Carsten Henn: Autorenporträt und Bücher
»Carsten Henn erzählt einfühlsam und berührend darüber, welche Zutaten ein gutes Leben braucht..." Aachener Zeitung
Inspirierende Bücher über das Leben
Humorvoll und klug, leicht und poetisch – die Bestsellerromane von Carsten Henn verzaubern, regen zum Nachdenken an und sind pures Leseglück!
Die Schmucksausgabe zum Filmstart
„Eine gute Freundin erzählte mir einmal etwas, das mein Leben ändern würde. „In Aachen gibt es einen Buchhändler, der trägt die Bücher zu Fuß zu seinen Kunden aus.“ Das elektrisierte mich. Ich wusste sofort, dass ich über einen solchen Mann einen Roman schreiben wollte. Ich bewahrte die Idee wie einen Schatz und beschloss unbewusst zu warten, bis mir die richtige Handlung dazu einfiel. Es dauerte sieben Jahre. Aber ich wusste immer, dass ich irgendwann den Buchspazierer zum Leben erwecken würde.“
„Es geht um die Frage, ob unser Leben vorbestimmt, also alles Schicksal ist, oder doch Zufall und freier Wille. Die Vorstellung von Schicksal finde ich ebenso verführerisch wie erschreckend. Das zweite Thema des Romans ist mit diesem ersten verbunden, aber auf einer individuelleren Ebene, und bezieht sich auf das Gegensatzpaar, das im Englischen so elegant mit den Begriffen „Drive/Driven“ bezeichnet wird.
Also, was machen wir aus eigenem Antrieb und wozu werden wir getrieben, vielleicht ohne es zu merken? Das sind die Fragen, die meine Hauptpersonen umtreiben. Und je nachdem, wie sie diese beantworten, wird sich ihre Zukunft ändern. Wer erkennt, dass er immer fremdbestimmt war, begreift, dass er erst einmal herausfinden muss, was er selbst überhaupt sein möchte. Was viel schwieriger ist, als man denkt. Es ist viel leichter zu erkennen, was man nicht will, als das, was man möchte.“ Carsten Henn
Playlist zum Buch
INTERVIEW mit Carsten Henn
Wie sieht Ihr Schreiballtag aus?
Auf meinem Sofa mit meinen beiden Katzen, eine schöne Tasse Kaffee neben mir. Manchmal wollen die Katzen aber auch gekrault oder bespielt werden, dann geht das natürlich vor.
Wie finden Sie den perfekten ersten Satz für Ihre Geschichten?
Wenn ich Glück habe, findet er mich. Manchmal passiert das erst ganz am Ende des Schreibprozesses, manchmal ist der Satz aber auch das Erste, was ich überhaupt schreibe, und aus ihm erwächst dann wie aus einem Keim der Baum ein ganzer Roman. Weil er so wichtig ist, bin ich mit meinem ersten Satz immer ganz besonders kritisch, er gibt für mich den Ton des Buches vor.
Welche Autor:innen/welche Bücher haben Sie nachhaltig geprägt?
Oh, so viele! Und in jeder Lebensphase andere. Das fing mit Michael Ende und Tolkien in meiner Jugendzeit an, und führte dann über Hesse und Karl Valentin bis zu … ach, ich will da gar keine herausheben, denn ich würde mehr vergessen, als mir einfielen. Eigentlich prägt mich jeder Roman, den ich lese, auf eine gewisse Art.
Lieber Krimi oder Roman?
Ich bin da ganz undogmatisch: je nachdem, was für eine Geschichte die richtige Form ist. Bei manchen ist ein Mord unausweichlich, bei anderen ist er völlig unpassend.
Was möchten Sie Ihren Leser:innen mit auf den Weg geben?
Wir leben in einer Welt, die den Anschein erweckt, dass alles immer schlimmer wird. Doch trotz all der offensichtlichen Krisen: So will ich nicht denken. Denn wenn man das tut, fehlt die Kraft zur Veränderung und auch die Fähigkeit, Glück zuzulassen. Ich glaube fest an die Kraft, die entsteht, wenn man anderen Menschen vertraut, und dass Hoffnung zwar unendlich bitter ist, wenn sie enttäuscht wird, aber es auch keine Alternative zu ihr gibt. Im Kern bin ich, trotz all meiner Erfahrungen, die mich eigentlich anderes hätten lehren sollen, ein Humanist.
Worum geht es im neuen Buch „Die Butterbrotbriefe“?
Im Kern geht es um das, was uns mit anderen Menschen verbindet, im Guten wie im Schlechten. Kati tut im Roman das, was wir uns im Leben meist nicht trauen: sie spricht alles offen aus - in ihren 37 Briefen. Dabei erfährt sie unerwartet auch viel über ihre Vergangenheit, und ein Geheimnis, das dort verborgen liegt. Wir meinen häufig, alles über unser Leben zu wissen, aber wenn wir mit anderen Menschen nicht darüber reden, bleibt uns vielleicht ein entscheidender Blickwinkel verborgen. Es geht in dem Roman auch darum loszulassen, es geht um die Frage, ob das Leben Zufall oder Schicksal ist, es geht um einen Neuanfang – auch für die zweite Hauptperson des Romans, für Severin. Er will nach einem schweren persönlichen Schicksalsschlag, der ihn entwurzelt hat, nun endlich wieder Wurzeln schlagen. Und zwar in Katis Heimatort und vor allem mit Kati. Aber sie ist gerade dabei ihre Wurzeln zu kappen, um zu schauen, wo sie selbst am besten gedeihen kann.
Wie würden Sie die Hauptfiguren Ihrer Romane charakterisieren, also den Buchspazierer Carl Christian Kolhoff und Schascha, den Geschichtenbäcker Giacomo und Sofie, die Butterbrotbrief-Schreiberin Kati und Severin?
Jede davon hat ihre eigene Geschichte und ihr eigenes Packet zu tragen. Was sie eint, ist, dass wir ihnen in entscheidenden Momenten ihres Lebens begegnen, in denen sich etwas Fundamentales ändert. Es sind alles ganz wundervolle Menschen, die ich tief in mein Herz gelassen habe. Bei jedem davon war ich sehr dankbar, dass ich sie kennenlernen durfte, und traurig, als ihre Geschichte erzählt war. Deshalb lasse ich sie auch manchmal kurz in anderen Romanen wieder auftauchen, einfach weil ich mich danach sehne, sie wiederzutreffen.
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Eine Reise in die Welt des Genusses
Carsten Henn ist weit gereist in der Welt des Weins, er gilt als eine der besten Weinnasen Deutschlands und schreibt ebenso fundiert wie augenzwinkernd über die Liebe zum vergorenen Traubensaft. Er spürt dem Boom der Roséweine und finanziellen Exzessen beim Weinkonsum nach. Erzählt von Rebsorten und ihren Vorzügen, von Barriquefässern und Schraubverschlüssen, Weinfarben und Flaschenformen, Bioweinen, Promiweinen und Modeweinen. Davon, welche Weinlagen vom Klimawandel profitieren und wie merkwürdig ein Besuch beim renommiertesten Weingut der Welt verlaufen kann. Er verrät, wie viele unterschiedliche Weingläser man im Schrank haben sollte. Und wie der Weingeschmack sich im Lauf eines Lebens wandelt.
Carsten Henn arbeitete nach seinem Studium als Radiomoderator und ist heute als einer der renommiertesten Weinjournalisten für nationale und internationale Magazine sowie als Restaurantkritiker tätig. Er studierte Weinanbau in Adelaide/Australien und sitzt in den Jurys mehrerer wichtiger Weinpreise. Viele Jahre war er Chefredakteur des Gault-Millau Wein Guide und des Weinmagazins Vinum. 2010 kaufte er mit Freunden einen Weinberg im St. Aldegunder Himmelreich an der Terrassenmosel mit über sechzig Jahre alten, wurzelechten Reben, wo er seinen eigenen Wein, einen Riesling, anbaut. In der von ihm gegründeten „Deutschen Wein Entdeckungs-Gesellschaft“ kreiert er jedes Jahr mit einem deutschen Spitzenwinzer einen Wein, den es so noch nie gegeben hat.
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