Der Einstieg in den Laufsport ist in jedem Lebensalter möglich – unabhängig von der körperlichen Verfassung. Ob für Anfänger, leidenschaftliche Jogger oder Triathleten , die für den nächsten Marathon trainieren: Bücher rund um den Sport sind das ideale Geschenk für Läufer. Das vielseitige Angebot an Laufbüchern umfasst Titel, die Tipps rund um die Themen Ernährung, Training und sogar Schlafen für ein gesünderes und erfolgreicheres Joggen geben. Andere Bücher dienen Läufern als Inspiration, da sie die Geschichten bekannter Läufer, das Laufen in fremden Kulturen oder auch theoretisches Wissen rund um den Laufsport behandeln.
In 120 Marathons rund um Deutschland
Joyce Hübner rennt bei Wind, Regen und Hitze jeden Tag einen Marathon, immer entlang Deutschlands Außengrenzen, bis sie nach viereinhalb Monaten Deutschland umrundet und dabei 5.200 Kilometer und 57.000 Höhenmeter hinter sich gebracht hat.
In den sozialen Medien, allen voran TikTok, fiebern Hunderttausende mit @runninggirl.joyce mit. Und auch live begleiten sie Hunderte andere begeisterte Läufer:innen und Radler:innen aus der Region, sei es für ein paar Kilometer oder für einen ganzen Marathon.
Eine faszinierende Inspiration für Läufer:innen und solche, die es werden wollen
Das Beste aus bekannten Laufstrecken machen
Ein Tipp aus dem Buch "Laufrausch" von Carsten Polzin
Angeödet von der immer gleichen Trainingsstrecke im Park nebenan? So wird aus dem ausgetretenen Weg, auf dem du jedes Schlagloch mit Namen kennst, ein ganz neues Erlebnis:
- Laufe deine Lieblingsstrecke nachts. Bei Dunkelheit wird alles intensiv, ein bisschen verrückt, vielleicht unheimlich und auf jeden Fall aufregend. Beginne mit einer zehnminütigen Runde, um dich an das Gefühl zu gewöhnen, in einer völlig neuartigen Umgebung und zu einer ganz und gar ungehörigen Uhrzeit unterwegs zu sein. Nach ein paar Versuchen wirst du dieses geheimnisvolle Gefühl von Freiheit nicht mehr missen wollen. Wenn das Nachtlaufen keine terminliche Notwendigkeit aufgrund beruflicher oder familiärer Verpflichtungen mehr ist, sondern du mit einem Grinsen auf den Lippen nach dem Heute-Journal die Laufschuhe schnürst, bist du auf dem Weg zum passionierten Nachtläufer.
Sicherheit geht allerdings vor: Laufe nie auf Strecken, die als unsicher gelten und kehre um, wenn dein Bauchgefühl dir dazu rät. Stirnlampe und Handy nicht vergessen, und im Zweifel ein GPS-Gerät – denn im Dunkeln verläuft man sich schneller als gedacht, und dann ist der Weg zum nächsten Cappuccino weit.
- Laufe deine Lieblingsstrecke im Winter. Die Sinnhaftigkeit von winterlichen Trainingspausen ist für dich eine Verschwörungstheorie. Wenn die Fahrradwracks an den Laternenpfählen unter einer hübschen weißen Haube verschwinden und am Tor des Stadtparks das Schild „Kein Winterdienst“ aufgehängt wird, beginnt deine Zeit. Der Schnee türmt sich auf Bäumen und Parkbänken, die Wege sind verschwunden oder vereist und glänzen im Sonnenlicht. Die Luft ist eisig und du bist hochkonzentriert, da jeder Fehltritt Ausrutschen bedeuten würde. Ein nahezu perfektes Trainingstool, so ein Winter, denn alle Muskeln sind angespannt und deine Schritte werden kürzer, der Oberkörper beginnt endlich, die aufrechte, leicht nach vorn gebeugte Haltung aus der Zeichnung im Laufbuch anzunehmen, der du seit Jahren hinterherjagst.
Angemessene Kleidung, Winterlaufschuhe und eine Kopfbedeckung nicht vergessen und schon kannst du das Homeoffice im Park abbummeln und dich bei Zoom damit rausreden, dass der Tannenwald ein virtueller Hintergrund sei. Jeden Tag bemerkst du einen Fortschritt bei deiner Laufleistung, und wenn das Frühjahr kommt und sich all die anderen wieder ihre Bikinifigur erlaufen müssen, startest du in die Saison mit dem Hashtag #nophotoshop.
- Laufe deine Lieblingsstrecke auch einmal andersherum, rückwärts, mit geschlossenen Augen oder barfuß. Laufe sie mit jemandem gemeinsam, mit dem du noch nie gelaufen bist. Oder laufe sie zum ersten Mal ganz allein. Hauptsache du läufst, getreu dem Motto „Egal, wie es mir geht – nach dem Laufen geht es mir nie schlechter, sondern immer besser“ (Dean Karnazes).
Laufen ist eine wunderbare Sportart für alle, die in ihrem Leben durchstarten möchten. Die „Gebrauchsanweisung fürs Laufen“ von Jochen Schmidt bietet einen hervorragenden Einstieg. Insbesondere Leser, die gerade erst mit dem Laufen beginnen, profitieren von der Vielzahl der in diesem Buch enthaltenen Praxistipps. Das größte Hindernis für den sportlichen Erfolg beim Jogging ist nicht die körperliche Konstitution, sondern vielmehr der innere Schweinehund, den es zu überwinden gilt.
Auch „Warum wir laufen“ von Ronald Reng setzt genau an dieser Stelle an. Der Autor sammelt in seinem Buch Aussagen und Geschichten verschiedener Läufer, die gefragt wurden, was sie antreibt. Die Statements dienen als hervorragende Motivation, endlich selbst die Laufschuhe anzuziehen und mit dem Training zu beginnen – ganz gleich, wie das Wetter ist oder welcher Film gerade im Fernsehen läuft.
Meine 5 goldenen Erfolgsregeln fürs Laufen
- Abschreckung – Pinne ein unvorteilhaftes Bild von dir an den Kühlschrank!
- Ziele setzen – einfach nur laufen ist doof!
- Weniger ist mehr! Nicht zu viel auf einmal, sonst ist Frust vorprogrammiert!
- Mitstreiter suchen, verabreden, Rituale schaffen!
- Keine Ausreden
von Stefan Seibold
Achtsamkeit ist ein Trend, der auch vor dem Laufsport nicht Halt macht. „Lauf oder stirb“ erzählt Rekordläufer Kilian Jornet erzählt, wie er beim Laufen seine Grenzen weit hinter sich lassen konnte. Viele Läufer beschreiben ein einzigartiges Glücksgefühl, das sie beim Laufen überkommt: das sogenannte Läufer-High und das sie zu extremen Höchstleistungen antreibt. So hat sich Robby Clemens - wie Forrest Gump - die Erde von Nordpol zum Südpol erlaufen und Brigid Wefelnberg bringt sich etwa in Wüstenrennen über 250 km an ihre körperlichen und psychischen Grenzen.
„Normalen” Joggern bietet das Laufen aber in erster Linie einen Zugang zur Natur oder zum eigenen Körper. Moderne Laufbücher stellen den Laufsport in einen Kontext der Achtsamkeit und heben das Glücksgefühl sowie die körperlichen Vorteile des Laufens über den Drang nach sportlichen Höchstleistungen.
„Summits of My Life“ - Kilian Jornets Lauf-Manifest
1. Niemand sagte uns, wer wir waren. Niemand befahl uns zu laufen. Niemand behauptete, dass es einfach sein würde. Irgendjemand meinte einmal: Wir sind, was wir träumen. Sobald wir aufhören zu träumen, sind wir nicht mehr lebendig.
Wir werden für unsere Träume kämpfen. Wir wollen unsere Leidenschaften leben und dabei nicht in die Fußstapfen anderer treten. Der Sinn des Lebens ist es, einen eigenen Weg zu finden und das zu tun, was uns glücklich macht; und trotz aller Schwierigkeiten nie aufzugeben.
2. Wir folgen unserem Instinkt, der uns ins Ungewisse führt.
Ein Risiko einzugehen ist kein Glücksspiel, wir entwickeln uns dadurch weiter und werden zu anderen Menschen. Wir können nur frei sein, wenn wir uns selbst treu bleiben und niemandem folgen. Wir treffen unsere eigenen Entscheidungen. Wir haben die Wahl, eine Familie zu gründen oder einen Berg zu besteigen. Wir tun das, was wir wollen. Auf dem Berg wählen wir selbst unsere Spur; wir entscheiden, ob wir in eine Schlucht hinabsteigen und welchen Gipfel wir erklimmen. Manchmal entscheiden wir uns richtig und manchmal falsch, aber immer und überall gehen wir dabei neue Wege.
3. Wir sehen nicht die Schwierigkeiten, die wir überwunden haben, sondern diejenigen, die vor uns liegen.
Wir lernen aus der Vergangenheit und nutzen diese Erfahrung, um mit Respekt und Ehrfurcht unsere Zukunft zu gestalten. Die Vergangenheit ist nicht das Leben, das wir gelebt haben. Was wir heute tun, gibt uns keine Sicherheit für morgen. Wir leben jeden Moment in der Gegenwart und blicken auf das, was vor uns liegt.
4. Es geht nicht darum, schneller, stärker oder größer zu sein. Es geht darum, man selbst zu sein.
Der Alpinist Walter Bonatti wollte erkunden, wie weit man bei extremen Verhältnissen gehen kann. Die Geschichte hat bewiesen, dass mit der richtigen Technologie alles möglich ist. Aber ist das wirklich sinnvoll? Wir sollten lernen, mit wenig auszukommen und nur das zu verbrauchen, was wir zum Leben benötigen, und uns an die Natur, an die Umwelt anpassen. Unsere Stärke liegt in unseren Füßen, unseren Beinen und unserem Körper, sie beginnt in unseren Köpfen.
5. Wir sind mehr als nur Läufer, Bergsteiger oder Skifahrer ... Wir sind mehr als nur Sportler – wir sind Menschen.
Geteilte Freude kann man doppelt genießen. Ein Gipfel ist nicht nur ein Punkt auf der Landkarte, ein Moment oder ein Rekord. Ein Gipfel ist all das, was wir mit den Menschen erlebt haben, die mit uns hinaufgestiegen sind oder am Fuß des Bergs auf uns gewartet haben. Diese Menschen, die wir lieben und bewundern, sind immer bei uns, selbst wenn sie nicht hier sind.
6. Wir sind auf der Suche nach Glück, auch wenn ungewiss ist, ob wir es jemals finden.
Versagen bedeutet, es nicht einmal versucht zu haben. Versagen heißt, sich nicht an jedem Schritt zu erfreuen. Versagen ist, nichts zu fühlen. Es wird wehtun, Rückschläge geben und das Ziel mitunter unerreichbar bleiben, aber solange wir unseren eigenen Weg wählen, können wir nicht versagen, auch wenn wir nicht am Ziel ankommen.
7. Einfachheit
Wir werden die Berge ohne fremde Hilfe in Demut durchstreifen und wollen sie nicht dominieren, denn wir wissen, dass sie stärker sind als wir. Sie weisen uns den richtigen Weg. Wir wollen mit unserer Umgebung, mit den Steinen, den Pflanzen, dem Eis und der Welt unter der Oberfläche verschmelzen. Mit allem, was vor uns existierte und lange nach uns weiter bestehen wird.
8. In der Stille
Wir wollen lautlos auftreten, unbemerkt, wir respektieren unsere Umwelt und hinterlassen nur ein paar Fußspuren, die der Wind wieder verweht. Das wahre Leben tragen wir in uns selbst, und nur in der Stille können wir erkennen, wer wir wirklich sind.
9. Verantwortung
Auf dem Berg wird uns keine rettende Hand entgegengestreckt, wenn wir in Gefahr geraten oder uns verirren, und es wird uns auch niemand zu unseren Erfolgen gratulieren. Auf dem Berg gibt es keine Heuchelei, denn die Berge sind ehrlich. Wir allein sind verantwortlich für unser Handeln, egal ob es gut oder schlecht ist.
10. Was wollen wir wirklich? Vielleicht leben?
Was ist das höchste Ziel unserer Unternehmungen? Unserer Abenteuer? Unseres Lebens? Ist es das Erreichen von Zielen oder der Weg dorthin? Ist es das Erreichen des Horizonts oder die Entdeckung der Landschaften, die wir durchqueren, um dorthin zu gelangen? Ist das Ziel des Lebens dessen Ende oder sind es vielmehr unsere Emotionen und Gefühle währenddessen? Wir Menschen bestehen aus Träumen, Emotionen und Gefühlen.
Kilian Jornet, Dezember 2012
Der englische Text „The ›Summits of My Life‹ List of Values“ kann auf der Webseite von Kilian Jornet nachgelesen werden: www.summitsofmylife.com
„Für mich ist es einfach wundervoll, die Welt auf so einfache Art und Weise kennenzulernen. Ich laufe immer weitab jeglicher Rekordgedanken, die Begegnung mit den Menschen steht im Mittelpunkt.“
Extremläufer Robby Clemens im Interview
Robby Clemens ist der „deutsche Forrest Gump“ (FOCUS online) und ist 23.000 Kilometer um die Welt gelaufen. Im Interview spricht er über seine Motivitation und warum Laufen die beste Art der Fortbewegung ist.
Einmal vom Nordpol zum Südpol laufen – wieso macht man sowas?
Nach meiner Weltumrundung im Jahr 2007 suchte ich eine neue Herausforderung und da war es fast logisch, dieses Mal von oben nach unten, also vom Nordpol zum Südpol zu laufen. Für mich ist es einfach wundervoll, die Welt auf so einfache Art und Weise kennenzulernen. Ich laufe immer weitab jeglicher Rekordgedanken, die Begegnung mit den Menschen steht im Mittelpunkt.
Wie kann man sich den Tagesablauf bei so einem Extremlauf vorstellen?
Aufwachen, linkes Auge auf, rechtes Auge auf, linkes Bein bewegen, rechtes Bein bewegen, wenn alles ok ist, aufstehen und loslaufen. (Lach) Im Ernst, die Abläufe vor dem Loslaufen versucht man immer gleich zu halten. Was danach passiert, weiß man nie. Beim Laufen denkt man ständig an alle möglichen Dinge. Manchmal muss man hochkonzentriert sein, z.B. auf den Verkehr achten, die Sicherheitslage im Blick haben oder sich an klimatische Gegebenheiten anpassen; ein andermal kann man es „einfach Laufen lassen“. Da höre ich dann auch gern mal über meine Kopfhörer Musik, am liebsten von Rammstein.
Was hattest du auf deiner Tour dabei?
Das Wichtigste ist für mich immer, meine Familie und Freunde im Herzen dabei zu haben. Abgesehen davon habe ich aber natürlich auch so normale Dinge wie Essen und Trinken dabeigehabt, einen kleinen Campingkocher, ein Handy für den Kontakt nach Hause, Kameras zum Fotografieren und Filmen, leichte Ersatzkleidung und ein zweites Paar Laufschuhe. Und natürlich den Kinderwagen für den Transport dieser ganzen Sachen.
Was waren die schönsten Erlebnisse und Begegnungen?
Die schönsten Erlebnisse waren immer die, bei denen die Begegnung mit Menschen im Mittelpunkt stand. Für mich ist es ganz wichtig, mit Achtung und Respekt unterwegs zu sein und den Menschen mit offenem Herzen gegenüberzutreten. Besonders faszinierend waren die Vorträge und Gespräche in Schulen entlang meiner Laufstrecke, zu denen ich oft eingeladen wurde. Es ist wahnsinnig interessant, wie so ein Schulalltag in anderen Ländern gestaltet ist und was die Kinder dort so alles bewegt.
Gab es auch schwierige Momente?
Ja, die gab es. Ich hatte mit kleineren und größeren Verletzungen zu kämpfen, immer wieder traten unerwartete Problem auf. Man muss dann trotz großer Emotionalität ruhig und sachlich abwägen, was die nächsten sinnvollen Schritte sind, um dennoch weiterzukommen.
Welches waren die gefährlichsten Momente deiner Reise?
Gleich zu Beginn bei der Grönlandquerung wurde ich mit den berüchtigten Eisspalten konfrontiert, die man durch Schneeverwehungen nur sehr schwer sehen kann. Obwohl wir dann später in statistisch betrachtet sehr gefährlichen Ländern unterwegs waren, hatten wir nie Situationen, in denen wir um unser Leben bangen mussten.
Wer sollte dein Buch lesen?
Jeder, denn lesen entspannt Geist und Seele.