Besitze ich den passenden Charakter, um das schönste Volksfest der Welt in vollen Zügen genießen zu können? Welches Naturell verbirgt sich wirklich hinter meiner Person? Beantworten Sie folgende elf Fragen ehrlich und ohne Umschweife – die Auswertung finden Sie weiter unten auf der Seite und wird Sie verblüffen!
1. Sie haben sich schon den ganzen Tag auf eine Schweinshaxe gefreut. Im Restaurant erfahren Sie kurz nach der Bestellung, dass dieses Gericht leider ausgegangen ist. Wie reagieren Sie?
a) Ich sage: „Die Schweinshaxe steht auf der Speisekarte. Dadurch haben Sie mir ein Angebot gemacht, ich habe aus juristischer Sicht einen Vertrag mit Ihnen. Ich bestehe darauf, die Haxe zu bekommen.“ (0)
b) Ich suche mir selbst etwas anderes auf der Karte aus. (2)
c) Ich bitte die Bedienung, mir ein alternatives Gericht zu empfehlen. (1)
2. Sie kaufen sich in einem Textilgeschäft ein T-Shirt. Welches Motiv wählen Sie?
a) einfarbig (2)
b) Che Guevara (1)
c) „Bier formte diesen wunderschönen Körper“ (0)
3. Sie sind privat als Beifahrer mit einer Freundin oder einem Freund im Auto unterwegs. An einer Autobahnraststätte legen Sie eine Pause ein. Was kaufen Sie sich als Wegzehrung?
a) abgepackte Sandwiches in Dreieckform und ein Multivitamingetränk (0)
b) einen Apfel und einen Coffee to go (1)
c) Zwei gut gekühlte Flaschen Bier und eine Leberkässemmel mit Gurke (2)
4. Sie planen Ihren nächsten Urlaub. Wohin gehts?
a) Kykladen (2)
b) Sylt (1)
c) Mallorca (0)
5. Als was verkleiden Sie sich im Karneval / Fasching?
a) Ich verkleide mich gar nicht. Was soll der Unsinn? (0)
b) Cowboy, Indianer oder Pirat (1)
c) irgendetwas möglichst beknacktes und absurdes (2)
6. Ihre fünfzehnjährige Tochter kommt spätnachts ziemlich betrunken nach Hause. Wie reagieren Sie?
a) Ich sage: „Das wirst Du morgen gewiss bereuen!“ (1)
b) Ich sage: „Gut gemacht! Halb besoffen ist rausgeschmissenes Geld!“ (2)
c) Ich erteile selbstverständlich Hausarrest. (0)
7. Welche Fussballmannschaft bevorzugen Sie am ehesten?
a) FC St. Pauli (2)
b) FC Bayern (1)
c) Ich schaue selten Fußball, höchstens zur EM und WM (0)
8. Was würden Sie machen, wenn Sie eine Million Euro im Lotto gewinnen würden?
a) Endlich das Haus renovieren. (0)
b) Das Geld für schlechte Zeiten auf die Seite legen. (1)
c) Freunde auf eine Weltreise einladen und mächtig auf den Putz hauen. (2)
9. Die Happpy Hour in einer Bar endet in 10 Minuten. Was unternehmen Sie?
a) Ich bestelle schnell noch zwei Cocktails (2)
b) Ich ordere die Rechnung. Zum regulären Preis bestelle ich ungern. (0)
c) Ich erkundige mich bei meinen Freunden, ob sie noch bleiben möchten und entscheide dann. (1)
10. Sie gehen in einen konventionellen Biergarten. Alle Tische sind teilweise besetzt, vereinzelt sind noch Plätze frei. Was tun Sie?
a) Ich warte, bis ein Tisch frei wird. Wenn es mir zu lange dauert, geh ich woanders hin. (1)
b) Ich frage die Bedienung, ob sie mir helfen kann.(0)
c) Ich gehe an einen Tisch mit sympathischen Leuten und frage, ob ich mich dazusetzen darf. (2)
11. Sie sitzen in einem öffentlichen Bus, der gerade an einer Haltestelle steht und sehen, dass ein Mann von hinten angerannt kommt. Offensichtlich will er den Bus noch erreichen. Was machen Sie?
a) Ich denke: „Mal sehen, ob er es noch schafft.“ (1)
b) Ich stelle mich in den Bereich der Tür und halte sie auf, bis der Mann den Bus erreicht hat und einsteigen kann. (2)
c) Mir würde so etwas vermutlich gar nicht auffallen. (0)
Harry Gs Insidertipps zur Wiesn
Auch wenn der Isarpreiß den Maßkrug mit beiden Händen hochhebt und bei der Bedienung in völliger Unwissenheit „ein halbes Helles“ bestellt, haben sich die echten Bayern unter uns meist ganz gut im Griff. Vor allem zur Wiesnzeit! Aber manchmal möchte man schon meinen, dass die ganze Welt ihre deppertsten Deppen im September nach München schickt und hofft, dass die sich da für den Rest des Jahres glücklich saufen. Aber nein, das schaffen die nicht, wir setzen sie hernach sogar noch samt ihrer Polyester-Lederhosn und Maßkrug-Hüte wieder in den Fliaga oder in den Zug.
Damit Sie sich dennoch als gmiatlicher Wiesnbesucher nicht in der Ballermannisierung des Oktoberfestes verlieren, folgen Sie den Ratschlägen des Harry G, der trotz allem immer noch jeden der achtzehn Wiesn-Tage im Bierzelt verbringt und dabei eine Fetzengaudi hat!
Die Bavaria: ist die Münchener Version der Freiheitsstatue. Dort sollten Sie sich während der Wiesn jedoch keinesfalls aufhalten, außer Sie möchten verwaiste iPhones zum Fundbüro bringen, über Kotzepfützen hüpfen oder schlafende Mini-Dirndl-Besitzerinnen vor Spannern beschützen.
Die „Oide Wiesn“: Zum Glück gibt’s seit ein paar Jahren diese Ausweichmöglichkeit. Allein die Tatsache, dass beim Betreten des abgesperrten Geländes ein Euro Eintritt verlangt wird, sorgt schon dafür, dass die ganz brutalen Boaznbriada draußen bleiben. Die Gäste aus dem Ausland denken, es handelt sich bei der „Oidn Wiesn“ um ein seltsames Fahrgeschäft oder Bierzelt, das zusätzlich Eintritt zu kosten scheint, und meiden es allein schon deswegen. Somit kann man als Münchner, zudem mit Kindern, tatsächlich recht gefahrlos und entspannt auf die „Oide Wiesn“ gehen, sich alte Fahrgeschäfte, Kasperltheater und Standl anschauen, und im Bierzelt gibt’s nur Blasmusik ohne „Dschinghis Khan“, „Hey Baby“ oder den „Fliegersong“.
Das Teufelsrad: Kenner ziehen sich vor dem Betreten der drehenden Scheibe die Schuhe aus, Betrunkene nehmen ihren besten Kumpel als Stütze mit und Menschen auf Brautschau klammern sich bereits bei einer Umdrehung pro Minute an ihren Nachbarn. Das Teufelsrad vereint nicht nur Jung und Alt, es hat auch noch den besten Fahrgeschäfteansager der Welt!
Damenklos: Gehen. Sie. Nicht. Hin!
Der Olympia-Looping: Auch wenn sich die Preise der Fahrgeschäfte fast so rasant entwickeln wie die Preise der Maß, sollten Sie die Looping-Bahn unbedingt besuchen. Außer, Sie haben bereits zu viele Maß intus, dann könnte es sein, dass Sie diese recht schnell wieder umgekehrt proportional aus Ihrem Körper herausspeien müssen ...
Der Umzug der Wiesn-Wirte: Ist das einzige Spektakel, bei dem sich Trachtler und Ministerpräsidenten kaum auseinanderhalten lassen. Die Buh-Rufe beim Vorbeifahren der CSU-Garde sind im roten München bereits Tradition – der Applaus für das Fahrzeug der Stadtreinigung am Ende des Zuges ebenso.
Bazi-Wörterbuch: Was die Bayern im Bierzelt wirklich sagen ... Das ultimative Nachschlagewerk von Abruiaff bis Zamperl.
Abruiaff, der: [abruiaff] eine Person, die am 1. April aufs Glatteis geführt wurde. Zur Wiesn-Zeit ebenfalls gebräuchlich, weil man es super durchs Bierzelt rufen kann.
Bachratz, der: Flussratte, eine ungepflegte Person
Bagasch: von frz. Bagage = Gepäck, eine Gruppe von Menschen die im übertragenen Sinne als „Belastung“ empfunden wird. Auch als Bezeichnung für die Familie oder eine Clique verwendet, da nicht unbedingt boshaft, eher salopp
Bazi, der: Ein Schlingel, egal welcher Altersstufe, kann je nach Kontext ironisch oder auch todernst im Sinne von „Gauner“ gemeint sein.
Biffe, der: Büffel
Boazn, die: Recht abfällige Beschreibung für eine Kneipe, die vorrangig dem Konsum von Alkohol dient.
Boaznbriada (Pl.), Boaznbruada (Sing.): Aus „die Boazn“, eine kleine Kneipe, die vorrangig für den Alkoholkonsum ausgelegt ist, und „Bruada“, der Bruder. Also Saufbrüder.
Bockfotzn, die: Nicht zu verwechseln mit dem andernorts geläufigen, abfälligen Wort über das weibliche Geschlechtsteil ist „die Fotzn“ tatsächlich das Gesicht im Bayerischen. Drum ist die
„Bockfotzn“ auch die Ohrfeige – mutmaßlich mit der Heftigkeit eines Paarhuftritts –, und der „Fotznhobel“ ist natürlich die Mundharmonika.
Breznsoiza: Brezensalzer, ein Depp, der zu nichts anderem taugt, als halbwegs unfallfrei Brezen zu salzen.
Brunzkachel, die: Pissoir
Damisch: Vertrottelt, gelegentlich auch im Sinne von „schwindelig“.
Doagaff, der: Wörtl. „Teig-Affe“, aber eher im übertragenen Sinne zu verstehen, also eine dümmliche Person, die auch so dreinschaut.
Dregghamme, der: Dreckhammel, eine rücksichtslose, unverschämte Person
Dummes Gschau, das: Wie eine Person dreinschaut, also der Gesichtsausdruck.
Fackl, das: Ferkel im Sinne von Schmutzfink, auch im übertragenen Sinne anwendbar.
Flitschen, die: Flittchen
Foamzuzler: Eher dumpfe Stammtischbrüder mit viel Sitzfleisch, die sozusagen immer nur am Bierschaum herumzuzeln
Furor, der: lat. furor, „Wut“ oder auch „Raserei“, durchaus als typisch bayerisch bzw. münchnerisch empfunden und mit dem „Münchner im Himmel“ und dem Zitat „Luia, sog i!“ über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden.
Gachgiftig: Jähzornig
Gaggerl, das: Ei
Gemma naus auf’d Bluadwiesn: Folge mir hinaus auf die Wiese des Blutes, also eine Aufforderung zur tätlichen Auseinandersetzung, durchaus ernst gemeint und selten im Scherz verwendet.
Gfries, das: (dummes) Gesicht
Goaßlschnalzer, der; Gfries, das: Alpenländischer Brauch, bei dem junge Männer riesige Peitschen schwingen, die sie besser nicht ins Gfries (Gesicht) bekommen sollten, sonst gibt’s a Gschroa!
Gwax oder Gwachs, das: Gewächs im Sinne einer Wucherung am Körper, kann aber auch positiv bewundernd eingesetzt werden: „Der is scho a besonderes Gwachs.“ Harrys „Vorgwachs“ ist also das „Vorgewächs“, das dem Jungen voranging → die Eltern.
Häuslschleicher, der: Unaufrichtiger Mensch, auch ein (schmieriger) Vertreter
Hundsbeitl, der: Mistkerl
Kaifzanga, die: Wortspiel mit K(n)eifzange, zänkisches Weib.
Kaschberlkopf, der: Depp
Krampfhenna, die: Krampfhenne, zumeist weibliche, anstrengende und wichtigtuerische Person, die „Krampf“ – also Blödsinn – redet.
Krummer Hund, der: Eigentlich eine zwielichtige Person oder ein Betrüger, dem man selbiges auch ansieht. In diesem Zusammenhang aber eine spezielle bayerische Zigarre von der Dicke eines Zigarillos, die sich durch ihre deutliche Unregelmäßigkeit und „Krummheit“ von selbigen abhebt.
Lackl, der: Ein auffällig großer, mitunter auch kräftiger Mann
Lurade Loas: Lurad, von luren = (heimlich) schauen, voyeuristisch. Loas, die: Laus, eigentlich ungepflegte „verlauste“ Person, meistens aber verwendet für unehrliche, unmoralische Personen.
Massl, das: (Unerwartetes) Glück
Mistkrampen, der: Ungezogenes, unfolgsames Kind
Muhackl, der: Grober Kerl
Nackeln, das: Ein Objekt hin und her bewegen, damit es endlich da reinrutscht, wo es reinsoll, oder sich endlich löst.
Nasendraller, der: Hanswurst, Kasperl
Ned unrecht: „Er ist in Ordnung“. Verbreitet ist auch das ähnliche „Der is ned so unguad“ im Sinne von „Der ist nett“. Es ist auffallend, dass hier eigentlich etwas Positives ausgedrückt werden soll, es aber dank der zwei prägenden Negativismen trotzdem klagend rüberkommt.
Oids Glump: Altes Gelumpe, Zeug
Plattert: Glatzköpfig
Schmirage, die: (Gesprochen in pseudo-frz.: Schmiraasch) Unleserliche Handschrift, Geschmiere
Schoas, der: Ein Furz, in der Version als „Radischoas“ besonders nachhaltig, weil vom Rettich kommend.
Watschnabstand, der: Die maximale Distanz, aus der man sein Gegenüber noch ohrfeigen kann.
Wos bin i?: Wörtlich „Was bin ich?“, aber eigentlich meint dieser er - staunte Ausruf eher so etwas wie: „Ich hab kein Wort verstanden und nehme deswegen an, du hast mich beleidigt.“ Also die weniger aggressive Version von „Ich versteh nur Bahnhof“.
Wuidling, der: Wilder Mensch – ungestüme, ungehobelte Person
Zamperl, der: Ein kleiner Hund, vorzugsweise ein Dackel
0–8 Punkte
Sie sind vermutlich etwas zu zurückhaltend für das Oktoberfest. Springen Sie doch einfach mal über Ihren eigenen Schatten! Seien Sie ausgelassen und übermütig. Das Leben ist zu schön, um mit angezogener Handbremse herumzufahren.
9–14 Punkte
Sie sind ein geselliger Mensch, aber manchmal vielleicht zu opportunistisch. Bei der Wahl Ihres Bierzeltes sollen Sie sich vielleicht ein traditionelles Zelt aussuchen. Nachdem Sie sich mit ein oder zwei Maß Mut angetrunken haben, können Sie auf wildere Zelte umschwenken. Halten Sie sich aber vorerst bedeckt und beobachten Sie das bunte Treiben.
Behalten Sie ihre Lebensgeschichte möglichst für sich. Viel Spaß!
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