Wer war die Unbekannte, die um 1900 in Paris tot aus der Seine geborgen wurde? Angetan von ihrer Schönheit, nahm ein Mitarbeiter des Leichenschauhauses einen Abdruck ihres Gesichts, und schon wenig später zierten Repliken der Totenmaske viele Pariser Appartements. Die Identität der Frau blieb ungeklärt, das Rätsel um ihre Person beschäftigt die Menschen bis heute und ist auch immer wieder Thema der Literatur – wie nun auch im neuen Roman des französischen Bestsellerautors Guillaume Musso.
INTERVIEW mit Guillaume Musso
Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Dem Schreiben ging die Freude am Lesen voran, wie bei so vielen Autoren. Ehrlich gesagt, mochte ich als Kind nur Comics! Aus der Lektüre ist dann der Wunsch entstanden, selbst zu schreiben. Auslöser war ein Kurzgeschichten-Wettbewerb, den unser Französisch-Lehrer organisiert hatte, als ich etwa fünfzehn war. Ich habe eine Geschichte geschrieben, die etwas in die Fantasy-Horror-Richtung ging. Und habe gewonnen ...
Woher nehmen Sie Ihre Ideen? Was inspiriert Sie?
Meine Inspirationsquellen sind vielfältig: Dinge, die ich selbst erlebt habe, das Zeitgeschehen, die Fiktion in all ihren Erscheinungsformen ... Ich beobachte auch gerne Menschen: in Restaurants, in Cafés, in der Metro, in Geschäften ... Dennoch bleibt der schöpferische Prozess im Grunde mysteriös: Ein Funke, ein Flash, der plötzlich auftaucht, Ideen, die sich verbinden und verfestigen und nach und nach ein Handlungsgerüst bilden ...
Wie erklären Sie sich Ihren Erfolg?
Ich wollte immer Romane schreiben, die den Leser so sehr fesseln, dass er das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Ich möchte auch, dass man mit den Personen bangt und mitfühlt. Ich bemühe mich also, komplexe Romanfiguren zu entwickeln, denn die Protagonisten dürfen weder eindimensional noch Superhelden sein.
Warum spielen Ihre Romane zum großen Teil in den Vereinigten Staaten?
Ich bin eigentlich nicht besonders vom amerikanischen Traum fasziniert. Ich lebe in Frankreich, und ich liebe dieses Land. Meine Geschichten in die USA zu verlagern, schafft eine Distanz zwischen mir und der Story. Eine Distanz, die mir eine große Freiheit gibt, da sie mich von meinem Alltag entfernt. Der Handlungsort ist auch wichtig für einen Roman, da das Dekor zur Glaubwürdigkeit der Geschichte beiträgt. New York ist eine Stadt, in der alles möglich ist: die schönste Liebesgeschichte und das grauenvollste Drama.
Manchmal spielt das übernatürliche eine Rolle im Leben Ihrer Helden. Warum?
Das Übernatürliche dient mir manchmal als literarische Triebfeder, als Gleichnis, um Dinge anzusprechen, die mir wirklich am Herzen liegen: die Gefühle, der Sinn, den man seinem Leben gibt, die Abwesenheit, die Angst. Die Idee ist mir gekommen, als ich im Alter von vierundzwanzig Jahren einen Autounfall hatte. Zum Glück war ich nicht schwer verletzt, aber der Wagen hatte einen Totalschaden. Und so wurde mir, der ich vorher nie über den Tod nachgedacht hatte, blitzartig klar, dass er ohne jede Vorwarnung kommen kann.
Gefühle sind sehr präsent in Ihren Geschichten. Welche Vorstellung von Liebe haben Sie?
Die Liebe in all ihren Formen ist tatsächlich der „Rohstoff“ jedes meiner Bücher, und das aus dem einfachen Grund, weil die Liebe oder der Mangel an Liebe zum großen Teil das menschliche Verhalten bestimmt. Um es mit Christian Bobins Worten zu sagen: „Wir leiden immer an der Liebe, auch wenn wir an nichts zu leiden glauben.“
Haben Sie bestimmte Schreibgewohnheiten? Wo arbeiten Sie?
Mein Arbeitstag ähnelt dem eines Handwerkers. Ich versuche, jeden Tag zu schreiben und eine gewisse Disziplin einzuhalten, ohne mich von allzu strengen Ritualen einengen zu lassen. Ich versuche, überall zu arbeiten: im Büro, im Café, im Zug, im Flugzeug. Mir ist übrigens aufgefallen, dass mir viele Ideen auf Flughäfen oder im Ausland gekommen sind. Ich schreibe meine Kapitel, eines nach dem anderen, auf dem Computer, dann ausgiebige Korrekturen auf Papier, die dann wieder in den Computer eingegeben werden u.s.w. Das alles hin und her so oft wie nötig.
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Die Romane von Guillaume Musso lesen sich leicht und lässig. Erfüllt allen Erwartungen und ist spannend. Kein Wunder wenn einiges verfilmt wird. Super und ich warte auf die nächsten
Kannte ich bisher noch nicht. Scheint aber ein interessantes Buch zu sein.
Super Buch
Kannte ich bisher noch nicht. Scheint aber ein interessantes Buch zu sein.