Zwei um die Welt – in 80 Tagen ohne Geld Zwei um die Welt – in 80 Tagen ohne Geld - eBook-Ausgabe
„Unter größten Widrigkeiten schafften die Zwillinge die Weltumrundung ohne Geld - immerhin in 104 Tagen. Respekt!“ - Stern TV
Zwei um die Welt – in 80 Tagen ohne Geld — Inhalt
Das zweite große Abenteuer der beliebten Hoepner-Zwillinge im Taschenbuch
Das zweite große Abenteuer der beliebten Hoepner-Zwillinge erstmals im Taschenbuch
Paul und Hansen Hoepner beschließen, per Anhalter in 80 Tagen den Globus zu umrunden. Eine feste Route haben sie nicht, das Geld dafür wollen sie unterwegs als Gelegenheitsarbeiter und Verkäufer selbst gestalteten Schmucks verdienen.
Und während sie versuchen, von Portugal nach Kanada zu trampen, in Japan Menschen für ihr Vorhaben zu begeistern und in Thailand an ein rettendes Wunder zu glauben, erleben sie hautnah, was es bedeutet, keinen einzigen Cent in der Tasche zu haben. Dabei lernen sie, dass eine Niederlage auch immer zur Chance werden kann.
„Man kann die irrsten Weltreisen für Millionen von Euro buchen, doch ein Trip, wie ihn Paul und Hansen Hoepner unternommen haben, ist unbezahlbar.“ FAS
Leseprobe zu „Zwei um die Welt – in 80 Tagen ohne Geld “
Per Anhalter nach Amerika
26. Mai, Tag 21, Lissabon, Portugal, Kontostand: € 688,34
Hansen
Es quietscht, brummt, saust, rauscht, tuckert, heult und hupt. Ich habe die Autobahn im Rücken, die Einflugschneise haarscharf überm Scheitel und die Landebahn direkt vor meinen Augen, links und rechts Ab- und Auffahrt einer Schnellstraße, die ins Zentrum von Lissabon führt.
Niemals hätte ich gedacht, dass ich so selig an einem so unruhigen Ort schlafen kann. Aber zusammen erzeugen all diese grässlichen Geräusche einen wohligen Einheitsbrei, der vom Gehirn nach kurzer [...]
Per Anhalter nach Amerika
26. Mai, Tag 21, Lissabon, Portugal, Kontostand: € 688,34
Hansen
Es quietscht, brummt, saust, rauscht, tuckert, heult und hupt. Ich habe die Autobahn im Rücken, die Einflugschneise haarscharf überm Scheitel und die Landebahn direkt vor meinen Augen, links und rechts Ab- und Auffahrt einer Schnellstraße, die ins Zentrum von Lissabon führt.
Niemals hätte ich gedacht, dass ich so selig an einem so unruhigen Ort schlafen kann. Aber zusammen erzeugen all diese grässlichen Geräusche einen wohligen Einheitsbrei, der vom Gehirn nach kurzer Zeit einfach ausgeblendet wird. Was übrig bleibt ist: Stille. Absolute Stille.
Vielleicht bin ich auch einfach schon verrückt geworden, was nicht ganz auszuschließen ist, wenn man bedenkt, dass mein Zwillingsbruder Paul und ich gerade in einem auf einer Verkehrsinsel am Lissabonner Flughafen aufgestellten Zelt aufgewacht sind und gleich herauskriechen werden, um bereits den zweiten Tag in Folge das Unmögliche zu versuchen: nach Kanada zu trampen – mit dem Flugzeug, versteht sich.
Nachdem bisher keiner der hier vorbeifahrenden Piloten uns einen Klappsitz in seiner Maschine angeboten hat, hatte Paul gestern die glorreiche Idee, es zusätzlich zum ausgestreckten Daumen und Pappschild mit einer E-Mail zu versuchen:
Verehrter Präsident der SATA-Fluggesellschaft,
Ich schreibe Ihnen, um Sie höflichst um Unterstützung für ein einzigartiges und höchst ungewöhnliches Projekt zu bitten: Mein Zwillingsbruder und ich wagen ein Experiment. Wie schon Phileas Fogg aus dem Buch „In 80 Tagen um die Welt“ von Jules Verne versuchen wir in ebendieser Zeit den Erdball zu umrunden. Im Unterschied zu Phileas Fogg, der 20 000 Pfund für sein Vorhaben hatte, haben wir unser Zuhause in Berlin ohne einen einzigen Pfennig in der Tasche verlassen. Bisher haben wir es per Anhalter bis nach Lissabon geschafft, und nun möchten wir auf dem Luftweg unser Glück versuchen und vom Airport Lissabon in die USA oder nach Kanada trampen. Wäre Ihr Unternehmen daran interessiert, unser Projekt zu unterstützen? Sie können mich jederzeit unter meiner Handynummer erreichen.
Herzliche Grüße
Paul Hoepner
„Und, hat er dich schon angerufen?“, witzele ich, während mein Bruder mich aus seinem vom Schlaf zerknautschten Gesicht durch zwei schmale Schlitze anschaut, dann die Äuglein aufreißt und wie wild unter dem Schlafsack nach seinem Handy kramt. Der hat noch nicht mal die Ironie in meiner Stimme bemerkt. Wahrscheinlich hat uns die Sonne schon das Hirn verbrannt, und trotzdem: Heimlich hoffe auch ich, dass uns SATA über Nacht eine E-Mail mit zwei Tickets im Anhang zugeschickt hat. First Class natürlich.
„Nichts“, sagt Paul, nachdem er auch den Spam-Ordner gecheckt hat. Ich seufze. Also kein Wunder. Kein Wunder bedeutet, dort weitermachen, wo wir gestern aufgehört haben. Zelt wieder abbauen, Daumen raus, Schild raus, hoffen und lächeln. Entweder darauf, dass uns einfach jemand in seinem Privatjet mitnimmt, ein Ticket spendiert oder sonst irgendwie weiterhilft. Zum Beispiel, indem er oder sie uns eins unserer selbst gemachten Schmuckstücke abkauft und auf diese Weise unsere Flugkasse füllt.
Heute ist Tag 21 unserer Reise, und wir sind schon ganze 13 im Verzug. Wir sind immer noch in Europa und wollen schon in 60 Tagen wieder zurück sein – allerdings nachdem wir zumindest Kanada, Japan, China, Myanmar, Indien, Kasachstan, Russland und Polen bereist haben. Ohne Reisekasse wohlgemerkt. Nur mit dem Geld, das wir etwa mit Hilfsarbeiten, dem Verkauf von selbst gemachten Schmuckstücken oder Zaubertricks zusammensammeln können. Das macht meistens Spaß, kann aber auch frustrierend sein, vor allem, wenn man meint festzustecken. Andererseits – kaum hat man das Gefühl, es ginge nicht weiter, passiert doch immer irgendetwas … Ich denke an Lotti, den verrückten Dänen, der uns in seiner Lissabonner Dachgeschosswohnung aufgenommen hat, oder den französischen Straßenkünstler Elie, der uns in den letzten Tagen immer wieder wie ein rettender Engel beim Verkauf half oder uns Essen oder ein Bier vorbeibrachte. Man nimmt die Welt völlig anders wahr, wenn man auf die Hilfe fremder Menschen angewiesen ist, lernt Länder, die man als zahlungskräftiger Tourist bereist hat, aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Bequem ist das nicht, aber aufregend.
Mir knurrt der Magen. „Paul, einer von uns muss zum Supermarkt, wir haben nichts mehr.“
„Ich check hier gerade Flugpreise, geh du!“, murrt Paul.
Das war ja klar, dass der keine Lust hat. Wir sind eineiige Zwillinge, seit knapp zwei Monaten 33 Jahre alt, sehen uns immer noch zum Verwechseln ähnlich, aber es gibt auch Unterschiede: Paul ist heute Morgen noch muffeliger als ich. Wir zanken eine Weile, dann fummle ich mit der einen Hand einen 20-Euro-Schein aus unserer Kasse, mit der anderen das Klamottenhäuflein vom Fuß der Isomatte und krieche aus dem Zelt. Es ist noch nicht mal halb acht, aber die Sonne schon hellwach. Ich schnuppere an Socken und T-Shirt. Erstere sind ekelhaft – egal, Zweiteres geht noch in Ordnung. Also Badeshorts und Schuhe an und los in Richtung Stadt, wo ich den Supermarkt gesehen habe.
Auf halbem Wege schaue ich noch mal auf mein Handy-Navi und stelle fest, dass ich den Abzweig Richtung Supermarkt verpasst habe und viel zu weit gelaufen bin. Entnervt drehe ich um und kürze meinen Weg ab, indem ich diagonal durch ein kleines Waldstück auf den richtigen Weg zurückkehre.
Von hier ist es nicht mehr weit. Das letzte Stück schlendere ich gemütlich am Straßenrand entlang, den Blick fest auf den Boden geheftet, immer auf der Suche nach verwertbaren Dingen, einem interessanten Stück Metall oder Plastik, die ich in Gedanken zu Produkten verbastele, die wir später verkaufen könnten. Das ist mir schon in Fleisch und Blut übergegangen: Der Sachensucherblick und im Supermarkt das Scannen der günstigsten Preise. Kein Cent darf verschwendet werden. Als ich ankomme, muss ich jedoch feststellen, dass die Preise ziemlich gepfeffert sind, es ist ein Biomarkt. Aber die anderen machen erst um zehn Uhr auf, so lange kann ich nicht warten.
Eine Menschenschlange zieht sich quer durch den Laden bis zur Kasse. Die Kassiererin lässt sich davon nicht aus der in Portugal allgegenwärtigen Ruhe bringen, jeder Kunde wird in einen netten Plausch verwickelt. Mir knurrt der Magen.
Als ich endlich an der Reihe bin, kann ich den Geldschein nicht finden. Panisch fahre ich mit der flachen Hand in alle Taschen, sogar in den stinkenden Socken suche ich (im sogenannten Disko-Portemonnaie). Die Menschenschlange wirft helfend suchende Blicke um sich, und ich laufe die Gänge ab, vergeblich.
Habe ich sie überhaupt eingesteckt? Ich rufe Paul an, der wütend wird, weil er sich angeblich genau erinnert, wie ich mit dem Zwanziger in der Hand weggelaufen bin. „20 Euro, Hansen!“, brüllt er mich aus dem Telefon an. „Weißt du, was das bedeutet?“
„Was denkst du denn? Meinst du nicht, ich würde einfach meine EC-Karte zücken, wenn ich nicht wüsste, was das bedeutet? Und kannst du jetzt bitte mal einen konstruktiven Vorschlag machen und mir entgegenkommen, damit ich nicht alles zweimal laufen muss?“
Meine Stimme überschlägt sich. Die Leute im Supermarkt müssen denken, ich sei nicht ganz dicht. Paul hängt einfach auf. Ich ärgere mich über ihn, aber vor allem über mich selbst. Wie konnte ich nur so fahrlässig sein? Ich renne, immer den Boden nach einem blauen Schein absuchend, den gesamten Weg – inklusive des Umwegs – zurück zum Zelt, schnappe mir wortlos erneut 20 Euro und laufe wieder zurück in Richtung Supermarkt.
Mit jedem Schritt lässt mein Ärger nach. Nachdem ich, schneller als gedacht, angekommen bin, stelle ich zu meiner Überraschung fest, dass ich gerade sechs Kilometer gerannt sein muss. So mancher Passant hat mich in meiner Badehose und mit den Laufschuhen und dem bösem Blick vielleicht für einen rekordsüchtigen Läufer gehalten. Diese Extrapower habe ich nicht nur Hunger und Wut, sondern auch der Tatsache zu verdanken, dass ich ausnahmsweise ohne den 30 Kilo schweren selbst gebauten Wanderanhänger unterwegs bin, den ich seit mittlerweile 21 Tagen hinter mir her ziehe.
Die Kassiererin überreicht mir die Tüte, die sie für mich aufbewahrt hat, und ich mache mich mit besänftigtem Gemüt auf den Rückweg. Es ist inzwischen fast halb zehn. Das Thermometer, an dem ich jetzt schon zum vierten Mal vorbeilaufe, zeigt 28 Grad an, es wird ein heißer Tag werden.
Paul und ich frühstücken wortkarg, danach wechseln wir uns halbstündlich ab mit Daumenraushalten. Vor uns stehen, dekorativ positioniert, unsere zwei selbst gebauten Gepäckrollkoffer mit der Aufschrift In 80 days around the world. Ich weiß, ich weiß, es müsste heißen: Around the world in 80 days, aber dafür war es schon zu spät. Und irgendwie passt das Denglish auch ganz gut zu zwei deutschen Landstreichern, oder?
Wir werden von einem Taxifahrer angehupt, der uns schon gestern hier hat stehen sehen. Er schreit: „Guten Morgen, Jungs, bleibt ihr noch ein bisschen? Morgen früh kann ich euch Kaffee mitbringen!“
Wir lachen. „Hoffentlich sind wir dann weg. Wünsch uns Glück!“
Schon der zweite Tag am Flughafen, schon der zehnte Tag in Lissabon. So haben wir uns das nicht vorgestellt. In unserer 80-Tage-Planung sollten wir schon längst in Kanada und so gut wie auf dem Weg nach Japan sein. Niederschmetternd. Ich beobachte, wie an Pauls Rücken ein Schweißrinnsal auf seinem hellgrauen T-Shirt sichtbar wird. Das kleine Radlerkäppi aus Jeansstoff, das er trägt, seitdem er zehn Jahre alt ist, lässt ihn auch mit 33 Jahren aussehen wie einen zu groß gewachsenen Teenager.
Wieder und wieder blickt er prüfend auf sein Telefon und lässt dann die Schultern hängen. „Ich halte es nicht aus, hier rumzustehen und nichts zu machen“, sagt er. „Ich gehe jetzt ins Terminal und frag die Frau von der SATA-Information, ob sie mir den direkten Kontakt zu ihrem Chef geben kann.“
„Ja, mach nur“, antworte ich. So bin ich seine schlechte Laune wenigstens mal eine halbe Stunde los. Er stapft in Richtung Terminal. Die Sonne knallt, der Koffer steht mit der bemalten Vorderseite gut sichtbar für die Autos aufrecht am Straßenrand. Eine der beiden Teleskopstangen, mit denen wir normalerweise, an den Hüften befestigt, den Rollkoffer hinter uns her ziehen, ist ausgefahren, und am oberen Ende steckt ein Regenschirm als Sonnenschutz. Das Ganze sieht aus wie eine kleine Mini-Strandbar – ein echter Hingucker. Ich stelle mich daneben und halte mit tapfer gut gelaunter Miene den Daumen raus.
Dies ist schon unser zweites großes Abenteuer. Vor genau drei Jahren um diese Zeit saßen wir beide auf Fahrrädern und durchquerten die kasachische Steppe in Richtung China. 13600 Kilometer mit dem Rad von Berlin nach Shanghai. Sechs Monate hatten wir uns dafür gegeben, am Ende wurden sieben daraus. Geld hatten wir gerade so viel, wie wir brauchten. Wir schliefen im Zelt oder bei Menschen, die uns zu sich nach Hause einluden, fast nie im Hotel. Ein riesiger Kraftakt, am Ende bis zu 230 Kilometer am Tag. Insbesondere in Kasachstan gab es Strecken, auf denen wir tagelang keiner Menschenseele begegnet sind. Das Einzige, das immer da war, war das eigene Spiegelbild. Der Bruder. Wir haben uns viel gestritten, wieder vertragen, uns umeinander gesorgt, uns gegenseitig in den Arsch getreten, all das, was man unter Geschwistern eben so macht, vor allem in Momenten, in denen es niemanden anderen gibt auf der Welt.
In den letzten Tagen musste ich oft zurückdenken an diese Tour. Ich vermisse den Sattel unterm Hintern. Wenn man ein Rad dabeihat, kann das zwar Ballast sein, aber wenigstens kommt man immer irgendwie weiter. Manchmal sogar richtig zügig. Jetzt, zu Fuß mit unseren Rollkoffern, fühle ich mich oft schwerfällig und irgendwie unvollständig. Wir müssen uns noch gewöhnen an die andere Art des Unterwegsseins.
Während der Radtour haben wir Filmaufnahmen gemacht und abends ein Tagebuch geschrieben. Aus diesem Material entstanden im Anschluss an die Reise eine TV-Dokumentation und ein Buch. Das war irre! Wir hatten nicht damit gerechnet, dass sich irgendjemand für unsere Abenteuer interessieren würde, aber ganz im Gegenteil: Während der letzten eineinhalb Jahre sind wir in Lesungen, Vorträgen und Fernsehauftritten die Strecke im Kopf wieder und wieder abgefahren, wie ein Perpetuum mobile, ein permanentes In-der-Vergangenheit-Leben. Und jedes Mal stellten wir uns die Frage: Was kommt als Nächstes?
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Es war genau zwei Jahre und zehn Tage her, dass wir unser Zuhause in Berlin-Neukölln auf den harten Sätteln unserer Räder in Richtung Shanghai verlassen hatten, als ich am 16. April 2014 auf einer ziemlich bequemen Couch im Warteraum eines TV-Studios in Köln saß. Mir gegenüber Paul, von dem ich in dem Moment nur ein paar lange dünne Unterschenkel sah. Er hatte seine Füße auf die Sitzfläche gestellt und war dahinter, über sein Handy gebeugt, tief in den schwarzen Sessel gerutscht. Wie ein schmaler Schutzwall, dachte ich und griff zum gefühlt hundertsten Mal in den Keksteller vor mir.
Paul und ich warteten darauf, dass die nette Assistentin an die Tür klopfte und uns in das Studio führte, wo wir einem Fernsehmoderator von unserer Tour erzählen würden. Es konnte nicht mehr lange dauern, auf dem Bildschirm im Warteraum sah man uns gerade im Zeitlupentempo die Berge des Himalaja hochkraxeln, die Fahrräder bewegten sich kaum von der Stelle. Paul schaute nicht einmal hin, er war viel zu sehr mit der Gegenwart beschäftigt. Er wartete auf die erlösende Nachricht von seiner Freundin Isabel. Die beiden kannten sich seit ein paar Monaten und hatten gerade ihren ersten Streit.
Ich schaute von seinem wettergegerbten Gesicht auf dem Fernseher in das viel weichere, blassere hinter seinen Knien. „Paul, wir sind gleich dran. Leg doch mal das Handy weg.“
Er brummte, reagierte aber nicht. Wie ich hatte er das Video unserer Tour schon unzählige Male gesehen. Im Schnitt, im Fernsehen, bei all den Vorträgen, die uns, seitdem das Buch zur Tour erschienen war, quer durch Deutschland geführt hatten. Gütersloh statt Yushu, Sitzen und Quatschen statt Fahren und Schweigen. Menschen und immer gleiche Fragen statt Einöde und Sprachlosigkeit.
Was ist besser? Manchmal sehnte ich mich so nach der Weite und Fremde, manchmal wünschte ich mir nichts mehr, als endlich meinem Alltag wieder entfliehen zu können. Der Jetztzustand war ein ständiges Dazwischensein. Ein monatelanger Rückblick, bei dem einem der Zauber der Reise schon fast abhandenkam.
Moment, stimmte das überhaupt? Gerade sah ich uns durch die staubigen Betonwüsten der Vorstädte von Shanghai radeln und hatte Gänsehaut am ganzen Körper. Paul schaute jetzt auch auf den Bildschirm. Fühlte er dasselbe?
Damals, da auf dem Sattel, konnten wir es gar nicht mehr abwarten, endlich anzukommen. Obwohl hundemüde, hungrig und erschöpft von den Bergen und mit einem brennenden Muskelkater, hatten wir an den letzten drei Tagen jeweils mehr als 200 Kilometer hinter uns gebracht. Sechs Stunden Schlaf, 18 Stunden radeln, nur noch ankommen, ankommen – wie in Trance. Endlich das schaffen, was uns zwischendurch unmöglich vorgekommen war. Etwa als Paul tagelang im Fieberwahn in Kirgisistan gelegen hatte, in der Taklamakanwüste schwer gestürzt war oder wir die Nacht auf der chinesischen Polizeistation verbringen mussten …
Es klopfte. „Seid ihr so weit, Jungs?“, fragte eine helle Frauenstimme. „Ihr seid gleich dran, ich checke noch kurz eure Mikros.“ Paul faltete seinen 1,95-Meter-Körper aus dem Sessel, ich stellte mich neben ihn. Wir waren (immer noch) exakt gleich groß, gleich alt und hatten uns beide seit der Reise von unserem fusseligen Oberlippenbart nicht verabschieden können. Paul grinste mich an. „Ready, Brüderchen?“
Im Studio wartete der Moderator auf uns. Neben ihm standen unsere Räder, an denen noch immer der Dreck von über 13 000 Kilometer Wüste, Straße und Bergpässen klebte. Wir erklärten unseren selbst gebauten, mit Kamelkacke betriebenen Ofen, beschrieben, wie Heuschrecken schmeckten, wie es war, tagelang durch Sandstürme zu fahren, wie es sich anfühlte, beinah aufgeben zu müssen, und wie, endlich anzukommen. Und natürlich, wie es war, das Ganze mit dem Zwillingsbruder – engster Freund, ärgster Feind, größte Nervensäge und liebster Mensch – zu durchleben.
Am Ende, als die Kamera auf den Moderator umschwenkte und er sich mit seinen Karteikarten schon für die Ankündigung des folgenden Beitrags in Position brachte, sagte er noch: „Wenn die beiden Köpfe nicht schon etwas Neues aushecken, sollte mich das wundern …“
Ich schaute Paul an, Paul schaute mich an. Die Show war vorbei.
„Hansen, mal im Ernst. Was hecken wir denn eigentlich Neues aus?“, fragte mich Paul. Wir saßen in einer Pommesbude in der Nähe des Fernsehstudios und tranken ein Bier.
„Ich bin hin- und hergerissen“, antwortete ich. „Erst gestern hab ich die Nachricht bekommen, dass das mit dem Atelier klappt, deshalb würde ich am liebsten alle Lesetermine absagen und mich für die nächsten sechs Monate ins Atelier verkriechen und nur bauen und schmieden, verstehst du?“
„Ja, klar, verstehe ich das. Aber juckt es dich nicht, wenn du die Bilder von der Reise siehst? Die Räder sehen schon aus wie Museumsinventar, das ist doch ein total unbefriedigender Zustand!“
„Na klar, Mann! Natürlich will ich wieder weg. Dann gäb’s auch endlich mal was Neues zu erzählen.“ Ich schaute auf meine leicht schwarz gefärbten Handwerkerhände und drehte an einem angerosteten Ring, den ich mir aus einem Nagel gebastelt hatte. Denselben habe ich Paul in Silber geschenkt. Er trägt ihn am linken Daumen, ich am rechten.
„Aber es muss was anderes sein. Irgendein neues Abenteuer“, sagte er und runzelte nachdenklich die Stirn. Wir standen auf und wollten bezahlen.
„Geht aufs Haus, Jungs!“, sagte da der Mann mit der fettbespritzten Schürze.
„Was … warum?“
„Damit ihr mal wieder was auf die Knochen kriegt. Ihr seid doch die Radfahrer aus dem Fernsehen, oder?“
„Ja, genau.“
„Finde ich super, Jungens. Ich bin mal mit’m Moped nach Moskau. Aber das ist lange her …“, sagte er und streifte sich die Hände an der Schürze ab.
Ja, verdammt, dachte ich. Wir müssen wieder los.
Wir liefen nachdenklich zurück zum Hotel. Immer wieder machte einer einen Vorschlag, aber nichts war dabei, das uns wirklich packte. Später im Hotelzimmer schlug ich meinem Bruder vor: „Lass uns doch diesmal ohne Geld losfahren und gucken, wie weit wir kommen.“
„Ohne Geld?“, fragte Paul.
„Dann sind wir ganz frei und unabhängig von Sponsoren und der ganzen Finanzierungsplanung. Einfach los!“, rief ich begeistert.
Nachdenkliche Stille. Paul schien angebissen zu haben, war aber noch skeptisch. „Und wie sollen wir essen, trinken, übernachten? Ganz ohne Geld geht das doch gar nicht“, warf er nach einer Weile ein.
„Hm, also vieles bekommt man umsonst, schlafen kann man im Zelt, Wasser können wir abkochen, zu essen findet man sicher auch was, und alles andere können wir uns vielleicht dazuverdienen, indem wir Dinge auf der Straße verkaufen.“
„Was denn für Dinge?“
„Zum Beispiel Sachen, die wir aus Schrott selber basteln!“
„So kommen wir maximal bis an den Bodensee!“, winkte Paul ab.
„Quatsch, Bodensee – einmal um die Welt!“, sagte ich, und mein Bruder lachte laut auf. „Wie willst du denn um die Welt, ohne Zug- oder Flugtickets bezahlen zu können?“
„Indem wir uns das Geld unterwegs verdienen, Alter!“
„Du willst mal eben auf der Straße tausend Euro für ’nen Flug in die USA verdienen, oder was?“
„Paul, hör zu. Als ich in Maastricht gekellnert habe, gab’s diesen Penner, der hat mit unerträglich schlechtem Mundharmonikaspiel einen besseren Tagessatz gemacht als ich bislang in meinem ganzen Leben!“
„Ja, klar. Woher willst du das wissen?“
„Na, weil der jeden Abend mit einem Riesenhaufen Kleingeld in die Bar kam, um zu wechseln. Wir brauchten Kleingeld, er brauchte Scheine.“
„Und wie viel war das?“, fragte Paul.
„300!“, rief ich aufgeregt. „Der hat täglich 300 gemacht, sein Bierchen getrunken und mir ein saftiges Trinkgeld gegeben. Der Typ ist bald Millionär, wenn er nicht alles versäuft!“
Paul staunte nicht schlecht.
„Und erinnerst du dich an Yichang, als wir kein Geld abheben konnten und uns wildfremde Menschen 350 Yuan geschenkt haben?“, sagte ich.
„Wie könnte ich das vergessen …“, antwortete Paul nachdenklich.
„Du hast ja recht, eigentlich cool die Idee. Unwahrscheinlich, dass man es schafft, aber gerade das ist ja der Ansporn. War bei der letzten Tour genauso.“
„Ohne Geld um die Welt!“
Für einen Moment war es still im Hotelzimmer, dann stand ich auf und suchte in der Minibar nach etwas, mit dem wir darauf anstoßen konnten, dass wir ein neues Abenteuer planten. Schokomilch in Dosen war das Feierlichste, was der Kühlschrank zu bieten hatte. Es klackte, als wir den Verschluss öffneten. Paul und ich stießen an.
„Einmal um die Welt!“, rief Paul.
„In 80 Tagen!“, antwortete ich.
„Und ohne Rad“, sagte Paul.
„Ohne Rad?“, fragte ich. „Okay, darüber reden wir morgen.“
Paul leerte die Dose in einem Zug und warf sich aufs Bett.
Das ist jetzt schon wieder ein Jahr her. In der Zwischenzeit hat Paul seinen Master in Human Factors an der TU Berlin gemacht, ich habe mein Produktdesign-Atelier aufgebaut, wir haben endlich unsere gemeinsame Wohnung aufgegeben, sind auseinandergezogen (man muss schließlich nicht alles teilen) und haben die letzten Monate damit verbracht, unser nächstes Abenteuer zu planen: In 80 Tagen um die Welt ohne Geld. Damit es ein richtiges Abenteuer wird, musste es einen Wettbewerbscharakter, ein klar definiertes Ziel haben und nicht einfach eine Unternehmung mit Open End sein. So etwas gibt uns den nötigen Ansporn und hilft uns dabei, die Reise zu planen. Außerdem hätte sich keine unserer Freundinnen auf ein Abenteuer ohne Zeitlimit eingelassen.
Doch jetzt stehe ich hier, und alles ist anders, als wir es uns vorgestellt hatten.
Ich sehe Paul, wie er vom Terminal zurückkommt. An seinem schnellen und beschwingten Gang kann ich erkennen, dass er gute Neuigkeiten mitbringt.
„Hansen, halt dich fest. Die haben mir nach ein paar Anrufen die direkte E-Mail-Adresse des Chefs vom Sponsoring Department gegeben und die E-Mail an ihn weitergeleitet. Es sieht nicht schlecht aus …“
Er schaut mich erwartungsvoll an, aber bevor ich in Jubel ausbreche, soll er erst mal mit der guten Nachricht herausrücken. „Wie meinst du ›nicht schlecht‹?“
„Na ja, keine Absage jedenfalls. Sie wollen das Ganze prüfen und sich in einer Stunde zurückmelden.“
„Dann einfach mal abwarten und Tee trinken, oder?“
„Nee nee, Freundchen“, lacht Paul. „Noch haben wir die Tickets nicht. Du trampst jetzt weiter oder verkaufst zumindest was aus deinem Bauchladen. Wer weiß, ob wir in Kanada was davon losbekommen.“
Grrr. Aber er hat recht. Wir haben noch einige „Sterni-Ringe“, Schmuck, den wir aus Sternburg-Kronkorken, einem in Berlin unter Studenten und Pennern beliebten Bier, gebastelt haben. Außerdem Armreifen aus gebogenem Draht und eine zum Halsschmuck umfunktionierte Fahrradkette. Hier in Lissabon kamen diese Sachen ganz gut an, aber wer weiß, ob irgendjemand in Kanada daran Gefallen finden wird.
Es hupt, wieder ein Taxifahrer, den wir schon seit Tagen vorbeifahren sehen. Er winkt uns zu und streckt den Daumen hoch. „Weitermachen!“ soll das wohl heißen. Seitdem wir hier mit unserem Schild mit der Aufschrift „Canada/USA“ stehen, sind uns Sympathie und Lacher sicher. Die Leute hupen und winken. Halten an, um uns die Hand zu schütteln oder ein Foto zu machen. Sogar die Polizisten, die uns am ersten Tag wegschicken wollten, waren am Ende von der Idee so begeistert, dass sie uns alles Glück der Welt wünschten und ab und zu neugierig vorbeifahren, um zu sehen, ob es wohl geklappt hat oder wir schon die Geduld verloren haben.
Eigentlich lautet eine unserer Regeln, dass wir nicht betteln und es für jede Spende immer eine Gegenleistung geben muss, hier im Vorbeifahren am Flughafen erweist sich das allerdings als schwierig. Die meisten wollen nichts aus unserem Bauchladen und haben keine Zeit für einen Witz – unser Angebot an Leute, die schon alles haben. Aber das Geld abzulehnen, das uns manche zustecken wollen, nachdem sie von unserem Reiseplan erfahren haben, geht dann irgendwie auch nicht, das wäre fast unhöflich von uns. Und wir können es doch so verdammt gut gebrauchen …
Erst um 19 Uhr kommt die erlösende Mail. „SATA schreibt!“, ruft Paul aufgeregt. Ich zücke die Kamera und filme Pauls Gesicht, um die Freude in seinen Augen in diesem Moment festhalten zu können, die hoffentlich gleich folgt. Aber leider verzieht sich sein Gesicht zu einer fragenden Grimasse. „Hä? Das ist dann wohl eine Absage, schätze ich …“
Ich lasse die Kamera sinken. „Was sagen sie denn?“
„Sie sind grundsätzlich bereit, uns den Flug zu sponsern, aber es gibt einen Haken. Wegen der Einreisebestimmungen in Kanada muss es auch einen Rückflug geben.“
„Aber wir brauchen doch gar keinen Rückflug, wir müssen doch weiter!“
„Klar, das ist das Problem, das wissen die ja auch.“
„Also sollen die uns eben einen Weiterflug buchen.“
„Die fliegen aber nicht nach Asien.“
Nach reichlich Überlegen kommen wir zu dem Schluss, dass die letzte Chance, die wir haben, darin besteht, ehrlich zu sein, und SATA anzubieten, die Verantwortung für den Rückflug selbst zu übernehmen, indem wir ihn einfach buchen und dann gleich wieder stornieren. Die Buchungsbestätigung ist ja alles, was man für die Einreise benötigt. Ob man storniert hat oder nicht, prüfen die an der Grenze gar nicht.
Als die Mail raus ist, lässt sich Paul neben mir auf den Boden plumpsen und nimmt einen tiefen Schluck aus dem Wasserkanister, den wir morgens immer in den Waschräumen des Terminals auffüllen. „Mal abwarten.“
„Ich weiß nicht, ob es nötig war, ehrlich zu sein“, überlege ich laut.
„Hansen, erstens ist die Mail jetzt schon raus, und zweitens: Die wissen doch, dass wir weiter nach Japan wollen, außerdem will ich den Leuten, die uns helfen, nichts vormachen.“
„Das sind keine Leute, das ist eine fette Fluggesellschaft!“
„Natürlich sind das Leute. Es ist die Frau am Infostand, der Chef vom Sponsoring Department, ich kenne ihre Namen!“
Bevor wir uns jetzt in einen Grundsatzstreit verwickeln, winke ich ab. Eine Minichance gibt es noch. Vielleicht lassen sie sich ja darauf ein. Da es schon langsam dunkel wird, beschließen wir, für heute abzubrechen und auf das Beste zu hoffen. Zum Abendessen gibt es zum gefühlt zwanzigsten Mal Reis mit Butter, dann bauen wir das Zelt auf.
„Morgen müssen wir eine Entscheidung treffen und so oder so einen Flug buchen. Kein Flughafentrampen mehr“, sagt Paul als Wort zum Dienstag. „Noch eine Nacht bleibe ich hier nicht.“
„Amen, Bruder“, sage ich und schlafe trotz Flugzeug- und Straßenlärm wenig später ein.
Als wir am nächsten Morgen mit routinierten Handgriffen noch im Halbschlaf das Zelt einpacken, ist die Stimmung verhalten. „Hansen“, sagt Paul nachdenklich, als wir wenig später beide auf dem Boden sitzen und die letzten Karotten kauen, die vom gestrigen Einkauf noch übrig geblieben sind. Der Spiritus zum Kaffeekochen ist leer. „Was erwarten wir eigentlich? Wir standen in Sevilla eineinhalb Tage an der Straße, ohne mitgenommen zu werden. Dachten wir etwa, dass es am Flughafen einfacher werden würde als auf einer Autobahnauffahrt? Wir können doch wohl kaum erwarten, dass wir hier innerhalb von zwei Tagen mitgenommen werden?“
„Gestern Nacht klang das aber noch ganz anders“, sage ich.
„Ich hab mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen. Lass uns noch einen dranhängen, aller guten Dinge sind drei, das wird sicher hart heute, aber nur die Harten kommen in den kanadischen Garten!“, versucht er die Stimmung aufzulockern.
Ich nicke nachdenklich. „Du hast recht, wir müssen weitermachen. Aber wenn die Fluggesellschaft endgültig absagt und wir von niemandem mitgenommen werden, müssen wir den Flug buchen, da gibt es schon jetzt nur noch wenige Plätze. Was machen wir, wenn der dann ausgebucht ist?“
„Okay, lass uns bis heute Mittag eine Entscheidung treffen“, sagt Paul. „So, wie ich das sehe, haben wir vier Möglichkeiten. Erstens: Wir finden jemanden, der uns mitnimmt. Zweitens: SATA sponsert uns den Flug, wir können von Toronto direkt weitertrampen und erreichen mit knapp 500 Euro Vancouver, bräuchten also nur noch 500 für den Flug nach Japan. Dritte Möglichkeit: Die Fluggesellschaft sponsert uns nicht, wir kriegen noch zwei Plätze für 490 Euro in dem Billigflieger am Freitag nach Toronto, können mit den übrigen knapp 200 bis nach Vancouver weiter und müssten da genug verdienen, um nach Japan zu kommen. Oder viertens, die schlechteste Variante: Gar nichts passiert, SATA sagt ab, auch der billige Flug ist bis heute Mittag ausgebucht, und dann sind wir gearscht.“
„O Gott, bitte nicht“, jammere ich. „Warum haben wir uns diese Scheißregeln aufgehalst. Warum kann man nicht mal die paar Euro, die uns fehlen, vom Konto drauflegen? Der teurere Flug kostet 760! Die haben wir doch fast.“
„Weil wir damit schon die allererste Hürde nicht geschafft hätten. Das war nicht der Deal!“ Paul schaut mich böse an. Er kann so ein Prinzipienreiter sein. Amtsschimmel auf Abenteuerreise, denke ich, reiße mich aber gleich zusammen. Es stimmt ja, sobald wir zum Bankautomaten gehen, ist die Reise gelaufen.
„Dann warten wir jetzt bis 14 Uhr, ob ein Wunder geschieht und uns einer mitnimmt oder ein paar Hunderter zusteckt, hoffen auf SATA, und wenn die absagen, buchen wir den billigen Flug.“ Ich klinge gespielt optimistisch. „Den es dann ganz bestimmt noch gibt.“
Paul ist schon längst wieder in sein Handy vertieft. „Keine Nachricht von SATA“, sagt er. Und ein paar Klicks später: „Und nur noch zwei Plätze im billigen Flieger.“
Ich versuche, gar nicht hinzuhören, baue unseren Hitchhiker-Altar auf und rücke unseren Talisman, einen kleinen Globus, dekorativ in Position. Irgendetwas muss einfach passieren.
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