Hans Küng schreibt in seinem neuen Buch über Papst Franziskus und sieht in ihm einen Hoffnungsträger für die Erneuerung der katholischen Kirche.
Warum bisher kein Papst den Namen Franziskus zu wählen wagte
Ob Jorge Mario Bergoglio voll realisiert hat, weswegen bisher kein einziger Papst den Namen Franziskus zu wählen wagte?Jedenfalls war sich der Argentinier bewusst, dass er mit dem Namen Franziskus an Franz von Assisi anknüpft, den weltberühmten Aussteiger des 13. Jahrhunderts, jenen ehedem lebenslustigen, mondänen Sohn eines reichen Textilkaufmanns aus Assisi, der mit 24 Jahren auf Familie, Reichtum und Karriere verzichtet und selbst seine prächtigen Kleider an den Vater zurückgibt.
Und siehe da: Es ist erstaunlich, wie Papst Franziskus von der ersten Minute seiner Amtsführung an einen neuen Stil wählt: anders als sein Vorgänger keine Mitra mit Gold und Edelsteinen, keine purpurne, mit Hermelin eingesäumte Mozetta (Schulterumhang), keine eigens angefertigten roten Schuhe und Kopfbedeckungen, kein Prachtthron mit Tiara, auf die Paul VI. schon verzichtet hatte.
Erstaunlich auch, dass der neue Papst auf hohle pathetische Gesten und hochgestochene Rhetorik bewusst verzichtet und in der Sprache des Volkes redet, wie sie auch Laienprediger, damals wie heute von Päpsten verboten, praktizieren können.
„Buona sera“ ist das erste Wort, das er ganz selbstverständlichan die riesige Menge auf dem Petersplatz richtet. Erstaunlich schließlich, wie dieser „Papst vom Ende der Welt“ seine Mitmenschlichkeit betont: Er bittet um das Gebet des Volkes, bevor er es selber segnet; bezahlt wie jeder anderes eine Hotelrechnung; realisiert Kollegialität mit den Kardinälen durch gemeinsame Fahrt im Autobus, in der gemeinsamen Residenz, beim offiziellen Abschied; wäscht am Gründonnerstag jungen Strafgefangenen, auch Frauen, sogar einer Muslimin, die Füße und küsst sie.
Ein Papst, der sich als Mensch mit Bodenhaftung präsentiert. Und was niemand sich vorstellen konnte: Papst Franziskus weigert sich, Wohnung im prunkvollen Apostolischen Palast zu nehmen. Er bleibt einfach im bescheidenen vatikanischen Gästehaus Santa Marta wohnen,wo er schon während des Konklave als Kardinal logiert hatte und wo er jetzt mit seinen Mitarbeitern seine persönliche Schaltzentrale besitzt.
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