„Die besten Führungskräfte spüren, wann und wohin sich die kollektive Konzentration verschieben muss, damit man zur richtigen Zeit am Ziel ist – und beispielsweise Kapital aus einem neuen Trend schlagen kann.“ sagt Daniel Goleman, Autor des Buchs „Konzentriert Euch“ zum Thema Konzentration und Leadership.
Vor einiger Zeit wurde bekannt, dass der Blackberry-Hersteller RIM nach einem Käufer suchte. Wieder einmal zeigte sich, dass das Wohl und Wehe eines Unternehmens häufig davon abhängt, wie Führungskräfte die Aufmerksamkeit lenken.
Den Begriff „Strategie“ kann man so verstehen, dass er etwas darüber aussagt, wie eine Führungskraft die Aufmerksamkeit in einem Unternehmen ausrichtet. Auf diese Strategie konzentriert sich dann jede Abteilung – Finanzwesen, Marketing, Forschung und Entwicklung – auf ihre eigene Weise. Ein Wechsel der Strategie ist gleichbedeutend mit einer Neuorientierung der Aufmerksamkeit aller Mitarbeiter.
Die besten Führungskräfte spüren, wann und wohin sich die kollektive Konzentration verschieben muss, damit man zur richtigen Zeit am Ziel ist – und beispielsweise Kapital aus einem neuen Trend schlagen kann.
Jeder einzelne Mensch verfügt nur über eine begrenzte Konzentrationsfähigkeit, in einem Unternehmen dagegen kann die Aufmerksamkeit eine ungeheure Bandbreite haben. Aber wenn diese gewaltige Bandbreite keiner Richtung folgt, führt sie zu Verwirrung. Ein Anzeichen für ein solches Aufmerksamkeitsdefizit im Unternehmen ist das Fehlen von Daten; die Folgen sind schlechte Entscheidungen, mangelndes Nachdenken über die langfristige Ausrichtung der Kräfte und damit auch ein Mangel an strategischer Klugheit.
Blackberry wurde von CEOs, die hervorragende Ingenieure waren, gemeinsam gegründet und zum Erfolg geführt. Sie stellten die ausgezeichnete Technik in den Mittelpunkt und machten das Blackberry in seiner Blütezeit zu einer Gewinnertechnologie. Aber sie behielten die Ausrichtung des Unternehmens zu lange bei und verpassten grundlegende Veränderungen von Markt und Technik, wie den Wechsel zu schnelleren Netzen und den Aufstieg von iPhone und Android.
Zu manchen Zeiten hatte Blackberry in den USA am Markt für Mobiltelefone einen Anteil von mehr als 50 Prozent. Heute liegt der Marktanteil bei 3 bis 4 Prozent.
Bei RIM kam die Neuorientierung der Aufmerksamkeit zu spät. Ein Gegenbeispiel ist Intel unter Leitung des legendären CEO Andrew Grove: Er führte das Unternehmen an die Spitze. Irgendwann in ihrer Frühzeit stand die Firma vor einem „Tal des Todes“, wie Grove es nennt – einem Tief, in dem sie hätte verschwinden können.
Intel hatte sich von Anfang an auf die Herstellung von Computerchips konzentriert – und dabei nicht bemerkt, dass japanische Hersteller den Konzernumsatz sinken ließen. Wie Grove freimütig einräumt, wäre die fehlende Aufmerksamkeit für die Marktrealität dem Unternehmen um ein Haar zum Verhängnis geworden.
Aber Grove richtete die Firma radikal auf ein früheres Nebengeschäft aus: die Herstellung hoch entwickelter Mikroprozessoren. Und schon nach wenigen Jahren, gerade als PCs und Laptops den Gipfel ihrer Beliebtheit erreichten, trugen die meisten dieser Geräte einen Aufkleber mit dem Logo „Intel Inside“.
Die Führungskräfte von Intel hatten die Gelegenheit kommen sehen und sich auf die Frage konzentriert, wie man sie beim Schopfe packen kann.
Die Artikel ist ursprünglich auf LinkeIn erschienen.
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Natürlich lässt es leicht beim Scheitern, wie Blackberry, im Nachhinein das Scheitern erklären.
Dabei sucht ein psychologisch Geschulter Ursachen in seinem Bereich, ein Ingenieur hätte gesagt, dass die "die neue Technologie verschlafen",
ein BWL-Trendforscher, dass "die unterschätzen die schwachen Signale neuer Innovationen nicht bemerken, weil sie sich im Erfolg sonnen"
ein Pfarrer, weil "sie zu wenig beten und sonntags ihm nicht zuhören".
Dabei ist es Unternehmen und Managern schwer im Alltag zu erkennen, welche Information wichtig und bedeutend sind und welche nicht. Das ist eine hohe Kunst immer oben zu sein. Deshalb sollte man - noch nie einer solchen Lage gewesen zu sein - mehr Demut haben und sich mit Ratschlägen zurückhalten.