Willkommen im Real Life - eBook-Ausgabe
Mein Leben zwischen Freunden, Fakes und Fakten
„Aufgebaut wie ein Interview verleiht das Buch einem den Eindruck, LeFloid direkt gegenüberzusitzen. Locker, entspannt und mit Witz erfährt man so nicht nur vieles über den Youtuber, sondern auch über die Plattform und ihre Hintergründe (…). Das Buch ist interessant geschrieben und gibt einmal andere Einblicke.“ - Ostsee-Zeitung
Willkommen im Real Life — Inhalt
Wird die Welt wirklich schlimmer – oder wird sie nur lauter? Werden Erwachsene immer kindischer – oder eigentlich nur normaler? Wie fühlt es sich an, wenn 4 Millionen Menschen die größten Fans und Kritiker zugleich sind? Wie sehr haben ihn die Reisen für seine YouTubePremium Doku-Serie "LeFloid VS The World" geprägt? Jenseits von Click-Army, YouTube und Nerdliebe beschreibt LeFloid, wie das Netz sein Leben verändert hat und was er seinem 15-jährigen Ich heute gerne mitgeben würde. Persönlich wie nie nimmt sich der Mann, der auch „Ulrich Wickert der Generation YouTube“ genannt wird, Zeit für die großen und kleinen Fragen des Lebens und schenkt seinen Fans damit ein Buch, das (fast) besser ist als das Internet!
Leseprobe zu „Willkommen im Real Life“
EINLEITUNG
Ich bin ein glücklicher Schweinehund. Das muss man ganz einfach mal so sagen. Viele Dinge, die ich im Leben erreichen wollte, habe ich schon geschafft: Ich bin mein eigener Chef, durfte unglaublich viel reisen und habe irgendwann auch gelernt, mich selber ganz okay zu finden. Außerdem schaffe ich mit Anfang dreißig immer noch einen Heelflip auf dem Skateboard, ohne dabei Material für ein Fail-Video abzuliefern. Das alles macht mich unglaublich froh und dankbar und ich bete jeden Abend zum fliegenden Spaghettimonster, dass das auch so bleibt.
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EINLEITUNG
Ich bin ein glücklicher Schweinehund. Das muss man ganz einfach mal so sagen. Viele Dinge, die ich im Leben erreichen wollte, habe ich schon geschafft: Ich bin mein eigener Chef, durfte unglaublich viel reisen und habe irgendwann auch gelernt, mich selber ganz okay zu finden. Außerdem schaffe ich mit Anfang dreißig immer noch einen Heelflip auf dem Skateboard, ohne dabei Material für ein Fail-Video abzuliefern. Das alles macht mich unglaublich froh und dankbar und ich bete jeden Abend zum fliegenden Spaghettimonster, dass das auch so bleibt.
Aber eine Sache habe mich erst jetzt getraut, weil ich bislang immer zu viel Ehrfurcht davor hatte: ein Buch über mich selbst zu schreiben. Dazu musste ich von meinem Freund, Geschäftspartner und Manager Boris mit sanfter Gewalt überredet werden. Er hatte die Idee, dass sein Kumpel, der Autor, Comedian und Filmemacher Tommy Krappweis und ich dieses Buch zusammen machen könnten. Tommy kannte ich bereits – allerdings nicht persönlich, sondern als Comedian bei RTL Samstag Nacht und als geistigen Vater von Bernd das Brot. Zumindest hoffe ich, dass er nur der geistige Vater und nicht der leibliche Vater von Bernd das Brot ist, aber das klären wir vielleicht mal in einem anderen Buch …
Beim ersten Treffen war sofort klar, dass Tommy und ich komplett auf einer Wellenlänge liegen. Wir haben den gleichen bescheuerten Humor, für uns ist die Gamescom die geilste Zeit im Jahr und in unseren Köpfen kreisen die weirdesten Gedanken. Deshalb haben wir uns einen Raum, zwei Stühle, drei Kameras und tausend Packungen Gummibärchen geschnappt und geredet, geredet, geredet.
Tommy ist zwar „Ich glaube nicht, dass es jemals ein grafisch beeindruckenderes Spiel als Wing Commander geben wird“-Jahre alt und mir deshalb haushoch überlegen, wenn es um Lebenserfahrung geht. Grade deshalb war er aber so ein großartiger Gesprächspartner. Immer wieder hat er neugierig nachgefragt und unerbittlich nachgebohrt, wenn er bei seinen oft persönlichen Fragen gespürt hat, dass er auf der richtigen Fährte ist. Das war hin und wieder ziemlich hart, aber gerade dadurch bin ich zu Erkenntnissen über mich selbst gekommen, die ansonsten hinter meiner Stacheldraht bewehrten Schutzmauer verborgen geblieben wären.
Mir ist in diesen Gesprächen erst so richtig bewusst geworden, wie sehr mein bisheriger Lebensweg von unzähligen Kurven, Sackgassen und Umwegen geprägt wurde. Ich hatte ein Leben vor YouTube, ich hab eins online, eins offline und dann gibt’s da noch den Typen, den ihr aus den Videos kennt. Deshalb kommt auf den folgenden Seiten mal LeFloid, mal Florian Mundt und mal Flo zu Wort. Das klingt nach Mindfuck Deluxe und das ist es auch! Aber Tommy hat sich echt den Arsch aufgerissen und meine Gedanken sortiert, mit kurzen Intros versehen und kommentiert – und darum lass ich euch das jetzt lesen.
Also, kommt rein in meinen Kopf, es ist eigentlich ganz schön da drin. Und vielleicht findet ihr in meiner Birne auch ein paar Sachen, die euch in eurem eigenen Leben weiterhelfen.
Euer Florian Mundt
ES IST IMMER schwierig, zu erklären, wer und wie man selbst so ist. Das überlässt man lieber anderen Leuten. Während die über einen reden, sitzt man dann daneben, nickt ab und zu oder schüttelt den Kopf und verdreht genervt die Augen. Um rauszufinden, wie sich jemand selbst sieht, fragt man ihn zum Einstieg besser andersherum.
LeFloid, was bist du definitiv nicht?
In Artikeln über mich steht unter dem Foto meistens: „LeFloid, alias Florian Mundt, macht Nachrichten für Jugendliche auf YouTube“.
Das ist hübsch, kurz, knackig, prägnant … und falsch. Wenn ich etwas definitiv nicht bin, dann Nachrichtensprecher.
Mir ist natürlich schon klar, woher das kommt: Wenn du als YouTuber in der Lage bist, dich halbwegs vernünftig zu artikulieren, fällst du für viele Menschen schon mal aus der Reihe. Für Leute, die mit diesem Internetz nix am Hut haben, sind YouTuber halbhirnige Kiddies, die Spültabs fressen, naiven Teenies Ramsch verkaufen, sich gegenseitig Fürze anzünden und dabei irgendwas Unverständliches brüllen.
Spricht man aber in ganzen Sätzen, die auch noch Sinn ergeben – und das, ohne währenddessen im IKEA eingesperrt zu sein –, dann ist die Überraschung groß: „Oh, guck mal, das kann ja reden! Und irgendwas mit News? Verrückt, das is ein Nachrichtensprecher-YouTuber! Guck ma, die Augenringe, hihi!“
Nun bin ich bestimmt alles Mögliche – aber kein Nachrichtensprecher. Ich bin auch kein Infoportal, kein Newsfeed und auch keine Satzbausteinschleuder der großen Nachrichtenagenturen. Stattdessen würde ich das, was ich tue, so beschreiben: Alles, was du in den letzten drei Tagen zu diesem Thema gehört hast, reflektiere auf meinem Kanal noch mal. Aber Achtung, ich habe dazu eine Meinung, die sich vielleicht von dem unterscheidet, was du bisher dazu gesehen oder gelesen hast. Und ich will wissen: Was sagst du dazu?
Denn unter meinen Clips kann man Kommentare hinterlassen, auf die ich täglich viel Zeit verwende. Ich lese, was ihr sagt, denke darüber nach und schreibe zurück. Außerdem gibt es da ja noch die Community, die untereinander diskutiert und so einiges beizutragen hat. Und da kann es dann auch mal passieren, dass ich nicht recht behalte; oder dass sich meine Meinung zu einem Thema ändert, weil mich jemand mit seinen Argumenten überzeugt hat. Und wenn das so ist, dann sag ich das auch laut.
Klar haben auch Nachrichtensprecher eine Meinung, aber es geht bei den Tagesthemen nicht um Gesprächsangebote, sondern um möglichst neutral präsentierte Infos. So soll das ja auch sein. Bei mir dreht sich’s aber um das, was danach kommt. Was machst du mit der Info? Was sagst du dazu?
Siehst du dich als eine Art „moralische Instanz“?
Nein, ich will keine moralische Instanz sein. Wirklich nicht. Das klingt nach erhobenem Zeigefinger, und solche Typen haben mich schon immer genervt. Klar, auch ich halte meine Grundhaltung für nicht ganz falsch: Leben und leben lassen. Und natürlich schwingt da oft auch Moral mit, vor allem, wenn es um Themen geht, denen man meiner Überzeugung nach mit Toleranz begegnen muss. Okay, Leben und leben lassen – das klingt jetzt fast ein wenig carpe-diem-instagram-fotospruch-simpel … aber hey, irgendwie ist es ja auch ganz einfach. Leben und leben lassen. So, fettich!
Richtig schwierig wird es allerdings dann, wenn man in die Details geht. Wie weit reicht meine Toleranz bei Intoleranz? Nehme ich Rücksicht auf Menschen, die sich rücksichtslos verhalten? Wie soll ich Meinungen akzeptieren und hinnehmen, die anderen schaden? Auch darüber müssen wir immer und immer wieder diskutieren, denn das ist jedes Mal anders, neu, aktuell und wichtig. Diese Unterschiede möchte ich herausarbeiten, denn okay, ich fasse das jetzt mal zusammen: Ich will keine Denkanleitung sein. Viel lieber bin ich Denkanstoß.
DAS WAR NUN LeFloid, der hier gesprochen hat. Doch was denkt Florian Mundt, der Mann dahinter, eigentlich so? Dass die Grenzen zwischen Person und Persona fließend sind, ist erst mal völlig logisch, denn genau das macht die Authentizität vieler YouTube-Persönlichkeiten aus. Trotzdem – oder gerade deswegen – gilt die nächste Frage ausdrücklich Florian Mundt:
Was willst du nicht sein, Florian Mundt?
Vieles von dem, was ich nicht sein möchte, habe ich schon hinter mir. Und durch diese Erfahrungen erst gelernt, was genau ich nicht sein möchte. Zum Beispiel will ich kein Wendehals sein. Ein schönes, altes Wort – aber das trifft’s. Dazu muss ich ausholen: Ich bin als Kind verdammt oft umgezogen und war auf ziemlich vielen verschiedenen Schulen. Daran war ich nicht ganz unschuldig, aber ich bin auch oft umgezogen worden und konnte mir nicht immer aussuchen, ob ich an der Schule bleiben wollte oder nicht. Jetzt mal vorsichtig formuliert.
Du bist öfter rausgeflogen?
Hm, ja, so kann man das auch ausdrücken. Ich kam nach der vierten Klasse aufs Gymnasium, dann wechselte ich vor der achten Klasse nach einem Umzug die Schule, dann noch einmal nach der Achten, die musste ich dann auch noch wiederholen … Ich war also immer wieder der Neue in der Schule, der strange Typ, den keiner kannte, und oft auf mich allein gestellt. Da ich das hasste, habe ich schnell gelernt, wie man sich assimiliert. Ich hatte immer sofort raus, wer in der „schulischen Gesellschaft“ welchen Stellenwert hatte, wie ich mich zu integrieren, was ich zu tun und zu lassen hatte, um akzeptiert und respektiert zu werden. Und diese Fähigkeit hab’ ich dann genutzt, um meinen Platz zu finden. Ich hatte also nie Probleme, Freunde zu finden. Das Problem war vielmehr das, was dieses ständige Auschecken, Adaptieren und Anpassen mit mir gemacht hat.
Der jugendliche Flo hat eine ganze Weile gebraucht, bis er überhaupt reflektiert hat, warum er sich immer so „off“ fühlte, obwohl er doch immer mittendrin im Geschehen war. Irgendwann habe ich dann verstanden, dass ich mir eben nicht täglich eine Maske aufsetzen will. Ich hatte einfach keinen Bock mehr, dauernd so zu tun, als wäre ich jemand anderes. Und mir wurde klar, dass mir das, was wir im „Freundeskreis“ so angestellt haben, überhaupt nicht guttat. Ich war eben ein „Wendehals“ geworden, der bei jedem Scheiß dabei war, obwohl ich es im Grunde nicht richtig fand. Wer ich eigentlich war und was ich wirklich dachte, das wusste keiner. Das war ein einschneidender Moment in meinem Leben – diese Selbsterkenntnis: So will ich nicht sein. Und dem bin ich seitdem treu geblieben – auch wenn das bedeutet, dass ich mit einer Entscheidung durchaus mal alleine dastehe.
Klar, Freunde sind mir wichtig, aber nicht um jeden Preis. Wer mich so nicht will, wie ich bin, der soll sich jemand anders suchen. Ich werde mich nie wieder für einen Haufen Leute verbiegen, nur um dazuzugehören. Und mir geht’s verdammt gut damit.
WÄRE DIESES BUCH ein Soundtrack, dann wäre der Begriff „Meinung“ das Main Theme. Flo kommt immer wieder darauf zurück, wie wichtig es ihm ist, dass sich die Menschen untereinander austauschen – und wie komplex dieser im Grunde simple Wunsch ist, sobald man ins Detail geht.
Warum bezeichnest du dich selbst als Meinungsfetischisten?
Weil ich einer bin. Perspektivensammler, Diskussionsjunkie, Debattenfreak – wie auch immer du das beschreiben willst. Aber mir geht’s nicht darum, dass sich alle in die Haare kriegen, bis der Lauteste gewinnt. Das wäre im Zweifel sowieso immer ich, denn auf meinem Kanal hab’ ich die Macht von Castle Grayskull. Mir geht’s aber auch nicht ums Gewinnen oder um didaktisches Vermitteln von Fakten im Frontalunterricht, sondern um Meinungsbildung durch Austausch. Und wenn am Ende dann auch noch ein Fazit rauskommt, mit dem wir alle leben können, dann ist das die Kür.
Um das alles auf die Kette zu kriegen, braucht es aber zunächst mal eine Sache, die mir extrem wichtig ist. Du hast ja vorhin nach der „moralischen Instanz“ gefragt, und ich habe deutlich gesagt, dass ich mich nicht so sehe. Aber weil Ausnahmen zum Leben gehören wie Curry zur Wurst, gibt es eben doch etwas, das ich tatsächlich predige: Mehr Toleranz. Betrachtet man den lateinischen Ursprung des Wortes, wird einem schnell klar, wo dabei der Haken ist: tolerare bedeutet nämlich aushalten oder ertragen. Ich muss es tatsächlich erst mal aushalten, dass jemand nicht meiner Meinung ist. Und erst, wenn ich das ertragen kann, dann kann ich auch diskutieren.
Also müssen wir uns zuallererst darauf einigen, dass jeder seine Meinung haben und die auch vertreten darf. Jeder darf sich ein Bild machen. Von allem. Und jeder darf das dann auch sagen. Nicht ohne Grund haben wir ein Recht auf freie Meinungsäußerung. Die Phrase „Das wird man wohl noch sagen dürfen“ ist Schwachsinn.
Wer diese Floskel verwendet, hat meistens nicht das Problem, dass er etwas nicht sagen darf, sondern dass er etwas auf eine bestimmte Art nicht sagen darf. Zum Beispiel, weil er damit andere beleidigt, herabwürdigt oder deren Rechte verletzt. Gerade Neonazis muss man immer wieder erklären: Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist kein Recht auf ignorantes Arschlochtum.
Und wenn das geklärt ist, dann können wir diskutieren, Wissen austauschen, Fakten abgleichen, Emotionen abholen und so hoffentlich irgendwann einen Konsens herstellen.
Das klingt einfach und komplex zugleich.
Na klar, es ist auch für mich in der Praxis immer wieder eine Herausforderung. Mal ganz ehrlich, man sagt doch am Anfang immer erst mal gerne: „Komm, lass mal deine Meinung hören, und wir diskutieren sachlich darüber.“
Dann kommt aber das erste Statement, und du willst dich nur noch erbrechen: „Würg, okay, verpiss dich.“ So als würde man sagen: „Also, deine Meinung hab’ ich mir jetzt aber echt ganz anders vorgestellt!“
Der Missbrauch der Meinungsfreiheit ist ja nicht nur bei Neonazis und solchen, die es werden wollen, zu beobachten. Auch meine Freunde mit dem Alu-Hut legen die Forderung nach „eigenständigem Denken“ in ihrem Sinne aus: „Wach auf, Schlafschaf! Denk doch mal nach! Informier dich mal anhand von wahren Fakten!“ Und wenn man dann auf ihre lustigen Links klickt, die wirren Videos anschaut und nachvollzieht, woher ihre „wahren Fakten“ stammen, dann wird schnell klar, dass sich diese Art der Meinungsbildung von meiner Art der Meinungsbildung – vorsichtig gesagt – fundamental unterscheidet.
Und trotzdem bleibe ich dabei: Zu Beginn einer Diskussion müssen beide Haltungen gleichwertig behandelt werden. Ist man nach dem ersten Austausch sofort auf hundertachtzig und würde den anderen am liebsten quer durch die Kommentarspalte prügeln, muss man eben entscheiden, ob sich die Diskussion überhaupt lohnt. Eventuell kommt da letztlich nur noch mehr Geschwurbel, Hass und Getrolle dabei raus. Es ist völlig legitim, sich zu fragen: Besteht überhaupt die Chance, dass da ein Gespräch zustande kommen könnte?
Klar, das kann bisweilen auch auf eine Art erhellend, entlarvend oder gar unterhaltsam sein, keine Frage – es bringt uns aber nicht wirklich weiter.
Also geht es dir auch darum, wo die Meinung herkommt?
Genau! Will man nur stattfinden, oder hat man eine wasserdichte Meinung? Hat man die Fakten auf seiner Seite oder nur eine halb gelesene Schlagzeile, die man beim Drüberscrollen nicht verstanden hat? Folgt man in den sozialen Medien einem Einflüsterer, der vor der Naziflagge oder einer Wand mit Fotos vom World Trade Center, der angeblich gefälschten Mondlandung, Reptiloiden und Obama als Satan steht?
Also reden wir von Meinung aufgrund von Fakten und Beweisen? Oder reden wir von Meinung durch Manipulation?
Bei dieser Frage bin ich radikal. Denn auch eine Meinung, die auf Manipulation beruht, ist zuerst mal eine Meinung. Die Frage ist vielmehr, wie es weitergeht.
In meiner täglichen Interaktion mit solchen Menschen brauche ich für diesen Grundrespekt eine Menge Nerven, die ich mir eigentlich für den restlichen Wahnsinn des Lebens aufsparen wollte.
Trotzdem möchte ich mich dafür starkmachen, nicht immer gleich die erste Ausfahrt zu nehmen, dem anderen noch schnell einen Gag hinzuknallen und sich dann zu verabschieden.
Klar, ich mag anderer Meinung sein, aber oft kann ich dann doch den Menschen hinter der konträren Haltung erkennen und sein eigentliches Anliegen verstehen. Und dann kann ich endlich sagen: Okay, und jetzt lass uns mal einen Konsens finden, mit dem es uns allen besser gehen könnte. Das sind dann die geilsten Momente in meinem komischen Job.
MEMPHIS MAFIA – so nannte man den inneren Kreis um Elvis Presley: Eine irre Mischung aus Familie, Freunden, Bodyguards, Doktoren, Köchen, Tieren und Jasagern. Wenn man so im Rampenlicht steht, wie das auch bei Flo der Fall ist, kann es irgendwann schwerfallen, neue Freundschaften zu schließen und alte zu erhalten. Wann mutiert der bestehende Freundeskreis zur Memphis Mafia?
Wie hältst du es mit Freunden, Feinden und Soldaten?
Boah, das ist ein ganz schwieriges Thema. Interessanterweise hatte ich darüber vor Kurzem mit meinem besten Freund eine lange Diskussion. Wir haben uns gefragt: Was ist wichtiger: Loyalität oder Ehrlichkeit?
Man denkt immer, beides ginge miteinander einher, aber das muss gar nicht so sein. Trump scheint es bei seinem Gefolge zum Beispiel kaum um Ehrlichkeit zu gehen. Dafür spricht er laufend von Loyalität. Für mich wirkt das so, als hätte er lieber willenlose loyale Zombies um sich als irgendwen, der ihm einen wirklich hilfreichen Rat geben könnte.
Also, so wichtig mir Loyalität auch ist, die Ehrlichkeit toppt es. Man darf und soll natürlich hinter dem stehen können, was man tut, als Freund, Partner, Kollege, und dennoch muss es in jeder Beziehung möglich sein, zu kritisieren, zu hinterfragen oder zu korrigieren. Das Schwierige daran ist – auch für mich persönlich –, dass man ein solches Umfeld erst mal schaffen muss, auch wenn es manchmal für einen selbst unbequem ist. Es hilft nichts, wenn ich sage: „Hey, sag mir alles, was du denkst“, und sobald dann mal Kritik kommt, werf’ ich brüllend Fernseher aus dem Fenster und den Kumpel oder Mitarbeiter gleich hinterher.
Eine der größten Gefahren in meiner beruflichen Situation ist das, was ich „schleichenden Stillstand durch Unehrlichkeit“ nenne. Im Grunde ist mein Angstszenario dasselbe wie im uralten Märchen „Des Kaisers neue Kleider“. Keiner sagt einem mehr die Wahrheit darüber, ob etwas kacke ist, oder ob man selbst scheiße ist – weil alle entweder Angst davor haben, es einem ins Gesicht zu sagen, oder weil sie sich um ihre eigenen Interessen sorgen. Und irgendwann glaubt man dann jeden noch so haarsträubenden Quatsch und denkt: „Hö, so geil. Ich bin so geil.“
Ich weiß es natürlich nicht sicher, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das bei George Lucas an einem bestimmten Punkt so gewesen sein könnte. Anders kann ich mir das mit den Prequels zu „Star Wars“ nicht erklären. Gab es da niemanden mehr, der laut gesagt hat: „Ähm … George … das is’ jetzt vielleicht gar nicht soooo lustig mit diesem JarJar Binks, und magst du nicht vielleicht mal weniger Planeten zeigen und ein bisschen mehr die Protagonisten …?“ Und so ist er eben ein bisschen ausgetickt mit seinem Digitalfetisch, der Trade Federation, dem Lava-Videogame und so weiter. Wie gesagt, ob es wirklich stimmt, weiß ich nicht, das ist nur so eine Theorie von mir, aber sie passt auch auf Peter Jackson und den Hobbit oder die Matrix-Sequels. Je erfolgreicher du bist, desto mehr Menschen wollen an dir mitverdienen und desto weniger Leute sagen dir die Wahrheit.
Darum lege ich viel Wert auf mein privates Umfeld aus Freunden und Familie. Ganz vorne steht meine Frau. Die habe ich vor mittlerweile fast dreizehn Jahren kennengelernt – also lange bevor die YouTube-Gaudi ein Erfolg, geschweige denn ein monetärer Erfolg wurde. Das sind alles Leute, die ich schon lange kenne und die ehrlich zu mir sind.
Höre ich da raus, dass zu deinem engeren Kreis nicht so viele Leute dazugekommen sind, seit du erfolgreich bist?
Ich gebe zu, dass ich im Lauf der letzten Jahre vorsichtiger geworden bin. Auf jeden Fall sortiere ich die Menschen um mich herum noch mehr in Freunde und Kollegen. Außerdem gibt es da noch Bekannte, enge Freunde, logischerweise auch Mitarbeiter, Partner oder Leidensgenossen, die mir irgendwie nahe sind, weil sie das Gleiche erlebt haben wie ich, aber deswegen nicht zwangsläufig zu den besten Freunden werden.
Die Blase mit den Bekannten ist wahrscheinlich die größte. Direkt danach kommen Kollegen, mit denen man ein freundschaftliches Verhältnis hat. Die sind für bestimmte Dinge genau die richtigen Gesprächspartner, aber zu persönlich muss das für mich nicht werden. Ich würde mir da zum Beispiel eher keine Beziehungstipps oder Erziehungsratschläge abholen. Find ich aber auch gar nicht schlimm. Warum muss ich denn der beste Freund von jedem sein? Und ich weiß, dass das die meisten in meinem professionellen Umfeld genauso sehen.
„Die meisten“ sind nicht alle …
Ja, klar. Wenn sich die persönliche Ebene mit der beruflichen vermischt, wird es manchmal ungemütlich. Zum Beispiel kommt dann so was wie: „Ey, du folgst mir nicht auf Twitter? Hast du ein Problem mit mir?“ Ich muss dann immer erklären, dass ich gerade mal 149 Leuten auf Twitter folge. Und wenn ich ehrlich bin, interessieren mich von den 149 Leuten eigentlich nur 100. Wenn jemand interessante Dinge zu sagen hat oder ich gerne auf dem Laufenden gehalten werden will, dann folge ich der Person oder dem Organ auf Twitter. Sonst eben nicht. Nicht jeder, den ich sympathisch oder angenehm finde, haut mich automatisch auch mit seinen Tweets vom Stuhl. Jemandem bei Twitter, Instagram und Co. zu folgen ist kein Liebesbeweis. Die „Freundschaftsanfrage“ auf Facebook ist zwar clever benannt, aber wir wissen doch alle, dass kaum jemand 4.899 echte Freunde hat.
ES KLINGT IMMER wieder durch: Die Schulzeit war für Flo ein Kampf an mehreren Fronten – gegen Form und Formeln, Erwartungen und Pflichten genauso wie gegen manche Lehrer, Mitschüler oder eben gegen sich selbst.
Mit welchen drei Begriffen würdest du deine Schulzeit zusammenfassen?
Ich brauch nur zwei: Dummheit und Trotz. Damit meine ich aber nicht die Schulen, sondern mich. Beispielsweise stand bei mir in der zehnten Klasse im Fach „Kunst“ auf dem Zeugnis eine 6, also wirklich null Punkte. Und zwar deswegen, weil ich das Werkstück, das am Jahresende abgegeben werden sollte und aus dem die Note generiert wurde, nicht abgegeben habe. Das zu tun war Dummheit. Nichts abzugeben, obwohl ich mein Werkstück fertig hatte, das war purer Trotz.
Ich hab das gemacht, weil ich es zum Kotzen fand, dass Kunst mit Noten bewertet wird. „Was bildet diese Lehrerin sich ein?“, dachte ich mir, und darum bin ich an dem Tag der Abgabe einfach nicht in die Schule gegangen. Ich finde es heute noch seltsam, dass in der Schule Kunst benotet wird. Andererseits ist mir natürlich schon klar, dass man sich auch in diesem Fach auf irgendwas einigen muss, was in einer Schulnote mündet, wenn man auf einer Schule ist, die mit Noten arbeitet. Man kann ja zumindest das technische Handwerkszeug bewerten.
Die Nummer, die ich damals abgezogen habe, zeigt aber ganz gut, wie ich so drauf war. Ich war so unfassbar abgefuckt von allem.
Dagegen sein, um dagegen zu sein? Das klingt, mit Verlaub, auch stark nach Pubertät.
Ja schon, aber das muss man ja nicht unbedingt bis zur Volljährigkeit durchziehen. Ich wollte aus Prinzip keine Erwartungen erfüllen und nichts tun, nur weil man es halt so macht. Regeln, Autoritäten, Disziplin – das hat mich alles genervt. Im Grunde nervt es mich heute manchmal immer noch und zwar dann, wenn es hohl ist. Wenn Regeln nur befolgt werden, weil es sie gibt, und nicht, weil sie sinnvoll sind.
Dass ich mein Abi dann zwei Jahre später tatsächlich im Kunst-Leistungskurs gemacht habe, ist die eigentliche Pointe der Geschichte. Mein Vater ist Schlossermeister, und ich kann Lichtbogenschweißen. Das war für mich dann auch die Lösung für das Dilemma, Kunst benoten zu müssen. Denn ich hab mir gesagt: „Ich mach keine Kunst, ich liefere Handwerk ab.“
Trotz 70 Fehlstunden in der 11. Klasse habe ich mein Abi schlussendlich mit einem Durchschnitt von 1,6 geschafft. Darüber bin ich heute sehr froh, aber ich bereue meine Sturheit und die vielen Umwege auch nicht, denn so musste ich mir irgendwann die Frage stellen, wofür ich das alles mache.
Das ging aber nicht von heute auf morgen, und es hat auch nicht auf einmal KLICK! im Hirn gemacht. Dass mein täglicher Kampf gegen das System in erster Linie ein Kampf gegen mich selbst war, das habe ich erst durch meine Frau, damals noch Freundin, verstanden. Und auch meiner Klassenlehrerin aus der Zehnten habe ich viel zu verdanken. Denn die ist tatsächlich eines Tages zu meinen Eltern nach Hause gegangen und hat ihnen ganz klar gesagt: „Sie können Ihren Florian nach der zehnten Klasse nicht auf den Arbeitsmarkt loslassen. Der weiß nicht, was er machen will, und der weiß auch sonst nicht, wohin mit sich. Wenn er jetzt die Schule verlässt, dann stürzt Ihr Sohn gnadenlos ab. Lassen Sie uns stattdessen schauen, ob er noch ein Jahr auf der Schule durchhält.“ Das war tatsächlich meine Rettung.
GROSSE MACHT bedeutet große Verantwortung. Nicht zuletzt dank Spiderman ist der Spruch sattsam bekannt und fungiert als moralischer Dreh- und Angelpunkt in vielen Superhelden-Storys. Auch wenn die (meisten) großen YouTuber weder Capes noch rote Unterhosen über dem Onesie tragen, ist doch die Macht stark in ihnen. Zumindest was den Effekt auf ihre Abonnenten und Follower angeht.
Du hast durch deinen Output eine Verantwortung – ob du sie nun willst oder nicht.
Ja, ich hab da anfangs viel drüber nachgedacht. Da hatte ich auch noch genug Zeit, denn die Abozahlen sind ja nicht innerhalb von zwei Tagen hochgeschossen. Viele Dinge, die mir heute leicht von der Hand gehen oder bei denen ich inzwischen einfach weiß, wie ich sie am besten hinkriege, hab ich in dieser Anfangszeit gelernt. Wenn man so will, waren die ersten Jahre auf YouTube die Lehre, und jetzt hab ich mehr oder weniger „ausgelernt“. Klar gibt es immer noch genug zu lernen, und das täglich. Aber die Basics hab ich jetzt drauf, und dazu gehört auch der Umgang mit der „Followerpower“.
Natürlich gibt’s bei mir genauso wie bei den Kollegen sogenannte Cross-Promotion: Schaut mal, der macht was Gutes, seht euch den mal an – hier ist der Link. Wichtig ist, dass man nichts propagiert, was man kacke findet. Okay, sagen wir mal, mir ist das wichtig. Wenn es eine Cross-Promo-Aktion ist, hinter der ich inhaltlich stehen kann, dann merken das die Leute draußen auch.
Du kannst aber nicht nur andere YouTuber empfehlen, sondern auch Meinungen …
Du meinst, politisch irgendwo eingreifen? Das tue ich insofern, als dass ich laut und deutlich sage: „Geht wählen!“ Und ich sage auch: „Wählt nicht unbedingt rechts.“
Ich halte mich aber sehr zurück, wenn es um Personen geht. Obwohl ich letztens zum Beispiel ein Video gemacht habe, in dem ich – rein hypothetisch – darüber gesprochen habe, dass man Beatrix von Storch wegen Volksverhetzung anzeigen könnte. Da es ein Zivilverfahren wäre, könnten das eine Millionen Leute tun. So was mach ich dann schon mal, aber bisher haben sich ihre Anwälte noch nicht bei mir beschwert, also geh ich mal davon aus, dass sich da kaum ein Kläger von mir motivieren hat lassen. Einerseits schade, andererseits vielleicht auch ganz gut so.
Der Gaming-Journalist Uke Bosse hatte mal eine großartige Idee: Wie wäre es, wenn alle Zuschauer von LeFloid in die AfD eintreten würden, dann aber bei jeder Mitgliederbefragung dagegen stimmen?
Stell dir mal den Aufwand vor, wenn die bei jedem Parteieintritt erst einmal prüfen müssten, ob die jeweilige Person meinen Kanal abonniert hat! Und dann gibt’s ja noch die Leute, die mein Zeug anschauen, aber kein Abo haben. Und wenn die Aktion dann bekannter wird und noch mehr Menschen da draußen mitmachen, dann wäre es für die AfD nicht mal mehr ansatzweise möglich, das irgendwie zu filtern.
Die Idee schwelt noch so vor sich hin, denn da sollten in der Realität doch noch ein paar Sachen bedacht werden. Man müsste ja auch Parteibeiträge zahlen, zu den Parteitagen gehen und so weiter. Ob meine Zuschauer sich das antun wollen, ist schon fraglich. Und will ich das meinen Zuschauern antun?
Vielleicht denken wir da besser noch ein paarmal ganz gründlich drüber nach. Eventuell findet sich für all das wirklich eine coole Lösung, und dann sprengen wir mit Followerpower die AfD von innen.
Und um damit zu der Ursprungsfrage zurückzukommen: Ja, es ist schon krass, dass wir überhaupt über so was nachdenken. Jeder große YouTuber, jeder Social Influencer hat zumindest theoretisch diese Macht. Die Frage ist mal wieder: Was machst du daraus.
Ich denke, ich hab das bis auf ein paar Ausreißer ganz gut im Griff. Oder sollte man sagen: „Ich hab mich da gut im Griff“, denn darauf kommt es ja letztlich an. Und jetzt entschuldige mich kurz, ich muss dringend den Uke Bosse anrufen …
DIE SOGENANNTEN „Influencer“ sind für die Werbewirtschaft „Supertargets“: Das jeweilige Produkt gewinnt durch sie im besten Fall sowohl Verbreitung als auch Charakter. Es ist wirklich kein Wunder, dass Firmen, Marken, Parteien, Verbände und viele andere um die YouTube-Stars herumwuseln und gerne hätten, dass diese mit dem Finger auf deren Kram deuten.
Influencer – wie geil findest du dieses Wort?
Auf einer Skala von 0–100 finde ich das Wort etwa 6 Prozent geil. Aber wenn wir ehrlich sind, trifft es zu 96 Prozent ins Schwarze.
Am nervigsten sind Marketingleute, die sagen: „Wir brauchen einen Influencer!“ Und du merkst ganz schnell, dass das für die eigentlich nur heißt: „Wir brauchen jemanden, der unseren Job macht.“
Also peilt der Werbemensch einen Deal mit einem großen YouTube-Star an und denkt, wenn der mitmacht, ist ja alles geritzt. Der Influencer bekommt einen Teil des Marketingbudgets, den Rest behält die Agentur und schaut nun aus dem Sessel heraus zu, wie alles von alleine läuft: Der Influencer hält die geniale Mouse-Headphone-Kombi einmal in die Höhe und findet sie ganz arg supi, und schon finden seine Follower die auch alle ganz arg supi.
Dann muss der Hersteller ja nur noch dafür sorgen, dass es das Ding auch zu kaufen gibt, und die Agentur stellt schon mal den Schampus kalt. So weit, so gut, so Quatsch.
Mal davon abgesehen, dass man heute viel mehr tun muss, um eine Marke groß zu machen und zu pflegen, gibt es in der Rechnung noch eine Variable, die die Marketingkollegen oft komplett ignorieren: Den YouTuber selbst.
Es passiert wirklich nicht so selten, dass sich jemand bei meiner Agentur meldet und anscheinend davon ausgeht, dass wir nur auf seine Mail gewartet haben. Früher hab ich mich auf solche Anfragen einfach gar nicht gemeldet, aber die schreiben dann immer und immer wieder. Also antwortet ihnen heute jemand aus meinem Team und sagt mit tendenziell eher dürren Worten ab, damit sie dann hoffentlich aufhören, unsere Inboxen zu verstopfen.
Früher hab ich alles alleine gemacht, aber heute bin ich froh um mein Team aus insgesamt zehn Leuten für die Kanäle plus drei in der Agentur. Es wäre längst nicht mehr möglich, das ohne Cutter, Redaktion, Agentur und Assistenten zu stemmen. Allein die vielen Anfragen könnte ich gar nicht bewältigen.
Interessant ist auch, dass das Wort „authentisch“ in den Konzepten immer so betont wird: „Das authentische Testimonial bleibt dabei immer authentisch und ist auch ansonsten voll authentisch, wie auch unser Produkt so authentifiziös authentisch ist. So erreichen wir eine zusätzliche Authentizitäts-Authentifizierung unseres im Grunde bereits schon sehr basis-authentischen Produkts.“
Und dann hält dir einer von den lustigen Werbekaspern doch tatsächlich ein Skript hin, das du vorlesen sollst: „Also bring den Text bitte ein zwischen Minute X und Minute Y, weil wir da festgestellt haben, dass da am meisten Leute zusehen. Dann redest du mindestens 21 Sekunden über unser Produkt, bis die Awareness fulfilled ist und dann vor der Overdose natürlich stoppen. Später kommt dann noch mal ein Reminder nach Minute Z und bitte in den Comments auch ab und zu drauf hinweisen, und zwar mit diesem Satz, den wir dir hier aufgeschrieben haben, okay? Cool.“
Da waren zum Teil so schlimme Sachen dabei, die für jeden, dem die eigene Integrität auch nur ein bisschen was bedeutet, völlig undenkbar wären. Künstlich, aufgesetzt, peinlich, schlimmer als jede Waschmittelwerbung. Außerdem entreißt dir das auch jegliche kreative Freiheit in deinem Format. Ganz ehrlich, teilweise dachte ich mir: „Bevor ich so was sage, erschieß ich mich lieber.“
Authentizität stellt sich ja nun eher selten durch auswendig gelernte Texte und getimte Werbeunterbrechungen ein. Und man kann auch authentisch sein, wenn man für etwas Kohle bekommt. Ich will nur mit Dingen und Aktionen Geld verdienen, hinter denen ich voll stehen kann. Und dann rede ich drüber auch so, wie ich es empfinde. Wenn das für das jeweilige Produkt okay ist, dann haben wir einen Deal, den ich dann natürlich auch entsprechend den Regeln des jeweiligen Social-Media-Dienstes kennzeichne. Wenn meine Art oder Sichtweise aber nicht zu dem passt, was die Agentur sich zusammengehirnt hat, dann lassen wir es eben bleiben. So mach ich das zumindest, aber das soll jeder „Influencer“ für sich selbst entscheiden.
„Das Buch ist ein absoluter Pageturner.“
„Aufgebaut wie ein Interview verleiht das Buch einem den Eindruck, LeFloid direkt gegenüberzusitzen. Locker, entspannt und mit Witz erfährt man so nicht nur vieles über den Youtuber, sondern auch über die Plattform und ihre Hintergründe (…). Das Buch ist interessant geschrieben und gibt einmal andere Einblicke.“
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