Dame in ihrem Alter, die auf jemanden zu warten schien. Sie blickte immer wieder zu den Aufzügen und dann auf ihre Armbanduhr. Unter anderen Umständen hätte Mamma Carlotta sie angesprochen, hätte im Nu herausgefunden, mit wem die Dame verabredet war, und ihr geraten, sich an das junge Mädchen an der Rezeption zu wenden, das sicherlich gern für sie in dem Hotelzimmer anrufen und nachfragen würde, wann der Gast in die Lobby kommen wolle, der die Dame warten ließ. Bis dieser endlich erschienen wäre, hätte Carlotta einen kurzen Überblick über ihr Leben gegeben, hätte von ihrem Heimatdorf in Umbrien erzählt, von ihren sieben Kindern, ihrem verstorbenen Mann und der Familie ihrer Tochter auf Sylt. Aber sie hielt sich zurück. Schon nach dem ersten Satz wäre es ja mit der Unauffälligkeit vorbei gewesen. Carlotta Capella konnte unmöglich leise reden, konnte nicht auf große Gesten verzichten, lachte gern laut heraus und verhielt sich mit Vorliebe so, dass alle Anwesenden sich nach ihr umdrehten.
Und das wäre in diesem Fall natürlich genau das Falsche gewesen.
Also beließ sie es dabei, am Zeitungsrand vorbeizuschauen, die Rezeption im Auge zu behalten und dort das junge Mädchen in der Uniform des Hotels Frangiflutti zu beobachten. Wie eifrig sie ihre Arbeit verrichtete! Welche Mühe sie sich gab, alles richtig zu machen! Sogar die Augen des Chefrezeptionisten ruhten wohlwollend auf ihr, wenn sie einen neuen Gast mit großer Freundlichkeit begrüßte und dafür sorgte, dass sein Gepäck ins Zimmer gebracht wurde. Erst vor ein paar Tagen hatte sie in dem neuen Hotel von Wenningstedt angefangen, und schon präsentierte sie sich, als stünde sie bereits seit Jahren an dieser Hotelrezeption. Der Stolz weitete Mamma Carlotta das Herz. Sie öffnete zwei Knöpfe ihrer Strickjacke, als brauchte es mehr Platz, als könnte es aus ihrem Brustkorb springen. Für dieses wunderbare Gefühl, von dem nur Menschen etwas wissen, die sich selbst in einem Kind wiedererkennen, lohnte es sich, etwas zu tun, was ihr Ärger einbringen würde, wenn sie dabei erwischt wurde.
Lange hatte Carolin gezögert. Sollte sie Lehrerin werden und ein Studium auf dem Festland beginnen oder sich fürs Hotelfach entscheiden? Erik hatte seine Tochter von dem Studium überzeugen wollen, aber Mamma Carlotta war froh gewesen, als die Entscheidung für die Ausbildung in einem Hotel gefallen war. So blieb ihre Enkelin fürs Erste auf Sylt, in der Obhut der Familie, und musste sich nicht den vielen Gefahren einer Großstadt aussetzen, in der sie niemanden kannte und sich womöglich einsam fühlen würde. Carolin war ja anders als ihre italienischen Verwandten. Die machten dort, wo sie fremd waren, so lange auf sich aufmerksam, bis sie bekannt waren wie bunte Hunde, was meistens nicht lange dauerte. Carolins verstorbene Mutter war so gewesen, ihr Bruder Felix war so, und sie selbst, die Nonna, natürlich auch. Aber Carolin kam ja ganz nach Erik, war ruhig, besonnen, gewissenhaft und leise.
Sie hatte es schwerer, Anschluss zu finden und sich in fremder Umgebung einzuleben. In Gedanken nannte Mamma Carlotta das Friesisch-Herbe von Schwiegersohn und Enkelin manch- mal sogar steif und humorlos, aber das hätte sie niemals laut ausgesprochen.
Gerührt betrachtete sie Carolin. Wie groß sie geworden war! Gestern noch ein Kind und heute eine junge Dame. Seit sie ihr Abitur bestanden und den Führerschein gemacht hatte, war sie mit einem Mal erwachsen geworden. Sogar das hochtoupierte Haarnest hatte sie aufgegeben, das sich während des Abiballs noch auf ihrem Kopf getürmt hatte, und die Haarspiralen vor ihren Augen gab es auch nicht mehr. Carolin achtete mittlerweile auf eine seriöse Wirkung und verzichtete nun auch auf das, was ihr Vater Kriegsbemalung nannte. Der Hotelbesitzer hatte während des Bewerbungsgesprächs ohne jedes Zartgefühl darauf hingewiesen, dass er an seiner Rezeption niemanden zu sehen wünsche, der in einer Parfümerie als lebende Werbefläche für auffällige Kosmetika noch gerade so durchging. Das hatte gereicht, während zuvor keine einzige familiäre Ermahnung gefruchtet, sondern nur dazu geführt hatte, dass der Lidstrich noch dicker wurde, der Lippenstift von knallrot zu dunkellila und der Teint zu einem kränklichen Puderweiß wechselte. Eriks Hinweis, Carolin habe Ähnlichkeit mit der Wasserleiche, die kürzlich aus dem Lister Hafen gezogen worden war, hatte leider auch nicht zum gewünschten Ergebnis geführt.
Mamma Carlotta duckte sich tiefer, als ihre Enkelin in ihre Richtung sah. Nachdem sie ein einziges Mal während des Frühstücks vernehmbar darüber nachgedacht hatte, wie schön es wäre, Carolin einmal in ihrem neuen Wirkungsfeld zu erleben, um stolz auf sie sein zu können, war sie gewarnt worden. „Wehe, jemand von der Familie taucht in der Lobby des Frangiflutti auf! Das wäre ja so was von peinlich.“
Aber konnte man einer Nonna verbieten, an einem neuen Lebensabschnitt ihrer Enkelin teilzuhaben? Nein! Mamma Carlotta wollte unbedingt mit eigenen Augen sehen, wie Carolin zurechtkam, und sich nicht auf ihre viel zu knappen Berichte verlassen müssen.
Bestens kam sie zurecht, das war unschwer zu erkennen. Mamma Carlotta war sehr beruhigt, dass ihre Enkeltochter weder durch besondere Schüchternheit noch durch Einsilbigkeit auffiel, wie ihre Nonna befürchtet hatte. Ja, Carolin hatte sich für die richtige Ausbildung entschieden! Mamma Carlotta war sich nun ganz sicher. Sie konnte wieder nach Hause gehen, voller Stolz auf ihre Enkelin und angefüllt mit den schönen Erinnerungen an die Zeit, als sie ein Baby gewesen war.
Sie erhob sich vorsichtig, ließ sich aber gleich wieder zurücksinken, als sie merkte, dass Carolins Blick durch die Lobby wanderte. Besser noch ein paar Minuten warten, bis Carolin abgelenkt war. Dann würde Carlotta zum Strand gehen, dort in den Himmel blicken und Lucia sagen, dass aus ihrer Tochter eine angehende Hotelkauffrau geworden war, auf die sie sehr stolz sein konnte. Vielleicht würde sie dort Fietje Tiensch, dem Strandwärter von Wenningstedt, begegnen und könnte ihm von ihrer Enkeltochter erzählen, die mit einem Mal erwachsen geworden war und auf dem besten Weg, im Hotelfach Karriere zu machen. Anschließend würde sie natürlich noch in Käptens Kajüte einkehren und dort ebenfalls zum Besten geben, was sie zurzeit am meisten bewegte: der Stolz einer Großmutter. In der Imbissstube würde sie auch zur Diskussion stellen, ob eine Enkelin das Recht hatte, ihrer Oma einen wichtigen und noch dazu brandneuen Teil ihres Lebens vorzuenthalten, indem sie ihr verbot, sich dort blicken zu lassen, wo sich dieses neue Leben abspielte. Carolin wusste doch, dass es für ihre Nonna nichts Schlimmeres gab, als von Neuigkeiten in der Familie ausgeschlossen zu werden. Was ihren Nachkommen wichtig war, hatte auch für Mamma Carlotta allergrößte Bedeutung. Und dass man ihr ständig unterstellte, Einfluss nehmen zu wollen...Mamma Carlotta wollte gerade in Gedanken diesen Verdacht empört zurückweisen, da kamen ihr die Worte ihres verstorbenen Mannes in den Sinn. „Misch dich nicht in alles ein, Carlotta. Die Kinder müssen auf ihre Art glücklich werden.“
Hatte sie etwa jemals etwas anderes im Sinn gehabt? Selbstverständlich wollte sie nur, dass die Kinder glücklich wurden. Notfalls auch auf ihre eigene Art, wenn es gar nicht anders ging. „Ich möchte lediglich an ihrem Leben teilhaben. Als Zaungast!“
Dino war damals schon sehr krank gewesen und hatte nicht mehr oft gelacht. In diesem Augenblick jedoch war das Lächeln kurz zurückgekehrt. „Zaungast? Du bist immer mittendrin im Spiel, und im Nu rennst du als Mittelstürmer aufs Tor los.“
Sie erinnerte sich noch, dass sie diesen Vergleich sehr unpassend gefunden hatte und froh gewesen war, lang und breit darüber lamentieren zu können, dass Dino das Leben mit einem Fußballspiel verglich. Erst recht, dass er sich seine Frau in einem Trikot, mit einem Ball vor den Füßen und im Sturm aufs Tor vorstellen konnte. Darüber hatte sie so lange geredet, bis der eigentliche Gesprächsgegenstand vergessen und Dino eingeschlafen war. Von einem Problem mit vielen Worten abzulenken, gehörte zu Carlottas Spezialitäten, das war damals schon so gewesen und heute nicht anders.
Carolin nahm gerade ein Telefongespräch an. Carlotta hörte ihre Stimme, die nicht leise und unbeholfen klang, sondern kräftig und selbstbewusst. „Hotel Frangiflutti, buon giorno. Sie sprechen mit Carolina. Was kann ich für Sie tun?“
Mamma Carlotta traten Tränen der Rührung in die Augen. Ihre kleine Bambina! Gestern noch hatte sie Carolin die Schuhe geschnürt und die Nase geputzt, und heute repräsentierte sie erfolgreich ein großes Hotel! Ein italienisches Hotel wohlgemerkt, mit einem Namen, der italienisch war, in der Übersetzung aber sehr gut nach Sylt passte. Wellenbrecher! Hier sollten die Gäste am Telefon mit ein paar italienischen Ausdrücken empfangen werden, das erwartete der Hotelbesitzer, dem es um eine besondere Note ging. Carolin hatte den Ausbildungsplatz auch deswegen bekommen, weil sie die Tochter einer italienischen Mutter war und Grundkenntnisse in der italienischen Sprache besaß. Vor allem aber, davon ließ Mamma Carlotta sich nicht abbringen, weil sie jemand war, der die Fähigkeiten für einen Job im Hotelgewerbe mitbrachte und es dort zu etwas bringen würde.
An dieser Überzeugung änderte auch der ratlose Gesichtsausdruck nichts, den Carolin nun aufsetzte. Dass ihre Enkelin eine Frage nicht beantworten konnte und den Hörer an ihren Chef weiterreichte, war völlig normal. Schließlich hatte sie ihre Ausbildung erst vor ein paar Tagen begonnen.
Aber dass aus der Unsicherheit in ihrer Miene nun schlagartig blanker Zorn wurde, ließ sich nicht einfach beiseiteschieben. Wütend starrte Carolin zur Eingangstür. Mamma Carlotta fuhr herum. Was war da los?
Ein sechzehnjähriger Junge betrat das Hotel, der nicht hierher passte. Er trug durchlöcherte Jeans, ein T-Shirt, das aussah, als hätte er darin gerade ein Fußballtraining absolviert, und eine Gitarre auf dem Rücken. Seine langen dunklen Locken waren im Nacken zu einem Pferdeschwanz gebunden, in seinen Ohren blitzten mehrere Stecker und Ringe, in seinem Gesicht ein spitzbübisches Lächeln. Das wurde noch breiter, als er Carolins wütendes Gesicht sah.
„Können Sie mir sagen, wie das Kulturprogramm von Wenningstedt aussieht? Gibt’s heute Abend ein Konzert, eine Lesung oder ...“
Zum Glück telefonierte Carolins Chef immer noch, so hörte er hoffentlich nicht, dass die neue Auszubildende eine Frage mit den Worten unterbrach: „Zieh Leine, und zwar ein bisschen dalli, du Schietbüdel!“
Felix’ Grinsen wurde noch eine Spur breiter. „So springt man hier mit den Gästen um?“
„Du bist kein Hotelgast. Also verschwinde!“
Mamma Carlotta sah sich heimlich nach einem Fluchtweg um. Sie hatte sich zwar vorgenommen, sich wie eine vornehme Dame zu verhalten, die es sich leisten konnte, im Frangiflutti zu logieren, und dafür extra das dunkle Kleid angezogen, das sie vorsichtshalber in den Koffer gepackt hatte. Man wusste ja nie, ob es während ihres Aufenthalts auf Sylt eine Beerdigung geben würde, zu der sie passend gekleidet sein musste. Dieses Kleid hatte zum Glück einen weiten Rock, der große Schritte zuließ. Gut, dass sie sich nicht für das schwarze Kostüm mit dem unbequemen Rock entschieden hatte. In diesem Kleid würde ihr die Flucht gelingen. Hinter der Palme hervor und dann nichts wie weg! Ehe sie von ihrer Enkelin ebenfalls Schietbüdel genannt wurde! Sie hatte keine Ahnung, was das bedeutete, aber dass es sich nicht um ein Kompliment handelte, konnte sie sich denken.
Carolin würde sich, wenn sie zum Abendessen heimkam, schrecklich über ihren Bruder aufregen, der sich unterstanden hatte, sie an ihrem Ausbildungsplatz in Verlegenheit zu bringen. Da durfte nicht auch noch ihre Großmutter in der Nähe der Rezeption erwischt werden. Mamma Carlotta versuchte sich verzweifelt einzureden, dass es weit weniger unpassend sei, sich hinter einer Palme zu verbergen, wenn man sich still verhielt und lediglich Beobachter bei der Arbeit der Enkeltochter war, als wie Felix in das neue Leben seiner Schwester zu platzen und sie sogar unter Druck zu setzen. Aber die Angst, von Carolin ertappt zu werden, wurde nicht geringer. Sie musste hier weg! Sobald Carolin ihr den Rücken zudrehte, würde sie so schnell wie möglich zum Ausgang huschen und verschwinden. Und am Abend würde dann nur Felix im Kreuzfeuer von Carolins Empörung stehen, und sie selbst konnte ihren Enkel sogar dafür tadeln, dass er seiner Schwester und ihrer neuen Arbeit nicht mit dem nötigen Respekt begegnete.
Mit zornbebenden Händen und sprühenden Augen händigte Carolin ihrem Bruder einen Veranstaltungsplan aus und zischte ihm etwas zu, was die anderen Gäste in der Lobby hoffentlich nicht verstehen konnten. Mamma Carlotta glaubte, „Verpiss dich!“ vernommen zu haben, und blickte sich erschrocken um, doch zum Glück entdeckte sie kein entrüstetes Gesicht unter den Hotelgästen.
Sie duckte sich tiefer, als Felix an ihr vorbei Richtung Ausgang schlenderte, feixend, aufreizend langsam. Erst als er wieder auf der Straße stand, erhob sie sich vorsichtig, ließ Carolin nicht aus den Augen, die von ihrem Vorgesetzten angesprochen wurde und abgelenkt war . . . doch bevor sie zum Ausgang huschen konnte, ertönte eine Stimme.
„Carlotta? Incredibile! E’ davvero?“
Hauptkommissar Erik Wolf schlug die Akte zu, stand auf und reckte sich. Dann zog er den Bund seiner Jeans an die richtige Stelle, dorthin, wo er im Sitzen gekniffen und gedrückt hätte, und versuchte, sein Hemd weiter hineinzustopfen, was aber nicht gelang, weil die Jeans zu eng war. Wieder mal dachte er sehnsüchtig an seine alten Breitcordhosen, deren Bund er so weit vom Körper abziehen konnte, dass noch eine geballte Faust in die Hosen passte, und an seine Pullunder, vor allem an die, die seine verstorbene Frau selbst gestrickt hatte. Das waren noch gemütliche Zeiten gewesen! Aber nun war er mit einer Frau zusammen, die es nicht unbedingt gemütlich, aber ganz sicher schick haben wollte. Für Svea waren Passform und Design nicht nur wichtig, sondern sogar unentbehrlich. Sie hatte dafür gesorgt, dass die Cordhosen und Pullunder verbannt wurden und stattdessen knappe Kleidung angeschafft worden war, die sie gut sitzend und Erik unbequem nannte. Jeans, deren Verschluss drückte, und Hemden, deren Knopfleisten verrieten, wenn seine Schwiegermutter mal wieder besonders gut gekocht hatte. Svea glaubte, seine alte, bequeme Ausstattung sei in der Kleidersammlung gelandet. Wie gut, dass sie keine Ahnung hatte! Alles, was Erik lieb und wert, jedoch nicht gerade modisch war, hatte er im Wäschekeller untergebracht. Und gelegentlich, wenn er ganz sicher sein konnte, dass Svea nicht zu Besuch kam, holte er die älteste und weiteste seiner Cordhosen heraus, lümmelte sich aufs Sofa und erfreute sich daran, dass es nirgendwo kniff.
„Auch Mamma Carlottas neuer Fall wird ihre Fans und die von Gisa Pauly wieder begeistern. (…) Auch wer das erste Mal die Italienerin im hohen Norden begleitet, wird seinen Spaß haben. Eine spannende und doch leichte Urlaubslektüre.“
„Ganz wunderbar gelungen ist auch der charmante Sylter Lokalkolorit mit seinen Dörfchen, den Stränden und dem unvergleichlichen Wetter, was mich alles beim Lesen und Hören in eine ganz spezielle Meerweh-Stimmung versetzte.“
„Der wendungsreiche, inzwischen zwölfte Krimi um die temperamentvolle, herzensgute und immer hilfsbereite Mamma Carlotta hat viel zu bieten.“
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