Für sein Buchprojekt verschickte Tobias Geigenmüller rund 100 frei erfundene Beschwerdebriefe an die unterschiedlichsten Unternehmen, Behörden und Institutionen.
Hier verrät Deutschlands Rekord-Beschwerdeführer, wie Sie selbst möglichst viel absahnen können.
5 Tipps für den perfekten Beschwerdebrief
Tipp Nr. 1: Erfinden Sie ein Pseudonym.
Um nicht mit Ihrem echten Namen auf sämtlichen schwarzen Listen des Landes geführt zu werden, denken Sie sich einen falschen Namen aus und befestigen Sie zusätzliche Namensschilder an Briefkasten und Türklingel. Aber Vorsicht! Vermeiden Sie Namen wie „B. Schwerde“ oder „P. Dant“. Vielmehr sollte der Name möglichst humorbefreit klingen – wie bspw. „Markus Lanz“. (Der Haken: Sollten Sie mal nicht zu Hause sein, landet Ihr prall gefülltes Antwortpaket in der nächstgelegenen Post-Filiale. Und von dort können Sie es dann nur noch unter zwei Bedingungen abholen: entweder gemeinsam mit Markus Lanz oder mit einem Ausweis, in dem Ihr Pseudonym ordnungsgemäß eingetragen ist.)
Tipp Nr. 2: Richten Sie Ihren Brief direkt an den Vorstand.
Er wird Ihre Beschwerde selbstverständlich niemals lesen. Aber sobald ein durchschnittlicher Sachbearbeiter eine Aufgabe vom Chef-Sekretariat weitergeleitet bekommt, wird er alles dafür tun, um Sie möglichst zeitnah gelöst zu haben. Mit dieser Taktik erhielt ich von airberlin wegen der „unverschämten Unterschlagung von 30 Cent“ innerhalb von zwei Wochen eine Antwort, während zeitgleich durch die Presse ging, dass das Unternehmen auf einem Berg von 30.000 Kundenbeschwerden sitze.
Tipp Nr. 3: Streuen Sie Ihre Beschwerden systematisch.
Ein bisschen Schwund ist immer. Wenn Sie aber fünf Schokoladenhersteller auf einmal anschreiben, erhöhen Sie die Chance, schon bald in den Genuss frischester Süßigkeiten „ab Werk“ zu kommen. Für die Beschwerden im Rahmen meines Buches erhielt ich ungefordert einen Waschgel-Spender, zwei Schimmelkäse, ein Buch, acht Packungen Tee, zwei Rollen Mülltüten, ein Paket Reisprodukte, vier Hautcremes, zwei Pakete Schokolade, ein Rezeptheft, ein Autogramm von Reinhold Beckmann sowie Gutscheine für eine Autowäsche, Benzin im Wert von 10 €, zweimal Butter und viermal Brot.
Tipp Nr. 4: Verwenden Sie – nach Möglichkeit – die korrekte deutsche Rechtschreibung.
Einpfach weil nimant Leuhtä ärnsd nimt, die da wo nich richtich schraiben können tun.
Tipp Nr. 5: Haben Sie Spaß.
Beschwerden zu schreiben, kann außerordentlich erheiternd sein. Denken Sie sich testweise einfach mal das Absurdeste aus, das Sie sich vorstellen können – und seien Sie gespannt auf die Antwort. So wird jeder Gang zum Briefkasten zu einem kleinen Überraschungsei.
Über den Autor
Tobias Geigenmüller ist ein 93-jähriger Waffenhändler aus Turkmenistan. Er hat erfolgreich die Grundschule abgeschlossen und trägt ein künstliches Bein aus Gold. Als geheimer Strippenzieher hinter Modern Talking machte er in den 80er Jahren Millionen und lebt seitdem zurückgezogen in seinem Schloss in Versailles, Frankreich.
So zumindest die offizielle Version für die Presse...
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