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When You're Ready, This Is How You Heal When You're Ready, This Is How You Heal - eBook-Ausgabe

Brianna Wiest
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Lass los und finde zu dir selbst

— Von der Bestseller-Autorin der „101 Essays"

„Ich werde von Buch zu Buch einfach ein immer größerer Fan von Brianna Wiest!“ - jackysbookworld

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When You're Ready, This Is How You Heal — Inhalt

Neue Essays der #1-Bestsellerautorin Brianna Wiest

Schmerzhafte Ereignisse in unserem Leben können uns dauerhaft aus der Bahn werfen. Brianna Wiest zeigt in ihrem neuen Buch, wie wir uns selbst heilen können. Heilung bedeutet, den Schmerz zuzulassen und wirklich hinzusehen. Heilung bedeutet, sich auf eine Reise zu begeben, denn egal ob körperlich oder spirituell, sie verläuft weder linear noch nahtlos. Heilung bedeutet Verletzlichkeit. Heilung bedeutet, weiterzumachen, mit verwundetem, aber offenem Herzen. Heilung gelingt, wenn wir lernen, loszulassen, und den Mut finden, unser vergangenes Leben als das zu sehen, was es war, um unser jetziges Leben als das sehen zu können, was es ist: voller Hoffnung und Potenzial. Dieses Buch ist Balsam für jede Seele auf der Reise ihres eigenen Werdens.

€ 22,00 [D], € 22,70 [A]
Erschienen am 27.04.2023
Übersetzt von: Renate Graßtat
240 Seiten, Hardcover
EAN 978-3-492-07161-1
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€ 21,99 [D], € 21,99 [A]
Erschienen am 27.04.2023
Übersetzt von: Renate Graßtat
240 Seiten
EAN 978-3-492-60336-2
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Leseprobe zu „When You're Ready, This Is How You Heal“

EINFÜHRUNG

Heilung ist kein einzelnes Ereignis.

Sie kann mit einem einzelnen Ereignis beginnen – typischerweise mit so etwas wie einem plötzlichen Verlust, der unsere Zukunftsvorstellungen völlig durcheinanderbringt. Doch der eigentliche Prozess der Heilung liegt darin zuzulassen, dass diese „Störung“ uns aus einem tiefen Zustand des Unbewussten aufweckt, sodass wir uns aus den Rollen, in die wir geschlüpft waren, befreien und ganz bewusst beginnen, uns Stück für Stück zu dem Menschen zu entwickeln, der wir wahrhaftig sind.

Die Erfahrungen, die den [...]

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EINFÜHRUNG

Heilung ist kein einzelnes Ereignis.

Sie kann mit einem einzelnen Ereignis beginnen – typischerweise mit so etwas wie einem plötzlichen Verlust, der unsere Zukunftsvorstellungen völlig durcheinanderbringt. Doch der eigentliche Prozess der Heilung liegt darin zuzulassen, dass diese „Störung“ uns aus einem tiefen Zustand des Unbewussten aufweckt, sodass wir uns aus den Rollen, in die wir geschlüpft waren, befreien und ganz bewusst beginnen, uns Stück für Stück zu dem Menschen zu entwickeln, der wir wahrhaftig sind.

Die Erfahrungen, die den Heilungsprozess auslösen, stellen jedoch keine Aufforderung dar, uns einfach nur von einem Schlag für das Ego zu erholen, sondern in vielen Fällen sind sie ein Anlass, unser Ego überhaupt erst einmal zu erkennen. In diesem Moment des versöhnlichen Verstehens soll uns klar werden, dass – um mit den Worten von Michael Murphy zu sprechen – „ein größeres Leben danach drängt, geboren zu werden“.

Kommen wir diesem Ruf nicht nach, wird er weiterhin in unserem Leben zu vernehmen sein, häufig durch ähnliche Muster und Gefühle. Wir werden uns wieder und wieder diese Frage stellen: „Wie kommt es, dass ich immer noch an diesem Punkt bin?“ oder: „Wieso bin ich wieder an diesen Punkt gelangt?“ Die Antwort lautet, dass der gleiche Weckruf weiterhin ertönen wird, bis unser Unbewusstes zustimmt, sich auf die Reise unseres eigenen Werdens zu begeben. In diesem Prozess erinnern wir uns an die perfekte, ganzheitliche und vollständige Wahrheit dessen, wer wir sind, und finden dorthin zurück. Es ist eine lebenslange Aufgabe, denn wir müssen unsere Seelengärten jeden Tag hegen und pflegen. Sie sind wie Kinder, die umsorgt werden müssen. Unser Leben erfordert einen übergeordneten, auf die Zukunft ausgerichteten Erwachsenenaspekt unseres Selbst, der nach vorne kommen und quasi auf dem Fahrersitz Platz nehmen sollte.

Dies ist eine Reise, weil keine Heilung, ob körperlich oder spirituell, linear oder ohne Übergänge verläuft. Im Leben gibt es Kontraktionen, bevor sich etwas ausdehnt, und Rückschritte, bevor ein Sprung nach vorn erfolgt. Diesem harmonischen Zusammenspiel sollten wir keinen Widerstand entgegensetzen, sondern es eher begrüßen. Je länger wir dies vermeiden, desto länger werden wir über das Ereignis oder die ganze Reihe von Ereignissen nachgrübeln, die uns auf unserem Weg begegnet sind, um uns wachzurütteln – statt wirklich mit der schwierigeren, doch weitaus lohnenderen Arbeit an uns selbst zu beginnen.

In vielerlei Hinsicht ist die Reise zur Heilung weniger ein Kapitel in deiner Geschichte als vielmehr etwas, das die Art und Weise verändert, in der du das ganze Buch schreibst. Du bewegst dich anders durch die Welt; du bist nicht mehr enttäuscht, weil das Leben nicht alle deine Erwartungen erfüllt hat, sondern du erweiterst deine Sichtweise, um all den Zauber, die Wunder, das Staunen, den Herzschmerz, den Verlust, den Gewinn, ja den Kontrast wahrzunehmen, der uns alle erst vollständig und auf einzigartige Weise menschlich macht.

Unser geheiltes Selbst ist nicht gänzlich ohne Makel. Es ist nicht immun gegenüber Trauer, Kummer oder Angst. Doch es wird nicht mehr von diesen Erfahrungen beherrscht. Es fühlt sich traurig, wenn es an der Zeit ist, traurig zu sein, und bekümmert, wenn es Sorgen hat, und empfindet auch immer häufiger Zufriedenheit. Es fürchtet Dinge, die unbekannt oder von großer Bedeutung sind – oder beides –, doch es lässt nicht zu, dass dieses Gefühl sein Vorankommen verhindert. Das Leben kann zutiefst herausfordernd und ungerecht sein, und ohne die Fähigkeit, uns „in Echtzeit“ durch die Emotionen zu bewegen, die unsere Erfahrungen begleiten, bleiben wir oft in den Geschichten gefangen, die wir einmal um sie herum gesponnen haben.

Wenn wir in der Lage sind, unsere eigenen menschlichen Erfahrungen unabhängig von anderen Personen einzuschätzen, zu akzeptieren und zu verarbeiten, geschieht etwas Magisches. Wir verbinden uns wieder neu mit unserer ursprünglichen Sehnsucht, schenken unserer feinfühligen Intuition Beachtung und sabotieren nicht mehr unsere angeregten Gedanken und Gefühle. Dadurch leiten wir tendenziell eine glückliche Entwicklung ein. Mit der Zeit erkennen wir, dass es einen roten Faden gibt, der uns durch all diese Erfahrungen trägt und die stille Führung unserer Seele ist: Er ist allgegenwärtig, und immer führt er uns etwas über das hinaus, was wir gerade jetzt sehen können.

Wenn wir langsam diese Kraft erkennen, vertrauen wir ihr immer mehr. Und sobald wir ihr mehr vertrauen, folgen wir ihr immer dichter. Wir haben längere Phasen, in denen wir Leichtigkeit und Liebe spüren. Unser Leben kommt durch unsere neue, geerdete und zentrierte Perspektive langsam wieder zurück in die Harmonie. Uns wird bewusst, dass wir niemals wirklich verloren waren – wir haben uns nur ein wenig Raum und Zeit zur Verarbeitung genommen, bevor wir wirklich vorangehen konnten.

Dein wichtigstes Ziel ist Heilung.

Allein der Impuls, der davon ausgeht, dass du zu einem Menschen wirst, der seine Bestimmung lebt, wird sich auf alle und alles um dich herum auswirken wie die Wellen eines Steins, den man ins Wasser wirft. Nichts wird jemals wieder so sein wie vorher. Wenn du dir nicht vorzustellen vermagst, worin dein Vermächtnis bestehen könnte, wie du anderen helfen oder etwas Sinnvolles mit deinem Leben anfangen könntest, liegt der wichtigste Ort, an dem du beginnen solltest, in dir selbst.

Es ist außerdem der schwierigste Ort, um anzufangen.

Es ist weitaus einfacher, den Blick nach außen zu richten und mit dem Finger darauf zu zeigen, was alle anderen unserer Meinung nach falsch machen. Die größere Herausforderung ist es, uns selbst im Spiegel anzusehen und uns ehrlich einzugestehen, wo wir hinter unseren wahren Möglichkeiten zurückgeblieben sind, die Lebensbereiche ausfindig zu machen, in denen wir noch Raum zum Wachsen haben, und dann konsequent jeden Tag so zu leben, dass diese Veränderungen Wirklichkeit werden können.

Wenn wir uns zu dem einzigartigen Schicksal bekennen, das uns zugedacht ist, heilt mit uns auch die Gemeinschaft, denn wir alle sind Teil des Ganzen. Vollkommenheit ist unmöglich, denn diese Welt wird erst durch den Kontrast zu dem, was sie sein soll – ein Übungsfeld für die Entwicklung der Seele. Es geht hier nicht darum, die Welt zu dem machen zu wollen, was wir für ihre optimale Ausgestaltung halten, sondern endlich das zu tun, was seit jeher unsere Absicht war: aufzuwachen, uns zu erinnern und zuzusehen, wie der Same unserer eigenen Möglichkeiten in der Erde aufgeht und Wurzeln schlägt.

So wie keine zwei Menschen vollkommen gleich sind, so ist jedes Lebensziel, zu dem wir aufgerufen sind, auch einzigartig. Dieses Buch möchte jede und jeden von uns aufwecken, damit wir die kleinen und großen Wege nutzen, auf denen wir für die Menschen um uns herum wirklich etwas bewirken können – in der Ecke der Welt, in der wir leben, auf die ganz besondere Art, auf die wir das vermögen, und in der Zeit, die uns zur Verfügung steht.

Du bist keineswegs allein damit, wenn du den Weckruf vernimmst, der dich aus deinen festen Bahnen reißt, um dich aus vollem Herzen dem Leben anzuvertrauen, das auf dich wartet. Wenn genügend viele von uns dies tun, glaube ich, dass wir über das Potenzial verfügen, in unserer gemeinsamen physischen Realität massive Veränderungen herbeizuführen. Es gibt niemanden, der keine Heilung benötigt, weil es niemanden gibt, der nicht aus dem Zustand der Nichtbewusstheit erweckt werden müsste – um das zu nutzen, was das Leben bietet.

Dieses Buch besteht aus einer Sammlung von Texten, die ich im Verlauf vieler Jahre meiner eigenen Reise geschrieben habe, angefangen als junges Mädchen, das unter erheblichen psychischen und emotionalen Problemen litt, bis hin zu der Frau, die an einem kühlen Sommerabend an der Küste Kaliforniens sitzt – „angekommen“, verbunden, erfolgreich und gesund – und dir jetzt diese Worte schreibt.

Wenn du dieses Buch zur Hand genommen hast, bist du schon auf dem gleichen Weg zur Heilung und zur Entdeckung deiner wahren Bestimmung, wie ich es auch war. So hoffe ich, dass meine Worte dazu beitragen können, dein Herz auf dieser Reise, die deine mutige Seele bereits angetreten hat, leichter zu machen.

Wir sehen uns auf der anderen Seite.

Brianna Wiest, Januar 2022


SO GESCHIEHT HEILUNG, wenn DU dazu BEREIT bist

Du nimmst dieses vertraute, dumpfe Gefühl in deinem Bauchraum wahr – als ob etwas nicht in Ordnung ist, auch wenn du es nicht genau benennen kannst. Du beginnst, in deinem Leben Inventur zu machen. Du überprüfst in Gedanken deine Arbeit, dein Gehalt, deine Freunde, was bestimmte Menschen aus dieser oder jener Zeit deines Lebens wohl heute von dir denken würden, dein schönes neues Profilfoto auf Facebook. Alle Teile bilden zusammengenommen ein Bild, das dieses unbehagliche Gefühl eigentlich widerlegen sollte.

Und trotzdem.

Du gehst mit diesem lähmenden Schmerz durchs Leben. Er kann stark anschwellen und dann wieder abflauen. Ablenkung gibt es durch die Nachrichten, deinen neuen Job, Twitter oder irgendetwas anderes, was dir zuzeiten sogar noch ein wenig mehr Angst einflößt.

So geht es weiter, bis dir eines Tages bewusst wird, dass du von einem Schmerz getrieben, ja verfolgt wirst, dessen Ursprung du nicht herausfinden kannst. Nach und nach wirst du von ihm zermürbt. Es wird immer schwerer, morgens aufzustehen, immer schwerer, aus dem Haus zu gehen. Es ist einfacher, zu trinken und immer weiter zu trinken. Oder vielleicht auch immer weiter zu essen, shoppen zu gehen oder Fotos von dir auf Instagram zu posten. Es gibt die verschiedensten schlechten Angewohnheiten.

Je mehr du dich durch dieses schwache, beängstigende Gefühl verwirren lässt, das du nicht zuordnen kannst, desto schlimmer wird es. Und je schlimmer es wird, desto mehr bist du davon überzeugt, dass es dich vor etwas warnen soll, was kommen wird. Du beginnst, deinen Gefühlen Gedanken folgen zu lassen – Angst-Geschichten.

Du wirst feststellen, dass diese Geschichten unlogisch sind. Du reagierst über. Du bist überzeugt, dass deine Welt kurz vor einem Ende steht und dass dieses „Bauchgefühl“, von dem man dir indirekt so lange vermittelt hat, du solltest ihm vertrauen, dich einfach warnen will, damit du Schutz suchst.

Was du dabei nicht erkennen kannst: Nichts ist wirklich im Argen.

Tatsächlich ist alles in Ordnung. Genau deshalb fühlst du dich ja endlich sicher genug, das zu fühlen, was du wirklich fühlst. Hör auf mit den Projektionen. Hör auf, Geschichten zu erzählen. Diese dumpfen, beunruhigenden Gefühle betreffen nicht die Zukunft – sie betreffen die Vergangenheit.

Du hast sie die ganze Zeit mit dir herumgetragen.

Wenn wir unsere emotionalen Erfahrungen nicht vollständig verarbeiten, behalten wir sie bei uns wie das Essen, das wir nicht in unseren Stoffwechsel überführen können, oder wie Jacken und Hosen, die wir zwar nicht mehr brauchen, es aber auch nicht schaffen, sie zusammenzupacken und zum Altkleidercontainer zu bringen. Manchmal bergen sie in sich Trost, Weisheit und Führung. Manchmal sind sie Überbleibsel eines Kapitels, das schon lange abgeschlossen ist.

In beiden Fällen handelt es sich um Hinweise auf die Bereiche, in denen wir noch nicht frei sind.

Wenn du zur Heilung bereit bist, wirst du dich an einem sehr sicheren Ort hinlegen und dich auf diese Gefühle der Anspannung konzentrieren müssen. Lass dich von ihnen dorthin führen, wo sie ihren Ursprung haben. Du wirst dann Situationen sehen, die du vergessen hattest, und Gefühle spüren, an die du dich nicht mehr erinnern kannst. Die Vergangenheit wird in blitzhaften Momenten und Bildern vor dir auftauchen. Langsam, mit der Zeit, wird dir bewusst, was wirklich dahintersteckt – nämlich der Teil von dir, der sich abtrennen und eine Mauer um dein Herz bauen musste, weil sich dahinter eine Wunde befand, von der du nicht wusstest, wie sie hätte heilen können.

Wenn du bereit bist, wirst du das hinter dir lassen.

Du wirst dann wissen, dass die Wut, die Trauer und die Angst eine Art Schleier sind, ein Trigger, der dich aufwecken will, nicht lahmlegen.

Du wirst weinen müssen – um die 13-Jährige, deren Herz gebrochen wurde, um den 16-Jährigen, dessen Freunde gemein zu ihm waren. Du wirst das betrauern müssen, was du verloren hast, und auch die Zeit, als es passierte. Du wirst in die Vergangenheit zurückgehen, dich als erwachsene Person in diese Erinnerungen begeben und deinem kindlichen Ich sagen müssen, was es damals hätte sagen sollen, als es hätte sprechen müssen, aber die Worte oder den Mut nicht fand. Das wirst du tun müssen, immer und immer wieder, bis du langsam bemerkst, wie du leichter wirst. Du befreist dich. Auch wenn du die Zeit nicht zurückdrehen kannst, veränderst du doch in gewisser Weise deine Geschichte.

Du wirst schwitzen müssen. Du wirst deinen Körper dehnen und bewegen und genau darauf achten müssen, wo du angespannt bist und was sich unangenehm anfühlt, wo sich etwas angestaut hat und wo du den ganzen Schmerz speicherst.

Du wirst dich schütteln müssen. Du wirst dich auf den Boden legen und im wahrsten Sinne des Wortes alles herausschütteln müssen, was du festhältst. Du wirst es zulassen müssen, dich klein und verletzlich zu fühlen – dies sind schlussendlich die beiden Gefühle, gegen die wir uns am meisten wappnen.

Du wirst kapitulieren müssen. Durch all die Tränen, den Schweiß, das Schütteln und Rütteln wirst du aufhören, dagegen anzukämpfen. Du wirst dein vergangenes Leben so sehen, wie es war, sodass du dein jetziges Leben so sehen kannst, wie es ist: voller Hoffnung und Möglichkeiten.

Schließlich wirst du aufstehen, und dein Leben beginnt sich zu verändern.

Du wirst dich aus Beziehungen verabschieden und neue beginnen. Du wirst jemanden anrufen, mit dem du lange nicht gesprochen hast. Du wirst plötzlich Lust haben, einen neuen Kurs zu besuchen oder eine E-Mail für deine Kündigung aufzusetzen. Du wirst beginnen, zu schreiben, zu lesen, draußen zu sitzen, Wasser zu trinken und dankbar zu sein für diese einfachen, nährenden Dinge. Du wirst ein bisschen besser schlafen, und allmählich wirst du zu dir zurückkehren. Du wirst dich auf das emotionale Feuer einlassen und alles verbrennen, was dein Innerstes davon abhält, wirklich in der Welt zu sein.

Dann wirst du wissen: Wenn du jemanden verlierst, musst du weinen.

Wenn du frustriert bist, musst du frustriert sein.

Wenn du etwas sagen möchtest, musst du sprechen.

Während des Heilungsprozesses lernst du nicht einfach nur, zurückzugehen und das zu reparieren, was du nicht geschafft hast, sondern du lernst auch, wie du nach vorne drängst, wie du bewusster und stärker in der Gegenwart lebst, wie du deine Erfahrungen „in Echtzeit“ verarbeitest. Je mehr du das tust, desto wacher wirst du werden, und du wirst beginnen, dich dem Leben zu stellen. Du beginnst, wieder zu sprechen, du beginnst, wieder zu fühlen, du beginnst, wieder zu sein.

Wenn du dich stark genug fühlst, um dir anzusehen, was nicht richtig ist, beginnst du, deine Seele ans Licht zu holen.

Sie war immer da. Sie war nur unter Jahren und Schichten von Identitäten, Darstellungsweisen, Überzeugungen und Vorstellungen verborgen, die sich wie ein Schutzpanzer um dich gelegt hatten.

Du bist nie verloren gegangen.

Du warst nur versteckt.

Die ganze Zeit, in der du dich so unwohl gefühlt hast, hat dein innerstes Selbst nur versucht, zu dir zu sprechen, dich an seine Existenz zu erinnern.

Es war nur dein Innerstes, das gesagt hat: Geh weiter. Es gibt mehr im Leben als das hier.


LIES DAS, wenn du BEREIT bist, DEIN LEBEN zu VERÄNDERN

Was wäre, wenn du in den Momenten, in denen du dich besonders allein fühlst, erkennen könntest, dass du auch frei bist?

Was, wenn du sehen könntest, dass du in genau jenen Momenten, vor denen du die meiste Angst hast, auch vollkommen frei von den Erwartungen anderer bist; in der Lage, dich zu definieren und wieder neu zu definieren, das Leben auf eigene Faust zu erkunden, dem Klang deiner eigenen Stimme zu lauschen? Was, wenn das Alleinsein, in jeder Hinsicht, ein Zeichen von Unabhängigkeit und Mut ist? Was, wenn du es bereits geschafft hast? Was, wenn dir klar wird, dass dein Alleinsein kein Zeichen von Scheitern ist, sondern ein Beweis dafür, dass du die herausforderndste Aufgabe überhaupt gemeistert hast?

Was, wenn du nicht mehr denken würdest, dass dein Job nicht gut genug ist – sei es in Bezug auf das Gehalt, die Position oder welchen Aspekt auch immer, bei dem du dich minderwertig fühlst, weil du das so beschlossen hast –, und stattdessen erkennst, dass keine noch so umfassende Tätigkeit jemals all das definieren kann, was dich ausmacht? Was, wenn du allmählich verstehen würdest, dass ein Job ein Mittel zum Zweck ist und alles, was du zu deinem Wohlergehen und deiner Sicherheit oder dem Wohlergehen und der Sicherheit deiner Familie beiträgst, zwar von Bedeutung, aber nur eine Facette des Erfolgs ist? Was, wenn du nicht mehr glauben würdest, dass du der oder die Beste sein musst, um zu genügen, und stattdessen erkennst, dass es ein Ziel und ein Geschenk bedeutet, einen Ort zu haben, um aufzuwachen und von dort in den Tag zu starten, einen Grund zu haben, um aufzuwachen und etwas zu tun – ein Ziel und ein Geschenk, die niemals für selbstverständlich gehalten werden sollten?

Was, wenn du nicht mehr glauben würdest, du seist gescheitert, sondern allmählich erkennst, dass „Scheitern“ nur ein Wink des Lebens ist, um dir eine andere Richtung aufzuzeigen? Was, wenn du nicht mehr all die Male aufzählen würdest, bei denen die Dinge nicht genau so gelaufen sind, wie du es dir vorgestellt hattest, sondern wenn du in Erwägung ziehst, dass du vielleicht zu etwas Besserem geführt wurdest? Was, wenn du der Tatsache gegenüber Ehrfurcht und Respekt empfinden könntest, dass es eine mächtige Kraft zu deinem Schutz gibt – vielleicht eine, die du nicht benennen oder sehen, an die du vielleicht nicht einmal glauben kannst – und dass diese Kraft sich weigert, dir die Dinge zukommen zu lassen, die du dir am meisten wünschst, weil es etwas anderes gibt, wofür du bestimmt bist?

Was, wenn du nicht mehr glauben würdest, dein Leben werde sich ohne Brüche entfalten, sondern wenn du erkennst, dass der Mut, den es erfordert, immer wieder eine Tür zu öffnen, selbst wenn sich alle wieder schließen, einen Teil des Prozesses ausmacht?

Was, wenn du nicht mehr den Glauben an die Welt und das Leben selbst verlieren würdest, sondern es zulässt, dass deine Niederlagen deine Hoffnungen und dein Vertrauen stärken, weil du siehst, dass es einen Weg gibt, den du beschreiten kannst, und ein Kraftfeld, das dich in ihm hält, egal, wie sehr du versuchen magst, ihm zu entkommen?

Was, wenn du dich nicht mehr über andere ärgern würdest, weil sie nicht exakt so sind, wie du sie dir vorgestellt hast; wenn du vielmehr erkennen würdest, dass die Zeit, die sie dir schenken, eine große Hingabe und den Inbegriff von Liebe darstellt? Wenn du erkennen würdest, dass sie in keinster Weise verpflichtet sind, so zu sein, wie sie deiner Meinung nach sein sollten, und dass das Liebevollste, was du tun kannst, darin besteht, sie von deinen Erwartungen zu befreien? Was, wenn du erkennen würdest, dass sie nicht genau so sein müssen, wie du es dir vorstellst, damit du ihnen die Liebe geben kannst, die du zu verschenken hast? Was, wenn das Geschenk, das du gerade jetzt erhältst, die Chance bedeutet, die Unvollkommenheit eines anderen Herzens zu bezeugen, seine Ecken und Kanten und Ungeschliffenheit? Was, wenn die Reise im Grunde von dir verlangt, jemanden mit all seinen Mängeln zu lieben, sodass du vielleicht auch deine eigenen Mängel auf die gleiche Weise lieben kannst?

Was, wenn das Leben deiner Träume keines ist, in dem du alles für ein imaginäres Publikum perfekt machst, sondern eines, in dem du die Zeit damit verbringst, dich den wenigen Dingen zu widmen, die dir tief und leidenschaftlich am Herzen liegen – und all die anderen Verpflichtungen, die dich nur von deiner Liebe und deinem eigenen Leben fernhalten, ins Nichts entlässt?

Was, wenn du dich so eifrig auf die Mängel deines Körpers konzentrierst – die niemand außer dir selbst bemerkt –, dass du die Schönheit übersiehst, die alle anderen sehen? Was, wenn du glaubst, es sei mit deinem Aussehen etwas nicht in Ordnung, weil du übermäßig viel Zeit damit verbracht hast, dir auszumalen, wie leicht und frei sich Perfektion anfühlen würde? Was, wenn du dich nur einmal umsehen müsstest? Nach den Menschen, die du kennst oder auch nicht kennst, die einfach nur um dich herum sind? Was, wenn du feststellen würdest, dass nahezu niemand dieser Fantasie entspricht und dennoch viele ohne Einschränkung innig geliebt werden, dass sie durch und durch lebendig, glücklich und ihrer Wahrheit verhaftet sind, aufblühen und erfolgreich sind – ganz so, wie es sein soll?

Ich will damit nicht sagen, dass es in deinem Leben keine wirklichen Probleme gibt, nur, dass es sehr schwierig ist, diese tatsächlich zu identifizieren, wenn du so sehr damit beschäftigt bist, Unwichtiges zu korrigieren, dich so sehr um Fragen sorgst, auf die es keine Antwort gibt. Du könntest dein ganzes Leben damit verbringen, dich zu fragen, ob du wertvoll, gut genug, schön und erfolgreich bist, und würdest niemals eine konkrete Antwort finden. Also hast du die Wahl. Du hast die Wahl, wie du deine eigene Wahrnehmung dessen, was ist, gestalten willst.

Was, wenn die Reinigung deines Geistes durch hoffnungsvolle, freudige, positive Gedanken genau der Ausgleich wäre, der lange überfällig ist nach all den Jahren, in denen du nur die denkbar negativsten Interpretationen zugelassen hast?

Was, wenn du dich nach der ganzen Zeit, in der du der Idee aufgesessen warst, in deinem Leben gehe es darum, so perfekt wie möglich zu sein, gegenüber der Vorstellung öffnen könntest, dass du vielleicht stattdessen hier bist, um die Reise zu genießen, solange sie währt?

Brianna Wiest

Über Brianna Wiest

Biografie

Brianna Wiest ist die Autorin des SPIEGEL-Nummer-1-Bestsellers „101 Essays, die dein Leben verändern werden“, „The Mountain Is You“ und „When You‘re Ready, This Is How You Heal“. Sie schreibt unter anderem für Forbes und The Huffington Post über Achtsamkeit, Spiritualität und Selbstoptimierung. Mit...

Pressestimmen
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„Ich werde von Buch zu Buch einfach ein immer größerer Fan von Brianna Wiest!“

buecherseitenrascheln

„Ich mag die Denkanstöße und manchmal hilft es einfach sich zu reflektieren um aus den Trott, der einen ›aufhält‹ hinaus zu arbeiten.“

hanging_in_books

„Ich kann nur immer wieder sagen, wie wichtig und wertvoll ich die Bücher von Brianna Wiest finde.“

ophelialaurinrose

„Es ist nicht das erste Buch, das ich von der Autorin lese, denn ihre Bücher lehren mich immer wieder neu. Auch dieses Buch hat mich wieder auf eine ganz persönliche Reise mitgenommen.“

lisa_zeilenzauber

„Dieses Buch… Es hat mich wieder vollkommen in seinen Bann gezogen. Hat mich getroffen, ganz tief. Hat mich verstanden, mit all meinen wirren Gedanken. Hat gut getan, auf jeder einzelnen Seite. (...) Und genau aus diesem Grund kann ich euch das Buch nur empfehlen. Wie einfach alles von Brianna Wiest.“

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