Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser, werte Katzenfreundinnen und Katzenfreunde, verehrte Katzen und Kater,
ich mag Hunde. Ganz ehrlich. Unbestritten sind sie wundervolle und putzige Haustiere. Nicht ohne Grund leben unter deutschen Dächern über zehn Millionen dieser possierlichen Art. Wie schrieb schon der alte Geheimrat Goethe so treffend im „Faust“? „Dem Hunde, wenn er gut gezogen, wird selbst ein weiser Mann gewogen.“ Anhänglich, stubenrein und gehorsam ist er, wenn’s gut läuft! Was will man also mehr?
In der Regel ist diese Art auch noch mit einem fast manischen Beschützerinstinkt ausgestattet, welcher selbst einen mickrigen Rehpinscher, zumindest akustisch, in einen tollwütigen sibirischen Schneewolf im Stimmbruch verwandeln kann. Das aber auch nur, wenn er sich dabei Schutz suchend hinter einem meterhohen Zaun verbarrikadieren darf. Für mich als tendenziell schreckhaften und eher Ruhe liebenden Charakter kann eine solche Begegnung dazu führen, einen sonnigen Tag vorzeitig für gelaufen zu erklären.
Cocker Spaniel & Co. sorgen dafür, dass Herrchen oder Frauchen regelmäßig an die frische, herrlich gesunde Luft kommt, um sich die müden Beine zu vertreten. Vorzugsweise morgens um halb sechs bei strömendem Regen im nebligen Spätherbst, versteht sich.
Wie gesagt: Ich mag Hunde. Oder sagen wir besser, ich habe nichts gegen sie. Vorsicht, Ironie! Zumindest nichts Wirksames. Vor allem dann nicht, wenn sie möglicherweise drollige Kunststückchen draufhaben, wie zum Beispiel Bällchen- oder Stöckchenholen … Das kann mich durchaus erheitern und mein Gemüt erfreuen.
Der treue Hund ist mir jedoch generell zu fixiert auf seinen Halter. Mitunter hat das so etwas obsessiv Verbissenes und erinnert mich sehr an Stalking. Als potenzielles Herrchen bräuchte ich schlicht mehr Freiraum, als so ein niedlicher Yorkshire Terrier mir zugestehen würde. Hunde scheinen immer irgendwie darauf zu warten, dass etwas Entscheidendes und Aufregendes passiert. Sie sind dauer-unternehmungslustig. So bin ich nicht. Ich bin froh, wenn mal nichts passiert. Meine Devise lautet: Ruhe im Karton!
Jetzt werden Sie vielleicht denken: Was erzählt der ältere, dickliche Herr uns hier eigentlich vom Pferd … äh, Hund? Das Tier auf dem Buchumschlag ist doch ganz eindeutig eine herzige Katze!
Als ich etwa fünf Jahre alt war, hatte meine Mutter Margret in einem spontanen Anfall von Großherzigkeit einem grauen, herzkranken Riesenpudel namens Whiskey Urlaubsasyl in unseren bescheidenen, mit Blümchentapete verzierten vier Wänden gewährt.
Eine Stammkundin aus Omas Krämerladen, die stets frisch ondulierte und ihrem Hund in Wuchs und Ausdruck nicht unähnliche Frau Melchior, wollte ihre Sommerfrische im bayerischen Bad Reichenhall im Jahre 1969 gänzlich unbepudelt antreten. So hatten Mama und ich also den fast erblindeten Whiskey für ellenlange zwei Wochen an der Backe. Gehört hat er allerdings auch nicht.
„So ein treuer und lieber Weggefährte“ sei er. Mit diesen salbungsvollen Worten hatte Frau Melchior uns das Ungetüm seinerzeit wie Sauerbier angepriesen. „Und wachsam ist er schließlich auch.“ Fun Fact war: Das bissige Viech hat uns vierzehn Tage lang gekonnt und knurrend in Schach gehalten, ständig observiert und kontrolliert. Whiskey hätte problemlos bei der Stasi anfangen können. Schnell wäre er dort die Karriereleiter hinaufgetrappelt. Der olle Mielke hätte seine helle Freude an dem grau gelockten Ungetüm gehabt. Whiskey war ein Schnüffler vor dem Herrchen.
In diesen unvergessenen vierzehn Tagen erlebten meine Mutter und ich jedenfalls, gänzlich unfreiwillig, die Vorzüge fleischloser Kost. Egal, was wir auch Unveganes in die Hand nahmen und zum Munde führen wollten, ob Leberwurstschnittchen, Bockwurst oder Frikadelle, Whiskey schnappte danach und verlangte mit nicht gespieltem Nachdruck die unmittelbare Herausgabe des Fleischgerichts. Schnapspralinen-Genießer war er darüber hinaus auch noch. Kein Wunder also, dass er herzkrank war und konsequent so hieß wie die irische Edelspirituose! Nach dieser einschneidenden Erfahrung habe ich nie wieder ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, mir einen Hund zulegen zu wollen. Warum auch? Man ist ja schließlich nicht blöd.
Heilfroh waren wir, als wir den teuren Whiskey wieder in Frau Melchiors Zweiraumwohnung in Herten-Scherlebeck abliefern konnten. Die quietschfidele Urlauberin hingegen hatte wohl still und heimlich gehofft – und deshalb vermutlich auch verzweifelte Stoßgebete gen Himmel gesandt –, ich möge mich unsterblich in ihren hochprozentigen Kumpel verknallen, am Ende ihrer Sommerfrische heulend meinen Besitzanspruch auf selbigen anmelden und die Rückgabe fußstampfend verweigern. Weit gefehlt. Stattdessen haben meine Mutter und ich einen Freudentanz am Pudel-Abgabetag aufgeführt.
So kann man sich manchmal irren. Ich nehme an, Whiskey hat Frau Melchior, samt ihrer Wasserwelle und einer Schachtel Likörpralinen, irgendwann schlichtweg aufgefressen. Oder Frau Melchior ihn? Seitdem jedenfalls habe ich es nicht mehr so mit Hunden.
Vielleicht verstehe ich Hunde aber auch einfach nicht!? Jedenfalls begreifen Hunde mich als Person in all meinen schillernden Facetten definitiv nicht. Das muss ich so annehmen, da sie mich meistens mit einem riesigen Fragezeichen über der nasskalten Schnauze erwartungsvoll anschauen.
Hechelt mich beispielsweise ein Boxer mit heraushängender, dampfender Zunge an, frage ich mich: Bedeutet dieses klebrige Sabbern womöglich die Vorbereitung auf einen nahenden brutalen Angriff? Bringt der Hund sich gerade nur in die richtige üble Stimmung dafür? Oder hat er Durst? Hunger? Diabetes, Verdauungsstörungen oder Asthma? Will er gar nur spielen? Ist ihm heiß? Oder soll das einfach nur witzig sein? Genau so sieht es nämlich aus. Geradezu skurril.
Schlussendlich schüttelt der behäbige Hund dann meist völlig unerwartet seinen Kopf, und zwar exakt in der Geschwindigkeit, in der die Erde sich um die eigene Achse zu drehen pflegt. Und wem fliegt der ganze frisch produzierte und zähflüssige Sabber um die Ohren? Mir! Der Hund wollte mich nur ärgern. Das war’s also. Hunde können manchmal recht unerfreuliche Charaktere sein.
Trotzdem vermute ich als überzeugter Tierschützer natürlich stark, dass Hunde eventuell, unter Umständen, möglicherweise doch so etwas Ähnliches wie eine Seele besitzen könnten. Meinen Sie etwa nicht? Könnte doch sein!
Dennoch: Seien Sie mir jetzt nicht gram, und haben Sie mich bitte weiterhin lieb. Ich weiß, das ist jetzt ein ziemlich dicker Hund, aber Boxer, Terrier und Dobermann sind meine Welt nicht. Bobtails, Bernhardiner und Neufundländer? Geht so.
Ach, was soll ich noch lange drum herumreden? Lassen wir die Katze doch einfach aus dem Sack: Ich vergöttere Samtpfoten. Still bete ich sie an. Der geborene Katzenpapa bin ich. Katzen sind meine heimliche Religion. Wo auch immer auf der Welt ich stehe, schlummere oder gehe, Katzen laufen, schnurren, kuscheln oder fliegen auf mich zu, hinter mir her oder an mich ran. Und bei mir liegen sie immer goldrichtig.
Selbst der lauteste Kater der Welt, Merlin aus Torquay in Großbritannien, würde an meiner Begeisterung nichts ändern. Sein Schnurren erreichte in einer Messung sage und schreibe 67,8 Dezibel. Damit ist das Brumm-Monster fast so laut wie ein alter, benzinbetriebener Rasenmäher. Gratulation dazu!
Katzen und meine Wenigkeit: Das ist eine gegenseitige und geradezu zauberhafte Anziehung, quasi feline Magie. Selbst die argwöhnischste und ausgemergeltste Kitty, ausgestattet mit dem miesesten aller Charaktere, kann sich meiner ganzen Bewunderung sicher sein. „Blind vor Liebe“ nennt man das wohl landläufig.
Sollten Sie übrigens stolzer Hundebesitzer sein und sich jetzt ein wenig auf den Schlips oder Schweif getreten fühlen, denken Sie bitte immer daran: Wer einen Hund besitzt, der ihn verzückt anhimmelt, sollte unbedingt auch einen Kater haben, der ihn komplett ignoriert. Das erdet ungemein und wirkt ausgleichend auf den Charakter.
In den Achtzigern durfte ich genau so einem gefräßigen US-amerikanischen Katergeschöpf namens Garfield meine Stimme auf Hörspielkassetten leihen. Im Prinzip war das für einen ausgewiesenen Cat Lover wie mich der absolute Höhepunkt der gesamten Showkarriere. Acht Folgen lang säuselte und krächzte ich mich mit ausgefahrenen Krallen und getigerter Wampe durch die wunderbaren Abenteuer. Da gab es auch so einen typischen Hund namens … na, wie hieß er doch gleich? Ach ja, Odie! Er war im Übrigen nicht besonders klug. Sicher nur ein dusseliger Zufall.
Mein allererstes Referat in der Sexta im Fach Biologie am Marie-Curie-Gymnasium in Recklinghausen beschäftigte sich mit dem Thema Hauskatzen. Wie sie so sind, wo sie herkommen, was sie so können, im Allgemeinen und überhaupt. Dafür gab es von Frau Dr. Gabi Biletzki ein Sehr gut minus.
Sie sehen: In meinem Fall haben Sie es mit einer kompetenten und ausgewiesenen Fachkraft zu tun. Insofern können Sie sich also beruhigt zurücklehnen: Alles, was Sie hier zu lesen und zu hören bekommen, stammt aus der Feder einer echten Hobbykoryphäe auf dem Gebiet der „Felis silvestris catus“, sprich Waldkatze.
Finden Sie nicht auch, dass Katzen anmutige, weise und edle Geschöpfe von geradezu royaler Gestalt sind!? Definitiv besitzen sie eine Seele. Das habe ich jedenfalls so für mich entschieden, und in diesem Buch werde ich es Ihnen sogar beweisen. Aufgepasst: Heute quatsche ich Sie so was von in Katzen rein!
Die Menschheit lässt sich laut Francesco Petrarca, dem großen italienischen Humanisten des Spätmittelalters, grob in zwei Gruppen einteilen: in Katzenliebhaber und in vom Leben Benachteiligte. Na, auf welcher Seite stehen Sie?
Mit der Leidenschaft für den gemeinen Stubentiger bin ich gewiss nicht allein. Womit wir auch schon mitten im wunderbaren Thema wären, sozusagen bei des Pudels Kern.
Der Hund gilt ja gemeinhin als der beste Freund des Menschen. Aber Katzen sind die wahren Lieblingstiere der Deutschen. Vielleicht ist das so, weil sie selbstständig aufs Klo gehen? Ich finde ja, es liegt vor allem daran, dass sie einem viele Freunde auf einmal ersetzen, vom besten Kumpel über den guten Zuhörer bis hin zur Zicke.
Die Katze hat in Deutschland als Haustier die weiche Schnauze ganz weit vorn. Über fünfzehn Millionen Exemplare fläzen sich genüsslich zwischen Sylt und Garmisch-Partenkirchen auf teutonischen Wohnzimmercouches. Von der Deutschen Langhaarkatze über den Abessinier bis hin zur Burma oder der Türkisch Angora. Und ich wette, keinem der Millionen von stolzen Katzenbesitzern ist es jemals gelungen, seiner Mieze das Sofa als Thronersatz auszureden. Die Katze ist unter allen Viechern unser absoluter und erklärter Liebling. Fast jeder zweite Katzenbesitzer hat, laut Umfrage, sogar ein Bild seiner Mieze in der Brieftasche.
Der guten Ordnung halber sei hier noch erwähnt, dass bei uns in Deutschland 3,5 Millionen Ziervögel gezählt wurden und es rund 3,2 Millionen Aquarien oder Gartenteiche mit Fischen gibt. Welcher Beamte hat sich eigentlich die Mühe gemacht, da mal ordentlich durchzuzählen? Vielleicht ein tierlieber Schwabe? Zudem gibt es in Deutschland 1,3 Millionen Terrarien. Merken Sie was? Allesamt Beutetiere unserer pelzigen Lieblinge.
Falls Sie sich mit dem Gedanken tragen, eine noble Katze in Ihr Heim zu holen, kann Ihnen dieses Buch vielleicht ein bisschen dabei helfen, dass Sie, ganz sprichwörtlich, nicht die Katze im Sack kaufen. Nachts sind zwar alle Katzen angeblich grau, aber tagsüber erkennt man eben doch gewaltige Unterschiede, vor allem im Charakter.
Eines ist sicher: Eine Katze kann uns eine verwandte Seele sein und das Leben enorm bereichern, solange man sich dem Tier mit einer gewissen Hingabe nähert. Wie sagt das alte chinesische Sprichwort: Glücklicher Besitzer, glückliche Katze. Gleichgültiger Besitzer, unzufriedene Katze.
1. Goldene Katzenregel: Widmen Sie sich Ihrer Katze immer und ausschließlich liebevoll, sonst wird sie auch nur schwer stubenrein. Frei nach den Beatles ist alles, was Sie im Leben brauchen, Liebe und eine Katze.
Was macht die Katze so sympathisch, unwiderstehlich und attraktiv? Warum erscheint sie uns manchmal sogar wie ein überirdisches oder gar mystisches Wesen? Was fühlen Fellnasen? Ist die Katze sich ihrer selbst bewusst? Wie kommuniziere ich mit meinem Liebling? Haben Katzen Humor? Können sich Katzen schämen? Wie verwöhne ich meine Katze? Sind Katzen die besseren Psychologen? Sind unsere Stubentiger vielleicht sogar hellsichtig? Diesen interessanten Fragen wollen wir uns hier ausgiebig widmen.
Natürlich habe ich auch ein paar nützliche Erziehungstipps für Sie auf Lager. Aber, ich sage das hier in aller Offenheit, sie sind fast alle zwecklos. Am Ende verändern die kleinen Löwen immer den Katzenpapa oder die Katzenmama. Wir geben es irgendwann ohnehin auf, unsere Katzen als Kinder zu betrachten. Ein entscheidendes Geheimnis darf ich Ihnen deshalb gleich zu Beginn schon anvertrauen: Ich glaube, Katzen halten uns ihr ganzes Leben lang für ihre Kinder. Sie werden niemals müde, uns zu erziehen und an das Wesentliche zu erinnern.
Liebevoll, entschlossen und klug ermahnen sie uns, immer schön im Moment zu bleiben. Das Jetzt zu genießen und voll auszuschöpfen will der Buddhismus uns lehren. Der Katze gelingt es nahezu mühelos, uns diese wichtige Lebenslektion spielerisch beizubringen. Sie ist ihrer Natur nach eine spirituelle Meisterin. Nicht umsonst heißt es: Nur Katzen können dem Blick eines Königs standhalten.
In diesem Buch werden Sie natürlich so einiges über unsere Freunde mit dem weichen Fell erfahren, doch auch ganz viel über sich selbst. Unfassbar viel Spannendes, Berührendes und Unterhaltendes habe ich bei meiner Recherche für dieses Buch lernen, entdecken und erkennen dürfen. Nun freue ich mich darauf, es mit Ihnen hier zu teilen.
Sind Sie bereit? Dann betreten wir jetzt gemeinsam das geheimnisvolle Universum der Katzen. Es wird kitty-katty-magisch!
Selbstverständlich hoffe ich, dass Sie nach der Lektüre Katzen genauso lieben werden wie ich, denn Sie wissen ja: Jeder Katzenhasser wird unweigerlich als graue Maus wiedergeboren.
Viel Vergnügen bei der Lektüre
Ihr Hape Kerkeling
PS: Meine nigelnagelneue Katze Kitty sitzt übrigens gerade direkt vor der gläsernen Terrassentür und zwinkert mir sanft zu. Das Vorwort hat ihr anscheinend gefallen. Sie hat es genehmigt. Es kann also losgehen. Darauf ein freundliches „Murr“.
Katzen und Bücher – eine kuschelige Kombination zum Wohlfühlen
Gibt es etwas Schöneres, als es sich mit einem guten Buch und einer schnurrenden Katze gemütlich zu machen? Hier finden Sie Bücher, in denen Samtpfoten die Hauptrolle spielen.
„Ich glaube, Katzen halten uns ihr ganzes Leben lang für ihre Kinder. Sie werden niemals müde, uns zu erziehen und an das Wesentliche zu erinnern.“
„Ein richtiger, adventlicher Wohlfühlroman“ Passau Niederbayern TV „Bücherecke“
Ein besonderes Weihnachtsgeschenk für Katzen-Freunde
Eine geheimnisvolle Familiensaga in der Provence
„Wenn eine Katze in Ihr Leben tritt, ändert sich alles. Sie betreten eine neue Welt. Eine Welt ohne Schlaf. Eine Welt ohne Ruhe. Eine Welt voller ungeahnter Sorgen. Sie werden ganz neue Gerüche kennenlernen, für die Sie keinen Namen haben, und ganz neue Geräusche, die Sie aufschrecken lassen, tief in der Nacht, wenn das Rätseln beginnt: War dies nun ein Einbrecher, der die Terrassentür ausgehebelt hat, oder doch eher der Kater, der die größte Zimmerpalme des Hauses in ihrem schweren Topf zu Fall brachte? Glas wird splittern. Keramik wird bersten. Regale werden fallen.“ Oliver Uschmann / Sylvia Witt
Wäre die Katze ein Mensch - der gesamte Getränkehandel stürbe den schnellen Tod. Man könnte ihr frisch geschmolzenes, für tausend Euro pro Flasche importiertes, isländisches Gletscherwasser anbieten ... die Katze würde sich umdrehen, zur Spüle gehen und hoffen, dass noch etwas von dem dreckigen Spülwasser im Becken steht.
Vollkommen verrückt macht es die Katze, wenn man mit lauwarmem Wasser Topfpflanzen gießt. Die Moleküle von Blumenerdenduft rauben ihr vor Lust die Sinne. Kraftvoll rammt sie das Schnäuzchen in die Keramik, um ein paar Tropfen zu ergattern, bevor es versickert ist. Das absolute Paradies auf Erden stellt für sie allerdings ein Indoor-Schneckenbecken dar.
Kommt eine Katze noch im Kleinkindalter vom Hof ist das so, als hätte man ein schwer traumatisiertes Kind adoptiert. Während sich ausgewachsene Hoftiger an ein Leben zwischen Ackerkrume und Kuhstall gewöhnt haben, verbringen Neugeborene ihre ersten Wochen häufig auf einem Heuschober und begegnen Menschen dort nur, wenn sie in Form des Veterinärs die Leiter hochgeklettert kommen, um ihnen unglaublich lange Nadeln in den Körper zu stechen.
Das Kuscheln und Kennenlernen, das zwischen Mensch und Katze sonst üblich wäre, fällt erst mal aus. Kommen sie dann dank einer erfolgreichen Annonce des Bauern im Alter von 6 bis 8 Wochen zu lieben Menschen in ein warmes und weiches Zuhause, stecken sie noch voller Misstrauen und Beiß-Instinkt. Sie wissen ja nicht, dass die Menschen, die sie nun kraulen wollen, nicht in der anderen Hand wieder die lange Spritze verstecken.
Genau wie wir Menschen benötigt die Katze irgendwann Medikamente der sogenannten Schulmedizin. Wo homöopathische Globuli und individuelle Bachblütenmischungen nicht mehr helfen, müssen Pillen ran, die der Mensch in allerfeinstes Pulver zerstampft und im Feuchtfutter verteilt, um die Katze gnadenlos zu überlisten.
Die sieht ihn daraufhin vor dem Napf, in dessen Füllung ein unwissender Mensch das untergemischte Pulver weder sehen noch riechen würde an, als wolle sie sagen: „Echt jetzt? Dein Ernst?“ Ganz sicher kann man chemische Wirkstoffe nur als Tierarzt per Spritze in die Katze einbringen. Selten geht dabei was schief. Wenn aber doch, dann richtig.
So wirkt etwa das Mittel Diazepam, das Veterinäre bei langen Autofahrten zur Beruhigung des Tieres einsetzen, in einem von tausend Fällen „kontraindikativ“. Mit anderen Worten: Aus dem Stoff, der schläfrig machen soll, wird hochdosiertes Koks. Für die Katzenhalter, die mit einer auf diese Weise aufgeputschten Katze einige Stunden von der Spezialklinik im Norden nach Hause in den Süden fahren müssen, wird das Leben nach dieser Reise nicht länger dasselbe sein.
Die Grundregeln, welche bei der geheimen Weltkatzenkonferenz in Kairo vor 30.000 Jahren festgelegt wurden, um als Haustier fortan den Menschen in den Griff zu kriegen, gelten unter Katzen bis heute. Dabei stellten die Tiere sich auf der Konferenz die Frage: „Was zeichnet diesen aufrecht gehenden Zweibeiner am meisten aus? Was definiert ihn?“ Die Antwort: Der Homo sapiens will grundsätzlich »alles im Griff« haben.
Ein Ergebnis seiner arretierbaren Daumen, das er auch sinngemäß auf jede Form der Kontrolle überträgt. Folglich gilt seitdem: Die Katze domestiziert den Menschen, indem sie ihn durch Ablenkung, Liegen auf Arbeitsgeräten und Zerstören der Umgebung daran hindert, sein Umfeld und sein Leben in den Griff zu bekommen, bevor er sie nicht gefüttert, bespielt, umgarnt und angebetet hat. Danach darf er machen, was er will. Zur Belohnung.
Wie wir alle wissen, gibt es in der menschlichen Spezies sehr viele Exemplare, die langweilig und berechenbar sind. In der Anthropologie nennt man diese Untergattung des Homo Sapiens auch latus copia, zu Deutsch: Breite Masse. Katzen kennen keine breite Masse. Von den Wildtieren mal abgesehen, die schon per Definition ungezähmt sind, gibt es auch unter rund 200 Millionen weltweit lebenden Hauskatzen keine, die der anderen im Charakter gleicht. Kann man trotzdem so etwas wie „Charaktertypen“ feststellen, sind es niemals öde Kategorien, sondern ganz besonders ausgeprägte Persönlichkeiten. Die beiden extremsten Pole bilden dabei die „degagierte Diva“ und der „Sozialkater“. Die Diva legt Wert darauf, nur dann von anderen Vier- oder Zweibeinern angesprochen oder bekuschelt zu werden, wenn sie darauf Lust hat. Anderenfalls macht sie eine Szene, die sich gewaschen hat. Der „Sozialkater“ wiederum möchte steten, freundlichen Kontakt und versucht selbst die härteste Schale der launischsten Diva zu knacken. Hierbei ist er sich als Kater nicht einmal für den „Hundeblick“ zu Schade.
Üblicherweise hat die Katze klare Prioritäten. Eine davon lautet: „Schlafen auf dem Schreibtisch“. Eine andere: „Schlafen auf der Decke.“ Eine dritte: „Schlafen auf den nackten, harten Fliesen vor dem Badezimmerfenster, weil das gerade der einzige Punkt im Haus ist, auf den die Nachmittagssonne knallt.“
Diese Tätigkeiten sind sinnvoll und sollten auch vom Menschen mehr betrieben werden, denn sie verbrauchen keine Energie und stoppen den Klimawandel. Steht die Katze irgendwann mal auf, nimmt sie sich für diesen Vorgang mindestens ein Viertelstündchen Zeit. Das kann den halben Tag so gehen. Es sei denn, ein winziges Wesen taucht auf, das sämtliche Prioritäten über den Haufen wirft, so dass nur noch eine übrig bleibt: die Jagd.
Fängt der Mensch die Fliege nicht zuerst, entsteht somit folgende Einkaufliste von Gegenständen, die nach dieser Jagd neu gekauft werden müssen: Blumenkübel, Trinkgläser, Karaffe, Porzellankatzenfigur, Standvase, Tischvase, Küchenradio. Es sei denn, das Radio ist kabellos. Da die Herstellung all dieser Dinge sehr viel Energie kostet, ist somit auch die frisch erschlafene Klimabilanz wieder hin.
Wenn Menschen anfangen, die Nase zu rümpfen, weil die Nachbarin Helene Fischer hört oder gerne Liebesromane liest, die in exotischen Ländern spielen, nennt man das „geschmäcklerisch“. Ein schönes, viel zu selten benutztes Wort. Wer geschmäcklerisch ist, hört natürlich selber heimlich Helene Fischer und hat ein ganzes Regalfach voller Bücher der Gattung „Love & Landscape“ (so nennt man das in der Branche) - er gibt es nur nicht zu.
Bei Katzen ist das ähnlich. Auch sie möchten dadurch, bei welchem Futter sie die Nase rümpfen, vor allem ihre Zugehörigkeit zur höheren Geschmacksklasse beweisen. Deswegen verweigern sie sich dem ganz superbilligen Futter aus dem Discounter sogar weniger als bekannten Mittelklasse-Herstellern wie Whiskas, Felix oder Kitekat. Diese Marken halten sie für den ganz schlimmen Geschmack der „breiten Masse“ ... übersehen dabei natürlich, dass es die unter Katzen gar nicht gibt. Sei's drum.
Billigfutter können sie goutieren. Ihm begegnen sie mit der gleichen sozialromantischen Toleranz wie der moderne Akademiker dem Trucker-Lied oder dem Gossen-Rap. Mit weniger bekannten Premium-Marken wie Almo Nature, Greenwoods oder Royal Canin können sie leben. Die maximale Abgrenzung allerdings garantiert ihnen das handgewolfte und nicht einmal in Tiermärkten, sondern nur auf Direktbestellung erhältliche Vollfleischfutter OmNomNom, der kulinarischen Entsprechung zu einer alten Vinylplatte des Ur-Bluesers Robert Johnson.
Auf die Tatsache, dass sie Hunger hat, macht die Katze in insgesamt vier aufeinander folgenden Alarmstufen aufmerksam. Bei der „empörten Meldung“ (Stufe 1) stellt sich in die Tür oder auf den Boden vor den Schreibtisch und sieht den Menschen an, bis er guckt. So, wie es unter Humanoiden auch bestens an der Ampel funktioniert, wenn man dem Nachbarwagen ins Fenster starrt. Guckt der Mensch, wird schrill und entrüstet miaut.
Die zweite Stufe stellt das „stoische Kratzen“ dar. Ohne die Krallen zu verwenden, zieht die Katze ihren lederhaften Pfotenballen über glatte Oberflächen wie Fensterscheiben, Kompakt-Stereoanlagen oder das Gehäuse von Desktop-Rechnern. Sie erzeugt so ein für das Menschenohr seltsam unerträgliches Quietschen und Zerren, begleitet von der Sorge, die Oberflächen könnten Schaden nehmen.
Nützt das auch nichts beginnt Stufe 3, das „Anknabbern von Gegenständen“. Die Katze beginnt damit, Gegenstände zu essen. Natürlich isst sie die Sachen nicht, sondern beißt nur demonstrativ von ihnen ab, um das Ausmaß ihrer Verzweiflung zu zeigen. Spätestens, wenn sämtliche Kartons, Aktenordner oder Steuerunterlagen im Haus verspeist sind, sollte man die Katze füttern. Denn Stufe 4, den „zügellosen Wahnsinn“, möchte niemand ernsthaft erleben.
Wer lange mit einer Katze zusammenlebt weiß es, auch wenn er es als „wissenschaftlich“ denkender Mensch womöglich nicht wahrhaben will: Katzen verstehen alles! Jedes Wort. Schlau wie sie sind, lassen sie es sich allerdings nicht anmerken.
Das teilen sie mit den klugen Angestellten im Land, die sich im Gegensatz zu den dummen Angestellten immer gerade geschickt genug zeigen, um nicht gefeuert zu werden, sich darüber hinaus aber so begriffsstutzig verhalten, dass sie niemals zusätzliche Aufgaben zugeteilt bekommen. Wäre die Katze ein Mensch, sie hätte den Bestseller „Die Die Entdeckung der Faulheit: Von der Kunst, bei der Arbeit möglichst wenig zu tun“ geschrieben.
Ihre enorme Intelligenz erkennt man allerdings nicht nur daran, dass sie stoisch so tut, als würde sie die menschliche Sprache nicht verstehen. Sie zeigt sich auch in ihrem Geschmack in Sachen Fernsehen. Läuft auf dem Bildschirm ein süßer Animationsfilm, ein gutes Fußballspiel oder die Sendung „Mathematik zum Anfassen“, ist sie voll bei der Sache. Läuft auf dem Fernseher ein hässlicher Horrorfilm, eine politische Diskussions-Simulation oder ein boshaftes Klatschmagazin, wendet sie sich ab und kotzt einen Großen Ballen Haare und Galle in die Ecke.
Im Haus jagt die moderne Katze ja hauptsächlich Fliegen. Außerhalb warten auf sie die klassischeren Beutetiere: die Feldmaus, die Spitzmaus, der Vogel und der Chihuahua. Ist die Katze ein Freigänger, erlegt sie an passenden Tagen mindestens ein Exemplar dieser Tiere. Wobei „gute Tage“ heißt: Nicht zu kalt, nicht zu warm, nicht zu nass und nicht zu trocken. Man hat ja durchaus Ansprüche an den Sport. Gefressen wird keines der erlegten Tiere. Sie dienen lediglich als Liebesbeweis für den Menschen, der leider nicht begreift, wie sehr es der Katze schmeicheln würde, stopfe er sie aus und hänge sie an die Wand. Und wieso der Mensch so ausflippt, wenn es den Chihuahua der Nachbarn erwischt hat, kann sie mit stolzgeschwellter Brust erst Recht nicht verstehen. Reine Hauskatzen jagen Tiere außerhalb des Hauses imaginär durch die Fensterscheibe. Erspähen sie draußen etwa eine Taube auf dem Dach gegenüber, spannt sich ihr Körper an und sie beginnen zu zittern und ein nervöses, klackerndes Keckern von sich zu geben. Stolziert eine Katze provokant an der Terrassentür vorbei, springen sie fauchend und mit zehnfach verdicktem, aufgeplusterten Schwanz gegen das Glas.
Wenn die Katze kotzt, freut sich der Mensch. Das regelmäßige Hochwürgen und Ausspeihen von Haaren und Unrat unterstützt die Gesundheit und zeugt von einer soliden Verfassung. Damit es funktioniert, muss die Katze Gras fressen. Draußen auf der Wiese oder drinnen aus der Anzuchtschüssel. Steht kein Gras zur Verfügung, frisst die Katze die Zimmerpflanzen, was bei manchen Sorten - vor allem Palmen mit scharfkantigen Blättern - zu einem sehr unkomfortablem Kotzen führt und sogar giftig sein kann.
Ganz wie Mitbewohner in Wohngemeinschaften oder Söhne in der späten Pubertät erbricht sich die Katze am liebsten um 3:35 Uhr nachts auf den teuren Teppich oder das Sofa. Anders als beim Sohn kündigt sich der Schwall allerdings an, so dass man mit etwas Übung und Eile aus dem Bett springen und die Katze schnell noch aus der Reichweite des Möbels Richtung Fliesen oder Steinboden tragen kann.
Behält sie den Schwall solange noch bei sich und beginnt tatsächlich erst auf den abwaschbaren Bodenbelägen zu brechen, ist sie laut und deutlich mit Sätzen wie „Fein, fein, ganz fein gekotzt!“ oder „Ja, feini brechen, ganz feini brechen!“ zu loben. Eine Bekräftigung, die man sich, wenn der Wodka mit Red Bull bei zusammengekniffenen Augen aus den Nasenlöchern des Sohnes schießt, grundsätzlich verkneifen sollte.
Woran erkennt man einen Katzen-Laien? Daran, dass er glaubt, die üblichste Äußerung einer Katze wäre das berühmte „Miau“. Dabei kommt speziell dieser Laut im Alltag mit Katzen erstaunlich selten vor. Prüfen Sie es selber und achten Sie drauf. Wann entfleucht den Stimmbändern ihres vierpfotigen Mitbewohners jemals ein klanglich eindeutiges und blitzsauberes „Miau“? Sehen Sie.
Viel häufiger werden unzählige Versionen von „Mau!“, „Meh-au!“, „Miek!“ oder „Mäh!“ verwendet, um nur die häufigsten zu nennen. Letzteres darf man sich nicht wie das Mähen von Schafen vorstellen, sondern wie eine herausragend putzige Patzigkeit. „Meh-au“ weist meistens auf ungehaltenen Unmut hin und kann alles mögliche heißen. „Zu warm hier!“ Oder: „Zu kalt hier!“ Oder: „Laaangweilig!“ Oder: „Der Weberknecht eben hat nicht geschmeckt und kratzt noch im Hals.“
Von jedem Laut, den die Katze von sich gibt, existieren unzählige Varianten. Durch Feinheiten in der Betonung bringt es die Katzensprache auf ebenso viele Vokabeln wie die Menschensprache durch ihre Vielfalt der einzelnen Wörter. Wobei mit „Katzensprache“ lediglich die Kommunikation mit dem Menschen gemeint ist. Untereinander verständigen sich Katzen – vom Fauchen und Kampfgeräuschen einmal abgesehen – rein telepathisch sowie durch Gestik und Mimik.
Im Vergleich zum Chamäleon, zur Stabheuschrecke oder zu manchen, farbwechselfähigen Fischen hat die Katze in Sachen Tarnung evolutionäre Nachteile. Denkt man. Die Unfähigkeit, ihr Fellmuster der Umgebung anzupassen, gleicht sie allerdings durch das im Tierreich mit Abstand größte Talent zum Versteckspiel aus.
Will eine Katze nicht, dass man sie findet, ist sie im Haus schwerer wieder zu entdecken als ein staubfarbener Ohrstecker. Draußen hat man überhaupt keine Chance. Die Techniken, welche die Katze beim Verstecken verwendet lauten „unfassliche Verkleinerung“ sowie „mannigfaltige Mimikri“. Stoisch hockt das Tier plötzlich hinter einem eng an der Wand platzierten Schrank, in dessen Abstand zwischen Tapete und Holzfurnier üblicherweise nicht mal ein Kriminalroman passt.
Auch in Vasen, Töpfe, Astlöcher oder lose herumliegende Reifen kann eine Katze sich hineinfalten. Ihre Fähigkeit, den Körperumfang augenblicklich und auf Kommando um bis zu drei Viertel zu reduzieren, teilt sie mit keinem Säugetier außer den Kandidatinnen von „Germany's Next Topmodel“. Hat die Katze keine Lust, sich zu quetschen und zu komprimieren, stellt sie sich einfach so in den Raum, als gehöre sie zur Komposition. Wie ein perfektes Standbild hockt sie dann in der „mannigfaltigen Mimikri“ neben Statuen, in Regalfächern oder zwischen Zimmerpalmenzweigen und wird erst bemerkt, wenn ihre Äuglein in dem täuschenden Wimmelbild blinzeln.
Eines der bedeutsamsten Sprichworte lautet: „Die Neugier ist der Katze Tod.“ Die Behauptung, sie würde entweder nur schlafen oder fressen oder jagen, ist natürlich verkürzt. Ein ebenso edler wie gefährlicher Antrieb, den sie mit dem Menschen teilt, ist die Neugier. Stets so tuend, als würde sie in gelassener Gleichgültigkeit dösen, drehen sich ihre Ohren die ganze Zeit fein aufgestellt in Richtung jedes noch so leisen Geräuschs.
Sind die Klänge, welche die Katze hört, ihr vertraut, bleibt sie liegen. Dringt jedoch irgendetwas an ihr Ohr, das nicht in die Umgebung passt, springt die Neugier an und treibt die Katze in Richtung des Rätsels. Hierbei kennt sie keine Vorsicht, keine Umsicht und keinen Sinn für Gefahr. Angetrieben vom wahnsinnigen Wissenwollen schaltet sie jede Risikoabwägung aus. Hätte sie die finanziellen Budgets des Menschen sowie arretierbare Daumen, würde sie ebenfalls versuchen, den Mars zu besiedeln und hätte das Atom bereits zu Zeiten der Weimarer Klassik mit der Kralle gespalten. Beobachtet man eine Katze, die entlang von Dachfirsten, Herdplatten oder Landstraßengräben nicht eher Ruhe gibt, bis sie weiß, was los ist, begreift man erstmals richtig, wieso das Wort „Gier“ in der „Neugier“ vorkommt.
Lautstärke misst man in Dezibel. Schärfe misst man in Scoville. Radioaktivität misst man in Millisievert. Was viele nicht wissen: Für die Intensität eines Geruchs gibt es ebenfalls eine Maßeinheit. Sie heißt Olf. Die Wissenschaft definiert „1 Olf“ als den Geruch, der von einem Menschen ausgeht, der einen »Hygienestandard von 0,7 Bädern pro Tag bei 1,8 m² Hautoberfläche und sitzender Tätigkeit« einhält.
Bauarbeiter, Leistungssportler oder Ordner bei Festivals im Hochsommer kommen trotz vieler Duschbäder auf höhere Werte. Jungs im beginnenden Teenager-Alter kommen selbst frisch nach der Reinigung grundsätzlich auf zwei Olf im Ruhezustand. Ein Raucher dünstet zwischen 20 und 25 Olf aus, selbst wenn er gerade keine Zigarette angezündet hat. Eine kraftvoll kackende Katze nun treibt die Geruchsemission auf 30 Olf hinauf, aber nur, falls der Mensch im Badezimmer direkt neben ihr steht. Befindet er sich anderswo im Haus, hebt die Katze den Grad des Gestanks auf 50 bis 70 Olf an, um sicherzugehen, dass er die Erledigung des großen Geschäfts auch mitbekommen hat. Das ist lieb und brav gemeint, ähnlich wie beim Kleinkind auf dem Töpfchen, das Lob für sein „fein Kacki“ einheimst.
Erdreistet sich der Mensch allerdings die Respektlosigkeit, das Katzenklo aus dem Badezimmer in den unteren Hausflur oder Keller zu verdammen, produziert die Darmflora der Katze aus Protest spezielle, noch weitgehend unerforschte Bakterien der Gattung Diabolicus odor, die den Kot bis zu einer Geruchsstärke von 150 Olf treiben können. Hierbei handelt es sich um Emissionen, die laut Emissionsschutzgesetz der Europäischen Kommission nicht einmal im Inneren von Müllverbrennungsanlagen erreicht werden dürfen.
Kehrt eine Katze nach einer Operation noch halb betäubt, schläfrig torkelnd oder sogar in einen „Strumpf“ gepackt heim, reagiert ihre gesunde Mitbewohnerin auf diesen Anblick mit herausragender emotionaler Ehrlichkeit. Sie sagt nicht „Was machst du denn für Sachen?“ und holt ihr in der Cafeteria einen Tee und die aktuelle Ausgabe des Goldenen Blatts. Nein. Sie zeigt ganz offen, wie erbost sie darüber ist, dass die kranke Katze ihr unnötige Sorgen aufbürdet - und zieht ihr mit der Pfote eins über die Ohren. Oder zwei. Wenn wir Menschen ehrlich wären, würden wir uns auch wie die Katzen benehmen. Was machen wir denn schließlich, wenn uns ein Familienmitglied durch seinen desolaten Zustand aus dem Alltag reißt?
Wir lassen alles stehen und liegen, nehmen uns Zeit und kümmern uns um den Armen. Ganz egal, wie es uns gerade geht. Aber was würden wir gerne machen? Ihm in die Fresse hauen und uns beschweren! Stellen Sie sich mal vor, wie erfrischend das wäre. Ihr Onkel liegt überraschend im Krankenhaus und denkt, er sei zu bedauern, da stürmen Sie plötzlich durch die Tür, schimpfen „was machst du mir solche Sorgen?“ und schallern ihm eine, dass der Tropf am Ständer wackelt.
Beim Kapitel über das Futter wurde klar: Einerseits rümpft die Katze bei ihr nicht genehmen Sorten die Nase. Andererseits dient das nur der Abgrenzung und der Angeberei, während sie heimlich doch gerne die Zähne ins Junk Food rammt. In anderen Bereichen allerdings legt die Katze eine erstaunliche Orientierung an der reinen, unverfälschten Qualität an den Tag. Ohne Hintergedanken. Ohne Posing. Das erstaunlichste Beispiel dafür bietet die Musik.
Unterscheiden sich die Katzen in allen anderen Dingen von Individuum zu Individuum, haben alle uns bekannten Exemplare den gleichen Sinn für geschmacksunabhängig herausragende Fähigkeiten im Bereich der Komposition und des Arrangements. Ob Männlein oder Weiblein, ob jung oder alt, ob Kurzhaar oder Perser - jede einzelne Katze reagiert auf Platten von Miles Davis, Wolfgang Amadeus Mozart, Morten Harket, Chris Rea, Pink Floyd sowie Sting damit, sich vor die Anlage zu hocken und jedem einzelnen Ton an der Trompete, am Klavier, an den Geigen oder am Standbass hochaufmerksam zu lauschen. Ein Sinn für Qualität, der in dieser stilistischen Breite sogar den meisten Musikjournalisten abgeht.
Beim Aufenthalt im Garten überfällt manche Katzen aus heiterem Himmel die bislang noch wenig bekannte „gigantische Gras-Euphorie“. Sie hat nichts mit dem zweckmäßigen, teils sogar gelangweilten und pflichtbewussten Grasfressen zu tun, welches das ordnungsgemäße Kotzen sicherstellt. Die „gigantische Gras-Euphorie“ stellt das absolute Gegenteil einer Pflichthandlung dar. Sie ist Rausch und Sog, Entrückung und Ekstase. Mit Anlauf und Wonne rammt die Katze dabei ihr Gesicht zwischen die Halme und schiebt ihre Wange über den Boden. Um mehr Druck aufs Köpfchen zu bekommen, senkt sie den vorderen Teil ihres Körpers ab und stemmt ihren Hintern in die Höhe. Nur noch einen Hauch fester, und sie bekäme so viel Druck auf ihren Schädel, dass sie damit bequem Probebohrungen für Schiefergasvorkommen vornehmen könnte. Wie eine Getriebene fräst sie ihre Wangen durch die Wiese. Linke Wange. Rechte Wange. Weißes Fell verfärbt sich grün. Grashalme, Erdbröckchen und Wildkleeblätter bleiben darin hängen. Ob es der Geruch ist oder ein gesunder Rasen irgendwelche betörenden Substanzen freigibt, die aus ihm LSD für Katzen machen, ist noch nicht geklärt.
Nähert man sich als manischer Mensch der Moderne dem Burnout, begegnet man früher oder später als Gegenmittel den Lehren des Buddhismus. Im Zentrum der Lebensweise des „Zen“ steht neben Achtsamkeit und Vermeidung von Multitasking („Nur das tun, was du gerade tust“) vor allem das stille, meditierende Sitzen. Keine Erleuchtung, kein „besser werden“ als andere Buddhisten, kein »erst am Ziel sein, wenn ...» Nur: Sitzen. Fertig. Aus. Der legendäre japanische Zen-Meister Kodo Sawaki schreibt: „Zazen bedeutet "nur ich selbst", "Alleinheit". Werde eins mit dir selbst! Deshalb sage ich, dass wir mit Zazen keinen Zweck verfolgen. Wir sitzen einfach. Wir sitzen, eins mit dem Universum.“
Kodo Sawaki war eine Ausnahmegestalt in seinem Tiefenverständnis von Zazen, doch selbst er stand einem wichtigen Tempel vor und reiste pausenlos durch ganz Japan, um die Lehre zu verbreiten. Andere Zen-Meister wie Thich Nath Hanh schrieben am laufenden Band Bestseller. Der Dalai Lama redet mit der Bildzeitung. Mit anderen Worten: Selbst die Weltmeister im Nichstun haben ganz schön viel unternommen.
Der einzig wahre Zen-Meister ist deswegen die Katze. Sie sitzt. Guckt. Sitzt. Schreibt keine Bestseller dabei. Gibt keine Vorträge. Klar, wenn sie ihren Energieanfall bekommt, rast sie wie besessen durch das Haus, springt quer durch zwei Geländer über den Abgrund des Treppenhauses, katapultiert sich auf den Kleiderschrank und an seinem Ende wieder herunter, rollt sich unter dem Bett hindurch wie einst Horst Matula unter dem Rolltor im Vorspann von „Der Alte“ und geht im wahrsten Sinne des Wortes die Wände hinauf. Aber wenn sie sitzt, dann sitzt sie. Fertig. Aus.
Zu den besten und gehaltvollsten Katzenvideos im Internet gehören jene, die zeigen, wie man mit einem einfachen Seil eine Katze fangen kann. Und zwar so: Legen Sie das Seil auf den Boden und bilden Sie damit einen Kreis. Fertig. Die Katze, die diesen künstlich abgetrennten „Raum“ erspäht, kann nicht anders, als sich hineinzusetzen. Das Verrückte? Es stimmt! Es ist tatsächlich so!
Das Gleiche gilt für ein Handtuch, das man einfach irgendwo hinlegt, wo es sonst nicht liegt. Eine Decke. Ein Stück Pappe. Einen Karton. Beim Karton kommt noch das evolutionäre Grundgefühl der Katze hinzu, sich in eine Höhle, die wärmer als der Boden, gut isoliert und halb geschlossen ist, gerne zurückzuziehen.
Das generelle Phänomen allerdings nennen wir: das temporäre Liegen. Denn: Befänden sich der Seilkreis, das Handtuch, die Decke oder der Karton immer an dieser Stelle im Raum, wäre der Reiz des Ungewöhnlichen und der einmaligen Möglichkeit nicht gegeben. Sie ist eben vorübergehend, temporär. Die Katze folgt an dieser Stelle der Haltung unseres bekannten Romanhelden Hartmut, der in der Geschichte „Chancen nutzen“ beim Vorweihnachtseinkauf völlig ohne Grund die Straßenseite wechselt und auf die Frage seines Begleiters, was das solle, antwortet: „Weißt du, wie selten in den heutigen Städten die Straße frei ist? Die Chance musste ich nutzen!“
Die Katze mag keine Veränderungen. Temporäres Liegen auf zeitlich begrenzt abgestellten Kartons, Klamottenstapeln oder Trittleitern, ja. Aber keine zu plötzlichen Umbauten. Verrückte Möbel. Überraschende Durchbrüche. Neue Wände. Ein Graus. Aber immer noch harmlos gegen die absolute Zumutung aller Zumutungen - den Umzug! Da wird man in eine Transportbox gesteckt und in eine neue Umgebung verfrachtet! Hallo? Euer Ernst? Wie, das neue Haus ist besser, größer, schöner und katzengeeigneter? Mit einer Klappe hinaus in den katzentauglichen Garten voller spannender Büsche und Hecken? Na und?
Entscheidend ist doch: Wieso hat man mich, die Katze, nicht gefragt? Kommt die Katze im neuen Haus an, begeht sie es in aller Ruhe und stellt für sich selber fest: Mist, ist tatsächlich besser! Und der Garten? Geil! Natürlich darf die Katze diesen Stimmungswandel nicht sofort zeigen. Daher beginnt sie kurz nach dem Umzug mit dem „vorwurfsvollen Schweigen“. Kein Knatschen. Kein Klagen. Dafür aber: Spannung in der Luft. Katzen beherrschen das vorwurfsvolle Schweigen besser als Schwiegermütter. Sie haben eine telepathische Verbindung zu ihren Menschen und können über diesen Kanal nicht nur empfangen, sondern auch senden.
Es gibt hundert verschiedene Facetten lautloser Kommunikation, wenn eine Katze nur so daliegt. Das gleiche Liegen kann im Inneren des Menschen auf magische Weise gelassenen Frieden oder größte Unruhe erzeugen. So, wie beim vorwurfsvollen Schweigen, das je nach Katze 10 bis 15 Tage andauern kann. Es folgen: Das vorwurfsvolle „verstört Herumsitzen“ (7 bis 9 Tage) und das „ganz aus Versehen in herumstehende Werkzeugkästen oder Kleistereimer springen“ (3 bis 5 Tage). Danach gibt die Katze zu, dass das neue Haus ganz okay ist. Solange es tatsächlich stimmt.
Wenn eine Katze ihr Revier verlässt und sich auf fremdem Terrain versteckt, wird sie augenblicklich vom „scheuen Schweigen“ überwältigt. Statt sich lautstark zu melden und auf sich aufmerksam zu machen, gibt sie keinen Ton mehr von sich. Wird sie im Haus auch nur eine Sekunde gegen ihren Wunsch in einem Zimmer eingeschlossen, schlägt sie augenblicklich Alarm, sendet Hilferufe aus dem Fenster oder steckt bei geschlossener Scheibe das Köpfchen in den Kaminschacht, um ihre Klagelaute aus dem Schornstein heraus übers Dorf erklingen zu lassen.
Verläuft sie sich allerdings in der unmittelbaren Nachbarschaft, setzt sie sich einfach hin und hält die Klappe. Der tiefere Sinn dieses „scheuen Schweigens“ liegt darin, auf komplexe und intensive Weise den Grad der Liebe ihres aktuellen Futtergebers zu testen. Sie beobachtet aus dem Versteck heraus die Suchaktionen ihres Menschen und prüft.
Wie lange und wie beharrlich sucht er nach mir? Sucht er auch nachts? Beginnt er sofort mit der Suche, selbst wenn er barfuß und nur in kurzer Hose herumläuft? Traut er sich, sämtliche Häuser in der Umgebung zu betreten und mit den Bewohnern zu diskutieren? Bricht er die Häuser auf, falls die Bewohner nicht da sind? Schlägt er Bewohner, die ihn nicht in ihrem Haus oder in ihrem Schuppen nachsehen lassen wollen? Bricht er irgendwann weinend zusammen und fleht die Katzengöttin Bastet an, mich zu ihm zurückzubringen? Erst, wenn der Mensch sich als würdig erwiesen hat, bricht die Katze das Verstecken ab. Außer es fängt an zu regnen. Dann nimmt sie an einem anderen Tag einen neuen Anlauf.
Die Katze ist ein Wecker. Sie schätzt feste Aufstehzeiten. Feste Aufstehzeiten des Menschen natürlich. Sie bestimmt, wann er sich aus dem Bett quält, um ihr das Frühstück zu machen. Weigert er sich, findet sie Mittel und Wege seiner Konditionierung, von denen jeder Säugling, jeder Feldwebel und jeder Erpresser noch lernen kann. Die sanfteste Methode ist das „lautlose Anstarren“.
Katzen können ihre Menschen wachstarren. Lautlos stehen sie neben dem Bett, kerzengerade, das Köpfchen auf Matratzenhöhe. Und gucken. Hypnotisieren den Schlafenden. Bis er aufwacht. Ignoriert der Mensch die Wirkung und tut so, als ob er weiterschläft, springt die Katze aufs Bett und stampft auf ihm herum. Erweicht ihn diese Pfotenmassage ebenfalls nicht, fängt sie damit an, Bücher vom Nachttisch zu werfen. Brillengestelle. Hustensaftflaschen. Den eigentlichen Wecker.
Sollte der Mensch dann immer noch so tun, als wäre er nicht längst wach, betrachtet es die Katze langsam als Beleidigung ihrer Intelligenz. Sie sieht sich um. Prüft die Umgebung. Hebelt das erste Bild vom Nagel an der Wand. Wer reagiert, hat verloren. Für immer.
Katzen sind fremdenfeindlich. Einfach so. Ohne sich zu schämen. Wer ihr Revier betritt, darf keine Willkommenskultur erwarten. Jeden Tag prüft die Katze ihre Grenzen, Meile für Meile. Man kann sie nicht überlisten, nicht austricksen, nicht mal auf legale Weise ein Visum einreichen oder Asyl beantragen. Wer das Revier der Katze durchqueren will, muss ihr glaubwürdig versichern, dass er weiterzieht. Wer ernsthaft erwägt, dauerhaft einzuwandern, muss sich auf was gefasst machen.
Etwas anders verhält es sich, wenn der Mensch einen neuen Mitbewohner ins Haus bringt und den vorhandenen Katzen gar keine Wahl lässt, ob sie die Einwanderung akzeptieren oder nicht. In diesem Fall gilt die 1-zu-3-Regel. Das heißt: Sind zwei Katzen im Haus, ist die erste die „Ablehnende“ und die zweite die „Begrüßungskatze“. Bei dreien ist die dritte wieder erstmal gegen alles. Die Vierte grillt dann wieder Willkommenswürstchen. Undsoweiter. Postboten, Baukräne oder fremde Menschen vor der Tür werden von nahezu allen Katzen misstrauisch beäugt und von manchen Katern sogar wie von Hunden angeknurrt.
Ist nur eine Katze im Haus, freut sie sich meistens über die Zuwanderung. Vorausgesetzt, der neue Mitbewohner will nicht augenblicklich die Herrschaft an sich reißen. Dann gibt's auf die Schnauze. Einfach so. Ohne sich zu schämen.
Die berühmten Begriffe Yin und Yang stammen aus der chinesischen Philosophie des Daoismus und meinen polar einander entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene Kräfte wie "hell und dunkel", "hart und weich" oder "weiblich und männlich". Während Menschen sich meistens zu viel auf die eine oder andere Seite konzentrieren, sorgen Katzen jeden Tag instinktiv für den Ausgleich der Kräfte. Besonders deutlich macht dies das beliebte und berühmte Poster namens "Katzenmanifest", welches in 10 Bildern die 10 Phasen eines Katzentages beschreibt: Fressen. Schlafen. Nervös herumtigern. Fressen. Herumlungern. Schlafen. Schlafen. Arrogant gucken. Schlafen. Fressen. Schlafen." Entscheidend für die Lebenskunst des Yin und Yang ist die Abwechslung in der Reihenfolge. Daher isst man als Mensch schließlich süßen Nachtisch nach salzigem Mahl. Oder nimmt als Musiker nicht ein Album mit 12 Balladen und keinem einzigen lauten Stück auf. Oder eben doch, zur Freude aller vier Kunden.
Beißen ist bei der Katze nicht gleich Beißen. Ganz und gar nicht. Würde man die hundert fein abgestuften Bissarten auf einer Skala zusammenfassen, stünde am harmlosesten Ende der Skala der „zarte Liebesbiss“. Hierbei legt die schnurrende Katze ihre Zähnchen wie spitze Federn auf die Handhaut des Menschen. Am anderen Ende der Skala befindet sich der „panische Mörderbiss“.
Er kommt zum Einsatz, wenn der Mensch die Katze aus einer traumatisch schlimmen Lage retten muss, etwa wenn sie sich in einem auf Kipp gestellten Fenster verkantet hat. In Todesangst beißt sie während der Rettungsaktion in die Hand, die sie rettet und setzt dabei mit ihrem Kiefer alligatorenhafte Kräfte frei. Die gleichen Zähne, welche die Haut sanft streicheln können, dringen nun durch Haut, Fleisch und Sehnen. Wenig später findet sich der Mensch in der Notaufnahme wieder. Schiene, Gips und kiloweise Antibiotika. Denn die zarten Zähne der süßesten Vierbeiner der Welt haben es in sich. Während ein Hundebiss nur in maximal 20 Prozent der Fälle eine lebensgefährliche Infektion nach sich zieht, liegt die Wahrscheinlichkeit, ohne Krankenhausbehandlung durch die eigene Katze umzukommen, bei 50/50.
Womit bewiesen wäre: Nur die Harten können mit den Löwen leben. Eine der schlimmsten Krankheiten, die Katzen bekommen können, lässt die Zähne ausfallen und heißt „Foal“. Sie ist unheilbar und führt dazu, dass sämtliche Beißerchen gezogen werden müssen. Wer das verhindern will, gibt seinen kleinen Lieben bitte jeden Tag das Algenpulver „PlaqueOff“ ins Futter, eine präventive Zahnpflege, die kaum jemand kennt und die daher unbedingt erwähnenswert ist, damit die Zähne auch morgen noch kraftvoll durchs Menschenfleisch dringen können.
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Wunderbar phantastisch beschrieben mit viel Humor und Witz. Es stimmt einfach alles. DANKE fūr diese literarische Köstlichkeit.
Unglaublich humorvoll und dabei so treffend, besser geht's nicht! Wer seine Tiger kennt, für den ist das Lachen hierbei garantiert.
Ich muss mit meiner 10 -jähriger Katze umziehen. Nachdem ich den Beitrag gelesen habe, bin ich etwas beruhigt. Es wird doch nicht so schlimm für meine Katze werden?
Sehr schön beschrieben!!!
Nach Jahren schaffe ich mir nun wieder Katzen an und hole mir einige Inspirationen.
Also vielen Dank dafür!!!
Hast du echt toll geschrieben, musste einige Male echt lachen!
Du hast wahr!!