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Zorn (Opcop-Gruppe 2)Zorn (Opcop-Gruppe 2)

Zorn (Opcop-Gruppe 2) Zorn (Opcop-Gruppe 2) - eBook-Ausgabe

Arne Dahl
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Thriller

„Schreibstil und Handlung vermögen zu fesseln.“ - Neue Luzerner Zeitung

Alle Pressestimmen (21)

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Zorn (Opcop-Gruppe 2) — Inhalt

Ein erhängter Chirurg in einem belgischen Landhaus. Fünf Tote bei einem brutalen Anschlag in einer Stockholmer Kneipe. Ein vergifteter Politiker auf einer italienischen Insel: Eine Serie von Morden, die scheinbar unabhängig voneinander in ganz Europa verübt werden. Und dann geraten zwei Ermittler der Opcop-Gruppe selbst ins Fadenkreuz der Täter ...

€ 14,00 [D], € 14,40 [A]
Erschienen am 11.08.2014
Übersetzt von: Antje Rieck-Blankenburg
512 Seiten, Broschur
EAN 978-3-492-30500-6
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€ 9,99 [D], € 9,99 [A]
Erschienen am 27.02.2013
Übersetzt von: Antje Rieck-Blankenburg
496 Seiten
EAN 978-3-492-96185-1
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Leseprobe zu „Zorn (Opcop-Gruppe 2)“

1 – Flaute



Insel I

Livorno, 8. Mai

Ein Schleier. Alles dahinter ist nur schemenhaft zu erkennen. Dann, ganz sacht, eine Bewegung. Wie sich der Schleier gleichsam prüfend lüftet. Sich wie in Zeitlupe aufbauscht. Dann öffnet er sich. Und gibt die Sicht frei.

Auf das, was er gesehen hat. Was er gespürt hat. Die ganze Zeit über.

Dabei dürfte sich die Tüllgardine gar nicht bewegen. Denn nachdem sich der sanft wiegende Schleier geöffnet hat, ist eine vollkommen glatte Wasseroberfläche zu sehen. Windstille.

Flaute.

So hat sich die Welt für Deda dargestellt, als er in [...]

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1 – Flaute



Insel I

Livorno, 8. Mai

Ein Schleier. Alles dahinter ist nur schemenhaft zu erkennen. Dann, ganz sacht, eine Bewegung. Wie sich der Schleier gleichsam prüfend lüftet. Sich wie in Zeitlupe aufbauscht. Dann öffnet er sich. Und gibt die Sicht frei.

Auf das, was er gesehen hat. Was er gespürt hat. Die ganze Zeit über.

Dabei dürfte sich die Tüllgardine gar nicht bewegen. Denn nachdem sich der sanft wiegende Schleier geöffnet hat, ist eine vollkommen glatte Wasseroberfläche zu sehen. Windstille.

Flaute.

So hat sich die Welt für Deda dargestellt, als er in der Frühjahrskälte von der Hand des Kapitäns an Deck des alten Lastkahns gehoben wurde. Beinahe friedlich. Als bestünde neue Hoffnung für die Menschheit.

Aber so dachte Deda natürlich nicht. Dafür war er noch viel zu jung. Er war zehn Jahre alt, und der Fluss lag spiegelglatt vor ihm. Es sah beinahe so aus, als läge noch immer eine hauchdünne Eisschicht auf der Wasseroberfläche, die der alte Kahn mit der Schärfe ­eines Rasiermessers durchschnitt. Erstaunlich lautlos.

Auf beiden Seiten des Flusses erstreckte sich die karge, trostlose Landschaft, eine Landschaft, die er in den vergangenen Wochen durch so viele Fenster gesehen hatte. Zuerst durch Zugfenster, dann durch Barackenfenster und schließlich durch die Bullaugen eines Schiffes. Wenn man diesen Kahn überhaupt als Schiff bezeichnen konnte.

Der Kapitän warf Deda erneut einen besorgten Blick zu. Eine Woche zuvor hatte er auf seinem alten Kahn noch Holz transportiert. Jetzt war die Fracht eine andere. Und sein Leben war ein anderes geworden.

Es sind vier Kähne, die jahrzehntelang widerspenstiges Holz durch die kärgste aller Landschaften transportiert haben. Dedas Kahn ist der erste in der Reihe. Derjenige, der die blanke schwarze Wasseroberfläche mit unerwartet scharfen Schnitten zerteilt.

Es ist so lange her und dennoch so gegenwärtig. Es war im Mai, und eigentlich hätte es gar nicht so kalt sein dürfen. In der Großstadt, in der Deda aufwuchs, war es fast schon Sommer. Bäume und Sträucher blühten, als sie ihn in der Stadt aufgriffen, die bis dahin seine Welt gewesen war. Er begreift immer noch nicht, warum. Weil er Waise ist? Weil Großmutter ihn nicht jeden Tag in die Schule schickte? Weil er seinen neuen Pass vergessen hatte? Er weiß es nicht, er begreift nichts. Außer, dass der Kapitän freundlich ist. Er tätschelt Deda den Kopf, doch sein Gesichtsausdruck bleibt sorgenvoll.

Der Tag vergeht erstaunlich langsam. Die Natur scheint innezuhalten und mitten in ihrem sonst so dauerhaften Streben nach Veränderung ins Stocken geraten zu sein. Als wisse sie, was geschehen wird. Als reagiere sie instinktiv auf das naturwidrige Geschehen.

Sie sind inzwischen seit mehr als zwei Wochen unterwegs. Den Großteil der Strecke haben sie mit dem Zug zurückgelegt. Sie sind viele, so viel weiß Deda, Tausende, und sie bekommen nur wenig Brot und Wasser am Tag. Der kollektive Hunger wird immer lähmender, immer bedrohlicher. Aber jetzt sind sie bald da. Das hat der Kapitän gesagt.

Deda vertraut dem Kapitän.

Vorhin hatten sie tatsächlich für eine Weile angehalten. ­Legten an einem Pier an, der zu einer Stadt zu gehören schien. Zu dem Zeitpunkt war Deda noch unter Deck. Der Gestank, das Wimmern, die Schreie. Die unvermittelt ausbrechenden Schlägereien um die wenigen Bullaugen. Die brutale Bande mit dem Glatzköpfigen, die Deda aus seinem Viertel zu Hause kannte. Von der er sich immer ferngehalten hat. Damals wie heute.

Die vom Rauchen kratzige Stimme des Glatzkopfs: „Verdammt, sie fahren wieder!“

Die daraufhin einsetzende Bewegung der fast fünftausend Gefangenen, die einander zu schieben und zu pressen beginnen. Gegen die Wände, hinunter auf die Bodenplanken. Deda hat gehört, wie Menschen starben. Er hörte die Geräusche des Todes. Und bevor er wusste, wie ihm geschah, hatte das Ge­­räusch auch seinen Körper erfasst und bohrte sich tief in seinen Kopf. Er wurde an der Wand nach oben gepresst und spürte, wie sämtlicher beharrliche Widerstand, der ihn seit mehr als zwei Wochen in dieser Hölle am Leben gehalten hatte, mit einem Mal aus ihm wich.

Plötzlich war es angenehm zu sterben.

Was dann geschah, nahm er nur schemenhaft am Rand der Ohnmacht wahr. Die Luke über seinem Kopf wurde geöff­­net. Eine große, raue Hand langte nach unten. Und plötz­­lich stand er heftig schlotternd oben an Deck, doch die klare kalte Luft, die in seine Lungen strömte, ließ ihn wieder Kraft schöpfen.

„Befehl“, brummte die Kapitänsstimme. „Mir erteilt kein Idiot einen Befehl.“

Deda gelingt es zum ersten Mal, dem Blick des Kapitäns zu begegnen. Er sieht sehr besorgt aus.

„Jetzt ist es nicht mehr weit“, erklärt der Kapitän, „aber ich bin mir nicht sicher, ob es dort, wo ihr hinsollt, so viel besser sein wird.“

Es ist nicht viel mehr als eine kleine Unebenheit, ein winzig kleiner grauer Fleck, der sich auf der makellosen schwarzen Oberfläche des Flusses abzeichnet, weit in der Ferne am äußersten Rand des Blickfelds. Anfänglich scheint er nicht zu wachsen. Er scheint ebenso innezuhalten wie die übrige Natur.

Dann löst sich die Illusion auf, und die Natur gerät wieder in Bewegung. Der graue Fleck wird größer und größer. Schließlich entpuppt er sich als Insel.

Sie sind angekommen.

Die Gefangenen werden von den Kähnen gelassen. Auf der Insel stinkt es nach Sumpf und Moder.

Deda ist noch so klein. Eigentlich kennt er sich nicht aus mit Sumpf und Moder. Aber sein Organismus reagiert in­­stinktiv. Der modrige Geruch sucht sich einen Weg in sein Innerstes.

Hinzu kommt die Kälte. Er begreift zwar nicht, wie es mitten im Mai schneien kann, aber er riecht, dass Schnee in der Luft liegt.

Die Insel ist klein und unbewohnt. Sie besteht lediglich aus sumpfigem Gelände und vereinzelten Pappelhainen. Dedas alte Stiefel sinken in den feuchten Boden ein, der bei den kalten Temperaturen langsam zu gefrieren beginnt. Er steht einfach da, wartet ab und versucht sich unsichtbar zu machen. Allerdings bewegt er die Füße, ihm ist kalt. Er tritt auf der Stelle, an einem Ort, den Gott vergessen hat.

Um ihn herum herrscht Chaos. Die Gefangenen werden ge­­zählt. Gefangene aus vier großen Lastkähnen, ein grummelndes Gedrängel, ein drängelndes Gegrummel. Die Hälfte kann kaum gehen und stolpert taumelnd auf dem sumpfigen Boden umher. Die Toten werden herausgetragen, woraufhin sich der Leichengestank mit dem Sumpfgeruch mischt.

Die Aufseher, in ebenso erbärmlichem Zustand wie die Ge­­fangenen und nur durch ihre Gewehre zu erkennen, tragen Jutesäcke an Land. Plötzlich greifen die Gefangenen sie an. Die Säcke reißen. Aus ihnen rinnt etwas Weißes. Es ist Mehl, das herausstaubt und wie vergebliche SOS-Rauchsignale in die Luft steigt, bis die Feuchtigkeit wie Vorboten des Schneesturms, den Deda heraufziehen spürt, kleine weiße Klümpchen zu Boden fallen lässt. Die Aufseher schießen auf die angreifenden Gefangenen. Das Mehl vermischt sich mit Blut. Ein rötlich-weißes Klümpchen landet vor Deda auf dem feuchten Boden. Ein Blutfleck, denkt er. Er will ihn auflecken. Denn in seinem Körper wütet der Hunger. Aber er lässt es bleiben.

Der Uniformierte, der am Pier zugestiegen ist, pfeift die Jutesackträger zurück. Obwohl er sich bemüht, herrisch und streng auszusehen, steht ihm die Angst ins Gesicht geschrieben. Deda erkennt die Angst wieder. Er weiß, wie sie die Blicke der Menschen verändert. Er hat gelernt, wozu Angst die Menschen treiben kann.

Jetzt schreit der Uniformierte den Kapitän an. Dedas Kapitän. Dann legen die Kähne ab. Umrunden die Insel. Deda sieht die Kähne auf der anderen Seite des Flusses wieder anlegen. Sie laden etwas ab. Deda glaubt, beinahe die Miene des Kapitäns vor sich zu sehen, als man ihn zwingt, Mehl direkt auf den Boden zu entladen. Der Mehlberg zeichnet sich ab wie ein Berggipfel. Ein schneebedeckter Berggipfel. Das ist alles, ein riesiger Mehlberg. Deda sieht keinen anderen Proviant. Weder Brot noch Wasser und auch keinen getrockneten Fisch, obwohl man es ihnen versprochen hat. Da sind auch keine Gerätschaften, um darin zu kochen oder daraus zu essen und zu trinken.

Was macht man mit nichts als Mehl? Essen?

Während sich die Kähne flussabwärts entfernen, werden Wachen um den Mehlberg herum aufgestellt. Kurz vor dem Einsetzen der Dämmerung beginnt es zu schneien. Aber es ist kein leichter Schneefall, sondern ein Schneesturm. Über Nacht verwandelt sich der Mehlberg tatsächlich in einen schnee­bedeckten Berggipfel.

Die Gefangenen versuchen, Feuer zu entfachen, um sich zu wärmen, aber das feuchte Pappelholz brennt miserabel. Nur einige wenige Holzhaufen entflammen, und Deda weicht dem Gedränge um die Feuerstellen aus. Er will nicht schon wieder gestoßen und getreten werden. Stattdessen zieht er seine Kleidung fester um sich und dankt Großmutter und Gott – ja, Gott auch ein wenig, Gott, an den er nicht glaubt –, dass Großmutter ihn immer gezwungen hat, sich zu warm anzuziehen. „Man weiß nie, was im Leben auf einen zukommt“, hat sie stets ge­­sagt.

Großmutter. Er fragt sich, was sie nun denkt, was sie tut. Was sie glaubt, dass passiert ist.

Ob sie noch Tränen übrig hat.

Die Nacht wird hart, sehr hart. Deda setzt sich inmitten einer ruhigen Gruppe, die sich etwas abseits, oben am Waldrand, versammelt hat. Sie hocken eng beieinander, und er versucht bei dem Schneesturm so viel wie möglich von der Wärme der anderen abzubekommen. Wahrscheinlich gibt er ebenfalls ein wenig ab, aber er merkt es nicht.

Neben ihm sitzt eine blonde Frau in einem auffälligen hellgrünen, bodenlangen Kleid, als hätte man sie während der Pause in der Oper aufgegriffen. Seine Mutter wäre jetzt in ihrem Alter, wenn sie den Mut gehabt hätte weiterzuleben. Sie heißt Faina, und sie unterhalten sich leise, bevor er an ihre Schulter gelehnt einschläft. Als die Dämmerung einsetzt, hat er dennoch nicht das Gefühl, geschlafen zu haben.

Fainas Oberkörper ist erschreckend kalt. Ihr hellgrünes Kleid ist fast vollständig mit Schnee bedeckt. Erschrocken schreit er auf, er hat bereits genügend Tote gesehen. Aber sie bewegt sich, sie wimmert. In dem Moment sieht er es.

Fainas bloße Füße sind über Nacht am Boden festgefroren.

Ein paar Leute helfen ihr loszukommen. Sie graben, scharren und befreien sie. Jemand holt von irgendwoher eine Decke, die um ihre Schultern gelegt wird. Deda wärmt ihre Füße an seinem Bauch. Sie blickt ihn durch einen Tränenschleier hindurch an.

Als Faina ihre Füße wieder unter seiner Jacke hervorzieht, sind sie blau. Sie kann nicht gehen. Deda verspricht, ihr zu helfen. Er sammelt Schnee und formt daraus einen Schneeball, an dem sie lutschen kann.

Inzwischen hat sich vor dem Mehlberg eine lange unruhige Schlange gebildet. Fünftausend Menschen stehen da und warten ungeduldig. Ihnen gegenüber stehen fünfzig Aufseher, neben vier Zelten für den Arzt, die Gesundheitsoffiziere und die am schwersten Erkrankten, sowie eine kleine Führungsgruppe Uniformierter, deren Gesichter alle von großer Angst gezeichnet sind, die jeden Moment in Hass umschlagen kann.

Die Leute nehmen das Mehl, so gut sie können, in Empfang. Einige haben Mützen bei sich, andere tragen es auf ihren bloßen Handflächen. Es rinnt ihnen zwischen den Fingern hindurch.

Der Befehl, sich in einer Schlange anzustellen, ist nutzlos. Chaos entsteht. Die Aufseher schießen wieder. Immer mehr Menschen sterben. Es geht bereits das Gerücht um, dass ir­­gendwo im Wald ein Leichenhaufen versteckt ist.

Deda sitzt neben Faina und blickt auf seine alte Mütze. Sie betrachten das Mehl. Faina schüttelt bloß den Kopf. Sie schauen einander an. Sie könnte in der Tat seine Mutter sein.

In ihren Blicken liegt ein Versprechen. Sie werden einander nicht im Stich lassen.

Einander nicht verlassen.

„Man kann es mit Wasser mischen“, sagt Faina schließlich.

„Es gibt aber kein Wasser“, entgegnet Deda.

„Wir befinden uns doch mitten in einem Fluss“, anwortet Faina und lächelt matt.

Ihr Lächeln ist einzigartig. Zum ersten Mal in seinem Leben begreift Deda, was eine Mutter ist. Er begreift es wirklich.

Rundherum gibt es Wasser. Sie sitzen immer noch ganz in der Nähe von dem Ort, wo die Kähne sie abgesetzt haben. Aber unten am Ufer herrscht dichtes Gedränge. Deda möchte nicht dorthin, er will nie wieder eingeklemmt werden wie auf dem Kahn. Vorsichtig trägt er seine Mütze in Richtung des Mehl­berges zurück. Auf dieser Seite gibt es ebenfalls eine Uferlinie. Vielleicht sind dort mittlerweile weniger Menschen.

Die Aufseher stehen mit ihren Gewehren um den Mehlberg herum aufgereiht. Sie sind ihm unheimlich. Obdachlose mit Gewehren. Deda schüttelt sich und beschließt, einen Umweg durch den dichten Pappelhain zu machen.

Und landet in der Hölle.

Zuerst begreift er nicht, was er sieht. Zwischen einigen Stämmen liegt etwas. Es dauert eine Weile, bis sich seine Sinneseindrücke zusammenfügen und sich die herumliegenden Gliedmaßen zu Menschen formen.

Das ist der Leichenberg. Deda erinnert sich an das Gerücht, dass die Aufseher die Leichen irgendwo zusammengetragen haben sollen. Zumindest solange sie es noch schafften, die Toten einzusammeln. Inzwischen bleiben sie einfach dort liegen, wo sie umfallen.

Deda hält inne. Nicht nur, weil er starr vor Schreck ist. Er empfindet noch etwas anderes. Vielleicht ist es Ehrfurcht an­­gesichts des versammelten verlorenen Lebens, das diese Toten bedeuten.

Auf der schmelzenden Schneedecke zeichnen sich seltsame Spuren ab. Blutrote Streifen. Er kann nicht länger hinschauen. Muss sich abwenden.

Deda läuft weiter in Richtung Wasser. Es muss hinter dem unerwartet dichten Wäldchen liegen. Er lugt zwischen den Zweigen hindurch. Das Wasser ist pechschwarz. Hier sind ebenfalls Menschen, allerdings nicht so viele wie auf der anderen Seite. Einige von ihnen haben Treibholz gesammelt und binden die jämmerlichen Stöcke mit Rindenstreifen zu einem Floß zusammen. Aber wohin wollen sie fliehen? Geradewegs in die Wildnis?

Aber es sind nicht die Floßbauer, die Dedas Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es sind die Menschen, die am Ufer sitzen oder kauern. Neben vielen liegen dreckig verschmierte Mützen und Hüte, ihr Erbrochenes hat einen ähnlichen Farbton. Und Deda begreift. Er begreift nur allzu gut.

Wenn man das Flusswasser nicht trinken und auch nicht abkochen kann, weil man kein anständiges Feuer in Gang be­­kommt und es keine geeigneten Kochgefäße gibt – wie sollen sie dann überleben? Ohne Wasser?

Er ist so durstig.

Jetzt ist er unten am Wasser angelangt. Er betrachtet das schwarze Flusswasser. Und lässt langsam das Mehl in die Fluten rieseln. Beobachtet, wie sich unter Wasser eine wogende Wolke ausbreitet, die sich langsam auflöst und immer unsichtbarer mit dem Strom davontreibt. Eine letzte Hoffnung, die sich verflüchtigt.

Er muss Schnee sammeln. Aber worin? In seiner Mütze?

Der Schnee schmilzt rasch. Auf dem Boden verwandelt er sich bereits in braune Schmiere.

Deda muss zurück zu Faina. Schnee für sie sammeln. Sie retten. Die Mutter heraufbeschwören, die er nie gehabt hat.

Auf dem Weg zurück durch das Wäldchen hört er einen unbekannten Laut. Eigentlich dürfte es inzwischen nicht mehr so viele unbekannte Geräusche geben – in den vergangenen Wochen hat er nahezu alles gehört, was man hören kann. Aber dies hier hat er noch nie zuvor gehört.

Es ist unmöglich zu beschreiben.

Als Deda ein paar Zweige zur Seite schiebt, steht er plötzlich direkt vor einem Mann. Merkwürdigerweise ist es nicht der wie wahnsinnig stierende Blick, vor dem er zusammenfährt. Denn normalerweise hätte der ihn zu Tode erschreckt. Doch er ist nichts gegen das andere – das, was von seinem immer noch kauenden Mund herunterrinnt.

Dieses Blut, das dem Mann übers Kinn und den Hals hinunterläuft.

Der Mann weicht ihm aus und rennt an ihm vorbei, tiefer in den Pappelhain hinein. Da erblickt Deda den zweiten Leichenhaufen. Und die Bewegungen um ihn herum. Menschen, die darin herumwühlen. Menschen, besudelt vom Blut anderer. Menschen, die aufgehört haben, Menschen zu sein.

Deda wird von eiskalter Angst erfasst. Und von einer Befürchtung.

Er rennt los. Rennt, wie er noch nie zuvor gerannt ist. Es ist nicht weit bis zum anderen Ufer – der Weg war so kurz –, aber der Rückweg dauert unendlich lange. Jeder Atemzug schmerzt, und seine mageren Beine tragen ihn kaum mehr. Der Mangel an Nahrung und Flüssigkeit holt ihn ein, und die Welt um ihn herum wird träge und diffus. Nur seine Befürchtung, die ist real.

Der Himmel betrachtet ihn mit seinem grauen Auge.

Noch weit entfernt sieht er nun die Decke, die fürsorgliche Menschen Faina heute Morgen um die Schultern gelegt haben. Zwar sieht er ihr hübsches hellgrünes langes Kleid nicht, doch als er etwas näher kommt, meint er, ihre blau gefrorenen Füße unter der Decke hervorlugen zu sehen.

Ja, denkt er, und an dieses „Ja“ wird er sich im Augenblick seines Todes erinnern.

Ja, Faina ist unversehrt.

Schließlich hat er den Waldrand fast erreicht. Er sieht die Füße. Es sind tatsächlich ihre Füße. Er verschließt die Augen vor dem Grau des Himmels. Dankt den höheren Mächten. Er wird sie nicht wieder verlassen.

Nie wieder.

Aber mit der Decke stimmt irgendetwas nicht. Hat Faina sich darin eingewickelt? Wahrscheinlich. Ihr war schließlich kalt. Aber er kann ihren Kopf nicht sehen. Ihre blonden Haare.

Jetzt ist er am Waldrand angekommen. Die Decke erscheint ihm immer seltsamer. Sie ist so platt. Und keine Spur von dem hellgrünen Kleid. Aber die Füße sind jedenfalls da. Die blau ­gefrorenen Füße ragen unter der Decke hervor.

Mit letzter Kraft stürzt er zu ihr und hebt die Decke an. Das kühle beobachtende Himmelsauge ist grauer als je zuvor.

Faina ist weg. Lediglich ihre Füße liegen da. Sie baden in Blut.

Er kann es nicht begreifen, fällt auf die Knie und starrt vor sich hin. Dann hebt er Fainas linken Fuß an. Er ist blau. In dem Moment wird es ihm klar. Es wird ihm mit einer Macht bewusst, die stärker ist als alles, was er je erlebt hat. Sie ist unerbittlich.

Sie haben ihr die Füße abgehackt, weil sie sie nicht essen wollten. Sie hätten ja giftig sein können.

Und sonst ist nichts mehr da.

Nichts.

Die Tüllgardine beweist Barmherzigkeit. Ihr Tanz hält inne. Der halb durchsichtige Schleier legt sich wieder über die Szene. Die Windbö flaut ab. Das, was bei geöffnetem Schleier geschah, liegt nun wieder gnädig im Dunkeln, ist jedoch nicht vergessen. Aber das Herz schlägt noch heftig. Es wird sich nie daran gewöhnen. Es wird sich nie wieder beruhigen.

Bis es stehen bleibt.

Die Hand, die die Tüllgardine jetzt erneut zur Seite schiebt, hat aufgehört zu zittern. Dort draußen ist das Meer noch im­­mer spiegelglatt. Der Wind hält sich von der Küste der Toskana fern.

Der Schmerz, den die Erinnerung wachruft, ist dabei, sich zu verwandeln. Er formt sich, fokussiert sich zu einem Plan. Während der Blick weiterhin auf den halb durchsichtigen Schleier gerichtet ist, geht der unkontrollierbare Schmerz in einen kontrollierbaren Genuss über.

Fünf Tage akkurate Planung.

Bis es so weit ist.




Bekenntnis und Wahrheit

Den Haag, 9. Mai

Entgegen allen Prognosen hatte es in Den Haag angefangen zu regnen. Der Frühling war zwar bereits fortgeschritten, doch es wollte einfach nicht wärmer werden. Der Abend hingegen wich unweigerlich der Nacht. Vor dem Kneipenfenster prügelte der Regen auf den Asphalt. In den nachtschwarzen Pfützen spiegelte sich zitternd das Licht der Straßenlaternen.

Die von Narben gezeichneten Kämpen Paul Hjelm und Arto Söderstedt saßen im Café Rootz an der Kreuzung Raamstraat – Grote Marktstraat. Das gesamte Abendessen über hatten sie vorwiegend geschwiegen, und inzwischen waren sie beim Calvados angelangt.

„Der Selbstmörder“, sagte Hjelm nach einer Weile.

Söderstedt schüttelte langsam den Kopf.

„Es ist Sonntagabend“, entgegnete er und nippte am Calvados. „Da bringst du mich jetzt nicht hin.“

„Ich weiß“, antwortete Hjelm.

Und dann schwiegen sie wieder eine Weile.

„Nein“, sagte Söderstedt schließlich. „Du bringst mich da nicht hin, egal wie ausdauernd du auch schweigst.“

„Ich weiß“, entgegnete Hjelm.

Wieder verstrich Zeit.

„Egal wie ausdauernd du auch als Chef schweigst“, fügte Söderstedt hinzu.

„Deine Familie ist also wieder zu Hause in Schweden?“, fragte Hjelm.

„Linda ist gerade aus Australien zurückgekommen“, antwortete Söderstedt. „Sie muss inzwischen die älteste Tagträumerin der Welt sein. Ich wäre gerne übers Wochenende mit ihnen nach Hause gefahren. Aber da war ja ...“

Paul Hjelm schwieg erneut.

Arto Söderstedt richtete seinen hellblauesten Blick auf ihn und fragte: „Du erinnerst dich an meine zweitälteste Tochter?“

„Linda“, sagte Hjelm. „Ich weiß. Geht es ihr gut?“

„Ja, obwohl sie immer noch ohne Plan und Ziel durch die Weltgeschichte reist“, antwortete Söderstedt. „Unverschämt gut.“

„Genau wie der Vater“, entgegnete Hjelm. Dann schwieg er wieder.

Söderstedt nippte erneut am Calvados und ließ das goldene Elixier sich sacht in seiner Mundhöhle ausbreiten und dachte an absolut gar nichts. Dadurch erzeugte er ein Vakuum, das normalerweise die geheimen Gedanken seiner Gesprächspartner wirkungsvoll ansog.

„Ich reise ziemlich selten durch die Weltgeschichte“, sagte Söderstedt verdrießlich. „Als ich diesen Job hier antrat, hatte ich eigentlich angenommen, etwas öfter unterwegs zu sein.“

„Und jetzt besteht die Möglichkeit dazu“, entgegnete Hjelm knapp.

Sie schwiegen erneut.

„Er hat sich nicht das Leben genommen“, meinte Söderstedt schließlich.

Hjelm lächelte nicht einmal triumphierend, als er sagte: „Aber alles deutet darauf hin. Betagter Professor. Eine fast ein halbes Jahrhundert währende Ehe, die in die Brüche ging. Unglücklich nach der Scheidung. Die Sache ist nur deshalb auf unserem Tisch gelandet, weil das Tätigkeitsfeld des Professors hochsensibel ist und sein Tod daher automatisch diverse nationale und internationale Alarmsysteme aktiviert.“

„Und das zu Recht“, behauptete Söderstedt. »Dort ist es zu sauber, und das weißt du auch, Paul. Kein Staubkorn. Da ist ge­­zielt gereinigt worden. Es handelt sich um einen vor­getäusch­­ten Selbstmord, falls es so etwas überhaupt gibt. Er hat sich nicht das Leben genommen. Es ist ein klassischer fingierter Selbstmord. Falls er nun überhaupt tot ist.«

„Die erhängte Leiche war ja wohl ein deutliches Zeichen ...“, entgegnete Hjelm.

„Okay, möglicherweise“, pflichtete Söderstedt ihm bei, „aber kein Zeichen für einen Selbstmord. Ich garantiere dir, dass er vorgetäuscht ist.“

„Aber es gibt nichts, was darauf hindeutet“, beharrte Hjelm. „Das ist doch der typische Niedergang eines erfolgreichen Mannes. Scheidung, Alkohol, Workaholic-Symptome, Einsamkeit, all das, wovon so viele von uns bedroht sind.“

„Von uns?“, fragte Söderstedt.

„Von uns weißen heterosexuellen Männern mittleren Alters“, erklärte Hjelm.

„Seit wann sind diese stereotypen Allgemeinplätze eigentlich wieder salonfähig?“, brummte Söderstedt. „Warum lässt du mich nicht einfach meinen Calvados genießen?“

„Weil wir so alt nun auch wieder nicht sind“, antwortete Paul Hjelm und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Nun komm schon, Arto. Im Grunde stoßen wir doch in diesem verdammten Job jeden Tag auf etwas Neues und Überraschendes. Und auch wenn es sich selten um positive Überraschungen handelt, sind Überraschungen etwas Gutes. Man lernt aus Überraschungen. Man lernt unentwegt.“

„Du bist doch ein unverbesserlicher Optimist, Paul. Höchstwahrscheinlich, weil du ein Spätzünder bist, immerhin hattest du deine Teenagerzeit ja erst in der A-Gruppe. Mehr als dreißig Jahre haben deine Fähigkeiten brachgelegen, und dann bist du plötzlich aufgeblüht. Alle Möglichkeiten dieser Welt haben sich dir eröffnet. Während ich an der Universität Uppsala akademische Abhandlungen über theoretischen Marxismus verfasst habe, warst du ein desillusionierter, träger Kriminalpolizist in Alby. Und dann hast du mich möglicherweise überholt. Aber wohlgemerkt nur möglicherweise.“

„Worüber?“

„Wie bitte?“

»Du hast Abhandlungen über theoretischen Marxismus ge­­schrieben?«

„Ja, den üblichen Aufsatz ›Marxismus im Alltag‹“, gab Söder­stedt zu und stellte enttäuscht fest, dass sein Calvadosglas leer war. «Wir müssen noch einen bestellen«, meinte er und winkte der Bedienung.

„Denk daran, dass morgen Montag ist“, sagte Hjelm.

„Soll ich das so verstehen, dass du keinen mehr möchtest?“

„Nein.“

„Gut.“

Es wurden zwei volle Gläser gebracht. Nach einer Weile ge­­nussvollen Schweigens sagte Arto Söderstedt etwas nachdenklicher: »Ich hatte die eine Seite gesehen. Eine Welt, in der Kapitalismus und Kriminalität ganz einfach ein und dasselbe sind. In der es nur darum geht, sich an Macht zu berauschen, an dem Gefühl, stärker zu sein als andere, andere dominieren zu können. In der Mangel an Empathie nicht nur Voraussetzung für den Erfolg ist, sondern absolut bewundert wird. Wer am wenigsten Mitgefühl zeigt, gewinnt. Ich habe für diesen Ty­­pus Mensch gearbeitet und war das Sprachrohr solcher Leute: der junge Staranwalt, dem es immer gelang, ihr Handeln lo­­gisch und in der jeweiligen Situation notwendig erscheinen zu lassen.«

„Ich erinnere mich“, nickte Paul Hjelm. „In Finnland. Das ist eine ganze Weile her ...“

»Ja, aber es ist unauslöschlich in mein Gedächtnis gebrannt. Irgendwann begann das alles – diese Welt um mich herum und nicht zuletzt ich selbst –, nach Verwesung zu stinken. Und dennoch ist es eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Seither habe ich nämlich eine ziemlich ausgeprägte Sensibi­lität für Menschen mit ebendiesem Mangel an Mitgefühl entwickelt. Denn Empathiemangel kommt ja nicht nur in der Wirtschaft vor – auch wenn er dort am wirkungsvollsten ist –, sondern genauso im Krankenhaus, in Schulen, sozialen Einrichtungen und in der Entwicklungshilfe, in der Kirche und natürlich bei der Polizei. Überall dort, wo die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, eine Funktion erfüllt.«

„Auch unter Marxisten?“, fragte Paul Hjelm lächelnd.

„Nicht zuletzt dort“, antwortete Arto Söderstedt. »Als diese Welt der Reichen und Mächtigen für mich anfing, nach Verwesung zu stinken, wollte ich mein Leben neu ausrichten. Ich hielt es plötzlich für dringend notwendig, dass man diesen Menschen Einhalt gebot und das politische System nicht weiter diese Empathietoten belohnte und das öffentliche Leben steuern ließ. Daher landete ich am linken politischen Rand und schrieb sogar einige radikale politische Artikel für links­gerichtete Zeitschriften.«

„Und dann wurdest du Polizist“, merkte Hjelm an.

„Ja, ja, das war vielleicht nicht der einfallsreichste Schachzug in meinem Leben. Aber nach all den Erlebnissen war mein innerer Detektor hochsensibel, und mir fiel auf, dass unter den Linken eine selektive Blindheit existierte, die manche ohne Vorwarnung befiel. Sie äußerte sich in diffusem Antihumanismus und einer überbordenden Wut. Man wollte sich prügeln, Steine werfen, morden, Völkermord begehen. Mir wurde klar, dass die simple Losung ›links gut, rechts schlecht‹ falsch war. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass es in allen Gruppierungen sowohl wahre Humanisten wie auch Empathiegestörte gibt. Man muss lernen, das Individuum zu sehen, und man muss seinen inneren Detektor aktivieren.“

Paul Hjelm nickte kurz und betrachtete Arto Söderstedt, der nun ziemlich erschöpft wirkte. Es war offenbar lange her, seit er zuletzt eine derart feurige Verteidigungsrede gehalten hatte.

„Alle Achtung“, sagte Hjelm schließlich. „Aber das Ganze hat keinen Deut mit Professor Udo Massicotte zu tun.“

„Alles hat damit zu tun“, entgegnete Söderstedt. „Wirklich alles.“

„Inwiefern?“

„Es genügt zu registrieren, wie es bei ihm zu Hause aussah.“

„Ich kann die Zeichen, die du siehst, offenbar nicht erkennen“, wandte Paul Hjelm ein.

„Aber du siehst andere?“

„Ich stelle lediglich fest, dass ein Wissenschaftler, zumal ein Arzt vom Kaliber Massicottes, hätte wissen müssen, dass Erhängen mit einem kurzen Strick zu den qualvollsten Todesarten gehört, die wir kennen. Bei einem Fall aus großer Höhe bricht man sich sofort das Genick oder wird zumindest bewusstlos, bevor man erstickt. Bei geringer Höhe hängt man bei vollem Bewusstsein, bis man erstickt. Ganz langsam.“

„Obwohl Selbstmord ja eine Selbstbestrafung ist“, warf Arto Söderstedt ein. „Also, wenn man es ernst meint. Wenn es kein Hilferuf ist. Und es sich um echte Selbstverachtung handelt, nach dem Motto: ›Dein Tod wird jetzt ebenso qualvoll sein, wie es dein Leben gewesen ist, du Feigling‹.“

„Gab es denn wirklich Zeichen für eine derartige Selbstverachtung?“

„Es fanden sich jedenfalls keine Zeichen, die auf das Gegenteil hingedeutet hätten.“

„Und wie funktioniert es, wenn wir auf diese Art und Weise die Rollen tauschen?“

»Wir können uns in die Position des anderen hineinver­setzen.«

Sie betrachteten einander eine Weile lang, als hätten sie ­tatsächlich die Rollen getauscht. Es war ein eigentümlicher Augenblick.

„Ich habe allerdings nicht die Rolle getauscht“, erklärte Arto Söderstedt schließlich und leerte sein Glas. „Mein Misstrauen bezüglich der Selbstmordtheorie hat nichts mit dem Charakter des verehrten Professors zu tun, sondern mit seinem Haus und seinem Arbeitsplatz.“

„Und wenn ich der Selbstmordtheorie misstraue, dann aufgrund des kurzen Stricks“, meinte Paul Hjelm, fügte sich in sein Schicksal und leerte ebenfalls das kleine Calvadosglas. Allerdings sein eigenes.

„Tust du das denn?“

Arne Dahl

Über Arne Dahl

Biografie

Arne Dahl, geboren 1963 in Sollentuna, hat mit seinen Kriminalromanen um das Stockholmer A-Team eine der erfolgreichsten Reihen der Welt geschaffen. International mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, verkauften sich allein im deutschsprachigen Raum über 2,7 Millionen Bücher. Sein...

Medien zu „Zorn (Opcop-Gruppe 2)“
Pressestimmen
Neue Westfälische

„Dahl in Höchstform.“

Krimis.com

„Mich hat schon lange nicht mehr ein Krimi so gefesselt, dass ich ihn kaum aus der Hand legen konnte. Fazit: Diesen Thriller sollte man unbedingt lesen!“

Krimi-Couch.de

„Ein Thriller, der diesen Namen verdient.“

Neue Luzerner Zeitung

„Schreibstil und Handlung vermögen zu fesseln.“

Wiener Journal

„Blutig, spannend, moralisch-kritisch mit perfekt verwobenen Handlungsebenen. Hut ab vor so viel Meisterschaft!“

Buch aktuell

„Zorn erzählt von jahrzehntelanger Rache, von Schuld und dem Wert der Menschlichkeit.“

Mitteldeutsche Zeitung

„Dahl hat, auch wenn er das nicht wollte, nicht nur einen tollen Krimi, sondern auch gleich noch das passende Buch zur Euro-Vertrauenskrise geschrieben.“

Buchjournal

„Spannender Stoff: Kriminalliteratur, der es um Aufklärung geht, ums Innehalten und Nachdenken. Ein beeindruckendes Buch.“

Ruhr Nachrichten

„"Zorn" ist ein absolut spannender Krimi, den man kaum mehr aus der Hand legen mag.“

Frankfurter Rundschau

„Eine unterhaltsame Freude ist es, Dahls internationale Ermittler-Temperamente zu verfolgen.“

NDR 1 Bücherwelt

„Spannung und Recherche, Humor und eine sehr komplexe Dramaturgie sind Kennzeichen für Arne Dahls Romane, so auch bei ›Zorn‹.“

Kölner Stadt-Anzeiger

„Es geht um das, was Menschen einander antun können, wenn sie - ideologisch verblendet, getrieben von Hass, Gier oder Größenwahn - jedwede Moralvorstellungen über Bord geworfen haben.“

Münchner Merkur

„Dahls Figuren sind komplex gestaltet, auch mit Schwächen versehen und daher immens glaubwürdig. Die Wendungen seiner Geschichte sind immer nachvollziehbar. (...) Arne Dahl erweist sich erneut als exzellenter Autor.“

Unimag

„Eine wirklich spannende und packende Lektüre des schwedischen Meister-Krimiautors!“

Bremervörder Zeitung

„Arne Dahl schafft es, die Spannung bis zur letzten der knapp 500 Seiten hochzuhalten. Wer bis zur Auflösung konzentriert am Ball bleibt, wird also in jedem Fall belohnt.“

Bücherschau Wien

„Ein überaus spannender Roman, der viele Überraschungen bietet! Arne Dahl zählt mit Gewissheit zur Spitzenelite der skandinavischen Krimiautoren!“

Buchkultur Krimi Spezial

„Historisch und gleichzeitig in die Zukunft der Gentechnik weisend. Empfehlung!“

Kurier

„›Zorn‹ ist intelligent konzipiert, gut geschrieben und sehr spannend.“

Bielefelder

„Perfide“

Freie Presse

„Es geht um die unmoralische, unmenschliche Kehrseite von Forschung, um die Grausamkeiten des Kommunismus - und um die Liebe. Die Spannung ist trotz der Üppigkeit des Buches enorm.“

SonntagsBlick

„Packender Thriller des schwedischen Bestsellerautors.“

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