Reisen mit Kindern – so bereiten sich Familien auf das gemeinsame Abenteuer vor
Erste Schritte am weißen Sandstrand, Abendessen unter dem Sternenhimmel und unvergessliche Streifzüge durch duftende Pinienwälder: Eltern, die mit Kindern eine Reise planen, können sich auf unvergessliche Erlebnisse gefasst machen. Denn auch mit kleinen Kindern muss das ganz große Abenteuer oder die Weltreise nicht auf der Strecke bleiben.
Ein Mikroabenteuer ist wie ein richtiges Abenteuer, nur besser: Es kostet fast nichts und ihr könnt es jeden Tag erleben
Der Wert von Naturerlebnissen für Kinder
Ausgebüxt beschreibt, warum freies Spielen im Wald oder in einer ähnlichen Umgebung nicht nur ein Hobby von vielen ist. Es hebt hervor, welchen unschätzbaren Wert diese Erfahrungen für die Entwicklung eines Kindes haben.
Die Grundlage für eine entspannte Reise mit Kleinkindern ist natürlich die richtige Planung. Tipps für den ersten gemeinsamen Urlaub gibt es in Jana Steingässers spannenden Ratgeber „Gebrauchsanweisung fürs Reisen mit Kindern“. Erste Ideen für Ihren Trip mit Kindern finden Sie außerdem im Folgenden kurz zusammengefasst.
Einen humorvollen Einblick in eine spannende Reise durch die unendlichen Weiten Nordamerikas gibt die Autorin Heike Praschel zum Beispiel in „Mit dem Schulbus in die Wildnis“. Gemeinsam mit ihren zwei Töchtern und ihrem Mann begab sich die Autorin in einem umgebauten Schulbus auf einen spannenden Roadtrip, der sie von Alaska bis nach Mexiko führte.
Noch ungewöhnlicher ist die Reise, die die Autorin Julia Malchow mit ihrem zehn Monate alten Sohn Levi machte: 15 000 Kilometer quer durch Russland legten die beiden mit der transsibirischen Eisenbahn zurück. Schöne Momente und eine sehr persönliche Schilderung machen den Reisebericht zu einer hervorragenden Inspiration für Eltern, die sich nach einer eher unkonventionellen Art des Reisens sehnen.
Der Plan: Es gibt keinen!
einfach machen & sich nicht aufhalten lassen, weder von eigenen Ängsten und erst recht nicht von denen anderer
Mut haben, Neues wagen & nicht übervorsichtig sein
sich auf die Kinder einlassen & sie teilhaben lassen
von Kindern lernen – das machen, was glücklich macht, und nicht immer das, was am besten wirkt ==> Spaß haben!
geduldig sein & entschleunigen
eine gute Balance der Bedürfnisse von Kindern und Eltern finden und so gemeinsam frei sein
Eine grundlegende Struktur erleichtert eine Reise mit Kindern ungemein. So spannend es ist, einfach mit dem Rucksack loszuziehen – mit dem eigenen Nachwuchs wird Spontaneität oft zum Hindernis. Eine gute Planung und detaillierte Informationen zum Reiseziel erleichtern es Familien, eine ruhige Übernachtungsmöglichkeit in einem familienfreundlichen Ambiente zu finden. Ebenfalls zur Reiseplanung gehört eine Sichtung der näheren Umgebung. Kindgerechte Museen, Spielplätze, Strände mit seichtem Wasser oder weitläufige Parks garantieren Spaß und gestalten den gemeinsamen Urlaub abwechslungsreich. Lesetipp für Familien, die sich nach Ursprünglichkeit und Naturverbundenheit sehnen: Mit „Im Wald“ zeichnet der norwegische Autor Torbjørn Ekelund eine einfühlsame und spannende Beschreibung seiner Streifzüge durch die unberührte Natur.
Den Urlaub gemeinsam mit Kindern planen
Gerade ältere Kinder und Jugendliche freuen sich, wenn sie bei der Reiseplanung mit einbezogen werden. Beim Aussuchen des Reiseziels oder auch bei der Tagesplanung erleben viele Eltern eine Überraschung, wenn sie von bisher unbekannten Interessen ihrer Kinder erfahren.
Ob Klettertouren, Wanderungen oder eine Erkundung des botanischen Gartens – viele Eltern werden selbst noch einmal zu Entdeckern, wenn sie ihr Kind bei der Planung helfen lassen. Lesetipp für aktive Familien: In „Mit Kindern wandern“ von Manuel Andrack erfahren Eltern, wie sie stressfrei mit Kindern und Jugendlichen wandern und gemeinsam die Natur entdecken.
Stress minimieren
Beim gemeinsamen Urlaub mit einem Baby oder Kleinkind ist es sinnvoll, die Anreise so simpel wie möglich zu gestalten. Direktflüge – auch wenn diese etwas kostspieliger sind – minimieren Stress und ermöglichen Familien einen längeren Aufenthalt an ihrem Reiseziel. Zudem sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der geplanten Ankunft unvorhergesehene Dinge wie Verspätungen oder Gepäckverlust im Wege stehen. Bei langen Flügen mit Umstiegen ist es unter Umständen sinnvoll, eine Nacht am Ort der Zwischenlandung zu verbringen. So haben Eltern und ihr Kind die Gelegenheit, sich vom Flug zu erholen und in einem richtigen Bett zu schlafen.
Unterwegs mit Kindern: ohne Zeitdruck reisen
Bei Reisen mit Kind ticken die Uhren anders. Aus einem Gang zum Bäcker oder zur Haltestelle wird eine abenteuerliche Erkundung, die ihre Zeit braucht. Manchmal sind es auch gerade unscheinbare Dinge wie Straßenschilder, eine interessante Türe oder ein Vogel, die für ein Kind zum Highlight des Urlaubstages werden. Ein wichtiger Tipp für Familien ist deshalb, mehr Zeit einzuplanen und Zeitdruck zu Hause zu lassen. Schließlich sind es nicht die Programmpunkte der Reise, sondern vielmehr die Freude am Entdecken und Lernen, die bei Reisen mit Kindern im Vordergrund stehen. Insbesondere sehr kleine Kinder haben zudem Bedürfnisse wie vermehrte Toilettengänge, Pausen, Zeit zum Spielen oder einfach nur zum Kuscheln. Lesetipp für Kurztrips oder Fernreisen mit Babys und Kleinkindern: Mit „Gebrauchsanweisung fürs Reisen mit Kindern“ von Jana Steingässer bereitet die Autorin Familien hervorragend auf ihre erste gemeinsame Reise vor.
Wetter und Klima nicht vergessen
Für Babys und Kleinkinder ist ein ungewohntes Klima eine größere Belastung als für Erwachsene. Sie reagieren empfindlicher auf Hitze, Kälte oder intensive Sonneneinstrahlung. Bei der Urlaubsvorbereitung ist es deshalb sinnvoll, detaillierte Informationen über das Klima vor Ort einzuholen. Kleidung mit integriertem Sonnenschutz, eine kuschelige Mütze oder robuste Wanderschuhe sorgen dafür, dass sich auch junge Abenteurer rundum wohlfühlen und den Familienurlaub in vollen Zügen genießen. Ebenfalls auf die Packliste für einen Urlaub am Meer gehören Schwimmsandalen oder Schwimmschuhe. So werden auch heißer Sand oder Seeigel bei der gemeinsamen Stranderkundung oder bei ersten Schwimmversuchen nicht zum Hindernis.
Wie ein Local unterwegs sein
Kinder lieben neue Eindrücke und haben keinerlei Berührungsangst mit anderen Kulturen. Um einem Kind eine spannende Erfahrung zu ermöglichen, lohnt es sich dann und wann, auf den Leihwagen oder das Taxi zu verzichten. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad oder zu Fuß tauchen Kinder besonders intensiv in die fremde Umgebung sein. Neue Geräusche oder ungewohnte Gerüche wie ein exotischer Wochenmarkt sind für ein Baby oder Kleinkind manchmal so interessant wie ein Ausflug ins Museum. Lesetipp vom Piper Verlag: In ihrer abenteuerlichen Schilderung „Mut für zwei“ beschreibt die Autorin Julia Malchow ihre Reise mit der transsibirischen Eisenbahn. Auf die Fernreise begleitete sie ihr zehn Monate alter Sohn Levi.
Übernachtungsmöglichkeit von der Destination abhängig machen
Hotels und Ferienwohnungen bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile. Insbesondere bei Fernreisen mit Kindern genießen junge Familien den Komfort eines Hotels. Angestellte sind mit der Landessprache vertraut und helfen Familien bei der Tagesplanung oder dabei, ein Taxi zu rufen. Telefon, Internet oder ein Buffet im Hotel erleichtern es Familien, sich bei der Urlaubsgestaltung auf Ausflüge und Sehenswürdigkeiten zu konzentrieren. Bei Reisen zu Destinationen mit einer guten Infrastruktur bietet auch eine Ferienwohnung Vorteile für Reisende mit Baby. Familien genießen mehr Privatsphäre als in einem Hotel und haben die Möglichkeit, zu kochen sowie gewohnte Familienrituale in den Urlaub zu integrieren.
Langeweile im Flieger mit Brettspielen entgegenwirken
Spielzeug, Kartenspiele oder ein Block und ein paar Stifte retten den Tag, wenn der Flug Verspätung hat oder der Check-in im Hotel ewig dauert. Die passende Beschäftigung – sei es ein Wimmelbuch oder eine Runde Mensch ärgere dich nicht – gestaltet auch ungeplante Wartezeiten angenehm. Tipp: Viele Brettspiele sind mittlerweile auch als magnetische Variante erhältlich. So spielen Eltern und Kind auch im Flugzeug oder Zug, ohne ständig nach verlorenen Spielfiguren zu suchen. Pocketversionen von gängigen Brettspielen passen zudem in jede Handtasche.
Klassische Bewegungsspiele, die in jeder Handtasche Platz finden
Auch Familienspiele müssen natürlich mit in den Urlaub. Je nachdem, wo Sie sich gerade befinden, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, einem spannenden Spiel nachzugehen. Perfekt für die Reise im Auto, im Zug oder im Flugzeug sind Buchstabenspiele, Ratespiele oder Suchspiele wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Handlich und zeitlos für einen Aufenthalt in der Natur sind Bewegungsspiele wie Frisbee, Flying Ring oder Tennisbälle zum Jonglieren. Tipp: In den meisten Sportgeschäften gibt es aufblasbare Softbälle, die in jede Handtasche passen und sich hervorragend für eine spontane Runde Fußball oder Handball eignen.
So werden Kinder zu Reisereportern
Für die meisten Kinder gibt es nichts Schöneres, als selbstständig zu sein und die gleichen Dinge wie die „Großen“ zu machen. Eine tolle Idee, um ein Kind in den Abenteuerurlaub zu integrieren, sind eine eigene Kamera und ein Notizbuch. Kleine Reisereporter malen oder beschreiben spannende Urlaubsmomente und kleben Fundstücke wie Werbung in einer anderen Sprache, Federn oder Postkarten in ihr Notizbuch. Urlaubsmomente werden so zu einer eindrucksvollen Collage, die sich Kinder und Jugendliche noch lange nach dem Urlaub ansehen. Lustig und überraschend sind auch Fotos, die sehr kleine Kinder aufnehmen. Blumen, Füße, Katzen oder Geländer – nach dem Urlaub erhalten Eltern einen spannenden und erfrischenden Einblick in die Reiseerfahrungen eines Kleinkinds.
Aktivitäten während des Urlaubs an den Rhythmus des Kindes anpassen
Bei Reisen mit Babys sind die Ruhezeiten des Kindes ein hervorragender Zeitpunkt, um eigenen Aktivitäten nachzugehen. Wenn das Baby schläft, ist dies zum Beispiel ein guter Moment, um ein Museum oder eine Ausstellung mit Baby im Kinderwagen oder im Tragetuch anzusehen. Die ruhige Atmosphäre und das angenehme Klima eignen sich hervorragend für einen ausgedehnten Mittagsschlaf nach einem spannenden Stadtspaziergang oder einem gemeinsamen Parkbesuch.
Mit dem Wohnmobil die Welt umrunden
Eltern, die eine Weltreise mit Baby planen, profitieren von einem Urlaub im Wohnmobil. Familien mit Baby genießen den Vorteil ständiger Mobilität und Reisen ohne Zeitdruck. Kleinkinder und Jugendliche erhalten unvergessliche Reiseerinnerungen, von denen sie noch lange nach der Weltreise zehren. Der erste Schritt bei der Planung einer Weltreise mit Kindern ist die Auswahl und die Ausstattung eines Wohnmobils. Kindersicherheit geht bei Steckdosen, ausklappbaren Modulen und bei Sicherheitsgurten immer vor und beugt unangenehmen Zwischenfällen auf Reisen vor. Lesetipp für Weltenbummler mit Kind: In „Mit dem Schulbus in die Wildnis“ beschreibt die Autorin Heike Praschel, wie sie gemeinsam mit ihrer Familie in einem ausgebauten Schulbus Nordamerika erkundete. Der fesselnde Reisebericht ist eine gelungene Inspiration für Familien, die sich nach Abenteuer und mehr bewusstem Erleben sehnen.
Die Route planen und auf Offroad-Abenteuer verzichten
Für Paare, die alleine mit dem Wohnwagen unterwegs sind, gibt es nichts Spannenderes als Offroad-Abenteuer oder Abstecher in entlegene Bergdörfer und Sackgassen. Bei einer Weltreise mit Baby hingegen ist es sinnvoll, auf etablierte und sichere Strecken zu vertrauen. Ein leerer Tank oder ein platter Reifen sind an sich schon ärgerlich, können aber gerade für Eltern mit Kleinkindern zu größeren Unannehmlichkeiten führen. Kartenmaterial im Papierformat und eine Powerbank fürs Handy gehören zu den Basics bei einer Reise mit dem Wohnmobil und garantieren, dass Sie auf dem rechten Weg bleiben. Lesetipp für Eltern, die einen Roadtrip planen: In ihrem humorvollen Reisebericht „Weltenbummler“ nimmt die Autorin Heike Praschel ihre Leser mit auf eine 30-monatige Reise um die Welt. Gemeinsam mit ihrem Mann und drei Kindern entdeckte die Kinderpflegerin exotische Länder von Usbekistan bis Mexiko in einem alten Mercedeslaster.
Den Wohnwagen für schlechtes Wetter ausstatten
Regentage sind zwar nicht angenehm, stellen aber bei den meisten Roadtrips einen festen Bestandteil der Reise dar. Eine gute Ausstattung mit Kuscheldecken, Büchern oder Kinderfilmen – Solarstrom ist hier von Vorteil – heben an tristen Regentagen die Stimmung. Indoor-Spielplätze oder ein Abstecher in ein Museum oder Schwimmbad sind ein hervorragender Zeitvertreib und gefallen kleineren und größeren Kindern gleichermaßen. Lesetipp: Die ideale Lektüre für verregnete Tage im Wohnwagen ist „Die Kinderzimmer-Akademie“ von Thomas de Padova. In seinem beim Piper Verlag erschienen Buch beantwortet der Wissenschaftler 100 Fragen des Alltags, die gleichermaßen bei Kindern und Eltern für Staunen sorgen.
Mit der passenden Lektüre auf den Urlaub vorbereiten
Spannende Reiseberichte und humorvolle Schilderungen sind die perfekte Vorbereitung auf das große Abenteuer mit der ganzen Familie. Sie helfen Ihnen bei der Auswahl des Reiseziels und bereiten Sie auch auf Situationen vor, die Sie bei der Reiseplanung vergessen könnten. Natürlich ist jedes Abenteuer einzigartig und für alle Eventualitäten kann niemand im Vorfeld planen. Ein gutesBuch gibt Ihnen jedoch Ideen und hilft dabei, der gemeinsamen Fernreise oder dem spannenden Roadtrip einen Schritt näher zu kommen. Wohin geht Ihre nächste Reise? Stöbern Sie bei den Büchern zum Thema Reisen mit Kind und lassen Sie sich inspirieren!
11 Aspekte, die man beim Reisen mit Kleinkindern berücksichtigen sollte:
Julia Malchow war mit ihrem zehn Monate alten Sohn Levi mit der Transibirischen Eisenbahn unterwegs. Was sie in den 2 Monaten und 15.000 Kilometern von München durch Sibirien und die Mongolei bis nach Peking mit Levi über das Reisen und Leben mit Babys gelernt hat, erzählt sie in ihrem Buch „Mut für zwei“.
Kaum einer versteht es:
Freunde, Bekannte, Fremde werden Dich im angenehmsten Fall verständnislos anschauen und im unangenehmsten Fall als verantwortungslosen Egoisten beschimpfen. Gefragt nach den genauen Gefahren für das Kind kommt aber nichts, außer: das macht man halt nicht. Die Lautstärke und Schärfe der Kritik steigt umgekehrt proportional zur Reiseerfahrung der Kritiker.
Babys sind die personalisierte Aufforderung zum Planbrechen:
Das heißt auf Reisen: Kaum ein Tag endet so, wie am Morgen gedacht. Und das ist gut so. Denn: Organisiertes Reisen ist nicht wirkliches Reisen. Ob nun mit oder ohne Baby.
Menschen:
Auf Reisen mit Baby trifft man noch mehr Menschen, als Alleinreisende. Die Liebe zu Babys, das gemeinsame Beobachten von Kindern liefert sofort einen Anknüpfungspunkt für Gespräche und ist häufig Auslöser für Einladungen nach Hause zu Menschen, die eben noch Fremde waren. Das Reisen mit Baby ermöglicht ein nochmal tieferes Eintauchen in die Lebensgewohnheiten der Menschen in den bereisten Regionen.
Slow Travel:
Mit Baby reise ich viel langsamer als ohne. Ich mache weniger an einem Tag. Und erlebe dadurch viel intensiver, als vorher. Ich habe gemerkt, dass für mich babyfreundliches Reisen auch menschenfreundlicheres Reisen bedeutet. Ich wage die These, dass babyfreundliches Leben auch ein menschenfreundlicheres Leben bedeutet.
Mehr Zeit an einem Ort:
Ich bleibe mit Levi mindestens 5, besser noch 7 Tage oder länger an einem Ort. Levi braucht einen Tag, um anzukommen. Und er hat mir gezeigt: Ich brauche das auch. Mehr Zeit an einem Ort zu verbringen, macht Kontakte zu den Menschen oft erst möglich. Mit Baby (und ohne auch) ist es schön, entspannend und bereichernd, an einem Ort wirklich anzukommen, auspacken zu können, da zu sein, sich zu integrieren in das Leben vor Ort. …
Mit Baby mache ich auf Reisen viel öfter auch mal Nichts.
Und erlebe dadurch mehr, als vorher. Dieses Nichts ist sehr kostbar für mich. Es läßt mich die Gegenwart in einer ungewohnten Intensität erleben. Ich mache das jetzt auch zu Hause. Ohne schlechtes Gewissen. Es führt zu Begegnungen, Gesprächen, Erlebnissen, die nie planbar gewesen wären. Es ist großartig!
Wohnen mit Familienanschluss:
Ich meide mit Levi unpersönliche, große, zu luxoriöse Hotels – denn sie errichten oft eine Barriere zwischen mir und dem Leben der Menschen vor Ort. Ich suche Lodges oder Ähnliches, die einen Anschluß an die Menschen vor Ort ermöglichen: wie die Chalets von Baikalcomplex am Baikalsee, bei denen das Management zum gemeinsamen Kochen in die Wohnküche einlädt und daraus bei längeren Aufenthalten etwas entstehen kann. Oder auch das Commune by the Great Wall, bei dem die Möglichkeit des Housesharings mit Einheimischen besteht – jeder hat sein Schlafzimmer, Küche und Wohnräume werden geteilt: Basis für tolle Gespräche und Erlebnisse. Also: mit Baby mitten rein in das Leben vor Ort. Nur mal kurz gucken und dann schnell wieder weiter ist stressig in Begleitung eines Babys.
Reisevehikel:
Längere Autofahrten mit Baby unbedingt meiden. Länger heisst: länger als 2 Stunden. Eigentlich geht Autofahren nur in den Schlafsessions des Babys. Maximal noch eine Stunde länger. Und dass auch maximal nur alle 5 Tage. Zugfahren ist ideal, weil es maximalen individuellen Bewegungsfreiraum läßt. Beim Fliegen unbedingt Nachtflüge wählen. Direktflüge buchen oder bei Umsteigeverbindungen ein paar Tage Zwischenstopp einplanen.
Die Reise als Chance, meinen Sohn und mich zu erleben, so wie es uns taugt –
unabhängig davon, was andere Menschen für richtig halten. Auf meiner Reise mit Levi als Baby konnte ich den regel- und glaubenssatzüberfrachteten deutschen Alltag als Mutter hinter mir lassen. Dass hat unsere Familienbande und unser Selbstverständnis als Familie enorm gestärkt. Reisen als Weg, in mich hineinzuspüren, herauszubekommen, was ich wirklich will und brauche – das hat schon vor Levi funktioniert – und zum Glück funktioniert es auch mit ihm noch.
Ein Baby macht auf Reisen einiges leichter:
Zum Beispiel werden üblicherweise langwierige und strenge Grenzübertritte (Rußland – Mongolei) in wenigen angenehmen Augenblicken absolviert. Denn: Auch Grenzbeamtinnen lieben Kinder.
Völkerverständigung über Babysprache:
Wenn gemeinsame Worte fehlen, brechen viele Menschen die Kommunikation ab: aus Angst, sich lächerlich zu machen. Oder aus Bequemlichkeit. Die Kommunikation mit Babys baut diesbezügliche Hürden ab: mit Zeichensprache, Mimik, einfachen Lauten und Blicken, die mehr sagen als die meisten Menschen mit Worten auszudrücken vermögen, über gemeinsames Essen und Lachen habe ich wunderbare Tage und Abende „ohne Worte“ verbracht.
Der Artikel ist ursprünglich im Blog von Julia Malchow erschienen.
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